Aktuelles aus Kevelaer

Fantastisches „Heliopolis“

Über ein volles Haus konnte sich Saskia Müller als Leiterin der Kevelaerer „Weltbild“-Filiale am vergangenen Samstag freuen. Zu Gast war Stefanie Hasse, die Auszüge aus ihrem Zweiteiler „Heliopolis“ las und anschließend mit ihren Fans ins Gespräch kam.
Es war eine gute Stunde in klar verteilten Rollen zum einen und mit traditionellen Rollenbildern zum anderen. „Heliopolis“ rangiert in der Sparte Fantasy-Jugendbuch und so war das rund 35 Zuhörer starke Publikum auch überwiegend jung an Jahren und von drei Ausnahmen abgesehen augenscheinlich weiblich.
Stefanie Hasse nahm in der liebevoll dekorierten Leseecke platz und begann ohne Umschweife aus beiden Bänden von „Heliopolis“ zu lesen. Der Titel deutet es schon an, Personal und Hintergrund des Fantasy-Romans sind von ägyptischer Mythologie inspiriert. Das was sich an Handlung andeutete, beschäftigt die Menschheit, auch in der Literatur, von je her: Die Spannungsfelder ‚echte Liebe und Heiratspolitik‘ auf der einen Seite und ‚Macht und Intrige‘ auf der anderen Seite. Um den Bogen zu einer „klassischen“ Autorin zu schlagen: Beim Zuhören stellte sich unweigerlich die Assoziation ein, man habe ähnliches doch schon einmal aus der Feder Jane Austens gelesen, nur dass deren feinsinnige Analyse der höheren englischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts, nun durch einen farbigen Reigen „fantastischer Mythen“ in einer fremden Welt ersetzt wird. Der Plot bleibt in seinem Kern aber der gleiche, genau wie die verwendeten Stereotypen – Emanzipation scheint die klassische Fantasy-Leserin zumindest beim Schmökern wenig zu interessieren.
Im Anschluss an die Lesung bot sich die Gelegenheit mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Bücher sind für sie und ihre lesebegeisterte Familie lebensbestimmend, das wurde schnell deutlich. Ebenso gab sie Einblicke in den gerade in ihrem Genre äußerst schnelllebigen Literaturbetrieb und das diesen bedienende Verlagswesen. In der Buch-Blogger-Szene ist sie darüber hinaus einerseits selbst aktiv, mit Texten über Bücher die sie (gern) liest – ist im Gegenzug aber auch auf wohlwollende Kritik anderer Blogger angewiesen, als Bestandteil des Marketings. Letztlich lebt sie damit den Typus einer modernen Schriftstellerin, wie er vor 30 Jahren noch nicht vorstellbar gewesen wäre.
Nicht nur der reiche Applaus, auch die lange Schlange vor dem Tisch der Autorin waren Zeichen der Begeisterung des Publikums nach Lesung und Gespräch. In diese reihte sich auch Maren Thyssen aus Goch ein, die zusammen mit ihrer Mutter die Lesung besuchte. Den ersten Band „Heliopolis – Magie aus ewigem Sand“ hat die Dreizehnjährige bereits lesend verschlungen, wie sie begeistert berichtet. Nun soll es der zweite sein, mit Signatur versteht sich.
Einer der wenigen Vertreter des „starken Geschlechts“ ist an diesem Abend Jannik Unger aus Weeze. Die Andeutung, die Lesung „im Schlepptau“ seiner bereits in der Signier-Schlange stehenden Partnerin besucht zu haben, weißt der 22-Jährige klar zurück. Er gibt zwar zu, „Heliopolis“ noch nicht selbst gelesen zu haben, aber die Lust darauf sei nun geweckt – nun denn, auch weiblich besetzte Bastionen dürfen fallen.

