Aktuelles aus Kleinkevelaer

Kevelaers Ortschaften haben viel vor

Viel Aufmerksamkeit hat im vergangenen Jahr auf der Stadtmitte Kevelaers gelegen – und mit den anstehenden und laufenden Projekten wird auch in diesem Jahr die Stadtmitte großen Anteil am politischen Geschehen haben. Ein Grund mehr für das Kevelaerer Blatt, zum Jahresbeginn den Blick auf die Ortschaften und die dortigen Ereignisse zu lenken. In diesem Rück- und Ausblick berichten die jeweiligen Ortsvorsteher, was war, was ist und was die Bürger in ihren Dörfern sich für 2019 wünschen.
Josef Kobsch, Twisteden
In 2018 konnten in Twisteden die Verkehrsinseln auf der Dorfstraße endlich fest installiert werden. Die bisherigen Inseln (die nur Übergangs- bzw. Probe-Lösung sein sollten) konnten entfernt werden.
Dank der guten Verhandlungen der Stadt Kevelaer konnte der Grunderwerb für die Erweiterung des Baugebietes Elisabethstraße abgeschlossen werden. Das Planverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes soll in 2019 durchgeführt werden.
Für die Zukunft stehen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Bürgerhaus an. In diesem Zusammenhang sehe ich Handlungsbedarf, da der durch die Stadt Kevelaer vorgesehene Abriss des Hauses „Gerberweg 1“  neue Optionen für eine Gesamtnutzung bzw. Gesamtgestaltung des Geländes eröffnet.
Der Brunnen auf dem Dorfplatz ist defekt und kann nicht repariert werden. Daher wurde versucht, eine Förderung der möglichen Umgestaltung des Dorfplatzes durch das LEADER-Programm zu erhalten. Leider erfolglos. Nunmehr soll ein Antrag über ein Förderprogramm des NRW-Bauministeriums gestellt werden. Um praxisorientiert und hinreichend konkret zu überlegen, welche Funktionalität der Dorfplatz künftig haben soll, wird hierzu mit allen Vereinen ein Termin im Januar stattfinden.
Besonders freue ich mich – und natürlich auch die Twistedener – auf das Dorffest am ersten Wochenende im Juli 2019. Das Fest findet dieses Mal im und am Bürgerhaus statt, da das Bürgerhaus (30 Jahre) und der Bürgerhaus-Verein (40 Jahre) Jubiläum feiern.
Johanna Ambrosius, Kleinkevelaer
In Kleinkevelaer lief und läuft alles wie immer. An Heiligabend trafen sich viele Menschen zum Einstimmen auf Weihnachten an der Kapelle. Deren Außenanlage müsste erneuert werden – eine Aufgabe, der sich der Kapellenverein eventuell in diesem Jahr annehmen wird. Wiederholt werden soll 2019 außerdem die auch 2018 erfolgreich durchgeführte Müllsammelaktion, die von der Kreis Klever Abfallwirtschaftsgesellschaft unterstützt wird.
 
