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St. Martin reitet nicht durch Winnekendonk

Die Verantwortlichen des Martinskomitees Winnekendonk haben beschlossen, auf alle Feierlichkeiten und Aktivitäten am St. Martinstag zu verzichten. „Wir sehen uns außer Stande, das hohe Personenaufkommen mit einem greifenden Abstands- und Hygienekonzept zu steuern“, heißt es seitens der Verantwortlichen. Das gilt nicht nur für die Veranstaltung selbst, sondern auch für die ehrenamtlichen Helfer, die die Haussammlungen durchführen, die Tüten packen und im Ort verteilen. Deshalb werden auch die Haussammlungen in diesem Jahr nicht durchgeführt.

Die Entscheidung wurde getroffen, um die Gesundheit aller ehrenamtlichen Helfer sowie die der Bürger zu schützen. Vor diesem Hintergrund appelliert das Martinskomitee an das Verständnis aller Beteiligten und hofft, dass in 2021 alles wieder nach bekannter Tradition stattfinden kann.

Die Kindergartenkinder und die Kinder der Overberg-Grundschule erhalten einen Weckmann. Die Weckmänner der Grundschule werden durch den Förderverein überreicht. Die Kosten hierfür übernimmt das Martinskomitee. Die Bewohner des Katharinenhauses erhalten ebenfalls einen Weckmann.

Das Komitee würde sich freuen, wenn am Tag des geplanten Umzugs (14. November) die Winnekendonker Bürger eine leuchtende Fackel ins Fenster oder in den Vorgarten stellen, um an St. Martin und den damit verbundenen Brauch zu erinnern.

St.-Martins-Aktion: Mit Laternen gegen die Einsamkeit

Ganz vertieft arbeiteten die Kids der sechsten Klasse an diesem Vormittag mit an den Laternen. „Das ist aus Transparentpapier, da kommt eine Kerze rein, aber keine echte“, klärte mich die elfjährige Shikha über die Gestaltung des Objekts auf. „Lila fand ich gut“, meinte sie zu der Farbe. Auch die zwölfjährige Jacqueline hatte ihren Spaß bei der Gestaltung. „Ich finde die Idee ganz gut“, meinte sie. Und Mitschüler Ole klärte auf, um was für eine Idee es sich handelt. „Wir schicken diese Laternen zu drei Altenheimen, damit sie halt auch was für St. Martin haben.“ Marcel Robens als Lehrer und Mitglied der Bürgerstiftung „Seid einig“ hatte die Aktion mit initiiert und durfte die Aussage des Jungen präzisieren. „Wir können alle Altenheime in Kevelaer mit Laternen beschenken.“

Er erläuterte, wie das Ganze entstanden ist: „Das kam auf bei einer Vorstandssitzung der Bürgerstiftung.“ Man habe seitens der Stiftung ja immer das Anliegen, Bürger zu unterstützen. „Wir haben im Frühjahr die ‘Tafel’ unterstützt – und als die Kirmes ausfiel, haben wir dazu aufgerufen, das Geld zu spenden oder in Lebensmittelgutscheine umzuwandeln“, nannte er Beispiele. Als es um die Frage St. Martin ging, habe man von sich aus überlegt, „wie wir wen da unterstützen können.“ Und da dachte er spontan an seinen Job als Lehrer, hatte eine Eingebung. „Es gibt in diesem Jahr so viele Menschen, die isoliert leben müssen. Wir machen in diesem Jahr bei uns die Laternen in den Klassen fünf bis sechs und schenken sie den Altenheimen.“

Gesagt, getan. Die eigene Schule zog mit, und der Gesamtschule schlug er das Projekt auch zur Umsetzung vor. „Wir versuchen eh, als weiterführende Schulen da gemeinsam Dinge zu machen. Und die Kollegen haben sofort gesagt, jawoll, machen wir mit.“ Denn die Feste seien wichtig für die Gemeinschaft, „das merken die Senioren jetzt nochmal mehr, wenn es auf Weihnachten zugeht.“ Denn sie leiden aufgrund der Einschränkungen ja besonders  unter der Corona-Situation. Und St. Martin sei halt „die klassische Einstimmung auf die Weihnachtszeit.“

Die sechste Klasse beim Basteln.

Es sei wichtig, „dass wir den Slogan „Kevelaer hält zusammen“ weiter fortsetzen. Wir wollten den Charakter des Teilens von St. Martin da stärken. Und es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen, dass wir an die Älteren denken.“ Und so bastelten die Kids am letzten Schultag und können in den Ferien zu Hause weiter machen.

