Berichte aus den Nachbarstädten

Projekte, die die Region bereichern

Interessiert an der Entwicklung und am Projektfortschritt der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Geldern, Kevelaer, Nettetal, Straelen), hat die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreise Kleve, Dr. Barbara Hendricks, den Verein in seiner Gelderner Geschäftsstelle besucht.

„Mir ist es ein Anliegen, einen Einblick in die Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe zu erhalten, um LEADER besser fassen zu können“, so Hendricks.

Der Vorsitzende und Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, berichtete über den aktuellen Projektstand und das Auswahlverfahren auf der Grundlage der Regionalen Entwicklungsstrategie. Dabei hob er die zentrale Funktion des Projektauswahlgremiums im LEADER-Prozess hervor: „Mit einer Stimmenmehrheit bei den nicht öffentlichen Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Akteuren der Zivilgesellschaft stellt das 16-köpfige Auswahlgremium sicher, dass die Entscheidung über Projekte in der Region bleibt.“ Rund 43 Prozent des Projektbudgets von 2,1 Millionen Euro seien zur Halbzeit der Förderperiode in 11 Projekten gebunden.

Die “Leistende Landschaft“ steht in erster Linie für eine starke Landwirtschafts- und Gartenbauregion und Themen an den Schnittstellen Tourismus, Kultur und Umwelt. Die Regionalmanagerinnen Simone Schönell und Ute Neu gaben dazu einen Überblick über die Projekte.

Pichler verwies mit dem Blick auf die Hausärzte- und Fachärzteentwicklung in der Region auf das Zukunftsthema der regionalen medizinischen Versorgung, das ebenfalls Gegenstand der Entwicklungsstrategie ist. „Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung vor Ort wollen wir verstärkt Gespräche mit Entscheidungsträgern aufnehmen,“ sagte Pichler.

Wilfried Bosch mahnte als Schatzmeister des Vereins vor allem den Abbau bürokratischer Hindernisse an. „Wenn wir die Bürgerschaft und Vereine motivieren wollen, sich für die Region zu engagieren, brauchen wir einfache Förderprogramme.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete wünschte sich, weiterhin mit der Region über den Fortschritt der Projektentwicklung in Kontakt zu bleiben. „Der Überblick über die Projekte zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger viele kreative und gleichzeitig gut umsetzbare Ideen haben, die die Region bereichern. Durch LEADER bekommen sie die Chance, Realität zu werden.“

Hohe Zufriedenheit der Patienten mit den Pflegeteams

Die Patienten der ambulanten Caritas-Pflegeteams sind fast ausnahmslos hochzufrieden mit den Leistungen der Caritas. Dies ist das Ergebnis einer Befragung unter den rund 1.600 Patienten, die der Verband im südlichen Kreis Kleve betreut.

85 Prozent gaben an, dass der Pflegedienst sehr flexibel auf Wünsche der Patienten reagiere, sogar 87 Prozent empfehlen die Caritas gerne an Freunde und Bekannte weiter.

Zufrieden zeigten sich die Befragten auch mit der Pünktlichkeit der Mitarbeitenden und damit, dass sie nur von einer überschaubaren Anzahl von Pflegekräften betreut werden. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Caritas, wie Regina Schüren, Leiterin des Bereiches „Pflege und Hilfe zu Hause“, erklärt: „Durch unser Bezugspflegesystem schaffen wir es, dass die Patienten immer von den gleichen Mitarbeitenden betreut werden, die sie und ihre Bedürfnisse kennen. Nur so kann eine zwischenmenschliche Beziehung und ein Vertrauensverhältnis zwischen Pflegenden und Patienten entstehen.“ Diese außerordentliche Beziehungsqualität sei für viele Patienten ein wesentliches Merkmal der Caritas-Pflegeteams.

