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Winnekendonk bleibt in Bewegung

Dass in Sachen Sport wegen Corona in den vergangenen Monaten nicht viel möglich war, liegt auf der Hand. Der SV Viktoria Winnekendonk hat jetzt mit Hinblick auf erhoffte Lockerungen im Rahmen des zweiten Shutdowns eine „Challenge“ auf die Beine gestellt, die auf der einen Seite einen vorsichtigen Start zur Normalität darstellen soll, in erster Linie aber Abwechslung und Bewegungsmöglichkeit unter Berücksichtigung aller aktuell geltenden Beschränkungen bietet.

Die „Viktoria Run-Speed-Fun Challenge“, die offiziell am 1. März startete, wird mit gemischten Teams aus allen fünf Seniorenmannschaften ausgetragen. „Wir haben die fünf Seniorenmannschaften querbeet gemischt, so dass wir ausgeglichene Teams haben“, erklärt der sportliche Leiter Nils Dahlmann. „Die Trainer haben da vorher so eine Rangliste erstellt, so dass die Teams ausgewogen besetzt sind. Und so ist die Motivation und die Chancengleichheit da.“

Zehn Teams

Insgesamt treten zehn Teams mit je acht bis neun Personen in drei unterschiedlichen Disziplinen – „Run“, „Speed“ und „Fun“ – an. Die ersten beiden Disziplinen werden in drei Etappen an drei Tagen durchgeführt und am Ende jeder Etappe werden Punkte vergeben. Die dritte Disziplin geht über die gesamten neun Tage. Das Team mit den meisten Punkten über alle Etappen und Disziplinen gewinnt. 

Bei „Run“ sollen die Teams so viele Kilometer wie möglich in drei Tagen absolvieren. Das Team mit dem höchsten Durchschnittswert erhält die höchstmögliche Punkte-Ausbeute. In der Disziplin „Speed“ müssen die Teams 1000 Meter so schnell wie möglich laufen. Der / die Läufer*in des Teams mit dem schnellsten Kilometer zählt für die aktive Etappe für das gesamte Team und holt für sein / ihr Team die maximale Punktzahl. Insgesamt müssen mindestens drei Kilometer absolviert werden. Und bei „Fun“ sollen sich die Teams einen kreativen Namen für ihr Team ausdenken sowie ein Wido-Trickshot-Video drehen und einreichen. Am Ende entscheidet die Jury aus Trainern und sportlicher Leitung über die Platzierung. Hier können Zusatzpunkte ergattert werden, die am Ende den Ausschlag geben können.

Dokumentation erfolgt über App

„Jeder macht seine Läufe draußen, macht normales Jogging“, erläutert Dahlmann. Die Läufe werden über die App „Runtastic“ aufgezeichnet. „Darüber haben wir eine Vergleichbarkeit hergestellt, weil alle mit der gleichen App laufen, genauso wie die Geschwindigkeit. Die werden zentral gesammelt, zur Dokumentation verwendet. Dann läuft man mit den Kilometern für das eigene Team.“

Der Team-Kapitän sammelt alle Läufe und schickt diese am Ende jeder Etappe an die fünf Trainer der Seniorenmannschaften, die als Team-Betreuer agieren. Die sportliche Leitung bekommt die Meldungen aller Trainer und erstellt dann das Ranking, das nach jeder Etappe an die Teams kommuniziert wird. Die Challenge soll neun Tage lang aktiv laufen. „Die letzten zwei Tage sind für uns für die finale Auswertung“, sagt Dahlmann. Am 11. März 2021 ist die Bekanntgabe des finalen Ergebnisses geplant. 

Außerdem will der Verein mit jedem gelaufenen Kilometer 37 Cent an die Winnekendonker Kindergärten „Sterntaler“ und „St. Urbanus“ sowie an den Schravelener „Marienkäfer“-Kindergarten spenden – maximal 750 Euro. Laufen die zehn Teams in den neun „Challenge“-Tagen 2022 Kilometer – 2022 feiert der Verein sein 100-jähriges Jubiläum – erhält jeder der drei Kindergärten eine Spende von 250 Euro. 

Lokale und vereinsnahe Gastronom*innen wie Anja und Thomas Scholz vom Vereinslokal „Zur Brücke“ sowie Markus Schulz vom „Stübchen“ im Sportpark stellen die Preise. Das Siegerteam erhält einen Gutschein im Wert von 200 Euro fürs Vereinslokal, die Plätze zwei und drei bekommen einen Gutschein im Wert von 120 und 80 Euro für das „Stübchen“.

Normalität

„Neben einem kleinen Schritt zur Normalität wollen wir mit der Challenge auch die Mannschaften untereinander näher zusammenbringen“, sagt Nils Dahlmann. „Dass man nun mit Spielerinnen und Spielern arbeitet, die normal nicht in meiner Mannschaft spielen, fördert das soziale Miteinander im Verein (…) Das fängt ja schon damit an, dass die Team-Kapitäne sich die Handynummern aller Teammitglieder besorgen müssen, um z.B. eine interne WhatsApp-Gruppe zu erstellen, über die man sich organisiert.“ Man habe die Aktion bewusst in diese Zeit gesetzt, „weil wir hoffen, dass bald Sport wieder möglich ist und so eine Art Grundausdauer geschaffen werden kann für die bevorstehenden möglichen Aufgaben.“

Aktuelle Rankings und Infos zur Challenge werden auch über die Social Media Kanäle von Viktoria Winnekendonk veröffentlicht. „Wer mitfiebern, sich Rankings der einzelnen Teams anschauen und vielleicht sogar Live-Bilder von Läufen sehen möchte, sollte vor allem die Stories bei Instagram im Blick haben“, sagt der sportliche Leiter Jonas Niersmann.

