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Sie protestieren nicht nur, sie machen

Vor dem Martinszug stand für die dritten und vierten Klassen der katholischen Grundschule Wetten noch ein ganz besonderer Termin an: die erste gemeinsame Müllaktion , die die Schüler selbst ins Leben gerufen hatten.

45 Kinder gingen verteilt auf fünf Gruppen mit jeweils einem Erwachsenen durch die Ortschaft, um mit großen Eimern und Kneifzangen den Unrat von den Gehwegen und abseits der Straßen einzusammeln.

Von der Grundschule aus zogen die Jungen und Mädchen zum Sportplatz und Richtung Neubaugebiet. Sie kümmerten sich auch um ihre Schulfläche und den Friedensplatz. Dort erwartete sie ein Bauhof-Fahrzeug der Stadt, womit sie den aufgesammelten Müll entsorgen konnten.

„Wir haben mit dem Geld der Stadt vier riesige Mülleimer und sieben Müllzangen angeschafft, die heute Premiere haben“, freute sich Marco Hegmann, Lehrer der dritten Klasse, über das Engagement. „Die Kinder haben 23 Briefe an die Ortsvorsteherin geschrieben. Die kam dann auch prompt in der Woche darauf in den Sachkunde-Unterricht, um über Müllvermeidung zu diskutieren.“ Natürlich komme die Inspiration ein bisschen von „Fridays for future“. Die Botschaft der Aktion gehe aber drüber hinaus: „Wir protestieren nicht nur, wir machen.“

Neben vielen Zigarettenstummeln fanden sich auch Verpackungskabel auf dem Weg, was für die achtjährige Paula die Wichtigkeit der Aktion nochmal unterstrich. „Daran sterben die Tiere, wenn die das essen.” Ihre Aktion sei somit wichtig für die Umwelt.

Umweltschonend und gesund

Riesenansturm im Foyer des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums zu großen „Trinkpause“: Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b waren die ersten, die den neuen Wasserspender im Foyer ausprobieren durften. Stadtwerke Kevelaer, NiersEnergie GmbH und die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze hatten in einem Gemeinschaftsprojekt dafür gesorgt, dass die gesunde und umweltschonende Maschine, die Trinkwasser mit und ohne Kohlensäure zum selberzapfen bietet, dort aufgestellt worden war. Dank der Zusammenarbeit werden alle neun Kevelaerer Schulen mit einem solchen Gerät ausgestattet – und nicht nur das: Alle Schülerinnen und Schüler und die Lehrerinnen und Lehrer erhalten von den Sponsoren jeweils eine Trinkflasche, die an den Geräten aufgefüllt werden kann. Die Kunststoff-Flaschen (ohne Weichmacher und andere schädliche Zusätze) wurden gemeinsam mit der Kreis-Klever Abfallwirtschafts GmbH extra für diesen Zweck ausgewählt.

Alles rund um Anmeldungen und wichtige Termine

Rechtzeitig vor den Anmeldezeiten für das Schuljahr 2020/2021 bietet die Gesamtschule Kevelaer interessierten Eltern mit ihren Grundschulkindern folgende Informationsveranstaltungen an:

Informationsabende

Am Donnerstag, 14. November, sind die Eltern um 19 Uhr in die Mensa am Schulzentrum Kevelaer eingeladen. Dort erfahren sie Einzelheiten zur Schulform Gesamtschule im Allgemeinen, zu den Besonderheiten der Gesamtschule Kevelaer und den Anmeldeformalitäten.

Eine Informationsveranstaltung zur Gymnasialen Oberstufe an der Gesamtschule Kevelaer findet bereits am Mittwoch, 13. November, um 19 Uhr im Foyer der Gesamtschule statt.
Am Samstag, 16. November, erhalten Eltern und Kinder die Gelegenheit, das Schulgebäude in Kevelaer kennenzulernen, in dem die Gesamtschule untergebracht ist. Die Klassen stellen am Tag der offenen Tür von 10 bis 12.30 Uhr mit zahlreichen Aktionen das derzeitige Unterrichtsgeschehen vor.

