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Ein Streifzug durch die Geschichte der Kevelaer-Wallfahrt

Am Sonntag, 14. Oktober, lädt der Verkehrsverein Kevelaer und Umgebung e. V. zu einer besonderen Stadtführung ein. Unter dem Motto „Wie war denn das? Kevelaer und die Wallfahrt – 1642 bis heute“ wird Renate Wynants-Brocks, Stadtführerin des Verkehrsvereins, ihre Gäste zu einer spannenden Themenführung begrüßen.

Am 1. Juni 1642, mitten in den Wirren des 30-jährigen Krieges, setzte der Handelsmann Hendrick Busman das kleine Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ in einen Bildstock auf der Kevelaerer Heide ein. Fortan begannen die Menschen, nach Kevelaer zu pilgern. Aber wie war denn das vor so vielen Jahren? Wie erreichten die Pilger den Marienwallfahrtsort Kevelaer? Und wie erfuhren Sie überhaupt von der Wallfahrt zur „Trösterin der Betrübten“?

Welche Bitten, Sorgen und Nöte führten die Pilger nach Kevelaer und wie wurden sie dort empfangen? Fragen über Fragen, die erahnen lassen, dass zur Gründungszeit der Wallfahrt alles noch ganz anders war – nur eben die Wallfahrt nicht. Wie vergänglich ist doch die Zeit – nur eben die Wallfahrt nicht. Es ist faszinierend, sich mit den Gebräuchen und Möglichkeiten der vergangenen Jahrhunderte zu beschäftigen. Wie selbstverständlich ist heute ein Blick ins Internet, die Anreise mit Bahn oder PKW, das komfortable Hotelzimmer. Die Themenführung versteht sich als Reise durch die Ära der Wallfahrt. Die Teilnehmer erfahren, wie die politischen und kirchlichen, aber auch die technischen Fortschritte der letzten Jahrhunderte das Bild der Wallfahrt und damit das Bild von Kevelaer geprägt haben, ein Streifzug durch die mehr als 375-jährige Geschichte der Wallfahrt nach Kevelaer.

Ausgangspunkt der Stadtführung ist um 14.30 Uhr, das Büro der „Info-Wallfahrt“, Ecke Kapellenplatz/Maasstraße. Die Teilnahme kostet 4 Euro pro Person, Kinder zahlen die Hälfte, Familien 10 Euro.

Er versteht die Hunde

1-2 oder 3 mit Holger Schüler. Der Hundeflüsterer und Hundeversteher brachte den Kevelaerern im Konzert- und Bühnenhaus Alltagssituationen mit dem besten Freund des Menschen nahe. Überspitzt, spiegelnd und auf kompromittierende Weise vermittelte er den Gästen die Eigenarten der Vierbeiner und brachte dabei das Publikum zum Lachen. Er zeigte, dass das Lieblingsspielzeug eines Hundes nicht ein Berg von Plüschtieren, sondern ganz einfach eine Wurst ist. Kleine Hunde würden oft lauter kläffen als große. Und das Sabbern und Küsse mit der nassen Hundeschnauze gehöre einfach dazu. Ein unterhaltsamer Abend für Menschen mit Humor und einer Affinität zu ihrem besten Freund.

Der schwedische Mozart

Die Basilikamusik Kevelaer lädt für Freitag, 12. Oktober, um 20 Uhr zu einem Orchesterkonzert in die Beichtkapelle ein. Zu hören ist ein Programm mit dem Titel „Der schwedische Mozart“ mit Werken von Joseph Martin Kraus und Joseph Haydn. Zu Gast am Kapellenplatz ist Apollo Ensemble aus den Niederlanden, eine professionelle Formation, die auf historischen Instrumenten musiziert.

Das Apollo-Ensemble ähnelt einem Chamäleon: einmal ist es ein Orchester, ein andermal einfach ein Duo, Trio oder Septett. Aber welche Gestalt es auch immer annimmt, seine Musiker werden stets von einer gemeinsamen Leidenschaft getrieben und sind ergriffen vom Wunder, dass diese Jahrhunderte alte Musik immer wieder neu erklingen kann. Und was kann dankbarer sein, als diese Faszination mit dem Publikum zu teilen?

