Aktuelles aus Winnekendonk

Kervenheimer Schulklasse wird aufgelöst

Seit Montag, 24. Juli 2017, steht es fest: Eine Klasse 3C wird es im kommenden Schuljahr in Kervenheim nicht geben. Die zehn verbliebenen Schüler des bisherigen zweiten Schuljahres werden verteilt auf die beiden bislang in Winnekendonk unterrichteten Klassen. Die künftige 3A wird weiter in Winnekendonk unterrichtet, die 3B zieht um nach Kervenheim.
Um eine andere Lösung zu ermöglichen – nämlich den Fortbestand aller drei Klasse an ihren aktuellen Standorten – hätten mindestens fünf Schüler aus den Winnekendonker Klassen freiwillig nach Kervenheim wechseln müssen, damit dieser Standort die vorgeschriebene Mindestgröße von 15 Schülern erreicht (das KB berichtete). Nur eine Familie hatte sich jedoch dazu bereit erklärt. Nun werden weit mehr Winnekendonker Schüler täglich den Weg nach Kervenheim nehmen müssen. Eine entsprechende Buslösung ist in Planung. Auch die vom Schulträger angestrebten kleinen Klassen wird es so nicht geben: Mit 27 bzw. 29 Schülern bewegt sich das künftige dritte Schuljahr an der Obergrenze für Grundschulen.
Weil auch das nachfolgende Schuljahr im Sommer 2018 vor vergleichbaren Problemen stehen wird, soll gemeinsam mit der Schulaufsicht bald nach den Sommerferien eine Lösung erarbeitet werden. Auch hier dürfte es jedoch wieder auf die gleichen beiden Optionen hinauslaufen.
Ab 2019 gehen die Prognosen von hinreichend großen Jahrgangsstufen aus, um wieder drei Klassen bilden zu können. Trotzdem werden Einschulungen nur noch am Hauptstandort der Grundschule, in Winnekendonk, stattfinden. Die Schulleitung wird dann entscheiden, welche Schüler am Teilstandort Kervenheim unterrichtet werden. Elternwünsche sollen dabei bestmöglich berücksichtigt werden.

Spendenwand knackt 2000-Euro-Grenze

Vier Wochen lang stand die Brüggemeier-Spendenwand im Edeka-Markt in Winnekendonk. Nach Auszählung der Chips steht fest, dass es im Endspurt gelungen ist, die 2000-Euro-Grenze zu knacken. Am Ende sind es 2186,50 Euro, die von der Familie Brüggemeier an die 26 Vereine, Institutionen und karitativen Einrichtungen weitergegeben werden. Ein tolles Ergebnis für so einen kleinen Ort wie Winnekendonk und ein tolles Ergebnis für die Teilnehmer, die sich über einen größeren oder einen etwas kleineren Geldsegen freuen können.
Nummer eins unter den Chipsammlern war die Freiwillige Feuerwehr Winnekendonk. 212,20 Euro werden den Rettern in den kommenden Tagen aufs Konto überwiesen. „Das freut uns sehr“, dankt Carsten Mülders den vielen Unterstützern. „Das ist wahrscheinlich auch als ein Dankeschön für die Hilfe zu verstehen, die wir Jahr für Jahr im Ort leisten“, erklärt sich der Löschzugführer den großen Zuspruch. Wofür das Geld eingesetzt wird, steht noch nicht fest.
Ganz weit vorn platziert ist auch der örtliche Bürgerbusverein, dem 111,90 Euro gutgeschrieben werden. „Wir sind überrascht und auch ein bisschen stolz, dass sich so für uns eingesetzt wurde. Wertschätzung, die uns nicht nur des Geldes wegen gut tut“, sagt Hans-Joachim Kohlhoff. Rund 30 aktive Vereinsmitglieder kümmern sich darum, dass Fahrgäste von Winnekendonk aus nach Kevelaer, Sonsbeck und von dort aus auch wieder zurück kommen. Die Top-Ten der Spendenwand-„Abräumer“ wird komplettiert durch BIG Challenge – Tierhalter gegen Krebs, den SV Viktoria Winnekendonk, das Seniorenheim Katharinen-Haus, die Overberg-Grundschule, den Förderverein des Kiga St. Urbanus, die Kita Sterntaler sowie die Messdiener und den Musikverein Winnekendonk.

Team Winnekendonk belegt dritten Platz bei Rheinischen Meisterschaften

Das erste Team des Reitervereins St. Georg Winnekendonk belegte bei den Rheinischen Meisterschaften am 24. und 25. Juni 2017 in Leverkusen den dritten Platz. Hierbei wurden nicht nur die rheinischen Meister, sondern auch die Landessieger der A-, L- und M-Gruppen ermittelt.
Voltigieren, das ist Akrobatik, Show und Eleganz kombiniert auf dem galoppierenden Pferd. Der Teamgeist, der Zusammenhalt, die Leidenschaft und das Pferd machen diesen Sport zu etwas Besonderen.
Über zwei Tage hinweg präsentierten die Voltigiererinnen des RFV St. Georg Winnekendonk ihr Können. Unter der Leitung ihrer Trainerinnen Anne Foitzik und Judith Ohlig zeigten sie ein gelungenes Kür- und ein umso besseres Pflichtprogramm. Vor großer Kulisse und toller Stimmung begeisterten sie die Zuschauer. Beim Gruppenvoltigieren der Leistungsklasse A belegte das Team auf seinem Pferd Lugana einen hervorragenden dritten Platz. Somit gelang ihnen der Aufstieg in die Leistungsklasse L.
Es voltigierten: Mara Lenzen, Lina Janßen, Hannah Adamaschek, Hannah Seelen, Stine Janßen, Lynn Verhülsdonk, Lena Verheyen. Außerdem gehören zum Team Fabian Ludweg und Sophie Voss.

