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Bürgermeister Dr. Dominik Pichler bei der Eröffnung des Kapellenplatzes. Foto: nick
Dr. Dominik Pichler will erneut für das Amt des Bürgermeisters kandidieren

Halbzeit der zweiten Amtszeit

Mit dem Kevelaerer Blatt sprach der amtierende Bürgermeister zur Halbzeit der laufenden Wahlperiode über Erreichtes und Erstrebenswertes, über Leistungen, Ideen, Utopien – und über Kompromisse.

Kevelaerer Kita-Kinder durften das Rathaus erkunden

„Sternschnuppen“ besuchten den Bürgermeister

Die Wolkengruppe des Kevelaerer Familienzentrum Sternschnuppe der Lebenshilfe Gelderland war kürzlich zu Besuch bei Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Die Corona-Lage in Kevelaer entspannt sich

Auf dem Weg zur Normalität

Deutliche Worte fand Bürgermeister Dominik Pichler in dieser Woche gleich in zweifachem Sinne. Zum Einen kann er für Kevelaer – selbiges gilt für den Kreis Kleve – verkünden: „Die Welle ist abgeklungen.“

Lockerungen im Kreis Kleve: Bei der Stadtverwaltung ist man noch vorsichtig.

Kommt jetzt der „Jojo-Effekt“?

Zuerst einmal gab es zu Beginn dieser Woche positive Nachrichten aus dem Rathaus: Kevelaers 7-Tage-Inzidenz ist auf 34,5 (Stand 31. Mai) gesunken.

Mit Dominik Pichler ist auch ein Kevelaerer bei der Online-Liga des Deutschen Quiz-Vereins vertreten

Über die Stadtgrenzen hinaus Quizliebhaber

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie Bürgermeister eigentlich so ihre Freizeit verbringen? Auch wenn diese in Teilen knapp bemessen sein dürfte, gibt es auch für ein Stadtoberhaupt eine Zeit am Tag ohne Anzug, Rathaus und politische Entscheidungen.

Bürgermeister Dominik Pichler sprach mit ihr über Corona, Impfungen und die Zusammenarbeit mit dem Kreis

Antrittsbesuch von Landrätin Silke Gorißen

ie gemeinsamen Herausforderungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Landrätin Silke Gorißen und Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Beim Antrittsbesuch der Landrätin im Rathaus am Peter-Plümpe-Platz ging es beispielsweise um die Details bei der Priorisierung bestimmter Gruppen für die Corona-Schutzimpfung und das Impfzentrum Kreis Kleve.

Weit weg von einer entspannten Lage

Es ist ein leichter Abwärtstrend zu erkennen. In Kevelaer war die 7-Tage-Inzidenz Anfang der Woche auf 58 gesunken, nachdem sie in der vergangenen Woche bei knapp über 100 lag. Dass ein solcher Trend nach unten nicht zwangsläufig anhalten muss, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Nun heißt es, die Zahlen nicht nur zu halten, sondern noch weiter zu drücken. Eine Schwierigkeit sei aktuell, erklärt Ordnungsamtschef Ludger Holla, dass bei vielen Infizierten nicht nachvollziehbar sei, wo eine Ansteckung stattgefunden hat. „Wir sind weit weg von einer Entspannung der Lage.“

Missachtung der Maßnahmen

Angesichts dessen scheint es noch weniger verständlich, dass viele Bürger*innen offenbar nachlässig bei der Einhaltung der Corona-Maßnahmen werden. Am vorletzten Wochenende sei bei dem frühlingshaften Wetter bereits zu beobachten gewesen, dass einige Gruppen bei ihren Spaziergängen definitiv aus mehr als einem Haushalt plus einer weiteren Person bestanden, mahnt Holla. Diese Beobachtung habe sich am vergangenen Wochenende fortgesetzt. Das Ordnungsamt habe kontrolliert und bei zu großen Gruppen beobachten können, dass diese sich schnell auflösten, als sie die Mitarbeiter*innen erblickten. Auch seien in der Innenstadt, in der im Radius von zehn Metern um jedes geöffnete Einzelhandelsgeschäft eine Maskenpflicht besteht, immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs. „Es scheint sich eine Müdigkeit einzustellen“, sagt Holla und appelliert, sich weiterhin diszipliniert an die Beschränkungen zu halten.

