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Ein Sommerkonzert der anderen Art

Vor dem Eingang zur Museumspassage stand ein Tisch mit einer Liste und Desinfektionsmittel – und in einer Abstands-Reihe die Eltern und Angehörigen der Kinder, die sich dieses Konzert unter besonderen Corona-Bedingungen nicht entgehen lassen wollten und sich nach und nach eintrugen. „Das ist Konzertkleidung – extra schwarz“ , verwies Maren Brezinka lachend auf ihre Maske. „Die Großen letzte Woche hatten alle sowas an“, verwies sie auf das Konzert mit dem Jugendstreichorchester, wo es den 11- bis 18-Jährigen genauso ging wie den an diesem Tag spielenden Fünf- bis Vierzehnjährigen. „Sie freuen sich, zusammen spielen zu können. Musik ist sonst nur die Hälfte wert.“ Man habe in der Coronazeit den Unterricht online durchgeführt, aber „die meisten haben gemerkt, dass es sehr wichtig ist. Man kann nicht aufeinander eingehen und das ist doch das Soziale an der Musik.“

In einem war sie sich mit ihrem Mann Thomas blitzschnell einig: „Dass wir diesen Raum hier entdeckt haben, das ist eine gute Sache, weil man hier super konzertieren kann“, meinte ihr Mann. „Es ist erst etwas ungewohnt und auch hallig, aber wenn ein paar Leute da sind, ist es geschlossener. Ein toller zusätzlicher Konzertsaal“ oder wie es seine Frau ausdrückte: „Der neue Wintergarten des Museums.“ Der soll in Zukunft häufiger bespielt werden. 

In dem Raum hatten die beiden Ensembles im Vorfeld des Konzerts schon mal – natürlich „auf Abstand“ – geprobt. Die „capella piccola“ durfte mit Joseph Haydns „Menuett G-Dur“ sogar erst virtuell „ihr“ Corona-Stück üben, bevor sie es im Zusammenspiel darbieten konnten. Den Anfang machten aber die sechs Mitglieder der „Streichmäuse“ – Emily Wolf, Emma Kocken, Ida Berndsen und Benjamin Albers an der Violine sowie Johannes de Boer an der Bratsche und Alina Mayzaud – die mit Masken den „Saal“ betraten.

Kollektiver Klangstand

Sie durften einen abwechslungsreichen Reigen schöner, pfiffiger, unterhaltsamer Melodien zum Besten geben, die ihrem kollektiven Klangstand entsprachen – natürlich mit dem Blackwell-Klassiker „Happy go lucky“ zu Beginn und am Ende. Daneben gab es so spannungsgeladene Stücke wie „Tip Top-Boo“ das klangschöne „Arielles Wunderreise“; das tänzerische „Patrick‘s reel“ oder den „Toodle Pip“, bei dem Thomas Brezinka am Klavier eine gute Stütze war.

Danach durften die 13 etwas größeren Kids ran, um den im Raum verteilten Gästen zunächst die „keltische Suite“ vorzutragen – fröhlich, schwungvoll, melodiös-elegant. Bei Vivaldis Violinkonzert G-Dur durften mit Anna de Boer, Neele Mayzaud und Julia Behrend gleich drei Solistinnen hintereinander ran – und sie machten ihre Sache gut. Franz Schuberts „Menuett und Trio“ geriet sehr geschlossen, transportierte diesen Hauch romantischen Charmes recht ansprechend. Glucks Ballettmusik aus „Don Juan“ war ein kleines Zupf-Klanghäppchen für zwischendurch, ehe das Ensemble den „Linstead Market“ von Joanne Martin lebensbejahend und bewegt zum Besten gaben. Und Haydns Menuett G-Dur war ein kompakter, würdiger Abschluss einer schönen Musikstunde.

Das Publikum hatte jedenfalls genausoviel Freude an der Musik wie die Musikanten an der Tatsache, wieder zusammen zu musizieren. „Es war ein bisschen schwer, die anderen zu hören. Ich habe nur die gehört, die neben mir saß“, sagte die 13-jährige Julia Behrend, die die Coronazeit mit viel Üben zu Hause überbrückt hatte. „Wenn man einmal angefangen hat, dann geht´s“, meinte sie zu ihrem ersten Solospiel.

Kicken mit den Profis beim Sommer-Camp

In der fünften Woche der Sommerferien reist das Trainerteam der Fußballschule Grenzland, bestehend aus professionellen Coaches aus den Nachwuchsleistungszentren deutscher und niederländischer Profi-Clubs, ausgewählten Ex-Profis, aktuellen Profifußballern sowie DFB- Stützpunkttrainern zum Sommer-Camp beim SV Viktoria Winnekendonk an. Bereits zum zweiten Mal werden auf der Anlage in Winnekendonk täglich von 10 Uhr bis 15.30 Uhr insgesamt acht Trainingseinheiten an vier Tagen durchgeführt.