Beate Clasen, Wetten
Offensichtlich ist in Wetten viel los. Das liegt auch an den Kanalsanierungen auf der Hauptstraße und den Tiefbauarbeiten des Niersverbandes, wodurch das Klärwerk durch eine Pumpstation ersetzt wird. Alle Maßnahmen verlaufen im geplanten Zeitraum, sodass voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 die begonnenen Arbeiten inklusiv der bevorstehenden Arbeiten auf bzw. unter der Twistedener Straße abgeschlossen werden können.
Einige dorfprägende Gebäude werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes so aufgewertet, dass sie eine Wohnqualität erhalten, die aktuellen Standards entspricht.
Es ist gelungen, 2018 die Planungen für ein dringend benötigtes Baugebiet weiter voranzubringen. Das optimiert die Bedingungen für junge Familien, die in Wetten ein gut funktionierendes Betreuungs- und Lernangebot für Kinder vorfinden. Damit das so bleibt, wird weitsichtig der Raumbedarf berücksichtigt, damit es zu keinen Engpässen kommt.
Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu optimieren, sind die Wettener und die Stadtverwaltung gut vernetzt mit Kreis- und Landesbehörden. Das Rad- und Fußwegenetz wurde in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, ist aber ausbaufähig. Dafür ist es auch wichtig, die gut frequentierten Bahnübergänge auf dem Wettener Gebiet zu erhalten.
Die Wettener Vereine sorgen für viele interessante Freizeitangebote. Der Sportverein ist mit mehr als 1000 Mitgliedern der größte Verein. Aufgrund der intensiven Sportplatznutzung ist es zeitnah erforderlich, die stark beanspruchten Außenanlagen instand zu setzen, damit der Spielbetrieb weiter garantiert bleibt.
Hansgerd Kronenberg, Winnekendonk
Winnekendonk hat engagierte Vereine und ein aktives Dorfleben. In diesem hat es 2018 eine Vielzahl von turnusmäßigen Veranstaltungen gegeben. Möglich waren diese nur durch großen ehrenamtlichen Einsatz vieler Mitbürger, sodass auch 2019 ein reichhaltiges Programm angeboten wird.
Daneben sind einige besondere Ereignisse zu vermelden. Dazu zählen die Feiern nach 70 Jahren Erstkommunion von St. Urbanus und zum 30-jährigen Bestehen des Marienkäfer-Kindergartens in Schravelen.
Sportlich waren die Fußballdamen nach ihrem Aufstieg weiterhin erfolgreich. Der A-Jugend-Nachwuchs der Viktoria schaffte den Sprung in die Leistungsklasse.
Ein besonderer Höhepunkt war das Gemeinschaftskonzert des Musikvereins mit der Königlichen Harmonie des Moresnet aus Belgien im Bühnenhaus.
Das Zirkusprojekt der Grundschulen in Kervenheim hat viele Besucher und die Kinder begeistert. Die Sorgen an den Schulen sind erst einmal beruhigt.
In Achterhoek wurde durch NuK der alte Bildstock wieder hergerichtet. Am Hungerwolfsweg entstand ein neues privates Kleindenkmal.
Bedauerlicherweise sind die Hoffnungen, die die Winnekendonker in das LEADER-Programm gesetzt hatten, nicht erfüllt worden. Jetzt soll daran gearbeitet werden, im Rahmen eines neuen Förderprogrammes weiterzukommen. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung der dörflichen Infrastruktur. Dabei ist die Neugestaltung von Denkmalbereich und Hauptstraße anzugehen, eine Maßnahme, die bereits vor mehr als zehn Jahren mit einer städtischen Planung eingeleitet war.
Neben der Regelung des Straßenverkehrs in diesem Bereich sind Markierungen und Beschilderungen aller Straßen und insbesondere der Einmündungen zu überprüfen. So sollte an der Kreuzung L491/L362 in der Dorfmitte eine Ampelanlage in Betracht gezogen werden. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schravelen und auf dem Achterhoeker Schulweg werden für erforderlich gehalten.
Einige Wanderwege bedürfen der Ausbesserung. Eine Ausdehnung des Netzes müsste noch im einzelnen geplant werden.
