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Der Rhythmus des Lebens

Schon beim Betreten der Kirche wurde deutlich, dass die Besucher ein besonderer Gottesdienst erwartete. Zahlreiche Teelichter, eine brennende große Kerze, ein Kreuz und dazu das kleine Schild mit der Aufschrift „Für wen zündest Du ein Licht an“ ebneten den Weg in das Gotteshaus. Dort war der komplette Altarraum rötlich illuminiert und mit Kerzen versehen, ein Schlagzeug stand an der Seite. Zwei kunstvoll ineinander verwobene Herzen standen als Symbol der Liebe links daneben. Und mit den leuchtenden Teelichtern, die die Menschen mit hineingebracht hatten, entstand ein atmosphärisches Bild und eine ganz eigene, würdevolle Atmosphäre. Mit einem Herzschlag und einer Trommel-Improvisation zu „Played-a-live“ wurde die „Nacht der Lichter“ eingeleitet.

Die Messdiener der Petrus-Gemeinde – Carla und Jona Ophey, Sina Paul, Timo und Bertram Vos, Christian Backus sowie Annika und Dennis Hartjes – hatten den Gottesdienst unter das Thema „Rhythm is a dancer“ gestellt, angelehnt an den Dancefloor-Hit von Snap aus den 90er Jahren. „Uns ging es darum, die ‚verstaubte‘ Kirche etwas zu entstauben“, meinte Dennis Hartjes danach. Die folgende Stunde erbrachte den Nachweis, dass ihnen das gelungen war.

Tradition der Rorate-Gottesdienste

Als Startimpuls lasen sie die Übersetzung des Titels „Rhythm of my life“, machten dann auf die Tradition der sogenannten Rorate-Gottesdienste – dem Gottesdienst im Schein vieler Kerzen – als Vorbereitung auf die Ankunft Jesu aufmerksam. „Denn sie spiegeln ein Stück weit das Licht wieder, das vor mehr als 2.000 Jahren in einem kleinen unscheinbaren Stall in Bethlehem zu uns in die Finsternis der Welt kam: Jesus Christus – das Licht der Welt.“

Darüber schlugen sie die Brücke zu dem Evangelium, wo den zwei Jüngern „das Herz in der Brust“ brannte, als er sich ihnen nach seiner Wiederauferstehung zeigte. „Sie waren Feuer und Flamme“, kam von diesem Gedanken aus der Bogen zum „Rhythmus“, der im Leben Herzschlag, Puls und den Lebens-Rhythmus bestimmt und der für die Jünger nach dem Tod Jesu „aus dem Takt gekommen war.“

„Rhythmus ist wie ein Tänzer – ein Begleiter der Seele“ – ließen die Messdiener den dazugehörigen Snap-Song in der Kirche hören, zitierten dann den kompletten Songtext mit Passagen wie: „Wir haben nur so wenig Zeit auf diesem Planeten, also tanz um Dein Leben. (….) Das Leben erleben ist mehr als nur Glück.“

Aus dem Lukas-Evangelium

Mit einem lauten atmosphärischen Trommelspiel setzten sie nochmal den Herzschlag in den Raum. Im Anschluss daran lasen sie dann aus dem Lukas-Evangelium und gaben die Begegnung Jesu mit den beiden Jüngern wieder, die ihn beim Gang durch das Dorf Emmaus zunächst nicht erkennen und später in dem Bewusstsein seiner Wiederauferstehung zueinander sagten: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“

Der positive „Rhythmus der Seele“ sei für die Jünger und Freunde Jesu mit seinem Tod zunächst aus dem Takt geraten – doch als sie ihn erkannten, „schlug ihr Herz höher – der Rhythmus ist wieder im Takt.“

Passend dazu erklang im weiten Rund Helene Fischers Lied „Herzbeben“, die Anwesenden durften ihre rechte Hand auf ihr Herz legen. Und zum Schluss des Gottesdienstes kam vom Band der Song „Rhythm of the night“, der die Besucher des Gottesdienstes mit dieser Botschaft in die Nacht entließ. Ergänzt wurden die Textimpulse und Gebete durch den Chor „Klangfarben“ – unter der Leitung von Biggi Lehnen – der mit seinen Gesangsbeiträgen und Liedern wie „Praise the Lord“ oder „Christus mein Licht“ Idee und Botschaft der Stunde wunderbar unterstrich.