Mit den Ergebnissen der Befragung ist Regina Schüren vollauf zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen, dass wir es trotz des gesetzlich verordneten Zeitdrucks schaffen, neben der professionellen Pflege die menschliche Zuwendung nicht zu kurz kommen zu lassen. Ich bin wirklich stolz auf meine Mitarbeiter und auf das, was sie jeden Tag für ihre Patienten leisten.“

Riesenerfolg für die Fahnenschwenker

Einen hervorragenden ersten Platz beim Bundesfahnenschwenken Niederrheinischer Art in Stukenbrock-Senne errangen Ashley und Charlyne Faahsen (links)von der St. Antonius-Schützen-Gilde Kevelaer. Komplettiert wurde das Trio mit Anna Kraska (rechts) von der St. Sebastianus Bruderschaft Hees-Baal.

Alte Musik auf Schloss Wissen

Am 18. November um 11 Uhr erklingt auf Schloss Wissen „Alte Musik“. An Gambe und Cembalo werden hoch- begabte Musikerinnen und Musiker Musik aus der Zeit des Barock zum Leben erwecken. Es sind Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ NRW, der in diesem Jahr mit der Besonderheit eines erstmaligen Wettbewerbs für „Instrumente der Alten Musik“ aufwartete.

Das Programm, das Landesmusikrätin Marie Luise Roth und Schlossherr Raphaël Freiherr von Loë jetzt vorstellten, ist dem prächtigen Schloss angemessen: Von der Grazie der Sonaten Telemanns reicht es bis zur Munterkeit eines Carl Philipp Emanuel Bach und den tänzerischen Weisen eines Leopold Mozart. Auf originalen Instrumenten, umgeben von dem Charme eines historischen Saals und zum Leben erweckt von den virtuosen Fingern jugendlicher Interpretinnen und Interpreten. Zum Einsatz kommt einerseits das Cembalo als zentrales Tasteninstrument höfischen Musizierens im Barock und im Rokoko, andererseits auch die Viola a gamba, deren Blütezeit Mitte und Ende des achtzehnten Jahrhunderts schon langsam zu Ende ging. Für beide Instrumente entstanden spannende Werke unterschiedlichster kompositorischer Schulen, die exemplarisch zum Klingen gebracht werden: Scarlatti in Italien, Froberger, J.S. Bach und CPE Bach sowie Telemann in Mitteldeutschland, Telemann in Hamburg, Dandrieu in Frankreich, Ortiz in Spanien, alle werden vertreten sein. Die jungen Interpretinnen und Interpreten sind zwischen zwölf und 18 Jahre alt und reisen aus ganz NRW zum Schloss Wissen, um im dortigen Rokokosaal ein wunderbares Ambiente für ihre Musik zu finden. Der Eintritt zu der Matinee ist frei.

Jagdhornbläser in besonderem Ambiente

Unter den Füßen knisterndes Laub und Gehölz statt eines festen Kirchenbodens, einfache Holz- statt bequemer Gebetsbänke: Es war ein ungewöhnliches Ambiente, das sich die Jagdhornbläsergruppe des Hegering Kevelaer-Weeze da ausgewählt hatte.

Statt einer Kapelle oder Kirche hatte sich die Gruppe diesmal ein riesiges Buchenwaldstück am Saarbrocksweg im Kalbecker Forst ausgesucht. Von einem Mitglied organisierte man sich einen Lastwagen als Messebühne, rahmte die Messe musikalisch ein und brachte den gut 100 Menschen dort die „Steirische Jägermesse“ von Johann Cescutti zu Gehör.

„Wir blasen ja jedes Jahr zu Ehren des Heiligen Hubertus – mal in Kevelaer, mal in Weeze“, erläuterte Josef Bohlen als Vorsitzender des Hegerings Kevelaer-Weeze die uralte Tradition.
Vor zwei Jahren war man schon mal in der Basilika gewesen. „Jetzt haben wir einen Waldbestand gesucht, der dazu passt“, war der nach dem großen Sturm vom Januar nur schwer zu finden gewesen.