Sicherlich wartete Winnekendonk auf den Baubeginn der OW1. Diese neue Straße führt zwar am Ortskern vorbei, hat aber gewiss erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Dorfstruktur.
Das gilt auch für die Umlegung des Sportgeländes von der Kevelaerer Straße zur Sonsbecker Straße. Zur Zeit sind hinsichtlich des Grundstückes noch Kaufverhandlungen im Gange. Bei deren erfolgreichem Ausgang ist eine Baumaßnahme im Bereich des Viktoria-Parks notwendig, bietet aber auch die Gelegenheit, die ständig wachsenden sportlichen Aktivitäten zu fördern. Insofern werden weiterhin Überlegungen angestellt, wetterfeste Trimm-Geräte innerhalb des Dorfbereiches aufzustellen und die Trimm-Dich-Strecke in der Schravelener Heide wiederherzustellen.
Für Achterhoek gibt es Anregungen, einen neuen Gemeinschaftsraum zu erstellen. Hier bedarf es noch genauer Planung.
Erfreulich ist schließlich die Tatsache, dass die Mühle Kerssenboom im Rahmen des Denkmalschutzes saniert werden soll.
Martin Brandts, Kervenheim
In Kervenheim sind die letzten Mängel im Zuge der Glasfaser-Verlegung (weitestgehend) beseitigt worden. Insofern ist die Freude an dem Glasfasernetz und den qualitativ hochwertigen Produkten endlich ungetrübt – jedenfalls in den Kernbereichen, in denen die Glasfaser liegt. Glasfaser ist bislang erst innerhalb der geschlossenen Ortschaft verfügbar. Insofern sind eine Vielzahl von Haushalten bislang noch nicht angeschlossen. Hier besteht großer Handlungsbedarf, wobei die Hoffnung besteht, dass über das kreisweit ausgeschriebene Förderprogramm für den Außenbereich Abhilfe geleistet werden kann.
Der Standort Burggelände hat sich als Standort für unsere Kirmes bestens gewährt und etabliert. Das Burggelände lockt aufgrund der besonderen Atmosphäre nicht nur zur Kirmes, sondern auch zu den sonstigen Veranstaltungen wie insbesondere dem „Burgzauber“ und dem Maifest zahlreiche Interessierte auch aus dem Umland nach Kervenheim. Insoweit sind wir der evangelischen Kirchengemeinde für ihre Gastfreundschaft und die hervorragende Zusammenarbeit außerordentlich dankbar.
Die Pappeln entlang des Wasserwerkes wurden zwischenzeitlich gefällt. Damit ist die Grundvoraussetzung für eine Sanierung der Straße „Et Everdonk“ geschaffen. Die entsprechenden Arbeiten sollen bei planmäßigem Verlauf in der ersten Jahreshälfte erfolgen.
Konkret steht der Endausbau des Neubaugebietes „Haagsches Feld“ an, nachdem die Bebauung der Grundstücke praktisch abgeschlossen ist. Insoweit müssen insbesondere Lösungen gefunden werden, wie gerade die Zuwegungen, die ja auch noch für die Erschließung der weiteren Bauabschnitte benötigt werden, hier gestaltet werden sollen.
Ein Dauerthema ist die Sanierung der Burg – insoweit besteht der tiefe Wunsch, das Gebäude genauso wie schon das Gelände einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen bzw. zu halten. Umso erfreulicher ist es, dass auch die evangelische Kirchengemeinde ein klares Bekenntnis hierzu abgegeben hat und dass gemeinsame Überlegungen und Anstrengungen erfolgen, sinnvolle Konzepte zu erarbeiten und dann schrittweise umzusetzen.
Ein gemeinsames Ziel der Geselligen Vereine ist es, noch mehr aktive Mitstreiter für die zahlreichen Aktivitäten zu finden. Natürlich sind die Veranstaltungen, die ja auch in 2019 wieder stattfinden werden, mit einem zum Teil sehr großen zeitlichen Engagement verbunden. Ziel ist es, diese Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen, sodass das hohe Niveau der Veranstaltungen gehalten, bestenfalls sogar noch weiter erhöht werden kann.
Ganz wichtiges Ziel ist es auch, die junge Generation wieder mehr für die Vereine und die Vereinsarbeit zu begeistern. Dies gelingt etwa im Bereich des Fußballs bei Union Kervenheim dank des persönlichen Engagements einiger Eltern schon sehr erfolgreich. In Kervenheim sind wieder viele junge Familien ansässig, die ein riesiges Potenzial darstellen.