Die Musiker kommen aus allen Himmelsrichtungen. Das Ensemble erforscht und spielt das Repertoire einer Epoche, die mehr als zwei Jahrhunderte umspannt: von etwa 1600 bis 1850, also Barock, Klassik und frühe Romantik. Da die Größe des Ensembles stark wechseln kann, ist dieses Repertoire sehr vielseitig. Künstlerischer Leiter ist der aus der Ukraine stammende Geiger David Rabinovich.

Zwei Sinfonien

Joseph Martin Kraus war Schwede und hat große Ähnlichkeiten mit Wolfgang Amadeus Mozart. Geburts- und Todesjahr sind praktisch identisch. Auch er war ein Wunderkind, ist viel gereist und hat dabei die Musikzentren seiner Zeit erkundet und verblüfft. Als 22-Jähriger kam er in den Dienst König Gustaf III., der ihn auf eine Bildungsreise nach England, Deutschland, Frankreich und Italien schickte, um die große europäische Musikkultur auch in seinem Land zu verankern. Kraus lernte auf dieser Reise in Wien auch Joseph Haydn kennen. Und wiederum ähnlich wie von Mozart wurde Haydn auch ein überzeugter künstlerischer Förderer und väterlicher Freund von Kraus.

Im Kevelaerer Konzert des Apollo-Ensembles stehen sich deshalb zwei Sinfonien der beiden Komponisten gegenüber, die diese gegenseitige Wertschätzung und Anregung klanglich darstellen. Verbunden wird diese Gegenüberstellung durch ein Bratschenkonzert von Kraus. Auch dieses seltene Soloinstrument verspricht einen kurzweiligen Abend für Musikliebhaber.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, am Ausgang ist eine angemessene Spende erbeten.

Ein-Mann-Show über die Unterwelt

“Willkommen zu dem Start in die neue Saison”, begrüßte Stefan Reudenbach von der Stadt Kevealer die Besucher unter dem Dach der öffentlichen Begegnungsstätte. Zum Auftakt der neuen Puppenspiel-Serie “18+” hatten sich die Veranstalter mit dem Gernsbacher Puppenspieler Frieder Kräuter einen besonderen Gast eingeladen, der “besonders nah am Original” spielend “für besondere Akzente” (Reudenbach) sorgte.

Der 66-Jährige, der bereits seit 35 Jahren dem Puppenspiel nachgeht, hatte in den 90er Jahren die “Bettleroper” bereits aufgeführt. “Damals war das noch mit dem Bauchladen, aber das war mehr Akrobatik”, schmunzelte der noch immer rüstige Mann mit seinen hellwachen Augen. “Heute ist das mehr Puppenspiel, und es passt besser mit dem Alter.”

Schlichter Rahmen, tolles Spiel

Ein schlichter Puppenkasten, drei Scheinwerfer, seine Fähigkeiten, mit seiner Stimme den verschiedenen Figuren Leben einzuhauchen und dazu eine “spannende, tolle Geschichte” ließen das Publikum mit seiner Hilfe eine gute Stunde lang in die Londoner Unterwelt des 18. Jahrhunderts eintauchen.

So erzählte Kräuter die Geschichte des Hehlers Peachum, der über seine Diebe, Räuber und Falschspieler zu wenig Geld erzielt und von der Beziehung seiner romantisch veranlagten Tochter Polly mit dem Frauenheld Macheath erfährt.

Als er und seine Frau erfahren, dass die Tochter sogar mit ihm verheiratet ist , entscheiden sie, dass sie das Kopfgeld für ihn kassieren wollen und sie als Alleinerbin schnell Witwe werden soll. Natürlich will Polly ihn vor dem Mordplan warnen. Die beiden Huren Jenny und Suki verraten ihn dann, er wird verhaftet.

Polly und Lucy, die Tochter der Gefängniswärters Lockit, lieben beide Macheath. Beide wollen ihm helfen und streiten sich in der Gefängniszelle. Schließlich entwendet Lucy von Lockit, der mit Macheath gemeinsame Sache macht, den Schlüssel und befreit ihren Liebsten.

Tolle Figuren und großartige Solomusik

Doch er wird wieder verhaftet, landet schließlich am Galgen und wird gehängt. Bis schließlich eine Taube heranflattert und verkündet, dass der König ihn begnadige. Macheath “ersteht” quasi wieder auf. Kräuter spielt zum Amüsement des Pubikums auf der Mundharmonika “God save the queen”.

