Aktuelles aus Kevelaer

Richtiger Umgang mit Smartphone, Facebook, Whatsapp & Co

Digitale Medien und soziale Netzwerke wie Smartphone, Whatsapp, Facebook werden von vielen Menschen rund um die Uhr genutzt und auch Kinder kommen immer früher damit in Kontakt. Vielfach haben Kinder auch schon im späten Grundschulalter ein eigenes Smartphone oder nutzen Whatsapp oder Facebook, die offiziell erst ab 16 Jahren erlaubt sind. Welche Gefahren in den modernen Medien und Netzwerken lauern und wie man die Kinder und Jugendliche davor schützt, davon sprach das KB mit Kriminalhauptkommissar Stefan Hellwig.
KB: Sie sind ganz häufig an Grundschulen und weiterführenden Schulen und halten Informationsveranstaltungen für Eltern. Was sind die größten Gefahren der digitalisierten Welt für Kinder und Jugendliche, vor denen Sie an diesen Abenden warnen?

Stefan Hellwig Foto: Polizei


SH: Kindern und auch Erwachsenen ist oft nicht bewusst, welches Ausmaß eine scheinbar belanglose Aussage haben könnte und wie viele Menschen sie erreicht. Auch Anonymität spielt eine große Rolle. Die Hemmschwelle, Aussagen zu treffen, die im „normalen“ Leben nicht getätigt werden würden, sinkt deutlich. Auf dem Vormarsch sind derzeitig die Gefahren von Radikalisierung, Hass oder Gewalt.
 
KB: Ist die Hemmschwelle für Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen und zu Mobbing durch die digitalen Medien bei gleichzeitiger Vergrößerung der Reichweite gesunken?
SH: Ja. Diese Aussage bestätigen mir gegenüber täglich fast alle Jugendlichen. Einen Menschen persönlich zu beleidigen ist deutlich schwerer als die gleiche Aussage online zu treffen. Zudem spielt hier auch die Anonymisierung eine Rolle und damit steigt auch die Gefahr, Opfer von „Mobbingattacken“ zu werden.
KB: Welche praktischen Tipps haben Sie für die Eltern für den verantwortungsvollen Umgang mit den Medien und sozialen Netzwerken?
SH: Ein Kind sollte, im Umgang mit den digitalen Medien, begleitet werden. Der Glaube, junge Menschen würden sich besser auskennen, ist oftmals ein Irrglaube. Meist geht es nur mit der Handhabung schneller. Das Fachwissen dahinter müssen Eltern ihnen vermitteln. Auch ist das Handy kein „Tagebuch“, wie manche Erwachsene denken. Es sollte unbedingt kontrolliert werden, mit wem die Kinder Kontakt haben und was sie im Internet treiben. Hier geht es nicht darum, jeden WhatsApp-Post durchzulesen.
KB: In den Schulen ist die Benutzung des Handys meistens verboten. Zu Hause liegt die Verantwortung über die Nutzung neuer Medien bei den Eltern. Kinderärzte warnen davor, dass zu viel mediale Nutzung die Entwicklung der Kinder ungünstig beeinflussen und z.B. Konzentrationsstörungen auslösen kann. Was raten Sie Eltern zum guten und gesunden Mediennutzungsmaß ihrer Kinder?
SH: Auch hier gilt der Grundsatz: „Die Dosis macht das Gift“. Die Nutzung digitaler Medien ist zur Normalität geworden und nicht mehr weg zu denken. Eltern sollten als Vorbild fungieren und ihren Kindern mit gutem Beispiel voran gehen. Leider scheitert es oft schon daran.
KB: Sie haben in Kevelaer an den verschiedenen Schulen regelmäßig Elterninformationsveranstaltungen zum Thema Smartphonenutzung. Wie sind die Reaktionen der Eltern auf das, was Sie ihnen dort sagen?
SH: Die Eltern, die teilnehmen, sind oft überrascht, was sich in den sozialen Netzwerken alles abspielt, oder welche Fälle die Polizei bearbeiten muss. Ein „einfacher“ Straftatbestand der Beleidigung kann mitunter fatale Folgen nach sich ziehen. In Deutschland gibt es keinen eigenen „Mobbing“- Paragraphen. Das hat eine Mutter in Österreich bereits durchgesetzt, die ihren Sohn auf Grund von Mobbing verloren hat. Gezielte sexuelle Anbahnungen von Erwachsenen gegenüber Jugendlichen und Kindern sind keine Seltenheit. Es ist ein Leichtes, sich als Erwachsener in einem der angesagten sozialen Netzwerke anzumelden und dort mit einem „Fake- Account“ zu agieren.
KB: Soziale Netzwerke, Facebook, WhatsApp sind sicher nicht ohne Grund erst ab 16 Jahre. Finden Sie es gut, wenn diese Altersmindestgrenze auch eingehalten wird? Sollen Kinder, die es auch jünger nutzen, dies nur mit Hilfe der Eltern tun?
SH: Auf Grund der EU-DSGVO wurde das Mindestalter bei WhatsApp von 13 Jahren auf 16 Jahre angehoben. Aus meiner Sicht ist da grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, wenn sich alle daran halten würden. Allerdings werden die Angaben von WhatsApp nicht überprüft. Eltern stehen in der Verantwortung, ihre Kinder zu schützen.
KB: Über die Grundschule meiner Tochter wurde einmal auch vor den „Momo-Kettenbriefen“ gewarnt. Meine Tochter sah leider gegen meinen Willen über das Handy einer Freundin einen Film über „Momo“ und hat seitdem Albträume. Könnten Sie noch etwas über “Momo” sagen? Es scheint ja auch schon Grundschüler zu betreffen.
SH: Den Kettenbrief „MOMO“ gibt es in unterschiedlichsten Formen. Es handelt sich bei MOMO um das Bild einer Kunstfigur aus Japan, welches dazu benutzt wird, Kindern Angst zu machen. Bei MOMO ist es im Grunde nicht anders als bei allen anderen Kettenbriefen (Nico, Theresa Figaldo…), vor denen ich seit Jahren warne. Hier geht es um „Datenweitergabe“ und in manchen Fällen um die Verbreitung von Schadsoftware. Kinder und Jugendliche erhalten oft Kettenbriefe, in denen sie aufgefordert werden, diese weiterzuversenden, da sonst ihre Mutter tödlich verunglückt oder etwas Schlimmes passiert. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Kinder diese aus Angst weitersenden. Mir erzählen Kinder regelmäßig, dass sie Albträume aufgrund dieser Kettenbriefe haben oder nachts nicht mehr schlafen können.
Das Interview führte Doris de Boer.