Anmeldephase

Die Anmeldungen für das kommende Schuljahr finden im oberen Foyer der Zweifachturnhalle am Schulzentrum Kevelaer statt. Zur Verhinderung von langen Wartezeiten werden den einzelnen Schulen Kernzeiten zugeordnet. Die Eltern werden ausdrücklich darum gebeten, die Anmeldung an den vorgegebenen Tagen durchzuführen. Ausnahmen möglich. Die Reihenfolge der Anmeldung spielt für die Aufnahme eines Kindes keine Rolle. Die neuen Schülerinnen und Schüler sollten möglichst die Eltern zur Anmeldung begleiten.

Anmeldetermine

St. Antonius-Grundschule Kevelaer: Montag, 3. Februar 2020, von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.

St. Hubertus-Grundschule Kevelaer und Grundschule Wetten: Dienstag, 4. Februar 2020, von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.

St. Franziskus-Grundschule Twisteden, Grundschulverbund Overberg/St. Norbert: Mittwoch, 5. Februar 2020, von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.

Anmeldemöglichkeit für Schülerinnen und Schüler auswärtiger Schulen: Donnerstag, 6. Februar 2020, von 15 bis 19 Uhr.

Anmeldungen für die Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe: Samstag, 8. Februar, von 9 bis 13 Uhr.

Weitere Informationen zur Gesamtschule erhalten Sie unter www.gesamtschule-kevelaer.de.

Tag des offenen Unterrichts

Am Samstag, 23. November 2019, findet am Kardinal-von-Galen-Gymnasium ein Tag des offenen Unterrichts statt, bei dem sich Eltern und Kinder über die Schule informieren können und einen Einblick in den Unterrichtsalltag erhalten. Anmeldungen für das KvGG werden im Sekretariat von Montag, 3. Februar 2020, bis einschließlich Freitag, 7. Februar 2020, jeweils vormittags von 8.30 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag nachmittags von 14 bis 15 Uhr entgegengenommen.

Weitere Informationen zum Gymnasium erhalten die Erziehungsberechtigten unter www.kvgg.de.

Zur Anmeldung sind das Familienstammbuch oder eine Geburtsurkunde, das letzte Zeugnis, die begründete Empfehlung der Grundschule und gegebenenfalls eine Sorgerechtsbescheinigung mitzubringen.

Sprachlicher und kultureller Zugewinn

46 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums nahmen an den zwei Austauschprogrammen der Schule im September und Oktober 2019 teil. Eine Gruppe (9., 10. Klasse und EF) besuchte vom 23. bis 28. September 2019 die Kleinstadt Douarnenez in der westlichen Bretagne, konnte die Schule „Collège et lycée St-Blaise“, Strände, Steilküsten, Häfen und das Fischereizentrum „Haloitika“ in Guilvinec kennenlernen.

Die andere Gruppe aus Schülern der 7. und 8. Klasse verbrachte die Woche vom 4. bis 11. Oktober in der Großstadt Angers in der Region Pays de la Loire im Westen Frankreichs und lernte dort neben dem örtlichen schulischen und kulturellen Leben gemeinsam mit den französischen Austauschschülern auch einige Schlösser an der Loire und andere Sehenswürdigkeiten der Gegend kennen. Beide Austauschschulen waren zuvor im Frühjahr in Kevelaer zu Besuch gewesen. Zu den Zielen des Austauschprogramms gehört neben sprachlichem und kulturellem Zugewinn auch die Fortsetzung der deutsch-französischen Freundschaft. Alle Schüler waren in Gastfamilien untergebracht.