Nicht nur seine ausgearbeiteten Lindenholzfiguren hinterließen dabei einen tiefen Eindruck. Überzeugend wirken auch seine wunderbare Ausdeutung der damaligen Sprache und die direkte, teilweise derbe und damit sehr echte Übersetzung des Milieus, mit offener Schlägerei und Kopulation auf der winzigen “Bühne”.

Dazu kamen seine Fähigkeiten als musikalisches Ein-Mann-Orchester mit Ziehharmonika, Flöte oder Kazoo sowie seiner eigenwilligen, rauhen Stimme und der bluesgetränkten Musik, die dem Stück einen besonderen Stempel aufdrückten.

Eine Musik aus dem Leben

Die Verantwortlichen der freikirchliche Gemeinde mussten bis an den Eingang der Einrichtung an der Händelstraße noch Stühle und Sitzgelegenheiten zur Verfügung stellen, damit alle die „Gospel Family of Christ“ sehen oder noch hören konnte. Der Grund für diesen Andrang war 23 Personen stark. Chorleiterin Angelika Rehaag hatte aus ganz NRW Stimmgewalt und Power mitgebracht.

Von Anfang an ließ sie das Publikum in eine besondere musikalische Welt eintauchen. Gleich der beschwingte Auftakt mit „Welcome to this place“ zeugte davon.

„Gospel ist eine Musikgattung, die mehr ist als Kunst oder Unterhaltung“, versicherte der neue Pastor der Gemeinde, David Burau. „Gospel ist eine Musik aus dem Leben, eine Musik, die Schmerz, Leid und Unrecht mit einer festen Hoffnung auf Gehört werden und auf Veränderung vor Gott bringt.“ Dementsprechend wolle Gospel „nicht nur unseren Körper mitreißen, uns bewegen zu tanzen, zu klatschen und in den Gesang einzustimmen. Die Lieder stehen für ein christliches, biblisches Menschenbild, das sich nicht mit Unrecht und Unterdrückung, Rassismus und Benachteiligung abfinden kann.“

Während des Konzerts stellte Burau zwischen den Liedern mit seinen Texten immer wieder die Verbindung zu Martin Luther King her, dem vor 50 Jahren ermordete amerikanische Bürgerrechtler. Er zitierte aus dessen Reden und erinnerte an die Nöte der heutige Zeit. Manche seiner Visionen seien Realität geworden, andere nicht, sagte Burau. „Krieg ist immer noch allgegenwärtig, ebenso wie Armut. Reiche werden weiter reicher auf Kosten der Armen. Menschen werden auch heute als zweitklassig behandelt, aufgrund von Angst und Hass.“ Seine Aufforderung lautete, sich „mit Körper, Geist und Seele bewegen zu lassen. Bewegen zu lassen zu Hoffnungen für unsere Stadt und unsere Welt.“

Zwischendurch durften die Zuhörer inne halten und auf einer Karte mit der Aufschrift „I have a dream“ aufschreiben, welchen Traum sie 2018 haben.
So beseelt wie Buraus Worte klang dann auch der Gesang des Ensembles. Mit dem Lied der amerikanischen Freiheitsbewegung „We shall overcome“ stellte der Chor selbst die musikalische Verbindung zu dieser Zeit her.

Ansonsten boten die Sänger ein facettenreiches Repertoire aus beweglich-modernen Arrangements („A move of God ist on the way“), schönen Midtempo-Balladen wie „His ey is on the sparrow“ mit viel Ausstrahlung oder dem als „Appell“ (Rehaag) formulierten, sehr kraftvoll-dramatischen „We pray“.

Die Botschaft der Liebe verbreitete sie mit „My life, my love, my all“ mit mehrstimmigen Arrangement. Bei „More than I can bear“ machten sie aus einer schlichten, gefühlvollen Ballade ein großes Stück Musik, und auch Michael Jacksons „Man in the mirror“ fand eine angemessene Umsetzung.

Ein Höhepunkt des Konzerts war das getragene und erhaben klingende „Total praise“ mit langanhaltendem „Himmelsgesang“ der Frauen am Schluss. Zwei starke Solostimmen dominierten „Through it all“ – auch als Bestärkung für ein Chormitglied gesungen, das an diesem Tag jemanden beerdigen musste.
„I smile“ geriet zur Aufforderung, mal wieder zu lächeln. Und der Song „Giants“ von Donald Lawrence geriet zu einem Stück voller Inbrunst und Power, ein Spiegelbild des Konzerts, das das Publikum mit vielen schönen Melodien und guten Gedanken entließ.

