Von Hexen, Minions und dem Dreigestirn

Erneut waren es die Kervenheimer, die mit ihrem Zug den jecken Startschuss zu den zahlreichen Umzügen gaben, die die kommenden Tage prägen. Fantasievolle Verkleidungen, fröhliche Stimmung und Heiterkeit prägten das Bild auf dem Marktplatz, wo sich die Jecken versammelten, um sich an den Zelten noch ein Gläschen zu gönnen.

„Ich hab noch nicht überprüft, ob das in allen Lebenslagen schön ist“, scherzte „Jungfrau“ Rainer Kürvers über sein Kleid, während er mit Prinz Eckmar Leibeling und Bauer Heribert Ehrentraut auf die Session anstieß.

Der „Stammtisch junger Familien“ kam mit Apfel- und Kartoffelwagen: „Auch mal was Gesundes zum „Schmeißen“, meinte Thomas Cleven. Als Outfit hatten sie diesmal „Zauberer“ und „Hexen“ gewählt. „Wir hatten drei Sachen zur Auwahl, da haben wir uns dafür entschieden“, sagte Jennifer Schlecht.

Die über 30 Personen (mit ihren Kids) bildeten die Spitze des Zuges, „um mit den Kindern das Tempo des Zuges bestimmen zu können“, so Mitorganisator Hans-Bernd Wessels. Am Ende gab es sogar die Auszeichnung für das beste Gruppenkostüm.

Auch „Wir für Kervenheim“ hatte sich etwas Originelles überlegt. In gelb-grellen Outfit und teilweise als übergroße „Minions“ zogen sie im Zug mit und sorgten für einen Hingucker. Die früheren Abifreunde, die im letzten Jahr als „Bauarbeiter“ für Aufsehen gesorgt hatten, gaben jetzt eine gute Figur ab als „Sauftronauten“ mit Rakete. „Party, Freundschaft und Zusammenhalt“, das zähle, meinte der Kapellener Julius Oppermann. „Der geilste Zug de Welt“, ergänzte Thilo Welbers.

Punkt 14.11 Uhr machte sich der kleine, aber feine karnevalistische Lindwurm auf den zweimaligen Rundweg durch den Ortskern. Sogar ein ganzes Bett schoben die Seb.-Schützen mit durch die Straßen. „Wir sind gerade erst aufgestanden“, meinte „Schlafmütze“ Marion Schopmans stellvertretend für die gesamte Truppe, die sich im weiß-blauen Dress mit Bömmeln mitzogen. Ins Bett legen wollte sich aber während des Umzugs keiner. Vielmehr wurde Zoe Engels, eine junge Dame aus dem Schlafmützen-Kreis für das „beste weibliche Kostüm“ ausgezeichnet.

Am Wegesrand jubelten die Jecken, sammelten die Kinder Süßigkeiten und anderen Wurf­untensilien auf oder liefen einfach mit. „Ich bin aus Berlin zu Gast, und hab bei der Schwägerin die Kiste geplündert“, erklärte Michael Horn seine Verkleidung. Als „Hase“ aus „Alice im Wunderland“ hatte er jedoch nicht nur Spaß am Zug. Der Neuköllner durfte auch ein Fass entgegennehmen, das er zu seiner Überraschung als „bestes männliches Kostüm“ erhielt.

Am Ende konnten auch die Kids und ihre Eltern glücklich nach Hause gehen. „Die Tüten sind voll. Oma trägt‘s nach Hause“, nahm Barbara Hebben für die vierjährige Jule die Sachen mit. Und wer noch auf Geselligkeit wert legte, versammelte sich in und rund um die Zelte zum Trinken, Klönen und gemeinsam Spaß haben.

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