Es fehlen bundes- und europaweit einheitliche Zertifizierungen

Mit dem Kreis Kleve ist der gebürtige Gocher Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff eng verbunden. Um die Bedürfnisse der Menschen zu erfahren, führt er regelmäßige Besuche in den Städten und Gemeinden durch. Im Rahmen dieser Besuchsreihe kam Rouenhoff am Dienstag, 18. Dezember 2018, auch nach Kevelaer.

Seit September 2017 vertritt Stefan Rouenhoff von der CDU den Kreis Kleve als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Den Bundestagsausschüssen für Wirtschaft und Energie sowie für Tourismus gehört er als ordentliches Mitglied an, dem Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union als stellvertretendes Mitglied.

„Als Ihr Bundestagsabgeordneter möchte ich zuhören, überzeugen und jederzeit ein offenes Ohr für die Themen haben, die Sie bewegen“, so Rouenhoff. Und so traf er sich zunächst mit Bürgermeister Dominik Pichler, den Fachbereichsleitern der Stadt und Vertretern der Ratsfraktionen im Rathaus. Im Anschluss steuerte die Runde in Kleinkevelaer den Internationalen Blumengroßhandel Eurofleurs Elbers GmbH & Co. KG an.

Geschäftsführerin Ann Elbers empfing die Delegation und informierte über den 1985 von ihren Eltern gegründeten Betrieb. Diese erkannten, dass für die niederrheinischen Pflanzen (hier werden überwiegend Moorbeet- und Heidepflanzen gezogen) ein internationaler Markt vorhanden ist. Im Laufe der Jahre expandierte die Elbers GmbH zu einem bedeutenden Blumengroßhandel mit internationaler Reputation, für den der Kunde mit seinen Wünschen im Vordergrund steht. Kundenzufriedenheit, Individualität und Flexibilität stehen dabei an erster Stelle, so Elbers.

Rouenhoff interessierte sich besonders für die durch Eurofleurs umweltfreundlich erzeugte Ware, bei deren Produktion nicht nur der Verbrauch an Plastikprodukten massiv reduziert, sondern in der bereits die neue EU-Wasserrichtlinienverordnung umgesetzt wurde. Diese schreibt vor, dass die Bewässerung nur in einem geschlossenen System durchgeführt werden darf. Die Produktion ist automatisiert, um kostensparend und effizient zu kultivieren. Durch die geschlossene Fläche mit rezirkulierendem Wassersystem werden bis zu 72 Millionen Liter Wasser im Jahr eingespart – dass bedeutet eine Reduzierung des Verbrauchs um 90 Prozent. Außerdem können durch den punktuellen Einsatz von Dünger (bei wöchentlichen Kontrollen muss nur die Konzentration aufgefüllt werden) Geld gespart und die Umwelt geschützt werden. Die Reinigung des Wassers erfolgt durch sogenannte Bio-langsam Filter ohne jeglichen Zusatz von Chemikalien.

Aber nicht nur die Herstellung ist umweltfreundlich, sondern auch die Verpackung. Anstelle von Plastikpaletten und Etiketten werden nur Holzkisten aus zertifizierten Betrieben verwendet und das Etikett besteht aus Steinpapier, welches nach fünf Monaten biologisch abgebaut ist. Hinzu kommt, dass der Kunde keine Töpfe mehr auffindet, die er noch entsorgen muss, denn die Produkte werden ohne Topf ausgeliefert.

Auf Rouenhoffs Frage, ob es von Seiten der Unternehmerin Wünsche an die Politik gäbe, sprach Ann Elbers das Problem der uneinheitlichen Zertifizierungen nicht nur in Europa, sondern sogar zwischen einzelnen Bundesländern an. Es genüge nicht Europa als einen Währungsbereich zu verstehen, sondern auch Zertifizierungen (z.B. für Biosiegel) müssten angeglichen werden. Auch der Einsatz von Asylsuchenden als Arbeitskräfte sei durch bürokratische Hürden fast unmöglich. Arbeitswillige Kräfte müssten gelangweilt herumsitzen statt einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen zu können.

Rückkehr eines ehemaligen Pfarrers

Sichtlich erstaunt und erfreut zugleich zeigte sich Pastor Alois van Doornick, ehemaliger Pfarrer an St. Quirinus Twisteden und an der St. Antonius Gemeinde Kevelaer, beim Gottesdienst an der „Sieben-Schmerzen-Kapelle“ in Kleinkevelaer.

Zahlreiche Besucher aus Twisteden und Kleinkevelaer waren zum traditionellen Gottesdienst erschienen und freuten sich ebenfalls ihren ehemaligen Pastor wiederzusehen. So begrüßte der erste Vorsitzende des Kapellenvereins, Theo Heuvens, den Geistlichen im Zelt an der Sieben-Schmerzen-Kapelle auch aufs Herzlichste.

Zwar sei der Pastor, auch nach seinem Weggang vor sieben Jahren, nicht größer geworden. Aber: „Erst nachdem Sie gegangen sind, haben wir Ihre wahre Größe erkannt“, sprach Heuvens damit wohl einigen Gläubigen aus dem Herzen. Denn seit seinem Fortgang habe sich im Dorf, wie in der Kirchengemeinde viel verändert. Auch ein Gottesdienst- Besucherrückgang sei deutlich zu spüren.

