Aktuelles aus Kevelaer

Die Seb feiert das Patronatsfest

Mit viel Freude und guter Laune beging die Sebastianus-Schützenbruderschaft ihr traditionelles Patronatsfest. Nachdem der morgendliche Friedhofsrundgang wegen schlechten Wetters ausfiel, versammelte sich die Seb mit den Bürgerschützen in der Antonius-Kirche zum gemeinsamen Kirchgang. Nach dem Vereinsfoto auf den Stufen der Basilika ging es zum Frühstück in den „Goldenen Schwan“.
Dort wurden nach einem Dia-Jahresrückblick drei verdiente Mitglieder geehrt: Günter Thomas für 25 Jahre Mitgliedschaft, Guido Langenhuizen für 25 Jahre Fahnenschwenken und Udo Jakumin, der für seinen 40-jährigen aktivem Dienst in der Bruderschaft mit dem St.-Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Als Neumitglieder wurden Volker Meisel und Martina Schroer mit ihren beiden Kindern begrüßt.
Ab dem Mittag folgte dann der „gesellige“ Teil in der „Schanz“. In diesem Jahr erhielt die Feier eine besonders feucht-fröhliche Note, da der neue Festkettenträger – Hans-Gerd „Tutti“ Rütten – aus den Reihen der Seb stammt.

Jugend musiziert erfolgreich aufs Treppchen

Einen beachtlichen Erfolg konnte das „Gitarrenstudio Markus Birkhoff“ aus Kevelaer für sich und seine Schüler verbuchen. Das Gitarrentrio, bestehend aus Paulina Heinrichs, Erik Tutsch und Alessia Baumgart, allesamt Schüler von Markus Birkhoff, erlangte beim „Jugend Musiziert“-Wettbewerb in der Altersgruppe IV mit 25 Punkten den 1. Preis.
Darüber hinaus war das Trio das einzige Ensemble, welches unabhängig von der Altersgruppe die Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreichte. Auch das eigens für diesen Wettbewerb geschriebene Stück aus der Feder des bekannten Kevelaerer Basilikaorganisten und Komponisten Elmar Lehnen begeisterte in seinem musikalischen Ausdruck und der technischen Perfektion die Jury.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es nun weiter nach Köln zur Qualifikation für den Bundeswettbewerb.

