Aktuelles aus Kevelaer

Versuchter Einbruch in Werkstatt

Am frühen Montagmorgen, 9. September, gegen 2 Uhr, versuchten unbekannte Täter, sich Zugang zu einer Werkstatthalle am Gewerbering zu verschaffen. Sie hebelten ein Fenster in einem Rolltor auf. Ein Anwohner wurde durch die Geräusche geweckt. Die Täter fühlten sich kurz darauf wohl in ihrem weiteren Vorhaben gestört und flüchteten. Hinweise bitte an die Kripo Geldern unter Telefon 02823 1080.

Wie wird Kevelaer fahrradfreundlich?

Die Fahrradfreundlichkeit der Stadt Kevleaer verbessert sich schrittweise, doch wie in der KB-Ausgabe von vergangener Woche zu lesen war: Fahrradfahrer haben noch einige Kritikpunkte hinsichtlich ihrer Sicherheit auf den Straßen der Wallfahrtsstadt. Und wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss sich auch Kevelaer noch so manches bei unseren holländischen Nachbarn abschauen.
Gemeinsam mit Kevelaers Klimaschutzmanagerin Dr. Nina Jordan lädt das Kevelaerer Blatt deshalb zu einer Diskussionsrunde während der Nacht der Trends (siehe Infokasten). Im Vorfeld sprach das KB zudem mit Nina Jordan über den Stand der Dinge aus Sicht der Stadtverwaltung.
KB: Der Kevelaerer ADFC-Sprecher Eckehard Lüdke hat im KB vor zwei Wochen auf Gefahren hingewiesen, denen Radfahrer in Kevelaer ausgesetzt sind. Wie fahrradfreundlich ist unsere Stadt aus Ihrer Sicht?
Dr. Nina Jordan: Im Großen und Ganzen kann man hier gut fahren, auch wenn an manchen Stellen vielleicht eine gesunde Portion Selbstvertrauen dazu gehört.
Welche Verbesserungen der Infrastruktur plant die Stadt oder sind
bereits in der Umsetzung?
Die Stadt gibt aktuell ein Verkehrsgutachten in Auftrag, das die Betrachtung von Fuß- und Radwegen mit einbezieht. Man kann im nächsten Jahr mit den Ergebnissen rechnen.
Wie steht es um Lademöglichkeiten für Pedelecs, E-Bikes und E-Roller?
Aktuell gibt es die Ladesäule in der Marktstraße und eine weitere wird es demnächst am Rilano Hotel geben.
Wie stehen die Chancen für Radschnellwege von den Ortschaften ins Zentrum oder vielleicht auch bis zu unseren Nachbarkommunen?
Ein Radschnellweg ist sozusagen die Autobahn unter den Radwegen und sicherlich etwas komplizierter in Planung und Umsetzung als ein Radweg. Aktuell sind hier keine geplant.
Gibt es Fördermittel für die Anschaffung von Lastenrädern oder
Fahrradanhängern?
Derzeit gibt es die nicht, aber da ich verstärkt Anfragen dazu erhalte, ist es sicherlich gut, das zu überlegen. Das wird in unsere Strategie zur Radverkehrsförderung einfließen, die wir gerade entwickeln, denn um mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren, kann in Kevelaer noch Einiges getan werden. Es ist halt so, dass es bisher keine personellen Kapazitäten dafür gab. Ich bin aber zuversichtlich, dass mit dem neuen ADFC-Kreisverband und Klimaschutz Kevelaer viel bewegt werden kann. Jeder kann sich mit konstruktiven Ideen an uns wenden. Eine Gelegenheit, mit uns persönlich ins Gespräch zu kommen, gibt es im Rahmen der Preisverleihung für das „Stadtradeln“ am 14. September um 18 Uhr im Petrus-Canisius-Haus.
KB – Die Debatte
KB-Chefredakteur Björn Lohmann diskutiert mit Klimaschutzmanagerin Nina Jordan und dem ADFC-Kreisvorsitzenden Eckehard Lüdke über die Verkehrswende in Kevelaer und insbesondere um Verbesserungsideen für Kevelaers Fahrrad-Infrastruktur. Diskutieren Sie mit am Samstag, 14. September, von 18 bis 19.30 Uhr im Petrus-Canisius-Haus. Zu Beginn werden die Gewinner des „Stadtradeln“ geehrt.