Momente für die Ewigkeit

Früher dominierte König Fußball das Leben auf dem Rasenplatz an der Kevelaerer Straße in Winnekendonk. Bald wird dort Edeka mit Markt und Verwaltung das Ortsbild prägen. Wie sehr die Menschen und vor allem die Fußballer*innen des SV Viktoria Winnekendonk den alten Zeiten nachtrauern, kann man seit einigen Tagen an einer Art „Gedenkzaun“ ablesen, der nahe des Stadions steht. „Die Idee ist aus der zweiten Damenmannschaft heraus entstanden, weil die sich anders verabschieden wollte. Sie sind an uns herangetreten – und dann wurde das in die Wege geleitet“, erzählt Damentrainer Uli Berns.

So finden sich Tabellen, Mannschaftsfotos vom Landesliga-Meistertitel, Sätze wie „Schön war’s“ oder „In unserem Wohnzimmer waren wir beliebt und gefürchtet“. Auch poetische Abschiedsgedichte mit Zeilen wie „Keiner von uns wollte es so richtig glauben, dass sie uns unseren Platz rauben. Denn es ist viel mehr für uns als bloß ein Platz, er steht für Freunde und Familie – ein wertvoller Schatz“ finden sich am Zaun – darunter am Boden sogar Grableuchten.

Dabei allein soll es aber nicht bleiben. „Der Verein würde sich wünschen, dass noch mehrere Menschen dort ihre Erinnerungen teilen“, sagt Berns. Dazu will der Klub über sein Vereinsheft Ende März die Vereinsmitglieder aufrufen, bei sich zu Hause zu schauen und nach allem zu suchen, was sie mit dem Platz verbinden. Diese Erinnerungen sollen später ihren Platz am Zaun finden – und am besten später irgendwo im neuen Sportpark an der Sonsbecker Straße.

Die neue Spitze beim Fußball

Entschlossen wirkte das neue Dreigestirn auf der Fußball-Kommandobrücke des SV Viktoia Winnekendonk. Eigentlich sollen sie gleichberechtigt sein. Offiziell fungiert Nils Dahlmann als Abteilungsleiter „Fußball“, Jonas Niersmann und Felix van Huet als Fußball-Obmänner.

„Entweder sind wir schon lange im Verein oder im Verein vor einigen Jahren hängen geblieben“, beschreibt Nils Dahlmann die Motivation , sich jetzt zu engagieren. „Wir identifizieren uns alle drei mit dem Verein und wollen ihn vorwärts bringen.“ Man habe festgestellt, „dass in den letzten Jahren ein paar Dinge nicht so gut gelaufen sind, die wir als Trainer oder Spieler wahrgenommen haben. Statt zu meckern, haben wir gesagt: Wir wollen den Verein nach vorne bringen.“

Die Prämissen seien jetzt, „die Identifikation zu unterstützen, den sportlichen Erfolg zu ermöglichen und offene und ehrliche Kommunikation zu schaffen , um mehr Transparenz in den Verein zu kriegen“, so der 30-Jährige, der seit 24 Jahren Vereinsmitglied ist.
„Wir drei hatten die Chance im letzten Jahr, uns die Strukturen anzugucken“, ergänzt Jonas Niersmann. Mit 22 Vereinsjahren auch sowas wie ein „alter“ Hase. „Felix war jahrelang Spieler der ersten Mannschaft. Nils und ich haben die zweite und dritte Herrenmannschaft trainiert.“

Als der Vorsitzende Peter Schlossarek sie Anfang des Jahres fragte, ob sie Lust hätten, Vorstandarbeit zu leisten, habe man sich zusammengesetzt, ein Konzept erarbeitet und analysiert, was nicht so gut funktioniert. Vor allem die drei Seniorenmannschaften hätten sich voneinander entfernt. So gelte es, die fünf Seniorenmannschaften und die bis in die Niederrheinliga aufgestiegenen Damen wieder mehr zusammenbringen.

Felix van Hüet spricht da von einer Struktur und dem notwendigen Fundament, dass sich die Teams untereinander verstehen: „Alle Mannschaften spielen zusammen, das ist als Dorfverein ein ganz prägendes Ding.“

Ziel sei es, den sportlichen Erfolg in den Herrenbereich wieder zurückzubringen. „Das geht nur mit frischen Wind, den wir reinbringen, mit einem guten Trainerteam. Wir haben praktisch unser gesamtes Trainerteam ausgetauscht.“ Das mittelfristige Ziel sei klar, sagt Jonas Niersmann: „2022 zum 100-jährigen Jubiläum in der Kreisliga A zu spielen. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, ist das kein Beinbruch.“

Man wolle sich aber dort etablieren „und im gesicherten Mittelfeld ohne Abstiegssorgen stehen“, sagt van Hüet. Die Damen wolle man etablieren in der Nieder­rheinliga. „Das ist eine super Nummer, was die da machen“, sagt der 28-Jährige. Jetzt habe man alle Jugendmannchaften besetzt, auch doppelt. „Das ist wichtig. Wir brauchen das Fundament, und das beginnt bei der Jugend.“ In Absprache mit dem Jugendobmann Boris Mischke sollen die A- bis C-Jugendlichen alle in der Leistungsklasse antreten, wenn möglich, auch in der neu gegründeten Sonderliga.

