Kommt der nächste Schritt für die OW 1 noch 2017?

Die Fertigstellung der Umgehungsstraße OW 1 in Kevelaer ist schon seit vielen Jahren eine vermeintlich unendliche Geschichte, aber jetzt scheint ein Ende in Sicht.
Schon vor 62 Jahren, im Jahre 1955, erfolgte die erste Antragstellung für die Umgehungsstraße. Zwar wurde der erste Teil bereits ab 1999 gebaut und konnte im Juni 2002 für den Verkehr freigegeben werden, aber der Bau des zweiten Teilstückes lässt immer noch auf sich warten. Dieses zweite Teilstück soll an der bereits fertiggestellten südlichen Ortsumgehung Kevelaer beginnen und an Winnekendonk und Wetten vorbei nach Osten bis zur Xantener Straße gebaut werden – kurz gesagt: eine Verbindung der B 9 mit der A 57. Diese Neubaustrecke ist mit einem Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung und mit einer Länge von 5,3 km geplant. Nach dem derzeitigen Stand der Planungen werden voraussichtlich 20,3 Mio. Euro erforderlich sein.
Die Umgehungsstraße ist eine dringende Entlastungsmaßnahme für Kevelaer und vor allen Dingen für die betroffenen Anwohner der Rheinstraße und entlang der Ortsdurchfahrt in Winnekendonk. Diese Straßen werden von vielen schweren LKW und in der Pilgerzeit von unzähligen Bussen zusätzlich zum „normalen“ Durchgangsverkehr genutzt. Die Anwohner leiden dort deshalb sehr unter dem Verkehrslärm, den Abgasen, der Gefährdung der Fußgänger und den zahlreichen Unfällen, zum Teil auch mit Personenschäden. Der Verkehr staut sich an der Kreuzung bis Schravelen und es entstehen Wartezeiten von bis zu 15 Minuten. Nachts gibt es ein Tempolimit, an das sich fast die Hälfte der Autofahrer nicht hält.
Eine sehr große Anzahl der Kevelaerer Bürger und Unternehmen fordern und unterstützen den Bau des zweiten Abschnittes. Sie kämpfen seit Jahren für die Ortsumgehung, aber der Bau wird immer wieder aufgeschoben. Zuletzt kam es wegen eines Bibervorkommens zu einer Verzögerung im Planfeststellungsverfahren. Es gibt auch viele Gegner, die die OW 1 aus Umweltgründen ablehnen, dazu gehört auch die Partei der Grünen. Alle anderen Parteien haben aber für den Bau der Umgehungsstraße gestimmt.
Ende 2016 bekam Bürgermeister Dominik Pichler es in einem Brief schwarz auf weiß von Verkehrsminister Michael Groschek: 2017 ist vorgesehen, den Planfeststellungsbeschluss für die Südumgehung zu erlassen. Auf diese Genehmigung warten die Kevelaerer nun schon eine halbe Ewigkeit. Eine weitere Bestätigung aus Düsseldorf, dass es bei der Zeitplanung bleiben soll, hat es am Anfang dieses Jahres gegeben. Michael Groschek hat das vierte Quartal 2017 dafür genannt. Mit dieser Genehmigung könnte dann der Bau begonnen werden.
Die Kevelaerer Bürger zweifeln jedoch noch an einem Ende.

Yara van Lipzig und Alissa Janßen
9D, Kardinal-von-Galen-Gymnasium