„Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“

Katharina Himmelberg huscht ein Lächeln über das Gesicht. Natürlich freue sie sich über ihren Geburtstag. „Aber es ist auch alles sehr aufregend“, sagt sie leise, fast bescheiden. Das ist nachvollziehbar. Denn 100 Jahre wird man nicht alle Tage und schon gar nicht jeder.
Katharina Himmelberg aber hat diesen hohen Geburtstag erlebt und durfte diesen im Kreise ihrer Familie feiern. In Twisteden erblickte Katharina Voss als älteste von vier Kindern am 17. Oktober 1917 das Licht der Welt. „Aber in Kevelaer bin ich zur Kommunion gegangen“, erinnert sich das Geburtstagskind noch sehr genau. Denn nur wenige Jahre nach ihrer Geburt seien die Eltern nach Kevelaer gezogen, bauten sich an der Walbecker Straße ein eigenes Heim.
Am 6. März 1942 heiratet sie ihren Mann Paul Himmelberg. Zwei Jahre später wird Tochter Margret geboren. Erst als ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, zieht die Familie nach Wetten.
„Gearbeitet haben mein Mann und ich in der Kornbrennerei Moosbur“, berichtet Katharina Himmelberg, die trotz ihres hohen Alters eine wunderbar jugendliche Ausstrahlung besitzt. „Eine besondere Pflege habe ich aber nie gebraucht“, verrät sie mit einem Augenzwinkern. 1969 verliert sie ihren Mann. Für sie aber geht das Leben weiter.
Katharina Himmelberg nimmt am Leben teil. Auch heute noch. Sie ist an allem interessiert, was in ihrer Umgebung passiert, genießt ihre Ausflüge zum Markt oder zum Friedhof. Hier trifft sie auch immer noch auf Bekannte. „Auch wenn diese rar geworden sind“, sagt sie etwas nachdenklich.
Vier Enkel und fünf Urenkel
Bis vor zehn Jahren meistert Katharina Himmelberg ihr Leben alleine. Und besonders in Sachen Handarbeiten macht ihr keiner etwas vor. „Oh, was habe ich alles gestrickt“, bestätigt das Geburtstagskind. Davon profitieren vor allem ihre vier Enkel und fünf Urenkelkinder. Katharina Himmelberg erlebt das Glück, ihre Enkel- wie Urenkelkinder aufwachsen zu sehen. 2008 zieht sie zu ihrer Tochter Margret nach Kevelaer. Ein schwerer Schicksalsschlag bleibt ihr leider nicht erspart. Schmerzhaft muss sie 2014 den Tod ihrer Tochter erleben. „Das war nicht so einfach“, sagt sie traurig. Aber wieder geht das Leben weiter.
Seit 2013 lebt sie im Seniorenheim Regina Pacis. Hier wird liebevoll für sie gesorgt, hier fühlt sie sich wohl, freut sich über den Besuch ihrer Familie. Ja, aufregend sei so ein hoher Geburtstag schon. Aber: „Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“, sagt Katharina Himmelberg ganz leise und einem liebenswerten Lächeln.