Als Trainer der ersten Herrenmannschaftr habe man sich bewusst für Lars Allofs entschieden, „der extrem viel Expertise im Breeich Jugendarbeit mitbringt.“ Er soll mit dafür sorgen soll, dass die Leistungsträger künftig mehr aus der eigenen Jugend hervorgehen. Der 41-jährige, der unter anderem schon beim SV Walbeck und dem TSV Neukerk gecoacht hat, will diese Aufbruchstimmung unterstützen. „Nils Dahlmann ist mit meiner Cousine verheiratet, da haben wir in den Jahren viel über Fußball geredet. Als entschieden wurde, dass Veränderungen anstehen, sind wir relativ schnell zusammengekommen.“

Es gebe nicht mehr viele Vereine mit eigenständiger Jugendarbeit. Viele seien schon in Kooperationen. „Da ist Winnekendonk etabliert, auch gegen die Großen wie Straelen, Wachtendonk, Kleve. Hier ist lange Jahre gute Jugendarbeit geleistet worden.“ Es sei ihm wichtig, dass Mannschaften aus den Teams der eigene Jugend kämen.

Die letzte Saison sei für die Viktoria nicht leicht gewesen, nach dem Bezirksliga-Abstieg und dem unglücklichen Abstieg aus der Kreisliga A. „Dann gilt man als Absteiger als Favorit, und unglücklich war, dass die zweite Mannschaft in derselben Liga spielt.“ Neid und Missgunst entstand, die zweite stellte der ersten Mannschaft mit einem 1:1 ein Bein.

Die Situation sei jetzt eine andere. „Man ist nicht aufgestiegen, hat sich gesammelt, hat die Nummer verdaut, eine neue sportliche Leitung. Die Mannschaften wurden neu zusammengestellt.“ Miteinander feiern konnten die Jungs schon immer, so sein Eindruck. „Das ganze Gute miteinander beibehalten und die sportlichen Erfolge wieder nach vorne rücken“, darauf liegt sein Fokus.

Jetzt brauche es erstmal einen guten Start mit dem Ziel, aufzusteigen, aber „ohne darüber Woche für Woche zu reden“, sagt Allofs. Es sei auch kein Muss, „aber es wird niemals mehr so einfach sein, aufzusteigen.“ Denn aus der A-Liga „kam nichts an Teams runter und die Top 3 sind aufgestiegen.“ Aber kein Spiel sei ein Selbstläufer. Eine gewisse Teamachse gebe es durchaus, aber „damit ist nicht besiegelt, das die Mannschaft so auf dem Platz steht“, sagt der Trainer. „Das letzte Spiel wird bewertet, Trainingseifer soll belohnt werden, jede Woche soll es ruhig Konkurrenzkampf geben. Jeder hat seine Chance in der Mannschaft, definitiv.“

Wahlen und Würdigungen

Die aktuelle sportliche Situation, die Sportplatz-Perspektive des Vereins, der Umbruch im Bereich „Fußball“ und die Vorstandswahlen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des SV Viktoria Winnekendonk.

Dabei wurde Peter Schlossarek von den Mitgliedern als Vorsitzender für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Auch Werner Louven durfte sich über die eindeutige Zustimmung freuen, die er als Geschäftsführer erhielt. Und Wilfried van Linn darf für weitere zwei Jahre als 1. Kassierer über das Geld wachen.

Im Bereich „Fußball“ gab es eine Neuaufstellung: Nils Dahlmann wurde zum Leiter der Fußballabteilung gewählt. Sein Vertreter ist Jonas Niersmann, Seniorenobmann Felix van Huet. Alle drei hatten zuvor ausführlich zu ihrer Person und ihren Vorstellungen für die Neuausrichtung der Abteilung und der Jugendarbeit Stellung genommen, genauso wie der neue Trainer, der von „Feuer und Aufbruch“ innerhalb des Teams sprach.

Zudem wurden der Fußball-Jugendvorstand mit Obmann Boris Mischke und Järgen Leisten sowie dem Geschäftsführer Lukas Thissen bestätigt.

In seinem Bericht ging Peter Schlossarek auf den aktuellen Stand der Verhandlungen bezüglich der geplanten Bebauung des bisherigen Sportgeländes an der Kevelaerer Straße ein: „Das ist Kampf und Krampf.“ Es sehe so aus, als könne der Platz vom Verein voraussichtlich nur noch bis Mitte Dezember genutzt werden. Dann käme der Kampfmittelräumdienst, um das Gelände nochmal zu sichern.

Aktuell liefen noch die Anträge für den Kunstrasenplatz und die Erweiterung des Sporthauses am Viktoriapark an der Sonsbecker Straße. Schlossarek hofft da auf einen positiven Bescheid bis Mitte Dezember. Danach folge die Ausschreibung. Vor April/Mai würden die Baumaßnahmen nicht stattfinden, „Wenn es gut läuft“, hätte man „vielleicht in der zweiten Hälfte 2021 den Kunstrasenplatz und die Erweiterung des Sporthauses.“

Die Übergangszeit müsse man allerdings irgendwie organisieren, was die Lagerung des Inventars und den Spiel- und Trainingsbetrieb auf zwei Plätzen mit 21 Teams angehe. Das sei „eine spannende Aufgabe.“ In Gesprächen mit der Stadt sei von der Aufstellung von Containern als Umkleide- und Duschraum auf der Sonsbecker Straße gesprochen worden.

Da müsse man sehen, was Rat und Bürgermeister machen. Bei den Berichten der Abteilungen spielte natürlich auch der Einfluss von Corona eine große Rolle sowie der große Erfolg der Fußballdamen mit ihrem Aufstieg in die Niederrheinliga.

Die zweite Vorsitzene Dorothee Ophey ehrte dann langjährige Mitglieder: Elf Mitglieder sind seit für 25 Jahren im Verein, drei Mitglieder seit 40, vier seit 50, zwei Mitglieder seit 65 Jahre, ein Mitglied seit 70 und ein weiteres Mitglied sogar seit 75 Jahren.

Katharina Kösters (25), Johannes Rankers (25), Jörg Hebben (40), Reinhold Musielak (40), Dorothee Ophey(50), Karl Honselaer (65) und Werner Verrieth (65) nahmen die Ehrungen persönlich entgegen. Alle anderen konnten wegen Corona, Krankheit und Urlaub nicht teilnehmen.