Selbstständigkeit bewiesen

Eine der verantwortlichen Lehrkräfte des wiederbelebten Austauschs mit Frankreich ist Rita Aretz-Richter: „Die Schüler haben es genossen, neue Erfahrungen zu sammeln. Für viele war es zum ersten Mal, allein so weit weg von zu Hause zu sein. Sie konnten ganz in die französische Lebenswirklichkeit eintauchen und werden den Sinn und Wert des Französischunterrichts nun sicher viel tiefer sehen. Mein Kollege Markus Pleger und ich haben die Schüler gerne nach Angers begleitet. Wir sind glücklich, dass sofort so viele Schüler am Austauschprogramm teilnahmen, und wir sind stolz auf die Kinder und Jugendlichen, dass sie das so gut gemacht haben, dass sie Selbstständigkeit bewiesen haben, und freuen sich auf viele weitere Besuche und Gegenbesuche mit unseren französischen Freunden.“

Beide Austausche mit Douarnenez und Angers fanden dieses Jahr zum ersten Mal statt. Davor hatte es einige Jahre lang einen Schüleraustausch mit der Normandie gegeben, doch die letzten fünf Jahre kam jeweils kein Austausch mehr zustande. Nun konnte der Frankreichaustausch erfolgreich wiederbelebt werden und die Verantwortlichen des KvGG hoffen nun auf viele Jahre erfolgreichen Schüleraustauschs mit Frankreich.

Mobbing am Gymnasium – oder gegen die Schule?

Heftige Vorwürfe lasten seit der Veröffentlichung eines Artikels der Rheinischen Post auf dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG). Laut RP-Artikel vom 7. Oktober erheben gleich mehrere Eltern Mobbingvorwürfe gegen Lehrkräfte des städtischen Gymnasiums.

Mehrere Familien seien betroffen, für zumindest eine kam als Lösung nur noch ein Schulwechsel in Frage.

Die Vorwürfe: Es gäbe Mobbing an der Schule durch Schüler und Lehrer. Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien hätten es schwer. Ein Diabetiker-Kind hätte im Kunstunterricht nicht Traubenzucker zu sich nehmen können. Der Lehrer wäre bereit gewesen, das Kind „eiskalt bewusstlos werden zu lassen.“ Und ein anderes Kind hätte im Unterricht nicht zur Toilette gehen dürfen.

Ein Schüler der 9. Klasse hatte auf seinem Zeugnis die Bemerkung: Der Schüler „muss lernen, sich in Wortwahl und Ton angemessen zu verhalten. Die fehlende Arbeitshaltung und Leistungsbereitschaft werden gerügt.“ Die Eltern wandten sich an die Schulaufsicht der Bezirksregierung und entschieden sich zu einem Schulwechsel. Laut des RP-Artikels wollen sie auch gegen zwei Lehrer und den Direktor Dienstaufsichtsbeschwerde erheben.

Ganze 45 Schüler des Gymnasiums, so der RP-Artikel, hätten sich zum Schuljahresende 2018/19 für eine andere Schule entschieden. Was ist dran an den Vorwürfen? Das Kevelaerer Blatt hat sich an der Schule umgehört.

Schulleiter Karl Hagedorn habe den besagten RP-Artikel mit „großem Unverständnis und Befremdung“ zur Kenntnis genommen. „Unsere Schule wird dabei in ein Licht gerückt, welches mit unserer gelebten Schulkultur […] in keiner Weise übereinstimmt und durch die Schieflage der Berichterstattung viele Eltern, Kollegen, Schülerinnen und Schüler und auch mich sehr betroffen stimmt“ – so schreibt er in einem Elternbrief am Tag nach der Veröffentlichung des Artikels.

Im Gespräch mit dem KB berichtet er, dass er im September den Anruf einer Journalistin der RP bekam, die ihm mehrere Vorwürfe überbrachte, ohne dabei konkrete Namen zu nennen. „Ich wusste bei diesem Gespräch gar nicht, um welche Anschuldigungen es konkret ging. Ich konnte dies nur raten und vermuten.“

Der Fall des Schülers, der dann die Schule wechselte, liege zudem ein gutes Jahr zurück. „Ich konnte der Journalistin nur allgemein antworten, dass wir an der Schule jedem Problem nachgehen und für jeden Fall Lösungen suchen, dass Mobbing an unserer Schule ein No-Go ist und regelmäßig Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden.“ Es sei für ihn schwierig zu fassen, warum der Artikel gerade jetzt erscheine und was er bezwecken solle.