Die sechs- bis 15-jährigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen trainieren in Gruppen jeweils vier Stunden pro Tag und erhalten in den Pausen isotonische Getränke, frisches Obst und ein sportlergerechtes Mittagessen. Außerdem bekommen alle Kids eine eigene Trinkflasche sowie ein Camp-Trikot. Auch für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm ist gesorgt. So messen alle Kinder ihre Schussgeschwindigkeit und können ihr Fachwissen beim Fußballquiz unter Beweis stellen. Auch ein Ernährungsworkshop, gemeinsam mit dem Partner, der REWE Gruppe, der den Kids die einfachen Grundsätze sportlergerechter Ernährung vermittelt, gehört zum Programm des Sommer-Camps.

Leistung und Spaß vereint

Zum Abschluss erhalten alle Teilnehmer, nach einem großen Abschlussturnier, eine von allen Trainern unterschriebene Teilnahmeurkunde. Neben dem professionellen Anspruch der Trainingsinhalte und des Rahmenprogramms liegt der Fokus im Feriencamp der Fußballschule Grenzland auch auf einem spaßbringenden Event für die Sportler. Anmelden können sich Fußballerinnen und Fußballer aller Leistungsniveaus. Im Camp werden die Kinder in alters- und leistungsgerechte Gruppen eingeteilt und so bestmöglich gefördert. Die Teilnahmekosten für das Sommer-Camp in Kevelaer betragen 109 Euro.

„Natürlich richten wir uns bei der Durchführung des Sommer-Camps an die zu diesem Zeitpunkt geltenden Hygienevorschriften und halten diese konsequent ein“, erklären die Verantwortlichen. Anmeldungen sind im Internet unter www.fussballschule-grenzland.de noch möglich.

Alternatives Ferienangebot in Kleingruppen

Auch in Kevelaer ist es aufgrund des Coronavirus in diesem Jahr nicht möglich, den gewohnten Ferienspaß mit mehr als 100 Kindern durchzuführen. Die Verantwortlichen haben sich entschieden, ein Ersatzprogramm in Kleingruppen für diejenigen, die dringend eine Betreuung brauchen, in der Mensa am Schulzentrum und im Foyer der Zweifachturnhalle anzubieten. Die Eltern wurden bereits in einem persönlichen Brief informiert. Das Programm wird folgendermaßen aufgeteilt:

– In der Woche vom 29. Juni bis 3. Juli für Kinder aus dem 1. und 2. Schuljahr.

– In der Woche vom 6. Juli bis 10. Juli für Kinder aus dem 2. und 3. Schuljahr.

– In der Woche vom 13. Juli bis 17. Juli für Kinder aus dem 4. und 5. Schuljahr 

Die Kinder aus dem 2. Schuljahr und Geschwisterkinder können sich für eine der beiden Wochen entscheiden. Das Programm findet jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr statt.

Die Kinder müssen bei der Anreise und beim Betreten der Einrichtung einen Mund-Nase-Schutz tragen. Die Abstandsregel (mindestens 1,50 Meter) muss von Kindern (und Eltern) vor den Gebäuden, während der Veranstaltung und beim Verlassen der Gebäude beachtet werden, ebenfalls mit Mundschutz. Kinder mit Erkältungs- oder anderen Krankheitsanzeichen dürfen nicht teilnehmen. Eltern sollten die Betreuer umgehend im Krankheitsfall informieren. Die Kinder müssen sich außerdem selber verpflegen, sie sollten Trinkflaschen, Essen, Stifte und Bastelschere selber mitbringen.

Der Mittagstreff der Wallfahrtsstadt Kevelaer öffnet ebenfalls in den ersten drei Ferienwochen mit einem kleinen Ferienprogramm in Kleingruppen für Kinder ab der 5. Klasse. 

Bei weiteren Fragen oder Betreuungsproblemen können Sie sich im Mittagstreff/Kompass, Kroatenstraße 87, Tel. 02832-951710, melden. Ansprechpartner sind Stefanie Hähn, Franzi van Rickeln und Holger van Elten. E-Mail: kompass@schulen-kevelaer.de oder mittagstreff@schulen-kevelaer.de.

Die St.-Antonius-Grundschule blüht auf

Bald wird es so richtig summen und brummen an der St.-Antonius-Grundschule in Kevelaer. Nicht nur, weil die Schüler nun doch noch einmal vor den Ferien zurückkehren konnten, sondern auch, weil neue Blumen, Pflanzen und sogar ein Bienenvolk dort Einzug gehalten haben. Die Stadt Kevelaer hat das Projekt gemeinsam mit dem Imkerverein Kevelaer und dem Pflanzenhändler „Gasa Group Germany“ auf die Beine gestellt.