Schließlich war der Verein auf der Waldfläche von Max Elverfeldt am Kalbecker Forst fündig geworden. „Wir haben ja auch eine Kapelle in Kalbeck, aber das war für uns sofort klar, das machen wir. Und es hat sich gelohnt – der Himmel ist für uns aufgegangen“, lobte er das musikalische Ereignis im Sonnenlicht.

Hinhören als Botschaft

Auch der Weezer Pfarrer Klaus-Martin Niesmann, der die Messe zelebrierte, zeigte sich begeistert: „Die kamen auf uns zu und fragten von sich aus an. In der Kirche klingt das auch toll, aber im Wald hier ist das ein Genuss. Das klingt einfach – und das ist Kirche vor Ort.“
Zuvor hatte der Gottesmann in seiner Predigt vom „Hinhören“ gesprochen und auf die Legende des Jäger-Schutzpatrons, des heiligen Hubertus, verwiesen.

Der hatte bei der Jagd einen Hirsch erblickt, zwischen dessen Geweih auf einmal ein strahlendes Kreuz erschien und eine Stimme ihm sagte: „Hubertus, ich erlöse Dich, dennoch verfolgst Du mich.“ Daraufhin hatte Hubertus die Waffe weggeworfen und war ein Heiliger geworden. „Er hat sein Leben so gestaltet, dass er gehört hat, auch später als Bischof und Missionar“, unterstrich Niesmann.

Sowohl Musiker als auch die Gäste waren von dem einstündigen Ereignis bewegt. „Das war wunderbar von der Atmosphäre, die Umgebung passt“, sah es der technische Leiter der Bläsergruppe, Karl Bollen, als „Wohltat“ an, da zu spielen. „Es hört sich ja vorm Treiben auch eindrucksvoll an.“

Beides habe was für sich, meinte der Gocher Uwe Hoppe: „Aber hier ist es authentischer.“ Und die Wemberin Gaby Dicks fasste es charmant so zusammen: „Das war sehr feierlich, eine schöne Atmosphäre, an der freien Luft, total kinderfreundlich. Die Jäger gehören in den Busch.“

Alle Jahre wieder – doch diesmal in Xanten

Im StiftsMuseum Xanten, Kapitel 21, wurde die Ausstellung „Alle Jahre wieder…“ Highlights aus der Kevelaerer Krippensammlung eröffnet. Sehenswert für die Besucher vor Ort. Doch was hat die Marienstadt davon?

„Eine solche Zusammenarbeit ist für beide Seiten fruchtbar“, versichert Veronika Hebben, Leiterin des Niederrheinischen Museums Kevelaer. „Kein Haus kann heutzutage alle Themen behandeln. Zudem hat jeder einen anderen Blickwinkel auf die Werke.“

Dafür ist die Xantener Ausstellung ein gutes Beispiel. Als Leigabe aus Kevelaer wurden dem StiftsMuseum acht kunstvolle und teilweise sehr kostbare Weihnachtskrippen aus unterschiedlichen Epochen (18., 19. und 20. Jahrhundert) und Künstlerwerkstätten zur Verfügung gestellt.

Aus drei Ländern

Die Krippen stammen aus Deutschland, Italien und Frankreich und werden in speziell angefertigten Vitrinen präsentiert. „Dies ermöglicht eine reizvolle Inszenierung“, erklärt Susanne Rupprecht. Die Kunsthistorikerin hatte nicht nur gemeinsam mit Elisabeth Maas vom StiftsMuseum die Idee zu der Ausstellung. Sie gewährt auch in einer kleinen Broschüre, die vor Ort ausliegt, Einblicke in die Geschichte der einzelnen Krippen. Darin wird unter anderem erklärt, dass die größte Krippe der Ausstellung ursprünglich im St. Bernardin Kloster Sonsbeck-Hamb stand oder die Kleinste eine Kostbarkeit aus dem Neapel des 18. Jahrhunderts ist. Überhaupt begeistern die Kevelaerer Leihgaben mit ihrer Farbenpracht und gestalterischen Vielfalt. Der Besucher begegnet ausdrucksstarken Gesichtern und andächtigen Gesten, findet prächtige Seidengewänder und entdeckt Figuren aus bemaltem Gips oder Wachs.