Schon in dem Elternbrief stellte der Schulleiter auch einige Fehler des Artikels richtig. Keinesfalls hätten nämlich 45 Schüler das KvGG verlassen, um auf eine andere Schule zu wechseln. In den Jahrgangsstufen 9 und EF hätten 12 bzw. 16 Schüler gewechselt.

Außer bei einer Schülerin, die wegen eines Wohnortwechsels ein anderes Gymnasium besuchen musste, hätten die Schulwechsler nicht aus Mobbinggründen die Schule verlassen, sondern um an berufliche Schulen oder eine Realschule zu wechseln. Diese Zahlen seien völlig normal, versichert der Schulleiter.

Zurzeit geht’s am Gymnasium, bedingt durch die Herbstferien, zwar ruhig zu. Doch der “Mobbing-Artikel” bleibt weiterhin ein großes Thema.

Auch bei der umstrittenen Zeugnisbemerkung im Fall des besagten Schülers wäre der Schritt genau überlegt worden, erklärte Schulleiter Karl Hagedorn. Außerdem sei, als die Schulleitung vom geplanten Schulwechsel des Schülers erfuhr, sofort ein zweites Zeugnis ohne die Bemerkung zum Verhalten ausgestellt worden. „Von Seiten der Schule haben wir auch in diesem Fall alles getan, was in unserer Macht steht, und Gespräche mit dem Schüler und den Eltern gesucht“, berichtet er.

Betroffen stimmt es ihn, dass in diesem Fall wohl von Seiten der betroffenen Familie keine Lösung angenommen wurde und der Fall zur Schulaufsichtsbehörde der Bezirksregierung getragen wurde.

Seit sieben Jahren macht sich das KvGG gegen Mobbing stark. Es gibt Präventionsarbeit in Zusammenarbeit mit der Kreispolizei und Vertretern der Caritas. „Unsere Lehrer gehen ganz entschieden gegen alle Fälle von Mobbing vor“, versichert der Schulleiter. Dass es unter Schülern gerade in den unteren Klassen zu Mobbing kommt, liegt oft nicht in Händen der Schulleitung und des Lehrerkollegiums: „In den unteren Klassen gibt es oft Probleme in der Kommunikation und in der Nutzung der neuen Medien, aber viele Vorfälle geschehen außerhalb des Unterrichts oder außerhalb der Schule und wir haben dann keinen Einfluss darauf.“

Schule ohne Rassimus, Schule für Courage

Seit Juni 2018/19 trägt die Schule den Titel „Schule ohne Rassimus, Schule für Courage“. Extra trainierte Schüler aus höheren Klassen, sogenannte Netzpiloten, gingen im Frühjahr 2019 in die unteren Klassen und sprachen mit den Schülern über verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy und mit sozialen Netzwerken. Jedes Jahr kommt Polizeikommissar Stefan Hellwig in die Klassen und informiert Kinder und Eltern über Gefahren des Cybermobbings.

Nach den Herbstferien wird am KvGG das Thema Mobbing noch breiter aufgegriffen. „Gerne möchten wir herausfinden, wo es Probleme gibt, und diese gemeinsam lösen. Kein Kind soll und darf an unserer Schule gemobbt werden!“ Und natürlich dürfe jedes Kind, das es nötig hat, aus gesundheitlichen Gründen auch Traubenzucker zu sich nehmen und der Toilettenbesuch werde keinem verwehrt.

Auch für Kinder aus sozial schwachen Familien gebe es viele Unterstützungsmöglichkeiten. „Bei Problemen stehen neben den Lehrern auch eigene Vertrauenslehrer, Klassenpaten, Streitschlichter, Eltern- und Schülervertreter zur Verfügung“, so Hagedorn.

