Berichte aus den Nachbarstädten

Geschult, um zu schulen

Die ersten 13 Referenten vor allem aus der Behindertenhilfe und Psychatrie sind jetzt im Diözesancaritasverband Münster geschult, um Mitarbeiter vor Ort in Fragen der Prävention gegen sexualisierte Gewalt zu schulen. In vier Tagen erfuhren sie nicht nur umfassende Informationen zum Themenfeld, sondern erarbeiteten und erprobten auch Methoden, wie sie dieses Wissen weitergeben können.
Alle Mitarbeiter in Einrichtungen und Diensten der katholischen Kirche müssen sich je nach Arbeitsfeld in unterschiedlichem Umfang schulen lassen. Annika Fiege organisiert die Prävention für die Behinderten- und Altenhilfe sowie die Krankenhäuser im Diözesancaritasverband Münster und ist Ansprechpartnerin für die Präventionsfachkräfte vor Ort.

Die Ausbildung genießt einen hohen Stellenwert

Die Volksbank an der Niers ist stolz auf zwölf gut ausgebildete Banker. Zur bestandenen Abschlussprüfung gratulierten Vorstandsmitglied Johannes Janhsen, Personalleiterin Dr. Elke Schax und Ausbildungsleiter Philipp Lengkeit.

Besondere Glückwünsche gab es für Tobias Marquardt, der seine Prüfung mit der Note „sehr gut“ ablegte. In den mündlichen Prüfungen gab es gleich dreimal die Bestnote „eins“. Luisa Marwinski, Tobias Marquardt und Franziska Voß (sogar mit voller Punktzahl) überzeugten die Prüfungskommission mit herausragenden Leistungen.

Die Ausbildung genießt in der Volksbank einen hohen Stellenwert. Umso mehr freuen wir uns über die guten Ergebnisse unserer Nachwuchsbanker“, bestätigt Dr. Elke Schax. Ob als IHK-Energiescouts oder IHK-Ausbildungsbotschafter – der Ausbildungsjahrgang war in vielen Bereichen auch außerhalb der eigenen Bank aktiv. Besonderes Highlight war der Gewinn des Azubi-Oskars. Mit diesem Preis zeichnete der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband das vom Ausbildungsjahrgang entwickelte, innovative Projekt „Digitaler Lotse“ aus.

Derzeit suchen wir schon wieder neue Auszubildende für das kommende Jahr“, berichtet Philipp Lengkeit mit Blick auf die Zukunftsperspektiven für Berufsstarter. Die Bewerbungsfrist für einen Ausbildungsstart im Jahr 2020 läuft bis Ende März 2019. Weitere Informationen zur Ausbildung bei der Volksbank an der Niers gibt es unter www.vb-niers.de/ausbildung

Senioren wollen ihre Interessen in der Stadt vertreten

In der Alten Schmiede Weeze fand der gut besuchte Neujahrsempfang der SPD 60plus des Kreises Kleve statt. Die Arbeitsgemeinschaft 60plus vertritt insbesondere die Interessen der Seniorinnen und Senioren.
Vorsitzender Heinz Boskamp konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Dazu zählte der stellvertretende Bürgermeister von Weeze, Alfons van Ooyen, der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Jürgen Franken, der Vize-Vorsitzende der Kreis Klever SPD, Bodo Wißen sowie der Vize-Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Kleve, Michael Kumbrink. Der Vorsitzende der SPD 60plus Niederrhein, Wilhelm Trippe, mahnte in seinem Referat mehr Geschlossenheit und Loyalität innerhalb der SPD an.