Die Jacobus-Sitzung zieht 2019 um

Die Jacobus-Stizung 2019, der Karneval für Menschen mit und ohne Behinderung, findet in diesem Jahr erstmals im Petrus-Canisius-Haus statt. Am 16. Februar ist jeder von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr herzlich eingeladen, dieser Sitzung beizuwohnen. Es wartet auf die Besucher wie in jedem Jahr ein abwechslungsreiches Programm.
Danke sagen möchten die Organisatoren Volker Verheyden, dem diese Sitzung ihren Namen verdankt. Da der “Gasthof by Volker” am 1. Februar 2019 seine Türen schließt, musste eine neue Location gefunden werden. Nach Anfrage bei der Gemeinde St. Marien wurde das Petrus-Canisius-Haus sofort für diese ehrenamtliche Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Die Organisatoren freuen sich daher auch in diesem Jahr auf viele Gäste, ob Groß ob Klein, und hoffen auf ein paar gesellige, närrische Stunden.

Alle wegen Pistor

Wenn das Bühnenhaus zur Fankurve wird: Vollbesetzt war das Kevelaerer „Hallenstadion“ am Freitagabend. „Alle gegen Pistor“? Nein, „alle wegen Pistor“, mag man analog zum Titel des Fußball-Tippspiels seines Heimatsenders sagen. Sven Pistor, Tippspiel-Frontmann und „Liga live“-Moderator beim Radiosender WDR 2, sprach und spielte dort live und in Farbe, und zahlreiche Fußballfans diverser Vereinsfarben wollten dabei zusehen.
In Topform
Pistor ist also jemand, der den Fußball schon aus Sicht seiner Profession ernst nimmt, aber auch die vielen kuriosen Seiten des Rasensports kennt. Die haben natürlich am Samstagnachmittag, wenn‘s ernst wird in den Stadien, in einer Radiomoderation nix zu suchen. Am Freitagabend auf der Bühne sind sie dafür umso unterhaltsamer. Seien es die fröhlich kommentierten Videoschnipsel aus dem Internet, in denen Vereine, Spieler und Vorstände wie auch Fans munter sich selbst in die Pfanne hauen. Sei es das „Klugscheisser-Quiz“, bei dem vier „Experten“ aus dem Publikum ihr Wissen um Regeln wie Sprüche testen konnten. Sei es die Lesung aus Pistors Buch „50 Dinge, die sie über den Fußball-Westen wissen mögen“, in der es um den „weißen Brasilianer“ Ansgar Brinkmann ging. Der Moderator war in Topform, ließ rhetorisch kaum Bälle liegen und kämpfte sich wacker durch zwei rund einstündige Halbzeiten. Dabei absolvierte er ein anständiges Laufpensum über die Flügel und teilte immer wieder in alle Richtungen aus, so dass fast jeder aus der vereinsseitig breit gestreuten Fanbasis mal einen ordentlichen Lattenschuss abbekam.
Dass Pistors Bühnengast Jürgen Jansen in seiner Zeit als Bundesligaschiedsrichter zahlreiche Anekdoten erleben durfte, stellten beide im munteren Zwiegespräch heraus. Dass Fußball, und erst recht die Schiedsrichterei, eine ernste Sache sein können, wurde klar, als Jansen berichtete, dass er in den Skandal um Robert Hoyzer hineingezogen wurde. Obwohl er nicht beteiligt war und schließlich völlig rehabilitiert wurde, war seine Karriere allein durch den Verdacht beendet. „Das braucht man nicht“, sagte Jansen noch heute sichtlich ergriffen. Doch habe ihm diese Zeit auch gezeigt, „wer meine Freunde sind“. In seiner Familie habe er Rückhalt und Kraft für einen neuen Anfang gefunden.
Und auch Sven Pistor wurde zum Ende seiner aktuellen Show mit dem Titel „Alles Vollpfosten“ noch einmal ernst und brach eine Lanze für den Fußball, der aus seiner Sicht wohl eine der gelungensten Formen der Integration von Menschen unterschiedlichster Herkunft darstellt.

Qualifikationen für NRW-Meisterschaften

Mit einer guten Ausbeute kehrten die Athletinnen (W15) des Kevelaerer SV am vergangenen Samstag aus Wesel zurück. Betreut durch Marcel Kirstges, der für das erkrankte Trainerteam Martina und Frank eingesprungen war, konnten neben den Qualifikationen auch drei persönliche Bestleistungen erzielt werden: Berit Janowitz holte sich mit 9,87 Metern den zweiten Platz im Dreisprung, 9,01 Meter bzw. 8,56 Meter lasen die Kampfrichter für Marie Jasinski und Selina Leck vom Messband ab. Das bedeutete Platz drei und vier. Komplettiert wurde der Erfolg durch den fünften Platz von Nele Sophie Kaets (8,53 Meter).
Auch beim 60-Meter-Sprint konnten alle Sportlerinnen mit guten Platzierungen überzeugen. Für Berit (Platz drei) sprang dabei mit einer Superzeit von 8,65 Sekunden sogar die B-Qualifikation heraus.
Glückwünsche kamen per Whatsapp vom Krankenbett der Trainer.