Die teilweise Öffnung der Schulen und Kitas ist nach Auffassung von Bürgermeister Dominik Pichler trotz der angespannten Lage weiterhin ein wichtiger Schritt. Es solle aber auch, da sind sich Pichler und Holla einig, über weitere Öffnungen nachgedacht werden. Sowohl in der Gastronomie als auch im Einzelhandel habe es im vergangenen Jahr gut funktionierende, sichere Hygienekonzepte gegeben. Die Perspektive für weitere Branchen sei weiterhin ein wichtiges Augenmerk.

Mutation im Blick

Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer wieder gesunken ist, kreisweit geht der Wert nicht signifikant nach unten (Stand Montag, 1. März: 73,3). Bei den Verantwortlichen des Kreises sei zudem eine gewisse Nervosität hinsichtlich der britischen Mutation des Coronavirus (B.1.1.7) spürbar, erklärt Holla. Demnach liege es nun auch in Kevelaer an jedem Einzelnen, weiterhin die Maßnahmen zu befolgen und so zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. 

7-Tage-Inzidenz in Kevelaer wieder über 100

Während Bürgermeister Dominik Pichler in der vergangenen Woche noch eine „Querbewegung“, also eine beinahe Stagnation, hinsichtlich der Corona-Infektionen in Kevelaer beklagte, liegt die Sorge in dieser Woche an anderer Stelle: Die 7-Tage-Inzidenz in der Marienstadt steigt auf 103,4 (Stand Dienstag, 23. Februar). In den vergangenen sieben Tagen wurden 30 Neuinfektionen verzeichnet, die nicht durch einen Hotspot erklärbar sind. Das Geschehen ist diffus. 

„Das beunruhigt uns extrem“, findet Ordnungsamtschef Ludger Holla klare Worte. Es sei zu erkennen, „dass die britische Mutation auch bei uns auf dem Vormarsch ist.“ Es werde zwar nicht bei jeder Infektion eine Gen-Sequenzierung zur Erkennung einer möglichen Mutation vorgenommen, aber einige Fälle würden darauf untersucht. Denn seit Kurzem sei zu erkennen, dass durch eine Indexperson vermehrt direkt ein ganzer Hausstand infiziert werde, ergänzt Pichler. Dieses Phänomen sei so in der Vergangenheit sehr selten zu beobachten gewesen.

Die teilweise Öffnung von Schulen und Kitas in dieser Woche sieht Pichler dennoch positiv. Es sei für die Kinder und Schüler*innen „eine Wohltat, dass sie wieder in die Schule beziehungsweise den Kindergarten gehen können.“ Die Belastung für Eltern, aber auch für die Kinder sei inzwischen enorm. „Dass da was passiert, war allerhöchste Zeit“, findet Pichler, der auf eine langfristig funktionierende Lösung hofft.

Bürger*innen sollen nicht nachlässig werden

Da das öffentliche Leben durch den Shutdown weiterhin stark heruntergefahren ist, bleibt der Stadtverwaltung erneut nur der Appell an die Bürger*innen, sich weiterhin an die Maßnahmen zu halten. Vor allem am vergangenen Wochenende sei bei dem frühlingshaften Wetter zu beobachten gewesen, dass sich Gruppen von Menschen draußen zum Spaziergang trafen, berichten Pichler und Holla. Angesichts der Situation sei das völlig verständlich. Allerdings setze das gute Wetter nicht die Kontaktbeschränkungen außer Kraft. „Es gilt nach wie vor die Kontaktbeschränkung: ein Hausstand plus eine Person“, mahnt Holla. Daran hätten sich am Wochenende viele Menschen vor Ort nicht gehalten.