Die Regierungsarbeit sei besser, als sie oft dargestellt würde. Insbesondere lobte er Familienministerin Franziska Giffey für das „Gute-Kita-Gesetz“. Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil sei mit der Herstellung der Parität bei der Bezahlung der Sozialversicherungsbeiträge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erfolgreich gewesen. Er wünscht sich eine solche Parität auch bei der Beitragsberechnung bei Betriebs- und Werksrenten.
Dietze: “Wir dürfen Europa nicht den Rechten überlassen”
„Wir sind ein großer Teil der Bevölkerung mit viel Lebenserfahrung. Wir wollen uns in jeder Stadt und Gemeinde auch in Seniorenbeiräten einbringen“, forderte er für jede Kommune einen verpflichtenden Seniorenausschuss. „Wir sind stark im Straßenwahlkampf und werden uns auch jetzt für Europa ins Zeug legen“, verkündete Trippe. Dies bekräftigte mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für Europa der 92-Jährige Hans Dietze, Ehrenvorsitzender der SPD 60plus Kreis Kleve: „Wir müssen kämpfen. Wir dürfen Europa nicht den Rechten überlassen!“
Das war die ideale Überleitung für den zweiten Referenten, Prof. Dr. Hasan Alkas, den Kandidaten der Kreis Klever SPD für die Wahlen zum Europäischen Parlament. Alkas ist Wirtschaftsprofessor an der Hochschule Rhein-Waal und weiß: „Selbst ein so großes Land wie Deutschland kann im internationalen Wettbewerb mit China, Indien und den USA nur mithalten, wenn es sich mit seinen Partnern in Europa gut auskommt und die Europäische Union aktiv mitgestaltet.“ Die Europäische Union habe Deutschland Frieden und wirtschaftliche Stabilität gebracht. Das müsse auch für die Zukunft gesichert werden.
 

Verbundenheit und Anteilnahme

Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, hat Bischof Juan Pedro Juárez Meléndez von Tula, dem Partnerbistum des Bistums Münster in Mexiko, seine tiefe Anteilnahme und Verbundenheit zum Ausdruck gebracht. In der Stadt Tlahuelilpan im Bistum Tula waren letzten Freitag mindestens 66 Menschen bei einer Explosion an einer Benzin-Pipeline ums Leben gekommen.
Zum Zeitpunkt der Explosion hatten sich auch noch rund 80 Weltjugendtagspilger aus dem Bistum Münster zu den Tagen der Begegnung bei Gastfamilien im Bistum Tula aufgehalten. Von den Pilgern aus dem Bistum Münster und ihren Gastfamilien ist niemand von dem Unglück betroffen. Am Sonntag reisten die jungen Leute weiter zum Weltjugendtag nach Panama.
Zuvor feierten die Weltjugendtagspilger aus dem Bistum Münster noch zusammen mit ihren mexikanischen Gastfamilien und Bischof Juan Pedro Meléndez einen Gottesdienst, bei dem sie den Opfern der Explosion gedachten

Caritas begrüßte neue Mitarbeitende

48 neue Mitarbeitende begrüßte der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. im Rahmen einer Einführungsveranstaltung im Hotel Klostergarten in Kevelaer. „Ich freue mich, dass Sie sich für die Caritas als Arbeitgeber entschieden haben“, hieß Caritas-Vorstand Andreas Becker die neuen Mitarbeitenden willkommen.
Als einer der größten Arbeitgeber im Kreis Kleve böte die Caritas schließlich beste Möglichkeiten, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
Die neuen Mitarbeitenden erfuhren nicht nur, dass der Caritasverband in 50 Einrichtungen im südlichen Kreis Kleve jeden Tag rund 4.000 Menschen begleitet, sondern beschäftigten sich auch mit dem Leitbild, das die christlichen Wertebasis des Verband in sieben Leitsätzen auf den Punkt bringt.
Beziehungsqualität
Nach dieser Einführungsveranstaltung besuchen alle neuen Caritas-Mitarbeitenden im Rahmen ihrer Einarbeitung noch zwei Workshops zum Thema „Beziehungsqualität“, in denen sie lernen, die menschlichen Beziehungen in ihrer Arbeit bewusst und positiv zu gestalten.
Die neuen Mitarbeitenden verstärken nun unter anderem die Teams in der ambulanten Pflege und den Seniorenhäusern, in den Offenen Ganztagen, den Kindergärten, im Klostergarten und in der Verwaltung.
Unter ihnen haben allein 25 neue Azubis bei der Caritas ihre Pflegeausbildung begonnen. Begonnen hatte die Ausbildung bereits im letzten Oktober mit einem Schulblock im evangelischen Altenpflegeseminar in Xanten. Danach starteten die neuen Azubis in ihre erste Praxisphase, wo sie von erfahrenen Praxisanleitern begleitet und sorgfältig ausgebildet werden. Zwölf der neuen Azubis absolvieren ihre Ausbildung in der ambulanten Pflege, 13 in den Seniorenhäusern der Caritas.
Bereits im Vorfeld hatte die Caritas mit ihrer Aktion „Bei Anruf… Ausbildung!“ offensiv für den Pflegeberuf geworben. Mit Erfolg, denn diesmal sind doppelt so viele Azubis in die Ausbildung bei der Caritas gestartet wie im Vorjahr.
13 Bewerber sind aus dieser Aktion heraus direkt in die Ausbildung gestartet, sechs hatten sich entschieden, zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundes-freiwilligendienst zu absolvieren, andere hatten sich für eine Tätigkeit als Pflegehilfskraft entschieden oder wollten ihre Ausbildung erst ein Jahr später beginnen.

