Aktuelles aus Kevelaer

Ein Anfang ist gemacht

„Sie spielen jetzt nicht in einem anderen Stadion, sondern auf einem anderen Planeten“, fasste Bürgermeister Dr. Dominik Pichler das Ausmaß der räumlichen Veränderung des Kindersecondhandladens KuK zusammen. Die Mitarbeiter stellten ihre neuen Räumlichkeiten an der Amsterdamer Straße 25 vor.
„Es gibt noch viel zu tun, aber der Anfang ist gemacht“, blickt Maria Lamers, Vorstandsvorsitzende des SkF, positiv in die Zukunft. Man könne hier nun zusätzlich zum Angebot des Kindersecondhandladens verschiedene Beratungsangebote bereitstellen.
Im Eingangsbereich findet man nun die liebevoll präsentierte gebrauchte Kinderkleidung, die für ganz kleines Geld erworben werden kann. An einer Sitzecke vorbei gelangt man von dort aus in den neuen Beratungsbereich. Hier befinden sich die Büros für die Schwangerschaftsberatung, Betreutes Wohnen und für Angelegenheiten bezüglich der Vormundschaft von Minderjährigen.
Letztere zwei Angebote sind nach dem Umzug neu hinzugekommen. Auch dass die neuen Räumlichkeiten ebenerdig sind und die sanitären Anlagen keine Zumutung mehr seien, sieht Heidi Viell, Schwangerschaftsberatung, als eine große Verbesserung.
Am Eröffnungstag waren die vielen ehrenamtlichen Helfer der Einrichtung fleißig und standen gerne für Fragen der Besucher bereit. „Wir geben unser Bestes hier und es macht ganz, ganz viel Freude“, lächelte Sandra Nöllen, Sprecherin des ehrenamtlichen Teams KuK, sichtlich zufrieden über die Veränderung. Man blickte rundherum in zufriedene Gesichter.
Dominik Pichler bedankte sich im Grußwort bei den Mitarbeitern und sprach das aus, was bei so viel ehrenamtlichem Engagement wohl Balsam für die Seele sein muss: „Ich finde das gang großartig, was Sie hier für eine Arbeit leisten. Ich bin von Ihrer Arbeit begeistert, von den Räumlichkeiten begeistert. Das kann nur super werden!“ Auch die Einsegnung war für alle Beteiligten ein großer Moment, den an diesem Tag Pfarrerin Karin Dembek, Evangelische Kirche Kevelaer, und Pfarrer Gregor Kauling, St. Marien Kevelaer, übernahmen.
Nach gemeinsamen Gebeten und dem Dank der Pfarrerin und des Pfarrers für die ehrenamtliche Arbeit der Helfer, wurde die Einsegnung beendet. Mit den Worten „und jetzt kommt das, was ich am liebsten tue“, besprengte Gregor Kauling den Empfangsraum mit dem Weihwasser. „Und dann gibt‘s jetzt glaube ich Essen“, eröffnete der Pfarrer spontan das Buffet. Es wurden Sekt, Kaffee und Häppchen verteilt, was der Anfang in einen bunten Nachmittag mit Kinderschminken, Waffelbacken und einem Kuchenbuffet für die großen und kleinen Gäste war.