Musikvereine machen mit

Ergänzend dazu fragte Stefan Jansen, der Vorsitzende der Bürgerstiftung und zugleich auch beim Spielmannszug der Feuerwehr aktiv, bei seinen Leuten und den anderen Musikvereinen an, ob man so eine Aktion wie ein paar Monate zuvor, als die Musikvereine alle vor den Altenheimen spielten, nochmal wiederholen könnte.

„Alle haben begeistert zugestimmt, so dass sie sich jetzt vor die jeweiligen Altenheime stellen und dazu Martinslieder spielen werden“, so Robens. Die Übergaben der Laternen mit Musik sollen alle möglichst zeitgleich in den einzelnen Ortschaften am 9. November stattfinden. Das Martinskomittee Winnekendonk will das gemeinsam mit den Initiatoren fünf Tage später durchführen.

Robens geht davon aus, dass bei der Erstellung der Laternen noch ein paar übrig bleiben werden. Aber auch dafür hat er schon einen Plan. „Dann beschenken wir die Demenzgruppe, das Krankenhaus und eventuell auch das Hospiz mit denen, die übrig sind.“.

Auch in Wetten leuchteten die Laternen

Am vergangenen Freitag bildete der St. Martinszug in Wetten den Abschluss der Martinszüge in Kevelaer und Kevelaers Ortschaften. Auch hier zeigte sich, dass sich die Kinder wieder kreativ ausgelebt hatten. Vom Maulwurf aus einer PET-Flasche über Laternen mit unterschiedlichen Herbstmotiven bis zur Maus aus der „Sendung mit der Maus“ gab es wieder viel Selbstgebasteltes zu sehen. Die Laternen begeisterten auch schon beim Lichterfest in der Grundschule einen Tag vorher. Hier konnten sich die Kinder vergewissern, dass die Laternen bei den Bürgern auch gut ankommen.

Dem Zug durchs Dorf folgte die Vorführung der Martinsgeschichte am Martinsfeuer. In der Geschichte teilt der heilige Martin seinen Mantel, um eine Hälfte einem armen Bettler zu geben. Kinder, Eltern und viele der Dorfbewohner versammelten sich dazu um das Feuer und lauschten zum Abschluss den Worten, die „St. Martin“ an sie richtete. Er appellierte mit Blick auf die gute Tat des St. Martin an die Kinder, „einander zu helfen und füreinander da zu sein.“ Einen großen Dank richtete er an diesem Abend an die Feuerwehr, das Martinskomitee und an die Wettener Bürger, „die zum Teil sehr schön geschmückt haben.“

Die Kinder brachten ihr Dorf zum Leuchten

Schon von außen war sichtbar, was den Besucher an diesem Abend in der Wettener Grundschule erwartete: die Bäume wurden mit Strahlern ausgeleuchtet, eine künstliche „Flamme“ loderte nahe der Eingangstüre. Und in den Schulklassen selbst herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Denn in den verschiedenen Räumen strahlten helle Martinslichter in unterschiedlicher Gestalt und Form, die von den vier Schulklassen der Grundschule erneut in liebevoller Kleinarbeit über mehrere Wochen gebastelt worden waren.

Schulleiterin Anna Molderings begrüßte die Schüler sowie Eltern und stimmte zum Einstieg mit allen ein Martinslied an. „Die Kinder haben bestimmt vor vier, fünf Wochen schon damit angefangen. Damit haben sie sich auf den Martinszug und die weihnachtliche Zeit schon eingestimmt.“ Erkennbar sei schon, „wie aufgeregt sie sind, weil die Lichter noch keiner gesehen hat.“ Es sei natürlich auch ein Wunsch, „dass die Kinder auch immer Verwandte mitbringen.“

Gemütlichkeit ins Haus bringen

In den Schulräumen konnten die Erwachsenen dann schauen, welche Ergebnisse die Bemühungen der vergangenen Zeit mit sich gebracht hatten. „In der Jahreszeit wird es schnell dunkel. Damit bringen die Kinder Gemütlichkeit ins Haus und tragen es nach draußen“, bewunderte Christine Steeger die Arbeit ihres siebenjährigen Patenkindes Anton in der zweiten Klasse. „Er war stolz, dass wir alle hingehen und uns die Lampen anschauen“, ergänzte Antons Mama Andrea Drews.