Richtiger Umgang mit Smartphone, Facebook, Whatsapp & Co

Digitale Medien und soziale Netzwerke wie Smartphone, Whatsapp, Facebook werden von vielen Menschen rund um die Uhr genutzt und auch Kinder kommen immer früher damit in Kontakt. Vielfach haben Kinder auch schon im späten Grundschulalter ein eigenes Smartphone oder nutzen Whatsapp oder Facebook, die offiziell erst ab 16 Jahren erlaubt sind. Welche Gefahren in den modernen Medien und Netzwerken lauern und wie man die Kinder und Jugendliche davor schützt, davon sprach das KB mit Kriminalhauptkommissar Stefan Hellwig.

KB: Sie sind ganz häufig an Grundschulen und weiterführenden Schulen und halten Informationsveranstaltungen für Eltern. Was sind die größten Gefahren der digitalisierten Welt für Kinder und Jugendliche, vor denen Sie an diesen Abenden warnen?

Stefan Hellwig Foto: Polizei

SH: Kindern und auch Erwachsenen ist oft nicht bewusst, welches Ausmaß eine scheinbar belanglose Aussage haben könnte und wie viele Menschen sie erreicht. Auch Anonymität spielt eine große Rolle. Die Hemmschwelle, Aussagen zu treffen, die im „normalen“ Leben nicht getätigt werden würden, sinkt deutlich. Auf dem Vormarsch sind derzeitig die Gefahren von Radikalisierung, Hass oder Gewalt.

 

KB: Ist die Hemmschwelle für Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen und zu Mobbing durch die digitalen Medien bei gleichzeitiger Vergrößerung der Reichweite gesunken?

SH: Ja. Diese Aussage bestätigen mir gegenüber täglich fast alle Jugendlichen. Einen Menschen persönlich zu beleidigen ist deutlich schwerer als die gleiche Aussage online zu treffen. Zudem spielt hier auch die Anonymisierung eine Rolle und damit steigt auch die Gefahr, Opfer von „Mobbingattacken“ zu werden.

KB: Welche praktischen Tipps haben Sie für die Eltern für den verantwortungsvollen Umgang mit den Medien und sozialen Netzwerken?

SH: Ein Kind sollte, im Umgang mit den digitalen Medien, begleitet werden. Der Glaube, junge Menschen würden sich besser auskennen, ist oftmals ein Irrglaube. Meist geht es nur mit der Handhabung schneller. Das Fachwissen dahinter müssen Eltern ihnen vermitteln. Auch ist das Handy kein „Tagebuch“, wie manche Erwachsene denken. Es sollte unbedingt kontrolliert werden, mit wem die Kinder Kontakt haben und was sie im Internet treiben. Hier geht es nicht darum, jeden WhatsApp-Post durchzulesen.

KB: In den Schulen ist die Benutzung des Handys meistens verboten. Zu Hause liegt die Verantwortung über die Nutzung neuer Medien bei den Eltern. Kinderärzte warnen davor, dass zu viel mediale Nutzung die Entwicklung der Kinder ungünstig beeinflussen und z.B. Konzentrationsstörungen auslösen kann. Was raten Sie Eltern zum guten und gesunden Mediennutzungsmaß ihrer Kinder?

SH: Auch hier gilt der Grundsatz: „Die Dosis macht das Gift“. Die Nutzung digitaler Medien ist zur Normalität geworden und nicht mehr weg zu denken. Eltern sollten als Vorbild fungieren und ihren Kindern mit gutem Beispiel voran gehen. Leider scheitert es oft schon daran.

KB: Sie haben in Kevelaer an den verschiedenen Schulen regelmäßig Elterninformationsveranstaltungen zum Thema Smartphonenutzung. Wie sind die Reaktionen der Eltern auf das, was Sie ihnen dort sagen?

