Vielleicht die letzte Runde

Schon früh am Morgen sitzen Dirk Heystermann, Katharina Peters und Anja Hummler im „Teeladen“ beieinander und brüten über die nächsten Ausgabe der „Spätschicht“, die sie seit dem letzten Jahr organisieren.
„Am Anfang stand diese größenwahnsinnige Idee, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen”, erzählt Anja Hummler. Schließlich sollte dieses Event vielen Leuten was bieten und auch der Innenstadt was bringen.
„Beim ersten Mal war ich dann so geflasht. Und beim ersten Regen um 18 Uhr ist mir das Herz in die Hose gerutscht“, schildert sie die Eindrücke der ersten Ausgabe, die dann doch ein Erfolg wurde. „Das war so faszinierend, als ich die Tische trockenwischte und die Leute nach Sekunden wieder auf dem Platz waren.“
Dabei habe man mit dem Luxemburger Platz eine ganz besondere Ecke wiederbelebt, ergänzt Heystermann: “Der lud bislang nicht sonderlich zum Verweilen ein.  Aber so hat er echt Charme.“ „Es müsste mehrerer solcher Spots zum Verweilen in der City geben“, findet Hummler.
Das Angebot mit den diversen „Food-trucks“, Getränken, Bänken und Live-Musik habe von der Idee her voll gegriffen, finden alle drei. „Ich hatte nicht die Erwartung, dass da groß die Kasse klingelt“, sagt Peters. Aber mittlerweile spüre man auch einen langfristigen Effekt bei der Kundenfrequenz. „Es kommen mehr Leute in den Laden und nicht nur an dem Abend“, versichert Heystermann.
„Und es kommen auch deutlich mehr jüngere Leute“, freut sich Hummler „Je mehr sich das im Kopf der Kunden festsetzt, desto mehr werden langfristig dabei sein.“
Am Freitag, 11. Oktober, steht die vorerst letzte „Spätschicht“ in diesem Jahr an, mit insgesamt neun Ständen. „Levin Ripkens & friends“ sind als musikalischem Beitrag dabei. Das Orga-Team hofft auf eine gleiche gute Stimmung wie bisher. „Das Ziel war es, fünf Veranstaltungen durchzuziehen und sich dann in Ruhe hinzusetzen”, sagt Hummer. Das Trio möchte dann ein Resümee ziehen: “Wie geht es uns damit, rechnet es sich und was muss passieren, die Veranstaltung noch erfolgreicher zu machen?“
Ob man das Ganze dann fortsetzen würde, sei auch von anderen Faktoren als der eigenen Bereitschaft abhängig. „Wir sind drei kleine Geschäfte und wenn wir dann raus sind, gibt es viel zu organisieren, vom Strom, den Bänken bis zu den Trucks“, sagt Dirk Heystermann. „Da wäre es wichtig, wenn noch mindestens zwei, drei oder mehr Leute dabei mithelfen.“ Denn sonst würde der Aufwand einfach auf lange Sicht schon zu heftig.
Aber alle drei sind sich eigentlich einig, dass sie es gerne machen. „Wenn wir weitermachen, versuchen wir auch das Fest über die Busmannstraße hinaus zu erweitern“, haben sie die Hoffnung, dass sich dafür in der Stadt weitere Verbündete finden.
Was die Standinhaber und die Trucks angehe, sähe die Lage gut aus. Die hätte schon Interesse signalisiert. Es würden sich auch immer mehr Leute von außerhalb melden, die über Mundpropaganda auf diese interessante Veranstaltung und ihr Flair angesprochen würden. Gleiches gelte für den Pool der Künstler, die Bock hätten, weiter mitzumachen.