Geburtstagsfeier im Spatzennest

Unter einem strahlend blauen Himmelszelt und viel Sonnenschein konnten die Spatzennestkinder ihren 25. Geburtstag feiern. (Das KB berichtete im Vorfeld). So war es nicht verwunderlich, dass „Piepmätze“, „Wibbelstertches“ und „Tschierpies“ gemeinsam mit ihren Erzieherinnen um die Wette strahlten.
„Alles ist wunderbar, alle sind happy“, bestätigte Birgitt Reudenbach, seit 25 Jahren Leiterin und Nesthüterin der städtischen Kindertageseinrichtung Spatzennest, die während des Festes viele ehemalige Spatzennestkinder und Eltern begrüßen konnte. Nach der offiziellen Begrüßung und einigen kurzen Ansprachen, auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler gratulierte herzlich, ließen die Nestkinder 90 Luftballons gen Himmel steigen. Doch damit nicht genug. In wochenlangen Proben hatten die Kinder in ihren Vogelnestgruppen ihr „Kevelaer“-Lied einstudiert.
Auf der Melodie von den Toten Hosen: „An Tagen wie diesen“, texteten sie ihren eigenen Spatzennestsong: „In Städten wie dieser, fühlen wir uns wunderbar; In Städten wie dieser, ist das Leben wunderbar; In dieser Stadt der Städte, da wohnen wir so gern, erleben wir das Beste, einfach nur Kevelaer, einfach nur Kevelaer“, schmetterten die Kinder lauthals und animierten damit Mamas, Papas, Omas, Opas und Geschwisterkinder zum Mitsingen.
Danach ging es ab zum Spielen, Toben und Entdecken. Das 22-köpfige Erzieher-Team hatte in Zusammenarbeit mit dem Elternrat einen kurzweiligen Budenzauber mit Dosenwerfen, Schminkstand, Hüpfburg und Figurenluftballons (diese waren teilweise größer als die Kinder selbst), Entenangeln und vieles mehr, liebevoll vorbereitet. Für das leibliche Wohl sorgte ein ausgiebiges Geburtstagskuchenbuffet und leckere Würstchen vom Schwenkgrill. Erst am späten Nachmittag ging eine gelungene Geburtstagsparty zu Ende.

Eine Oase der Ruhe

Unter großer Beteiligung von Jung und Alt wurde der neugestaltete Mechelner Platz der Öffentlichkeit übergeben. Und schon Minuten vor der eigentlichen Eröffnung konnten es die ersten Kinder nicht mehr aushalten und erklomm das neugestaltete Klettergerüst.
„Es ist sehr schön geworden. Der Platz ist aber noch nicht ganz fertig. In dem mittleren Bereich kommt noch eine begehbare Skulptur, und noch einige Bänke. Wir säen gleich noch Wildblumen aus“, machte sich die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf nach dem offiziellen Eröffnungsakt mit Veronika Hebben mit Eimer, Gießkanne und Rechen ans Werk.
Die Museumsleiterin freute sich darüber, dass sich nicht mehr nur Bauarbeiter auf dem Platz antreffen würde: „Jetzt habe ich wieder einen Platz für eine schöne Mittagspause.“
„Dass es eine Oase der Ruhe“ werde, drückte Middeldorf ihre Hoffnung aus, dass der Platz gut angenommen wird. Auch der Durchgang zum Peter-Plümpe-Platz soll noch sichtbar gemacht werden, der Weg zum Forum Pax Christi und zum Luxemburger Platz beschildert werden.
Im Anschluss an ihre Rede durchschnitt sie, eingerahmt von dem Baustellen-Maskottchen Grubi und den beiden Stadtplanern Fritz Heckens und Norbert de Ryck, das offizielle Band zur Eröffnung. „Der Bau hat ja verzögert begonnen, Bei der ersten Ausschreibung haben wir ja keine Tiefbaufirma gefunden“, erinnerte sich de Ryck. „Dafür konnten wir im Winter beginnen und sind in vier Monaten jetzt früher fertig als angedacht.“ In der Nähe des „Kevelaerer Kaffehaus“ betreute er andiesem Tag den Infostand der Stadt mit den Maßnahmen an der Hauptstraße.
„Wo ein Anfang, da ein Ende“, brachte es Heckens auf den Punkt, Er nutzte die Möglichkeit, im Rahmen zweier Führungen am Kapellenplatz interessierten Bürger über den aktuellen Stand in Sachen „Kapellenplatz“ zu informieren und dabei die eine oder anderen spannende Anregung mit in die Debatte zu nehmen.
Bei den kleinen „Nutzern“ der Spielgeräte und deren Eltern kam der neue Mechelner Platz überwiegend gut an. „Es ist richtig schön geworden, es gibt schöne Klettermöglichkeiten“, sah die Kevelaererin Sandra Krell der dreijährigen Stephanie beim Spielen zu und war über die Erneuerung der Geräte sehr froh. „Ich vermisse den Teich nicht“, verwies sie auf das früher umrandete Gewässer, das für die Maßnahme weichen musste.
Ingo Tebartz spielte vor der Kletterbrücke mit seinem zweieinhalbjährigen Sohn Arian. „Sieht gut aus, ist schön sauber, Kevelaer tut mehr für Kinder als andere Städte“, konnte er der Idee mit den verteilten Spänen schon was abgewonnen. „Holz ist ein schöner Naturstoff, zum Baggern ist Sand aber besser.“
Susanne und Michael Jansen genossen im Liegestuhl am Infopiont die Sonnenstrahlen. „Eine eindeutige Verbesserung“ fand das Kevelaerer Ehepaar. Und die sechsjährige Anna aus Wetten sagtee: „Das Klettergerüst ist jetzt schöner, und es ist genug Platz.“