Zwischen den Zeiten

Ein Klavier, ein Steh- und ein Sitztisch, zwei Stühle, ein Pult und ein verschiebbarer Vorhang: Schlicht und reduziert wirkten die Requisiten für den besonderen Kulturnachmittag, der sehr viele Kulturbeflissene und Neugierige am vergangenen Sonntag unter das Dach der Öffentlichen Begegnungsstätte gelockt hatte.
Ende November hatten der holländische Pianist und Komponist Tom Löwenthal, der Bariton Wolfgang Baumann und die Mezzosopranistin Daniela Rothenburg in einer Art „Hauskonzert“ in den Räumen Löwenthals das Programm einer ausgesuchten Schar vorgestellt. Jetzt wurde das Programm, das das Werk Eislers von der Zeit der Weimarer Repubkik über die Vorkriegszeit und den Nationalsozialismus bis zum Kriegsende und seinem Wirken im „real existierenden Sozialismus“ darstellte, einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Die drei Akteure hatten sich dabei von den Ideen des Regisseurpaares Peter van Aar und Dorette Ploegmakers inspirieren lassen. Mit ein paar ergänzenden Kleinigkeiten und neuen Impulsen entstand eine sehr publikumsnahe, mit „Action“ erfüllte Aufführung mit Dramatik, Intensität und Intimität. Dazu trugen auch die Lichteffekte bei, die Volker Meisel verantwortete.
Zum Auftakt verdeutlichte Baumann, wie sehr das Programm „uns beklemmend deutlich gemacht hat, dass wir uns in einer ähnlichen Situation befinden wie zur Zeit der Weimarer Republik“. Erneut suchten und fänden „viele Menschen einfache, aber bei Weitem nicht immer richtige Antworten auf komplexe Fragen“, gewännen „rechte Populisten, Ignoranten und Hetzer“ an Macht wie einst zu Zeiten Eislers. Die Demokratie sei nicht selbstverständlich. Man benötige den Mut, „sie jeden Tag wehrhaft zu verteidigen“.
Vor dem entblößten Konterfei Wilhelm II. beschrieben die beiden Sänger in „Der Graben“ die Bitterkeit des Ersten Weltkriegs im Jahr 1916: „Ihr wart gut genug zum Fraß für Raben, für das Grab, Kameraden, für den Graben.“
Das Konterfei erst abstaubend, um sich berlinernd in Stimmung zu bringen, interpretierte Rothenburg die „weinenden Hohenzollern“ angesichts des gesellschaftlichen Umbruchs, verteilte im Publikum dabei Tücher und trocknete sogar Tom Löwenthals „Tränen“. Der akzentuierte mit dramatischem Spiel immer wieder treffend die jeweiligen Textpassagen, sang zeitweilig sogar selbst mit.
Bitter-böse sang Rothenburg das „Lied vom Trockenbrot“ („Wer nicht arbeitet , muss nicht essen“) über die Armut der damaligen Zeit, verteilte Rosen. Und sie setzte ihrem Kollegen Wolfgang Baumann in „Gustav Kulkes seliges Ende“ eine Schüssel auf, um die Rolle des gleichnamigen Berliner Schutzmanns, der die Republik hasst, ins Abtruse zu verkleiden. Beißend zugespitzt sang Baumann die radikale Kapitalismuskritik in der „Ballade von den Säcke­schmeißern“. Beim „Einheitsfrontlied“ reckten beide die Fäuste und forderten das Publikum auf, sich mit ihnen gemeinsam „aufzulehnen“.
Tiefe und Bedrückung bot Baumanns Darbietung von „O Fallada, da du hangest“, in der er aus der Perspektive eines bei lebendigem Leibe aus Hunger von den Massen aufgefressenen Pferdes berichtete. Ähnlich fühlten die Anwesenden auch bei Rothenburgs Darbietung, als sie das „Lied vom SA-Mann“ , das „Lied einer deutschen Mutter“ und die „Ballade von der Judenhure Marie Sanders“ von 1933 vortrug. Bitter-zynisch kam das im Duett vorgetragene „Rosen auf dem Weg gestreut“ mit den zynischen Brecht-Worten „Und spürt ihr auch in eurem Bauch den Hitler-Dolch / Küsst die Faschisten“ zum Tragen.
Das Publikum war beeindruckt. „Das ist super, am Gedenktag der Auschwitz-Befreiung.
Einiges lässt sich auf heute übertragen. Wir müssen ganz schön aufpassen“, meinte Heinz Lamers. Ähnlich sah das auch Karin Dembek. „Ich dachte, das ist nicht mehr notwendig.
Aber es klingt so seltsam vertraut“, meinte die evangelische Pfarrerin. „Das ist eine wunderschöne Erinnerung für mich an Berlin“, befand Ilse Derksen aus Goch. „In der Schulzeit gab es die Weimarer Republik nicht so deutlich. Gut, das heute so mitzuerleben.“ „Komisch, über die Faschisten von deutscher Seite so zu hören“, meinte die gebürtige Ukrainerin Tatjana Fedorenko.
Nach der Pause setzte das Trio seine beeindruckende Darbietung fort. Rothenburg brachte das „Lied vom Weib des Nazisoldaten“ zum Kippen, als dieses „aus dem weiten Russland nur den Witwenschleier“ zurückbekommt.
Visionär wirkten die Zeilen „Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne der Mächtigen kommen am Ende zum Halt“ im „Lied der Moldau“. Das „Lidicelied“ bezog sich auf die Vernichtung eines tschechischen Dorfes durch die Nazis 1942 und der „kleine Radioapparat“ stand beim Vortrag der beiden Sänger am Tisch tatsächlich auf dem Boden.
Nur kurz streiften die drei die Eisler-Phase des „real existierenden Sozialismus‘“ mit dem gelüfteten Honnecker-Bild („Isser nich‘ schön in Farbe?“), dem von Daniela Rothenburg kämpferisch vorgetragenen „Ohne Kapitalisten geht es besser“.
Gemeinsam sangen Rothenburg und Baumanns „Anmut
sparet nicht noch Mühe“ von Brecht, ein Lied, das 1992 bei der „Arsch huh“-Demonstration in Köln gegen rechts sogar als Alternativ-Nationalhymne vorgetragen worden war.
Mit der DDR-Flagge und der Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“ endete eine großartige Eisler-Zeitreise, die unterstrich, wie viel Aktualität sein Werk noch heute hat.

