Neue Sicherheitskontrollen im Irrland
Julius Oppermann schaut etwas genauer hin. „Guten Tag, darf ich eben nachschauen, was Sie in Ihren Taschen und im Bollerwagen haben“, fragt er höflich die am Irrland ankommenden Gäste. Natürlich darf er. Denn für die Besucher der Bauernhoferlebnisoase in Twisteden steht Sicherheit an erster Stelle.
Auch Hellen Brandt aus Moers, der gerade mit seinem Sohn Anton angekommen ist, lässt die Taschen- und Bollerwagenkontrolle über sich ergehen. „Das ist vollkommen in Ordnung, gerade in der heutigen Zeit“, sagt der junge Vater. Schließlich möchte er, wie viele andere Familien und Gäste auch, ein paar unbeschwerte Stunden im Irrland verbringen.
Taschenkontrollen
Seit dem 1. Juni dieses Jahres gibt es am Eingang des Freizeitparks Irrland erweiterte Sicherheitskontrollen. Verschiedene Situationen haben dazu geführt, dass die Betreiber des Familienfreizeitparks ihr Sicherheitskonzept überdenken mussten.
„In anderen Freizeitparks ist das schon längst an der Tagesordnung“, bestätigt Johannes Tebartz van Elst das neue Konzept. Ein Besuch im Fußballstadion oder zum Konzert sei ohne Taschenkontrolle undenkbar. Neuerdings eben auch im Irrlandpark in Twisteden. Längst schon reichen Hinweisschilder, auf denen deutlich zu lesen ist was „nicht“ mitgebracht werden darf, nicht mehr aus. Immer noch versuchen Gäste trotz der klaren Verbote Teekocher, Wasserkocher, eigene Grillgeräte, Grillroste, Töpfe, Pfannen und Fleischspieße aus Metall, Flüssiganzünder sowie Brandbeschleuniger, Gasgeräte, Gaskocher, Wasserpfeifen und hochprozentige Alkoholika oder auch, man mag es kaum glauben, Drohnen, hineinzuschmuggeln.
„Der Ideenreichtum ist da schon umfangreich“, berichtet Julius Oppermann, der, wie seine Kollegen auch, am Eingang geduldig und genauestens kontrolliert. Witze wie: „Versteck das Messer oder die Drogen“, gehen den Kontrolleuren zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder heraus. „Das war zu Anfang ganz witzig, aber jetzt…na ja“, erklärt Oppermann, der sich zuweilen auch auf zermürbende Diskussionen einlassen muss.
„Die meisten Besucher aber sind sehr einsichtig“, gesteht der Student. Am Eingang stellt sich der Juniorbetreiber, Christopher Tebartz van Elst, einem anderen, aber längst keinem neuen Problem. Vier Personen versuchen, anhand kopierter Eingangsstempel, Zugang zum Park zu erlangen. Dieser wird ihnen trotz hartnäckiger Diskussionen natürlich verwehrt. „Da müssen wir schon konsequent bleiben“, sagt der Juniorbetreiber.
Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. Das wissen auch die Betreiber des Parks und haben sich darauf eingestellt. „Ein großes Problem ist die zunehmende Vermüllung“, berichtet der Gründer des Freizeitparks. Inner- wie außerhalb des Parks sei eine wilde Müllentsorgung erkennbar. „Unsere Mitarbeiter sorgen tagtäglich von morgens bis abends für Sauberkeit, sammeln bergeweise weggeworfenen Müll ein“, weiß der Betreiber zu berichten, der darauf hinweist, dass an fast jeder Ecke des Parks Müllgefäße vorhanden sind.
Personalisiertes Grillen
Eine weitere Überlegung stellt das Betreiberpaar, gemeinsam mit Sohn Christopher, bezüglich der Grillsituation an. „Wir planen das Grillen nur noch personalisiert mit vorheriger Anmeldung und Kaution anzubieten“, erklärt Johannes Tebartz van Elst, der sich auch über die Verkehrsführung Gedanken macht. „Wir möchten die Dorfbewohner im Ort entlasten“, fügt der Parkbetreiber an, der trotz aller Sorgen um die Sicherheit der Parkbesucher die Freude an der Weiterplanung nicht verloren hat. „Es ist einfach toll zu sehen, wie sehr sich die Familien mit ihren Kindern hier im Park entspannt vergnügen, einfach einen Urlaubstag genießen, dabei ihre eigenen Sorgen vergessen können“, sagt Johannes Tebartz van Elst. „Aber genau dafür sind wir da“, fügt er mit einem Lächeln hinzu.