Blechbläser mit „ordenlich Dampf“

Zu einem Vesperkonzert hatte das fünfköpfige Ensemble „qbrass“ in die Clemenskirche eingeladen. Knapp 90 Gäste ließen sich eine Stunde lang von stilistisch unterschiedlicher Musik für vier Blechbläser und Schlagwerk gefangen nehmen.
Die Formation spielte an jenem Ort, der für ihre Geschichte von besonderer Bedeutung ist. Nahm doch hier alles zu Weihnachten 2011 seinen Anfang. Das Fehlen eines Organisten führte in letzter Konsequenz zur Gründung von „qbrass“, wobei das „q“ auf Quartett hinweist.
Stilistisch spannten die Musiker einen breiten Bogen von Bearbeitung „klassischer“ Werke hin zu Arrangements aus dem Gospel- und Jazzbereich. Es ging gleich mit einem „Hit“ los, mit dem schon ungezählte Brautpaare den Weg zum Altar beschritten haben: dem „Prince of Denmark’s March“ von Jeremiah Clark, ein britisches „One-Hit-Wonder“ des Barock, zumindest in unserer heutigen Wahrnehmung. Dass vier Blechbläser „ordentlich Dampf“ draufhaben, erst recht in der nicht einfachen Akustik der Clemenskirche, wurde schnell klar und war gewiss eine Herausforderung für die Musiker.
Mit einer Bach-Bearbeitung und zwei Sätzen aus einer Messvertonung von Jacob de Haan ging es weiter. Ein kurzes Anspiel zur nachösterlichen Geschichte vom „ungläubigen Thomas“ unterbrach das musikalische Programm. Alle Rollen wurden von Frauen vorgetragen, ein Fingerzeig an die Aktion „Maria 2.0“, die die Diskrepanz zwischen hohem Engagement und minderen Rechten von Frauen in der Katholischen Kirche in den Blick nimmt. Allen Fragen und Zweifeln des Apostel Thomas zum Trotz, schloss sich ein österliches Halleluja an, in der populären Version aus der Feder Georg Friedrich Händels.
Der zweite Teil des Konzerts war der Musik aus dem 20. Jahrhundert gewidmet. Unbekannteres wechselte mit Bekannterem wie „Amazing Grace“, doch nicht nur das: Posaunist Marcel Valks offenbarte dann auch noch sein Talent am E-Piano.
Die Zuhörer spendeten nicht nur am Schluss, sondern gern auch zwischen den Sätzen reichen Applaus. Bernd Grüntjens, Christian Hüpen (beide Trompete und Flügelhorn), Marcel Valks (Posaune und Euphonium), Bernd Winkels (Tuba) und Matthias Kaenders (Schlagwerk) trafen mit ihrem ehrlichen Musizieren den Geschmack des Publikums.

Ruhestand nach 49 Dienstjahren

Ganz leicht fällt ihm der Abschied nicht. Fast 50 Jahren war Rudolf „Rudi“ Geckeler nun im Zeichen des Sterns aktiv. Begonnen hat er seine Laufbahn mit einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker bei Mercedes-Herbrand in Kevelaer.
Dass eine gute Ausbildung der Grundstein für eine erfolgreiche Berufslaufbahn ist, weiß Rudolf „Rudi“ Geckeler aus eigener Erfahrung. 1970 startete er seine Kfz-Mechaniker-Karriere als Auszubildender bei Mercedes-Herbrand. Nach dem erfolgreichen Abschluss der „Lehre“, blieb Rudolf Geckeler beim Stern. In vielen Lehrgängen und Fortbildungen entwickelte er sich zum Experten für alle Getriebefragen.
Nach 49 Dienstjahren hat er sich nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Klaus Theuvsen (rechts), technischer Betriebsleiter bei Mercedes-Herbrand in Kevelaer und Xanten, freut sich Rudolf Geckeler eine Urkunde als Anerkennung für die langjährige gute Zusammenarbeit zu überreichen. Das gesamte Herbrand-Team und besonders seine Kolleginnen und Kollegen aus Kevelaer wünschen „Rudi“ für die Zukunft viel Glück und Gesundheit.
Foto: Herbrand