Sichtlich gerührt nahm der Pastor die Worte entgegen, stellte aber klar, dass es hier keineswegs um seine Person, sondern um den Gottesdienst ginge. Auch er spüre als Pfarrer an der Heilig Geist Kirche in Kalkar einen deutlichen Besucherrückgang. „Heute aber freue ich mich über die Begegnung mit den Twistedenern. Er stellte fest: „Wir sind alle sieben Jahre älter geworden“, so seine humorvollen Begrüßungsworte.

Den Gottesdienst am Namensfest Marias, der musikalisch von Johanna Ambrosius begleitet wurde, hatte Sybille Thielen vorbereitet. Im Eingangstext wurde darauf hingewiesen, dass Maria eine von uns sei, im Glauben an Gott aber uns voraus sei. Wie tief Maria im Glauben verankert ist, beschrieb Pastor van Doornick an Hand einiger Marientafeln. Diese stammten aus einer kürzlich stattgefundenen Sternenwallfahrt nach Marienbaum. In unterschiedlichsten Darstellungen zeugten die Bilder vom Glauben Marias an Gott. „Glaube hat mit Leben und Liebe zu tun“, erläuterte der Kalkarer Pfarrer, „immer wieder dürfen wir uns durch Gott gestärkt fühlen, immer wieder dürfen wir ihm anvertrauen was uns auf dem Herzen liegt“, führte van Doornick weiter aus. „Gott macht uns im Leid stark.“ Er wies weiter auf eine Ausstrahlung der Kirche im Glaubenszeugnis hin.

Nach der Messe blieben viele Besucher in geselliger Runde an der Sieben-Schmerzen Kapelle. Sie nahmen so die Gelegenheit wahr, miteinander und mit ihrem ehemaligen Pastor zu plaudern. Der ehemalige Twistedener und Kevelaerer Pfarrer gestandt, dass er gerne nach Twisteden gekommen sei. „Ich habe in den Jahren zuvor den anderen guten Geistlichen gerne den Vortritt gelassen“, fügte van Doornick an. Natürlich schaue auch er der Realität ins Auge. „Wenn aber bei so einem Event, und da lobe ich das Engagement des Kapellenvereins Kleinkevelaer, so viele Besucher kommen und dann auch noch etwas davon mitnehmen können, dann ist das sehr gut und sei viel erreicht.“

Gerade im Kleinen könne man viel bewirken, betonte der Pfarrer. Er hofft, dass durch die neue Aufdeckung von Missbrauchsfällen nicht zu viel kaputt gemacht werde. „Eine Aufklärung aber ist sehr wichtig“, betonte der Pfarrer, der sich noch einige Zeit mit den Besuchern an der Sieben-Schmerzen-Kapelle unterhielt.

Weniger, aber immer noch genug

Rund 20 Helferinnen und Helfer hatten sich am späten Nachmittag an der Kapelle eingefunden, um sich von dort aus auf die verschiedenen Sammelschwerpunkte rund um Kleinkevelar zu verteilen.

Die Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius und der Heimatvereins-Vorsitzende Theo Heuvens hatten wieder zu der Aktion aufgerufen. „Wir machen das schon seit zehn Jahren“, sagte die engagierte 60-Jährige und war nur von der fehlenden Unterstützung durch Kinder etwas enttäuscht. „Es ist Beichttag für die Erstkommunionkinder und Fußball, das ist halt auch wichtig.“

Entlang eines langgezogenen Grabens auf dem Feld fuhr Theo Jansen mit seinem Trecker plus Anhäger und Mülltonne – Karl Heinz Kehren und der neunjährige Joshua lasen mit Zangen den Unrat auf und warfen ihn in die Tonne.

„Immer derselbe Rummel, die müssten das Plastik generell verbieten“, meinte Jansen angesichts der immer wiederkehrenden Funde. „Obwohl alles die Jahre doch weniger geworden ist.“ Ein Eindruck, den später auch einige Helfer bestätigten, auch wenn noch ausreichend viel gefunden wurde.