Old Tiger startet bei der World Masters Meisterschaft

Hendrik Willems aus der Seniorenabteilung der SSG (Schießsport-Gemeinschaft) hat sich einen Startplatz bei der ersten World Masters Meisterschaft in Suhl erkämpft.

Er ist mit Leib und Seele ein Tiger. Das sagt Hendrik, genannt Henk Willems von sich selber. Der Luftgewehr- und Kleinkaliber-Auflage Schütze setzt sich nicht nur sportlich für seinen Verein an der Hüls ein: „Als Rentner habe ich ja jede Menge Zeit, wenn man mich braucht, bin ich da.“ Und bei den vielen Terminen die die SSG in einem Sportjahr stemmen muss, ist der ganze Verein auch sehr dankbar über die Hilfe, die insbesondere aus der Seniorenabteilung kommt.

Aus sportlicher Sicht ist der 72-Jährige ebenfalls ganz vorne dabei. Bei der diesjährigen Landesmeisterschaft konnte er mit 315,5 Ringen die Bronzemedaille entgegennehmen. Seine persönliche Bestleistung erzielte er bei einem Turnier im Niederländischen Belfeld 2018. Dort schoss er mit dem Luftgewehr ein Ergebnis von 318,2 Ringen. Dazu kommen noch unzählige Gebiets- und Bezirksmeisterschaften bei denen er in den letzten Jahren ebenfalls Medaillen gewann. Ganz aktuell wurde er in der letzten Woche Bundesvizemeister.

Zur SSG kam ich im August 2012. Die Brüder Gerd und Willi van Well haben mich dorthin zu einem Probeschießen eingeladen, seit dem bin ich Feuer und Flamme für den Sport und für den Verein, “ schwärmt der gebürtige Niederländer. Nach vielen Trainingseinheiten und Gewehrumrüstungen hat er es so weit geschafft, dass er fast bei jedem Trainingstag seine Bestleitung wieder toppen kann. „Darüber führe ich seit dem ersten Tag Buch. Das Buch habe ich immer noch, sehr interessant anzusehen wie die Leistungskurve nach oben ging“.

1969 kam der gelernte Metall-Flugzeugbauer nach Deutschland, lernte seine Frau Regina kennen und ging 2010 in Rente. Wenn er nicht an der Schießlinie steht, interessiert sich der rüstige Old Tiger für sportliche Autos und Motorräder. Des Weiteren kümmert er sich gerne um die Gartenanlage am SSG-Vereinshaus.

Am kommenden Dienstag geht es mit seiner Frau in Richtung Suhl. Die beiden verbringen ein paar erholsame Tage in der thüringischen Stadt, bevor es am Freitag, 13. September, für Henk Willems an den Start geht. Die Meisterschaft wird zum ersten Mal von der ISSF (International Shooting Sport Federation) ausgetragen und spricht zum Größten Teil die älteren Sportschützen an. So wird der Olympia–Goldmedaillengewinner von 1996, Christian Klees dort ebenfalls antreten.

Zuhause in Kevelaer werden die Vereinsmitglieder dem Old Tiger fest die Daumen drücken und senden ein „Gut Schuss“ in Richtung Suhl.

Die Entscheidung fiel im Doppel

Die U12 von Blau Weiss Kevelaer gewinnt die Kreismeisterschaft. Nachdem die Kevelaerer und Moyland Gruppensieger wurden (Süd bzw. Nordkreis) kam es auf der Tennisanlage an der Hüls zum Endspiel um die Kreismeisterschaft. Zum erfolgreichen Team gehören Liam Kirchesch, Tom Rogmann, Ben van Diffelen, Dominik Gawluk und Phil Jeitner.
Ben van Diffelen und Dominik Gawluk gewannen ihre Einzel souverän und brachten Kevelaer mit 2:0 in Führung. Lima Kirchesch (Kreismeister) und Tom Rogmann verloren anschließend ihre Einzel, wobei Tom Rogmann erst im dritten Satz im Tiebreak unglücklich mit 8:10 unterlag. Somit stand es nach den Einzeln 2:2.
Die abschließenden Doppel mussten die Entscheidung bringen. Hier ließen Liam Kirchesch/Tom Rogmann und Ben van Diffelen/Dominik Gawluk ihren Gegnern keine Chance und gewannen ihre Doppel klar. Verantwortlich für den Erfolg ist Trainerin Tanja Funke, die den Jungs das Tennisspielen beigebracht hat.
Foto: privat