Eigentlich hätte es ein Projekt mit den Schülern zusammen werden sollen, wie Michael Bongers von der Gasa Group Germany berichtet. „Ich glaube, es muss nicht mehr darüber diskutiert werden, wie überlebenswichtig Pflanzen für uns Menschen sind. Aber es bleibt eine wichtige Aufgabe, diese Erkenntnis auch weiterzuvermitteln – sowohl an Erwachsene, vor allem aber auch an die nächsten Generationen. Am besten gelingt dies durch den praktischen Umgang mit Pflanzen. Kindern die Natur nahezu bringen heißt, dass sie diese selbst erleben können, anfassen, beobachten, riechen. Durch Erfahrung kommt Verständnis“, sagt Bongers. Die Gasa Group Germany hat das Jahr 2020 zu einem „Jahr der Nachhaltigkeit“ ausgerufen, in dem besonders umweltfreundliche Anbaumethoden und insektenfreundliche Pflanzen in den Mittelpunkt gerückt werden. Das Thema begleitet das Unternehmen laufend.

Daher hat „Gasa“ nun eine Reihe von Pflanzen und Blumensamen gespendet, die die Kinder der St.-Antonius-Grundschule eigentlich auch selbst mit einpflanzen und sähen sollten. Wegen der Schulschließungen durch Covid-19 war dies jedoch im Frühjahr, zum optimalen Pflanzzeitpunkt, nicht möglich. Aber grünen und blühen sollte es zukünftig trotzdem an der Antoniusschule. Also hat die Stadt Kevelaer die Pflanzungen übernommen.

Nektarpflanzen für Bienen und Co.

„Die Schüler werden dann, wenn sie nach den großen Ferien hoffentlich wieder zurückkehren, die Pflege übernehmen und das Wachstum beobachten können“, freut sich Michael Bongers. Gepflanzt wurden Blütensträucher wie Kornelkirsche, Holunder, Winterschneeball und Schmetterlingsstrauch. All dies sind Nektarpflanzen für Bienen und andere Insekten. Als i-Tüpfelchen ist sogar ein Bienenvolk im Schulgarten eingezogen. Für deren Versorgung wird Jürgen Kulcke vom Imkerverein Kevelaer sorgen und wo es geht, auch Schüler einbeziehen.

Und weil die Schüler die Pflanzung nicht mitmachen konnten, bekommen sie Samentütchen für eine eigene Blumenwiese für zu Hause. „Damit sie das Sähen und Wachsen von Pflanzen doch noch hautnah erleben können“, erklärt Michael Bongers.

Kinder spielerisch an Sprache heranführen

Für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist es oft nicht einfach, sich in einer Schule zurechtzufinden, wenn sie die Sprache der anderen Kinder noch nicht beherrschen. Der Unterricht kann da schnell mal frustrierend sein, wenn alle anderen fleißig ihre Aufgaben erledigen und man selbst nicht weiterkommt, weil die Materialien für deutschsprachige Schüler ausgelegt sind. Vor dieser Herausforderung stehen auch zahlreiche Kinder an der St. Hubertus Grundschule in Kevelaer. Das dortige Lehrerkollegium hat sich in der Vergangenheit mit der Frage beschäftigt, wie man die Schüler mit Migrationshintergrund möglichst gut integrieren und unterstützen kann. Durch eine Förderung der Gelsenwasser Stiftung hat die Schule nun die Möglichkeit, extra Lernmaterialien und Hilfsmittel anzuschaffen, mit denen es den Kindern leichter fallen soll, sich in der deutschen Sprache und unter den Klassenkameraden zurechtzufinden.

„Um die Integration dieser Kinder zu fördern, müssen zahlreiche motivierende Erzähl-, Sprech- und Kontaktanlässe geschaffen werden“, heißt es in dem Antrag an die Gelsenwasser Stiftung. „Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, mit den Kindern ins Spiel zu kommen“, erklärt Konrektorin Anke Batke. Wichtig sei es, eine gute Beziehung zu den Kindern aufzubauen, um sie angstfrei an die Sprache heranzuführen und ihnen die Scheu zu nehmen. Neben gezielten Lernmaterialien auf Papier seien da bisher vor allem Handpuppen, Playmobil, Bilderbücher und Gesellschaftsspiele hilfreich gewesen. „Denn die Spiele sind in allen Ländern gleich“, sagt Batke. So könne man zum Beispiel bei Memory das Spielerische mit dem Lernen verbinden, indem die Kinder gleichzeitig die abgebildeten Begriffe verinnerlichen. Mit Playmobil könne man den Schülern unterschiedliche Situation veranschaulichen – zum Beispiel in der Schule, im Krankenhaus oder als Vorbereitung auf den Besuch eines Reiterhofs. „Handpuppen sind auch eine große Hilfe, wenn es darum geht, Kinder zum Sprechen in der Fremdsprache zu motivieren“, berichtet Batke aus ihrer Erfahrung.