Gegen die Bayern

Helmut „Hapo“ Rankers übernahm nicht nur das alleinige Singen der Vereinshymne zum Schluss der Versammlung, sondern wies nochmal auf das 100-jährige Vereinsjubiläum 2022 hin. Er bat in dem Zusammenhang, dafür schon mal nach alten Berichten und Fotos zu sehen. Ob ein Spiel „gegen die Traditionsmannschaft des FC Bayern“ zustandekommen wird, wie er hoffe, würde man in zwei Jahren sehen.

In Winnekendonk gibt‘s Mode für die Fans

Wer trägt nicht gerne mal ein T-Shirt mit dem Konterfei seines Vereins, zeigt sich auf Veranstaltungen leger mit dem Aufdruck seines Clubs und trägt vielleicht noch gerne die dazu passende Tasche? Natürlich die Fans. Was lag es da näher, als bei dem SV Viktoria Winnekendonk darüber nachzudenken, es dem Konkurrenten KSV und den großen Klubs der Profiligen gleichzutun und selbst in der Richtung aktiv zu werden. „Wir sind in der sportlichen Leitung zusammen mit Johannes Rankers auf die Idee gekommen“, erzählt der neue sportliche Leiter des Klubs,  Jonas Niersmann. „Johannes hat es uns vorgestellt und wir haben dann über Styles, Prozesse und ähnliches gesprochen“, erläutert er den Prozess. „Wir haben ihn da als Mitglied des Vereins natürlich voll unterstützt.“

Über den Online-Fanshop, der über die Seite von „Rankers Sportsfashion“ abrufbar ist, kann man auf den eigenen Reiter „Viktoria Winnekendonk“ gehen, wo derjenige, der das möchte, seine ganz eigenen Viktoria Outfits erwerben kann. Ob Herren- oder Damenbekleidung wie T-Shirts, Pullover, Caps oder auch Gymbags und Sportbeutel, Baby- und Kinderklamotten, darunter sogar Strampler, kann man über das Netz beziehen. „Wir wollten ein vielfältiges Angebot – klein, aber hochwertig“, sagt Niersmann. Den Kauf könne man online tätigen. „Die Sachen werden dann erst gefertigt, wenn sie bestellt sind.“ Meistens könne man sich dann die Sachen an dem kommenden Samstag am Haus von Rankers selbst abholen.

Auch Pullover gibt’s im Sortiment…

Bezahlt werde per Vorkasse oder bei Abholung per EC-Karte oder bar. „Das Ziel ist natürlich, die Identifikation mit dem Verein voranzutreiben, wenn man sich in der Freizeit mit dem Logo vom SV schmückt“, hoffen Niersmann und Co. auf eine entsprechende Resonanz. Denn bei jedem Verkauf geht ein gewisser Satz an den Verein – pro Artikel so zwischen 1 und 5 Euro. „Bei Babyartikeln wollen wir keine Spende haben. Das ist eher ein Gag. Und bei den anderen Sachen wird aufgerundet, damit das Geld abgezogen werden kann.“

Mehr als nur ein aufgedrucktes Logo

Für Johannes Rankers war der Auftrag des Vereins auch die glückliche Fügung zur richtigen Zeit. „Ich habe mich vor zwei Jahren selbstständig gemacht“, berichtet der 27-jährige Chef von „Rankers Sportfashion“. Während der Coronazeit sei die Nachfrage nach Sportartikeln oder Abschlussshirts spürbar zurückgegangen. Während der Kurzarbeit habe man als Unternehmen überlegt, was man aktuell für Aufträge machen kann. Und so fragte er den neuen Vorstand seines Heimatvereins, wo er selbst Fußball spielt, ob man nicht auch Merchandise für die Amateurfans entwickeln könnte, die aussagekräftiger seien als „nur ein aufgedrucktes Logo.“

…und Sportbeutel.

Nach zwei Monaten, in denen einige Entwürfe entstanden, habe man jetzt online gehen können. „Die Reaktion auf die Entwürfe war sehr positiv.“ Mit dem Ergebnis selbst sei er „sehr zufrieden.“ Das „viele Herzblut“ und die investierte Zeit habe sich ausgezahlt. „Nicht nur, dass die Mannschaften einheitlich aussehen, sondern auch Oma und Opa und die Familie am Platzrand.“ Das sei das, was Identifikation auslöse.

Mittlerweile zieht die Aktion seine Kreise: Auch der DJK Twisteden denkt daran, mit Rankers eine ähnliche Kooperation umzusetzen. „Das ist aber noch in der Vorbereitung.“

Kicken mit den Profis beim Sommer-Camp

In der fünften Woche der Sommerferien reist das Trainerteam der Fußballschule Grenzland, bestehend aus professionellen Coaches aus den Nachwuchsleistungszentren deutscher und niederländischer Profi-Clubs, ausgewählten Ex-Profis, aktuellen Profifußballern sowie DFB- Stützpunkttrainern zum Sommer-Camp beim SV Viktoria Winnekendonk an. Bereits zum zweiten Mal werden auf der Anlage in Winnekendonk täglich von 10 Uhr bis 15.30 Uhr insgesamt acht Trainingseinheiten an vier Tagen durchgeführt.

Die sechs- bis 15-jährigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen trainieren in Gruppen jeweils vier Stunden pro Tag und erhalten in den Pausen isotonische Getränke, frisches Obst und ein sportlergerechtes Mittagessen. Außerdem bekommen alle Kids eine eigene Trinkflasche sowie ein Camp-Trikot. Auch für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm ist gesorgt. So messen alle Kinder ihre Schussgeschwindigkeit und können ihr Fachwissen beim Fußballquiz unter Beweis stellen. Auch ein Ernährungsworkshop, gemeinsam mit dem Partner, der REWE Gruppe, der den Kids die einfachen Grundsätze sportlergerechter Ernährung vermittelt, gehört zum Programm des Sommer-Camps.