Große Musik mit Wermutstropfen

Der Cäcilia-Kirchenchor in Kervenheim bot ein optisch und klanglich gelungenes Adventskonzert. Schon beim Betreten der Antoniuskirche durften die Besucher andächtig staunen. Die Lichtinstallationen, die Tim Kelm und seine Mannschaft in der Kirche gezaubert hatten, verliehen dem Raum ein farblich immer wieder wechselndes Bild, ganz abgesehen von dem „Sternenhimmel“, der lichttechnisch an die Kirchendecke projiziert wurde.

Das Feld hätte nicht besser bestellt werden können für den Chor, der sich mit seinem Einmarsch dem feierlichen Rahmen des Konzerts anpasste. Ganz in schwarz, mit gelbem Schal und einer schlichten Kerze in der Hand, betraten die Mitglieder singend die Kirche zu einem Taizé-Lied und nahmen hinter dem Altar ihre Plätze ein.

Am Piano saß Chorleiterin Annegret Pfaff, die an diesem Tag kurz vor dem Ende des Konzerts noch eine besondere Wertschätzung von Seiten der Kervenheimer Gemeinde erhalten sollte. Als sie aus den Händen von Pastor Manfred Babel einen Blumenstrauß erhielt, erhob sich das komplette Publikum in der Antonius-Kirche und spendete der scheidenden Leiterin des Cäcilia-Kirchenchores langanhaltenden Applaus.

Ein schwieriger Schritt

Nach 15 Jahren als Leiterin des Chores gibt die engagierte 64-Jährige, die schon 2018 als Kantorin der St. Maria-Magdalena-Pfarrei in Sonsbeck aufhörte, ihr Amt zum Jahresende auf. „Ich sitze seit dem 16. Lebensjahr an der Orgel, also nun fast 50 Jahre. Da gab es kein Weihnachten ohne Kirche“, gab Pfaff nach dem Konzert zu, dass ihr der Schritt angesichts der vielen lieben Menschen um sie herum nicht leicht gefallen sei. Aber sie wolle sich jetzt mehr Zeit für das Private nehmen und rechtzeitig dann loslassen, „wenn man auf dem Höhepunkt ist.“

Der Cäcilia-Kirchenchor in Kervenheim bot ein gelungenes Adventskonzert. Fotos: AF

Pastor Babel hatte mit einer Dankesrede, dem Verweis auf die von ihr gestalteten zahlreichen Konzerte, offenen Singabende und Choräle den Moment würdevoll eingeleitet: „Sie hinterlassen eine große Lücke. Es wird und es muss sich vieles ändern. Danke, dass Sie den Chor auf dieses hohe Niveau gebracht haben.“ Babel sprach von einem „dicken Wermutstropfen“ und einer „tiefen Zäsur“ in der Geschichte der Gemeinde und des Chores, der noch auf der Suche nach einem Nachfolger ist.

Feierlicher Gesang

Diesem „dicken Wermutstropfen“ war aber zuvor nochmal ein feierliches und würdevolles Konzert vorausgegangen. Dabei schien es fast so, als wolle der Chor mit all seinem Stimmvermögen seiner scheidenden Maestra noch einmal zeigen, was sie in all den Jahren tatsächlich mit dem Chor zustande gebracht hat.

Das drückte sich nicht nur in der Vielfalt der gesungenen Weihnachts- und Adventslieder wie „Macht hoch die Tür“, Alle Jahre wieder“ oder „Süß singt der Engel Chor: Weihnacht“ aus, sondern vor allem in der akustischen Geschlossenheit, der Präzision bei den Einsätzen und der Erhabenheit, mit der der Chor in knapp zwei Stunden zu Werke ging.

Dazu kamen noch arrangierte Lieder wie das mehrstimmige „Süßer die Glocken nie klingen“, das aktive Mitwirken der Kirchengemeinde, die dem Appell zum „aktiven Mitsingen“ von Babel folgte, der sich zweimal mit moderativen Blöcken zu Wort meldete. Und der Kervenheimer Trompeter Thomas Drechsler ließ den festlichen Charakter des Chores mit seinem Instrument noch stimmungsvoller erscheinen.