„Eine Beziehung läuft überwiegend über Sprache“, so die Konrektorin. Bei Kindern, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, müsse man sich eben anders helfen. Aufgrund steigender Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund an der St. Hubertus Grundschule befassen die Verantwortlichen sich einmal mehr mit der Thematik. 

„Sprechenden Menschen kann geholfen werden“

Batke erklärt, dass man mit den älteren Schülern bereits besprochen habe, was ihnen in ihrer Schulzeit eine besonders große Hilfestellung war. Auf dieser Grundlage und nach Überlegungen des Kollegiums habe man festgelegt, welche Materialien benötigt werden. Dazu hat die Schule im Frühjahr dieses Jahres schließlich einen Antrag bei der Gelsenwasser Stiftung gestellt. Im Rahmen des Bildungsprojekts „von klein auf“ werden dabei ausgewählte Projekte an Schulen gefördert. Das Projekt „Sprechenden Menschen kann geholfen werden“ an der St. Hubertus Grundschule in Kevelaer wird mit insgesamt 2.000 Euro gefördert. Das Projekt ist bereits das vierte an der Grundschule, das von der Stiftung unterstützt wird. Bereits zweimal wurde die Schülerbücherei unterstützt und einmal sind Fördergelder in den Musikzweig geflossen.

Mit dem aktuellen Projekt befassen sich vor allem Lehrerinnen und Lehrer, die das Fach „DaZ“ (Deutsch als Zweitsprache) unterrichten. „Die Kinder brauchen anderes Material und andere Aufgaben“, betont Anke Batke. Man wolle unter anderem darauf achten, dass auch diese „anderen“ Materialien ansprechend sind. Denn die Schüler hätten weniger Freude an den Aufgaben, wenn diese einfach ausgedruckt und in einem Schnellhefter abgeheftet sind – während die Mitschüler ihre Aufgaben in dekorativ gestalteten Büchern finden. Um all diese zusätzlichen Materialien anschaffen zu können, ist die Förderung eine große Unterstützung. „Man überlegt immer, wie man die Schüler unterstützen kann. Da haben wir uns natürlich sehr gefreut, dass der Antrag bewilligt wurde“, sagt die Konrektorin. Aktuell warte man noch auf die Auszahlung, bevor es mit dem Einkauf losgehen kann.

In den Ferien gibt’s Tennisspaß für Jung und Alt

Wenn Kerstin Schick auf die Tennisplätze schaut, auf denen bereits wieder einige junge Kinder trainieren und an diesem Nachmittag auch wieder Senioren die Anlage betreten, dann geht der Vorsitzenden des Tennisclubs Blau-Weiß Kevelaer schon das Herz auf. Monatelang hatte man auf die Ausübung des Sports verzichten müssen. Jetzt könne man mit Schläger und Filzball unter Beachtung der entsprechenden Hygiene- und Abstandsregeln die Plätze an der Schillerstraße wieder nutzen.

„Als die Plätze am 6. Mai offiziell wieder für betretbar erklärt wurden, hatten wir einen Tag später Mitglieder da, die sagten: Wir wollen spielen“, berichtet Schick. „Da haben wir direkt alles fertig gemacht.“ Natürlich habe man auch Listen ausliegen, wo sich die Mitglieder eintragen, wer wann wo auf dem Platz war, um mögliche Infektionsketten nachzuverfolgen. Klar sind auch die Vorgaben wegen der 1,50m Abstand. „Je älter die Beteiligten sind, desto besser können die den Abstand halten.“ Seit dem 19. Mai 2020 dürfen auch wieder Doppel-Formationen gemeinsam das Racket schwingen. „Das war ja auch bis zum 18. Mai verboten.“ Dann habe der Tennisverband alle Ordnungsämter angeschrieben. Vereinsintern habe es da auch durchaus kontroverse Diskussionen gegeben, bis man diesen Schritt dann tatsächlich gewagt hat.

