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Polizei nimmt 23-Jährigen in Kevelaer fest

Neun Kilogramm Drogen und Waffen beschlagnahmt

Bereits vor zwei Wochen stellten die Kontrollbeamt*innen des Hauptzollamts Duisburg in Kevelaer über 9 Kilogramm Drogen mit einem geschätzten Schwarzmarktwert von rund 100.000 Euro und diverse Waffen sicher.

Die Beschuldigten handelten mit Marihuana und Kokain. Hauptverhandlung soll im Herbst beginnen.

Kriminalpolizei entlarvt Drogenbande in Kevelaer

Einen Erfolg verzeichnete die Kriminalpolizei des Kriminalkommissariat 3 der KPB Kleve, als sie Mitte diesen Jahres eine Drogenbande in Kevelaer enttarnte. Nach intensiver Ermittlungsarbeit konnten fünf Tatverdächtige festgenommen werden.

Angehalten wegen fehlender Siegel auf dem Kennzeichen

28-Jähriger fährt unter Drogeneinfluss

Einer Streife aufgefallen ist am Donnerstagnachmittag, 22.04.2021, auf der Venloer Straße, der 28-jährige Fahrer eines Peugeots, weil die Kennzeichen des Wagens nicht mit Zulassungssiegeln ausgestattet waren.

Spritztour endete in Psychiatrie

Ein schwarzer Kia beschäftigte die Polizei am Montag, 5. Oktober,  gleich mehrfach.

Zunächst meldeten ein 72-jähriger Gocher und seine 71-jährige Ehefrau den Wagen auf der Wache Goch als gestohlen. Gegen 17:00 Uhr hatten die Eheleute das Fahrzeug während ihrer Besorgungen auf dem Parkstreifen der Klever Straße geparkt und nicht bemerkt, dass ein Dieb ihnen den Fahrzeugschlüssel aus der Jackentasche gestohlen hatte. Erst als sie wieder zum Parkplatz zurückkehrten entdeckten die Gocher den Diebstahl.

Gegen 19:50 Uhr wurde der Polizei wiederum ein schwarzer Kia ohne Kennzeichen und mit auffälliger Fahrweise auf der Boxteler Bahn in Fahrtrichtung Goch gemeldet. Als Streifenbeamte versuchten, das in Schlangenlinien fahrende Fahrzeug anzuhalten, gab der Fahrer des Wagens zunächst Gas. Bei der mehrere Minuten dauernden Verfolgung, die auch durch die Gocher Innenstadt führte, fuhr der Kia teils mit stark überhöhter Geschwindigkeit. Schließlich konnte er in Kevelaer auf der Straße “Et Grotendonk” gestoppt werden, wobei der flüchtige Wagen ein Einsatzfahrzeug streifte und auf einen zweiten Streifenwagen auffuhr.

Der Fahrer des Kia, ein 25-jähriger Mann mit Wohnsitz in Uedem, leistete bei der anschließenden Festnahme Widerstand.

Bei dem Einsatz wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt, blieben aber dienstfähig.

Im Laufe des Einsatzes stellte sich heraus, dass der 25-Jährige nicht über eine gültige Fahrerlaubnis verfügt. Nachdem er außerdem Marihuanakonsum einräumte, wurde er zur Wache Kleve gebracht, wo ein Polizeiarzt ihm Blutproben zur Feststellung von Alkohol und Drogen im Blut entnahm.

Nach Begutachtung durch einen Arzt wurde der 25-Jährige durch den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Hanfplantage in Winnekendonk entdeckt

Nur Salat anzubauen reichte zwei 31- und 36-jährigen Männern aus Kevelaer am Wissener Weg offensichtlich nicht mehr. Nach einem Zeugenhinweis fand man eine kleine Plantage inklusive “Aufzuchtstation” in den von dem 31-Jährigen angemieteten Gewächshäusern. Auf dem Gelände wurden 250 Hanfpflanzen unterschiedlichster Größen kultiviert.

Beide Männer wurden am Vormittag jeweils in ihren Wohnungen angetroffen und vorläufig festgenommen. Nach der Durchsuchung der Wohnungen wurden die beiden Tatverdächtigen im Kriminalkommissariat vernommen. Die Hanfpflanzen wurden sichergestellt und werden nun vernichtet.