Die Lise Berger-Krippe aus der Provence von 1979 ist auch in Xanten zu sehen.

„Ganz wichtig ist aber auch der Hintergrund“, verweist Rupprecht auf Maren Felicitas Rombold. Die Klever Künstlerin schuf für die Krippen stimmungsvolle Bühenbilder.

Zu sehen sind die Werke bis zum 3. Februar (Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr). Begleitet wird die Ausstellung von zwei Vorträgen an den Donnerstagen, 13. Dezember und 10. Januar, jeweils um 19.30 Uhr.

Doch lohnt sich der Besuch auch für Krippenliebhaber aus Kevelaer? „Auf jeden Fall“, hebt Veronika Hebben den Daumen hoch. „Die Präsentation ist sehr gut gelungen. Selbst ich habe plötzlich einen ganz anderen Blickwinkel auf diese Werke.“

Und auch in der Wallfahrtsstadt müssen die Kevelaerer während der Weihnachtszeit nicht ganz auf Krippenfiguren verzichten. „Wir haben noch jede Menge im Bestand“, versichert die Museumsleiterin. Gleichzeitig verweist sie auf die Ausstellung „Durch die Nacht drei Wandrer ziehn“: „Sie wird am 18. November im Niederrheinischen Museum eröffnet und zeigt die drei Heiligen Könige in der Kunst.“

Die Krippen

Lise Berger-Krippe
Nowak-Krippe
Provenzalische Ton-Krippe
Kirchenkrippe des Klosters St. Bernardin
Heilige Familie
Bartz-Krippe
Neapolitansche Krippe in Palastruine
Kleine Neapolitansche Krippe

Neue Aussteller bei der Landpartie 2019

Auf die Plätze, fertig, Landpartie! Zu einem offenen Netzwerktreffen für die „Landpartie am Niederrhein 2019“ hatten die Initiatorinnen der Veranstaltung, Anne van Rennings und Raphaele Feldbrügge, Standortleitungen, Künstler und sonstige Interessierte ins KUK-Atelier von Fredda Wouters neben der Basilika eingeladen. Einander kennenlernen und Kontakte knüpfen war angesagt.

Die Landpartie am Niederrhein ist für regional verwurzelte Künstler, Kreative, Kunsthandwerker und Kulturschaffende eine besondere Möglichkeit ihre Arbeiten und Projekte zu präsentieren. Vom 20. bis 22. Juni 2019 werden an bis zu 20 Standorten in und um Kevelaer Kunst und Kultur in vielen Facetten zugänglich und erlebbar gemacht.

Dabei gelten einige Grundsätze. Alle Gastgeber und Aussteller stehen gemeinsam für eine weltoffene Grundhaltung und gegenseitige Toleranz. Zwischen Gästen und Aktiven stehen Austausch, Begegnung und gegenseitige Inspiration im Mittelpunkt der Landpartie. Jeder Gast wird herzlich und fröhlich willkommen geheißen und die Standorte verlangen keinen Eintritt.

Die Landpartie steht für hochwertige Kunst, Kunsthandwerk und handwerklich gefertigte Kreativarbeiten mit Anspruch. Besonders wichtig ist den Initiatorinnen die harmonische Zusammenstellung an den Standorten und die dadurch entstehende Stimmung, die unabhängig vom Wetter fröhlich und einladend sein soll.

Die Auswahl der Gastaussteller an den Standorten liegt in der Verantwortung der Standortleitungen. Für den Qualitätsanspruch und die positive Publikumswirkung ist es von Bedeutung, dass alle Aussteller ausschließlich selbst gefertigte Kunst, Kunsthandwerk und handwerklich gefertigte Produkte zum Verkauf anbieten und voll hinter den ausgestellten und angebotenen Produkten stehen. Der Verkauf zugekaufter, nicht persönlich weiterverarbeiteter und maschinell gefertigter Massenware ist untersagt.

