ELiGNiA-Quartett überzeugte in der Beichtkapelle mit Werken von Händel bis Vivaldi

Minuten vor ihren Konzert standen die vier jungen Damen des ELiGNiA-Quartetts mit ihrem Gastgeber Romano Giefer abseits des Kapellendurchgangs und sammelten sich nochmal vor ihren großen Auftritt.

„Das war in mehrfacher Hinsicht eine gute Entscheidung“, begrüßte Giefer das Publikum im gut gefüllten Kapellenraum. Er meinte damit, das Regenwetter zunutzen, einen besonderen Klanggenuss wahrzunehmen. Giefer setzte sich an das Cembalo, um seinen Beitrag zu dem Kammermusikkonzert für Blockflötenquartett und Basso continuo beizutragen.

Die Blockflötistinnen Alina Loewenich, Dina Grossmann, Vitina Adamo und Mona Raab hatten sich Jahre zuvor beim Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln kennengelernt und 2013 beschlossen, ihre musikalischen Talente zusammenzuführen.

Ihr Name ELiGNiA ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen aulos (greichisch für Röhre) und lignum (lateinisch für Holz) entstanden ist. Dem Anspruch, neben der Originalliteratur für Blockflätenquarette auch Werke anderer Epochen abzubilden und ihre spielerische Vielfalt unter Beweis zu stellen, wurden die vier jungen Musikerinnen in den 66 Minuten ihres Wirkens vollkommen gerecht.

Zum Einstieg boten sie mit „Alla Hornpipe“ aus der „Suite Nr.2 D-Dur“ eine Art Händel-Klassiker in flüssiger, sehr harmonischer Form. Überhaupt war festzustellen, dass sich das Quartett traumwandlerisch sicher und aufeinander abgestimmt miteinander musikalisch bewegte.

Dieser Grundfaden zog sich auch durch die weiteren neun Kompositionen, die die Damen mit den unterschiedlichen Blockflöten (als Renaissance-Nachbau oder modern) darboten: Joseph Bodin de Boismortiers „Concerto Op.15 Nr.2.“ gaben sie im „Allegro“ das Tänzelnde, im „Largo“ das Erhabene und im „Allegro“ das belebende Element mit.

Beim „Tiento de Batalla“ von Sebastian Aguilera de Heredia konnte man fast den Schlachtenlärm des musikalisch „beschriebenen“ Gemetzels und die Fanfaren mittels der Flöten wahrnehmen. Auch Bachs Arie „Sein Allmacht zu ergründen“ aus der Kantate „Auf Christi Himmelfahrt allein“ brachten die Damen zu Gehör. Begeisternd wirkte der Klangkörper des Quartetts bei Schickhardts „Konzert C-Dur op.19 Nr.1“. Meisterhaft in Tempo und Dynamik entwickelten sie Jean-Baptiste Loeillet de Gants „Sonata in d-moll“ mit dem festlich-getragenen „Grave“ und dem stimmenverwobenen „Allegro“ zum Schluss.

Ohne das Cembalo ließen die vier in Tarquino Merulas „La Lausignuola“ abwechselnd die Nachtigall erklingen, ehe sie mit de „Concerto d-moll op. 3 Nr. 10“ von Antonio Vivaldi und einer weiteren Kantatenarie von Bach ein beeindruckendes Konzert abschlossen.