Caritas-Vorstand Andreas Becker (hinten rechts) begrüßte viele der neuen Auszubildenden des Caritasverbandes persönlich im Klostergarten in Kevelaer.
Foto: T. Kleinebrahm

Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat das Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ aufgelegt.

Neben dem ersten Ort (Zuhause) und dem zweiten Ort (Arbeitsstelle) soll der dritte Ort als Raum der Kultur und Bildung in den ländlicheren Regionen als eine wichtige Anlaufstelle der Begegnung, Vernetzung und des kulturellen Austauschs gestärkt werden.

Diese Stärkung des vielfältigen kulturellen Lebens in Nordrhein-Westfalen ist ein zentrales Anliegen der NRW-Koalition. Mit dem Förderprogramm des Landes sollen diese Initiativen sichtbarer gemacht und zu regionalen Ankerpunkten ausgebaut werden. Das geht nicht ohne eine solide Planung, die das Land in einer ersten Förderphase mit insgesamt 750.000 Euro unterstützt. Dieses Geld ist wichtig, damit die konzeptionelle Weiterentwicklung nicht von den finanziellen Ressourcen der einzelnen Träger abhängt.

Das neue Förderprogramm hat eine Laufzeit von 2019-2023 und fördert kulturelle Einrichtungen in kommunaler oder freier Trägerschaft. Die Bewerbungsphase endet am 30. April 2019. Eine Fachjury entscheidet über die Förderungen. Voraussetzung ist die Kooperation mit weiteren Einrichtungen, Vereinen oder Initiativen, um gemeinsam die Entwicklung oder Weiterentwicklung eines Dritten Ortes für die Region voranzubringen. Alle Informationen zur Beantragung der Förderung finden sich auf der Seite des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: www.dritteorte.nrw

Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete für die nördlichen und rechtsrheinischen Bereiche des Kreises Kleve, Dr. Günther Bergmann MdL, freut sich als Mitglied des Landtagsausschusses für Kultur und Medien, dass sich in unserer Region Initiativen aus allen Kommunen auf dieses Förderprogramm bewerben können. Dabei könnten innovative und experimentelle Begegnungsstädten konzeptioniert und ausgebaut werden, die zu einer echten Belebung der ganzen Region führen können. Projektträger werden hierfür von Seiten des Landes beraten, wodurch Synergien entstehen und das kulturelle Potenzial noch besser nutzbar wird.

 