SH: Die Eltern, die teilnehmen, sind oft überrascht, was sich in den sozialen Netzwerken alles abspielt, oder welche Fälle die Polizei bearbeiten muss. Ein „einfacher“ Straftatbestand der Beleidigung kann mitunter fatale Folgen nach sich ziehen. In Deutschland gibt es keinen eigenen „Mobbing“- Paragraphen. Das hat eine Mutter in Österreich bereits durchgesetzt, die ihren Sohn auf Grund von Mobbing verloren hat. Gezielte sexuelle Anbahnungen von Erwachsenen gegenüber Jugendlichen und Kindern sind keine Seltenheit. Es ist ein Leichtes, sich als Erwachsener in einem der angesagten sozialen Netzwerke anzumelden und dort mit einem „Fake- Account“ zu agieren.

KB: Soziale Netzwerke, Facebook, WhatsApp sind sicher nicht ohne Grund erst ab 16 Jahre. Finden Sie es gut, wenn diese Altersmindestgrenze auch eingehalten wird? Sollen Kinder, die es auch jünger nutzen, dies nur mit Hilfe der Eltern tun?

SH: Auf Grund der EU-DSGVO wurde das Mindestalter bei WhatsApp von 13 Jahren auf 16 Jahre angehoben. Aus meiner Sicht ist da grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, wenn sich alle daran halten würden. Allerdings werden die Angaben von WhatsApp nicht überprüft. Eltern stehen in der Verantwortung, ihre Kinder zu schützen.

KB: Über die Grundschule meiner Tochter wurde einmal auch vor den „Momo-Kettenbriefen“ gewarnt. Meine Tochter sah leider gegen meinen Willen über das Handy einer Freundin einen Film über „Momo“ und hat seitdem Albträume. Könnten Sie noch etwas über “Momo” sagen? Es scheint ja auch schon Grundschüler zu betreffen.

SH: Den Kettenbrief „MOMO“ gibt es in unterschiedlichsten Formen. Es handelt sich bei MOMO um das Bild einer Kunstfigur aus Japan, welches dazu benutzt wird, Kindern Angst zu machen. Bei MOMO ist es im Grunde nicht anders als bei allen anderen Kettenbriefen (Nico, Theresa Figaldo…), vor denen ich seit Jahren warne. Hier geht es um „Datenweitergabe“ und in manchen Fällen um die Verbreitung von Schadsoftware. Kinder und Jugendliche erhalten oft Kettenbriefe, in denen sie aufgefordert werden, diese weiterzuversenden, da sonst ihre Mutter tödlich verunglückt oder etwas Schlimmes passiert. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Kinder diese aus Angst weitersenden. Mir erzählen Kinder regelmäßig, dass sie Albträume aufgrund dieser Kettenbriefe haben oder nachts nicht mehr schlafen können.

Das Interview führte Doris de Boer.

Dreimal 50 Euro für 140 Jahre KB

Ein wenig knifflig waren sie schon, die Fragen beim großen Weihnachtsgewinnspiel des Kevelaerer Blattes. Doch die meisten Leser kamen dann doch auf die richtige Lösung „140 Jahre KB“. Einige hätten uns aber durchaus auch schon 150 Jahre zugetraut. Ihre Antwort landete leider nicht in der großen Lostrommel. Aus den richtigen Einsendungen zog die Glücksfee nun die drei Gewinner.
Jeweils über einen Êinkaufsgutschein des Kevelaerer Verkehrsvereins im Wert von 50 Euro dürfen sich Barbara van Ballegooy, Hildegard Kehren (rechts) und Franz Hacks freuen. Im Beisein von KB-Herausgeber Rudi Beerden (2.v.r.) überreichten nun Gabriele Polders (2.v.l.) und Dr. Rainer Killich (3.v.r.) vom Verkehrsverein die Gutscheine an die glücklichen Gewinner.