Lina Janßen
9C, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Glasfaser kommt in Twisteden.

Gute Nachricht für Twisteden: Nach 17 Wochen Nachfragebündelung ist es jetzt amtlich: „In Twisteden wird das Glasfasernetz definitiv ausgebaut, Winnekendonk muss jetzt nachlegen“, sagt Dietmar Rotering, Projektleiter der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser.
Seit dem 17.07.2017 ist die Nachfragebündelung inklusive Verlängerung offiziell beendet. „Nach Auszählung der eingegangenen Verträge freut es uns mitzuteilen, dass wir über einen Glasfaserausbau in Twisteden positiv entschieden haben“, resümiert Projektleiter Dietmar Rotering. „Die Bürger in Twisteden haben zum Endspurt noch einmal alle Kräfte mobilisiert, so dass Deutsche Glasfaser nun mit der Bauplanung beginnen wird. Jeder, der einen Vertrag eingereicht hat, wird über die weiteren Schritte informiert und zur Besprechung des Hausanschlusses kontaktiert.
Doch auch für Winnekendonk besteht eine Hoffnung. Bis zum Erreichen der 40 % fehlten zum Schluss nur wenige Verträge. „Wir glauben weiterhin daran, auch Winnekendonk mit Glasfaser auszubauen, wo Twisteden jetzt das zukunftsfähige Glasfasernetz bekommt“ zeigt sich Projektleiter Dietmar Rotering optimistisch. „Wir wollen die noch zögernden Bürger in den nächsten Wochen bei Hausbesuchen über Vorteile und Mehrwert informieren und aufklären und die 90 fehlende Verträge im Norden und die 70 fehlenden im Süden einholen.“ Sobald die benötigen 40 Prozent in diesen Gebieten erreicht sind, wird hier ein Ausbau erfolgen.
Weiterhin erhalten die Bewohner in Winnekendonk Beratung über den Servicepunkt in Winnekendonk, Kevelaer Straße 16, immer donnerstags und freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr sowie samstags von 10:00 bis 15:00 Uhr
Winnekendonk Nord

Winnekendonk Nord


Winnekendonk Süd

Winnekendonk Süd


 
 
 
 
 
Wer bereits einen Vertrag abgeschlossen hat, dem wird empfohlen an der Aktion „Freunde werben“ teilzunehmen. Für jeden vermittelten Neukunden gibt es eine Prämie in Höhe von 30 €.
Alle Informationen über Deutsche Glasfaser und die buchbaren Produkte sind online unter www.deutsche-glasfaser.de verfügbar.

Geselliges Gewinnekendonk

Deutschland ist das Land der Spieler. Das zeigt sich daran, dass die größte Spielemesse der Welt alljährlich in Essen stattfindet. Das zeigt sich aber auch in Winnekendonk, wo zwei Freunde vor 15 Jahren „Gewinnekendonk“ gründeten, eine offene Runde aus Gesellschaftsspielern, die sich seitdem mit nur ganz wenigen Ausnahmen an jedem zweiten Montag im Monat in der Gaststätte „Zur Brücke“ in Winnekendonk trifft. An diesem Montag feierte die Runde Geburtstag.
Begonnen hat alles am 30. April 2002 mit einem Spieleabend im Keller von Michael Dahlmann. Warum diese Runde nicht für andere Mitspieler öffnen, dachten er und Christof Sieben sich. Gesagt, getan, im Juli war es dann so weit. Zunächst über den eigenen Freundeskreis, dann über Freunde der Freunde und teilweise auch über die Onlineplattform „Brettspielwelt“ fanden Spielefreudige aus der gesamten Region bis hin nach Duisburg ihren Weg nach Winnekendonk. „In Hochzeiten waren wir rund 20 Leute, der Rekord liegt bei 29“, erinnert sich Sieben. Da finden sich schnell für jedes Spiel die passenden Mitspieler.
Gespielt werden moderne Gesellschaftsspiele, deren Popularität seit den „Siedlern von Catan“ und „Carcassonne“ stetig boomt. Etliche Hundert Spiele finden sich in den Regalen der beiden Gründer. Glück, Geschick, Strategie, Taktik oder Party, Brett-, Karten- oder Würfelspiele – alle Genres sind dabei. „Es gibt mittlerweile eine unfassbar große Auswahl an guten Spielen“, freut sich Sieben. Und jedes Jahr, spätestens nach dem Besuch der Messe in Essen, werden es mehr.
Heute sind es meist sechs bis zwölf Personen, die sich bei „Gewinnekendonk“ treffen. Los geht der Abend oft mit einem Spiel für alle gemeinsam, beispielsweise den „Werwölfen von Düsterwald“, bei dem die Fraktion der Bürger durch Aufmerksamkeit und Dialoge herausfinden muss, wer in der Runde in Wahrheit ein Werwolf ist, bevor die Fraktion der Werwölfe des Nachts alle Bürger gerissen hat. Danach teilt sich die Gruppe in kleinere Runden auf, die häufig zunächst ein bekanntes Spiel spielen und dann gemeinsam etwas Neues ausprobieren. Jeder ist frei, seine Lieblingsspiele mitzubringen.
Beliebt ist derzeit beispielsweise das Geschicklichkeitsspiel Crokinole und das neue kooperative Spiel „5-Minuten-Dungeon“, das gegen die Uhr gespielt wird. Lustig wird es oft bei den Partyspielen „Time’s up“ und „Krazy Wordz“. Ganz harte Strategiekost kommt in der bunt gemischten Runde aus Zeitgründen eher selten auf den Tisch.
Der Spieleabend geht meist von 19.30 bis etwa 23 Uhr, wobei es kein Problem ist, später zu kommen oder früher zu gehen. Dadurch, dass es in der Gaststätte Essen gibt, eilen manche Spieler direkt von der Arbeit nach Winnekendonk. Einmal im Jahr trifft sich die Runde auch freitags, dann wird es schon mal später. Und beim „Weihnachtsspecial“ finden sich oft alte Recken ein, die unter dem Jahr nicht mehr die Zeit für eine Spielerunde finden.
Wer bei „Gewinnekendonk“ reinschnuppern möchte, kann sich über die Facebookseite der Gruppe melden oder einfach bei einem Treffen vorbeischauen. Fragen im Vorfeld beantwortet Christof Sieben unter Tel. 01522-9081876.