Goethe, gute Geschäfte und größere Gelassenheit

Den digitalen Wandel dürfte der Dichterfüst noch nicht im Blick gehabt haben. Dennoch griff Vorstandsmitglied Johannes Janhsen zu Beginn seiner Neujahrsrede auf ein Goethezitat zurück: „Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.“ Die Volksbank an der Niers stehe den Veränderungen, die der digitale Wandel mit sich bringe, grundsätzlich positiv gegenüber, sagte Janhsen, versprach aber zugleich auch: „Unsere Werte bleiben!“
Menschlichkeit, Partnerschaft, Vertrauen, authentische und hochwertige Beratung zeichneten die Volksbank aus. Das alles gehe nicht ohne engagierte Mitarbeiter. „Die persönlichen Beziehungen sind entscheidend – digital darf niemals alleine stehen, lokal gehört in gleicher Stärke dazu“, bekräftigte Johannes Janhsen, stellvertretend auch für seinen Vorstandskollegen Wilfried Bosch.
Starke Worte, untermauert durch starke Zahlen: 51.625 Mitglieder zählte die Genossenschaftsbank an der Niers zum Jahresende; das Kreditvolumen ist im vergangenen Jahre um fast sechs Prozent gestiegen; die Einlagen der Volksbank verzeichneten im gleichen Zeitraum trotz anhaltender Niedrigzinsphase ein Plus von knapp sieben Prozent. Janhsen: „Das Einlagen- und Kreditgeschäft zeigt, wie groß das Vertrauen in die Volksbank ist.“
Verlässlich, bodenständig, kompetent
Mit Blick auf die Zukunft stellte Vorstandsmitglied Johannes Janhsen am Ende seiner Rede unmissverständlich heraus: „Unsere prägenden Eigenschaften – verlässlich, bodenständig und kompetent – sind kein Werbeslogan, sondern ehrlich. Weil sie jeden Wandel überstanden haben und auch die kommenden Wandel überstehen werden.“
Starke Worte, untermauert durch kurze Einspielfilme, in denen Kunden und Mitarbeiter, unter ihnen auch KB-Herausgeber Rudolf Beerden, zu Wort kamen. Sie bestätigten in ihren authentischen Statements die gelebten Werte und Leitlinien der Volksbank.
Wie wichtig Kontinuität, Verlässlichkeit, aber auch die Offenheit für den Wandel sind, beschrieb der ehemalige Spitzenpolitiker und CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach zum Abschluss des Neujahrsempfangs in seinem freien Vortrag „2019 – Deutschland und Europa im Stresstest. Worauf es jetzt ankommt!“ In gewohnt frischer und fesselnder Vortragslaune begeisterte Bosbach die rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer von Beginn an mit großen Zahlen und kleinen Anekdoten: Er sei seit 51 Jahren Kunde der Volksbank, erzählte er zum Einstieg. „Damals – die älteren werden sich erinnern – gab es noch Zinsen…“ Zinsniveau, Arbeitswelt, digitaler Wandel – immer wusste Bosbach seine Beschreibungen mit konkreten Beispielen, teils aus dem privaten Bereich, anzureichern und seine Fakten facettenreich darzustellen.
Leichte Kritik an ausufernder Brüsseler Reglementierungswut, aber auch der Aufruf zu „mehr Gelassenheit und Optimismus“ in Deutschland waren Eckpunkte seines Vortrags, und ja, auch etwas mehr stolz auf das Erreichte im Land – „das hat nichts mit Nationalismus zu tun“ – täte gut, findet der langjährige Bundestagsabgeordnete aus Bergisch-Glandbach.
Von der Industrie- zur Wissensgesellschaft

Die große Herausforderung der Zukunft – eigentlich schon der Gegenwart – sei das Tempo des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft: „Der Schnelle schlägt den Langsamen, nicht der Große den Kleinen.“ Deshalb forderte Wolfgang Bosbach zum Ende seines Vortrages ganz klar: „Wir müssen schneller werden und in Bildung investieren.“