So verständnisvoll die Stadtverwaltung auf die Bedürfnisse der Bürger*innen reagiert, die Situation sei ernstzunehmen. Auffallend sei eben, dass die Zahl der Neuinfektionen in Kevelaer trotz der starken Beschränkungen nicht sinken – im Gegenteil, sagt Pichler, der auf eine baldige Entspannung der Situation durch die Impfungen hofft. Zum Vergleich: Zuletzt lag die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer Anfang Februar über 100 – allerdings bedingt durch ein Ausbruchsgeschehen im Wohnstift St. Marien. Davor wurde der Wert zuletzt Mitte Dezember 2020 erreicht. 

„Wir kriegen die Zahlen nicht gedrückt“

Nachdem Kevelaer seit Jahresbeginn relativ stabil bei 15 bis 17 Corona-Neuinfektionen pro Woche lag, gibt es nun einen weiteren Ausschlag nach oben. 82,6 beträgt die 7-Tage-Inzidenz am Montag, 15. Februar 2021. Die Zahl sei „überraschend hoch. Wir sind nicht zufrieden damit, wie sich das aktuell entwickelt“, schildert Ordnungsamtschef Ludger Holla. Nachdem die Inzidenz Ende Januar durch einen Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien kurzzeitig auf über 100 gestiegen war, lag der Wert anschließend relativ konstant zwischen 50 und 60. Nun gibt es durch zwei infizierte Familien in Kevelaer erneut einen Marker nach oben. In einer der Familien liege nachweislich die britische Corona-Mutation vor, so Holla. Im Familienzentrum Sternschnuppe befinden sich aktuell aufgrund eines Index-Falles die Kinder und Erzieher*innen einer Gruppe in Quarantäne. „Wir kriegen die Zahlen nicht gedrückt. Und wir wissen nicht warum“, findet Bürgermeister Dominik Pichler klare Worte. Es seien Entwicklungen, bei denen „wir ein bisschen vor einem Rätsel stehen. (…) Es tut sich für uns in den letzten zwei Wochen zu wenig.“ 

Seit Weihnachten verzeichne man in Kevelaer eine Querbewegung, erklärt Pichler. Neben drei kleineren und größeren Ausschlägen nach oben, liegt die 7-Tage-Inzidenz seitdem konstant unter 70. Noch vor einer Woche lag sie sogar bei 44,8. Man könne sich aktuell allerdings nicht erklären, warum die Zahlen in der Marienstadt trotz des Shutdowns nicht signifikant sinken. Seit eineinhalb Monaten ist kein deutlicher Abwärtstrend mehr zu beobachten. Da sich das Infektionsgeschehen in Kevelaer weiterhin diffus gestaltet und in der Regel keine Hotspots zu lokalisieren sind, bleibt den Verantwortlichen der Stadt aktuell nur das Vertrauen in die Bürger*innen, dass alle Schutzmaßnahmen weiterhin befolgt werden.

Die Perspektive fehlt

Trotz der Ratlosigkeit über die Entwicklungen fordert Pichler weiterhin eine Perspektive für die Bürger*innen – wirtschaftlich wie privat. Von den jüngsten Bund-Länder-Beratungen am 10. Februar zeigt er sich enttäuscht. Seine Einstellung wenige Tage zuvor war klar: Durchhalteparolen reichen nicht mehr. Nun ist zwar den Friseur*innen und Schüler*innen eine Perspektive geboten worden – das reiche aber „nicht ansatzweise“, kritisiert Pichler. Man müsse weiter denken – dem Einzelhandel, der Gastronomie sowie den Menschen auf privater Ebene eine Aussicht auf Änderungen geben.

Niemandem sei geholfen, die Maßnahmen alle auf einmal über Bord zu werfen. Es sei aber ebenso wenig tragbar, von einem Shutdown in den nächsten zu gehen. Wichtig sei, den Leuten zu vermitteln, unter welchen Bedingungen es Lockerungen geben wird. In einigen Bereichen schwinde das Verständnis der Bürger*innen für die Maßnahmen. Sie müssten weiterhin ein Ziel aufgezeigt bekommen, ab dem sie wieder ein Stück Normalität zurückerlangen. „Versuchen Sie mal, einem Kind zu erklären, warum es lernen soll. Mit den Worten ‚weil ich das sage‘“ komme man da nicht weit, veranschaulicht der Bürgermeister der Stadt.

