Weit weg von einer entspannten Lage

Es ist ein leichter Abwärtstrend zu erkennen. In Kevelaer war die 7-Tage-Inzidenz Anfang der Woche auf 58 gesunken, nachdem sie in der vergangenen Woche bei knapp über 100 lag. Dass ein solcher Trend nach unten nicht zwangsläufig anhalten muss, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Nun heißt es, die Zahlen nicht nur zu halten, sondern noch weiter zu drücken. Eine Schwierigkeit sei aktuell, erklärt Ordnungsamtschef Ludger Holla, dass bei vielen Infizierten nicht nachvollziehbar sei, wo eine Ansteckung stattgefunden hat. „Wir sind weit weg von einer Entspannung der Lage.“

Missachtung der Maßnahmen

Angesichts dessen scheint es noch weniger verständlich, dass viele Bürger*innen offenbar nachlässig bei der Einhaltung der Corona-Maßnahmen werden. Am vorletzten Wochenende sei bei dem frühlingshaften Wetter bereits zu beobachten gewesen, dass einige Gruppen bei ihren Spaziergängen definitiv aus mehr als einem Haushalt plus einer weiteren Person bestanden, mahnt Holla. Diese Beobachtung habe sich am vergangenen Wochenende fortgesetzt. Das Ordnungsamt habe kontrolliert und bei zu großen Gruppen beobachten können, dass diese sich schnell auflösten, als sie die Mitarbeiter*innen erblickten. Auch seien in der Innenstadt, in der im Radius von zehn Metern um jedes geöffnete Einzelhandelsgeschäft eine Maskenpflicht besteht, immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs. „Es scheint sich eine Müdigkeit einzustellen“, sagt Holla und appelliert, sich weiterhin diszipliniert an die Beschränkungen zu halten.

Die teilweise Öffnung der Schulen und Kitas ist nach Auffassung von Bürgermeister Dominik Pichler trotz der angespannten Lage weiterhin ein wichtiger Schritt. Es solle aber auch, da sind sich Pichler und Holla einig, über weitere Öffnungen nachgedacht werden. Sowohl in der Gastronomie als auch im Einzelhandel habe es im vergangenen Jahr gut funktionierende, sichere Hygienekonzepte gegeben. Die Perspektive für weitere Branchen sei weiterhin ein wichtiges Augenmerk.

Mutation im Blick

Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer wieder gesunken ist, kreisweit geht der Wert nicht signifikant nach unten (Stand Montag, 1. März: 73,3). Bei den Verantwortlichen des Kreises sei zudem eine gewisse Nervosität hinsichtlich der britischen Mutation des Coronavirus (B.1.1.7) spürbar, erklärt Holla. Demnach liege es nun auch in Kevelaer an jedem Einzelnen, weiterhin die Maßnahmen zu befolgen und so zur Eindämmung der Pandemie beizutragen.