Über vier Jahre Haft wegen des bewaffneten Handels mit Betäubungsmitteln

Im Drogenprozess gegen ein Paar aus Kevelaer hat das Klever Landgericht einen 30-jährigen Mann wegen des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln und des bewaffneten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht unerheblicher Menge zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Geldbuße für die Freundin

Die 25-jährige Frau muss wegen Beihilfe eine Geldbuße von insgesamt 110 Tagessätzen zu je 10 Euro zahlen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beschuldigte zwischen Ende 2018 und dem 2. Mai letzten Jahres in einer dazu gezielt angemieteten Doppelhaushälfte in Winnekendonk eine professionelle Marihuanaplantage mit betrieben hat. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Erntemenge von 22 Kilogramm benannt.
Erschwerend kam hinzu, dass der junge Mann in der Wohnung seiner Freundin am Herbergskesweg in Kevelaer Drogen und mehrere Waffen deponiert hatte und die Drogen privat verkauft habe.

Zu seinen Gunsten wertete das Gericht, dass er die Existenz der Plantage selbst bei der Polizei angezeigt und den Hauptangeklagten selbst mit ans Messer geliefert hat. „Ohne ihn säßen wir nicht hier und würden andere Dinge tun“, hatte sein Anwalt im Schlussplädoyer dazu ausgeführt. Der Mann war im November 2019 zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden (das KB berichtete).

Die Freundin habe einmal auf der Plantage Pflanzen mit aufgerichtet. Da könne man von einem Beihilfetatbestand sprechen. Sie habe aber ansonsten den Handel nicht aktiv unterstützt, meinte das Gericht: Die Tatsache, dass die Drogen vom Lebenspartner in dem Haus am Herbergskesweg deponiert waren, sei letztendlich nicht als Beihilfe auszulegen.

Der Angeklagte hatte den eigenständigen Handel mit Drogen gestanden, um als selbst Abhängiger den Privatkonsum finanzieren zu können. Daneben waren in der Wohnung der Lebensgefährtin mehrere Waffen gefunden worden, weswegen das Gericht das als „bewaffneten Handel mit Betäubungsmitteln“ wertete.

Hinsichtlich der Plantage hatte der 30-Jährige gestanden, mal Lichter aufgestellt zu haben, dort Türen ausgewechselt und Equipments transportiert zu haben. Das Gericht sah eine aktivere Rolle als „Mittäter“ an. Er habe der Polizei nur von der Plantage erzählt, weil er von dem Täter und einem gewissen „Mario“ als Drahtzieher wohl bedroht worden sei, nachdem Unbekannte die Marihuanapflanzen aus dem Haus entfernt hatten.

Zwei Jahre in eine Entziehungsanstalt

Der 30-Jährige soll auf Anweisung des Gerichts für zwei Jahre in eine Entziehungsanstalt kommen. Bei erfolgreicher Therapie könne man unter Anrechnung der U-Haft die Reststrafe möglicherweise zur Bewährung aussetzen, deutete der zuständige Richter an. Ein Gutachter hatte zuvor von einem „Therapiewillen“ des Mannes gesprochen.

Unter Drogen in den Gegenverkehr

Am Dienstag gegen 16 Uhr befuhr ein 23-Jähriger aus Kevelaer in seinem Ford KA die Kardinal-van-Galen-Straße in Richtung Egmontstraße.

In einer leichten Rechtskurve im Bereich der Ampel zur Schulgasse geriet er in den Gegenverkehr und stieß mit einem entgegenkommenden VW Touran zusammen. In dem VW saß ein 34-Jähriger aus Kevelaer, der die Kollision nicht mehr verhindern konnte. Beide Fahrer blieben glücklicherweise unverletzt, an ihren Fahrzeugen entstanden jedoch erhebliche Schäden.

Durch sein auffälliges Verhalten gewannen die Polizeibeamten schnell den Eindruck, dass der 23-Jährige unter Drogeneinfluss stand. Deshalb wurde dem jungen Mann eine Blutprobe entnommen, seinen Führerschein musste er vorerst abgeben

Unterwegs unter Drogen und Alkohol

Am Mittwoch gegen 16.25 Uhr erhielt die Polizei Kenntnis über einen in Schlangenlinien fahrenden Autofahrer auf der Bundesstraße 9 zwischen Kevelaer und Weeze. Zwei Autofahrer, die hinter dem orangen VW fuhren, beobachteten die halsbrecherische Fahrt und informierten die Polizei.