Heilige Göttliche Liturgie

Am Samstag, 2. Februar, um 10 Uhr wird eine Heilige Göttliche Liturgie in der Johannes-Kapelle an der Amsterdamer Straße in Kevelaer gefeiert.
Die Leitung des Gottesdienstes hat Vater Stefan, Erzpriester für NRW und Rheinland-Pfalz des Bistums von West- und Mitteleuropa der Bulgarischen Orthodoxen Kirche. Es singt der Chor der Johannes-Kapelle Kevelaer.
Alle orthodoxen Christen und weitere Interessenten sind ganz herzlich zu dem Gottesdienst eingeladen. Wer Lust hat, im Chor mitzusingen, melde sich bei Gerhard Löffler unter Tel: 02832-975931

Ein Hauch von New Orleans in Kevelaer

Eine angesagte Musikbar in New Orleans vor 90 Jahren, eine nicht minder angesagte Band mit coolen Musikern betritt die Bühne und lässt schon gleich be ihren ersten Tönen die Füße der Zuhörer mitwippen. So oder so ähnlich kann an sich den Effekt vorstellen, den das erste „Löwen“-Jazzkonzert in diesem Jahr beim Publikum im vollbesetzten Saal auslöste.
Der Burscheider Engelbert Wrobel, ein seit Jahrzehnten angesehener Klarinettist und Saxofonist, der im Verlauf seiner Karriere schon mit Größen wie Chris Barber oder Clarke Teerry zusammen gespielt hat, präsentierte sich an diesem Abend mit dem hochklassigen Ensemble „Hot Jazz Five“, das ein wenig von der Atmosphäre des „Hot Jazz“ der 20er bis 40er Jahre in die altehrwürdige Spielstätte zauberte.
Unterstützt von seinen „Spielgefährten“ – dem Trompeter und Sänger Boris Odenthal, dem niederländischen Hony-Tonk-Pianisten Harry Kanters, dem sehr souveränen Gitarristen und Banjospieler Johannes Zink und dem europäischen Sousaphon-Spieler Clive Fenton – sorgte Wrobel und für flotten Swing und lockere Partystimmung im Raum.
Ob zu Fats Wallers „Ain´t misbehavin“, dem flotten „I´m gonna sit down and write myself a letter“ mit „Puttin on the ritz“-Zitat, Klassikern wie „Exactly like you“ oder der Ballade „New Orleans“ – alle Musiker erhielten eine Menge Raum, sich mit ihrem individuell reichen Spiel an dem Song zu beteiligen und immer wieder eigene Impulse zu setzen.
Odenthal brillierte als Armstrong-naher Sänger bei bei „South“ oder „That´s my home“, Kanters durfte zwischendurch mit einem flüssigen Boogie-Woogie Solo für Begeisterung sorgen.
Johannes Zinks filigrante Linie überzeugte sogar Kollege Clive Fenton („Der spielt so entspannt“). Und Fenton selbst brachte sein Sousaphon gekonnt zum Klingen, überzeugte als Sänger bei „Honeysuckle Rose“ und sorgte im Verbund mit seinen Kollegen an der Trompete beim „Snake rag“ für Tempo.
Dazu kam ein bestens aufgelegter Wrobel, der sich bei Stücken wie „Sunny side of the street“ selbst auf den Arm nahm („Das hat einen Makel: Ich sing dat!“), mit dem Sopran-Saxophon Sidney-Bechet-Songs wie „Dans les rues d´Antibes“ das elegante Vaudeville-Flair verlieh; butterweich „si tu vois ma mére“ interpretierte und mit seinen Jungs und seiner Klarinette „I love Paris“ darbot. „Das spielen sie bestimmt für uns – wir haben jahrelang in Paris gelebt“, schmunzelte Irmgard Baers hinter der Theke.
Mit „Its time like that“ endete ein dreistündiger Ausflug in die Welt von Swing und New-Orleans- und mit dem kurzen „Sleepy time“ von Louis Armstrong rundete das Quartett einen fröhlich-entspannten Musikabend ab.