Für großes Erstaunen und Bewunderung sorgten diesmal vor allem die „Maulwürfe“ in der PET-Flasche, die die vierte Klasse entworfen hatte. „Man weiß ja, dass die Kinder kreativ sind – aber sie übertreffen es jedes Mal“, fand Anna Madry die angefertigten Lichter in dieser Form klasse. Und ihre sechsjährige Tochter Alina hatte mit den Mitschülern die dazugehörige „Maus“ kreiert. „Die erste und vierte Klasse haben gemeinsam überlegt – auch weil die Viertklässler die Patenschaft für die erste Klasse übernommen haben und jeder für ein Kind zuständig ist“, erläuterte Schulleiterin Anna Molderings .

Glühwein und Würstchen

Da sei es logisch gewesen, dass dem Maulwurf nun mal die Maus aus der gleichnamigen Sendung folgen würde, ergänzte Amelie Boersma, die die erste Klasse betreut. „Frau Leisten und ich haben gesucht – und wir fanden die beiden Lampen einfach süß.“ Bei einem Gläschen Glühwein und Würstchen stimmten sich auch die „großen“ Besucher auf die besinnliche Zeit ein. „Das ist eine tolle Sache. Das bringt schon vor dem Martinszug Atmosphäre in die Ortschaft“, fand Ortsvorsteherin Beate Clasen.

Und auch wenn er keine Enkel an der Schule hatte, ließ es sich der Wettener Festkettenträger Johannes Croonenbroeck mit seinem Adjutanten Heinz Gipmans nicht nehmen, die Lichter-Kunstwerke anzusehen. „Das ist ja für uns Pflichtprogramm“, machte er deutlich und meinte, dass sowas für ihn als Kind auch schön gewesen wäre. Er verband das Ereignis mit einem Wunsch für die kommenden Tage: „Dass wir weniger Stress haben, uns nicht so bewegen, als wären wir auf der Flucht – und alles ein bisschen entspannter angehen.“

Ich geh‘ mit meiner Laterne…

Am Martinsabend musste St. Martin nicht durch Schnee und Wind reiten, keine Laterne musste mit Plastiktüten eingehüllt werden und kein Regenschirm versperrte die Sicht auf den Zug. Denn es war Traumwetter bestellt worden. Dennoch war der warme Mantel angebracht, als St. Martin mit den Schülern durch die Kevelaerer Innenstadt zog.

Die Kinder strahlten mit ihren Laternen um die Wette. Immer wieder erstaunlich, dass es Jahr für Jahr neue Ideen gibt, die die Schüler mit ihren Lehrern in diversen Schulstunden umsetzen. Die Ergebnisse konnten sich wieder sehen lassen. Schmunzelnde Sonnen und lustige Bärchen, gruselige Gespenster, leuchtende Emojis und sogar unsere Gnadenkapelle konnten die zahlreichen Zuschauer, die die Straßen säumten, entdecken.

Neu waren die bunt leuchtenden Laternen, die die Kinder als Hut auf dem Kopf trugen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als erhobenen Hauptes ihren Weg zu gehen.

Da St. Martins Ross ihn nicht allzu schnell forttrug, konnte Martin wieder Möppkes an die Kleinsten verteilen. Die schöne Kevelaerer Tradition, das Singen unseres Kevelaer-Liedes „Wor hör ek t‘hüß“, und das anschließende Feuerwerk durften natürlich auch nicht fehlen. Und am Ende hieß es wieder: St. Martin aber ritt in Eil` hinweg mit seinem Mantelteil – bis zum nächsten Jahr. Hoffentlich wieder bei Traumwetter.

https://www.kevelaerer-blatt.de/st-martinszug-in-kevelaer-2019/

Bunte Lichter, gutes Wetter und glückliche Kinder

Vom Dorfplatz aus machten sich die vielen Kindergarten- und Grundschulkinder mit ihren Betreuern und Lehrern, den Eltern und Musikgruppen auf den Weg durch die Ortschaft.

„Schöner als heute Abend kann es nicht laufen – für uns und für die ganze Gemeinde. Das ist einfach nur herrlich, wenn man hier durch die Straßen zieht“, durfte Theo Winkels für das Twistedener Martinskomitee am Ende zufrieden feststellen. „Das Wetter spielt mit – herrlich.“

Am Mittag hatten die Helfer noch 370 Tüten für die Kinder gepackt – gut 100 Tüten hatten die Dorfbewohner über 80 Jahren am Vortrag erhalten. „Die warten dann schon mit Wasser, Kaffee und Schnäpschen und haben sich sehr gefreut“, meinte Winkels.