Für die Friseur*innen ist die Zeit des Wartens immerhin ab dem 1. März 2021 vorbei. Sobald diese ihre Salons wieder öffnen, wird es auch in Kevelaer Kontrollen des Ordnungsamtes geben. Auch wenn künftig Gastronomie und Einzelhandel wieder öffnen dürfen, werde man stichprobenartig kontrollieren, kündigt Ludger Holla an. Aufgrund der positiven Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr erwarte man in Kevelaer allerdings keine weitreichenden Verstöße. 

Durchhalteparolen reichen nicht mehr

Die Corona-Infektionszahlen in Kevelaer lassen aktuell zumindest eine kleine Hoffnung auf Lockerungen zu. 44,8 beträgt die 7-Tage-Inzidenz am Montag, 8. Februar 2021. Nachdem die Zahl kürzlich erst durch einen Corona-Ausbruch im Wohnstift St. Marien in den dreistelligen Bereich gestiegen war, sinken die Zahlen nun wieder – und haben in dieser Woche die 50er Grenze unterschritten. Auch wenn nicht jede Stadt auf solch hoffnungsvolle Entwicklungen blicken kann, drängt der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch, 10. Februar 2021, auf einen Strategiewechsel. Neben „Durchhalteparolen“ müsse es eine „klare und nachvollziehbare Exit-Strategie“ geben.

Man müsse nicht nur den Unternehmer*innen, sondern auch jedem Einzelnen eine Perspektive bieten – ein fortwährendes Verlängern des Shutdowns, gepaart mit der Aufforderung „wir müssen durchhalten“ funktioniere nicht auf Dauer. „Unter welchen Voraussetzungen lockern wir das wieder in den Normalzustand?“ Diese Frage müsse im Fokus der Debatten stehen. Und bis dahin müsse man den Menschen zumindest in kleinen, dem Infektionsgeschehen angepassten Schritten eine Perspektive geben.

Schrittweise Schulöffnung 

Wie eine entsprechende Strategie aussehen könne oder in welchen Schritten man vorgehe, habe er selbst nicht in der Hand. Eine realistische Möglichkeit könne aber beispielsweise eine schrittweise Öffnung der Schulen ab März sein – unter Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen und gegebenenfalls den Infektionszahlen in den jeweiligen Städten angepasst. Was hingegen nicht passieren dürfe, sei ein erneut zu kurzfristiges Handeln, mit dem man die Verantwortlichen vor das Problem stelle, innerhalb weniger Tage eine Schulöffnung logistisch zu planen.

Auch unabhängig von den sich positiv entwickelnden Infektionszahlen in Kevelaer – so „niedrig“ waren diese zuletzt im Oktober 2020 – sieht Pichler es allgemein als unerlässlich an, darüber nachzudenken, welche Lockerungen zu verantworten sind. Es gehe nicht um ein kopfloses Aufheben sämtlicher Beschränkungen. Aber die Einstellung „wir müssen durchhalten, egal wie hoch die Inzidenz ist“, sei auf Dauer nicht haltbar. Die Maßnahmen müssten weiterhin erklärbar und nachvollziehbar sein.

Hilfe für die Mitfahrbörse

Nachdem am heutigen Montag, 8. Februar, das Impfzentrum in Kalkar in Betrieb genommen wurde, verweist Ordnungsamtschef Ludger Holla noch einmal auf die Mitfahrbörse. Dort können sich Personen, die einen Transport zum Impfzentrum und zurück benötigen, sowie freiwillige Helfer*innen melden, um eine Fahrmöglichkeit anzubieten. Bisher gibt es 35 Impftermine, bei denen Hilfe benötigt wird, 12 Helfer*innen erklärten sich bisher bereit. Das bedeute aktuell noch, dass jede/r Helfer*in ca. drei Fahrten übernehmen müsste, sagt Holla. Noch mehr Helfer*innen würden weniger „Arbeit“ für den Einzelnen bedeuten. Wer helfen möchte, kann sich nach wie vor unter Tel. 02832 / 122-447 oder unter corona@kevelaer.de melden.