Kevelaerer Volleyballer mit Sieg und Niederlage

Am jüngsten Spieltag mussten auch die KSV-Volleyballer wieder ran. Den Anfang machte dabei die Zweitvertretung in der Bezirksliga. In einem vorgezogenen Spiel konnte der KSV II am vergangenen Donnerstag, 24. Januar, in eigener Halle drei Punkte einfahren. In dem Lokalderby gegen die SV Bedburg-Hau II gewann die von Nicole Joosten betreute Mannschaft ungefährdet mit 3:1 (25:21, 25:17, 22:25, 25:20).
Insbesondere Grzegorz Pytlik brachte Sicherheit in die Aktionen der Mannschaft. In den Sätzen eins, zwei und vier war der KSV Herr der Lage und kontrollierte das Spiel. Eigentlich hätte auch ein 3:0 rausspringen können, aber im dritten Satz leistete die Mannschaft sich beim Stand von 22:22 ein paar Unkonzentriertheiten zu viel. Positiv wirkte das Auftreten im Folgesatz, welcher wieder eine sichere Angelegenheit für die Kevelaerer Männer war. Für den KSV II spielten: Chumber, Hünnekes, Janßen, Kannenberg, Nickrandt, Ophey, Peters, Pytlik, Reuters.
Zusätzlich zu diesem Sieg darf sich die Mannschaft auch über die vollen drei Punkte im Spiel gegen Düsseldorf freuen. Da Düsseldorf im vorherigen Spiel gegen den KSV II einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte, wird aus dem 3:2-Erfolg ein 3:0. In der Tabelle klettert die Mannschaft nun auf den vierten Platz.
Die nächste Begegnung in der Bezirksliga steht für den KSV II am Samstag, 2. Februar, um 16.15 Uhr in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Moers an. Gegner ist dann die zweite Mannschaft vom Verberger TV.
Erste Mannschaft mit zu vielen Fehlern
Für die 1. Mannschaft der Kevelaerer ging es am Samstag, 26. Januar, weiter, ebenfalls in eigener Halle. Auch im zweiten Spiel des Jahres setzte es eine Niederlage in der Verbandsliga. Konnte die vorherige 2:3-Niederlage gegen den Tabellenführer aus Verberg mit einem Punktgewinn noch als kleiner Erfolg gewertet werden, schmerzt das 1:3 (22:25, 23:25, 25:18, 24:26) gegen die Spielgemeinschaft aus Duisburg doch mehr. Vor vielen Zuschauern vermochte es der KSV nicht, an die letzten sehr guten Leistungen anzuknüpfen. Dabei waren die Vorzeichen gar nicht mal so schlecht.
Der eigentlich als verletzt gemeldete Alessandro Nobbers konnte doch spielen, und mit Florian Reschke stand erstmals auch ein Libero zur Verfügung. So trat der KSV in Bestbesetzung an. Einzig Kapitän Marcel Thyssen wurde anfangs aufgrund einer leichten Oberschenkelzerrung geschont.
Das Spiel selbst war dann von Höhen und Tiefen geprägt. In Satz eins kam das Tief zum Ende des ausgeglichenen Satzes. Beim Stand von 22:22 unterliefen dem KSV drei einfache Fehler und der Satz war weg. Im zweiten Satz kam diese Phase früher und die SG FSD/Rumeln konnte zwischenzeitlich auf 14:7 davonziehen. Der KSV kam zwar nochmals heran, konnte die Wende aber nicht schaffen. Nach dem 23:25 hieß es nun schon 0:2 nach Sätzen.
Auch Satz drei begann nicht verheißungsvoll. Aber nach 5:8 und der Einwechslung von Marcel Thyssen konnte der KSV auf 9:9 ausgleichen. Das Spiel des KSV war nun so, wie die Fans es aus den letzten Spielen kannten. Tolle Abwehraktionen wurden durch konsequenten Angriff und Block belohnt. In dieser Phase hatte die Duisburger kaum eine Chance und der Satz ging mit 25:18 an die Kevelaerer.
Die Zuschauer sahen den KSV jetzt vorne und wollten die Mannschaft im Tie-Break sehen. Der KSV machte weiter, und beim Stand von 21:16 lagen die Vorteile klar auf Seiten der Kevelaerer.
Doch leider passierten der Mannschaft nun, wie in den ersten Sätzen, wieder viele leichte Fehler – in diesem Fall zu viele. Beim Stand von 23:24 hatte Duisburg den ersten Matchball. Der KSV konnte noch mal kurz dagegen halten, doch mit dem zweiten Matchball machte die SG den Sack zu. Für den KSV spielten: Boetselaars, J. Broeckmann, R. Broeckmann, Derrix, Nobbers, Novak, Ophey, Reschke, Thyssen, Verhoeven.
Mit sieben Punkten Vorsprung zum Tabellenachten ist der Kevelaerer SV weiterhin im gesicherten Mittelfeld. Diesen Platz gilt es aber im kommenden Spiel gegen den SV Bedburg-Hau zu verteidigen. Am Samstag, 2. Februar, um 19 Uhr findet das Spiel im Berufskolleg Kleve, „Weißes Tor“, statt.