Niederrheiner bauen ein Krankenhaus in Afrika

Wer in der Region Torodi im afrikanischen Niger ernsthaft erkrankt, muss lange Wege auf sich nehmen, um das nächste Krankenhaus zu erreichen. Selbst ein Röntgenapparat steht erst rund 150 Kilometer entfernt. Mit viel Hilfe vom Niederrhein soll nun ein Krankenhaus in der Gemeinde Makalondi auf einem Grundstück entstehen, dass die Kirche zur Verfügung gestellt hat. Darüber informierte die Aktion pro Humanität (APH) aus Kevelaer im St.-Josef-Hospital in Xanten.
Schon bevor der Grundstein gelegt ist, kann Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der APH, über ein breite Unterstützung freuen. So hat die Zevens-Stiftung des Klever Investors Bernd Zevens zugesagt, den Bau aller geplanten Module des Krankenhauses zu finanzieren. „Sonst kann man alle paar Jahre ein neues Modul bauen und muss dann sparen, bis man das nächste angehen kann“, erklärte Kleuren-Schryvers.
Durch Zevens’ Engagement können nun wohl schon innerhalb von fünf Jahren Gebäudemodule für eine Notaufnahme, eine Mutter-Kind-Station, einen Operationssaal, eine Pädiatrie, ein Labor und auch die Verwaltung gebaut werden. Die „action medeor“ aus Tönisvorst hat in Aussicht gestellt, bei der technischen Ausrüstung zu helfen und die Familie Seibt von der Grav-Stiftung will sich mit ihrer Stiftung um die Wasser- und Stromversorgung kümmern. Unterstützt werde APH auch immer wieder durch das Bistum Münster, betonte die Vorsitzende.
Alle, die mit ihrer Unterstützung die Grundlage für das geplante Krankenhaus geschaffen haben hoffen nun, damit gleichzeitig ein Signal zu setzen. Denn weitere Spenden werden dringend benötigt, um die notwendige Ausrüstung und den Betrieb des Krankenhauses zu ermöglichen. Er wünsche sich, sagte Weihbischof Rolf Lohmann, dass die Region Niederrhein die Region Torodi in Afrika unterstützt. Das bisherige Engagement sei „großartig“ betonte er und bedankte sich bei allen, die schon ihre Hilfe zugesagt haben.
Erzbischof Laurent Lompo aus dem Niger, der ebenfalls nach Xanten gekommen war, konnte man die Freude über die guten Nachrichten ansehen. „Ich werde mit einem Gefühl der Dankbarkeit nach Hause zurückkehren“, sagte er, „die Hilfe vom Niederrhein bringt Hoffnung in meine Heimat. Das gibt den Menschen eine Perspektive und ermutigt sie, in ihrem Land zu bleiben.“
Gleichzeitig richtete Lompo einen dringenden Appell an die internationale Gemeinschaft: „Wie könnt Ihr uns helfen, aus dieser lebensbedrohlichen Situation im Niger herauszukommen? Wenn es keine Hilfe und internationale Unterstützung gibt, werden die Menschen weiter flüchten und das Land verlassen.“ Der Niger gilt mit rund 20 Millionen Einwohnern als eine der ärmsten Regionen der Welt. Zahlreiche Menschen sind akut vom Hunger bedroht, außerdem verbreiten Dschihadisten Angst und Schrecken unter der Bevölkerung.
Durch das Krankenhaus soll nicht nur den Menschen eine Perspektive gegeben werden, die dort künftig behandelt werden, ergänzte Kleuren-Schryvers: „In einem vergleichbaren Krankenhaus der APH in Benin finden rund 100 Menschen und damit ihre Familien regelmäßig seit 25 Jahren Lohn und Brot. Kleine Handwerksbetriebe in der Umgebung sind mit ihren Dienstleistungen einbezogen in das Projekt. Wir möchten auch im Niger mit dem Bauunternehmen vertraglich vereinbaren, dass über die gesamte 50 Prozent der Hilfs- und Facharbeiter aus der Region rekrutiert werden.  Damit werden Chancen eröffnet, Hoffnung gegeben.“
Im Anschluss an das Gespräch führten Dr. Ulrich Meder, Chefarzt der Inneren Abteilung, und Dirk Henricy, OP-Leiter in Xanten und seit fünf Jahren in Benin engagiert, Erzbischof Lompo durch das Xantener Krankenhaus.
Weitere Informationen zur Aktion pro Humanität und Spendenmöglichkeiten für das geplante Krankenhaus im Niger und weitere Hilfsprojekte gibt es unter: www.pro-humanitaet.de