Eine bunte Reise durch die Musikwelt

Es war wohl einer der ungewöhnlichtsten Konzerteröffnungem im Martinstift. Statt der Begrüßung durch Gastgeberin Irmgard Hardt betraten Trompeter Bernd Gründjens und seine Kollegen von „qbrass“ mit einem eigenen Stummfilm-Sketch die kleine Bühne im Foyer der Einrichtung.

Nach und nach traten Gründjens, Matthias Kaenders (Schlagzeug), Marcel Valks (Posaune), Christian Hüpen (ebenfalls Trompete) und Bernd Winkels an der Tuba ein. Sie staubten das Klavier ab, schüttelten Rostwasser aus der Trompete und amüsierten das Publikum mit mehreren Gags. „Es ist alles eingerostet nach der Sommerpause und es gibt wieder die Sehnsucht nach Klängen“, sagte Hardt.

In dem etwas mehr als einstündigem Konzert unternahm die fünfköpfige Combo in ihrem typischen Bläser-Sound eine unterhaltsame Reise quer durch die Musikstile. Passend zum Start stieg das Quintett musikalisch mit „The Entertainer“ von Scott Joplin als Untermalung ein, ehe es mit Auszügen aus den Opern „Carmen“ und „Die lustige Witwe“ weiterging.
„Ein Männlein steht im Walde“ wurde mit der Tuba als Leitinstrument und Triangel in humorvollem Arrangement dargeboten, „Blue Moon“ war als elegant-sentimentale „121. Variante nach Frank Sintra, Bob Dylan und Catharina Valente“ zu hören, wie Bernd Gründjens als „Conferencier“ des Nachmittags erwähnte.

Mit „Sag mir quando, sag mir wann“ holte die Formation die älteren Anwesenden in vergangene Zeiten zurück. Die Band setzte mit bayrisch-zünftiger Blasmusik wie „In München steht ein Hofbräuhaus“ oder dem „Zillertaleer Hochzeitsmarsch“ einen bewussten Stilbruch, der zum Mitklatschen animierte.

Marianne Rosenbergs „Er gehört zu mir“ überzeugte mit Gründjens als Solist und einem schönen Arrangement. Und auch auf dem Feld des Dixieland waren die Fünf mit „Mr. Sandman“, „Bei mir bist du schön“ oder „You‘re my sunshine“ akustisch voll präsent. Ein Potpourri bekannter Marschmusiken und deutscher Volkslieder wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ sorgte für den angemessenen Abschluss eines Konzerts, was die Besucher mit dem entsprechenden Beifall quittierten.

Und auch die Gastgeberin war voll des Lobes: „Das hat sowas von genau gepasst“, äußerte sie nach dem Konzert ihre Bewunderung dafür, „dass sie selbst nicht aus der Puste sind“. Und sie freute sich über die Beiträge der Band, „weil ich in diesem Jahr 66 Jahre alt geworden bin.“
Damit spielte sie auf das Schlagermedley mit den Liedern von Udo Jügens an, bei dem die Musiker neben „17 Jahr, blondes Haar“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Griechischer Wein“ auch den Klassiker „mit 66 Jahren“ erklingen ließen.

Das nächste Konzert im Marienstift findet am Mittwoch, 10. Oktober, statt. Dann werden Markus Brinkhoff und Dr. Rainer Killich im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums, das mit einer Messe um 10 Uhr beginnt, dort zu hören sein.

Freibadsaison endet mit historischem Besucherrekord

Am Sonntag, 30. September, endete bei angenehmen frühherbstlichen Temperaturen von ca. 19 Grad die super erfolgreiche Saison 2018 im Kevelaerer Freibad. „In meinen bislang 25 Dienstjahren als leitender Schwimmmeister habe ich immer gehofft, die Besucherzahl von 60.000 zu erleben (Höchststand waren bisher ca. 54.000 Besucher, Anm. d. Red.), doch in diesem Jahr wurde alles bisher dagewesen getoppt“, sagt Helmut Langenberg voller Stolz. „Bis zum gestrigen Tag hatten wir 85.200 Besucher aus Kevelaer und Umgebung und heute, am letzten Tag, kommen sicher noch einige hinzu.“

Viele der Dauergäste kamen, um an diesem letzten Tag nochmals einige Bahnen im immer noch 24 Grad warmen Wasser zu schwimmen und um mit den Gleichgesinnten einige gemütliche Stunden in „ihrem Freibad“ zu verbringen. Dazu hatten die Schwimmmeister einen Grill aufgebaut, Salate und Brot bereitgestellt sowie für Getränke gesorgt. Ausnahmsweise gab es auch Bier und Sekt.