„Mädelsabend“ mit vielen tollen Momenten

Die Augen wurden immer größer und der Mund wollte sich gar nicht mehr schließen: Staunend beobachtete Anne Gesthuysen, die an einem kleinen Tisch in der Mitte der Bühne des Kevelaerer Konzert- und Bühnenhauses bereits Platz genommen hatte, was geschah, als sich die Eingangstür zum großen Saal öffnete. Der Zustrom der Zuhörerinnen und Zuhörer wollte nicht enden. Sogar die Empore musste geöffnet werden, denn im Parkett war kein einziger Platz mehr frei. „Sowas kenne ich eigentlich nur von der „lit.COLOGNE“, sagte die beliebte Moderatorin und Buchautorin. Der Vergleich mit dem hochrangigen Kölner Literaturfestival schmeichelte der Wallfahrtsstadt gleichermaßen wie der Autorin selbst.
Neugier auf den „Mädelsabend“
Die Neugier auf ihren dritten Roman „Mädelsabend“ hatte die zahlreichen Zuschauer zu ihrer dritten Lesung ins Bühnenhaus gelockt – ursprünglich sollte die von Gertrud Aengenheyster initiierte Veranstaltung mal in ihrer „Bücherstube im Centrum“ stattfinden. Doch nach dem Verkaufserfolg ihres jüngsten Buches und der gerade im TV ausgestrahlren Verfilmung ihres „Erstlings“ war bald klar, dass die Bücherstube bei weitem nicht ausreichen würde (das KB berichtete).
Dass die Lesung keinesfalls zu einer anonymen Massenveranstaltung wurde, sagt viel über die ohnehin mit hohen Sympathiewerten ausgestattete, authentisch wirkende Autorin, lag aber auch daran, dass Anne Gesthuysen viele Charakterzüge und nicht zuletzt Sprüche ihrer Romanfiguren aus dem eigenen Erleben und dem engeren Verwandten- und Bekanntenkreis speist. Stichwort: schwarzer Humor am Niederrhein. Den nimmt sie als Niederrheinerin gar nicht mehr so sonderlich wahr, der gehöre einfach dazu. Und er kommt in ihrem dritten Roman gleich mehrfach und in zumeist so trockener Darreichungsform vor, dass einem schnell die Augen tränen – vor lauter Lachen.
Berührend und kämpferisch
Doch auch einige berührende, ja sogar kämpferische Momente trug Gesthuysen aus ihrem „Mädelsabend“ vor – und kommentierte sie ausgiebig, was den besonderen Charme ausmachte. Schließlich geht‘s nicht nur um um den schwarzen Humor, der den Niederrheiner und in Falle von „Mädelsabend“ besonders die Niederrheinerin halbwegs aufrecht durch die Land- und Leidenschaften gehen lässt. Sondern auch um Zusammenleben, Ehe, Kinder, Karriere, Emanzipation. Ein voller Griff ins wahre Leben also – der nicht immer und für alle Beteiligten ein Glücksgriff ist. Das zumeist weibliche Kevelaerer Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus.