Gemeinsam mit dem Jungen las Kehren Blumenpötte, Folien und eine Aluminiumsalz-Tüte auf. „Unverständlich, dass die Leute den Müll hier für andere liegen lassen“, sagt er. Aber seiner Überzeugung nach hatte sicher auch der Sturm „Friederike“ einiges mit rübergeweht. Auch Joshua wunderte sich: „Was man hier so findet…“

Jona und Pia sammelten entlang des Velder Dycks. Die beiden Teenager fanden „Zigarettenpackungen, Plastik, ganz viele Blumentöpfe“. An die Folien in den Bäumen kam Theo Heuvens aufgrund der Höhe teilweise gar nicht mehr heran. „Damals bei dem starken Wind“ sei eben vieles weggeflogen.
Was nichts an den vielen Funden „von McDonalds und Co“ an der Lüllinger Straße ändere, wo die Strecke stark befahren sei. Erstaunt war Hans-Gerd Ruelfs über „die Matratze, die in dem Bushaltestellenhäuschen Richtung Wetten“ lag.

Im Ortskern fanden sich „Folien, Polyesterteile, Wein- und Bierflaschen – und Hundehaufen en masse“, bilanzierte Ambrosius nach einer Stunde Arbeit, nach der es dann an der Kapelle zur Stärkung Kaltgetränke und Würstchengab.

„Wir fördern damit auf jeden Fall die Kameradschaft, das Zusammenleben als Kapellenverein – und geben das Bewusstsein für die Tradition und die Sauberkeit im Ort an die nächste Generation weiter“ , fasste Hans Elbers den Sinn des Ganzen in einem Satz zusammen.

Maria auf Augenhöhe begegnet

Maria auf Augenhöhe begegnen. Der Kapellenverein Kleinkevelaer machte dieses für die Besucher des Gottesdienst an der „Sieben Schmerzen Kapelle“ möglich. Zum gleichnamigen Fest holten Mitglieder des Kapellenvereins die von Papst Franziskus gesegnete Kopie des Kevelaerer Gnadenbildes zu sich.
Die Gottesdienstteilnehmer kamen in der Empfangshalle von Euro Fleurs zusammen. Familie Elbers hatte diese zur Verfügung gestellt. Denn eine Messe unter freiem Himmel war wegen Regen und Sturm nicht möglich. Theo Heuvens, Vorsitzender des Kapellenvereins, begrüßte die rund 60 Gläubigen sowie Pastor Andreas Poorten, der den Gottesdienst zelebrierte.
Anlässlich des 375-jährigen Bestehens der Wallfahrt und zum eigenen 15-jährigen Bestehen nutze der Kapellenverein die Möglichkeit, eine von Papst Franziskus gesegnete Kopie des Marienbildes zu beherbergen. „Das ist auch für uns etwas Besonderes“, versicherte Heuvens. Er hatte das Bild der Trösterin der Betrübten gemeinsam mit Johanna Ambrosius und Sybille Thielen am Abend vor dem Gottesdienst in der Kerzenkapelle in Empfang genommen. „Überreicht wurde es uns von unserem ehemaligen Bürgermeister Dr. Axel Stibi“, verriet Johanna Ambrosius. (Stibi ist Brudermeister der Consolatrix Afflictorum, Anmerkung der Red.).
„Durch die Erhaltung und Pflege der Sieben-Schmerzen-Kapelle bekommt Maria ein Zuhause“, lobte Pastor Poorten das Engagement des Kapellenvereins. Der Pfarrer fühlte sich angesichts des Marienbildchens und einer Messfeier unter Palmen (einige dieser Prachtexemplare zierten die Empfangshalle) dem Himmel sehr nahe. Diese Atmosphäre entging auch den Gottesdienstteilnehmern nicht. „Hier begegnen wir Maria auf Augenhöhe. Sie fühlt und leidet mit uns. Ihr können wir unsere Nöte und Sorgen anvertrauen“, umschrieb Poorten das Bild der Trösterin der Betrübten in seiner Predigt. Hierbei erscheine sie nicht hocherhaben, sondern sympathisch. „Eben als Mutter, als unsere Mutter“, so der Pastor weiter.
Nach dem Gottesdienst nutzten die Teilnehmer aus Kleinkevelaer und Twisteden die Möglichkeit, in entspannter Runde ins Gespräch zu kommen. Die Kopie des Marienbildchens wurde am nächsten Tag wieder zurückgegeben.
Nach Beendigung der Aktion „Das Gnadenbild von Haus zu Haus“, die am 1. November endet, erhält der ehemalige Wallfahrtsrektor, Weihbischof Rolf Lohmann, die Kopie des Gnadenbildes als Geschenk.