Kevelaer kommt mit blauem Auge davon

Als Tabellenzweiter reiste die KSV-Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce nach Vernum. Vor Beginn war auch hier die klare Zielvorgabe etwas Zählbares mitzunehmen, um sich im oberen Bereich der Tabelle festzusetzen. Wie Ökce mitteilte, musste der Kevelaerer SV auch in diesem Spiel noch auf den verletzten Mittelfeldakteur Lucas Huhnholt verzichten.
Die Heimmannschaft aus Vernum ließ sich von der aktuellen Tabellensituation nicht beeindrucken und ging in der 26. Minute mit 1:0 in Führung. Fast im direkten Gegenzug glich der KSV durch Sven van Bühren aus. Mit dem Remis ging es in die Halbzeit.
Nach der Pause waren es der Routinier Radek Vykydal und erneut Sven van Bühren, die das Ergebnis auf 1:3 hochschraubten. In der 80. Minute kamen die Vernumer jedoch noch einmal zurück und erzielten den 2:3-Anschlusstreffer. Nach dem Anschlusstreffer der Vernumer, zehn Minuten vor Ende, zitterten sich die Kevelaerer zum Sieg. Die Vernumer verpassten es in der Spielzeit, sich für die gute Leistung zu belohnen.
Ferhat Ökce sprach nach der Partie von einem glücklichen Auswärtssieg und war mit der Leistung seiner Elf nicht zufrieden: „Mit Ball fehlte uns die Dynamik, gegen den Ball fehlte uns die absolute Leidenschaft. Es war taktisch und spielerisch nicht das, was wir können und was wir uns vorstellen. Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Nach dem erneuten Punktgewinn steht der KSV mit zwölf Punkten, aufgrund des schlechteren Torverhältnisses, hinter dem SV Rindern auf Platz zwei der Tabelle.
Zum Spitzenspiel der Kreisliga A kommt es am kommenden Wochenende. Der SV Rindern wird zu Gast in Kevelaer sein. Im letzten Jahr traf beide Mannschaften das gleiche Schicksal und man stieg, nach nur einem Jahr Ligazugehörigkeit, aus der Bezirksliga wieder ab. In der jetzigen Saison läuft es jedoch für beide Mannschaften wieder deutlich besser. Die Mannschaft aus Kevelaer tritt als Tabellenzweiter gegen den derzeitigen Tabellenführer an. Trainer Ferhat Ökce erwartet eine spannende Partie, in der seine Mannschaft voll konzentriert zur Sache gehen muss. Nach dem 3:2-Erfolg in Vernum nicht ganz mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, versprach er jedoch, dass die Mannschaft gegen den Tabellenführer anders auftreten werde. Die Partie findet am Sonntag um 15 Uhr auf dem Kunstrasen bei Scholten statt und verspricht spannend zu werden.

Die Bühnenfleißigen vom „Kabarett unter‘m Dach“

Das Loblied aufs „Kabarett unter‘m Dach“, das der Veranstalter und Kabarettist Bruno Schmitz vom Kulturbüro Niederrhein anstimmt, trifft sicherlich den guten Ton, den viele Kevelaerer Gäste im Laufe der Jahre mit der beliebten Veranstaltungsreihe unter dem Dach der Öffentlichen Begegnungsstätte in Kevelaer und im hiesigen Bühnenhaus verbinden: „Oh, was waren das wieder für schöne Abende oben unter‘m Dach, gemütlich, nah dran an den KünstlerInnen, verständlich jede Pointe, jeder Witz und sichtbar jede Schweißperle auf der Stirn der Bühnenfleißigen, die für beste Unterhaltung sorgten und jeden beschwingt nach Hause gehen ließen. So muss Kleinkunst sein.“
Ganz nah dran