Fantastisches „Heliopolis“

Über ein volles Haus konnte sich Saskia Müller als Leiterin der Kevelaerer „Weltbild“-Filiale am vergangenen Samstag freuen. Zu Gast war Stefanie Hasse, die Auszüge aus ihrem Zweiteiler „Heliopolis“ las und anschließend mit ihren Fans ins Gespräch kam.
Es war eine gute Stunde in klar verteilten Rollen zum einen und mit traditionellen Rollenbildern zum anderen. „Heliopolis“ rangiert in der Sparte Fantasy-Jugendbuch und so war das rund 35 Zuhörer starke Publikum auch überwiegend jung an Jahren und von drei Ausnahmen abgesehen augenscheinlich weiblich.
Stefanie Hasse nahm in der liebevoll dekorierten Leseecke platz und begann ohne Umschweife aus beiden Bänden von „Heliopolis“ zu lesen. Der Titel deutet es schon an, Personal und Hintergrund des Fantasy-Romans sind von ägyptischer Mythologie inspiriert. Das was sich an Handlung andeutete, beschäftigt die Menschheit, auch in der Literatur, von je her: Die Spannungsfelder ‚echte Liebe und Heiratspolitik‘ auf der einen Seite und ‚Macht und Intrige‘ auf der anderen Seite. Um den Bogen zu einer „klassischen“ Autorin zu schlagen: Beim Zuhören stellte sich unweigerlich die Assoziation ein, man habe ähnliches doch schon einmal aus der Feder Jane Austens gelesen, nur dass deren feinsinnige Analyse der höheren englischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts, nun durch einen farbigen Reigen „fantastischer Mythen“ in einer fremden Welt ersetzt wird. Der Plot bleibt in seinem Kern aber der gleiche, genau wie die verwendeten Stereotypen – Emanzipation scheint die klassische Fantasy-Leserin zumindest beim Schmökern wenig zu interessieren.
Im Anschluss an die Lesung bot sich die Gelegenheit mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Bücher sind für sie und ihre lesebegeisterte Familie lebensbestimmend, das wurde schnell deutlich. Ebenso gab sie Einblicke in den gerade in ihrem Genre äußerst schnelllebigen Literaturbetrieb und das diesen bedienende Verlagswesen. In der Buch-Blogger-Szene ist sie darüber hinaus einerseits selbst aktiv, mit Texten über Bücher die sie (gern) liest – ist im Gegenzug aber auch auf wohlwollende Kritik anderer Blogger angewiesen, als Bestandteil des Marketings. Letztlich lebt sie damit den Typus einer modernen Schriftstellerin, wie er vor 30 Jahren noch nicht vorstellbar gewesen wäre.
Nicht nur der reiche Applaus, auch die lange Schlange vor dem Tisch der Autorin waren Zeichen der Begeisterung des Publikums nach Lesung und Gespräch. In diese reihte sich auch Maren Thyssen aus Goch ein, die zusammen mit ihrer Mutter die Lesung besuchte. Den ersten Band „Heliopolis – Magie aus ewigem Sand“ hat die Dreizehnjährige bereits lesend verschlungen, wie sie begeistert berichtet. Nun soll es der zweite sein, mit Signatur versteht sich.
Einer der wenigen Vertreter des „starken Geschlechts“ ist an diesem Abend Jannik Unger aus Weeze. Die Andeutung, die Lesung „im Schlepptau“ seiner bereits in der Signier-Schlange stehenden Partnerin besucht zu haben, weißt der 22-Jährige klar zurück. Er gibt zwar zu, „Heliopolis“ noch nicht selbst gelesen zu haben, aber die Lust darauf sei nun geweckt – nun denn, auch weiblich besetzte Bastionen dürfen fallen.

Die Jacobus-Sitzung zieht 2019 um

Die Jacobus-Stizung 2019, der Karneval für Menschen mit und ohne Behinderung, findet in diesem Jahr erstmals im Petrus-Canisius-Haus statt. Am 16. Februar ist jeder von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr herzlich eingeladen, dieser Sitzung beizuwohnen. Es wartet auf die Besucher wie in jedem Jahr ein abwechslungsreiches Programm.
Danke sagen möchten die Organisatoren Volker Verheyden, dem diese Sitzung ihren Namen verdankt. Da der “Gasthof by Volker” am 1. Februar 2019 seine Türen schließt, musste eine neue Location gefunden werden. Nach Anfrage bei der Gemeinde St. Marien wurde das Petrus-Canisius-Haus sofort für diese ehrenamtliche Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Die Organisatoren freuen sich daher auch in diesem Jahr auf viele Gäste, ob Groß ob Klein, und hoffen auf ein paar gesellige, närrische Stunden.

