Gelungener Auftakt mit Krokodil

Schon Minuten vor der angekündigten Übungszeit hatten die meisten der 61 Teilnehmer des Yin-Yoga-Kurses ihre Matten auf dem etwas trockenen Boden der Hüls ausgebreitet.
Ria Selders hatte sich wie die anderen noch ein Handtuch darüber gelegt und wartete auf den Beginn. „In den Ferien passiert sportlich nicht so viel, es macht Spaß und es ist in der freien Natur“, nutzte die 67-Jährige die Chance, zur frühen Stunde noch im Schatten Sport zu treiben.
Unter den Aktiven fanden sich auch tatsächlich vier interessierte Männer wieder – einer davon war Andreas Verhaag. „Ich hab das einmal mitgemacht und fand das gut“, meinte der 33-Jährige. „Yin Yoga entspannt mich einfach.“
Übungsleiterin Christina Schaller freute sich, „viele Bekannte aus meinen Kursen und ein paar neue Gesichter“ beim Auftakt der dritten „Atempause“ zu sehen. Sie selbst profitiere von der Ausrichtung der Kurse. „Ich weiß jetzt schon, die Kurse werden voll sein“, sagte sie und machte sich dann an die Arbeit.
Für die Stadt begrüßte Bernd Pool vom Stadtmarketing die Gäste. „Ich hoffe, Sie können die Baustelle ausblenden und kommen viel zu den Kursen“, warb er für das „reichhaltig volle Programm“ der diesjährigen Ausgabe. „Wir haben dieses Jahr mehr Angebote, da werden es sicher mehr als die 1000 Teilnehmer vom letzten Jahr.“
Pool zeigte sich „positiv überrascht“, dass sich trotz der hohen Tempearaturen zur ersten Veranstaltung schon so viele Menschen eingefunden hatten. Viele hätten im Vorfeld der „Atempause“ angefragt, ob man auch morgens mehr Kurse machen könne. Diesem Wunsch habe man entsprochen, ergänzte Stadtmarketing-Mitarbeiterin Barbara Unkrig-Schläger.
„Feuer frei“, hieß es dann für eine Stunde aktive Entspannung: „Wir sind in der Tiefenstruktur – hier braucht es länger als die 30 bis 90 Sekunden“, verdeutlichte Schaller den Anwesenden den Unterschied des Yin Yoga zum „normalen“ Yoga. „Wichtig ist, dass ihr in Position bleibt“, konnte auch eine kurzfristig aufheulende Baustellensäge die „Konzentration auf Eure Mitte“ nur für einen Moment beeinträchtigen.
Und so führte sie mit den Teilnehmern gemeinsam Übungen wie den „Schmetterling“, den „Katzenbuckel“ und das „Krokodil“ durch, empfahl allen, „loszulassen und den Körper sich allein sortieren“ zu lassen, ging durch die Reihen, korrigierte die eine oder andere Position und motivierte die Gruppe mit so liebevollen Sätzen wie „Stöhnen ist erlaubt, das höre ich gerne.“
Am Ende der einstündigen Dehnungs-und Entspannungszeit plauderten die Teilnehmer noch ein paar Minuten, nahmen das von Rewe und Edeka zur Verfügung gestellte Wasser oder Obst zu sich oder entschwanden aus dem stärker werdenden Sonnenschein.
„Ein ganz neues Gefühl“ machte die Kervenheimerin Tabea Merz nach ihrer Yoga-Premiere bei sich aus. „Das Krokodil hat ganz schön gezogen – wir Fußballer sind so unbeweglich“, merkte die 25-Jährige selbstkritisch an und nahm sich vor, noch einige Angebote aufzusuchen.
Rita Aretz-Richter hatte großen Spaß an den Übungen gehabt: „Im Rücken tut das extrem gut“, sagte sie und wird sich wohl noch weitere Yoga-Termine und Bodyweight im Rahmen der „Atempause“ aussuchen. Manfred Mölders fand gut, dass er nach ein paar Wochen der Pause wieder ins Yoga hatte einsteigen können. „Die beste Gelegenheit im Urlaub“, meinte der 60-Jährige.