Dino-Alarm im Museum

Eine Reise in die Vergangenheit unternahmen am vergangenen Samstag Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder mit den gut 120 großen und kleinen Gästen im Kevelaerer Museum. Es ging etwa 80 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der noch die Dinosaurier lebten. In den großen Wäldern der Urzeit lebte auch der kleine Bronto. Am liebsten spielte er Wippen, „Volleyblatt“ oder Verstecken und hatte in den anderen Dinosaurierkindern Salta, Stego und Toro richtig dicke Freunde. Aber ein anderes Dinosaurierkind hörte nicht auf, ihn zu ärgern, zu piesacken und ihm jedes Mal sein Butterbrot oder seine Süßigkeiten zu klauen: Rex, der Schreckliche, der ihm nicht Freund, sondern Feind war. Was kann Bronto nur machen, damit sich dies endlich ändern?, dies war die große Frage des Nachmittags.
Nach und nach kamen die Freunde zu Bronto mit ihren Ratschlägen. „Wenn er was Tolles von dir kriegt, ärgert er dich nicht und lässt dich in Ruhe. Schenk ihm doch etwas zu Fressen!“, meinte Togo. Die Frage wurde auch in die Gegenwart verlegt, denn schon im nächsten Moment wurde die Frage von Opa Wolfgang und Puppe Max gestellt, die gerade im Museumslabor unterwegs waren. Max hatte auch viele gute Ideen. „Ich würde ihm eine riesengroße Schokolade schenken“, meinte er, doch Opa Wolfgang schüttelte nur den Kopf: „Die gab es doch damals noch nicht!“ Und auch ein riesengroßer Kaugummi oder ein riesengroßes Eis konnten nicht die Zustimmung von Opa Wolfgang finden, doch die Idee mit dem Eis wurde gleich übernommen, in Form von Gletschereis, das Bronto für Rex extra durch Kräuter zog und so mit Kräutergeschmack überzog. Doch dieser klaute ihm wiederum das Butterbrot und haute Bronto das Gletschereis noch an den Kopf. „Dieser Fiesling“, meinte der nur. Doch Bronto bekam noch einen anderen Tipp von Dinofreund Salta: „Tu so, als würdest du ihn nicht hören und sehen.“ Doch auch diese Taktik ging völlig daneben, Rex trat Bronto, der in seiner Gegenwart ihn arglos ignorierend ein Lied trällerte, auf den Schwanz und stahl sich wieder mit seinem Butterbrot davon. „Du bist doch eine Donnerechse, Du musst donnern, schimpfen, hauen, ihm eine runterhauen,“ meinte Stego schließlich zu Bronto. Als Rex wieder kam, wurde diese Idee gleich von allen Kindern eifrig verfolgt. Gemeinsam wurde mit unzähligen Kinderfüßen gedonnert, dass dem Rex das Hören verging. Mit seiner Gitarre und viel Phantasie stimmte Opa Wolfgang einen Vers nach dem anderen über Rex an: „Dino rex, am besten Hopp und Ex!“ Doch Rex behandelte Bronto genau so wie zuvor. Deshalb ging es an eine neue Taktik: „Du musst ihm etwas zu essen geben, was komisch schmeckt. Ein ganz besonderes Butterbrot, mit ganz viel scharfen Sachen drauf. So scharf, dass er nie mehr was von dir wissen will.“ Und an Ideen haperte es bei den Kindern nicht: „Pfeffer, Senf, Peperoni, Chili, Zwiebeln, ganz scharfe Chips…“ Und dieses Mal ging der Plan auf. Wie immer schnappte sich Rex einfach Brontos Butterbrot, doch gleich danach musste er Qualm bzw. Kreidestaub spucken, jammerte „Meine ganze Schnute brennt“ und machte sich geknirscht aus dem Staub. „Tyro Rex ab ins Bett“, sang ihm Bronto nach. Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder luden am Ende die Kinder noch ein, Max und Toro zu streicheln. Einen Dino im Museum zu streicheln, dieses Angebot ließ wohl kaum ein Kind unbeachtet. Schließlich kann man Dinos im echten Leben ja nicht mehr sehen; bei Johannes (6) wird nun immer, wenn er ein Butterbrot vor sich hat, die Geschichte über Bronto, der mit einem Butterbrot voll scharfer Sachen den großen und fiesen Rex besiegen konnte, wieder lebendig.
Die Vorlage für das Theaterstück bildet das der Bilderbuch-Bestseller „Wie man einen Dino besiegt“ von Hans Willem (1989). Im Oktober 2018 wurde das Stück vom Wodo-Puppentheater zum ersten Mal in Mülheim inszeniert, nun konnten sich auch die Kevelaerer von der tollen Umsetzung dieses Buches in ein Theaterstück und von der Ausdruckskraft der selbst kreierten Marionetten überzeugen. Das fast immer ausverkaufte WoDo-Puppentheater kommt das nächste Mal am 6. April nach Kevelaer mit „Pippi Langstrumpf“.