Interessant sei, dass es vor allem die Ü60-Generation gewesen sei, die sich auf das gemeinsame Bewegen auf dem Platz wieder gefreut hat, sagt Schick. Aber auch wenn einige Medenspiele wieder liefen, einige Teams habe man schon von den Wettbewerben zurückgezogen. Das trifft auch auf die Jugend zu, „weil Du das Problem zum Beispiel hast, wie Du das mit dem Fahren und Abstand machen willst.“

Angebot für die Daheimgebliebenen

Für die Sommerferien hat sich der Vorstand nun mit „Sommerferien zu Hause – dann komm zu uns“ ein besonderes Angebot einfallen lassen. Denn der Tennisclub bietet für interessierte Kinder und Jugendliche jeden Alters ein kostenloses Tennistraining an. „Wir gehen davon aus, dass viele einfach dieses Jahr zu Hause bleiben. Und es ist für die, die  nicht in den Urlaub fahren können“, umreißt Sportwart Andreas Pechhold den Ansatz des Angebots. Das Ganze soll in der dritten Ferienwoche losgehen. „In der dritten und vierten Ferienwoche können die Kids jeden Donnerstag und Freitag zwischen 12 und 15 Uhr kommen“, beschreibt Kerstin Schick den Rahmen. „In der fünften und sechsten Ferienwoche findet es dann dienstags und donnerstags zwischen 12 und 15 Uhr statt.“

Jedes Kind könne eine Stunde kommen – im Maximalfall also acht Mal auf dem Platz stehen. Die Anmeldungen sollen im Vorfeld über tennis@blau-weiß-kevelaer.de gesammelt werden. „Wir fragen dann, wer ist Anfänger, wer ist Fortgeschrittener, wer ist wie alt – und dann gruppieren wir sie entsprechend ein“, erklärt die Vereinsvorsitzende. Und je nach Alter und Abstandsfähigkeit könnten die Trainer dann gucken, wieviele Tennisinteressierte mit auf den Platz gehen können.

Über dieses besondere Vereinsangebot hinaus gibt es aber noch ein weiteres Trainingsangebot, das sich an junge Erwachsene und Erwachsene richtet und an den selben Tagen zwischen 10 und 12 Uhr stattfindet – ab 10 Uhr für die Anfänger, ab 11 Uhr für die Fortgeschrittenen. „Das machen wir in Kooperation mit der ‘Atempause’, an der wir als Verein erstmals mit teilnehmen“, so Schick. Wer daran Interesse hat, muss sich dann aber auch über die Atempause dazu anmelden.

Die Gewinner des Kindermalwettbewerbs stehen fest

Vom 1. Februar 2020 bis zum 1. Mai 2020 hatten Kinder zwischen drei und zwölf Jahren die Möglichkeit, am Malwettbewerb „Mein Traumfahrrad“ der Wallfahrtsstadt Kevelaer teilzunehmen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. In den Kategorien „Einzelpersonen“ und „Gruppen“ wurden Preise vergeben. Um den Fokus bei dem Wettbewerb auf den Spaß am Malen zu legen, wurden die Kunstwerke nicht durch eine Jury bewertet, sondern die Gewinner durch das Losverfahren ermittelt. Dank der freundlichen Unterstützung von lokalen Sponsoren konnte die Wallfahrtstadt attraktive Preise an die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs vergeben.

In der Kategorie „Einzelperson“ hat Emma Kocken, neun Jahre alt, mit ihrem persönlichen Traumfahrrad den ersten Preis gewonnen. Sie darf sich über einen Familienausflug zur Bauernhof-Erlebnisoase „Irrland“ in Twisteden freuen. Marie Fasen, zehn Jahre alt, erhält  den zweiten Preis, einen Gutschein für einen Museumsbesuch mit der Familie. Auf dem dritten Platz landet die neunjährige Sophie Pruschinski, die mit einer Begleitperson ein Kindertheaterstück ihrer Wahl in der Kultursaison 2020 / 2021 besuchen darf.

In der Kategorie „Gruppen“ darf sich die Sonnen-Gruppe des Kindergartens „Sternschnuppe” über einen Tagesausflug zur Bauernhof-Erlebnisoase „Irrland“ freuen. Ein Gruppenbesuch im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte kann die Wolken-Gruppe desselben Kindergartens erleben. Die Organisatoren des Bereichs „Tourismus & Kultur“ bedanken sich bei allen kreativen Kindern für ihre Teilnahme und gratulieren den Gewinnern.

Über den Kita-Alltag in Corona-Zeiten

Ja, es wird viel von den Helden des Alltags in diesen Zeiten gesprochen. Aber wie geht es eigentlich den kleinen Helden, denen plötzlich von heute auf morgen der Kindergartenalltag und damit die Spielkameraden und Freunde genommen wurden? Für einige dieser kleinen Alltagshelden wurde zumindest eine Notbetreuung eingerichtet. Auch im St. Quirinus-Kindergarten Twisteden.