Kunstsalon auf Schloss Wissen

In den 1920er-Jahren galt ein Kunstsalon als Treffpunkt für Künstler, Wissenschaftler, Ökonomen und Politiker. In Begegnung und Austausch wurde hier zur Industrialisierung und der Schnelllebigkeit, die auch damals bereits herrschte, ein Kontrapunkt gesetzt. Die Künstlerin Bettina Hachmann griff am vergangenen Wochenende mit dem 2. Kunstsalon auf Schloss Wissen diesen Gedanken auf und lud Interessierte hierzu in ihr Atelier ein.
„Ich möchte den Gedanken des Kunstsalon der 20er-Jahre aufnehmen und einen Ort schaffen, an dem die Zeit für einen Moment langsamer vergeht; an dem es Neues zu entdecken gibt; an dem Spuren von gelebtem Leben erzählen; an dem gefragt, diskutiert, gezweifelt, gesucht und gefunden werden darf; an dem das Alte wertgeschätzt wird und die Offenheit für Neues zählt; an dem die Schönheit des Unvollkommenen einen Platz hat; an dem sich vieles lebendig entwickeln kann, und von dem auch ich mich immer wieder selber inspirieren lasse“, so Hachmann.
Der Kunstsalon als Privatinitiative zur Förderung von Kunst und Kultur hat das Ziel, Künste erlebbar zu machen und ihre Bedeutung sowie die Notwendigkeit ihrer Förderung zu vermitteln. Er soll in wertschätzender Zuwendung, in Begegnung und Kommunikation, als niederschwelliges Angebot die Möglichkeit eröffnen Menschen zur Ruhe kommen zu lassen und sich selbst zu finden.
Der 2. Kunstsalon zeigte Werke von Hachmann und André Lemmens sowie kunsthandwerkliche Drechslerarbeiten von Markus Nießen. Allein schon durch die Räumlichkeit herrschte ein Ambiente, das für sich schon dazu angetan war den Alltag hinter sich zu lassen. Eine Lesung durch Buchhändler Thomas Hermsen, der unter anderem aus „Ein Portrait des Künstlers als junger Mann“ von James Joyce und „Shakespeare and Company“ von Sylvia Beach las, sowie ein Weinausschank von Nießen rundeten den Salon ab.
Bettina Hachmann zeigte Arbeiten, die in einem Entwicklungsprozess entstehen, der nicht darauf angelegt ist, in begrenzter Zeit zur Vollendung zu gelangen. Ihre zunächst farblos wirkenden Bilder zeigen bei genauer Betrachtungsweise durch unzählige Abstufungen von Weiß- und Schwarzpigmenten geradezu eine vielschichtige Farblichkeit. Sie eröffnen einen Blick unter die Oberfläche des Seins und lassen Zusammenhänge mit der Künstlerin erahnen. Hachmann möchte die Verletzlichkeit der Schönheit, die sie im Zulassen der Spuren unseres Lebens sieht, als Reifeprozess eines gelebten Leben anerkennen.
André Lemmens, Architekt aus Kleve, hat seine Wurzeln durch seine Familie in Twisteden. Noch heute ist er oft in der Marienstadt zu Besuch. Der Ursprung seiner 30-jährigen künstlerischen Tätigkeit liegt in der Fotografie mit Anbindung an seine Sichtweise als Architekt. Er legt auf Plexiglasscheiben strukturminimalistisch Schwarz- und Bunttöne getrennt übereinander und entwickelt so einen 3-D-Effekt in der Betrachtungsweise. So werden die Speicherstadt in Hamburg oder die 5-Höfe in München fast begehbar dargestellt. Auch seine Serie „Heimat“, in der Motive des Niederrhein verarbeitet sind, fesseln den Betrachter und versetzen ihn an das Fenster eines durch die Landschaft fahrenden Zuges, an dem die Realität vorbeihuscht. Lemmens erhielt 1997 den Kulturpreis der Stadt Kevelaer und ist seit vielen Jahren Mitglied des „Deutschen Werkbund“, der wirtschaftskulturellen Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen.
Markus Nießen ist als Drechsler, Antiquitäten- und Weinhändler von der Busmannstraße und dem Johanneshof vielen Kevelaerern bekannt. Im Kunstsalon präsentierte er als Schwerpunkt die in kunsthandwerklicher Kevelaerer Tradition hergestellten Drehkugelschreiber „Bootsmann“. Aus einem 400 bis 500 Jahre altem Rheinschute-Balken, der bei Baggerarbeiten am Rhein in Düsseldorf gefunden worden war, entstanden 86 Kugelschreiber, die alle Unikate und durch die Umstände des Holzfundes limitiert sind. Beim Weinausschank konnten die Gäste den Hauswein „Domaine de Gournier“ aus den Cevennen verköstigen. Nießen bietet seit über 20 Jahren hochwertige Weine aus Südfrankreich, Spanien und Deutschland an und füllt so eine Nische im Angebot für anspruchsvolle Gaumen.
Kunst, Lesungen, Musik und Kulinarisches mit der gewollten Begegnungsmöglichkeit soll es auch in Zukunft regelmäßig im Atelier von Bettina Hachmann geben. Als nächste Termine sind schon jetzt geplant: 8./9. Februar, 8./9. März, 5./6. April, 10./11. Mai und 7./8. Juni.