Der Fahrer des VW Polo überholte in brenzligen Situationen und fuhr mehrfach auf die Gegenfahrbahn sowie in den Randstreifen. Ein Unfall konnte nur durch das gute reagieren der entgegenkommenden Fahrzeuge verhindert werden. Polizeibeamte konnten den 52-jährigen Kevelaerer in Höhe seiner Wohnanschrift anhalten.

Der merklich unter Drogen und Alkohol stehende 52-Jährige wurde mit zur Polizeiwache genommen, wo ihm durch einen Arzt zwei Blutproben entnommen wurden. Weiterhin schrieben die Beamten eine Strafanzeige wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs und der Führerschein wurde beschlagnahmt. Der Kevelaerer konnte anschließend die Wache wieder verlassen.

Die Polizei sucht weitere Zeugen, die dem 52-Jährigen auf seiner Irrfahrt auf der B9 ausweichen mussten. Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon: 02823/1080.

Handy, Alkohol und Drogen

Einmal im Jahr veranstaltet Ruth Tröschkes, Jugendhilfeplanerin der Wallfahrtsstadt Kevelaer, eine Informationsveranstaltung mit der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte berichtete nun der Diplomsozialarbeiter, Familientherapeut und Suchtberater Stephan Gnoß einigen interessierten Eltern über Suchtgefahren für Kinder, sei es in Bezug auf digitale Medien, Alkohol oder Drogen.
Seit 18 Jahren ist Stephan Gnoß in dem Thema tätig, berät Eltern oder an Schulen im ganzen Südkreis. Auch an der Kevelaerer Gesamtschule macht er regelmäßig Schülerprojekte. Oft bekomme er Anrufe von Eltern, die klagen, dass durch übermäßigen Handy-, Spiele- oder Computerkonsum ihr Familienleben nicht mehr gut funktioniere.
„Heute sind alle Ihre Kinder online, Sie können dieser Entwicklung nicht mehr ausweichen. Aber Sie allein stellen für Ihre Kinder die Regeln auf, die Sie auch kontrollieren müssen. Diskutieren Sie nie mit Ihren Kindern über die Regeln, sonst haben Sie schon verloren“, stellte er klar.
Bildschirm als bester Freund
Mittlerweile gebe es in ganz Deutschland etwa 500.000 spielsuchtgefährdete Jugendliche, oft sei der Bildschirm ihr bester Freund, direkte soziale Kontakte würden für Betroffene zunehmend uninteressant. Teils habe Stephan Gnoß schon mit 16-Jährigen zu tun, die 17 bis 19 Stunden täglich zocken.
Viele Spiele wie Fortnite und noch viel stärker Grand Theft Auto seien problematisch, da es in ihnen um Gewalt gehe, in anderen lauerten versteckte Geldfallen (Clash of clans, Fortnite), manche setzten eine lange Spielzeit voraus, um Erfolg zu haben (Clash of clans) oder verfügten über einen rauen Umgangston (League of Legions).
Bei Messengerdiensten und Sozialen Medien gab er zu bedenken: „Diese Datenkraken wissen bald alles über Sie und Ihre Kinder, verwenden die Daten für ihre Zwecke oder verkaufen sie weiter. Sie werden bald gläsern, alle Ihre Vorlieben sind den Diensten bekannt, so dass Sie oft nur noch gezielt Werbung erhalten. Bei WhatsApp, das offiziell erst ab 16 Jahren ist, haben Sie oder Ihre Kinder zudem bei der Anmeldung automatisch Ihr Einverständnis gegeben, dass all Ihre Fotos verwertet werden dürfen.“
Er gab den Eltern zu bedenken, dass die wissenschaftlich empfohlene Bildschirmzeit in Bezug auf Fernseher, Computer und Handy zusammen für Kinder und Jugendliche nur rund fünf Minuten pro Lebensjahr täglich betrage. Auch sollte es möglichst Tage ganz ohne Bildschirmnutzung geben.
Er warnte vor Gefahren des Internets in Form von Cybermobbing und Cybergrooming. Oft würden Erwachsene sich gezielt über soziale Netzwerke Kindern nähern, häufig mit sexuellen Absichten oder Erpressungsplänen. Er empfahl, die Handys der Kinder nicht als deren privates Tagebuch zu sehen, sondern regelmäßig zu kontrollieren und bei Verdacht einen Screenshot zu erstellen, Kontakte zu blockieren und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
„Wird pornografisches Material auf dem Handy Ihres Kindes gefunden, haften Sie als Eltern und sind strafrechtlich dafür verantwortlich“, erklärte er den Eltern. Handys empfahl er für Kinder erst ab der weiterführenden Schule und dann auch nur zeitlich beschränkt. Die Kinder sollten sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang mit den Medien lernen und in den Eltern darin auch ein Vorbild haben.
Ein weiteres akutes Suchtproblem für Jugendliche sei Alkohol. Offiziell erlaubt ab 16 (Wein, Bier, Sekt) bzw. 18 Jahren (Hochprozentiges) sei Alkohol keinfalls eine weiche, sondern eine harte Droge, die auf das Nervensystem wirkt und die von Jugendlichen nur langsam abgebaut werden kann und oft unterschätzt wird. Deutschland sei eine „Alkoholproblemnation“ mit einer „gestörten Trinkkultur“.
Werbung steigert Konsum
Während in anderen Ländern Alkohol nur in Maßen zum Essen getrunken werde, gehöre Alkohol hier für viele zu Partys einfach dazu; auch die Alkoholindustrie würde Unmengen für Werbung ausgeben, etwa bei Fußballspielen, und starke Bewerbung würde automatisch auch zu höherem Alkoholkonsum führen.
Näher ging Gnoß auch auf Shisha-Rauchen und Drogen ein. „Seien Sie als Eltern nicht Freunde oder Partner Ihrer Kinder. Sie dürfen Sie auch ruhig fordern und ihnen Grenzen setzen. Geben Sie Ihren Kindern Zuwendung und Liebe, aber auch Orientierung, Regeln und seien Sie selbst ihnen ein Vorbild“, gab er allen Gästen mit auf den Weg.