„Eine Schwimmerin war mit mehr als 200 Besuchen die absolute Spitzenreiterin in diesem Jahr“, sagt Langenberg, „sie ist an manchen Tagen auch gleich zweimal bei uns gewesen.“

Die Gruppe der „Dauerschwimmer“ hat sich über die Jahre gefunden und ist schon so etwas wie eine Großfamilie. So hat sich über die Zeit in dieser sportlichen Gemeinschaft auch die ein oder andere Liebesbeziehung angebahnt, verrät uns eine schwimmbegeisterte Dame mit einem Schmunzeln. Das Freibad und seine Besucher tragen damit auch zum neuen Leitspruch der Wallfahrtsstadt Kevelaer bei bzw. praktizieren diesen im wahrsten Sinne der Worte: „Gesund an Leib und Seele“.

Es sind aber nicht nur Kevelaerer, die das Freibad besuchen und so sehr schätzen. So zum Beispiel Regine Ante (74) aus Goch, die, wann immer es ging, mit dem Rad von Goch nach Kevelaer fuhr, um sich im Freibad fit zu halten. Oder Brigitte Franssen (74) aus Weeze, die gleich 151 Mal in diesem Jahr ihre Runden geschwommen ist.

Dies sind tolle Beispiele dafür, dass sich das ehrenamtliche Engagement der aktiven Bädervereinsmitglieder, die sehr viel Freizeit dafür opfern, auszahlt und auch von Auswärtigen durch ihr regelmäßiges Kommen gewürdigt wird.

Übrigens sucht der Bäderverein immer helfende Hände, damit es auch in den kommenden Jahren im Freibad so attraktiv bleibt. Wer interessiert ist, der kann sich per E-Mail an info@freibad-kevelaer.de oder telefonisch beim Vorsitzenden des Bädervereins Klaus Schürmanns unter 02832-4873 melden.

Rauchende Köpfe beim „Quiz im Löwen“

Erneut konnten die Initiatoren Dirk Winkels und Stefan Spittmann voll besetzte Tische bei der dritten Auflage ihres „Quiz im Löwen“ auf der Amsterdamer Straße ausmachen. „Wir haben wieder 18 Teams und insgesamt 92 Leute hier“, freute sich Winkels am vergangenen Freitag, 28. September 2018.

„Wir haben damit jetzt 280 Leute für lau bespaßt und sind zum dritten Mal ausverkauft. Das macht uns tierisch viel Freude. Es ist irre, wie das hier angenommen wird.“ Und das sowohl von jungen Leuten um die 30 wie von den älteren Semestern Mitte 60 mit „echten Wiederholungstätern und Teams, die erstmals dabei sind.“

Erneut hatten die beiden ihre Köpfe zusammengesteckt und sich auch für diese Ausgabe sechs neue Rubriken mit Fragen einfallen lassen. Diesmal waren es „die 90er-Jahre“, „Kulinarisches“, „Mode und Textil“, „Stadtsilhouette“, „Literatur“, „Kröten, Knete und Penunzen“. Dabei kamen so originelle Fragen zum Tragen wie „Wer moderierte 1992 die erste Nachmittags-Show“, „Wie wird in Österreich eine kleine Zwischenmahlzeit genannt?“, „Welcher Deutsche gilt als Erfinder der Jeans?“ oder auch „In welcher Stadt spielt „Romeo und Julia?“

Nicht weniger originell waren die Namen der Teams, die sich an dem Quiz beteiligten – ob nun die „Wim Thoelke Boys“, der „4711-Club“, die „Rätselhaften“ oder „Wir tun nix, wir wollen nur spielen“.

Die „4 friends“ mit Annika, Felix, Patrick und Gert aus Kleve sicherten sich mit ihrem Allgemeinwissen bei ihrer Premiere als Dritte ein Halbjahresabo des Kevelaerer Blattes. Sie hatten besonders an der Frage nach den Spitznamen der „Spice Girls“ zu knacken. „Da hatten wir kreative Antworten und, glaube ich, zwei richtig“, erzählten die Vier.

