Tango Argentino im Goldenen Löwen

Passend zum Jugendstil-Ambiente fand unter großer Beteiligung zahlreicher Liebhaber des argentinischen Tangos wieder eine Milonga im Kerzenschein im Goldenen Löwen statt.
Nicht nur aus Kevelaer, aus umliegenden Orten und dem Ruhrgebiet, sondern auch aus den Niederlanden waren Freunde des Tanzes und der Musikrichtung, deren Mittelpunkte Buenos Aires in Argentinien ist, angereist.
Es ist nicht die erste Milonga im Goldenen Löwen und sie erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Angefangen hat alles vor drei Jahren. Da hatten Bettina Wynants-Hardt und ihr Mann Helmut Hardt die Idee, eine solche Veranstaltung in Kevelaer zu organisieren.
Angebote gab es bis dahin in der ganzen Region kaum. Nur in Wachtendonk, Köln, Venlo, Nijmegen und in Wuppertal, wo einmal im Jahr in der historischen Stadthalle Elberfeld ein großer Tangoball stattfindet, gab es beispielsweise die Möglichkeit, dem Tanzvergnügen nachzukommen.
Eins stellt Tanguera (so bezeichnen Insider sich selbst als Tango-Tänzer und Tango-Tänzerin) Bettina Wynants-Hardt direkt klar: „Der argentinische Tango hat mit dem europäischen Tango nichts zu tun. So einen Blödsinn wie Fantasiekleidung oder eine Rose im Mund hat bei uns nichts zu suchen.“
Der Tango Argentino bezeichnet eine Musikrichtung, deren Mittelpunkte Buenos Aires in
Argentinien, aber auch Montevideo in Uruguay sind. Ihn kennzeichnen fünf Stilrichtungen, Tango, Milonga, Vals und Candombe oder Canyengue (letztere zwei mit afrikanischen Einflüssen). „Der Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“, so beschrieb einmal Bernhard Shaw diesen Tanz, der sich durch enges Aneinanderschmiegen und Verinnerlichung der Musik auszeichnet.
„Wichtigste Tanzutensilien“, so Wynants-Hardt, „sind die glatten Schuhsohlen, mit denen man bei ruhigem Oberkörper ästhetische Bilder auf den Boden malt. Dazu passt am besten die Musik der Anfangsjahrzehnte des vorigen Jahrhunderts.“ Und etwas schmunzelnd fügt sie hinzu: „Da wechseln die Herren auch schon einmal das Hemd, denn es ist sportlich recht anstrengend.“
Susanne Richter und Jan van Meurs aus Nijmegen fügen erklärend hinzu: „Der Tanz ist eine Kontaktimprovisation. Im fortgeschrittenen Stadium (dies ist erst nach mehreren Jahren der Fall) kommuniziert man miteinander und schafft durch nonverbale Kommunikation immer neue Figuren und Bewegungen.“
Alte und neue Tangomusik zum Tanzen für Anfänger und Fortgeschrittene, zum Zuschauen oder zum Zuhören wird es auch in Zukunft weiter im Goldenen Löwen geben. Termine werden unter www.hotel-goldener-loewe.net bekannt gegeben.