Künstler und Konzept

Beim Treffen im KUK-Atelier wurde schnell klar, dass es zahlreiche neue Aussteller und Standorte geben wird. Unter anderem wird das Worldhaus in Wetten, vertreten durch Angelika Benedikt-Sachs und Ralph Sachs, neuer Standort und auf seinem Gelände Künstler und Konzept präsentieren. Ebenso laden die Eheleute Kronenburg in das „Überkopfhaus“ und dessen Garten ein. H

annah Scholl zeigt ihren Schmuck, Sandra Smeyts bringt Handgesponnenes von ihren Gotlandschafen zur Ansicht und Bernd Wessels kündigte von „Wir in Kervenheim“ auf dem Schlossgelände erstmals eine Teilnahme mit Kervenheimer Künstlern an. Monika Derrix (Filzobjekte), Johannes Borkes (Imkerprodukte) und Regina Zamzow und Kristan Westerdorff vom Fotoclub Lichtstark werden ebenfalls teilnehmen.

Die Besucher der Landpartie am Niederrhein 2019 können sich schon jetzt auf weitere neue Künstler und Standorte freuen.

Frauen verzaubern mit Liedern

Der Förderkreis der Geistlichen Konzerte an St. Maria Magdalena Geldern lädt ein zum nächsten Konzert am Sonntag, 25. November, um 17 Uhr in die Pfarrkirche.

InCantata“ heißt wörtlich „verzaubert“ und sinngemäß „im Lied“ – dieser Name ist Programm für das Frauen-Vokalensemble InCantata aus Kleve. Die zehn Sängerinnen unterschiedlicher musikalischer Herkunft sind inzwischen im dritten Jahr am Niederrhein unterwegs, um die Zuhörer mit ihren Stimmen zu verzaubern. Der Klang der Stimmen ausgebildeter Sängerinnen und Solistinnen mischt sich mit denen erfahrener Chorsängerinnen zu einem homogenen Gesamtklang.

Sopran und Mezzosopran werden dabei in wechselnder Besetzung von Karin Schulte, Sylvie Hammer, Birgit Welsing, Franziska Dieckmann, Kerstin Jansen-Verhoeven und Christiane Mühlenhoff-Simon gesungen, den Alt besetzen Britta Willikonsky, Gisela Peters, Regina Henke und Angela Rosenthal. Einen Dirigenten gibt es bei InCantata nicht, in den Proben wird die musikalische Gestaltung der Werke gemeinsam erarbeitet. Kleve, Goch, Emmerich, Rees, Bedburg-Hau und Kalkar waren die bisherigen Stationen ihrer Konzerttätigkeit.

Als Hauptwerk des Konzerts erklingt die Messe in Es-Dur, op. 155 (Missa Reginae Sancti Rosarii) für dreistimmigen Frauenchor und Orgel von Josef Gabriel Rheinberger, ein Werk mit gesangvoller, inniger Stimmführung und fein ausgearbeiteter, selbstständiger Orgelbegleitung. Aber auch die Kompositionen „Denn er hat seinen Engeln“ und „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy werden sicher für einen besonderen Hörgenuss garantieren.

Weiter erklingen noch Werke von Rameau, und Fauré. Die Begleitung liegt in den Händen von Kantor Dieter Lorenz.

Karten zum Preis von 10 Euro (Schüler und Studenten 5 Euro) sind erhältlich beim Förderkreis Geistliche Konzerte (Telefon: 02831/1324709) oder an der Abendkasse.

Ideen finden ihr Zuhause

Sie sind Betriebswirtschaftler, Ingenieure, Chemiker, Kaufleute oder Gastronomen. Zur Stunde verwirklichen sie sich als Material- und Verfahrenstechniker, mit neuen Handels- und Dienstleistungskonzepten und auch als gestandene Handwerker. Ihre Ideen haben sich in allen Ecken des Kreisgebietes entwickelt und hüten sie wie den sprichwörtlichen Augapfel.