Entscheidung zur Klassenbildung an der Overberggrundschule vertagt

Am Donnerstagabend hat Kevelaers Schuldezernent Marc Buchholz die lang erwartete – aber nicht die erhoffte – Entscheidung der Bezirksregierung erhalten: Die heute zu Ende gehende zweite Klasse in Kervenheim solle nach den Sommerferien aufgelöst, die Schüler im dritten Schuljahr auf die beiden Parallelklassen in Winnekendonk verteilt werde. Allerdings werde eine dieser beiden Klassen, die 3b, künftig in den Räumlichkeiten in Kervenheim beschult.
Heute morgen hat Schuldezernent Buchholz daraufhin intensiv mit der Bezirksregierung über diese Entscheidung diskutiert. Das Ergebnis: Die Entscheidung über die Klassenbildungen zum kommenden dritten Schuljahr an der Overberggrundschule, mit dem Teilstandort in Kervenheim, wird noch nicht getroffen, sondern bis zum 21. Juli 2017 vertagt. Bis dahin können Eltern der jetzigen Klassen 2a und 2b sich erklären, ob ihre Kinder am Teilstandort zum Schuljahr 2017/2018 beschult werden sollen.
Dieses Modell hatten Schule und Schulträger favorisiert: Würden sich acht Kinder aus Winnekendonk finden, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln, könnten alle drei Klassen fortgeführt werden. Einzelne Eltern hatten daraufhin zwar die Bereitschaft signalisiert, diesen Standortwechsel in Kauf zu nehmen, um von kleinen Klassengrößen zu profitieren. Diese Bereitschaft war jedoch nicht bis zur Frist am vergangenen Montag schriftlich bestätigt worden. Jetzt gibt es dafür nicht nur eine Fristverlängerung. Die Bezirksregierung hat außerdem signalisiert, dass es genügen würde, wenn fünf Familien bereit wären zu wechseln. Sollte dann – warum auch immer – die Schülerzahl in Kervenheim erneut die Mindestgrenze von 15 Schülern unterschreiten, könne diese dennoch fortgeführt werden. Eine tatsächliche Entscheidung der Eltern über den Standort ist nun bis zum 21. Juli 2017 schriftlich gegenüber der Schule mitzuteilen. Die Schulleitung ist dazu ab Montag, 9 Uhr, in der Overberggrundschule zu erreichen. “Als Schulträger bitte ich die Eltern, die sich für einen Wechsel entscheiden, mir diese Information ebenfalls unter marc.buchholz@stadt-kevelaer.de zukommen zu lassen”, so der Schuldezernent. Er wolle dann kurzfristig helfen, Fragen wie die Schülerbeförderung zu lösen.
“Es ist bedauerlich, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit sieht, einen Tag vor Ferienbeginn, eine Duldung für eine Klassenbildung unterhalb des Richtwertes von 15 Kindern auszusprechen”, erklärte der Schuldezernent im Gespräch mit dem KB. Eltern hatten darauf hingewiesen, dass es nach dem Schulgesetz eigentlich möglich sein müsse, von dieser grundsätzlichen Mindestgröße in Ausnahmen abzuweichen. Dennoch sei er der Bezirksregierung dankbar, sagte Buchholz, dass sie heute Vormittag so viel Zeit für Gespräche aufgebracht und damit immerhin die nun gefundene Lösung ermöglicht habe.
Aufgrund der heute morgen und auch am Vormittag noch laufenden Abstimmungen mit der Bezirksregierung hat es heute nicht den versprochenen Elternbrief mit der Entscheidung gegeben. Der soll nun auf dem Postweg zugestellt werden und dürfte am Samstag die Haushalte erreichen.
Sollte sich auch im zweiten Anlauf bis zum 21. Juli nicht die nötigen fünf wechselwilligen Kinder finden, wird es wohl zu der Entscheidung kommen, die die Bezirksregierung eigentlich schon am gestrigen Abend angekündigt hatte – die Zwei-Klassen-Lösung, verteilt auf zwei Standorte. Einer Zwei-Klassen-Lösung am Standort Winnekendonk hatten Schulleitung und Schulaufsicht bereits im Vorfeld eine Absage erteilt, weil dies vor allem für die Lehrkräfte große organisatorische Probleme bedeuten würde.
Weil klar ist, dass auch der nachfolgende Jahrgang 2018 vor dem gleichen Problem stehen wird, stehen Schulträger und Elternschaft in enger Abstimmung, um die von der Schulaufsicht eingeforderten Veränderungen im Grundschulverbund dauerhaft anzugehen. Spätestens ab 2019 werden den Prognosen nach beide Ortschaften zusammen genügend Grundschüler einschulen, damit drei stabile Klassen gebildet werden können. Ein Wahlrecht über den Standort wird es jedoch nicht mehr geben – auch wenn die Schulleitung sicherlich weiterhin versuchen wird, Wünsche zu berücksichtigen.