Pfarreiräte als Förderer ehrenamtlichen Engagements

Um die vor einem Jahr gewählten Pfarreiräte der katholischen Pfarreien im Kreis Kleve in ihrer Arbeit zu unterstützen, bietet das Kreisdekanat eine eintägige Fortbildung an.
Gemeinsam mit dem Katholischen Bildungsforum lädt es für Samstag, 2. Februar, zu dem Seminar „Alles bleibt… anders!?“ in den Klostergarten ein. Auf dem Programm zunächst ein Impulsreferat mit dem Titel „Engagement neu denken – Der Pfarreirat als Förderer ehrenamtlichen Engagements“ von Theresa Reinke vom Bischöflichen Generalvikariat in Münster. Nachmittags gibt es unterschiedliche thematische Angebote, aus denen die Teilnehmer wählen können.
So geht es zum Beispiel um die verschiedenen Typen von Engagierten in einer Pfarrei, die Rolle eines Moderators in einer Gruppe, die Projektarbeit innerhalb einer Pfarrei oder auch um den Datenschutz. Dort erfahren die Teilnehmer, wie sich das Gesetz über den kirchlichen Datenschutz auf die Arbeit vor Ort auswirkt, beispielsweise bei der Speicherung persönlicher Daten.
Kreisdekanatsgeschäftsführer Hubert Lemken hofft auf rege Teilnahme: „Bei uns haben die Seminare für Pfarreiräte eine gute Tradition, wir möchten den Menschen die Möglichkeit bieten, Handwerkszeug für ihre Arbeit vor Ort zu sammeln, sich auszutauschen und zu vernetzen.“
Die Anmeldung zu dem Tag für Pfarreiräte ist ab sofort möglich beim Kreisdekanat Kleve, Wasserstraße 1. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro, darin enthalten sind Kaffee, Mittagessen und Kaltgetränke. Weitere Informationen gibt es unter www.kreisdekanatkleve.de, per Mail an kd-kleve@bistum-muenster.de oder unter Telefon: 02821/72150.