Hans Gerd Rütten und Ralf Trepmann führen durchs Festjahr der Seb

Kevelaerer Blatt: Was war Ihr erster Gedanke, als sich abzeichnete, dass Sie Festkettenträger werden würden?
Hans Gerd Rütten: Das war schon eine emotionale Geschichte, da mein Vater gerne einmal Festkettenträger geworden wäre, aber das war ihm nicht vergönnt. Wir wollten aber eigentlich einen Alteingesessenen nominieren, doch die sind inzwischen verstorben oder können aus Krankheitsgründen nicht. Wir haben bestimmt zwei Jahre lang gefragt, wer Lust hätte, Festkettenträger zu werden. Am Ende hat sich außer uns niemand beworben.
KB:Außer uns“ – das heißt, Ihr Adjutant stand für Sie von Anfang an fest?
Rütten: Ich habe mich vor meiner Bewerbung mit Ralf besprochen und gesagt: Wenn, dann gerne mit Dir. Ob als Festkettenträger oder als König, man braucht immer einen Adjutanten, um Dinge zu besprechen oder Revue passieren zu lassen.
Ralf Trepmann: Wir haben die Vereinsarbeit seit vielen Jahren gemeinsam gemacht, da wächst mit den Jahren eine Freundschaft.
KB: Sie sind aber beide keine Schützen von Kindheitstagen an.
Rütten: Ich habe am Anfang viel Fußball gespielt und hatte wenig Zeit für die Schützen. Ich habe aber immer gesagt, dass ich später nicht mit den Altherren Turniere spielen will. Ein Freund hat mich damals überzeugt, zu den Schützen zu kommen. Ich habe gesagt: Wenn ich das mache, werde ich erst Fahnenoffizier, dann Präsident, dann Festkettenträger. Das wollte er nicht glauben und wir haben gewettet. Den ersten Kasten Bier habe ich schon bekommen, jetzt ist der zweite dran. [lacht]
Trepmann: Ich habe über meinen Sohn Steffen Geschmack daran gefunden. Ich bin jetzt seit zwölf Jahren dabei, er war es schon zwei Jahre früher. Ich hatte früher an Schützenvereinen kein Interesse, muss aber sagen: Es war eine gute Entscheidung, so etwas kennenzulernen, das Brauchtum, das Vereinsleben, …
KB: Herr Rütten, Sie waren aber schon früh mit dem Vereinsleben in Berührung. Kommt daher auch ein Teil des Interesses an der Rolle des Festkettenträgers?
Rütten: Festkettenträger ist eine der besonderen Möglichkeiten, wenn man hier geboren und aktiv im Vereinsleben ist. In jungen Jahren habe ich viel mitbekommen, weil mein Vater in der Feuerwehr war. Ich selbst war drei Mal in der Wache des Festkettenträgers, bei Herbert Holz, Albert Weynhoven und Hermann Jakobs. Das war immer sehr emotional.
Trepmann: 2013 hatte ich das Glück, König zu werden. Was haben wir da alles erlebt. Und ich habe erlebt, wie viele nette – nur nette – Menschen man kennenlernt. Die Möglichkeit, Adjutant des Festkettenträgers zu werden, ist das I-Tüpfelchen darauf.
KB: War es schwierig, Ihre künftige Rolle bis zum Heimatabend geheim zu halten?
Rütten: Natürlich wurden wir oft darauf angesprochen, einige haben das schon vermutet. Auch aus den Reihen der Geselligen gab es immer wieder Tricks, uns das Geheimnis zu entlocken. [schmunzelt] Natürlich wussten unsere Frauen es. Ohne die Zustimmung der Familie geht es nicht, das ist auch als Schützenkönig so. Schließlich mussten wir auch die Wache und deren Frauen einweihen. Aber alle haben hervorragend dicht gehalten. Jetzt freue ich mich, es nicht mehr verleugnen zu müssen und noch mehr nette Leute kennenzulernen – obwohl ich in Kevelaer schon sehr viele kenne.
KB: Worauf freuen Sie sich sonst noch besonders in Ihrem Festjahr?
Rütten: Wir freuen uns, für unseren Verein diese Aufgabe übernehmen zu dürfen. Dann natürlich auf die Abwicklung der Kirmes, die ist in Kevelaer schon etwas besonderes, erst recht im Vergleich zu anderen Kirmesfesten in der Region. Und auf den Moment, wenn ich die Festkette bekomme.
Trepmann: Ich freue mich außerdem auf den Blick von der anderen Seite. Ich habe schon einige auf den Treppenstufen stehen gesehen, jetzt wird es andersherum. Und ich habe schon als König erlebt, wie viele sich mit einem gefreut haben. Es ist toll, wenn man spürt, dass sie hiermit einverstanden sind.
KB: Für die Kirmes soll sich die Schützenbruderschaft ein paar Veränderungen überlegt haben?
Rütten: Wir wollen die Kirmes noch attraktiver gestalten und das Festzelt noch mehr nutzen, damit sich das auch für die Wirtin mehr lohnt. Den Seniorennachmittag werden wir fortführen, auch wenn wir ihn als Bruderschaft diesmal nicht selbst ausrichten können. Vielleicht wäre es eine Idee, wenn immer der festgebende Verein des Folgejahres diese Aufgabe übernimmt. Außerdem wird es im Zelt Werbung geben, natürlich dezent. Damit möchten wir in Zukunft vor allem kleinen Vereinen zusätzliche Einnahmen ermöglichen. Demnächst werden wir sicher noch mehr Details verraten.
Ein anderer Punkt ist, dass wir – wie viele vor uns – finden, dass die Festkette zu kurz getragen wird. Ohne Kette ist man im Festjahr aber nicht als Festkettenträger zu erkennen. Man müsste die Kette zu weiteren Anlässen von der Stadt ausleihen können, oder es müsste eine „Ausgehkette“ geben. Aber das ist wohl ein finanzielles Thema.


Hans Gerd Rütten
Der gebürtige Kevelaerer wird schon seit der Grundschule „Tutti“ gerufen. Der 52-Jährige ist verheiratet, hat zwei Töchter und einen Hund. Den Hundesport bezeichnet der gelernte Elektroinstallateur, der heute vor allem mit Kleinspannungstechnik zu tun hat, als seinen „Freizeitausgleich“. Jahrelang spielte Rütten Fußball beim Kevelaerer SV und in anderen Vereinen, war in der Thekenmannschaft im Prinzenhof im Vorstand, im Karnevalsclub Kevelaer und im Vorstand des VFR engagiert.
2003 trat er der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft als Fahnenoffizier bei. Bald wurde er stellvertretender Kassierer, dann krankheitsbedingt Kassierer, später stellvertretender Präsident. Seit viereinhalb Jahren ist Rütten nun Präsident der Kevelaerer Sebastianus-Bruderschaft. Die Königswürde trug er 2007, unterstützt von Adjutant Ben Fischer, 2010 tauschten die Beiden die Rollen. „Zwei hervorragende Jahre“, wie Rütten resümiert. Nur einen Preis, den hat er bislang nicht abgeschossen – etwas, das seiner Frau Marion bereits gelungen ist.
Ralf Trepmann
Ralf Trepmann wurde zwar in Kleve geboren und wuchs in Bedburg-Hau auf, fühlt sich aber nach 34 Jahren Jahren in Kevelaer durchaus als Kevelaer. Die Liebe zu seiner heutigen Frau Ulrike hat ihn in die Marienstadt gebracht und ihm zwei inzwischen längst erwachsene Kinder – eine Tochter und einen Sohn – beschert. Der 56-Jährige ist seit 40 Jahren bei der Deutschen Bahn und zwischen Aldekerk und Kleve sowie zwischen Xanten und Rheinhausen im Signaldienst für alle Bahnübergänge zuständig.
Zur St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft kam Trepmann 2007, wurde nach kurzer Zeit in der Wache Fahnenoffizier, dann Redakteur der Stadtbundzeitung, schließlich Schriftführer und arbeitet inzwischen seit mehr als sieben Jahren im geschäftsführenden Vorstand. 2013 war er König und hat – im Gegensatz zu seinem Festkettenträger – auch schon Preise abgeschossen. Die Reste all dessen, was er je abgeschossen hat, finden sich in einer Sammlung im heimischen Partykeller.
Mit der Bruderschaft nimmt Trepmann außerdem an Wettkämpfen am Luftgewehr teil – „aber nur an Bezirksmeisterschaften, sonst wird das mit der Fahrerei zu zeitaufwendig.“ Nicht die Preise, sondern der Spaß an der Konzentration zählen für ihn.