Erfreuliche Nachrichten vom Arbeitsmarkt

Der Sozialausschuss beschäftigte sich mit der Arbeit der Caritas im Zuge des LEADER-Projektes „Unser Dorf ist stark durch Vielfalt“, das Saskia Elders und Gerrit Herrmans ausführlich vorstellten. Das erste Jahr war von dem Aufbau von Netzwerken und der Unterstützung der Akteure vor Ort geprägt.
Man wolle so neue Ansätze der Integration in den Ortschaften stärken, die Bildungs- und Arbeitsmarktperspektiven verbessern, Betriebe beraten, wie sie Migranten einstellen können. Dabei sei man mit dem Jobcenter im engen Austausch, gehe zur passgenauen Besetzung von Stellen auch in die Betriebe. „Wir sind aber darauf angewiesen, dass es sich rumspricht“, so Elders.
Eine wesentliche Frage des Tages war, ob die Diakonie im Kirchenkreis Kleve zur Finanzierung ihrer Drogenberatung einen erhöhten Zuschuss auf 10 Cent pro Einwohner und Jahr erhalten soll. Im vergangenen Jahr hatte der Ausschuss den Antrag wegen des bevorstehenden Doppelhaushaltes noch zurückgestellt.
Für die Diakonie stellte Petra von Bergen die Beratungsarbeit vor. Natürlich gebe es für die kostenlosen Beratungen durch die sechs Fachkräfte (bei insgesamt 3,5 Stellen zur Suchtvorbeugung) schon eine Umlage vom Kreis aus, aber die Träger müssten einen Teil der Kosten selber tragen. „Die sind aber höher, als sie für uns vertretbar sind“, so van Bergen.
Die Beratung von Konsumenten, Suchterkrankten und Angehöriger Suchterkrankter in Geldern sei deutlich gestiegen.
Insgesamt seien 2018 495 Personen zur Beratung gekommen – davon aus Kevelaer 7,64 Prozent. Außerdem arbeite man verstärkt in der Prävention und Suchtvorbeugung. Man habe dabei mehr als 4800 Kontakte im Kreis durch die Fachstelle für Suchtvorbeugung bedient. Gerd Engler, Leiter des Fachbereichs Soziale Hilfen bei der Caritas im Kreis Kleve, ergänzte die Aussagen mit der Darstellung der Caritas-Arbeit in diesem Bereich.
SPD und Grüne signalisierten, dem Antrag sofort zuzustimmen, die anderen Parteien wollten sich in den Fraktionen beraten. Dementsprechend soll der Antrag im nächsten Sozialausschus beschlossen werden und in den Haushaltsausschuss gehen. Alle Parteien ließen aber Sympathie für das Anliegen durchblicken.
Flüchtlingshilfe
Der Ausschuss diskutierte auch den „Seebrücken“-Ratsbeschluss, demzufolge sich Kevelaer mit den Flüchtlingen öffentlich solidarisch erklärt und sich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung öffentlich positioniert hat. Die Stadt hatte sich dabei auch bereit erklärt, zusätzlich zur Verteilungsquote von Schutzbedürftigen unkompliziert und schnell Seenotgerettete aufzunehmen.
