Es fehlen bundes- und europaweit einheitliche Zertifizierungen

Mit dem Kreis Kleve ist der gebürtige Gocher Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff eng verbunden. Um die Bedürfnisse der Menschen zu erfahren, führt er regelmäßige Besuche in den Städten und Gemeinden durch. Im Rahmen dieser Besuchsreihe kam Rouenhoff am Dienstag, 18. Dezember 2018, auch nach Kevelaer.

Seit September 2017 vertritt Stefan Rouenhoff von der CDU den Kreis Kleve als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Den Bundestagsausschüssen für Wirtschaft und Energie sowie für Tourismus gehört er als ordentliches Mitglied an, dem Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union als stellvertretendes Mitglied.

„Als Ihr Bundestagsabgeordneter möchte ich zuhören, überzeugen und jederzeit ein offenes Ohr für die Themen haben, die Sie bewegen“, so Rouenhoff. Und so traf er sich zunächst mit Bürgermeister Dominik Pichler, den Fachbereichsleitern der Stadt und Vertretern der Ratsfraktionen im Rathaus. Im Anschluss steuerte die Runde in Kleinkevelaer den Internationalen Blumengroßhandel Eurofleurs Elbers GmbH & Co. KG an.

Geschäftsführerin Ann Elbers empfing die Delegation und informierte über den 1985 von ihren Eltern gegründeten Betrieb. Diese erkannten, dass für die niederrheinischen Pflanzen (hier werden überwiegend Moorbeet- und Heidepflanzen gezogen) ein internationaler Markt vorhanden ist. Im Laufe der Jahre expandierte die Elbers GmbH zu einem bedeutenden Blumengroßhandel mit internationaler Reputation, für den der Kunde mit seinen Wünschen im Vordergrund steht. Kundenzufriedenheit, Individualität und Flexibilität stehen dabei an erster Stelle, so Elbers.

Rouenhoff interessierte sich besonders für die durch Eurofleurs umweltfreundlich erzeugte Ware, bei deren Produktion nicht nur der Verbrauch an Plastikprodukten massiv reduziert, sondern in der bereits die neue EU-Wasserrichtlinienverordnung umgesetzt wurde. Diese schreibt vor, dass die Bewässerung nur in einem geschlossenen System durchgeführt werden darf. Die Produktion ist automatisiert, um kostensparend und effizient zu kultivieren. Durch die geschlossene Fläche mit rezirkulierendem Wassersystem werden bis zu 72 Millionen Liter Wasser im Jahr eingespart – dass bedeutet eine Reduzierung des Verbrauchs um 90 Prozent. Außerdem können durch den punktuellen Einsatz von Dünger (bei wöchentlichen Kontrollen muss nur die Konzentration aufgefüllt werden) Geld gespart und die Umwelt geschützt werden. Die Reinigung des Wassers erfolgt durch sogenannte Bio-langsam Filter ohne jeglichen Zusatz von Chemikalien.

Aber nicht nur die Herstellung ist umweltfreundlich, sondern auch die Verpackung. Anstelle von Plastikpaletten und Etiketten werden nur Holzkisten aus zertifizierten Betrieben verwendet und das Etikett besteht aus Steinpapier, welches nach fünf Monaten biologisch abgebaut ist. Hinzu kommt, dass der Kunde keine Töpfe mehr auffindet, die er noch entsorgen muss, denn die Produkte werden ohne Topf ausgeliefert.

Auf Rouenhoffs Frage, ob es von Seiten der Unternehmerin Wünsche an die Politik gäbe, sprach Ann Elbers das Problem der uneinheitlichen Zertifizierungen nicht nur in Europa, sondern sogar zwischen einzelnen Bundesländern an. Es genüge nicht Europa als einen Währungsbereich zu verstehen, sondern auch Zertifizierungen (z.B. für Biosiegel) müssten angeglichen werden. Auch der Einsatz von Asylsuchenden als Arbeitskräfte sei durch bürokratische Hürden fast unmöglich. Arbeitswillige Kräfte müssten gelangweilt herumsitzen statt einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen zu können.