Flankiert von 35 Feuerwehrmännern mit Fackeln marschierten Groß und Klein entlang der Häuser, die schön ausgeleuchtet waren. „Wir wohnen erst seit zwei Jahren hier, letztes Jahr war er noch zu klein“, genoss Vanessa van den Hövel mit ihrem einjährigen Sohn Max das Schauspiel. „Eine sehr schöne Atmosphäre“, fand sie.

Die „Spürnasen“ des St. Quirinus-Kindergartens sangen auf dem Weg fleißig die Martinslieder mit. „Wir haben aber zwei Kapellen, da kriegen wir zweimal mit, welche Lieder gesungen werden“, umschrieb Erzieherin Betti Brünken, warum das nicht so einfach war.

Auf das Martinsfest habe man die Kinder umfassend im Vorfeld eingestimmt. „Wir erzählen die Geschichte, haben für jede Gruppe die Rollenspiel-Kostüme angeschafft, wie das Steckenpferd und Bettlerkostüm mit geteiltem Mantel, den Römerheld – also die Geschichte haben die Kinder gut drin.“

Und auch in Sachen Lichter zeigten sich die Kindergarten- und Grundschulkinder von ihrer kreativen Seite – ob nun „Fledermaus“ oder „chinesischer Drachenkopf“, die Motive waren durchaus ungewöhnlich, originell und sahen im Licht des Abends richtig gut aus.

Am Straßenrand schenkte die Schützenkönigin Claudia Reifenberg am Haus des Ministers Michael Brünken Glühwein aus. „Der Sohnemann hat den Laser angemacht“, sagte Brünken und erklärte, wie die ständig wechselnden Lichtbilder an der Hauswand entstanden.

Klönen und mit den Kindern zusammen sein – das sei bei so einem Zug beides wichtig, bekannten Christine und Rolf Roosen. „Wir haben uns heute morgen beim ‚Helau‘ den Hals kaputtgeschrien – und jetzt kommt ein bisschen Sankt Martin obendrauf. Besser kann es kulturell nicht in einem Schuss laufen“, meinte der Präsident der Twistedener Karnevalsfreunde.

Auf dem Dorfplatz kam es dann zu der Szene, die die Martinsgeschichte ausmacht: Martin teilt für den armen Bettler, der um Hilfe fleht, seinen Mantel und legt diesen auf seine Schultern. Anschließend rang „St. Martin“ den Kindern das Versprechen ab, sich um ihre Mitschüler zu kümmern und im kommenden Jahr mit neuen, schönen Leuchten wiederzukommen, ehe er von dannen ritt.

Im Kindergarten ritt er dann noch einmal kurz ein – und danach erfolgte die Ausgabe der Martinstüten an die Kleinen, die sich von Herzen freuten. Und auch im IBC konnten die Kinder, die weder in der Grundschule noch im Kindergarten sind, mit ihren Eltern einige der Tüten abholen.

Laternen, Martinsspiel und singende Kinder

In Kervenheim wurde mit einem St. Martinszug der Geschichte des Samariter-Soldaten gedacht. Angeführt von St. Martin hoch zu Ross, zog der Tross von der Kervenheimer Grundschule aus mit vielen bunten Lampen und zahlreich singenden Kindern durch die Ortschaft.

Nach dem kurzen Martinsspiel am Feuer, das die Geschichte des Mannes nochmal sichtbar werden ließ, erfolgte wie immer die Ausgabe der Martinstüten an die Kinder an der Grundschule – und der gemütliche Ausklang für die Erwachsenen am Feuer bei Glühwein, Schmörkes und Grünkohl.

Foto: privat

Ein Meer aus Lichtern

Es war eine große Schar an Lichtern, die sich auf dem Schulhof der Winnekendonker Grundschule versammelte. Die verschiedenen Grundschulklassen hatten eine Menge fantasievoller Motive gebastelt – die 3b fiel mit ihrer „Kröte vor dem Winterschlaf“ besonders auf.

„Es soll ja was sein, was zur Jahreszeit passt“, meinte eine Mutter anerkennend. Der „St. Martin“ Franz-Josef Pellander begrüßte die Kinder auf dem Schulhof und berichtete dort von der guten Tat des Heiligen St. Martin, der seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte.