Irrland will umbauen

Da mögen einem beim Stichwort „Mühle“ reichlich Sprüche und Bilder einfallen, von A wie „…am rauschenden Bach“ bis Z wie „Zwickmühle“. Im Falle der Alten Mühle Twisteden ist es allerdings eher der Straßenverkehr, der dort fürs Rauschen sorgt; aber das mit der Zwickmühle ist bei näherer Betrachtung durchaus passend. Schaut man sich nämlich das Areal rund um den Twistedener Kreisverkehr aus der Vogelperspektive an, sieht man, dass sich das Irrland auf drei Vierteln der „Spielfläche“ stark entwickelt hat. Das letzte Viertel, das unmittelbar an die alte Mühle angrenzt, mit der man sich sogar die Zufahrt vor deren Haustür teilt, war bislang als landwirtschaftlich genutzt ausgewiesen, sozusagen der Bauernhof-Teil der „Bauernhof-Erlebnisoase Irrland“. Hier soll nun eine Art Betriebshof für den Freizeitpark entstehen.
Das kann man zumindest aus der Verwaltungsvorlage ableiten, die „zur Anpassung an die aktuelle Zielvorstellung der Wallfahrtsstadt Kevelaer“ eine Änderung des Flächennutzungsplans vorsieht. Ziel sei „die Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung ,Spiel- und Erlebnispark‘“. Genau dies aber fürchten die Eigentümer der benachbarten Alten Mühle, die das lange unberührte denkmalgeschützte Gebäude 2016 zur Ferienwohnanlage umbauten. Ruth Opgenhoff formulierte ihre Bedenken in der Fragestunde der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz dementsprechend: Ob Einschränkungen bei der räumlichen Ausweisung der Sondernutzungsfläche möglich seien, wollte sie wissen. Immerhin reiche diese „bis auf vier Meter an die denkmalgeschützte Mühle heran“. Zudem befürchtet sie, dass der Blick auf ihre Mühle, die oft als „Wahrzeichen von Twisteden“ bezeichnet werde, bei der Ausfahrt aus dem Dorf künftig durch Betriebsgebäude verdeckt werden könnte. Neben der Frage, ob dies durch Bauvorschriften zu verhindern wäre, wollte sie auch wissen, ob man für den Betrieb bestimmte Obergrenzen für Schallemissionen festlegen könne. „Wir wissen, wie wertvoll das Irrland für die Stadt Kevelaer ist“, stellte sie aber auch klar, dass Maßnahmen „im Einklang funktionieren“ sollten.
Ludger Holla von der Stadtverwaltung erklärte in der Sitzung am Donnerstagabend, dass der Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes dem Bebauungsplan-Verfahren vorangestellt sei. Bedenken und Anregungen könnten dann in letzterem eingebracht werden. Im B-Plan-Verfahren werde dann auch über entsprechende Beschränkungen befunden. „Konkreter kann ich die Fragen daher noch nicht beantworten.“ Holla erwähnte auch, dass eine Verlegung der Zufahrt über den gemeinsam genutzten Weg in Richtung der Kevelaerer Straße durch das Irrland den Stein erst ins Rollen gebracht habe. Ruth Opgenhoff hat durch ihre Fragen immerhin erreicht, dass Politiker unterschiedlichster Fraktionen nun auf das Thema augenscheinlich aufmerksam geworden sind und im weiteren Verfahren auch die Belange des kleineren Unternehmens am Twistedener Kreisverkehr nach eigenen Bekunden ins Auge fassen werden.