Die Kunstwerke der Kinder zieren den Zaun der Einrichtung. Foto: privat

„Nein, von einem normalen Kindergartentag kann man dabei nun wirklich nicht sprechen“, berichtet Patty Brünken, Leiterin der Kindergarteneinrichtung. Zurzeit betreut die Einrichtung sieben Kinder, die allerdings nicht gleichzeitig und auch nicht jeden Tag zur Betreuung kommen. Ein dickes Lob, bezüglich der Organisation, spricht die Leiterin den Eltern aus: „Sie organisieren die Betreuung ihrer Kinder sehr gewissenhaft und selbstständig, vermeiden somit weitere unnötige soziale Kontakte, um damit das Risiko zu verringern.”

Die Geschichte über das Coronavirus

Warum diese Situation überhaupt entstanden ist, erklärten die Erzieherinnen ihren Schützlingen anhand einer Geschichte über das Coronavirus. Daraufhin bastelten Phil, Angeline und Frida bunte Sonnen mit fröhlichen Gesichtern und guten Wünschen für ihre Freunde. Diese zieren jetzt den Kindergartenzaun und grüßen herzlichst die vorbeigehenden Spaziergänger.

In einer Kiste finden die Kinder jeden Tag besondere Überraschungen. Foto: privat

Zudem hatten sich die Erzieherinnen etwas Besonderes einfallen lassen. Gespickt mit außergewöhnlichen Ideen, richteten sie eine Überraschungsbox für die Kinder ein. So hält die Box einmal wöchentlich eine neue Aufgabe, ein Experiment, eine nagelneue Bastelanleitung oder ein leckeres Rezept für die Kids bereit. Diese können selbstverständlich auch mit nach Hause genommen werden und gemeinsam mit den Eltern und Geschwisterkindern ausprobiert werden. Auch für die kommenden Wochen haben die Erzieherinnen schon kreative Ideen liebevoll zusammengestellt. Wie es aber mit dem Kindergartenalltag weitergehen wird, muss auch das Team des St. Quirinus-Kindergartens  abwarten. „Wir hoffen auf eine verantwortungsvolle Entscheidung unserer Politiker“, sagt Patty Brünken.

Ein Neustart in der Corona-Krise

Am kommenden Montag fängt auch für die Viertklässler der St. Franziskus-Grundschule in Twisteden, die wie alle Schulen dieses Landes auf Grund der Corona-Krise geschlossen wurde, der Unterricht wieder an. Wie dieser aussehen soll, das weiß Tanja Kocken, Leiterin der St. Franziskus-Grundschule, auch noch nicht so genau. Die Vorbereitungen für den Schulbeginn am 4. Mai aber sind getroffen. Der Bauhof der Stadt Kevelaer unterstützte das Lehrerkollegium beim Umstellen der Tische, der Hausmeister sorgte für volle Seifenspender und Einmalpapiertücher zum Abtrocknen.

„Bei uns ist die Umsetzung mit 25 Schülern in der vierten Klasse nicht so schwierig“, erklärt die Schulleiterin. Das sei an größeren Schulen wahrscheinlich schwieriger. Dennoch gilt es, die Vorgaben der Landesregierung Düsseldorf streng einzuhalten. Hygienemaßnahmen, Abstandreglung, Unterrichtsgestaltung, alles will gut vorbereitet sein. „Wir werden die Klasse in zwei Räume aufteilen“, berichtet Tanja Kocken, die mit Spannung den Neubeginn, inmitten einer sehr schwierigen Situation, erwartet.

Wie bei einem Boarding im Flugzeug

„Ein guter Grundschulabschluss ist für die Kinder sehr wichtig“, weiß die Schulleiterin zu berichten. Allerdings glaubt sie, dass ein normaler Schulalltag so schnell nicht eintreten werde. Denn neben dem Aufarbeiten der Lerninnhalte werden die Kinder vor völlig neue Anforderungen gestellt: Es ist Wochen her, dass sie ihre Freunde gesehen haben. Jetzt, wo es endlich soweit ist, müssen sie darauf achten, den Mindestabstand einzuhalten. Sie dürfen sich nicht umarmen oder toben und bolzen. Sie müssen lernen, damit umzugehen und nebenbei noch alle Hygieneregeln einhalten – eine große Herausforderung für Schüler und Lehrer. „Wir werden die Kinder, wie bei einem Boarding im Flugzeug, einzeln in die Klasse bitten“, erklärt Kocken weiter. Dennoch glaubt die Leiterin, dass diese Regeln den Viertklässlern, für die im kommenden Schuljahr ein Schulwechsel ansteht, am besten vermittelt werden können.