Feierliche Verabschiedung

Nach über 17 Jahren im Dienst der Volksbank an der Niers wurde Margit Ophardt im See Park Janssen in Geldern im Kreise ihrer Familie und Kollegen, darunter auch ehemalige, verabschiedet. Vorstandsmitglied Wilfried Bosch (Foto) ließ die Stationen ihres Berufslebens Revue passieren.
Die Sevelenerin begann im April 2002 im Verbundbüro der damaligen Volksbank Geldern, wo sie die Arbeit der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der R+V-Versicherung und der Voba Immobilien unterstützte. Margit Ophardt kam als Servicemitarbeiterin zu Beginn des Jahres 2004 nach Wetten. Vor drei Jahren wechselte sie nach Kevelaer, wo sie bis zum Schluss beschäftigt war.
„Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen“, zitierte Wilfried Bosch den römischen Philosophen Cicero und bedankte sich bei der neuen Pensionärin für ihr Engagement, ihre Flexibilität und ihre stets freundliche Art. Sie solle ihr eigenes Lebensmotto auch in ihrer neu gewonnenen Freizeit umsetzen: „Die Welt um uns ist so bunt und lebendig, wie wir sie machen.“
Foto: Volksbank an der Niers

Die Gnadenkapelle im Einmachglas

“Wir haben für Kevelaer was außergewöhnliches gemacht. Nämlich Kevelaerer Motive in Form von Photoshop-Composings dargestellt!“, erklärt der Geschäftsführer der Kevelaerer „MedienManufaktur Niederrhein“, Markus van Oorschot.
Die Mitarbeiter haben beispielsweise die Basilika und den Wasserturm in ein Einmachglas gepackt, die Gnadenkapelle samt einem Stück Erde aus dem Boden gerupft, die Wahrzeichen Kevelaers in eine Flasche als Flaschenpost gepackt oder alle Kevelaerer Ortschaften in kleine Fläschen gesperrrt. „Das sind unsere fünf Motive, die wir in mühseliger Photoshoparbeit haben entstehen lassen. Kevelaer kann mehr als nur altbacken.“
Die Bilder sollen nicht nur für Pilger oder Besucher der Stadt als etwas andere Erinnerung dienen, sondern natürlich auch für die Kevelaerer oder jene, die der Heimat entflohen sind und ein kreatives Andenken oder eine Erinnerung an ihre Heimat suchen.

…und eingemacht. Fotos: „MedienManufaktur Niederrhein“


„Damit man in Kevelaer auch mal moderne und ausgefallene Postkarten zu kaufen kriegt, haben wir drei der fünf Composings auch als Postkarte drucken lassen. Die drei lustigen und kreativen Postkarten bieten etwas Abwechslung zu den irgendwie immer gleich aussehenden Standardmodellen“, erklärt van Oorschot.
„Die Composings sind unsere Art Kevelaer kreativ ins Licht zu rücken. Kevelaer muss moderner werden. Das ist unser Beitrag dazu“, so der Geschäftsführer
Die Kunst-Galerie Kocken, sowie das Kevelaerer Museum vertreiben die Bilder und Postkarten, neben der „MedienManufaktur“ selbst.