Ein Ziel haben sie alle gemeinsam: Sie suchen den richtigen Zeitpunkt und Ort zum Sprung in die Selbstständigkeit. Sie wollen ihre Nische im Markt suchen und finden. Und sie fühlten sich motiviert, ihre Teilnahme am Wettbewerb um den Gründerpreis Kreis Kleve zu formulieren.

Dieser wird am 28. November im Düsseldorfer Pressehaus verliehen, durch NRW Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart, durch den Kreis Klever Landrat Wolfgang Spreen und den Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, Hans-Josef Kuypers in Anwesenheit der Vorstände der finanzierenden Sparkassen und Volksbanken aus dem Kreisgebiet.

Es winken 5.000 Euro

5.000 Euro wird es von den Kreditinstituten für die beiden besten Gründungskonzepte geben. Und die breite Aufmerksamkeit der Region ist ihnen sicher, die das Geschehen aufmerksam verfolgen dürfte.

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hat es sich gemeinsam mit den Sparkassen und Volksbanken zur Aufgabe gemacht, die Gründungsaktivitäten und Unternehmensnachfolgen im Kreis Kleve zu stärken. Die Gründungsoffensive 2018 wurde auf den Weg gebracht und besteht aus einer 16-teiligen Veranstaltungsreihe und der Vergabe der zwei Gründerpreise. „Mit der Veranstaltungsreihe „Gründerland Kreis Kleve – Ideen finden ihr Zuhause“ in allen Städten und Gemeinden haben wir ins Schwarze getroffen. Unsere anfängliche Skepsis, ob wir mit diesem Thema auch unsere Adressaten erreichen, war recht schnell verflogen,“ so die Kreis-Wirtschaftsförderung.

Allein beim Start in Goch zählte man 130 Gäste. Neben den vielen Fachthemen rund ums Gründungsgeschehen gab es bei allen Veranstaltungen eine Gesprächsrunde mit erfolgreichen Gründern und Unternehmern.

Jetzt bewerben

Bis zum 15. November können sich alle Jungunternehmen, deren Gründungsdatum nach dem 1.1.2016 liegt, für den Gründerpreis Kreis Kleve bewerben. Dies gilt auch für Betriebsübernahmen. „Geschäftsideen, die noch vor der Umsetzung stehen, können selbstverständlich auch teilnehmen. Es reicht eine Kurzbeschreibung. Ein kleiner Leitfaden bietet Hilfestellung und macht es für jeden einfach“, so die Kreis-Wirtschaftsförderung. Alle Unterlagen können unter Telefon: 02821/7281-11 angefordert oder im Netz unter www.wfg-kreis-kleve.de heruntergeladen werden.

1000 Stimmen für die Brüderlichkeit

Seit einigen Jahren dirigiert und komponiert der Niederländer Tom Löwenthal in der Wallfahrtsstadt – ein Mensch, der für seine Musik lebt und sie mit der Portion Leidenschaft vermitteln kann, die es braucht, um von ihr begeistert zu sein.

Im Laufe seines jahrzehntelangen Schaffens hat er viele große Projekte verwirklichen können – der vergangene Samstag dürfte aber als eines seiner schönsten Karriereerlebnisse in seine Vita mit eingegangen sein.

Denn in Eindhoven wurde zu Ehren des niederländischen Theolologen und Dichters Huub Osterhuis, der 85 Jahre alt wurde, das große Oratorium „Lied van de Aarde“ aufgeführt.
Interpretiert wurde das einstündige Oratorium von dem Orchester „La Passione“ aus Lier bei Antwerpen und dem „Kamerkor Helicon“ unter der Leitung von Geert Hendrix.

„Das Oratorium mit dem Lied von der Erde hab ich 1989 geschrieben mit viel Vergnügen und Spaß“, zeigte sich Löwenthal nach dem Konzert begeistert. „Die belgischen Leute haben das super gemacht. Es hätte sicher etwas kräftiger und theatralischer sein können, aber ich muss nicht unzufrieden sein“, sprach aus diesen Worten auch eine gehörige Portion Stolz.