Die Schüler tauschen sich per Videochat aus. Foto: privat

Bisher werden die Schüler mit Aufgaben aus allen Bereichen des Unterrichtes versorgt. Diese werden an jedem Montag von der Klassenlehrerin Katrin Hölzel ausgegeben. Um ihre Schüler nicht ganz aus den Augen zu verlieren, organisiert sie ein regelmäßiges Videotreffen. „Die Freude ist total groß, wenn sich die Kinder auf diese Weise treffen und unterhalten können“, beschreibt Katrin Hölzle den Videochat. Mal gibt es ein gemischtes, mal ein Mädchen- oder ein Jungentreffen. Themen gibt es reichlich zu besprechen, auch in Corona Zeiten.

Bei der vergangenen Unterrichtsmaterialausgabe lag zusätzlich ein kleines Geschenk bei. Einige Mütter der Viertklässler nämlich ließen Nadel und Faden tanzen und nähten für die 25 Schüler der St. Franziskus-Grundschule Mund- und Nasenschutzmasken. Denn auch für Kinder ab dem sechsten  Lebensjahr gilt ab dem 27. April 2020 eine Mund- und Nasenschutzpflicht.

Ein Lernschub für Lehrer und Schüler beim digitalen Musikunterricht

Ein Virus hat es geschafft, weltweit vieles auf den Kopf zu stellen. Nach einer anfänglichen Ratlosigkeit hat sich auch das Musikerehepaar Maren und Thomas Brezinka schnell auf die ungewohnt andere Situation eingestellt. Wie sie aus der Corona-Pandemie für ihre Unterrichtspraxis neue Ideen gewannen und die Krise auch als bleibende Chance für die Zukunft sehen, darüber sprach das Kevelaerer Blatt mit den beiden Musikern.

KB: Sie unterrichten ja beide Geige und Bratsche bzw. Klavier im Einzelunterricht. Wie war dieser Unterricht in der Praxis in Corona-Zeiten? War es überhaupt möglich, unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften zu unterrichten?

Maren Brezinka: Wir üben ja einen klassisch analogen Beruf aus und es war klar, dass wir uns deutlich verändern mussten. Ab 16.3. konnte man nur noch online unterrichten – zum Glück gibt es das heutzutage. Die erste Frage war: Wie soll das gehen, online miteinander zu musizieren, wo es doch immer etwas zeitversetzt ist? Denn Musik ist ja Zusammenklang und auch menschliches Kooperieren und Einfühlen. Also machten wir uns auf der Suche nach Ideen.

Es stellte sich heraus, wie wertvoll die unterschiedlichen digitalen Formate für unsere Arbeit sind, von denen wir die gängigsten ausprobierten: Threema, Email, WhatsApp, YouTube, Garage Band, Skype, Zoom, FaceTime, Duo. Dabei haben wir auch an den Datenschutz gedacht, wobei alle Eltern eingewilligt haben, dass wir online unterrichten. Sie haben auch sehr deutlich artikuliert, wie froh sie und ihre Kinder über unsere Online-Angebote sind. Denn gerade in dieser Zeit, als jeder auf sich selbst zurückgeworfen wurde, hat sich gezeigt, dass  die Fähigkeit, ein Musikinstrument zu spielen, von großem Wert ist. Ein Instrument zu lernen, ist eine Herausforderung für Geist und Körper gleichermaßen, die unserem Alltag einen tieferen Sinn geben kann.

Wie war die Umstellung auf reinen online-Unterricht praktikabel (auch vom Zeitmanagement und der Leistungsvorgabe)? Werden die Leistungsziele genauso erreicht wie beim Unterricht im direkten Gegenüber?

MB: Zunächst war es ein aufregendes Versuchslabor, nur praktikabel mit viel Speicherplatz auf den Geräten und mit ständiger Verfügbarkeit, was aber kein Problem darstellte, weil man ja Zeit hatte. Wir teilten die Schüler in zwei Gruppen ein. Die Jüngeren arbeiteten mit Elternhilfe an kleinen Videos, die sie mehrfach pro Woche schickten. Sie bekamen Lehrvideos von uns zurück mit Tipps, Demonstrationen, neuen Aufgaben. Dabei wuchs die Eigenverantwortlichkeit der Schüler – wer schickt schon gerne ein schlechtes Video von sich? – sowie die Selbstkritik und die eigenen Ansprüche, denn man hörte sich jetzt bewusster „von außen“ zu. Das alles bei etwas weniger Zeitanspruch für die Lehrer.