Fahrer flüchtet rücksichtslos vor Polizei

Am Donnerstag, 9. Mai, gegen 22 Uhr, meldete ein Zeuge der Polizei an einem Schnellrestaurant in Kevelaer an der Feldstraße einen verdächtigen Mitsubishi Galant, dessen Fahrer offensichtlich unter Drogeneinfluss stand. Eine Polizeistreife entdeckte das Fahrzeug auf der Bundesstraße 9 in Kevelaer und gab Anhaltezeichen. Der unbekannte Mitsubishi-Fahrer missachtete die Anhaltezeichen und flüchtete rücksichtslos vor den Beamten über die Kevelaerer Ortsteile Winnekendonk und Wetten bis Geldern-Veert, wobei der Blickkontakt der Polizei zum Fahrzeug mehrfach abbrach. Auf dem Heiligenweg in Winnekendonk kam es beinahe zu einem Zusammenstoß des Fahrzeugs mit dem Gegenverkehr. In Veert am Steenhalensweg beschädigte der Mitsubishi einen Jägerzaun auf einer Länge von rund zehn Metern. Dort verloren die Beamten den Mitsubishi erneut aus den Augen und fanden das Fahrzeug kurz darauf an der Straße Harttor wieder. Hier war der Mitsubishi in Höhe des Bahnübergangs von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Strauch geprallt. Der Fahrer war inzwischen zu Fuß geflüchtet. Im Fahrzeug nahmen die Beamten einen 32-jährigen Deutschen ohne festen Wohnsitz und eine 28-jährige Frau aus Viersen, die auf der Rückbank saß, vorläufig fest. Sie waren unverletzt. Die Beamten stellten Cannabis sicher, welches sie im Auto fanden. Außerdem waren falsche Kennzeichen am Mitsubishi angebracht. Die Ermittlungen der Polizei, insbesonders zum geflüchteten Fahrer, dauern an.
Autofahrer, die durch den Mitsubishi gefährdet wurden, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Wem sind die genannten Personen und der Mitsubishi am Schnellrestaurant in Kevelaer aufgefallen? Hinweise bitte an die Polizei Geldern unter Telefon 02831 1250.

Generationensingen im Mehrgenerationenhaus

Inmitten des Gesangskreises symbolisierte ein Sonnenblumenstrauß die Ausrichtung des diesjährigen Generationensingens. „Lasst uns den Frühling feiern!“, lautete das Motto des gemeinsamen Treffens, das Christiane Langenbrinck und Gabi Frings gestalteten. Dementsprechend hatte Langenbrinck, die wieder mit ihrer Akustikgitarre für den „musikalisch guten Ton“ sorgte, die Auswahl der Stücke vorgenommen, die die Erwachsenen zusammen singen durften.

Alle Vögel sind schon da

Von „Alle Vögel sind schon da“ über „Es geht eine helle Flöte, der Frühling ist über dem Land“ bis zu „Alle Knospen springen auf“ reichte die miteinander gesungene Hommage an das Frühjahr. Dazu ergänzte Langenbrinck das Programm mit Gedichten zur Jahreszeit wie „Im Frühling“ von Monika Minder.

Bei den Anwesenden sorgte der Nachmittag für gute Laune. „Das Wandern ist des Müllers Lust – wie, bei dem Wetter ?“, fragte eine Dame in die Runde und erntete dafür Gelächter. „Das gemütliche Zusammensein und das freundliche Miteinander“ schätzte Ingrid Billion sehr, die jahrelang Mitglied des heute in Geldern ansässigen Chores „Barbershop Blend“ gewesen war.

In einem Nebenraum unterhielt Gaby Frings derweil sechs kleine Kinder mit dem Spiel an Instrumenten, spielte ein Stück mit mehrfachen Rufen eines Kuckucks ein, dessen Rufe sie zählen durften, trug die Geschichte „Der Kuckuck und der Esel“ vor und ließ die Kleinen versuchen, ob sie an ihrem Instrument einen Kuckucksruf imitieren können. Am Ende durften sie in der Kirche ein Stockwerk höher noch nach einem „Kuckucksei“ suchen. Ich hoffe, wir finden alle, nicht dass sich morgen einer draufsetzt“, scherzte sie.