Am 16. Januar starb Wolfgang Funke

Der langjährige Lokalpolitiker und ehemalige Rektor der Kevelaerer Edith-Stein-Hauptschule, Wolfgang Funke, ist am 16. Januar 2019 im Alter von 76 Jahren verstorben.
Der gebürtige Essener hate in jungen Jahren zunächst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht, bevor er auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur nachholte, um in Bochum und Essen Pädagogik und Erziehungswissenschaften zu studieren.
1972 heiratete er seine Frau Anita. Drei Jahre später kommt Tochter Sonja zur Welt, noch einmal drei Jahre später folgt Sohn Robin. Für seine Familie war Funke immer da und hat seine Kinder auch nachdem diese längst das Haus verlassen hatten, immer gerne beraten und unterstützt. Als „liebevoll, großherzig und stets optimistisch“ beschrieb ihn seine Familie.
Seine Laufbahn als Pädagoge begann Funke 1973 nach einem kurzen Intermezzo als Fachleiter Wirtschaftslehre in Geldern als Lehrer an der Kevelaerer Theodor-Heuss-Hauptschule. Von 1985 bis 2004 leitete er als Konrektor und schließlich als Rektor die Kevelaerer Edith-Stein-Hauptschule. Seine Schüler beschrieben ihn als Leistung einfordernd, aber stets fair – ein Urteil, das viele Kevelaerer teilten, nicht zuletzt in der Politik.
Denn Funke war für die SPD von 1975 bis 1999 Mitglied im Rat der Stadt Kevelaer und von 1984 bis 1991 Vorsitzender des hiesigen SPD-Ortsvereins. Der Sozialdemokraten lag das Gemeinwohl sehr am Herzen und er wollte stets Dinge vorantreiben und besser machen. Neben Helmut Esters und Winfried Janssen war es vor allem Wolfgang Funke zu verdanken, dass die SPD in Kevelaer bei der Kommunalwahl 1989 erstmals mehr als 30 Prozent der Stimmen erhielt. Als sachkundiger Bürger gehörte Funke bis zuletzt der SPD-Fraktion an und war Mitglied der Spielplatzkommission.
In der Arbeiterwohlfahrt Kevelaer und im Generationenhaus der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer war Funke auch nach seiner Pensionierung als ehrenamtliches Vorstandsmitglied tätig. Außerdem arbeitete er seit Beginn des Ruhestands an einer Schulchronik und widmete sich ausgiebig dem Reisen. Seinen weiteren Hobbys – Langlauf, Segeln, Motorboote, Fahradfahren und Kieser-Training – ist er bis zuletzt gerne nachgegangen und hat sich zu Hause an seinen diversen Haustieren erfreut.
Wolfgang Funke hinterlässt seine Frau, seine beiden Kinder sowie vier Enkel.


Update: Der Nachruf wurde am 22. Januar 2019 um weitere Facetten aus dem Leben von Wolfgang Funke ergänzt.

Ein Blick in die Jakobsmuschel

Es ist zwar noch nicht die angepeilte Meeresbrise, die derzeit über die Hüls huscht, aber frischen Wind kann durchaus verspüren, wer sich dieser Tage in die Nähe des Gradierwerks begibt. Der Rohbau der Becken und Fundamente und der Überbau der Anlage, überwiegend aus dicken Lärchenholzbohlen, stehen. Das Beton-Becken, in dem die herabrieselnde Sole aufgefangen wird, wurde mit einer speziellen Beschichtung abgedichtet, damit das solehaltige Wasser später nicht ins Erdreich versickern kann.
80 Gradierwerke gebaut