„Vorwürfe konnten nicht bestätigt werden“

Am Abend vor dem KB-Besuch an der Schule gab es eine Schulkonferenz, in der es auch um den RP-Artikel und die Vorwürfe ging. „Die Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft steht geschlossen gegen den Artikel. Die darin behaupteten Vorwürfe konnten so nicht bestätigt werden“, berichtet der Schulleiter, was dem KB auch seitens der Schülervertretung bestätigt wurde, die in einem Leserbrief den Vorwürfen widerspricht.

Schulsprecher Valdrin Qajani besucht das Gymnasium seit sechs Jahren. Er betont: „Wir haben ein äußerst positives Schulleben und eine ausgesprochen gute Kommunikation an unserer Schule. Seit einigen Monaten gibt es an unserer Schule zudem zwei Schulsozialarbeiter, die neben allen anderen Ansprechpartnern auch bei Problemen gerne weiterhelfen.“

Sylvia Robinson kennt das KvGG aus eigener Erfahrung und durch ihre Tochter, die im achten Jahr das Gymnasium besucht. Für sie steht fest: „Die Vorwürfe an die Lehrer kann ich so nicht teilen. Jedoch wird durch das Hantieren mit schlecht recherchierten sowie falschen Tatsachen ein Nährboden für Meinungsbildungen wie Mobbing und Rassismus, bereitet.“

Clemens Sieben hat als Schulpflegschaftsvorsitzender in den vergangenen Tagen viele Nachrichten von Eltern erhalten, die der RP-Artikel entsetzt hat. Seine Meinung: „Ich erlebe die Schule offen und schätze das Engagement der Schüler, Lehrer und Eltern. Es ist klar, dass auch mal Probleme auftreten oder es zum Streit kommt. Darauf sollten alle sofort reagieren und mit den Ansprechpartnern auf Seiten der Schüler, Lehrer oder Eltern intern Lösungen suchen, statt mit den Angelegenheiten an die Presse zu gehen.“

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler kann die pauschalen Vorwürfe nicht teilen. Zwei seiner Kinder besuchen das Gymnasium: „Es gibt wohl keine Schule, wo immer alles rundläuft. Aber ich erlebe das KvGG anders als im Artikel suggeriert. Mir erscheint der RP-Artikel recht einseitig. Auch scheint ein einzelner, nicht verallgemeinerbarer Streit nun von der Presse zum Skandal aufgeblasen zu werden. Aus eigenem Erleben und nach den Erfahrungen meiner Kinder kann ich sagen: Das KvGG ist eine gute Schule.“

Was liegt im Trend am Kardinal-von-Galen-Gymnasium?

Welche Bands sind in? Was nervt? Welche Youtube-Stars muss man unbedingt kennen? Fragen, die beim Dreh des KiKa-Trendchecks im Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG) von der Klasse 6c beantwortet wurden.

Im Sommer hatte sich Hannah aus der 6c beim Sender KiKa darum beworben, den Trendcheck am KvGG zu drehen. Wahrscheinlich hatte die Schülerin selbst am wenigsten damit gerechnet, aber ihre Bewerbung war so überzeugend, dass das KiKa-Team nach Kevelaer kommen wollte, um hier den Trendcheck zu drehen. Nun war es endlich soweit. Das Drehteam kam zusammen mit dem KiKa-live Moderator Ben an die Schule, pünktlich zum internationalen Frustrationsschreitag (4. Oktober). Dies sollte auch das Motto des Drehtags sein. Passend zum Motto war auch das Wetter. Der Dauerregen tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Hautnah dabei

Mit ein bisschen Kreativität wurde der Dreh, der für gewöhnlich im Freien stattfindet, ins Gebäude und in die Dreifachturnhalle verlegt. Die Schülerinnen und Schüler konnten live erleben, wie eine Sendung gedreht wird, was dafür notwendig ist und wie lange es manchmal dauert, bis eine Szene „im Kasten“ ist.