Wer Besuch bekommt, der putzt sein Haus heraus

Jeder der Besuch bekommt, bereitet dem Gast nicht nur einen freundlichen Empfang, sondern richtet sein Heim auch so, dass sich der Gast wohlfühlt. Nicht anders machten es die Bürger von Kleinkevelaer an Fronleichnam.
An der Kapelle der Ortschaft wird seit neun Jahren Station der Fronleichnamsprozession gemacht. Am Fronleichnamsfest wird die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert. Wenn also die geweihte Hostie bei der Prozession durch die Straßen getragen und an die Kapelle von Kleinkevelaer gebracht wird, dann kommt sozusagen Jesus Christus selbst zu Besuch. Grund genug, um die Kapelle „Zu den sieben Schmerzen Mariens“, so heißt das 2002 geweihte Gotteshaus, zu schmücken.
Schon am Abend zuvor trafen sich 15 Kleinkevelaerer, um den Kranz zu binden, einen Blütenteppich zu legen und Gemeinschaft zu erleben. Diese wurde nach Aussage von Theo Heuvens, Vorsitzender vom Verein zum Bau und zur Unterhaltung einer Kapelle in Kleinkevelaer, durch die Kapelle sehr gestärkt: „Die Kapelle steht mitten zwischen den Menschen.“ Eine andere Bürgerin fügte hinzu: „Wir bereiten die Kapelle nicht deshalb für die Prozession vor, weil wir in die Zeitung wollen. Wir machen es für Gott und für uns selbst.“
Mit dem Blütenteppich hatte sich die Dorfgemeinschaft besondere Mühe gegeben. „P“ und „X“ (Pax Christi) sowie „Α“ und „Ω“ (Anfang und Ende) waren auf dem aus Hunderten von Blüten erstellten Bild zu lesen.
Der mit 50 Gerbera geschmückte Kranz umrandete den Eingang der Kapelle und ein weiterer Blütenteppich aus Farn, Schilf und Blüten rundete den Anblick ab. Johanna Ambrosius, Ortsvorsteherin von Kleinkevelaer, freut sich, dass die Tradition des Schmückens für Fronleichnam wieder aufgelebt ist. „Vor etwa 50 Jahren haben wir Wildblüten auf den Wiesen gesammelt. Dies machen wir aber nicht mehr, weil wir die wenigen Stellen, wo diese heute wachsen, nicht zerstören wollen. Es ist schön, dass die Dorfgemeinschaft durch solche Aktionen zusammenwächst und lebt.“
Dass bei solchen Aktionen nicht nur alles „bierernst“ einhergeht, war bei der Arbeit zu beobachten. So meinte jemand zur allgemeinen Erheiterung, als noch etwas Schmutz von der Straße gefegt wurde: „Jetzt aber nicht unter den (Blüten-)Teppich kehren.“

Nach der Andacht gab’s ein Schnäpschen

Seit sieben Jahren versammeln sich die Bürger von Kleinkevelaer und Twisteden an der Kapelle „Zu den Sieben Schmerzen Mariens“ zur traditionellen Maiandacht.
Diesmal kamen 40 Bürger an der Kapelle zusammen, um gemeinsam zu beten. Sie sangen zur Keyboardmusik der Kleinkevelaerer Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius und lauschten den Worten von Sybille Thielen vom Verein zum Bau und zur Unterhaltung einer Kapelle in Kleinkevelaer.

Dabei standen ihre Texte vor dem Hintergrund der „Woche für das Leben“ – einer Initiative der katholischen und evangelischen Kirche – unter dem Titel „Mutter Gottes – zum Leben Ja sagen“. Im Anschluss verteilte Thielen selbstgemachten Mispelschnaps  und sorgte in der Gruppe für Geselligkeit und Austausch.

