Goethe, gute Geschäfte und größere Gelassenheit

Den digitalen Wandel dürfte der Dichterfüst noch nicht im Blick gehabt haben. Dennoch griff Vorstandsmitglied Johannes Janhsen zu Beginn seiner Neujahrsrede auf ein Goethezitat zurück: „Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.“ Die Volksbank an der Niers stehe den Veränderungen, die der digitale Wandel mit sich bringe, grundsätzlich positiv gegenüber, sagte Janhsen, versprach aber zugleich auch: „Unsere Werte bleiben!“
Menschlichkeit, Partnerschaft, Vertrauen, authentische und hochwertige Beratung zeichneten die Volksbank aus. Das alles gehe nicht ohne engagierte Mitarbeiter. „Die persönlichen Beziehungen sind entscheidend – digital darf niemals alleine stehen, lokal gehört in gleicher Stärke dazu“, bekräftigte Johannes Janhsen, stellvertretend auch für seinen Vorstandskollegen Wilfried Bosch.
Starke Worte, untermauert durch starke Zahlen: 51.625 Mitglieder zählte die Genossenschaftsbank an der Niers zum Jahresende; das Kreditvolumen ist im vergangenen Jahre um fast sechs Prozent gestiegen; die Einlagen der Volksbank verzeichneten im gleichen Zeitraum trotz anhaltender Niedrigzinsphase ein Plus von knapp sieben Prozent. Janhsen: „Das Einlagen- und Kreditgeschäft zeigt, wie groß das Vertrauen in die Volksbank ist.“
Verlässlich, bodenständig, kompetent
Mit Blick auf die Zukunft stellte Vorstandsmitglied Johannes Janhsen am Ende seiner Rede unmissverständlich heraus: „Unsere prägenden Eigenschaften – verlässlich, bodenständig und kompetent – sind kein Werbeslogan, sondern ehrlich. Weil sie jeden Wandel überstanden haben und auch die kommenden Wandel überstehen werden.“
Starke Worte, untermauert durch kurze Einspielfilme, in denen Kunden und Mitarbeiter, unter ihnen auch KB-Herausgeber Rudolf Beerden, zu Wort kamen. Sie bestätigten in ihren authentischen Statements die gelebten Werte und Leitlinien der Volksbank.
Wie wichtig Kontinuität, Verlässlichkeit, aber auch die Offenheit für den Wandel sind, beschrieb der ehemalige Spitzenpolitiker und CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach zum Abschluss des Neujahrsempfangs in seinem freien Vortrag „2019 – Deutschland und Europa im Stresstest. Worauf es jetzt ankommt!“ In gewohnt frischer und fesselnder Vortragslaune begeisterte Bosbach die rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer von Beginn an mit großen Zahlen und kleinen Anekdoten: Er sei seit 51 Jahren Kunde der Volksbank, erzählte er zum Einstieg. „Damals – die älteren werden sich erinnern – gab es noch Zinsen…“ Zinsniveau, Arbeitswelt, digitaler Wandel – immer wusste Bosbach seine Beschreibungen mit konkreten Beispielen, teils aus dem privaten Bereich, anzureichern und seine Fakten facettenreich darzustellen.
Leichte Kritik an ausufernder Brüsseler Reglementierungswut, aber auch der Aufruf zu „mehr Gelassenheit und Optimismus“ in Deutschland waren Eckpunkte seines Vortrags, und ja, auch etwas mehr stolz auf das Erreichte im Land – „das hat nichts mit Nationalismus zu tun“ – täte gut, findet der langjährige Bundestagsabgeordnete aus Bergisch-Glandbach.
Von der Industrie- zur Wissensgesellschaft

Die große Herausforderung der Zukunft – eigentlich schon der Gegenwart – sei das Tempo des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft: „Der Schnelle schlägt den Langsamen, nicht der Große den Kleinen.“ Deshalb forderte Wolfgang Bosbach zum Ende seines Vortrages ganz klar: „Wir müssen schneller werden und in Bildung investieren.“