„Er hat vielen Menschen geholfen, die in Not waren“, rief er die Kinder dazu auf, „gute Taten zu vollbringen, indem Ihr zum Beispiel Euren Mitmenschen und Nachbarn helft oder mit Freunden Spielsachen und Süßigkeiten teilt.“ Und auch die Erwachsenen bat er: „Geht Euren Kindern mit gutem Beispiel voran und zeigt ihnen, wie man anderen hilft.“

Anschließend zog der „mit neuer Perücke und neuem Bart“ quasi „runderneuerte“ St. Martin auf seinem Pferd mit den Kindern und Erwachsenen der Ortschaft durch Winnekendonk. Dabei wurden aus Leibeskräften Lieder gesungen, die Menschen am Straßenrand winkten der Kolonne zu und freuten sich über das zauberhafte Lichterbild, das sich ihnen darbot.

Claudia Püschel vom sozialen Dienst des Katharinenhauses zog mit einer Abordnung der Bewohner und Bewohnerinnen mit. „Wir haben zwei Wochen für die Lichter gebraucht, das hat allen Spaß gemacht“, erzählte sie und stimmte dann mit den älteren Damen und Herren gemeinsam das nächste Lied an.

Der „Sterntaler-Kindergarten“ zog mit seinen „Geister“-Lampen die Blicke der Menschen auf sich. „Das ist mal was anderes, hat auch was Gruseliges“, lachte Angelique Eckhold, die ihre viereinhalb Jahre alten Zwillingstöchter begleitete. „Mein erstes Licht war ein Krokodil – ich denke, ich war stolz“ kramte sie während des Marsches in eigenen Kindheitserinnerungen.

Das Martinskomitee hatte für sich den „Mond“ als Lichtermotiv ausgewählt. „Ich denke, dass der Mond zum Martin dazugehört“, meinte deren Vorsitzender Ulrich Völlings, der mit seinen Mannen im Vorfeld bezüglich der Geschenketüten wieder ganze Arbeit geleistet hatte. „Wir haben genau 1.145 Tüten gepackt – 420 für die Senioren und 725 Kindertüten“, sagte er. „1.200 haben wir ja meistens, aber es ist immer wieder beeindruckend.“ Der Anblick in dem Seitenraum der Grundschule war auf alle Fälle beeindruckend.

Am Ende des Weges versammelten sich die Grundschüler in den Klassen, um dort aus den Händen der Lehrerschaft die Martinstüten in Empfang zu nehmen. Das Martinskomitee hatte im Erdgeschoss gut zu tun, um dem Ansturm beim Tütenverteilen Herr zu werden. Und „St. Martin“ schüttelte die eine oder andere Kinderhand und machte die Kleinen mit einem gemeinsamen Foto glücklich.

Engagement für die Kevelaerer Kinder

„Kinder in die Vereine zu bekommen und Werbung für die Vereine zu machen“ – das sei das Ziel der neuen Broschüre, die die Bürgerstiftung „Seid einig“ und das Jugendamt gemeinsam entworfen haben, erklärt Stefan Jansen von „Seid einig“. Die Vereine aus Kevelaer und den Ortschaften stellen sich in der Broschüre vor – in kindgerechter Sprache. Von Sportvereinen über Musikinstitutionen bis hin zur Landjugend bietet das Heft eine breite Übersicht über die Vereine, die sich auf Nachfrage der Initiatoren zurückgemeldet haben. Die Kommunikation mit den Vereinen lief sehr gut, sagt Ruth Trötschkes vom Jugendamt Kevelaer. Jetzt werden die Broschüren in den St. Martinstüten verteilt.

Die Idee der Verteilung durch die St. Martinstüten kam Stefan Jansen, als er bei seinen Proben des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr im Feuerwehrhaus die Tüten dort stehen sah. Natürlich werden die Broschüren auch in verschiedenen Einrichtungen ausgelegt, es sollte jedoch eine flächendeckende Verteilung stattfinden.

Eine vielversprechende Lösung

Eine Verteilung über die Schulen habe man für weniger erfolgversprechend gehalten, erzählt Jansen, da erfahrungsgemäß in der Schule verteilte Schriftstücke gerne einmal untergehen und den Weg zu den Eltern gar nicht erst finden. Bei der St. Martinstüte sei das anders. „Die St. Martinstüte wird wahrscheinlich nach dem Zug bei jedem zu Hause ausgepackt“, meint Jansen. So gelange die Broschüre dann hoffentlich auch in die Hände der Eltern, die dann bei Bedarf gemeinsam mit den Kindern stöbern können.

