Die Corona-Lage in Kevelaer entspannt sich

Auf dem Weg zur Normalität

In Kevelaer entspannt sich die Corona-Lage. Foto: KB-Archiv

Deutliche Worte fand Bürgermeister Dominik Pichler in dieser Woche gleich in zweifachem Sinne. Zum Einen kann er für Kevelaer – selbiges gilt für den Kreis Kleve – verkünden: „Die Welle ist abgeklungen.“ Die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer liegt am heutigen Montag, 14. Juni 2021, bei 13,8 und ist damit binnen einer Woche um fast 30 gesunken. „Daher habe ich die Hoffnung, dass es weiter nach unten geht“, sagt Pichler. Mit nicht weniger Nachdruck macht er allerdings deutlich, dass in Kevelaer mit dem Sinken der Zahlen wohl auch die Bereitschaft zum Tragen einer Atemschutzmaske sinkt. „Wenn ich mit einer Maske durch die Stadt laufe, gehöre ich zu einer Minderheit“, bemängelt Pichler. Wie in der vergangenen Woche bereits berichtet, gilt im Rahmen der Coronaschutzverordnung des Landes NRW nach wie vor die Pflicht zum Tragen einer Maske im Umkreis von zehn Metern um jedes geöffnete Geschäft.

Die Maskenpflicht allgemein zu entschärfen, ist derzeit in Gesprächen. Vor allem im Außenbereich könnte es bald Lockerungen geben. Dass irgendwann die Frage nach dem Sinn des Masketragens aufkomme, sei klar, so Pichler. „Die wird auch beantwortet. Aber nicht von den Bürgerinnen und Bürgern und auch nicht von der Stadtverwaltung.“ Solange es keine Regeländerung von „oben“ gibt, gelten die Maßnahmen weiterhin – auch in Kevelaer.

Das Spiel zu Ende bringen

Nicht nur mit Blick auf die derzeit stattfindende Fußball-Europameisterschaft verbildlicht der Kevelaerer Bürgermeister die Lage sportlich: „Wir sind in der 87. Minute, wir führen 3 zu 0. (…) Jetzt geht es darum, das Spiel, in dem wir deutlich führen, über die Zeit zu bringen.“ Jegliche Maßnahmen eigenständig über Bord zu werfen, sei da nicht der richtige Weg.

Vor allem mit Blick auf die voranschreitenden Impfungen hofft Pichler darauf, nach dem Sommer nicht die nächste Welle anrauschen sehen zu müssen. Die Impfungen seien der Unterschied zum Sommer 2020 und „hoffentlich auch der große Unterschied zu letztem Herbst.“ Allgemein gehe es in Sachen Impfungen voran. Auch die Mitarbeitenden der Stadt Kevelaer hätten alle bereits ein Impfangebot erhalten. Für diejenigen, die noch nicht geimpft sind, finden an diesem Donnerstag Impfungen durch einen Betriebsarzt statt, der die Mitarbeitenden in Kevelaer und weiteren Kommunen impfen wird. Demnächst werde es vermutlich auch bei der Öffnung der Stadtverwaltung Lockerungen geben, sagt Pichler.

Was im Allgemeinen durch die wenigen Neuinfektionen in Kevelaer deutlich abgenommen hat, ist die Arbeit der Kontaktnachverfolgung. Der erste Eindruck allerdings könne trügen, sagt Pichler. Denn gebe es dann einen Corona-Fall, müssten im Zweifel durch die Lockerungen deutlich mehr Kontaktpersonen ermittelt werden. Dennoch: „Es ist wichtig, dass wir zu Lockerungen kommen. Die Zahlen schreiben es so vor“, meint Pichler. Und bisher scheinen die Lockerungen nicht nur in Kevelaer, auch im Kreis Kleve keine negativen Folgen nach sich zu ziehen. Wenn das so bleibe, so Pichler, „dann nähern wir uns langsam aber sicher dem Normalzustand an.“