Big Challenge stellt Spendenrekord auf

Am Ende stellten sich die Organisatoren, Helfer und Aktiven vom Big Challenge-Team mit Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven und dem Strampeltiere-Team auf die kleine Bühne, um die Ziffern der Spendensumme nach und nach umzudrehen. 233.102,62 Euro bedeuteten einen neuen Rekord für die Initiative, die vor drei Jahren mit dem Ziel aufgebrochen war, Geld für Projekte zur Bekämpfung von Krebs zu erradeln und zu erlaufen. „Wir haben hart gekämpft und es geschafft, zu diesem Ergebnis zu kommen“, meinte ein glücklicher Georg Biedemann.
Drei Viertel der Gelder fließen in das Forschungsprojekt des Aachener Professors Tom Lüdde, der herausfinden will, wie in der Leber Tumorerkrankungen entstehen. 25 Prozent der Summe gehen an das „Infonetz Krebs“ der Deutschen Krebshilfe. Diese Plattform bietet Krebspatienten und ihren Angehörigen die Möglichkeit zur ausführlichen Information.
Biedemann blickte im Rahmen des Abends auf das abgelaufene Jahr zurück und beschrieb, welche Aktion für 2017 bereits fest eingeplant sind und wohin das Geld dann gehen soll. Am 5. März soll es den Big-Challenge-Cup in Winnekendonk geben. 24 Teams sollen sich darin messen, wieviele Kilometer sie auf Spinning-Räder zurücklegen. Die Volksbank an der Niers wandelt die gefahrenen Kilometer wieder in Spendengelder um. Anmeldungen sind ab 15. Januar möglich.
Vom 12. bis 21. Mai geht Big Challenge zum zweiten Mal auf große Tour. Diesmal wird es mit dem Rad nicht von Flensburg nach Füssen, sondern mit den Teilnehmern und Landwirten von Amsterdam aus nach Berlin gehen. Traditionell vor dem Big-Challenge-Tag am 24. Juni findet der Pasta-Abend statt, wo man für fünf Euro essen und sich austauschen kann. Wohin die Gelder 2017 fließen, ist auch schon klar: drei Viertel der Spendensumme erhält Christoph Klein. Der Professor an der Uni Regensburg will langfristig ein Medikament entwickeln, das das Ansiedeln gestreuter Tumorzellen im Körper dauerhaft verhindert. Der Rest der Spenden kommen der Palliativmedizin der Uniklinik München zu Gute, wo auch Leitlinien für die Palliativmedizin für Krebspatienten erarbeitet werden. In seinem Grußwort bedankte sich Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven ausdrücklich für das Engagement der Familie Biedemann, die das Projekt „Big Challenge“ neben ihrer Berufstätigkeit und ihrem Privatleben organisiert, und den rund 150 Helfern.
„Hier wird das umgesetzt, was Mildred Scheel gewollt hatte“, führte Nettekoven aus. „Dass eine Bürgerinitiative gegen den Krebs entsteht.“ Dieser Kampf sei „nicht nur eine Aufgabe von Medizinern und Wissenschaftlern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Er bezeichnete das Projekt einfach nur als „fabelhaft“ und sprach angesichts einer bisherigen Aktions-Gesamtsumme von gut 680.000 Euro in drei Jahren von einer der wichtigsten Aktionen für die Deutsche Krebshilfe.
Vor dem offiziellen Teil begeisterte der Erfolgstrainer Torsten Will mit einem humorvollen Beitrag. Darin machte er deutlich, warum Erfolg zunächst einmal Kopfsache sei, Lächeln dazu einen wichtigen Beitrag leiste und es wichtig sei, sich aus eingefahrenen Pfaden herauszubewegen.
„Big Challenge steht für Bewegung. Menschen sind in Vorleistung getreten und haben Engagement gezeigt,“ sagte Will. Jeder sollte positiv gestimmt sein in dem Bewusstsein, ein Teil dieser Bewegung zu sein. „Zögern Sie nicht, den Unterschied zu machen.“ Abseits des Plenums machte er kreative Vorschläge zur Gestaltung der anvisierten Big-Challenge-Radtour im kommenden März.
Wie wertvoll die Aktion für die Forschung und psychologisch für die Betroffenen ist, unterstrich der Lüllinger Dieter König, der mit seinem Team „Die Eifelfüchse“ selbst an der „Challenge“ teilgenommen hatte. „Das ist ein super Gefühl, dass man da nicht alleine steht“, meinte der 57-Jährige, der an Prostata-und Blutkrebs erkrankt war und unter Beweis gestellt hatte, „dass man durch Sport Krebs entgegensteuern kann.“ (aflo)