Nach der Andacht gab's ein Schnäpschen

Seit sieben Jahren versammeln sich die Bürger von Kleinkevelaer und Twisteden an der Kapelle „Zu den Sieben Schmerzen Mariens“ zur traditionellen Maiandacht.
Diesmal kamen 40 Bürger an der Kapelle zusammen, um gemeinsam zu beten. Sie sangen zur Keyboardmusik der Kleinkevelaerer Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius und lauschten den Worten von Sybille Thielen vom Verein zum Bau und zur Unterhaltung einer Kapelle in Kleinkevelaer.
Dabei standen ihre Texte vor dem Hintergrund der „Woche für das Leben“ – einer Initiative der katholischen und evangelischen Kirche – unter dem Titel „Mutter Gottes – zum Leben Ja sagen“. Im Anschluss verteilte Thielen selbstgemachten Mispelschnaps  und sorgte in der Gruppe für Geselligkeit und Austausch.

Der Müll ist weg in Kleinkevelaer

Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius (rechts) hatte gerufen und 25 naturliebende Mitbewohner der kleinen Ortschaft kamen. Alle waren mit Müllzangen „bewaffnet“. Zum zehnten Mal ging es darum, die Straßen- und Feldränder sowie die Wassergräben vom Unrat und Müll zu säubern.
Seit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2008 ist diese Aktion im Veranstaltungskalender fest eingeplant. Als die Aktiven (zehn Prozent der Einwohner) mit Handschuhen, Säcken und Müllzangen loszogen, war klar, hier geht es nicht nur um das schöne Bild von Kleinkevelaer und den Naturschutz. Neu Zugezogene wurden herzlich willkommen geheißen und Neuigkeiten aus dem Dorf wurden ausgetauscht. Auch das Einbeziehen der jungen Generation in der kleinsten Ortschaft Kevelaers ist hierbei sehr gut möglich. Elf Kinder und Jugendliche nahmen an der Säuberungsaktion teil.
Johanna Ambrosius ist sich sicher: „Solche Aktionen verschönern nicht nur unsere Ortschaft, sondern sie tragen Generationen verbindend zu einem positiven Miteinander bei. Außerdem besteht dabei die Möglichkeit, sich gegenseitig Kennenzulernen.“ Damit dies auch nach getaner Arbeit noch ein wenig gepflegt werden konnte, saß man zum Abschluss noch bei Getränken, Brötchen und Würstchen in gemütlicher Runde zusammen.
An den vielen strahlenden Gesichtern konnte man sehen, dass gemeinsames Handeln für den eigenen Lebensraum nicht nur Gemeinschaft fördert, sondern auch viel Spaß macht.

Fronleichnam 2016 in Kleinkevelaer

Mittlerweile zieht die Kevelaerer Fronleichnamsprozession jedes Jahr zur Kapelle „Zu den sieben Schmerzen Mariens“ in Kleinkevelaer. “Seit wir im Jahr 2008 zum ersten Mal einen Blütenteppich an unserer Kapelle legten, ist es mittlerweile fester Brauch geworden”, schildert Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius. Dieses Jahr zeigt der Blütenteppich eine weiße Friedenstaube mit Regenbogen auf rosa Hintergrund.
Am Vorabend wurden der Buchskranz für die Kapelle gebunden, die entsprechenden Blüten gezupft und auf die Platte mit dem vorgemalten Motiv gelegt. Den Kranz hängten die Kleinkevelaerer am Fronleichnamsmorgen noch auf und schmückten ihn mit weißen Gerberablüten. Den Tisch in der Kapelle gestalteten sie festlich mit weißer Decke, Kerzen und Blumen. “Nachdem wir das Blütenbild vor die Kapelle gelegt hatten, machten wir aus den übrig gebliebenen Blütenblättern noch kurzfristig ein zweites Blütenbild, eine große Sonne”, freute sich Ambrosius. “Zufrieden bestaunten wir alle unser Werk und freuten uns, dass Pastor Skrypek das Allerheiligste über die Blütenteppiche trug”, berichtet die Ortsvorsteherin von der Prozession. Und sie kündigt schon jetzt an: “Sicherlich werden wir auch im nächsten Jahr wieder etwas Ähnliches machen.”