Eltern an der Overberg-Grundschule unter Entscheidungsdruck

Grenzwertig klein ist das aktuelle zweite Schuljahr an der Kervenheimer Dependance der Overberg-Grundschule: Gerade einmal 15 Schülerinnen und Schüler, der gesetzliche Mindestwert, bilden eine Klasse. Doch jetzt wurden fünf Kinder abgemeldet – fürs nächste Schuljahr, die Klasse 3, bleiben nur zehn Schüler übrig. Zu wenig, sagt das Schulgesetz – oder doch nicht?
Drei mögliche Lösungen hat der Kevelaerer Schuldezernent Marc Buchholz den Eltern gemeinsam mit der kommissarischen Schulleiterin Dagmar Scholz und der Kreis Klever Schulaufsichtsbeamtin Dagmar Wintjens am Mittwochabend, 5. Juli 2017, in der Winnekendonker Begegnungsstätte vorgestellt.
Möglichkeit A sieht vor, die Kervenheimer Klasse aufzulösen und auf die beiden Winnekendonker Klassen zu verteilen. Künftig würde jedoch nur noch eine dieser Klassen in Winnekendonk unterrichtet, die andere in Kervenheim. Die Beförderung der Schüler zum jeweiligen Standpunkt würde durch die Stadt Kevelaer als Schulträger finanziert.
Bei Möglichkeit B würde genauso vorgegangen, jedoch fände der Unterricht für beide Klassen in Winnekendonk statt. Möglichkeit B wäre allerdings den Lehrkräften kaum zuzumuten, die schon heute in vielen Pausen und Freistunden zwischen den beiden Schulstandorten Kervenheim und Winnekendonk hin und her fahren müssen, betont Wintjens. Zudem werde es mit weniger Lehrern am Standort Kervenheim schwerer, die Aufsichtspflicht auch dann zu erfüllen, wenn beispielsweise eine Klasse auf Klassenausflug ist. Aus pädagogischer Sicht ist Variante B damit faktisch vom Tisch, wie Buchholz bestätigte – zumal auch der nachfolgende Jahrgang zu wenig Schüler haben wird, um eine eigenständige Klasse zu bilden. Würden auch hier die Schüler Kervenheim verlassen und in Winnekndonk unterichtet werden, wäre die Kervenheimer Schule nahezu verwaist. Die Ganztagsschule in Winnekendonk hingegen könnte den ganzen Andrang gar nicht mehr bewältigen.
Wunschlösung von Stadt und Schulaufsicht
Die Wunschlösung der Stadt, der Schulleitung und der Schulaufsicht wäre deshalb Variante C: In jeder der beiden Winnekendonker Klassen im jetzigen zweiten Schuljahr finden sich vier Kinder, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln. Dann würden alle drei Klassen der Jahrgangsstufe im dritten Schuljahr mit je 18 Schülern fortgeführt – pädagogisch Idealbedingungen. Die Kinder kämen mit so einer Veränderung auch gut klar, berichtet Wintjens von Erfahrungen aus ähnlichen Fällen – denn Unterrichtskonzepte blieben unverändert, die Lehrkräfte dieselben, und viele Mitschüler ebenfalls. Nicht die Schule, sondern nur der Standort würde sich ändern.
Schon heute stammen von den zehn Kindern der zweiten Klasse in Kervenheim nur zwei aus der Ortschaft. Vier wohnen in Winnekendonk, vier weitere in Uedem. Variante C wäre zudem, das betont Buchholz ausdrücklich, auch eine Option für Eltern an anderen Grundschulen – beispielsweise in der Innenstadt oder in Nachbarkommungen – zum nächsten Schuljahr ihre Kinder die Schule wechseln zu lassen um die Vorteile der kleinen Klassen zu ergreifen. Soll heißen: Die acht zusätzlichen Kinder, die nach dem Sommer ins dritte Schuljahr in Kervenheim gehen sollen, müssen nicht ausschließlich vom Standort Winnekendonk kommen.
Rein rechnerisch würde es sogar genügen, wenn fünf Schüler nach Kervenheim wechselten. Dann allerdings entstehe das Problem erneut, sobald auch nur ein Schüler wegzöge. Um diese zusätzliche Unruhe zu vermeiden, plant Variante C mit einer vorgesehenen Klassenstärke von 18 Schülern entsprechenden Puffer ein. Variante A und B haben dieses Problem nicht, da es hier zwei stabil große Klassen gäbe.
Der größte Haken für die Eltern ist wohl der Zeitrahmen: Weil die Schule selbst erst seit zwei Wochen um das Problem weiß, konnte erst jetzt nach Lösungen gesucht werden. Und eine Entscheidung muss vor den Sommerferien her. Daher müssen sich wechselwillige Eltern bis Montag, 10. Juli, um 12 Uhr bei der Schulleitung der Overberg-Schule gemeldet haben (overberg-grundschule@schulen-kevelaer.de). Reicht die Zahl aus, soll Variante C zum Tragen kommen. Ansonsten wird es automatisch Variante A. Welche Schüler dann künftig in die Klasse in Kervenheim und welche in die Klasse in Winnekendonk gehen, entscheidet allein die Schulleitung –  auch wenn diese sich bemühen wird, Elternwünsche zu berücksichtigen, die ebenfalls bis Montagmittag abgegeben werden können.