Adventsvigil in der Basilika

Die Pfarr- und Wallfahrtsgemeinde St. Marien setzt an diesem Abend die Tradition der Vigilfeiern fort. Wie im Advent des Vorjahres, der Fastenzeit und vor den großen päpstlichen Segen wird die Basilika an diesem Abend in farbiges Licht gehüllt sein. Die Küster an Sankt Marien werden dazu unzählige Kerzen an den Bänken und im Altarraum vorbereiten. Die Feier selber wird mit einer Mischung aus Musik zum Zuhören und Mitsingen, lyrischen und biblischen Impulsen gestaltet. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen des Familienchores der Basilikamusik unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer. An der Orgel spielt Basilikaorganist Elmar Lehnen. Inhaltlich liegt die Gestaltung in den Händen von Domkapitular Gregor Kauling, Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten und Annette Giefer. „Wir freuen uns“, so Pfarrer Kauling, „dass wir mit den unterschiedlichen Angeboten im Advent auf gute und breite Resonanz treffen. Die Vigil bietet einen tollen Rahmen um wirklich einmal für eine kurze Zeit zur Ruhe zu kommen!“ Pastoralreferent Bastian Rütten ergänzt: „An die 40-minütige Feier schließt sich eine freie Zeit der Stille an. Wir nennen das die „Stunde der Barmherzigkeit“. Jeder kann in dieser Zeit das auswählen, was ihm gut tut!“ In der Basilika werden unterschiedliche Stationen gestaltet. In einer Schale kann man Weihrauchkörner auflegen und damit seine Gebete zu Gott steigen lassen. Ein Fürbittbuch liegt aus, Bibelverse können gezogen und betrachtet werden, Bibeln liegen aus, es gibt die Möglichkeit zur Anbetung und zum Gespräch mit einem Seelsorger und das Angebot sich segnen zu lassen. Diese 40 Minuten werden musikalisch gestaltet. Der Abschlusssegen findet um 20.30 Uhr statt.

Ehrung für die 60. Wallfahrt

Zur Wallfahrt nach Velden zum Hl. Andreas pilgerten wieder rund 50 Kevelaerer Männer. In der dortigen Pfarrkirche wird eine Reliquie des hl. Andreas aufbewahrt.

Paul Hoymann wurde von Theo Boetselaars (l.) für seine 60. Velden-Wallfahrt geehrt.

In der Messfeier, zelebriert von Pastor Carl Müller, wurde der in diesem Jahr verstorbenen Mitglieder Theo Thyssen, Hans Ophey und Rüdiger Lamers gedacht. In der Gaststätte „Het Wapen van Velden“ wurden nach dem Frühstück vier neue Mitglieder durch den Vorsitzenden Theo Boetselaars in die Pilgergemeinschaft aufgenommen: Norbert Heckens, Richard Hoymann, Norbert Jansen und Josef Kruss.

Bei der Mitgliederehrung fehlten Klaus Vorfeld (50-jähriges Jubiläum) und Michael Heilen (25-jähriges Jubiläum). Ein besonderes Jubiläum konnte Paul Hoymann feiern: Er pilgerte zum 60. Mal nach Velden. Fast immer war er als Fußpilger unterwegs, meistens sogar auf dem Hin- und Rückweg. Im kommenden Jahr wird das 450-jährige Jubiläum der Kevelaer-Velden-Pilgerschaft gefeiert.

Spende der kfd St. Marien Kevelaer für die Bosnienhilfsaktion

Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) St. Marien Kevelaer konnte in ihrer Adventsfeier  einen Betrag von 2.500 Euro an Heribert Hölz (4.v.l.) für die Bosnienhilfe übergeben. Der Betrag setzt sich zusammen aus den monatlichen Spenden und dem Erlös der Adventscafeteria.

Das Leitungsteam der kfd St. Marien dankt den vielen Spendern für die großzügige Hilfe und freut sich, diesen Betrag für die Bosnienhilfe zur Verfügung zu stellen. Seit 1998 gibt es die Bosnienhilfsaktion der kfd St. Marien Kevelaer.  Bei der Übergabe war auch Kaplan Christoph Schwerhoff (links) vertreten.

