Der schwedische Mozart
Die Basilikamusik Kevelaer lädt für Freitag, 12. Oktober, um 20 Uhr zu einem Orchesterkonzert in die Beichtkapelle ein. Zu hören ist ein Programm mit dem Titel „Der schwedische Mozart“ mit Werken von Joseph Martin Kraus und Joseph Haydn. Zu Gast am Kapellenplatz ist Apollo Ensemble aus den Niederlanden, eine professionelle Formation, die auf historischen Instrumenten musiziert.
Das Apollo-Ensemble ähnelt einem Chamäleon: einmal ist es ein Orchester, ein andermal einfach ein Duo, Trio oder Septett. Aber welche Gestalt es auch immer annimmt, seine Musiker werden stets von einer gemeinsamen Leidenschaft getrieben und sind ergriffen vom Wunder, dass diese Jahrhunderte alte Musik immer wieder neu erklingen kann. Und was kann dankbarer sein, als diese Faszination mit dem Publikum zu teilen?
Die Musiker kommen aus allen Himmelsrichtungen. Das Ensemble erforscht und spielt das Repertoire einer Epoche, die mehr als zwei Jahrhunderte umspannt: von etwa 1600 bis 1850, also Barock, Klassik und frühe Romantik. Da die Größe des Ensembles stark wechseln kann, ist dieses Repertoire sehr vielseitig. Künstlerischer Leiter ist der aus der Ukraine stammende Geiger David Rabinovich.
Zwei Sinfonien
Joseph Martin Kraus war Schwede und hat große Ähnlichkeiten mit Wolfgang Amadeus Mozart. Geburts- und Todesjahr sind praktisch identisch. Auch er war ein Wunderkind, ist viel gereist und hat dabei die Musikzentren seiner Zeit erkundet und verblüfft. Als 22-Jähriger kam er in den Dienst König Gustaf III., der ihn auf eine Bildungsreise nach England, Deutschland, Frankreich und Italien schickte, um die große europäische Musikkultur auch in seinem Land zu verankern. Kraus lernte auf dieser Reise in Wien auch Joseph Haydn kennen. Und wiederum ähnlich wie von Mozart wurde Haydn auch ein überzeugter künstlerischer Förderer und väterlicher Freund von Kraus.
Im Kevelaerer Konzert des Apollo-Ensembles stehen sich deshalb zwei Sinfonien der beiden Komponisten gegenüber, die diese gegenseitige Wertschätzung und Anregung klanglich darstellen. Verbunden wird diese Gegenüberstellung durch ein Bratschenkonzert von Kraus. Auch dieses seltene Soloinstrument verspricht einen kurzweiligen Abend für Musikliebhaber.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, am Ausgang ist eine angemessene Spende erbeten.