In einem Katalog für Kommunen sind weitere fünf Punkte aufgeführt, wie man Flüchtlinge in Seenot unterstützen kann – unter anderem über die aktive Unterstützung der Seenotrettung durch eine Patenschaft für ein Seenotrettungsschiff, die Unterstützung zusätzlicher Aufnahmeprogramme und die Beteiligung an einem europaweiten Bündnis „Sichere Häfen“. Der Grüne Ulrich Hünerbein-Ahlers warb für diese insgesamt fünf Punkte, um mehr für die in notleidenden Menschen zu tun. Die anderen Parteien zeigten sich skeptisch, was diese Punkte denn nun in der Praxis konkret bedeuten sollen. Entsprechend wurde das Ansinnen mehrheitlich zurückgewiesen.
Arbeitsmarkt
Erfreuliches hatte der Fachbereichsleiter „Soziales“, Ludger Holla, bei der Vorlage des Berichts zur „Grundsicherung für Arbeitssuchende“ für den August zu berichten. Man habe einige Vermittlungserfolge erzielen können. Die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sei im Vergleich zum Vormonat um 15 Prozent gesunken. „Das Jobcenter hat da gute Arbeit geleistet“, so Holla.
Der Beurteilung schloss sich die Politik an. Allerdings deutet nach Auffassung der Verwaltung die Verlangsamung der guten Entwicklung darauf hin, dass die Abschwächung der Wirtschaft langfristig durchaus wieder zu mehr Bedarfsgemeinschaften führen kann.
Hausmeister reicht zur Betreuung der Flüchtlingsunterkunft
Positiv wurde von den Sozialausschussmitgliedern auch gewertet, dass sich Land, Bund und Europäische Union mit insgesamt vier Millionen Euro an der Umgestaltung der früheren Virginia-Satir-Schule zu einer Jugendberufsagentur beteiligen. Die Förderquote liege da bei 90 Prozent, die Stadt Kevelaer muss dazu also noch 10 Prozent an Eigenleistung bereitstellen. Inhaltlich sei man mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Kreis Kleve an der Ausgestaltung des Projekts dran, bestätige Ludger Holla.
Der Ausschuss sprach sich nach kurzer Diskussion auch dafür aus, den Vertrag mit der Sozialbetreuung und den Sicherheitsdienst an der bisherigen Flüchtlingsunterkunft am Sporthotel über Ende September hinaus nicht weiter zu verlängern. Die Menschen dort sollen von einem Hausmeister betreut werden.
Nur noch 60 Flüchtlinge im Sporthotel
Zurzeit seien dort nur noch um die 60 Flüchtlinge untergebracht, machte Holla klar. Mit dem Ankauf der Immobilien an der Karl-Leisner-Straße und dem Heiligenweg habe man eh den Schritt in Richtung dezentrales Wohnen der Menschen beschritten.
Und in Kevelaer selbst gebe es Einrichtungen mit ähnlichen Belegungszahlen, die von einem Hausmeister betreut würden. Die Entscheidung bedeutet, dass die Kosten von jährlich 168.000 Euro entfallen. Demgegenüber stehen die neuen Personalkosten in Höhe von gut 46.000 Euro.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss am Ende auch dafür aus, dass die Verwaltung ein Maßnahmen- und Handlungskonzept zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Kevelaer und in den Ortschaften erstellen soll.