Nach und nach treffen LKW mit Sanddorn ein (das KB berichtete). Sieben waren es bislang an der Zahl, jeder mit 120 Kubikmetern der Schlehenzweige gefüllt, sagt Krystof Lazarz, der mit seinen Mitarbeitern die Arbeiten ausführt. Vier bis fünf weitere Laster werden wohl noch folgen, schätzt der Fachmann, der nach eigenen Angaben schon 80 Gradierwerke gebaut hat und für den es keine wirkliche Berufsbezeichnung gibt. „Bedorner“ nennt man ihn schon mal, „Künstler“ wäre ihm aber eigentlich lieber, gerade wohl auch angesichts der eigenwilligen Muschelform des Kevelaerer Gradierwerks.
Die hat Architekt Peter Grund ersonnen, der Jakobsmuschel nachempfunden, die den Pilgerweg kennzeichnet. Passt ja auch irgendwie besser zu Kevelaer als die sonst vielfach in Bädern üblichen Riesen-Bauwerke, die den in ihrer Blütezeit üblichen architektonischen Linien folgten.
Beeindruckend mutet die Holzkonstruktion, die mehr und mehr mit den Zweigen gefüllt wird, trotzdem an. Und höher wird das Bauwerk auch noch, denn sobald die Arbeiten an der Bedornung abgeschlossen sind – diese liegen im Zeitplan und im April/Mai sollen die baulichen Arbeiten insgesamt abgeschlossen sein, schätzt Peter Grund – kann das Dach drauf. Beziehungsweise die Dächer, denn durch die aufwändige Konstruktion sind es acht einzelne Dächer. Die sollen verhindern, dass das Regenwasser die herabrieselnde Sole zu sehr verdünnt.
Deren Salzgehalt muss ohnehin reguliert werden: Bei den Technischen Betrieben der Stadt habe man schon einen Mitarbeiter ausgeguckt, der sich gerade in die Thematik einarbeite und der dann die Treppe im rechten Turm des Bauwerks hochsteigen wird, um in der oberen Galerie die Hähne aufzudrehen. Richtig gelesen: Eine automatische Steuerungsanlage wird es nicht geben. Viel hängt also vom Fingerspitzengefühl des „Gradierwerkers“ ab, der immer mal wieder Sole aus der wenige Meter entfernte Quelle zusteuert.
Umfangreiche Erfahrung

Auf umfangreiche Erfahrung kann ein anderer Mitarbeiter der Stadtwerke zurückgreifen, der derzeit an dem Groß-Projekt beteiligt ist: Hans-Günter Naß hat jahrelang die Technische Abteilung der Kevelaerer Stadtwerke geleitet und kann auch im Ruhestand noch nicht ganz die Finger von seinem Beruf, den immer als Berufung verstanden hat, lassen. Einen besseren Mann für den „Mini-Job“ mit dem großen Anspruch habe man wohl kaum finden können, ist Stadtwerke-Chef Hans-Josef Thönnissen voll des Lobes.
Im linken Turm des Gradierwerkes wird dann die Technik untergebracht. Bis zur Fertigstellung – und bis dann wirklich einmal eine frische Meeresbrise über die Hüls weht, wird zwar noch einiges an Zeit vergehen. Doch die soll den interessierten Kevelaerern durchaus verkürzt werden, verspricht Sandra Kimm-Hamacher von der Wirtschaftsförderung der Stadt, die die Entwicklung auf der Hüls und das städtebauliche Handlungskonzept begleitet. Dazu soll es neben dem Richtfest im Februar ab dem Frühjahr auch „Baustellenführungen“ geben, bei denen man sich nach vorheriger Anmeldung vor Ort über Fortgang und Hintergründe des Projektes informieren kann (Infos dazu auf www.kevelaer-tourismus.de). Bis dato muss man, als Tourist wie auch als Kevelaerer – mit dem gelben Schild am Bauzaun leben: „Baustelle – betreten für Unbefugte verboten!“
Schwarzdorn, Tore und Web-Cam
Rund 20 Jahre halte der Schwarzdorn, schätzt Architekt Peter Grund. Dass der innere Bereich des Gradierwerks durch Tore nachts verschlossen werden kann, ist bekannt und soll umgesetzt werden. Neu hingegen war die Info, dass möglicherweise eine Webcam installiert werden soll. Diese soll aber keine „Überwachungskamera“ sein, sondern als Werbeträger im Internet genutzt werden. Momentan werden die rechtlichen Voraussetzungen für den Betrieb einer solche Kamera sondiert.