Leistung und Spaß vereint

Zum Abschluss erhalten alle Teilnehmer, nach einem großen Abschlussturnier, eine von allen Trainern unterschriebene Teilnahmeurkunde. Neben dem professionellen Anspruch der Trainingsinhalte und des Rahmenprogramms liegt der Fokus im Feriencamp der Fußballschule Grenzland auch auf einem spaßbringenden Event für die Sportler. Anmelden können sich Fußballerinnen und Fußballer aller Leistungsniveaus. Im Camp werden die Kinder in alters- und leistungsgerechte Gruppen eingeteilt und so bestmöglich gefördert. Die Teilnahmekosten für das Sommer-Camp in Kevelaer betragen 109 Euro.

„Natürlich richten wir uns bei der Durchführung des Sommer-Camps an die zu diesem Zeitpunkt geltenden Hygienevorschriften und halten diese konsequent ein“, erklären die Verantwortlichen. Anmeldungen sind im Internet unter www.fussballschule-grenzland.de noch möglich.

Die Sportvereine müssen sich gedulden

Das Signal, dass der Kevelaerer Kämmerer Ralf Püplichhuisen im Ausschuss für Gebäudemanagement und Umweltschutz gab, war ziemlich eindeutig. Mit der Erweiterung und Umgestaltung der Umkleidekabinen sowie der Errichtung eines Kunstrasenplatzes wird es sowohl in Wetten als auch in Winnekendonk wohl in diesem Jahr nichts mehr werden.

Dass die Nachricht bei den beiden betroffenen Vereinen – dem SV Viktoria Winnekendonk und dem SV Union Wetten – keine Begeisterung auslöst, liegt auf der Hand.

„Wir hatten vor 14 Tagen über die Stadt schon gehört, dass die Fördermittel für 2020 aus dem Topf zur Strukturentwicklung für ländliche Räume eingefroren werden“, zeigte sich der Vorsitzende der Viktoria, Peter Schlossarek, nicht völlig überrascht. „Wir hatten die Hoffnung, dass 2021 die Mittel wieder zur Verfügung gestellt werden. Da hat Püplichhuisen ein Fragezeichen hinter gestellt.“ Man werde jetzt die Anträge stellen, „wohlwissend, dass erst 2021 entschieden werden wird, wenn dann die Mittel wieder da sind.“ Vor sechs bis acht Wochen sah das noch ganz anders aus, als bei der Begehung mit der Bezirksregierung vor Ort das Signal herauszulesen war, dass die Maßnahme positiv beschieden und bis Jahresende beendet sein könnte.

Man verstehe die Nöte von Land und Bund angesichts der Corona-Situation schon. „Aber das ist ziemlich unbefriedigend“, meint Schlossarek. Zumal die Situation aus seiner Sicht „ganz viele Konjunktive“ hat, „wenn Wetten ähnlich große Pläne hat und die Förderung nicht zum Tragen kommt, man einen Prioritätenplan aufstellen müsste, und dass die Vereine selbst die Förderanträge möglicherweise in anderen Programmen stellen müssen.“ Da könne man nur hoffen, „dass sich Fördertöpfe auftun, die die Kosten annähernd abdecken.“ Und selbst wenn 2021 über Fördermittel positiv entschieden würde, müsse die Stadt erst einmal die Ausschreibungen und die Vergabe an die Firmen organisieren.

Aus der Situation ergibt sich aus Sicht des Vereins noch ein weiteres Problem – und zwar für das Gelände des „alten“ Winnekendonker Sportplatzes an der Kevelaerer Straße inklusive Sporthaus. „Die Ursprungsplanung war so, dass Brüggemeier da im Herbst mit dem Bau seines neuen Marktes beginnen wollte.“ Der soll Ende 2021 fertig sein. „Und wenn der Platz weg ist, dann fehlt uns ein Platz.“ Sollten diese Arbeiten bis Anfang 2021 verschoben werden, wie es gerüchteweise die Runde mache, würde der Verein davon durchaus profitieren. „Nichtsdestotrotz brauchen wir für das Umkleidehaus und den Sportplatz spätestens im Winter oder zu Beginn des neuen Jahres eine Lösung.“

Was Schlossarek ärgert, ist, dass das Thema „Schließung Kevelaerer Straße“ seit Ende 2016 mit Vertretern der Politik und der Stadt immer wieder diskutiert worden sei. „Letztes Jahr sind da die Wogen in den sozialen Medien schon echt hochgeschlagen. Da hätte in den letzten drei Jahren was passieren können.“ Dann werde es spannend, wohin man mit den Teams in Sachen Umkleiden gehen soll und wie das mit dem Trainings-und Spielbetrieb organisiert wird. „Okay, wir können Container an den anderen Platz hinstellen, aber irgendwo müssen die Sportler ja auch trainieren“, gibt Schlossarek zu bedenken..

Auch sein Kollege Manfred Nilkens vom SV Union Wetten muss sich mit der neuen Situation arrangieren. „Man hat als Bürger und als Vorsitzender großes Verständnis dafür, dass in so einer schwierigen Situation Gelder nicht zur Verfügung stehen, mit denen man gerechnet hat. Uns ist allen klar, dass das Geld viel nötiger an anderer Stelle gebraucht wird. Das muss man voranschieben.“ Aber natürlich sei das „für uns in Wetten eine große Enttäuschung, weil wir der einzige Sportverein in Kevelaer sind, der auf einem Ascheplatz Fußball spielt.