Foto: privat

 

Kartenkontingent wird erhöht

Die Vorbereitungen zum großen Konzertereignis #JAUCHZET! #FROHLOCKET! am Samstag, 28. Dezember 2019, um 19.30 Uhr, und Sonntag, 29. Dezember 2019, um 16 Uhr in der Marienbasilika zu Kevelaer, laufen auf vollen Touren. Chordirektor Romano Giefer und der Theologe Dr. Bastian Rütten können von vielversprechenden Proben berichten.

Beide Aufführungen sind ausverkauft

„Die Chorensembles sind mitten in den Proben, erste Proben des Balletts machen neugierig, aber es liegt noch einiges an Arbeit vor uns“, so Giefer. „Erfreulich“, so Bastian Rütten, „dass wir verkünden können: Wir sind an beiden Abenden ausverkauft!“. Chordirektor Giefer ergänzt: „Zugleich gibt es ein anhaltendes Interesse an Karten für die beiden Aufführungen des Weihnachtsoratoriums“.

So haben sich die Verantwortlichen entschlossen, das Kartenkontingent zu erhöhen. Ab sofort sind Eintrittskarten für die Seitenschiffe erhältlich. Zu beachten ist allerdings, dass es sich um reine Hörkarten handelt. „Die Besucher mit dieser Kartenkategorie können leider die Inszenierung im Altarraum nicht sehen, sondern Musik und Text nur hören!“, so Rütten.

Dies ist vor allem der begrenzten Kapazität von 250 Sitzplätzen im Mittelschiff geschuldet. „Trotzdem“, so Giefer, „gibt es eine wunderbare Musik zu hören und die Sprecherbeiträge sind natürlich auch von dort zu verstehen!“. Wegen der eingeschränkten Möglichkeiten werden diese Karten auch zu einem Preis von 12 Euro (statt 20 Euro) angeboten.

Kartenverkauf für alle großen Konzerte ab jetzt bei Lucia Jacobs

Noch eine Neuerung tritt damit in Kraft: Karten für dieses und alle weiteren großen Konzerte mit einem Vorverkauf sind ab sofort im Kerzen- und Kunstgewerbegeschäft von Lucia Jacobs auf dem Kapellenplatz 25 zu erwerben. Frau Jacobs löst hier die Pforte des Priesterhauses ab, welche künftig keine Vorverkäufe mehr übernehmen kann. „Wir freuen uns“, so Rütten und Giefer einstimmig, „dass wir durch die Bereitschaft von Lucia Jacobs eine zentrale und verlässliche Anlaufstelle am Kapellenplatz anbieten können!“. Die jetzt nachgelegten Karten zum Weihnachtsoratorium sind ausschließlich dort und nicht an der Pforte des Priesterhauses erhältlich.

Das Weihnachtsoratorium wird an den beiden Konzertabenden klanglich erfahrbar sein, darüber hinaus möchten die Verantwortlichen aber auch seine Form öffnen, andere Zugänge legen und neue Berührungspunkte schaffen. Hörer und Zuschauer werden darin in zwei Aufführungsterminen in Bachs Sicht auf das Evangelium von der Geburt Jesu hineingenommen.

Das Libretto für dieses künstlerisch wie theologisch neue Format stammt aus der Feder von Bastian Rütten. Die musikalische Leitung liegt bei Chordirektor Romano Giefer, der sich auf ein spannendes Chorprojekt mit Beginn nach den Sommerferien freut. „Ich denke“, so Giefer, „dass dieser Aufführungsansatz wirklich ein Alleinstellungsmerkmal ist, der sich organisch mit dem Wesen der Kevelaer-Wallfahrt verbindet.“

Weihnachtsbotschaft wirklich und wirksam

Das Konzept des Musikers Giefer und des Theologen Rütten ist es, dass Musik, sakraler Raum, Text und Tanz zu einem wirklichen und wirksamen Erfahren der Weihnachtsbotschaft führen.

Vertrauen auf ein gutes Jahr

Entspannt und sehr kommunikativ gestaltete sich der Neujahrsempfang der evangelischen Kirche, der traditionell im Mehrgenerationenhaus der Kirchengemeinde ausgerichtet wurde.