Während sich bei der Elternversammlung die meisten Kervenheimer Eltern augenscheinlich gut mit Variante C anfreunden konnten, gab es aus Winnekendonk einigen Protest – bis hin zum Vorschlag, dann eben den Standort Kervenheim zu schließen. Doch ganz so einfach ist die Situation nicht, denn Winnekendonk profitiert erheblich vom Standort Kervenheim: Den Prognosen zufolge werden ab 2018 regelmäßig mehr Kinder aus Winnekendonk und Kervenheim eingeschult, als in zwei Klassen passen. Eine Dreizügigkeit in Winnekendonk wäre aber – falls baulich überhaupt möglich – nur für viel Geld herzustellen. Würden alle Schüler gleichmäßig auf zwei Klassen in Winnekendonk und eine Klasse in Kervenheim verteilt, wären nachhaltig drei eher kleine, aber eben nicht zu kleine Klassen je Jahrgang möglich. Deshalb werden künftig Anmeldungen auch nur noch am Hauptstandort Winnekendonk angenommen. Welches Kind an welchem Standort beschult wird, entscheidet dann die Schulleitung (die sicherlich auch hier nach Möglichkeit Elternwünsche beachten wird, aber dazu nicht verpflichtet ist).
Neben der Schließung des Standortes Kervenheim brachten die Eltern aber noch weitere Alternativen in die Debatte ein. Da in Kervenheim bereits heute (zukünftig ggf. allerdings nicht mehr) im ersten und zweiten Schuljahr jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, könne man doch auch das dritte und vierte Schuljahr zusammenlegen. Schulrechtlich wäre das sogar möglich, erklärte Wintjens am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Allerdings müsste die Schule dazu ein ausgereiftes Konzept vorlegen, was in der Kürze der Zeit schlicht nicht zu schaffen sei. Ohne dieses wäre eine Genehmigung jedoch nicht möglich. Davon abgesehen brächte diese Lösung für die Schüler einige Unruhe: Die jetzigen Drittklässler haben sich nach dem gemeinsamen ersten und zweiten Schuljahr gerade erst als Klasse zusammengefunden. Ab September würden sie dann erneut zu einer Doppelklasse. Und je nach Jahrgangsstärke gäbe es mal eine, mal zwei Klassen für das gemeinsame dritte und vierte Schuljahr.
Doch noch andere Optionen?
Die naheliegendste Variante brachte am Donnerstag ein Vater aus Winnekendonk in einer E-Mail an die Stadt Kevelaer und die Schulaufsicht in Kleve ins Spiel, der sich nach dem Elternabend das Schulgesetz einmal vorgenommen hat. Wenn 15 Schüler die Mindestgröße sind, müssten doch auch Ausnahmen von der Regel möglich sein, so seine Überlegung. Tatsächlich findet sich im Schulgesetz in der Verordnung zur Ausführung des Paragrafen 93 Abs. 2 Schulgesetz, wo die Klassenstärken geregelt sind, in Paragraf 6 folgender Satz: „Geringfügige Abweichungen können von der Schulleiterin oder dem Schulleiter in besonderen Ausnahmefällen zugelassen werden.“ Bedingung ist, dass die Schule insgesamt in der Stufe einen regelkonformen Klassendurchschnitt hat – was an der Overberg-Schule so wäre. Ob 10 statt 15 allerdings eine „geringfügige Abweichung“ darstellt, darf bezweifelt werden.
Vielversprechend ist hingegen die Formulierung in Paragraf 6a: „Gebildete Klassen werden grundsätzlich unabhängig von später eintretenden Schülerzahlveränderungen fortgeführt.“ Erstaunlich, dass das weder in Kevelaer noch in Kleve den zuständigen Beamten geläufig gewesen sein soll. Auf Anfrage des Kevelaerer Blattes erklärt Marc Buchholz, dass diese rechtliche Frage mit der Schulaufsicht zu klären sei. Diese verspricht in Form von Dagmar Wintjens, dass sie die Bezirksregierung gebeten habe, kurzfristig die juristische Machbarkeit der Elternvorschläge zu prüfen, darunter auch diese Option. Ob das Gesetz tatsächlich so zu verstehen sei, dass die Kervenheimer Klasse auch mit zehn Kindern fortgeführt werden dürfe, könne sie daher noch nicht sagen. Auch darauf, was geschehe, wenn sich genügend Freiwillige für Variante C fänden und sich dann herausstellte, dass auch die Fortführung mit zehn Schülern rechtlich möglich wäre, wollte sich Wintjens nicht festlegen. Drei Klassen mit je 18 Schülern seien ja für beide Standorte in jedem Fall eine gute Lösung.
Die Entscheidung, wie es nach den Ferien weitergehe, solle aber auf jeden Fall noch vor den Ferien an die Eltern kommuniziert werden. Welche Lösung es für den folgenden Jahrgang – mit identischem Problem – geben kann, soll im September – und damit möglichst frühzeitig – mit der Schulaufsicht und den Eltern geklärt werden. Sicher ist, dass der Rat der Stadt Kevelaer ebenso wie Bürgermeister Dominik Pichler bekräftigen, den Schulstandort Kervenheim erhalten zu wollen.
Trotz der schwierigen Situation lobte Schuldezernent Buchholz die zwar emotionale, aber vernünftige Beteiligung der Eltern an der Debatte am Mittwoch. Er habe die Einwände auch gut nachvollziehen können. Umgekehrt lobten die Elternvertreter in der Pressekonferenz am Donnerstag, dass die Eltern überhaupt einbezogen würden – denn rechtlich notwendig wäre das nicht. Christiane van Elst forderte, dass die Eltern nun von der gegebenen Möglichkeit zur Mitentscheidung Gebrauch machen sollten – und eine „kinderfreundliche, nicht elternfreundliche“ Entscheidung treffen.