Himmlische Nacht der Tenöre

Als „Die himmlische Nacht der Tenöre“ war das Konzert im Bühnenhaus angekündigt: „Drei grandiose Star-Tenöre von internationalen Opernhäusern präsentieren während der großen Tournee einen Querschnitt durch die große Welt der Oper.“
Selbst wenn man dabei nicht erwartet hatte, Stimmen wie von Plácido Domingo, Luciano Pavarotti oder José Carreras zu hören, so musste man nach den ersten Musikstücken („Adeste fidelis“, „Ah, si ben mio“ oder „Torna a Surriento“) seine Vorstellungen noch einmal einschränken. Während Ivaylo Yovchev im Gesangstrio und in seinen Soli mit klarem, vollvolumigem und attraktivem Stimmklang zu überzeugen wusste, und Aleksander Krunev zumindest die charakteristischen Tonhöhen eines Tenors erreichte, klang Georgios Filadelfefs in vielen Beiträgen der ersten Konzerthälfte in der Stimme gequetscht und als ob er sich nicht genügend eingesungen hätte. Nur in Passagen, in denen Filadelfefs mit seinen Gesangspartnern gemeinsam zu hören war und von ihnen gestützt wurde, war sein Gesangsbeitrag eines internationalen Tenors würdig. In der Pause waren vereinzelte Stimmen der gut 300 Gäste zu hören, die sich enttäuscht von der gesanglichen Leistung, ausgenommen der von Yovchev, zeigten.
Eine wahrhaft himmlische Nacht bereitete dagegen das Orchester mit Milena Ivanova (1. Geige), Evgenia Palazova (2. Geige), Neli Hazan (Violoncello) und Valentina Vassileva-Filadelfefs (E-Klavier), die immer wieder mit  lang anhaltendem Applaus bedacht wurden. In vollkommener Harmonie zwischen den Instrumenten und in weicher und präziser Spielweise begleiteten sie nicht nur die drei Tenöre, sondern präsentierten auch erstklassig die Instrumentalstücke wie „Arie Bach“, „Adagio Albinoni“, „Barcarolle“ oder „Csardas Monti“ und „entschädigten“ damit viele der Zuhörer.
Erst im zweiten Teil des Abends, in dem es vorwiegend heitere Musikstücke zu hören gab, steigerte sich auch die zu hörende Qualität. Insbesondere konnte Georgios Filadelfefs, der auch einen Baritonpart sang, stimmlich zulegen. Trotzdem wirkten Versuche von Krunev und Filadelfefs, das Publikum durch Clownerie oder durch eine Tanzeinlage mit einer Besucherin aus der ersten Reihe in Stimmung zu bringen, eher hilflos und peinlich. Yovchev brauchte dies nicht. Er überzeugte auch hier die Zuhörer mit seiner Stimme.
Beim ursprünglichen Ende des Konzertes gab es komplett unterschiedliche Reaktionen des Publikums. Einzelne verließen das Konzert- und Bühnenhaus sofort und beim Rest gab es zur Hälfte sitzenden Applaus, während die andere Hälfte mit Standing Ovations und durch Handzeichen von Krunev und Filadelfefs angespornt, eine Zugabe forderte.
Die gab es dann auch unter anderem mit „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Stille Nacht“, wobei die Besucher aufgefordert wurden mitzusingen, was sie dann auch in hörenswerter Weise taten.
Das gewünschte „Nessun Dorma“ wurde mit Verweis, das singe man erst ab Februar auf den Konzerten, verwehrt. Was blieb, war eine himmlische Nacht der Orchestermusikerinnen, deren Sterne deutlich heller leuchteten als die der Tenöre.

Arbeit mit Kindern als Lebensaufgabe

Es ist Infektzeit, das Wartezimmer ist voll besetzt und Gabi Lommen hat kaum Zeit, sich auf die neue Berufssituation zu besinnen. Am 1. Januar hat die Fachärztin für Kinderheilkunde die Praxis von Wilhelm Stassen in der Antoniusstraße übernommen.
Nach ihrem Abitur studierte sie in Düsseldorf Medizin und wollte sich zunächst zur Internistin ausbilden lassen. Da sie häufig mit Kindern in Ferienlagern als Betreuerin oder als Leiterin einer Spielgruppe der Kolpingsfamilie gearbeitet hatte, merkte sie jedoch schnell, dass Innere Medizin nicht ihre Spezialisierung sein sollte. In Geldern und Bottrop absolvierte sie stattdessen ihre Facharztausbildung für Pädiatrie und arbeitete in zwei Kinderarztpraxen. Nach der Geburt von zwei Kindern war sie sechs Jahre beim Gesundheitsamt in Wesel tätig und zuletzt als angestellte Ärztin in einer Kinderarztpraxis in Kleve.
„Ich wusste, dass Wilhelm Stassen aufhören wollte, ich mit 50 Jahren noch einmal etwas Neues anfangen wollte und so hat es sich ergeben, dass ich den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen bin und die Praxis übernommen habe“, erzählt Lommen.
Besonders reizvoll finde sie in der Pädiatrie, dass man ein breites Feld mit in die Arbeit einbinden müsse. „Wenn ich einen kleinen Patienten behandeln muss, ist es wichtig, auch die Familie, den Kindergarten, die Schule, Therapeuten und gegebenenfalls die Frühförderstelle im Blick zu haben.“ Außerdem weiß sie: „Kinder sind viel direkter als Erwachsene und so ist ihre Behandlung auch besser zu bestimmen.“
Vorsorgeuntersuchungen einhalten
Lommen ist es wichtig, dass die festgelegten Vorsorgeuntersuchungen alle eingehalten werden. Nur sie ermöglichen eine gute Verlaufskontrolle der Entwicklung von Kindern. Sie ist von den Vorteilen von Impfungen überzeugt und kein Fan von Homöopathie. „Das heißt nicht, dass ich von Naturheilverfahren nichts halte. Eine heiße Tasse Milch mit Honig ist auch wirksam und hilft manchmal mehr als Hustentropfen.“
Da die Abläufe in der Praxis eingespielt waren und sich das Team gut versteht, hat Frau Lommen alle Mitarbeiterinnen übernommen und nur für die ebenfalls in Rente gegangene Frau Smets-Stassen eine neue Kraft eingestellt.
Mit Gabi Lommen, Perihan Zengin und Dr. Peter Kaiser hat die Stadt wieder drei Fachärzte für Pädiatrie und ist trotz der Lage im ländlichen Raum für diese Patienten ausreichend versorgt.