Viele der Kirche verbundene Institutionen wie die Tafel oder „Imole-Lichtstärke“, aber auch Leute aus dem Chor, einzelne Parteivertreter und viele Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit, sich das Jahr nochmal zu vergegenwärtigen und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu werfen.

Zuvor hatte Karin Dembek im Advents-Gottesdienstes in ihrer Predigt die Vorweihnachtszeit eingeleitet. „Ein kleines Licht ist uns heute gegeben. Der Anfang ist gemacht“, wies die Pfarrerin darauf hin, wie wichtig und wertvoll es sei, sich nach und nach dem Heiligen Abend zu nähern und das „Warten und Sehnen als eigene Zeit anzuerkenn“, die zur Vergegenwärtigung wichtig sei.

Im Anschluss konnte Dembek die zahlreichen Gäste im Mehrgenerationenhaus begrüßen. Auch Karl Hagedorn war gekommen. Ihm war die Bedeutung des Empfangs durchaus bewusst war. „Das ist mein letzter Durchgang als Schulleiter“, blickte er auf das kommenden Jahr. In seinem Grußwort sprach der Katholik von der Bedeutung der „Werteorientierung“ durch die Kirchen.

Pastor Gregor Kauling fehlte aus privaten Gründen. So durfte Bürgermeister Dominik Pichler der Grußworte an die Besucher richten. „Geld macht nicht glücklich“, betonte er die Bedeutung von Gesundheit und einer intakten Familie. Man solle sich darüber klar werden, „dass es uns recht gut geht“. Es gebe genug Gründe, glücklich zu sein. „Ich habe viele Gründe dafür“, sprach das Stadtoberhaupt von seiner Familie, die ihn glücklich mache, wenn er abends durch die Tür komme. „Ich bin nicht steinreich, aber kinderreich. Beides geht nicht“, scherzte er und empfahl allen, „ein bisschen weniger zu nölen.“

Bürgermeister Dominik Pichler erinnerte daran, dass Geld alleine nicht glücklich macht.

Beate Classen sprach von dem „Vertrauen, dass wir ein gutes Jahr haben und alles gut hinkriegen.“ Die Wettener Ortsvorsteherin betonte das Gemeinsame der beiden christlichen Konfessionen: „Das ist nicht soweit auseinander, miteinander Probleme zu lösen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.“ Daniel Hahnen als stellvertretende Leiter der evangelisch-freiheitlichen Kirchengemeinde sprach davon, „die Kirchen zu öffnen und das Licht weiterzugeben.“ Der Gelderner Nachbarpastor Ralf Schreppel warf den Blick auf die zukünftig engere Kooperation beider Gemeinden.

Und Rainer Morawietz, Vorsitzender der Kevelaerer Tafel, bezeichnete das soziale Engagement der evangelischen Kirchengemeinde mit Blick auf die von den Konfirmanden gepackten Weihnachtspräsente für die Tafel und das bevorstehende Weihnachtsessen für die bedürftigen Menschen als „beispielgebend.“

Er erinnerte daran, dass pro Jahr in Deutschland pro Kopf 85 Kilogramm Lebensmittel auf dem Müll landen: „Das sind in Kevelaer 2.300 Tonnen. Das entspricht einem Güterzug mit 42 Waggons.“ Für 2020 wünschte er sich, dass die Menschen mit Lebensmitteln sensibler umgehen.

Der frühere Arzt Dr. Abiodun Ogundare verriet am Rand der Veranstaltung, was mit dem Geld aus den Benefizkonzerten des Uedemer „Voices“-Chores für seine „Lichtstärke“-Stiftung geschehen soll. Immerhin kamen dabei ja 5.000 Euro zusammen. „Wir werden damit ein Gerät kaufen, wo man ab den 15. Lebensmonat erkennen kann, wie gut die Augen der Kinder tatsächlich sind.“

Und eine ganz persönlichen Wunsch formulierte die 90-jährige Alice Kiendziel für sich, als sie sich beim Bürgermeister für die Glückwünsche zum runden Geburtstag bedankt hatte. „Dass man fit bleibt und nicht leidet, wenn man gehen muss“, dachte sie an ihre Polyneurotapie und die vor einem Jahr verstorbene Zwillingsschwester.

