Ein Neustart in der Corona-Krise

Am kommenden Montag fängt auch für die Viertklässler der St. Franziskus-Grundschule in Twisteden, die wie alle Schulen dieses Landes auf Grund der Corona-Krise geschlossen wurde, der Unterricht wieder an. Wie dieser aussehen soll, das weiß Tanja Kocken, Leiterin der St. Franziskus-Grundschule, auch noch nicht so genau. Die Vorbereitungen für den Schulbeginn am 4. Mai aber sind getroffen. Der Bauhof der Stadt Kevelaer unterstützte das Lehrerkollegium beim Umstellen der Tische, der Hausmeister sorgte für volle Seifenspender und Einmalpapiertücher zum Abtrocknen.

„Bei uns ist die Umsetzung mit 25 Schülern in der vierten Klasse nicht so schwierig“, erklärt die Schulleiterin. Das sei an größeren Schulen wahrscheinlich schwieriger. Dennoch gilt es, die Vorgaben der Landesregierung Düsseldorf streng einzuhalten. Hygienemaßnahmen, Abstandreglung, Unterrichtsgestaltung, alles will gut vorbereitet sein. „Wir werden die Klasse in zwei Räume aufteilen“, berichtet Tanja Kocken, die mit Spannung den Neubeginn, inmitten einer sehr schwierigen Situation, erwartet.

Wie bei einem Boarding im Flugzeug

„Ein guter Grundschulabschluss ist für die Kinder sehr wichtig“, weiß die Schulleiterin zu berichten. Allerdings glaubt sie, dass ein normaler Schulalltag so schnell nicht eintreten werde. Denn neben dem Aufarbeiten der Lerninnhalte werden die Kinder vor völlig neue Anforderungen gestellt: Es ist Wochen her, dass sie ihre Freunde gesehen haben. Jetzt, wo es endlich soweit ist, müssen sie darauf achten, den Mindestabstand einzuhalten. Sie dürfen sich nicht umarmen oder toben und bolzen. Sie müssen lernen, damit umzugehen und nebenbei noch alle Hygieneregeln einhalten – eine große Herausforderung für Schüler und Lehrer. „Wir werden die Kinder, wie bei einem Boarding im Flugzeug, einzeln in die Klasse bitten“, erklärt Kocken weiter. Dennoch glaubt die Leiterin, dass diese Regeln den Viertklässlern, für die im kommenden Schuljahr ein Schulwechsel ansteht, am besten vermittelt werden können.

Die Schüler tauschen sich per Videochat aus. Foto: privat

Bisher werden die Schüler mit Aufgaben aus allen Bereichen des Unterrichtes versorgt. Diese werden an jedem Montag von der Klassenlehrerin Katrin Hölzel ausgegeben. Um ihre Schüler nicht ganz aus den Augen zu verlieren, organisiert sie ein regelmäßiges Videotreffen. „Die Freude ist total groß, wenn sich die Kinder auf diese Weise treffen und unterhalten können“, beschreibt Katrin Hölzle den Videochat. Mal gibt es ein gemischtes, mal ein Mädchen- oder ein Jungentreffen. Themen gibt es reichlich zu besprechen, auch in Corona Zeiten.

Bei der vergangenen Unterrichtsmaterialausgabe lag zusätzlich ein kleines Geschenk bei. Einige Mütter der Viertklässler nämlich ließen Nadel und Faden tanzen und nähten für die 25 Schüler der St. Franziskus-Grundschule Mund- und Nasenschutzmasken. Denn auch für Kinder ab dem sechsten  Lebensjahr gilt ab dem 27. April 2020 eine Mund- und Nasenschutzpflicht.