Denn in Anwesenheit des Jubilars boten die Ensembles eine klang- und gesangsmächtige Umsetzung des Stücks mit dem Text von Osterhuis, das von dem Chaos auf der Erde und dem Unvermögen der Menschen kündet, die Erde und die Natur zu bewahren.

„Die Musik ist polystilistisch gedacht – ein bisschen im Stil von Eisler und Weill, mit etwas Bach und Latin“, erläuterte der Komponist danach. „Das hat gut funktioniert, die Stile ergänzen sich schön“, war sein Eindruck.

Aus dem Dialog Gottes (fantastisch: die Sopranistin Dani van Hoog als „Gott“) mit dem Realisten geht am Ende die Botschaft hervor, dass die Menschen sich ändern können und sie „Aarde.Deze. Enig denbare. Rond en blau in de ruimte“ bewahren können.

„Dieses Stück bleibt immer aktuell, diese Umweltfrage, das hat Huub Oosterhuis damals schon wie ein Prophet vorhergesehen“, sieht Löwenthal fast drei Jahrzehnte nach der erstmaligen Aufführung, dass dieses Problem drängender ist denn je. „Und auch diese Sache mit den orthodoxen Radikalen, mit Islam und dass so viele Leute denken, die Wahrheit zu haben.“

Danach trat der 64-Jährige selbst als Dirigent an das Pult und führte zusammen mit dem Amsterdamer „Koor Helicon“, den er am Wochenende teilweise noch bei sich zu Hause zur Probe versammelt hatte, sechzehn moderne Kirchenlieder mit Texten des 85-Jährigen auf.

Selbst komponiert

Viele der Lieder hatte Löwenthal selbst komponiert, dazu kamen Bearbeitungen von Arjen van Baest und Antoine Oomen. Arrangiert hatte der 64-Jährige dann alle 16 Stücke – und er dirigierte selbst dabei die Chorsänger, das Orchester und die 1060 Menschen im Publikum, die alle mitsangen.

„Für mich war das eine Premiere, die Kirchenlieder, die orchestriert sind, mit einem ganzen Saal zu singen“, wurde dem Komponisten danach bewusst, dass das etwas war, „was Du nicht alle Tage so erlebst.“

Für den Zuhörer im Saal war es eine durchweg magische Stunde – allein aufgrund der gewaltigen Macht der Musik und der zusammen singenden Stimmen, die das moderne Gebäude mit ihrem Klang förmlich erstrahlen ließen. Und Lieder wie „Die mij drug“ („Der mich trug“) besaßen eine so emotionale Wucht, dass bei einigen die Augen nicht mehr trocken blieben.

Dazu kam das mit ganzem Körpereinsatz geführte Dirigat von Löwenthal, der danach gestand: „Ich weiß, ich bin ein thetralischer Dirigent. Ich habe versucht, die Menschen zu begeistern, und wenn ich sie richtig anfeuere, finden die Leute das schön.“

So sah es auch Huub Oosterhuis selbst, der danach für sein Lebenswerk und die 1000 Bücher mit all seinen Texten warb. Danach forderte er die Regierung – stellvertretend für viele andere Flüchtlinge in den Niederlanden – auf, eine von Ausweisung bedrohte Familie in einer Kirche in Katwijk zu verschonen. „Bewahrt mir mein freundliches Holland“, lautete sinngemäß seine Botschaft des Tages: „Für die Brüderlichkeit.“

Tom Löwenthal will den Eindhoven-Impuls gerne weiter nach Kevelaer transportieren. „Sowas wie das Mitsingen, das brauchen wir auch am Kapellenplatz mit Orchester“, das wäre sein Traum für den Krippenmarkt. Und vielleicht könne man ja eines Tages auch das Oratorium in Kevelaer zusammen mit Akteuren vor Ort verwirklichen.