Die Verbesserungsvorschläge von uns waren nachhaltiger als sonst, weil die Schüler sie sich immer wieder ansehen konnten. Manch ein Schüler hat auf diese Weise ein ganzes Noten-Buch in einer Woche durchgearbeitet (sonst drei Stücke pro Woche), ein anderer hat Vibrato in zehn Schritten in einer Woche gelernt (was sonst monatelang dauert). Sicherlich war das für die Eltern mehr Arbeit, aber auch Freude. Und natürlich gab es auch Probleme wie arg verstimmte Instrumente oder dass den ganz Kleinen doch die lebendige Person der Lehrkraft sehr gefehlt hat.

Die größeren Schüler werden mit Skype, Zoom oder Facetime unterrichtet. Als technisches Hauptproblem stellte sich das zeitweilig schlechtes Internet in machen Orten dar, was von uns nach und nach – z.B. durch Wechsel von einem Format oder Gerät zum anderen – gemeistert wurde.Es stellte sich heraus: Es geht nicht alles, aber es geht viel, und es geht anders. Gewohnheiten wie Mitspielen oder Begleiten des Lehrers an Geige oder Klavier funktioneren nicht. Eben mal Noten und gefilmte Übehilfen zum Mitspielen schicken ist mehr Arbeit als sonst. Auch das Einspielen von Klavierbegleitungen zum Mitspielen erfordert mehr Zeitaufwand für den Lehrer.

Mit vielen Schülern haben wir mehrfach in der Woche Kontakt. Es entstanden Ideen, die dazu führten, dass jetzt viel eigenverantwortlichere Schüler bessere digitale Übehilfen für zu Hause bekamen. Auf diese Ideen wäre man vor der Corona-Zeit nicht gekommen. So wurden von den Schülern viel mehr Stücke fertiggestellt als sonst, d.h. mitunter in nur einem Monat das Pensum von zwei Monaten oder mehr.

Wie kann das sein? Haben die Schüler mehr Zeit?

MB: Einerseits ja, aber andererseits hatten sie auch mehr als sonst für die Schule zu arbeiten. Ich denke, es ist Mehreres: zunächst der Reiz des Neuen und der Spaß an der digitalen Kompetenz, gepaart mit Spaß an einer sinnstiftenden Tätigkeit in schwierigen Zeiten. Außerdem ist der Unterricht sehr konzentiert, sogar lustig und fantasievoll. Davon wird vieles bleiben für den Unterricht „danach“. Gelegentlich treffe ich – z.B. beim Einkaufen – einen Schüler live. Das ist immer ein Erlebnis! Wie unterschiedlich das doch ist, wenn man sich lebendig vor sich hat. Deswegen freuen wir uns natürlich alle, wenn wir endlich wieder analog unterrichten und musizieren dürfen. Aber die Erkenntnisse dieser Zeit werden bleiben.

Neben dem Einzelunterricht leiten Sie drei Kinder- und Jugendorchester. Natürlich fielen die letzten Wochen die Proben aus und momentan ist nicht absehbar, wann größere Gruppen an Menschen wieder zusammenkommen können. Haben Sie für die Jungen Streicher auch schon Möglichkeiten gemeinsamen Musizierens angedacht oder schon gefunden?

Thomas Brezinka: Das Wesen eines Orchesters besteht im kollektiven Musizieren, im Aufeinander-Hören, im Zusammensein mit Gleichgesinnten, in der gemeinschaftlichen Ausübung von Klangkunst mit ihren tiefgründigen Botschaften – im Idealfall vor einem konzentriert lauschenden aufnahmebereiten, wohlwollenden Publikum. Derzeit ist das natürlich nicht möglich – doch die Vorbereitung hierzu sehr wohl. Das heißt: wir haben auch hier Video- und Tonaufnahmen verschickt, entweder von ganzen Stücken (bei den Streichmäusen) oder von einzelnen Stimmen (Cappella Piccola) oder mit detaillierten Übeanweisungen für bestimmte schwierige Passagen (Jugendstreichorchester). Jede Streichmaus sollte uns dann eine Aufnahme schicken, bei der sie zu unseren Einspielungen mitspielt. Ebenso die Musiker der Cappella Piccola. Sobald wir von allen die Aufnahmen haben, kommen die nächsten Stücke dran. Das funktioniert sehr gut und hat den Vorteil, dass jeder seine Stimme richtig übt.

Auf diese Weise werden wir Ende Juni, wo wir hoffentlich in kleinem Rahmen wieder Konzerte geben dürfen (z.B. nur für die Eltern), sehr gut vorbereitete Orchester haben, die dann natürlich noch mehr Spaß am Zusammenspielen haben werden als sonst. Was wird das für eine Freude sein, wenn wir wieder konzertieren dürfen, sowohl für die Musiker, als auch das Publikum!

Das Interview führte Doris de Boer.