In den Pausen gab es für alle KvGGler die Möglichkeit, Selfies mit Ben zu machen, was im Foyer auch ausgiebig genutzt wurde. Das Filmteam war begeistert von der Schule und besonders von den Schülerinnen und Schülern. Redakteurin Sakina Gaba lobte die Kreativität und Spielfreude der Klasse 6c, die während des gesamten Drehs von ihrer Klassenlehrerin Eva Cepok begleitet wurde. Als Belohnung für den Tag gab es für alle Kinder Autogramme von Ben und einen KiKa-Turnbeutel.

Am Ende eines aufregenden Drehtages machte sich die Filmcrew wieder auf den Weg zurück nach Berlin. Die zufriedenen, aber auch ein bisschen erschöpften Hauptdarsteller wurden ins Wochenende verabschiedet.

Der Trendcheck wird am Samstag, 12. Oktober 2019, um 20 Uhr bei KiKa ausgestrahlt.

Schulinitiative „Kokon“ vorgestellt

Das Weezer Gesamtschulgebäude wurde kürzlich geschlossen und noch ist offen, welche Verwendung das aktuell leer stehende Schulgebäude in nächster Zeit haben wird. Zwei Elterninitiativen bewerben sich nun um den Zuschlag für das Gebäude. Neben der Elterninitiative für eine freie Realschule plant der Förderverein Kokon e.V. eine freie Grundschule und weiterführende Schule in Weeze. Kürzlich fand im Bürgerhaus Weeze die erste Informationsveranstaltung des Fördervereins Kokon statt.

Die neue Schulform soll eine Schule ohne klassischen Stundenplan, ohne altershomogenen Klassenverband, ohne stundenlangen Frontalunterricht und bis zur neunten Klasse auch eine Schule ohne Noten sein. Nach der Pädagogik von Maria Montessori, von Rudolf Steiner und dem Prinzip der Nicht-Direktivität sollen die Kinder mit Freude und aus eigenem Antrieb heraus lernen, eigene Themen einzubringen und individuell gefördert werden. Die Lehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen aber sollen in den neu geschaffenen Strukturen eingehalten werden.

Persönlichkeit statt Zeugnis

Felix Vos, Geschäftsführer des Kevelaerer Unternehmens Mera Tiernahrung mit knapp 150 Mitarbeitern, zählt von Beginn an zu den Unterstützern der neuen Schulinitiative. Auf der Informationsveranstaltung war er mit auf dem Podium und berichtete als Unternehmer, was im Berufsleben zählt und wo er Chancen des neuen Schulkonzeptes sieht. Für ihn sei bei Bewerbungsgesprächen ein Blick ins Zeugnis und dessen Noten kaum aussagefähig; vielmehr zähle für ihn die Persönlichkeit des Bewerbers, die sich nur im persönlichen Gespräch erkennen lasse. Für ihn als Unternehmer sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche in der Schule Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Kreativität lernen.

Oft sieht er Bewerber nach klassischen Schullaufbahnen nicht optimal auf das Berufsleben vorbereitet. „Viele haben Angst, Fehler zu machen, die sie ganz hemmt. Dabei sage ich immer: Fail fast, learn fast. Schneller als über gemachte Fehler kann man kaum lernen. Auch fehlt oft ein Einblick in die Praxis. Im geplanten Schulmodell sollen die Schüler viel besser auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden. Sie können in Funktionsräumen sich selbstständig mit Lernmaterial beschäftigen, Experten aus der Praxis werden eingeladen und die Schulen werden viel stärker an die Berufswelt angegliedert, auch durch viele Praktika.“

Stärken, Selbstwertgefühl und Kreativität

Silke Beyermann ist ausgebildete Musikpädagogin und Musiktherapeutin. Seit wenigen Wochen bietet die Weezerin auch musikpädagogische und musiktherapeutische Kurse zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern im „Sportraum“ auf der Marienstraße 18 in Kevelaer an. Sie ist auch Mitglied der Kokon-Initiative. Ihr ist es wichtig, dass die Schule Kinder in ihren Stärken, in ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Kreativität unterstützt. In ihrem Alltag als Musiktherapeutin erlebt sie, dass Kinder von Schule oft frustriert sind, unter Stress und Druck leiden, der sich oft in Bauch- und Kopfschmerzen äußert.