Da steht Wetten ganz hinten dran.“ Dazu komme noch die Tatsache, dass „wir einen sehr, sehr guten Termin mit dem Herrn der Bezirksregierung hatten, der uns sagte, dass das wohl kein Problem wäre und das schnell zu realisieren ist.“ Und platztechnisch sei es schwer, die ganzen Teams unter einen Hut zu bringen.

Somit werde aus der Hoffnung, „den Platz ad acta zu legen“, nichts werden. „Wenn man aber eine kleine Chance hat, 2021, dann können wir damit leben.“ Was die Erweiterung der Umkleide betrifft, da sieht Nilkens aber ein ganz großes Problem, „weil wir im Mädchen- und Frauenfußball seit Jahren einen richtigen Boom erlebt haben und da mit den Umkleiden am Ende der Kapazität sind.“

Mittwochs und Freitags stünden da zum Training 25 Damen und 30 Herren zum zeitgleichen Duschen und Umziehen am Platz. „Daher rührte der Gedanke, einen zusätzlichen Kabinentrakt zu bauen, der wirklich getrennt ist und nur für die Damen.“

Wenn Sonntags oft die A-Jugend, dann die Damen und anschließend die dritten Herren spielten, „kam es zu Situationen, dass versehentlich mal Jungs in die Damendusche gelaufen sind.“ Dauerzustand sein.“ Ob man das Problem mit zusätzlichen Containern übergangsweise lösen könnte? „Das ist dann die Frage, die man, wenn es zum Spielbetrieb käme, an die Stadt richten müsste.“ Denn wenn sich in Zukunft die Damen-Mannschaft um zehn weitere Personen erhöht, „dann haben wir zwei Teams. Und dann weiß ich nicht, wie man das umsetzen soll.“

Schritt für Schritt in den Sport einsteigen

Am Eingangstor von Viktoria Winnekendonk hingen vor dem Betreten des Platzes drei Schilder am Zaun: eines Verhaltensmaßregeln, eins zur Verantwortung der Trainer und ein Schreiben des Vorstandes.

Die Lockerungen seien ein „Vertrauensvorschuss an uns alle, den jeder Einzelne und wir alle als Verein nehmen müssen“, heißt es da – verbunden mit der eindeutigen Botschaft: „Bitte haltet Euch zum Wohle aller an die vorgeschriebenen Regeln.“ Dementsprechend vorsichtig agierten die Spieler und Coaches auf dem Gelände – immer kontaktlos und in dem angemessenen Abstand, wie D-Jugend-Betreuer Boris Mischke zufrieden feststellte.

In seiner Gruppe waren lediglich zehn Jungen. „Wir sind sonst 20, teilen das auf Dienstag und Donnerstag auf. Die Anlage ist aber auch groß genug, dass später vielleicht auch 20 zusammen gehen.“ Von jedem Team sei jeweils ein Trainer am Vorabend vor Ort noch gebrieft worden, was die Abstandsregeln und auch alle anderen Dinge wie die Desinfektion aller Materialien angeht.

Mike Berns und Simon Janssen ließen ihre C-Jugend-Schützlinge diverse Torschuss- und Passübungen machen. „Das war ´ne Herausforderung, da so kurzfristige kontaktlose Übungen zu finden“ erklärt Berns. So habe man dann alte Übungen etwas aufgepeppt. Sein Kollege staunte nicht schlecht anhand der Disziplin der Kids. „Wir haben drei, vier Mal klar gesagt, haltet Euch an alles, sonst ist das Training nicht möglich. Diesmal sind auch alle 17 da, so viele waren es in der Saison noch nie.“

„Am Mittwochnachmittag, als die Nachricht der Öffnung kam, kamen sofort die Nachrichten: Können wir morgen auf den Platz?“, erzählt der Vorsitzende des SV Viktoria Winnekendonk, Peter Schlossarek. „Und wir sagten: Moment. Sie sind noch zu und es müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, die wir noch nicht alle kennen. Da bedarf es ja irgendwelcher Umsatzvorgaben.“ Auf dem Sportplatz ein kontaktloses Training durchzuführen, ohne dass die Spieler den Ball in die Hand nehmen, und das bei mindestens 1,50 Meter Abstand, sei schon eine Sache die das konsequente Handeln der Trainer erforderlich mache, sagt Schlossarek. Das gehe bei den Kindern schon damit los, „dass die, wenn sie kommen, schon ihre Räder im Abstand abstellen, dass da keine Rudelbildung entsteht.

Die einen rennen auf den Platz, die anderen warten. Die sollen sich nicht körperlich begegnen.“ Und man habe überlegt, wie der Platz begangen und wieder verlassen wird. „Die einen links drauf, die anderen rechts runter.“
Spannend sei auch die Frage, wie man die Hygiene gewährleisten kann. „Die Toilette halten wir natürlich verfügbar mit Seife.“

Auch Desinfektionsmittel soll vorhanden sein, damit die Sportmaterialien und Geräte gereinigt werden können. Allerdings sei auf dem freien Markt da schwer dranzukommen. „Unser Platzwart hat Montagmorgen versucht, das Thema über die Stadt auf den Weg zu bringen. Die haben aber die gleichen Probleme bei den Schulen, die auch Desinfektions- und Hygienemittel brauchen.“ Die Platzsperren-Schilder hat man Montag schon einmal entfernt, den Trainern am Vorabend eine Art „Trainings-Knigge“ mit auf den Weg gegeben.

Die dreiseitigen Verhaltensmaßregeln seitens der Stadt umfassen auch Anwesenheitslisten. „Jede(r) SpielerIn muss umgezogen zum Training erscheinen und es darf keine Zuschauer geben.“ Ob das ein Training im Vorlauf für Wettbewerbs-Fußball sein wird, das hält Schlossarek für unwahrscheinlich.