Stefan Jansen, Ruth Trötschkes und Edmund Bercker, der nach zehn Jahren sein Amt als Vorsitzender der Stiftung zum Ende des Jahres aufgeben wird, betonen außerdem, dass es ihnen wichtig gewesen sei, die Broschüre werbefrei zu gestalten. Es gehe einzig und allein um die Vereine. Man sei natürlich „dankbar, wenn sich die ein oder andere Firma oder Privatperson finden würde, die das unterstützen möchte“, fügt Jansen hinzu. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Kinder des ersten bis sechsten Schuljahres.

Kicken für den guten Zweck

Auch in diesem Jahr heißt es in der Dreifachturnhalle am Schulzentrum auf der Hüls wieder „Kicken für den guten Zweck“. Denn am Donnerstag, 31. Oktober 2019, ab 17 Uhr startet das traditionelle Hallenfußballturnier zugunsten des Kevelaerer St. Martinszugs. Bereits seit fast 25 Jahren kämpfen Mannschaften aus Kevelaerer Unternehmen und Vereinen um den begehrten Wanderpokal und unterstützen damit die Finanzierung des St. Martinszugs und der Martinstüten für die Kevelaerer Kinder.

„In diesem Jahr konnten wir bislang 13 Mannschaften für eine Teilnahme an unserem Turnier gewinnen“, freut sich Bernd Pool, Präsident des St. Martinskomitees in Kevelaer. „Das zeigt uns, dass das Turnier auch bei den Kevelaerer Unternehmen und Vereinen zu einem festen Termin geworden ist.“ Die teilnehmenden Mannschaften der Firmen ABS Safety, Brocks, Formex, Küche life, Nacke Logistik, Sparkasse Kevelaer, Timo Pastoors Immobilien, TipTop Autopflege, Walther Faltsysteme und des Marienhospitals Kevelaer sowie vom KSV, von Lehrern der Kevelaerer Schulen und der Stadtverwaltung kämpfen nicht nur um den begehrten Wanderpokal, sondern auch um einen Sonderpreis der Volksbank an der Niers im Wert von 150 Euro für einen geselligen Mannschaftsabend. Er geht an die Mannschaft mit der größten Fangemeinde vor Ort.

Karten auch an der Abendkasse erhältlich

„Wir hoffen, dass auch die Zuschauer wieder in großen Scharen in die Dreifachturnhalle strömen und nicht nur ihre Mannschaft, sondern mit dem Eintrittspreis und dem Verzehr vor Ort auch den St. Martinszug unterstützen“, sagt Pool. Karten für das Turnier werden von den Schülern der Kevelaerer Schulen in den Nachbarschaften verkauft. Sie kosten 1,50 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder. Zusätzlich sind sie im Service-Center der Stadt erhältlich. Auch die Spendensammler der Nachbarschaften sind auf Bitten des St. Martinskomitees Kevelaer unterwegs. Außerdem wird es eine Abendkasse geben.

„Als St. Martinskomitee freuen wir uns über jede Spende, jeden Kartenverkauf und jeden, der beim Turnier das eine oder andere Kaltgetränk oder Würstchen verzehrt. Denn auch in diesem Jahr wollen wir wieder mehr als 2.000 Kinder mit einer Martinstüte erfreuen. Die Einnahmen aus dem Hallenfußballturnier und die Spenden sind dabei unsere entscheidende Finanzierungsquelle, um jedem Kind eine Martinstüte zu sichern, denn öffentliche Gelder stehen für den St. Martinszug nicht zur Verfügung. Für die Unterstützung durch den Betriebshof der Wallfahrtsstadt Kevelaer, der Freiwilligen Feuerwehr und der Polizei sind wir sehr dankbar“, erläutert Bernd Pool abschließend.

Für das leibliche Wohl der Zuschauer ist mit Kaltgetränken, Pöfferkes und Würstchen bestens gesorgt. Auch die Erlöse aus den Verkäufen kommen dem St. Martinszug zugute. Dabei sein lohnt sich also am 31. Oktober 2019 ab 17 Uhr in der Dreifachturnhalle auf der Hüls.

Alle Informationen finden Interessierte auch hier.