„Gerne hätte ich auch selbst so eine Schule erlebt, die die Kinder individuell fördert und sie in ihrer Kreativität sich entfalten lässt“, ist sie überzeugt. Die neue Idee unterstütze sie gern, denn nach einem solchen Modell können Lehrer viel mehr aus den Schülern herrausholen, meint Beyermann. Sie erarbeiten mit den Kindern einen persönlichen Lernkompass und jede Woche wird ein Feedback dazu gegeben, erklärt die Musiktherapeutin. Die Pädagogik basiere zum großen Teil auf der Montessoripädagogik, die Kinder in ihrer Selbstständigkeit unterstützt, sie selber Dinge entdecken und tun lässt. „Als Pädagogin und Therapeutin stehe ich voll und ganz hinter dem neuen Modell von Schule, das sich übrigens auch am skandinavischen Schulsystem orientiert, das dort schon seit 1974 erfolgreich umgesetzt wird und Kinder individuell fördert“, sagt Beyermann.

Ähnlich groß ist die Begeisterung von Ruth Plege, die in Kevelaer als Achtsamkeitstrainerin, Lerntherapeutin, Stress- und Mentalcoach arbeitet. Sie erfahre über ihre Arbeit immer wieder, wie Menschen heute immer mehr unter Stress leiden, sich Kinder kaum länger konzentrieren können, unruhig und abgelenkt sind. Individuell versucht sie, als Therapeutin die Kinder dabei zu begleiten, mit ihren Sinnen im Hier und Jetzt zu leben, gelassen, entspannt und gleichzeitig hoch fokussiert zu sein.

„Glück“ als Schulfach

Neben Achtsamkeitstraining sei es Plege wichtig, dass Kinder auch Freude und Begeisterung am Lernen erfahren können und ihr volles Potenzial entfalten können. Wie die Gründer der ähnlich konzipierten Facettenreich-Schule hat sie eine Zusatzausbildung zum Schulfach „Glück“ gemacht, in dem die achtsame Haltung als eine Ressource eine zentrale Rolle spiele. „In England ist Achtsamkeit schon ein Schulfach, es wäre so wichtig, nicht immer nur vom Ernst des Lebens zu sprechen, sondern Freude, Begeisterung bei den Kindern zu wecken, damit sie Schule auch mit etwas Schönem und mit Humor verbinden können. Oft sind Kinder sehr von Angst und Stress gesteuert, teils wird schon bei Schulkindern Burnout diagnostiziert. Wohin soll das Höher, Schneller, Weiter in unserer Gesellschaft noch führen? Das neue Schulkonzept ist da ganz anders. Ich halte es für ein sehr wertvolles, ganzheitliches Konzept, das Kindern hilft, ihre Persönlichkeit und Kreativität frei zu entfalten. Es ist großartig, mit wieviel Herzblut und Engagement dieses Konzept gerade auf die Beine gestellt wird“, meint Plege.

Überzeugt von der Schulform ist auch Monique van Lipzig, Hebamme und Mutter von drei Mädchen. Seit gut zwei Jahren verfolgt sie das Schulmodell der Schule Facettenreich. Sie hat zwei ihrer Mädchen spontan und vorläufig an der geplanten Kokon-Schule angemeldet. Sie wäre auch bereit, diese jeden Tag dorthin zu bringen und hofft nun, dass es auch klappt, dass die Kokon-Initiative das leere Gebäude übernehmen kann. „Kinder werden an einer solchen Schule einfach in ihren Fähigkeiten gefördert, sie lernen sich kennen, sich entwickeln und werden selbstständig. Das ist auch großartig für die Gemeinschaft, denn alle profitieren davon, wenn Talente entfaltet werden und Verantwortung großgeschrieben wird“, meint van Lipzig.