100 Jahre Bildung für alle

Für die Volkshochschulen ist 2019 ein ganz besonderes Jahr, unterstrich VHS-Direktor Theo Reintjes bei der Vorstellung des aktuellen Kursprogramms für das erste Halbjahr im Gocher Langenberg-Zentrum.
Die Volkshochschulen feiern “100 Jahre Weiterbildung für alle”, weswegen eine große “100” das Deckblatt des neuen Programms ziert.
“In Weimar wurde die Volksbildung in die Weimarer Verfassung aufgenommen”, erläuterte Reintjes. Daraus ging eine Welle von Volkshochschulgründungen hervor, die den Zugang für verschiedene soziale Schichten zum Wissen erleichterte.
“Durch die Weimarer Verfassung wurde Bildung erschlossen, ein wichtiges Pfund. Das war und ist ein Kitt für den Zusammenhalt der Gesellschaft bis heute”, meint der VHS-Direktor.
Ein wesentlicher Bestandteil heute sei in der Beziehung die Integration, wo man über elf Integrationskurse in Goch, Pfalzdorf und Weeze anbiete und über die Sprachkurse wirke. “Das braucht auch enorme Bürokratie, aber den Aufwand macht man für die Menschen gerne.”
Über zuletzt gab es bei den Sprachprüfungen 26 Zertifizierungen für A2 und B1. “Integration ist mehr als Sprache, aber ohne geht es nicht”, sagt Reintjes.
“Auch das Kommunale wurde verankert, die Förderung durch die Länder, die Freiberuflichkeit der Lehrkräfte und die Freiheit der Lehre”, zählte er einige wesentliche Merkmale der Gründerzeit auf, die bis heute das Angebot prägen. “Und auch der Aspekt der Frauen” sei zu beachten, ergänzte seine Stellvertreterin Daniela Gust.
Das bedeute im gleichen Maße auch “100 Jahre Bildung vor Ort”, betonte Reintjes. Denn man sei in allen vier Kommunen – Weeze, Goch, Kevelaer und Uedem – mit einem Programm vertreten, stehe da über die Interessen im regelmäßigen Austausch. Einen offiziellen “Feiertermin” für das Jubiläum der Volkshochschulen gebe es mit der “Langen Nacht de Volkshochschulen” am 20. September auch schon.
Im Jahr 2018 habe man erstmals über 14.000 Unterrichtsstunden in rund 550 Veranstaltungen mit knapp 10.000 Teilnehmern angeboten.
Im Bereich “Geschichte und Mensch” hob Reintjes für Kevelaer die beiden Vorträge über den Historienmaler Friedrich Stummel am 15. März und über “100 Jahre Bauhaus” am 9. April in Kooperation mit dem Niederrheinischen Museum hervor.
Und in Sachen Verbraucherfragen wird am 15. Mai in der Öffentlichen Begegnungsstätte die Frage erörtert, “wie Arbeit 4.0 unser Leben verändert.”
Neu ist auch im musischen Bereich ein „Gitarren-Einsteiger-Workshop für Singer & Songwriter“ am 7. April in der Begegnungsstätte. Und das Malen im Rahmen der “Sommer-VHS” vom 18. bis 21. Juli dort hat die Künstlerin Gabriele Lomm übernommen.
Im “Gesundheits”- Spektrum der verschiedenen Angebote zu Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung sei erstmals auch ein Workshop zu “Resilienz – der Widerstandskraft der Seele” am 6. April mit Udo Spelleken von der Paritätischen Akademie NRW in der Begegnungsstätte geplant. “Das war schon mal vorgesehen, es gab eine hohe Nachfrage”, so der VHS-Leiter. “Aber das mussten wir verschieben – jetzt ist es möglich.”
Was Sprachen anbetrifft, setzt die VHS in Kevelaer einen charmanten Akzent auf die französische Sprache. Dazu bietet die VHS im “Café Lindenbaum” am 29. März ein “pétit dejeuner” an, wo ausschließlich nur Französisch geredet werden soll.
Ergänzt wird das durch einen Kabarettabend “Meine Rendez-vous mit Deutschland” am 4. April und einem Chansonabend am 4.J uli mit der Muttersprachlerin Marie-Christine Schwitzgöbel in der Begegnungsstätte. “Wir wollen neue Formate ausprobieren, um darüber den Menschen die Sprache näher zu bringen”, erläuterte Reintjes den Ansatz.
Im Bereich “Berufliche Bildung” sollen Selbstständige in der ÖBS auch die Chance erhalten, den Einstieg als Online-Händler (16./ 23.3, 9-16 Uhr) zu erlernen. “Den Leuten bewusst machen, wie das geht”, sei da die Idee.
Anmeldungen für die Kurse seien auch online möglich, dort sei auch das aktuelle Programmverzeichnis abrufbar. Das “klassische” Programmheft werde aber in einer 10.000er-Auflage aktuell in den vier Kommunen verteilt. “Dann liest man vielleicht auch eher mal das ganze Programm durch”, sagt Reintjes. Für das Heft kämen auch noch Anfragen per Telefon.
Die breite Angebotspalette an verschiedenen Standorten sei “ein Kompromiss” und “suboptimal”, weil man oft an den Veranstaltungsorten nicht deutlich gekennzeichnet sehe, dass die VHS dort existiere, meint Daniela Gust.
Das gelte allerdings nicht für Kevelaer, wo an der ÖBS deutlich die “VHS” gekennzeichnet sei. Auch an die Parkzeiten vor der Öffentlichen Begegnungsstätte sei gedacht worden: Was die Länge der Veranstaltungen betrifft, sei man auf einen Rhythmus von eineinhalb Stunden gegangen, “damit die Leute keine Knolle kriegen.”
Was den beschlossenen Umzug der Volkshochschulen-Verwaltung und einiger Kurse von Goch nach Pfalzdorf in die dortige frühere St. Martin-Hauptschule angeht, konnte Theo Reintjes noch keine Angaben für ein genaues Datum machen.
Die Räumlichkeiten dort ließen sich sicher sehr gut herrichten, aber erstmal müssten Aufträge vergeben werden, bevor was passiere. “Mitten im Semester wird der Umzug nicht möglich sein”, so Reintjes. Allerdings soll das Ganze noch in diesem Jahr angepackt werden.