Alle wegen Pistor

Wenn das Bühnenhaus zur Fankurve wird: Vollbesetzt war das Kevelaerer „Hallenstadion“ am Freitagabend. „Alle gegen Pistor“? Nein, „alle wegen Pistor“, mag man analog zum Titel des Fußball-Tippspiels seines Heimatsenders sagen. Sven Pistor, Tippspiel-Frontmann und „Liga live“-Moderator beim Radiosender WDR 2, sprach und spielte dort live und in Farbe, und zahlreiche Fußballfans diverser Vereinsfarben wollten dabei zusehen.
In Topform
Pistor ist also jemand, der den Fußball schon aus Sicht seiner Profession ernst nimmt, aber auch die vielen kuriosen Seiten des Rasensports kennt. Die haben natürlich am Samstagnachmittag, wenn‘s ernst wird in den Stadien, in einer Radiomoderation nix zu suchen. Am Freitagabend auf der Bühne sind sie dafür umso unterhaltsamer. Seien es die fröhlich kommentierten Videoschnipsel aus dem Internet, in denen Vereine, Spieler und Vorstände wie auch Fans munter sich selbst in die Pfanne hauen. Sei es das „Klugscheisser-Quiz“, bei dem vier „Experten“ aus dem Publikum ihr Wissen um Regeln wie Sprüche testen konnten. Sei es die Lesung aus Pistors Buch „50 Dinge, die sie über den Fußball-Westen wissen mögen“, in der es um den „weißen Brasilianer“ Ansgar Brinkmann ging. Der Moderator war in Topform, ließ rhetorisch kaum Bälle liegen und kämpfte sich wacker durch zwei rund einstündige Halbzeiten. Dabei absolvierte er ein anständiges Laufpensum über die Flügel und teilte immer wieder in alle Richtungen aus, so dass fast jeder aus der vereinsseitig breit gestreuten Fanbasis mal einen ordentlichen Lattenschuss abbekam.
Dass Pistors Bühnengast Jürgen Jansen in seiner Zeit als Bundesligaschiedsrichter zahlreiche Anekdoten erleben durfte, stellten beide im munteren Zwiegespräch heraus. Dass Fußball, und erst recht die Schiedsrichterei, eine ernste Sache sein können, wurde klar, als Jansen berichtete, dass er in den Skandal um Robert Hoyzer hineingezogen wurde. Obwohl er nicht beteiligt war und schließlich völlig rehabilitiert wurde, war seine Karriere allein durch den Verdacht beendet. „Das braucht man nicht“, sagte Jansen noch heute sichtlich ergriffen. Doch habe ihm diese Zeit auch gezeigt, „wer meine Freunde sind“. In seiner Familie habe er Rückhalt und Kraft für einen neuen Anfang gefunden.
Und auch Sven Pistor wurde zum Ende seiner aktuellen Show mit dem Titel „Alles Vollpfosten“ noch einmal ernst und brach eine Lanze für den Fußball, der aus seiner Sicht wohl eine der gelungensten Formen der Integration von Menschen unterschiedlichster Herkunft darstellt.

Qualifikationen für NRW-Meisterschaften

Mit einer guten Ausbeute kehrten die Athletinnen (W15) des Kevelaerer SV am vergangenen Samstag aus Wesel zurück. Betreut durch Marcel Kirstges, der für das erkrankte Trainerteam Martina und Frank eingesprungen war, konnten neben den Qualifikationen auch drei persönliche Bestleistungen erzielt werden: Berit Janowitz holte sich mit 9,87 Metern den zweiten Platz im Dreisprung, 9,01 Meter bzw. 8,56 Meter lasen die Kampfrichter für Marie Jasinski und Selina Leck vom Messband ab. Das bedeutete Platz drei und vier. Komplettiert wurde der Erfolg durch den fünften Platz von Nele Sophie Kaets (8,53 Meter).
Auch beim 60-Meter-Sprint konnten alle Sportlerinnen mit guten Platzierungen überzeugen. Für Berit (Platz drei) sprang dabei mit einer Superzeit von 8,65 Sekunden sogar die B-Qualifikation heraus.
Glückwünsche kamen per Whatsapp vom Krankenbett der Trainer.