Der Kevelaerer Männer-Gesang-Verein im Kaiserdom zu Frankfurt

Nach der Ostkirchenliturgie am 23. Juni 2019, die vom Kevelaer Männer-Gesang-Verein unter dem Namen „Theodosiuschor“ – das ist der KMGV verstärkt durch Gastsänger – war der Theodosiuschor eingeladen, am 15. November 2019 in Frankfurt im Kaiserdom zu singen. Nach fünf Sonderproben startete eine große Truppe die Fahrt um 11 Uhr am Peter-Plümpe-Platz in Kevelaer. 47 Sänger stiegen ein, zwei Sänger wurden in Veert aufgeladen. In Frankfurt kam noch ein weiterer Sänger aus Köln hinzu, so dass man mit einem 50-stimmigen Chor auftreten konnte.

Die Fahrt nach Frankfurt verlief staufrei, so dass der Chor schon um 15.30 Uhr am Kaiserdom war. Es blieb noch etwas Zeit, sich zu stärken und die Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Kaiserdoms – den „Frankfurter Römer“ und die Paulskirche – zu besuchen.

Wishnaja Pmajat

Für diesen Gottesdienst hatte der Ostkirchenkantor Michael von Jasienicki aus Remagen ein neues ukrainisches Lied – „Wishnaja Pmajat“ (Ewiges Gedenken) – mit dem Chor einstudiert, das im Kaiserdom zum ersten Mal von den Sängern in der Öffentlichkeit vorgetragen wurde.

Pünktlich um 18 Uhr begann der Gottesdienst, der vom katholischen sowie dem evangelischen Stadtdekan und zwei orthodoxen Priestern zelebriert wurde. Außerdem sprach Frau Alla Polyova, die Generalkonsularin der Ukraine in Frankfurt. Das Ehepaar von Rosen aus Frankfurt, das den Theodosiuschor eingeladen hatte, war auch anwesend, und Frau Viktoriia von Rosen erläuterte in ihrer Ansprache, dass die Kollekte für das Waisenhaus „Horodnya Lyceum“ bestimmt sei.

Nach dem Gottesdienst war der Chor zu einem Abendessen in die Villa Bonn eingeladen – ein prächtiges Haus, das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut worden war und heute im Besitz der Frankfurter Gesellschaft ist. Auch das Innere des Hauses war überwältigend und alle fanden einen Platz. Herr von Rosen forderte den Chor auf, das Essen zu genießen – das war wirklich köstlich.

Während des Essens ergriff der 1. Vorsitzende des KMGV, Heinz Lamers, das Wort. Er dankte ganz besonders dem Ehepaar von Rosen für die Einladung nach Frankfurt und unterstrich noch einmal die Bedeutung des Gottesdienstes zum Holodomor. Außerdem dankte er Michael von Jasienicki und den Sängern für das große Engagement und die tolle Leistung bei dem Gottesdient. Schließlich gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Kontakt zum Ehepaar von Rosen bestehen bleibe.

Nervös und zufrieden

Auch von Herrn von Rosen erhielt der Chor viel Lob für das Singen, und Michael von Jasienicki war auch sehr angetan und gestand dem Chor, dass er vorher sehr nervös war. Aber er war zufrieden. Als kleines Dankeschön sang der Chor in der Villa Bonn noch einige Lieder, die sich der Gastgeber gewünscht hatte. Leider wurde schon sehr früh zum Aufbruch geblasen; denn die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit des Busfahrers durfte ja nicht überschritten werden. Gegen 1:15 Uhr war der Theodosiuschor dann wieder müde und zufrieden in Kevelaer.

Die nächsten Gelegenheiten, den Kevelaerer Männer-Gesang-Verein zu hören, sind am 11. Dezember 2019 in Kevelaer um 18 Uhr auf dem Adventsmarkt. Und dann in dem vom KMGV veranstalteten Adventskonzert in der Clemens-Kapelle an der Sonnenstraße in Kevelaer am Sonntag, 15. Dezember 2019, um 17 Uhr.