Wo werden Kinder am besten gefördert?

In welcher Schule ist ein Kind am besten aufgehoben? Gerade bei Kindern mit Entwick-lungsdefiziten stehen nicht nur Eltern, sondern auch Pädagogen, Therapeuten und Ärzte vor dieser schwierigen Frage.

Um rechtliche Rahmenbedingungen zu klären und praktische Entscheidungshilfen anzubieten, hatten die Inklusionsbüros der Caritas zu einer Fachtagung ins Hotel Klostergarten eingeladen, an der 55 Vertreter von Schulen und Kindergärten teilnahmen.

Begrüßt wurden die Teilnehmer von den Mitarbeiterinnen der Inklusionsbüros Adele Hoff, Ina Martens und Sigrid Thomas. Anschließend erläuterten Marcus Knops, Leiter der Gelderland-Schule, und Andreas Berndt, Leiter der St.-Antonius-Grundschule, die Fördermöglichkeiten für Kinder in unterschiedlichen Schulformen am Beispiel ihrer beiden Schulen.

Sollte ein Bedarf an sonderpädagogischer Förderung festgestellt worden sein, stellt sich die Frage, ob ein Kind besser an einer Förderschule oder an einer Grundschule des gemeinsamen Lernens gefördert werden kann. Hierzu wurden die schulischen Angebote im südlichen Kreisgebiet vorgestellt und erläutert.

Die letztliche Entscheidung für eine bestimmte Schulform ist immer abhängig vom jeweiligen Einzelfall. Dennoch waren sich die Teilnehmer der Fachveranstaltung in großen Teilen einig, dass jede Schulform unterschiedliche Stärken in der Förderung von Kindern hat. So sind Kinder mit Förderbedarf im sprachlichen Bereich tendenziell besser an einer Förderschule untergebracht, weil hier Defizite oft schon in kurzer Zeit behoben werden können.

Kinder mit Förderbedarf im emotionalsozialen Bereich sind ten-denziell an einer Grundschule des gemeinsamen Lernens besser aufgehoben, weil ihnen hier die Durchmischung des Klassenverbandes zugutekommt. Bei Kindern mit Förderbedarf im Bereich Lernen ist die
Schulform weniger ausschlaggebend, da hierbei die Förderung in jedem Falle sehr individuell auf das Kind abgestimmt ist.

„Uns war wichtig, den Teilnehmern heute fachlich fundierte Informationen mitzugeben, damit sie betroffene Eltern entsprechend gut beraten können. Gleichzeitig wollten wir die Fachleute aus den unterschiedlichen Einrichtungen miteinander in Kontakt bringen, denn nur so kann Inklusion funktionieren“, sagte Adele Hoff vom Inklusionsbüro in Straelen nach der Veranstaltung.

Weitere Informationen zum Thema “Inklusion” und besonders zum Übergang vom Kindergarten zur Grundschule erhalten Eltern auch in den Inklusionsbüros der Caritas in Geldern, Kevelaer und Straelen. Alle  Kontaktdaten gibt es unter www.inklusion-leicht-gemacht.de

Vor 35 Jahren eingeschult

In entspannter Atmosphäre trafen sich ehemalige Schülerinnen und Schüler der Hubertus-Grundschule in Kevelaer. Vor 35 Jahren wurden sie eingeschult. Bei netten Gesprächen konnten nun viele Erinnerungen ausgetauscht werden.

Eine Woche in der Bretagne

26 Schülerinnen und Schülern des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums sind in dieser Woche unterwegs in der Bretagne. Die Gäste aus der Marienstadt besuchen ihre Gastschüler in Dourarnenez, die sie selbst in Kevelaer hatten begrüßen dürfen, und zeigen sich vor allem von der bretonischen Küche begeistert.
Während ihres einwöchigen Aufenthaltes besuchen die jungen Gäste den Unterricht, besichtigen Quimper und Camaret und haben außerdem noch die Chance, sich im Segeln zu versuchen.
Foto: privat