Vom Fußballverband Niederrhein gibt es zwar noch keine abschließende Entscheidung, was mit der laufenden Saison geschehen soll – eine Online-Umfrage soll letzte Klarheit bringen. Aber die Signale deuteten in Richtung Absage. „Das ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, betont Schlossarek. Die Frage, wie man die Turnhalle nutzen kann, die habe man zunächst mal zurückgestellt. „Da ist die Organisation noch viel schwieriger. Da kann ich mir persönlich wenig vorstellen – für Mannschaftssport eh nicht. Vielleicht geht Gymnastik mit eigener Matte.“

Auch der Vorsitzende des SV Union Wetten, Manfred Nilkens, versteht, warum sich viele jetzt auf gemeinsamen Sport freuen: „Man merkt schon, dass zum einen die sozialen Kontakte, Kameradschaft und die Freude am Sport fehlt. Gerade im Gruppen-und Mannschaftssport ist das was anderes. Der Spaß bei und nach dem Training, das Miteinander – das ist gerade beim Dorfverein ein wichtiger Aspekt.“ Am Wochenende setzte sich der Union-Vorstand zusammen. Demnach ist klar: „Im Fußballbereich werden wir bis Ende Mai / Anfang Juni kontaktloses Training freigeben – aber erstmal nur für die Seniorenteams.“

Man werde sich dabei an dem Leitfaden von Landessportbund und DFB orientieren und ähnlich wie Winnekendonk agieren. „Einzeln zum Sportplatz kommen, am Sportplatz Hände desinfizieren, die Übungsgeräte werden nur von den Trainern angefasst und weggeräumt.“ Pro Trainer wird es Zehnergruppen auf einer großen Fläche geben, wo man den Mindestabstand einhalten kann. „Wir haben gesagt, wir nehmen da drei Meter Abstand“, unterstreicht Nilkens. „Denn wenn du auf 1,50 Meter sagst, bleib so stehen, egal welche Übung“, dann sei das schwer durchzuhalten. Pro Trainingsabend soll nur eine Fußballmannschaft auf dem Platz stehen, „damit die das ganze Feld zur Verfügung haben.“ Natürlich würden sich alle freuen, endlich trainieren zu dürfen und die anderen Mitspieler zu sehen. „Man möchte aber nicht, dass da irgendwas ist, wo man sich später Vorwürfe machen muss.“

Die Abteilungsleiter wie die Jugendtrainer haben eine Mail erhalten, wer welche Berechtigungen hat und wer aussetzt. „Kindertraining sehen wir momentan noch als schwierig an“, sagt der Klub-Vorsitzende.

Bis zum 1. Juni wolle man das noch nicht erlauben. „Von den Bambinis bis zur E-Jugend, da steht das Spielerische im Vordergrund. Da macht das gar keinen Sinn, mit denen eine Stunde Passübungen zu machen. Die rennen uns nach fünf Minuten über den Haufen.“ Was Wettbewerbssport generell angeht, ist Nilkens skeptisch. Denn wenn zwei Teams gegen-einander spielen, nur einer auf dem Feld aber Corona hat, „dann müssten beide Teams in Quarantäne.“ Deshalb glaubt er, dass „der Profifußball in zwei Wochen abgebrochen wird – trotz aller Maßnahmen.“

Und Kontaktsport im Amateurbereich sieht er auch noch lange nicht. „Entweder heißt das, dass alle Sportler getestet sind oder dass keiner in Wetten Corona hat und es Training wie gehabt geben kann.“ Wer aber könne das gewährleisten, „will die Verantwortung dafür übernehmen, sowas gemacht zu haben – und dann haben sich Leute angesteckt?“

Dass die Saison beendet wird, davon geht Nilkens fest aus. Bei der Videokonferenz des Fußballverbandes Niederrhein letzte Woche Montag hätten sich „alle für einen Abbruch ausgesprochen. Der Beschluss werde auf der FVN-Jahreshauptversammlung am 20. Mai sicher fallen. Sollte das der Fall sein, fragt Nilkens, „muss man dann das Risiko eingehen, ein Kontakttraining durchzuführen?“ Kicken mit Abstand, aber ohne Trainings- oder Wettkampfspiele für ein paar Wochen, das hält er in den nächsten Wochen für verantwortbar. Und dann? „Wir werden uns schwer damit tun, ohne Impfwirkstoff beim Mannschaftssport in eine Normalität zurück zu kommen.“

In Sachen Turnhalle werde man Gymnastik in Kleingruppen freigeben – mit zwölf Personen und mit einem Mattenabstand von drei Metern. Auf jeden Fall werde da „die Eingangstür offen gestellt und ein Desinfektionsmitteltisch hingestellt.“ Alle Teilnehmer müssen ihre eigene Matte und ihr eigenes Handtuch mitbringen. „Und es werden erst mal auch da keine Trainingsgeräte benutzt.“

Mit neuem Team in die Zukunft

Die Viktoria aus Winnekendonk stellt frühzeitig die Weichen für die kommende Saison. Nachdem die langjährigen Vorstandsmitglieder Udo Verheyen (Sportliche Leitung Fußball) und Martin Drißen (Seniorenobmann) sowie Michael Nöldner (Jugendobmann) und Matthias Kohler (Jugendgeschäftsführer) bereits vor einigen Monaten mitgeteilt haben, ihre Arbeit aus persönlichen Gründen nicht fortzusetzen, ist die Suche nach geeigneten Nachfolgern nun beendet.

Das Trio aus Nils Dahlmann, Jonas Niersmann und Felix van Huet wird ab sofort die Sportliche Leitung der Fußball-Senioren übernehmen. Boris Mischke wird als neuer Jugendobmann gemeinsam mit Lukas Tissen, Jürgen Leisten und Klaus van Lipzig die Jugendarbeit der Viktoria fortsetzen. Außerdem konnten Christiane Böhm und Benedikt Weyers als Interessenvertreter des Damenfußballs für die Mitarbeit im Vorstand gewonnen werden.