Um mögliche Barrieren abzubauen

Seit einem Jahr baut die Caritas in Geldern, Kevelaer und Straelen Inklusionsbüros auf und weitet seitdem das Beratungs- und Begleitangebot zu diesem Thema stetig aus. Eltern, Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen finden hier kompetente und einrichtungsunabhängige Ansprechpartner zum Thema Inklusion.
„Rund um das Thema Inklusion ist sehr viel in Bewegung. Deshalb müssen wir unsere Arbeit stetig weiterentwickeln, um betroffenen Eltern und anderen Ansprechpartnern kompetente Beratung bieten zu können“, sagt Adele Hoff, Leiterin der Inklusionsbüros. Um sicherzustellen, dass sich diese Weiterentwicklung immer an den aktuellen fachlichen und praktischen Gegebenheiten orientiert, wurde nun ein Kompetenzkreis ins Leben gerufen, der die Arbeit der Inklusionsbüros zukünftig begleiten soll.
Dem Kompetenzkreis gehören Professor Helmut Prior von Hochschule Rhein-Waal, Professorin Sandra Glammeier von der Hochschule Niederrhein, Dr. Andrea Weidenfeld und Kirsten Hack vom Landschaftsverband Rheinland, die Sozialdezernenten Marc Buchholz für Kevelaer und Christan Hinkelmann für Straelen, sowie als Vertreter der Caritas Vorstand Andreas Becker, Monika Brüggenthies, Vera Vester, Adele Hoff, Ina Martens und Sigrid Thomas an.
Beim ersten Treffen war es zunächst wichtig, den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über das Thema “Inklusion” zu verschaffen und erste Eindrücke aus der Beratungspraxis der Inklusionsbüros zu schildern.
In der weiteren Zusammenarbeit wird es darum gehen, praktische Bedarfe der Menschen vor Ort und strukturelle Probleme zu identifizieren, um dann mögliche Inklusionsbarrieren abbauen zu können. Auch Kooperationen mit den Studenten der beteiligten Hochschulen in Form von Praktika oder Projektarbeiten sollen vertieft werden. Nicht zuletzt erhoffen sich die Teilnehmer des Kompetenzkreises, praktische Ergebnisse der Inklusionsarbeit in die eigene Institution oder in die eigenen Kommune zurückspielen zu können.