Versuchter Einbruch in Arztpraxis

Die Fälle in Kevelaer und den Ortschaften häufen sich, Einbrecher scheinen Arztpraxen als lohnende Objekte für ihr kriminelles Tun entdeckt zu haben: In der Zeit zwischen Dienstag, 19.00 Uhr, und Mittwoch (16. Januar 2019), 7.00 Uhr, versuchten unbekannte Täter an der Amsterdamer Straße, eine Tür an der Rückseite einer Arztpraxis aufzuhebeln. Es gelang den Tätern nicht, die Tür zu öffnen. Sie waren über eine Mauer auf das Grundstück geklettert.
Hinweise zu verdächtigen Personen bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823 1080.

Voller Optimismus, dass die Mannschaft in dem Turnier weit kommen kann

Ein Stehtisch, ein paar Flaschen Bier und zwei Deutsch-land-Flaggen, im Wohnzimmer von Heiner Ingenpaß herrschte WM-Stimmung. Mit einigen Spielern aus dem Seniorenteam verfolgte der Handball-Obmann des Kevelaerer SV die Partie zwischen der deutschen Nationalmannschaft und den Weltmeistern aus Frankreich bei der Handball-Weltmeisterschaft.
„Schön, jawohl“, war es mehrfach aus den Kehlen der Enthusiasten zu hören. „Den kannste trotzdem runterschicken“, hieß es nach einem Foul.
„Das Halbfinale ist mindestens drin“, gab sich Ingenpaß vor dem Anwurf grundsätzlich optimistisch. „Wenn die richtig zu sich finden, und mit etwas Glück ist noch mehr drin.“ Er erinnerte sich nur zu gut noch an die faszinierende Atmosphäre des Olympia-Turniers von Rio.
„Es ist sehr spannend, abwechs­lungreich und ausgeglichen. Nach der Leistung in den letzten Spielen hatte ich damit gerechnet“, holte auch Jugendobmann Michael Hieckmann angesichts der engen Partie kurz Luft. „Gegen Russland waren zwei, drei dumme Fehler dabei“, äußerte der 41-Jährige die Hoffnung, dass sich das an diesem Abend nicht wiederholt. „Für das Turnier wäre es ein Sieg wichtig, aber ich glaube eher an ein Unentschieden.“
Hieckmann zeigte sich überzeugt: „Ein WM-Sieg wäre wichtig, weil der Handball dann wieder populärer wird und dann mehr in die Öffentlichkeit kommt.“ Beim KSV sehe die Situation in Sachen Nachwuchs aber ganz gut aus, ergänzte Jugendtrainer Sven Croon: „Ein Titel ist wichtig und zieht immer, auch wenn wir hier auf einem guten Weg sind.“
Nachdem er vor gut fünf Jahren wieder aktiv Jugendarbeit betrieben habe, gebe es schon wieder sieben Jugendmannschaften mit jeweils bis zu 25 Jugendlichen pro Mannschaft in Kevelaer, meinte Hieckmann. Aktuelle Erfolge seien die Qualifikation der E-Jugend für die Kreisliga und die mögliche Kreismeisterschaft der D-Jugend in der Kreisklasse.
Das Interesse an dieser Sportart wachse also, aber nicht die Infrastruktur dazu vor Ort. „Wir sind langsam an einem Punkt, wo wir niemanden mehr annehmen können, weil uns die ehrenamtlichen Trainer und die Hallenzeiten fehlen“, wurde der Wunsch nach einer zweiten Dreifachturnhalle deutlich.
Auch Hannes Lipka, seit fast 20 Jahre selber als Handballspieler aktiv, fieberte mit der Deutschen Mannschaft mit. „Zuhause mit den Kindern müsste man ruhiger sein, aber hier kannste jubeln“, fand er das deutsche Spiel „supergut, sehr konzentriert. Das ist auf jeden Fall sehr emotional. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen.“
Beim Stand von 21:20 nach knapp 50 Minuten zeigte sich Thomas Canders-Knell trotzdem noch entspannt, „weil so ein Turnier dauert ja ein bisschen länger.“ Der 36-Jährige spielt seit drei Jahrzehnten Handball. „Ich bin damit groß geworden und habe das keine Minute bereut.“
Natürlich „wäre es optimal, Frankreich und Serbien zu schlagen, um dann mit vier Punkten in die Zwischenrunde zu gehen“, jubelte er nach einem erneuten Treffer des deutschen Teams.
Chance aufs Finale
„Ich denke schon, dass die Chance fürs Finale da ist.“ Als Deutschland bei Unterzahl und einem Tor Vorsprung den Torhüter rausnahm, zeigte sich KSV-Jugendtrainer Sven Croon skeptisch: „Ich bin kein Freund davon, das kann ein Mittel sein. Wenn wir ein Tor werfen, ist alles richtig.“ Der 42-Jährige durfte ein paar Sekuden später über einen erfolgreichen Abschluss jubeln.
Finale Spannung herrschte bei allen, als es drei Sekunden vor Spielende zum letzten Wurf für Frankreich kam und der Ball tatsächlich noch im Winkel landete.
Den Optimismus wollte sich aber niemand nehmen lassen, auch nicht Jens Bechhaus (19). „Das hätte keiner gedacht, dass die Mannschaft sich so zusammenfindet“, das „Küken“ der Mannschaftsetzt jetzt auf einen Sieg gegen Serbien am Donnerstag (Anwurf 18 Uhr). „Dann schauen wir mal, wer noch weiter kommt und mit wieviel Punkten Deutschland in die Zwischenrunde geht.“
Und Hannes Lipka ergänzte: „Wenn das Publikum die Jungs mitnimmt, dann geht in dem Turnier alles.“