Die Fortsetzung der Saison ist nicht gesichert

Der bis zum Ende der laufenden Saison gültige Vertrag mit dem Trainer der 1. Herrenmannschaft, Sebastian Steinhauer, wird nicht verlängert. Vereinsvorsitzender Peter Schlossarek: „Sebastian hat bisher ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ihm ist es nicht nur gelungen, vereinseigene junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren, sondern auch den häufig wechselnd zusammengesetzten Kader immer wieder aufs Neue zielgerichtet einzustellen und zu motivieren. Insofern halten wir es als derzeitiger Tabellendritter noch für durchaus möglich, einen Aufstiegsplatz zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass Trainer und Mannschaft dafür bis zum letzten Spieltag alles geben werden.“ Gleichzeitig schränkt er aber auch ein: „Völlig offen ist dabei natürlich, ob und wenn ja, in welcher Form die Saison überhaupt fortgesetzt wird.“

Ab der Saison 2020/2021 wird Lars Allofs neuer Cheftrainer der 1. Herrenmannschaft. Allofs war von 2012 bis 2017 als Trainer beim TSV Nieukerk tätig. Aktuell betreut er die 1. Herrenmannschaft des SC Auwel-Holt in der Kreisliga A. Nils Dahlmann, neuer Sportlicher Leiter: „Wir sind glücklich, mit Lars einen sehr gefragten Trainer für die Viktoria gewonnen zu haben. Gemeinsam mit ihm und der gesamten Mannschaft wollen wir daran arbeiten, künftig wieder in der Kreisliga A zu spielen.“

Der Wunsch nach dem Wiederaufstieg in Winnekendonk

Es war eine der tragischen Geschichten, die der Fußball schreibt: Die erste Mannschaft der Viktoria Winnekendonk kassierte Zuhause eine Derbyniederlage gegen Wetten (0:1). Also musste die Mannschaft auswärts bei der II. Mannschaft der SGE Bedburg-Hau 05 mindestens 0:4 gewinnen, um noch am letzten Spieltag den Relegationsplatz zu erreichen.
Getreu dem Motto „Gesagt getan“ machten die Mannen aus Winnekendonk das scheinbar Unmögliche möglich und sorgten damit am letzten Spieltag noch für „Das Wunder von Bedburg-Hau“. Durch das Eigentor von Bedburg-Hau und die Treffer von Sascha Hoffmann und dem Urwinnekendonker Gaven Wrobel (2 Tore) ließen die Winnekendonker noch einmal Hoffnung aufkeimen, in der nächsten Saison doch noch in der Kreisliga A aufzulaufen.
Die Hoffnung sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Da der Kevelaerer SV die Relegation gegen den Sport-Club 08 Radevormwald verlor, muss das Winnekendonker Team von Sebastian Steinhauer im kommenden Jahr in der Kreisliga B antreten.
Die Viktoria startet am Mittwoch, 3. Juli, in die Vorbereitung und nimmt, wie die zahlreichen anderen Klubs aus dem Gelderland, am VoBa-Cup teil. „Die Jungs sollen in der Vorbereitung den Grundstein für eine gute Saison legen. Jeder hat eine Vorgabe, wie viele Läufe bis zum Start absolviert werden müssen. Alle sollen schon eine gewisse Grundfitness haben, damit wir am Fußballerischen arbeiten können“, so Steinhauer, der neue Chef an Viktorias Seitenlinie.
Sascha Hoffmann, Marco Timm und Fabian Keysers gehen in den wohlverdienten Fußballruhestand, während der junge Stürmer Torben Schellenberg sein Glück bei der DJK Schwarz-Weiß Twisteden in der Bezirksliga versucht, trotz Zusage für Kreisliga A und Kreisliga B bei Viktoria Winnekendonk. „Wir wurden leider über Umwege davon in Kenntnis gesetzt, dass Torben uns verlassen will, trotz seiner Zusage für beide Kreisligen in der kommenden Saison bei uns“, erklärt Felix Naber, Co-Trainer der ersten Mannschaft aus Winnekendonk.
„Das ist extrem schade, weil wir in Winnekendonk immer großen Wert auf ein vernünftiges Miteinander gelegt haben, aber so ist leider die Generation WhatsApp. Eine Zusage ist heute leider nicht mehr viel Wert und Versprechen werden nicht mehr gehalten. Das war früher anders.“
Auf der Seite der Neuzugänge konnte Winnekendonk drei externe Spieler dazu gewinnen. Mit Kai Ulbrich, der bereits seine fußballerische Ausbildung bei Viktoria genoss, kehrt ein „verlorener Sohn“ zurück.
Des Weiteren schließen sich Enis Hasani und Armen Mamojan (beide SV RW Germania Wemb) auch den Winnekendonkern an, um das Saisonziel „Rückkehr in die Kreisliga A“ anzupacken. Hinzu kommt auch Christoph Marquardt, der seine Chance in der ersten Mannschaft des Vereins bekommen soll.
„Wir haben mit Kai einen Spieler gewonnen, der bereits die Strukturen im Verein kennt und für den hier immer die Tür offen stand“, sagt Naber. „Nachdem ihm die Chance in Kapellen verwehrt wurde, haben wir nicht gezögert und ihn umgehend zurückgeholt. Mit Armen und Enis bekommen wir zwei sehr talentierte Jungs für unseren Kader, die den nächsten Schritt bei uns machen möchten, nachdem sie durch Verletzung oder berufliche Zwangspause kürzertreten mussten. Bei Christoph sind wir froh, wieder ein Eigengewächs in unseren Reihen zu haben, was den Sprung in die erste Mannschaft schaffen kann.“