Weihbischof Rolf Lohmann begleitet Pilgerreise ins Heilige Land

Viele Orte, an denen sich entscheidende Momente im Leben Jesu ereignet haben, stehen auf dem Programm einer Pilgerreise ins Heilige Land. Die Teilnehmer besuchen in den zehn Tagen unter anderem Jerusalem, Bethlehem und den See Gennesaret, aber auch Nazareth, Tabgha und Kafarnaum.
Während der Reise wird zudem der Bogen in die Moderne geschlagen, etwa mit Besuchen eines Alten- und Pflegeheims für Christen und Muslime und einer christlichen Schule, aber auch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Geplant ist die Reise von Sonntag, 20., bis Dienstag, 29. Oktober, eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
Täglich werden die Pilger gemeinsam mit Weihbischof Rolf Lohmann, der an der Reise als geistlicher Begleiter teilnimmt, Gottesdienste in unterschiedlichen Kirchen feiern und geistliche Impulse bekommen. Weihbischof Lohmann freut sich bereits auf viele gute Begegnungen im Heiligen Land. „Wir werden ganz unterschiedliche Orte besuchen, die uns spirituelle Impulse geben können. So werden wir zum Beispiel nach Bethlehem fahren und dort die Geburtsgrotte Jesu sehen. Doch auch ein Gang über die Via Dolorosa, über die Jesus sein Kreuz tragen musste, steht auf dem Programm“, erklärt er.
Die Pilgerreise ins Heilige Land könne helfen, den Glauben aus einer völlig neuen Perspektive zu erfahren, indem die Teilnehmer die Gegend, von der sie schon oft in der Bibel gehört haben, selbst kennenlernen und auf sich wirken lassen können. „Wenn wir die Orte sehen, an denen Jesus seine Kindheit erlebt hat, die sein Wirken prägten und an denen er Martyrium und Kreuzestod durchlitt, aber auch die Auferstehung feiern durfte, dann wird er für uns noch greifbarer und wir können uns ihm noch näher fühlen“, betont der Weihbischof.
Die Pilgerreise wird durchgeführt von Emmaus-Reisen. Im Reisepreis von 2.295 Euro sind neun Übernachtungen im Doppelzimmer mit Halbpension enthalten, ebenso der Flug ab Düsseldorf nach Tel Aviv mit Transfer ab Münster, Recklinghausen oder Duisburg, sowie alle Fahrten und Ausflüge vor Ort, außerdem eine Reisekranken-Versicherung. Weitere Informationen gibt es bei Emmaus-Reisen in Münster, Horsteberg 21, Telefon: 0251/ 265500 oder per Mail an info@emmaus-reisen.de

Bischof Genn lädt Ehrenamtliche zum Austausch nach Münster ein

Das Angebot ist so vielfältig wie die Aufgaben derjenigen, für die es bestimmt ist: Münsters Bischof Dr. Felix Genn lädt am Samstag, 9. März, zu einem „Tag der Pfarreiräte“ in die Domstadt ein.
Von 9 bis 17 Uhr können sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Pfarreiräte im Bistum informieren, austauschen – sowie Ideen und Hilfen für ihr Gemeindeleben vor Ort mit nach Hause nehmen. Die Veranstaltung findet in der Halle Münsterland statt.
An diesem Tag wird es um die Entwicklung und Perspektiven der Pfarreien im Bistum Münster gehen, aber auch um aktuelle Herausforderungen. Die Ehrenamtlichen können an Workshops teilnehmen, die sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen: Zukunft des freiwilligen Engagements, Schöpfungsbewahrung und ökofaire Gemeinde, Umgang mit Konflikten und Spannungen, Experimente wagen, Nachrangigkeiten entwickeln sowie Pastoralplan umsetzen und weiterdenken.
Den Inhalt vier weiterer Workshops legen die Teilnehmer zu Beginn des Tages selbst fest. Dabei kann auch über das Thema sexueller Missbrauch in der Kirche und die Konsequenzen daraus gesprochen und diskutiert werden.
Den ganzen Tag über ist zudem ein „Servicepoint“ als Anlaufstelle für Fragen und Anregungen der Pfarreiratsmitglieder besetzt. Ansprechpartner aus den Fachabteilungen des Bischöflichen Generalvikariates werden Auskünfte geben.
Eingerahmt wird der „Tag der Pfarreiräte“ in ein musikalisches Begleitprogramm mit spirituellen Impulsen.
Anmeldungen sind bis zum 17. Februar ausschließlich online unter https://bistum.ms/pfarreiraete möglich.