Seit 1991 gibt‘s die Reihe und die Kevelaerer konnten im Laufe der Jahre unter ihrem Dach schon viele Kleinkünstler begrüßen, die heute große Hallen füllen. An die intime Atmosphäre erinnern sich jedoch alle gern und manche wünschen sie sich sogar wieder zurück. Kabarett-Koryphäe Jürgen Becker ist so einer. Er wird im Februar kommenden Jahres bei einer Lesung in Form einer Vorpremiere beispielsweise Teile seines neuen Programms „ausprobieren“.
Beckers ebenso beliebter TV-Kollege Wilfried Schmickler ist dagegen bereits fertig mit seinem aktuellen Programm „Kein Zurück“ und präsentiert es im Januar im Bühnenhaus. Dort wird‘s in diesem Dezember auch wieder ebenso urplötzlich wie urkomisch weihnachtlich mit dem „Springmaus“-Ensemble.
Eine weitere Gruppe will den Saal des Bühnenhauses ebenfalls füllen – bei der Bühne werden sie da sicherlich keine Probleme haben: „Stunk unplugged“, die Mitglieder der Stunksitzung, haben ein neues Programm aus alten, aber längst nicht abgetragenen, unnachahmlichen Sketchen und Parodien zusammengestellt und präsentieren sie, ohne die Stunk-Hausband, aber trotzdem mit musikalischer Begleitung, im April im Bühnenhaus.
Außerdem sind dabei: Barbara Ruscher, Anka Zink, Christoph Brüske und Schmitz‘ Kollege aus ganz alten Tagen, Gernot Voltz. Der macht im September mit dem Programm mit dem schönen Titel „Die Kunst bei sich zu bleiben, ohne aus der Haut zu fahren“ den Eisbrecher für die heiße Saison 2019/2020. In der „neuen Unübersichtlichkeit“ des gesellschaftlichen Lebens seinen Weg zu finden, ohne sich zu verlaufen, sei nicht einfach, aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam, findet Voltz. Er verspricht „ein Kabarettprogramm nach dem Motto: auch wenn man manchmal nicht mehr weiß, wo es langgeht, bleibt das Lachen nicht auf der Strecke!“
Programm
Gernot Voltz:
Montag, 23. September, „Die Kunst bei sich zu bleiben, ohne aus der Haut zu fahren“, Begegnungsstätte
Barbara Ruscher:
Montag, 28. Oktober, „Ruscher hat Vorfahrt“, Begegnungsstätte
Springmaus:
Freitag, 13. Dezember, „Merry Christmais – Auf die Tanne, fertig los!“, Bühnenhaus
Wilfried Schmickler:
Freitag, 24. Januar, „Kein Zurück“, Bühnenhaus
Jürgen Becker:
Freitag, 7. Februar 2020, Lesung Vorpremiere „Die Ursache liegt in der Zukunft“, Begegnungsstätte
Anka Zink:
Montag, 13. März 2020, „Das Ende der Bescheidenheit“, Begegnungsstätte
Stunk unplugged:
Donnerstag, 23. April 2020, neues Programm mit Ausschnitten aus den Sitzungen, Bühnenhaus
Christoph Brüske:
Montag, 8. Juni, „Willkommen in der Rettungsgasse“, Begegnungsstätte

Großes Interesse am Kevelaerer Gradierwerk

Wie funktioniert eigentlich so ein Gradierwerk? Welchen Nutzen hat es für den Besucher? Wie wird es in die Infrastruktur und in die Marketingstrategien der Wallfahrtsstadt eingebunden? Und nicht zuletzt: Wann wird‘s fertig und was kostet der Spaß? Fragen gab‘s genug und viele wurden bei der ersten öffentlichen Baustellenführung im Solegarten St. Jakob auf der Hüls durch Projektleiterin Sandra Kimm-Hamacher auch beantwortet.
Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger jedenfalls war groß, sodass man eng zusammenrücken musste, um die geballten Informationen mitzubekommen. Schließlich fand die Führung am Dienstagnachmittag bei laufenden Baustellenarbeiten statt. Momentan wird gerade der „Innenhof“ gepflastert. Das Wasser läuft schon seit einiger Zeit die Schwarzdornwände herunter und der Salzgehalt steige durch die Zugabe der Sole aus dem nur wenige Meter entfernten Bohrloch kontinuierlich und man werde den von Experten als gesundheitsförderlich angesehenen Wert bald erreichen, erläuterte die Projektleiterin.
Dann ist das Gradierwerk im Prinzip „betriebsbereit“, allerdings muss noch der Garten rundherum mit zahlreichen teils sportlichen, teils gesundheitlichen, aber auch kirchlichen Aspekten fertiggestellt werden, um dem Motto „Gesund an Leib und Seele“ Genüge zu tun. Momentan werden hier entsprechende Flächen angelegt, einige Wege sind schon erkennbar.
Auf 2,9 Millionen Euro bezifferte Kimm-Hamacher das Projektvolumen, 1,8 Millionen Euro erhalte man aus Fördermitteln. Für die interessierten Bürgerinnen und Bürger hatte sie eine gute Nachricht: Sie könnten Gradierwerk und Garten „umsonst benutzen“, schließlich sei ja vorher die Nutzung der Wiese auf der Hüls „auch umsonst“ gewesen, meinte sie augenzwinkernd.