Auch wenn der Chor mit 50 Sängern in Frankfurt war, sind neue Sänger immer herzlich willkommen. Die Proben finden jeden Montag um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Gelder Dyck“ in Kevelaer statt. Und wer möchte, kann schon um 19.15 Uhr zum Einsingen kommen.

Bereinigung über Insolvenzen ist der falsche Weg

Eine Krankenhausplanung über Insolvenzen ist nach Ansicht des Vorsitzenden der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der katholischen Krankenhäuser in der Diözese Münster, Dr. Klaus Goedereis, “sicher nicht der richtige Weg”.

Die Kliniken stehen vor einer Umstrukturierung und einem Konzentrationsprozess. Diese Entwicklung müsse aber verantwortlich gestaltet werden, sagte Goedereis auf der Mitgliederversammlung in der Akademie für Gesundheitsberufe.

Für die 55 katholischen Häuser im Bistum Münster sieht der Vorstandsvorsitzende der St.-Franziskus-Stiftung in Münster die Notwendigkeit engerer Zusammenarbeit. Allerdings be¿ nden sich die Kliniken auch hier in einem engen Korsett von Gesetzen und Verordnungen, wie der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Matthias Blum, erklärte: “Eine interne Einigung auf Zusammenarbeit ist kartellrechtlich nicht zulässig.”

Dies sei absurd. Eine Flut von neuen Regelungen und Vorschriften, die nicht immer zueinander passten, belasteten die Verwaltungen der Kliniken und deren Wirtschaftlichkeit. 16 neue Gesetze aus dem Bundesgesundheitsministeriums seien in diesem Jahr umzusetzen. Die Überarbeitung des Fallpauschalen-Systems zur Abrechnung der Leistungen lasse die Erläuterungen dazu von 6.000 auf 8.000 Seiten wachsen.

In diesem Umfeld wird der künftige Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen erwartet. Die dafür erstellte Studie emp¿ ehlt zentrale Standorte der Hochleistungsmedizin und kleinere Krankenhäuser für die Grundversorgung, erläuterte Michael Süllwold, stellvertretender Leiter des Verbandes der Ersatzkrankenkassen (vdek) in Nordrhein-Westfalen. Er forderte “Mut zur Veränderung von allen Beteiligten”.

Bisher habe es bei allen Reformbemühungen eine “eher konservative Fortschreibung ” gegeben, die von einer Überversorgung bei guter Erreichbarkeit ausgehe. Bei der Erreichbarkeit sieht Matthias Blum schon eine KonÀ iktlinie. Das Gutachten des Landes gehe davon aus, dass jeder Bürger in 30 Minuten ein Krankenhaus der Grundversorgung erreichen können müsse. Es gebe aber den rechtlichen Anspruch, dies in 15 bis 20 Minuten schaffen zu müssen. Insbesondere bei Schlaganfällen sei eine möglichst schnelle Versorgung notwendig.

Blum bekundete für die Krankenhausgesellschaft NRW Bereitschaft, sich an einem geordneten Umstrukturierungsprozess zu beteiligen, der auch zu Schließung von Stationen und Kliniken führen könne. Voraussetzung müsse sein, dass sich das gut begründen lasse. Vor allem aber “muss sich die Politik dazu bekennen und die Mittel dafür bereitstellen”, forderte Blum.

Großes Advents- und Weihnachtssingen

Zu einem Konzert mit dem Titel “Großes Advents- und Weihnachtssingen” lädt der Kervenheimer Kirchenchor St. Cäcilia am Sonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr in die St. Antonius Kirche ein.

Der Kirchenchor und die Konzertbesucher werden abwechselnd musizieren. Der Kirchenchor unter der Leitung von Annegret Pfaff präsentiert eine große Sammlung an Weihnachtsmusiken und gleichzeitig bekommt das Publikum ganz viel Gelegenheit, die beliebtesten Lieder zur Advent und Weihnachtszeit mitzusingen.

Der Kervenheimer Thomas Drechsler begleitet den Chor mit der Trompete und wird einen festlichen Charakter zaubern. Ein weiterer Höhepunkt wird die Lichtgestaltung des Kirchenraums sein, die von Tim Kelm und seinem Team meisterlich ausgeführt wird. Der Eintritt ist frei. Einlass ist um 17.15 Uhr.