Von Stillleben bis zu Kohle-Zeichnungen

Das Katharinen-Haus liegt nicht nur direkt in der Mitte des Ortsteils. Es ist auch ein wichtiger Teil im gesellschaftlichen Leben der Ortschaft.
Die Senioreneinrichtung der Caritas, in der Gäste immer willkommen sind, hat sich von Beginn an auch als Ort der Kunst präsentiert. Claudia Püschel, vom sozialen Dienst der Wohngemeinschaft alter Menschen, organisiert seit der Eröffnung 2006 mehrere Ausstellungen im Jahr. Hierdurch erhalten die Bewohner nicht nur stetig wechselnde Wanddekorationen und somit visuelle Anreize. Gleichzeitig öffnet sich das Haus damit der Umgebung und fördert durch die Besucher für die Bewohner neue Begegnungen. Zurzeit sind Werke einer ganzen Künstlerdynastie, der Familie Richter/Kuhlen, in den Fluren des Hauses zu sehen.
Jelena Richter, Mitglied der Künstlerfamilie, arbeitet seit zwei Jahren in der Hauswirtschaft der Einrichtung und ist selbst auch künstlerisch tätig. So bot sich eine Ausstellung im Katharinen-Haus an. Seit dem künstlerischen Wirken von Franz Richter sen. (1875-1944) hat sich ihre Familie der Kunst verschrieben. Franz Richter Senior, von dem die meisten der ausgestellten Werke stammen, machte seine Ausbildung an der „Großherzoglichen Akademie der Bildenden Künste“ in Karlsruhe und konnte von seiner Kunst leben.
Kunstwerke von ihm sowie Herbert, Hanne, Selina, Olivia, Matheo, Paula und Jelena Richter sowie Klaus Kuhlen, die alle unverkäuflich sind, können vorübergehend in den Fluren besichtigt werden. „Jedes Bild ist wie ein Fenster in eine andere Welt“, sagt Hanne Richter. So finden sich dort Moderne, surrealistisch anmutende Landschaften, technokratische Architektur umrahmende Inselidylle und Stillleben mit philosophischen Kommentaren. Aquarelle, Druck-Collagen, Tusche-Skizzen und Kohle-Zeichnungen im Stil von Picassos „Taube“ sowie christliche und weltliche Motive hängen nebeneinander. Sie bereiten den Betrachtern durch die vielseitigen Techniken und Motive die Möglichkeit, „sein“ Werk zu entdecken.
Die Ausstellung wurde musikalisch durch Anne Schumacher (Violine und Gesang) und Chistoph Uphoff (Gitarre und Gesang) mit traditionellem Irisch Folk eröffnet. Sie lädt ein, Kunst vom Impressionismus, Jugendstil und Expressionismus, bis hin zur Moderne zu betrachten und gleichzeitig Begegnung mit den Menschen des Katharinen-Hauses zu leben.