Kleines Glas, große Wirkung

Ein kleines Glas mit dreifacher Wirkung. „Das hat uns alle überrascht“, gesteht Johannes Baaken aus Achterhoek. Der Betriebshofleiter der Stadt Kevelaer entwickelte gemeinsam mit der ganzen Familie die Niederrheinische Blumenmischung „Blumenwiese“ und ließ diese in einem pfiffigen wiederverwertbaren Einmachglas verpacken. Unterstützung in der Weiterentwicklung erhielt die Familie vom Blumengroßhändler Hans-Gerd Cox aus Lüllingen. Käuflich zu erwerben gab es das wertvolle Saatgut dann ab März dieses Jahres im Gartencenter Breuer (das KB berichtete).
Üppige Blütenpracht

Diese Mischung beschert nun so manchem Blumen-, Hoch-, oder Kübelbeet eine üppige Blütenpracht. Bienen und andere Insekten können sich hier am blühenden Nahrungstisch bedienen. Wichtiger denn je, so behaupten nicht nur Experten. Kiesgärten, exzessive Landwirtschaft und zunehmend verschwundener Lebensraum nehmen unseren Insekten und Vögeln Nahrung und Nistmöglichkeiten.
Dem sollte der Inhalt dieses kleinen Glases entgegenwirken. „Was auch wunderbar gelungen ist“, freut sich Baaken. Denn, läuft man durch die Stadt oder durch die Ortschaften, „sieht man, wer Täter ist und ein oder mehrere Gläser gekauft hat“, berichtet Bürgermeister Dominik Pichler, der beim Selbstversuch immer wieder neue Veränderungen in der eigenen Blumenwiese entdeckt.
Die „Niederrheinische Wildblumenmischung“ wirkt aber noch darüber hinaus. Denn vom Verkauf eines jeden Glases fließt ein Euro in soziale Projekte. „Dass wir von diesem Erlös gleich drei Projekte unterstützen können, erfreut uns natürlich sehr“, betont der Bürgermeister der Stadt Kevelaer, der die Aktion Blumenwiese seitens der Marienstadt unterstützte und in der vergangenen Woche je 500 Euro an die Kevelaerer Tafel, den Hospiz-Verein in Wetten und die Aktion St. Nicolaus e.V. in Kevelaer übergeben durfte.
1500 Euro Erlös

Dazu eingeladen hatten Petra und Johannes Baaken aus dem Achterhoek. Bei strahlendem Sonnenschein durften Hanni Hentemann und Birgit Kaenders als Vertreterinnen für die Tafel, Nadine Weymanns und Zita-Maria van de Meer für das Hospiz in Wetten und Dr. Wilhelm Stassen, Vorsitzender der Aktion St. Nicolaus, mit seiner Frau Monika Smets-Stassen, einen symbolischen 500-Euro-Schein entgegennehmen. Wofür das Geld eingesetzt werde, wussten alle drei Begünstigten auch schon zu verkünden: „Wir werden damit die Hippotherapie unterstützen“, erklärte Dr. Wilhelm Stassen. „Wir brauchen dringend neues Porzellan“, verkündete Nadine Weymanns mit einem strahlenden Lachen. Und auch Birgit Kaenders wusste, wohin die 500 Euro fließen werden: „Zum einen müssen der Fuhrpark und der Raum gepflegt werden, zum anderen wollen wir eventuell die Lebensmittel etwas aufstocken.“
Neuauflage

Im kommenden Jahr soll es eine Neuauflage der Aktion „Blumenwiese“ geben. „Wir werden die Blumenmischung ein klein wenig verändern“, sagt Johannes Baaken, der sich wie alle Beteiligten über den großen Erfolg der kleinen Blumen-Samenkörner freut.