Petra Burkert-Hendrix und ihre Mädels vom „4711 Club“ hatten „davon im KB gelesen und gedacht: das wär‘ was für uns“. Das Quiz sei „lustig und lehrreich“, meinte Doris Tebest aus Wetten. Ihre Nachbarin Ulla Brasseler fand die Frage, was ein Numismatiker ist, spannend. „Und die mit den verschiedenen Nudelsorten und den Spice Girls waren sehr schön.“

Gut fand Hans-Joachim Kohlhoff vom Team „PIKO“, dass „alle Altersklassen bei den Fragen berücksichtigt wurden – das war ganz toll. Bei 70 Prozent waren wir sehr sicher.“

Auch die Sieger der ersten Quizrunde, Dominik Pichler und Stefan Reudenbach, hatten ihren Spaß an der Sache. „Heute haben wir aber schon ziemlich geschwitzt“, gaben die Beiden zu, die als Team „Luftgitarre“ als Vierte am Ende mit der Titelvergabe nichts mehr zu tun hatten.

Mit 72 Punkten setzten sich am Ende die Titelverteidiger der vorherigen Ausgabe, die „FEV and Friends“, durch. „Das war ein sehr lustiger Abend. Wir machen einfach mit, und wenn´s klappt, dann klappt es“, befanden Jürgen Leisten und Co., nachdem sie den großen Genusskorb als Preis zum gemeinsamen Verzehr entgegen genommen hatten.

Die Termine für die nächsten Ausgaben stehen schon fest. Wer aber aktuell noch Lust hat, mit dabei zu sein, hat nicht besonders große Chancen: Die Abende am 23. November, am 2. Februar und am 10. Mai 2019 sind schon ausgebucht. Deshalb gibt es jetzt noch einen Bonustermin (siehe unten).


Zusatztermin
Aufgrund der großen Resonanz auf das Quiz haben sich die Organisatoren entschlossen, einen Zusatztermin am 4. Januar 2019 anzubieten. Für diesen Termin kann man sich ab sofort unter quizimloewen@gmail.com oder auf der Facebookseite des Quiz im Löwen anmelden.

Es wäre schön gewesen, wäre es schön gewesen

Wer den deutsch-niederländischen Bauern-und Künstlermarkt besuchen wollte, hatte in diesem Jahr nicht so viel zu sehen. Die als „Agrobusinessmarkt“ angepriesene Veranstaltung am Mechelner Platz konnte, was ihr Angebot an Künstlern und an Händlern anbetraf, nicht mit einer großen Anzahl aufwarten.

Gerade mal ein halbes Dutzend Verkaufsstände waren am Mechelner Platz am Mittag auszumachen, darunter mit dem Fischstand von Martin Jansen nur ein Niederländer. Und an Kunstangeboten gab es tatsächlich nur zwei (!) – und eins indirekt, weil eine Frau aus Schaephuysen ihre Freundin mit deren Holzsachen und den Karten vor Ort vertrat.

Die Wettenerin Tatjana van Went hatte sich in dem Durchgang zum Niederrheinischen Museum mit ihrem interaktiven Malprojekt „Wir-Kreise auf Wirk-Reise“ für „das längste Bild Kevelaers“ niedergelassen.

„Es waren schon viele, die mitgemalt haben“, sagte sie und es kamen bei ihr am Ende doch noch ein paar Meter Bild mehr heraus. Der Clown Pepe hatte mit seinen Luftblasen das Staunen von Groß und Klein auf seiner Seite – wenn es trocken war und überhaupt Menschen bei dem herabstürzenden Regen unterwegs waren.

Feucht-fröhlich

Am Stand des Schaephuysener Herveshofes wurden kleine Liköre gereicht. „Lecker, kann man empfehlen“, meinte der Kevelaerer Silvio Hoffmann, der sich vom Wetter nicht entmutigen ließ. „Es läuft feucht-fröhlich“, ließ sich Bio-Bauer Bernd Verhoeven aus Kervendonk trotz des Regens die Laune nicht vermiesen und reichte seine Bratwürstchen vom Grill an die vereinzelt verweilende Kundschaft weiter.