Den Alltag vergessen

Mit einem kurzen, trockenen Schlag eröffnete der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler am vergangenen Freitag am Festzelt die Winnekendonker Kirmes. Einer der ersten Adressaten, denen das Glas zum Anstoßen galt, war der zukünftige Festkettenträger Johannes Otten. „Wir freuen uns auf die nächsten drei Tage und feiern bis Montag. Dann kommt die Festkette, dann wird nochmal kräftig gefeiert.“ Adjutant Norbert Langenberg ergänzte: „Besser feste feiern als feste arbeiten.“
Viele Einheimische und Gäste waren zum Auftakt der Feierlichkeiten auf dem Platz erschienen. „Vor 40 Jahren war die Kirmes größer und anders, heute ist es lockerer. Alles hat seine Zeit“, unterstrich Wilhelm Willems die Bedeutung für die Ortschaft. „Der Treffpunkt für alle und die, die man auch länger nicht mehr gesehen hat.“
„Zusammenkommen, treffen, tanzen, den Alltag vergessen“, das machten die Tage aus, befand Hans-Gerd Leenen vom Musikverein Winnekendonk, bevor er sich auf den Weg zum Abmarsch mit den Kameraden machte. Denn die Musiker begleiteten die Sankt- Sebastianus-Bruderschaft und die Honoratioren zum nahegelegenen Schützenkönigshaus am Heiligenweg, um dort das Königspaar Thomas und Denise Berretz mit Adjutant Boris und dessen Frau Sabine abzuholen. „Da haben sich zwei gefunden“, hob Seb-Präsident Markus Schink die besondere Freundschaft von König und Adjutant hervor.
Vor Ort segnete Pastor Manfred Babel noch kurzerhand fünf funkelnagelneue Fahnen der Sebastianus-Bruderschaft, die sonst nicht hätten geschwenkt werden dürfen. Und Boris und Sabine Weber zeigten sich „stolz“ über ihre 16-jährige Tochter Michelle als „Schlagfrau“ beim Fahnenschwenken. Als Dank gab es die La-Ola-Welle vom Thron.
Nach einem kurzen Aufenthalt marschierte der Tross mit den Gastvereinen von der Dorfschänke Kanders aus durch die Ortschaft und dann Richtung Festzelt. Dort begann der Königsgalaball als erster Aufschlag zu fünf abwechslungsreichen und fröhlichen Feier-Tagen.
Anstrengende Feiern
Auch das Wochenende stand ganz im Zeichen von Geselligkeit, ausgelassener Freude und dem Tanz. Die Achterhoeker Karnevalsgesellschaft (AKG) hatte am Samstag die Federführung für die Feierlichkeiten im Festzelt inne. „Das Feiern gestern war schon grenzwertig“, deutete Festkettenträger Johannes Otten an, dass fünf Tage Kirmes in Winnekendonk für alle auch etwas mit Kondition zu tun haben.
Mit einem abwechslungsreichen Programm sorgte „seine“ AKG bei den Gästen für beste Stimmung und Tanzen bis in die frühen Morgenstunden. Dazu trugen insbesondere die „Swingenden Doppelzenter“ bei, die Unterhaltungscombo „Two for you“ und die Kervenheimer Formation „De Jäcksges“, die mit ihren kölschen Liedern das Publikum zum Mitsingen animierten.
Am Sonntag war entspannte Atmosphäre beim musikalischen Frühschoppen mit dem Musikverein Winnekendonk unter der Leitung von Hans-Gerd Stienen und dem Gastverein „Cäcilia Marienbaum“ mit ihrem Leiter Gerd-Josef Verhoeven angesagt. Auch dort dominierten Gemütlichkeit, der Austausch und viele gute Gespräche bei einem kleinen Gläschen – und der Musikverein und die davon „Betroffenen“ konnten sich innerlich schon mal auf das montägliche Wecken um sechs Uhr mit Frühstück im Achterhoek und der Shuttle-Busfahrt Richtung Winnekendonk vorbereiten.
Vor dem Aufmarsch zum Bürgerpark versammelten sich die Abordnungen aller Vereine am Montag auf dem Alten Markt – darunter natürlich auch die Abordnung der Achterhoeker Karnevalsgesellschaft, deren Vorsitzender Johannes Otten später die Festkette entgegenenehmen sollte. Jutta Eickhoff von der AKG verteilte in ihrer Gruppe noch Nelken zum Anstecken und auch Dominik Bauten war die Vorfreude anzusehen. „Für uns ist das ein besonderer Tag“, meinte der erste Achterhoeker Karnevalsprinz angesichts des bevorstehenden Ereignisses.

Festkette zu Fuß unterwegs.


Mit den Reitern an der Spitze zog dann ein langer Zug auf die Bürgerwiese. Dort betraten die Honoratioren mit dem zukünftigen Festkettenträgerpaar Tanja und Johannes Otten, dem Vorsitzenden der Geselligen Vereine Winnekendonk Rüdiger Göbel, dem Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler und dem Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg die Bühne.
„Das ist ein schönes Bild, das ich hier sehe. Schön, dass Ihr alle da seid!“, begrüßte Göbel die Festversammlung. Er verwies auf den vorherigen Gottesdienst in der St.-Antonius-Kirche, wo „viel von Getränken die Rede“ war, womit er auf die Passage der Predigt verwies, in der Jesus „Wasser in Wein“ verwandelt hatte. „Freut Euch des Lebens – das ist die Melodie der Kirmes“, sprach Göbel von der Qualität der „kleinen Dinge“, die so eine Kirmes ausmachen: von den Nachbarn, die Häuser schmücken, bis zu den Leuten, die anklingelten und mit einem auf dem Sofa spontan ein Tröpfchen trinken wollten.
„Am linken Niederrhein, da ist die Welt noch in Ordnung“, betonte der oberste Gesellige und meinte damit, die Kirmes sei kein Fest, bei dem unheimlich viel getrunken werde, sondern wo sich ungezwungen getroffen und miteinander gesprochen werde.
Launige Rede
In einer launigen Rede kündigte Bürgermeister Dominik Pichler an, später Anzug gegen „Bieranzug“ zu tauschen und mit der Fiets zurückzukehren. „Winnekendonk ist nicht Kanaan – aber es reicht sicher“, meinte er mit einem Augenzwinkern. Kirmes sei „ganz viel Brauchtumgspflege, Traditionen werden gepflegt“, betonte er diesen Aspekt.
Die Achterhoeker Karnevalsgesellschaft und die Prinzenproklamation seien im Oktober 2015 seine „allererste Erfahrung“ mit Narretei im Amt gewesen, der Verein noch „jung an Jahren, aber das Elfjährige hat er schon geschafft“. Der heutige Festkettenträger Johannes Otten habe ihm damals einen Losgewinn garantiert – und das sei eingetreten. „Ein Mann, der immer recht hat“, folgerte Pichler scherzend.
Der Winnekendonker Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg hielt die Laudatio auf Otten und die AKG, die sich „schnell zu einer rührigen Gemeinschaft“ entwickelt habe, die sich auch sozialen Projekten widme. Kronenberg schlug den Bogen von der Entwicklung der Fastnacht auf dem Land und der Entwicklung in Winnekendonk zu den Achterhoeker Anfängen 2001, an denen Otten maßgeblich beteiligt war. In zehn Jahren Präsidentschaft habe er den Karneval und die AKG mit ihren heute 50 Mitgliedern „von einem kleinen Pflänzchen zu beträchtlicher Blüte“ geführt.
Der Ortsvorsteher würdigte Ottens weiteres soziales Engagement und Vereinsleben – ob in der katholischen Landjugend, der St.-Maria-Bruderschaft Achterhoek oder beim NuK. Den Adjutanten Norbert Langenberg bezeichnete Kronenberg als „unentbehrliche Stütze“ im Achterhoeker Karneval. „Wer sich dermaßen ehrenamtlich für den Achterhoek einbringt, der hat heute diese Ehre verdient“, schloss Kronenberg.
Danach nahmen Kronenberg und Göbel die Ehrung vor. „Danke, dass ich für meinen Verein die Festkette tragen darf“, zeigte Otten sich gerührt und bescheiden. Er dankte insbesondere seiner Familie, die auf vieles habe verzichten müssen, die tolle Nachbarschaft, die vier Tage lang gekränzt habe, und seinem Adjutanten, bei dessen Wahl er nicht lange habe überlegen müssen.
Nach dem Abschreiten der Gastformationen zog der Tross dann zum Ehrenmal, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Danach zogen die Vereine mit den „Prominenten“ und dem Thronquartett im jeweils eigenen Wagen durch die Ortschaft.
Im Festzelt folgte für das Thronquartett eine lang andauernde Gratulationskur, ehe es zur Musik der „Rendezvouz Party Band mit Andrea Bergs „Ich liebe das Leben“ den Abend mit „ihrem“ Tanz eröffnete. Was folgte, war eine angemessen-fröhliche Party.
Mit dem traditionellen Verbrennen der Kirmespuppe ging schließlich auch diese wunderbare Kirmes am Dienstag zu Ende.