Musik hören und Gutes tun

Was die Förderung sozialer Projekte und von hilfebedürftigen Kindern und Jugendlichen angeht, arbeitet die Kerpenkate-Stiftung naturgemäß eher im Stillen. Wenn es aber darum geht, Gelder für den Stiftungszweck zusammen zu bekommen, darf man schon mal die Stimme erheben. Respektive mehrere Stimmen und auch noch für die gute Sache ins Horn stoßen, denn beteiligt am Benefiz-Konzert für die Stiftung am Freitag, 20. September, sind der Familienchor und das Blasorchester der Basilikamusik Kevelaer.
Auch auf der Seite der Klangkörper ist die Begeisterung groß, können sich Chor und Orchester doch jeweils eine Dreiviertelstunde einmal mehr vor allem von ihrer weltlichen Seite präsentieren.
Meistens Märsche

„Man kennt uns von der Straße“, sagt der musikalische Leiter der Blasmusik augenzwinkernd, von der Kirmes, von diversen Umzügen und Schützenfesten, „meist mit Marschmusik“. Für das Benefiz-Konzert kündigt Elmar Lehnen „populäre Musik, die sehr viel Spaß macht“ an, die das Orchester sonst nur beim beliebten Platzkonzert am Ostermontag im Forum Pax Christi spiele. Auf dem Programm stehen Medleys von Titel aus der Feder von Simon und Garfunkel, der Neuen Deutschen Welle, dem Musical „König der Löwen“ und Evergreens wie „One Moment in Time“ oder die Queensparkmelodie.
Nach der Eröffnung durch das Blasorchester wird es eine Umbaupause geben, dann nimmt der Familienchor Aufstellung. Unter dem Titel „Best of zwischen Himmel und Erde“ wird der Chor im zweiten Teil des Konzerts ein Programm aus populärer Kirchenmusik, Gospel, Filmmusik, Jazz und Pop gestalten.
Himmel und Erde

Soviel verrät Chordirektor Romano Giefer zu dem 45-minütigen, „schönen Querschnitt“ schon mal: Finale ist das Medley „A Tribute to Queen“. Und einen weiteren Bezug zum Sommerkonzert des Familienchores, das dieser ebenfalls im Forum pax Christi sang, gibt es noch: Mit Schlagzeuger Jörg Seyfarth und Pianist Christoph Spengler sind zwei Begleiter dabei, ohne die der Vortrag so manchen Liedes für den Chor kaum möglich wäre.
Über so viel ehrenamtliche Unterstützung aus der eigenen Stadt freuen sich der Vorsitzende der Stiftung, Karl Aengenheyster, und Geschäftsführer Heinz Lamers natürlich sehr. Sie betonen beide außerdem, dass ein solches Konzert ohne die Unterstützung der Sponsoren (Volksbank an der Niers und Stadtwerke Kevelaer) kaum zu stemmen wäre. Und sie freuen sich außerdem, dass sie nach der Erweiterung des Portfolios durch das aktuell im Bau befindliche Wohnprojekt auf der Hüls (das KB berichtete) mal wieder öffentlichkeitswirksam für die Stiftung werben dürfen. Außerdem kündigten sie für das kommende Jahr sogar eine Ausweitung der sozialen Aktivitäten der Stiftung an, etwa auf dem Gebiet der Unterstützung von Ferienfreizeiten, im Bereich Schwimmen für Grundschulkinder und bei der neuen Skateranlage für Jugendliche. Zudem stehe natürlich der Soforthilfefonds für das Jugendamt, die Unterstützung Alleinerziehender sowie Infoveranstaltungen für junge Mütter weiterhin auf der Agend der Stiftung.
Ausstellung

Das Benefizkonzert wil die Kerpenkate-Stiftung auch dafür nutzen, im Rahmen einer kleinen Ausstellung über ihre Anfänge und ihre Geschichte zu informieren. Mitglieder des Vorstandes werden an dem Abend auch gerne über die Stiftung und die Möglichkeiten, diese zu unterstützen, informieren.
Schirmherr der Veranstaltung ist übrigens Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. „Es lohnt sich in jedem Fall“, sagt er, denn auch er freut sich gleich zweifach über das Konzert: Einerseits ist er im Stiftungsvorstand und weiß, wie wichtig die Arbeit der Kerpenkate-Stiftung für die Wallfahrtsstadt Kevelaer ist. Andererseits freut er sich als Mitglied im Familienchor auch darüber, „mal wieder mit meiner Frau singen“ zu dürfen.