Er sei Anfang September angesprochen worden, einige Händler und Künstler für den Markt zu organisieren. Vor Jahren habe es ja mal den „Goldenen Oktober“-Markt gegeben. „Das war die Idee, das machen wir mal.“ Verhoeven hatte dann „vier Künstler“ erreicht, von denen „zwei abgesagt“ hätten. Dazu kamen noch sein Stand und die weiteren Händler. „So kurzfristig ging nicht mehr – und es war voll Regen angesagt.“

Wenn schon Schiet-Wetter, dann wenigstens ein Schnäpschen.

Um 15 Uhr packten die Händler dann ihre Sachen zusammen. „Wir verkaufen nix“, machte sich Monica Naimor mit ihren Blumen und ihren Keramik- und Holzobjekten auf den Heimweg.
Stadtmarketing-Chef Bernd Pool als Veranstalter war über die Art und Weise, wie der Tag gelaufen war, nicht besonders glücklich: „Das haben wir uns anders vorgestellt.“

Er räumte ein, dass die Veranstaltung relativ kurzfristig aus der Taufe gehoben worden war und der traditionelle Künstlermarkt aufgrund der geplanten Baumaßnahme am Mechelner Platz im Januar abgesagt worden war. Das Regenwetter sei „halt ziemliches Pech“.

ELiGNiA-Quartett überzeugte in der Beichtkapelle mit Werken von Händel bis Vivaldi

Minuten vor ihren Konzert standen die vier jungen Damen des ELiGNiA-Quartetts mit ihrem Gastgeber Romano Giefer abseits des Kapellendurchgangs und sammelten sich nochmal vor ihren großen Auftritt.

„Das war in mehrfacher Hinsicht eine gute Entscheidung“, begrüßte Giefer das Publikum im gut gefüllten Kapellenraum. Er meinte damit, das Regenwetter zunutzen, einen besonderen Klanggenuss wahrzunehmen. Giefer setzte sich an das Cembalo, um seinen Beitrag zu dem Kammermusikkonzert für Blockflötenquartett und Basso continuo beizutragen.

Die Blockflötistinnen Alina Loewenich, Dina Grossmann, Vitina Adamo und Mona Raab hatten sich Jahre zuvor beim Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln kennengelernt und 2013 beschlossen, ihre musikalischen Talente zusammenzuführen.

Ihr Name ELiGNiA ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen aulos (greichisch für Röhre) und lignum (lateinisch für Holz) entstanden ist. Dem Anspruch, neben der Originalliteratur für Blockflätenquarette auch Werke anderer Epochen abzubilden und ihre spielerische Vielfalt unter Beweis zu stellen, wurden die vier jungen Musikerinnen in den 66 Minuten ihres Wirkens vollkommen gerecht.

Zum Einstieg boten sie mit „Alla Hornpipe“ aus der „Suite Nr.2 D-Dur“ eine Art Händel-Klassiker in flüssiger, sehr harmonischer Form. Überhaupt war festzustellen, dass sich das Quartett traumwandlerisch sicher und aufeinander abgestimmt miteinander musikalisch bewegte.

Dieser Grundfaden zog sich auch durch die weiteren neun Kompositionen, die die Damen mit den unterschiedlichen Blockflöten (als Renaissance-Nachbau oder modern) darboten: Joseph Bodin de Boismortiers „Concerto Op.15 Nr.2.“ gaben sie im „Allegro“ das Tänzelnde, im „Largo“ das Erhabene und im „Allegro“ das belebende Element mit.

Beim „Tiento de Batalla“ von Sebastian Aguilera de Heredia konnte man fast den Schlachtenlärm des musikalisch „beschriebenen“ Gemetzels und die Fanfaren mittels der Flöten wahrnehmen. Auch Bachs Arie „Sein Allmacht zu ergründen“ aus der Kantate „Auf Christi Himmelfahrt allein“ brachten die Damen zu Gehör. Begeisternd wirkte der Klangkörper des Quartetts bei Schickhardts „Konzert C-Dur op.19 Nr.1“. Meisterhaft in Tempo und Dynamik entwickelten sie Jean-Baptiste Loeillet de Gants „Sonata in d-moll“ mit dem festlich-getragenen „Grave“ und dem stimmenverwobenen „Allegro“ zum Schluss.

Ohne das Cembalo ließen die vier in Tarquino Merulas „La Lausignuola“ abwechselnd die Nachtigall erklingen, ehe sie mit de „Concerto d-moll op. 3 Nr. 10“ von Antonio Vivaldi und einer weiteren Kantatenarie von Bach ein beeindruckendes Konzert abschlossen.