Bei Kaffee und Kuchen ging der Nachmittag entspannt zu Ende. „Wir machen das zweimal im Jahr. Ich glaube einfach, dass die Leute gerne singen“ formulierte Langenbrick, warum der Nachmittag seit Jahren beliebt ist. „Da kann die Oma mit dem Enkel das Blatt in die Hand nehmen.“

Plusgeschäft Europa

105 Euro, das ist der Betrag, den jeder einzelne Bundesbürger für die Arbeit der Europäischen Union bezahlt, wenn man von den Beiträgen der Länder jene Beträge abzieht, die wieder zurückfließen. Ob das für Frieden und Stabilität, für Reisefreiheit und manches mehr ein niedriger oder hoher Preis ist, mag je nach persönlichem Einkommen unterschiedlich erscheinen. Die volle Wahrheit aber ist eh eine andere: Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben, dass die wirtschaftlichen Vorteile des europäischen Binnenmarktes dazu führen, dass das durchschnittliche Einkommen in Deutschland 1.046 Euro höher ist, als es ohne die EU wäre. Anders formuliert: Die EU sichert nicht nur Frieden und Freiheiten, sie ist auch noch ein Wohlstandsmotor.

Fördermittel in Kevelaer

Anlässlich der Europawahl am 26. Mai 2019 hat das Kevelaerer Blatt einmal geschaut, welche Fördermittel aus der EU in jüngerer Zeit direkt nach Kevelaer geflossen sind.

Im Wesentlichen profitiere Kevelaer von zwei Programmen, erläutert Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns: EFRE und ELER. Durch EFRE hat die Wallfahrtsstadt 1,84 Millionen Euro für den Solegarten St. Jakob auf der Hüls erhalten – das Gros der rund 2,3 Millionen Euro, die das Projekt rund um das Gradierwerk kostet.

Vom zweiten Projekt hat man in der Öffentlichkeit eher die Anlaufschwierigkeiten und weniger die Erfolge mitbekommen, doch diese haben sich inzwischen eingestellt. Die Rede ist vom LEADER-Programm, an dem Kevelaer gemeinsam mit Geldern, Nettetal und Straelen teilnimmt mit dem Projekt „LEI.LA – Leistende Landschaft“. Eine ganze Reihe Vorhaben sind inzwischen entweder vom Entscheidungsgremium beschlossen oder vom Mittelgeber bewilligt.

162.500 Euro zahlt die EU, damit die Landwirtschaftskammer drei Jahre lang jemanden beschäftigen kann, der Landwirte in der Region dabei berät, so zu arbeiten, dass die Artenvielfalt auf den Feldern wieder verbessert wird.

Rund 11.000 Euro hat die EU dazu gegeben, um eine „Route der Landschaftskultur“ zu errichten, in Anlehnung an die Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.

Mit etwa 229.000 Euro unterstützt die EU den Caritas-Verband Geldern-Kevelaer dabei, Maßnahmen voranzutreiben, um Arbeitsmigranten und Geflüchtete in den dörflichen Strukturen besser zu integrieren, unter anderem durch Bildungsangebote und die Verbesserung der Arbeitsmarktperspektiven.

Mundart-Wörterbuch

Mit 25.000 Euro fördert die EU die Erarbeitung eines digitalen Mundart-Wörterbuchs – zunächst mit Kävels Platt, später mit weiteren Regiolekten.

Noch nicht in trockenen Tüchern, aber wahrscheinlich sind rund 200.000 Euro, um Bänke, Tische und anderes Veranstaltungsmaterial anzuschaffen, das Vereine dann kostenlos für ihre Veranstaltungen ausleihen können sollen.

Etwa 23.000 Euro von der EU unterstützen die Kommunen dabei, blühende, insektenfreundliche Wiesen auf rund 1.500 Quadratmetern anzulegen.

104.000 Euro der EU soll es für Kunstinstallationen entlang einer 100 Kilometer langen Fahrradroute „FahrArt“ geben.

Nicht zuletzt fördert LEADER den neuen Skatepark in Kevelaer mit 195.000 Euro, der sonst wohl nicht entstehen würde.

Und dann gibt es noch zwei Zahlen, auf die der Wirtschaftsförderer hinweist: Als Grenzregion hat der Kreis Kleve eine Exportquote von 49,2 Prozent und 25 bis 30 Prozent der Kevelaer-Besucher kommen aus dem Ausland. Ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit und mit Zöllen und Grenzkontrollen sähe beides anders aus.