Kommt der nächste Schritt für die OW 1 noch 2017?

Die Fertigstellung der Umgehungsstraße OW 1 in Kevelaer ist schon seit vielen Jahren eine vermeintlich unendliche Geschichte, aber jetzt scheint ein Ende in Sicht.
Schon vor 62 Jahren, im Jahre 1955, erfolgte die erste Antragstellung für die Umgehungsstraße. Zwar wurde der erste Teil bereits ab 1999 gebaut und konnte im Juni 2002 für den Verkehr freigegeben werden, aber der Bau des zweiten Teilstückes lässt immer noch auf sich warten. Dieses zweite Teilstück soll an der bereits fertiggestellten südlichen Ortsumgehung Kevelaer beginnen und an Winnekendonk und Wetten vorbei nach Osten bis zur Xantener Straße gebaut werden – kurz gesagt: eine Verbindung der B 9 mit der A 57. Diese Neubaustrecke ist mit einem Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung und mit einer Länge von 5,3 km geplant. Nach dem derzeitigen Stand der Planungen werden voraussichtlich 20,3 Mio. Euro erforderlich sein.
Die Umgehungsstraße ist eine dringende Entlastungsmaßnahme für Kevelaer und vor allen Dingen für die betroffenen Anwohner der Rheinstraße und entlang der Ortsdurchfahrt in Winnekendonk. Diese Straßen werden von vielen schweren LKW und in der Pilgerzeit von unzähligen Bussen zusätzlich zum „normalen“ Durchgangsverkehr genutzt. Die Anwohner leiden dort deshalb sehr unter dem Verkehrslärm, den Abgasen, der Gefährdung der Fußgänger und den zahlreichen Unfällen, zum Teil auch mit Personenschäden. Der Verkehr staut sich an der Kreuzung bis Schravelen und es entstehen Wartezeiten von bis zu 15 Minuten. Nachts gibt es ein Tempolimit, an das sich fast die Hälfte der Autofahrer nicht hält.
Eine sehr große Anzahl der Kevelaerer Bürger und Unternehmen fordern und unterstützen den Bau des zweiten Abschnittes. Sie kämpfen seit Jahren für die Ortsumgehung, aber der Bau wird immer wieder aufgeschoben. Zuletzt kam es wegen eines Bibervorkommens zu einer Verzögerung im Planfeststellungsverfahren. Es gibt auch viele Gegner, die die OW 1 aus Umweltgründen ablehnen, dazu gehört auch die Partei der Grünen. Alle anderen Parteien haben aber für den Bau der Umgehungsstraße gestimmt.
Ende 2016 bekam Bürgermeister Dominik Pichler es in einem Brief schwarz auf weiß von Verkehrsminister Michael Groschek: 2017 ist vorgesehen, den Planfeststellungsbeschluss für die Südumgehung zu erlassen. Auf diese Genehmigung warten die Kevelaerer nun schon eine halbe Ewigkeit. Eine weitere Bestätigung aus Düsseldorf, dass es bei der Zeitplanung bleiben soll, hat es am Anfang dieses Jahres gegeben. Michael Groschek hat das vierte Quartal 2017 dafür genannt. Mit dieser Genehmigung könnte dann der Bau begonnen werden.
Die Kevelaerer Bürger zweifeln jedoch noch an einem Ende.

Yara van Lipzig und Alissa Janßen
9D, Kardinal-von-Galen-Gymnasium