Aktuelles aus Kevelaer

Keine Chance für Hacker

Die Digitalisierung steckt heute in fast allen Arbeitsprozessen der deutschen Wirtschaft und das gilt auch für den Gartenbau am Niederrhein. Das konnten die Teilnehmer der Veranstaltung zum Thema IT-Sicherheit im Gartenbaubetrieb von Janßen in Kevelaer erleben, zu der das Netzwerk Agrobusiness Niederrhein e.V. zusammen mit der Sparkasse Krefeld eingeladen hatte.

„Unsere Maschinen sind technisch auf dem neusten Stand“, sagt Raphael Janßen, „und natürlich sind sie auch an das Internet angeschlossen, wenn es um Service und Wartung geht.“ Nicht nur bei den Produktionsprozessen, sondern ganz besonders bei der Abwicklung aller Bürotätigkeiten, steht die IT-Sicherheit ganz weit vorn. Da gibt es Abläufe, die einfach nicht stillstehen dürfen, sonst gerät ein ganzes Unternehmen in existenzielle Gefahr.

Trotz tropischer Hitze waren über 30 Teilnehmer nach Kevelaer gekommen, um von Volker Wassermann von der Firma bridge4IT aus Geldern zu hören, worauf man bei einer Datensicherung achten muss und wie man sich vor einem Verschlüsselungstrojaner schützen kann. Matthias Stackebrandt, Sparkasse Krefeld aus Geldern, begrüßte die Teilnehmer und wies darauf hin, dass auch bei der Sparkasse Krefeld Datensicherheit beim Internetbanking einen sehr hohen Stellenwert hat.

Datensicherung

Wassermann stellte gleich zu Beginn seines Vortrags heraus, dass die Datensicherung im Betrieb von herausragender Bedeutung ist. Ob die Datensicherung in der Cloud bei einem externen Anbieter liegt oder auf der Festplatte unter dem Bett verstaut wird, wichtig ist regelmäßig zu prüfen, ob sich die gesicherten Daten auch wiederherstellen lassen. „Wenn man erst im Notfall herausfindet, dass die Sicherung zwar vorhanden, aber nicht vollständig ist, ist es bereits zu spät“, sagt Wassermann. „Die Sicherungen sollten mehrere Monate rückwirkend aufbewahrt werden“, fügt er hinzu. Der Grund sind die komplexen Funktionsweisen von Verschlüsselungstrojanern, die ihr Schadprogramm zum Beispiel über Makros in Word und Excel auf den Computer bringen, dort kleine Programme ausführen und sich dann als Schadsoftware mehrere Monate auf dem Rechner versteckt halten.

Das ursprüngliche Schadprogramm kann dann vom Virenscanner bereits vernichtet sein, wenn das ausgeführte Programm seine Wirkung zeigt. Dann wird irgendwann der Zugang zu den Daten gesperrt und eine Zahlungsaufforderung zur Freigabe der Daten erfolgt. „Be-kommt man dann auch die Daten wieder freigegeben, wenn man gezahlt hat?“, fragte ein Teilnehmer. „Man sollte grundsätzlich nicht zahlen und auf die Datensicherung zurückgreifen. Aber die Hacker sind professionell aufgestellt, es kommt vor, dass sie auf eine Referenzliste ihrer Opfer hinweisen, die eine Zahlung bestätigen können“, berichtet Wassermann.

Passwörter

Den Hackern keine Chance geben: das muss das Ziel sein. Passwörtern kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Passwörter gehören nicht unter die Schreibablage. Mitarbeitern sollte bewusst sein, dass sie möglicherweise über Anwendungen im Betrieb oder zu den Passwörtern ausspioniert werden könnten und wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, müssen die Passwörter sofort ausgetauscht werden.

Neben Hackern sind weitere Ausfallrisiken zu berücksichtigen. Dazu gehören Überschwemmungen, Nagetierschäden an den Kabeln und Überspannungsspitzen, die ganz normal im Netz vorkommen oder durch Blitzschlag ausgelöst werden. Ein Teilnehmer konnte davon berichten. Erst vor zwei Wochen hatte ein in mehreren Kilometern Entfernung eingeschlagener Blitz über die Telefonanlage sein gesamtes System zum Erliegen gebracht. Dann gilt es, alle Daten zur Hand zu haben, um zum Beispiel den Festnetzanschluss auf das Handy umzuleiten. „Bis heute spüren wir noch die Auswirkungen und noch immer läuft nicht alles rund“, fügt er hin.

Lavendel und Callunen

Anschließend führte Raphael Janßen zusammen mit seinem Vater Hubert und Bruder Marek durch den Betrieb. Auf den hochmodernen Anlagen wachsen insbesondere Lavendel und Callunen. Die Qualität der Produkte hat höchste Priorität und mit Innovationen in Sorten und Produktionsverfahren bleiben die Produkte von Gartenbau Janßen am Markt gefragt. Matthias Stackebrandt von der Sparkasse Krefeld ist zufrieden mit der Veranstaltung. „Es ist wichtig, das Thema IT-Sicherheit immer wieder in Erinnerung zu rufen“, meint er. Dass das die Unternehmen auch so sehen, habe die gute Beteiligung an der Veranstaltung gezeigt.

Kevelaer erhält 4 Millionen Euro für Umbau der Satir-Schule

Knapp 11 Millionen Euro Förderung vom Land für Kommunen im Kreis Kleve: Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten für den Kreis Kleve, Margret Voßeler-Deppe und Dr. Günther Bergmann, freuen sich über den erneuten Zufluss von Landesmitteln in ihre Wahlkreise.

Von NRW-weit 466,53 Millionen Euro aus der Städtebauförderung und dem Investitionspaket „Soziale Integration im Quartier“ fließen 10,97 Millionen Euro in sechs Kommunen des Kreises Kleve. Dazu erklären die CDU-Landtagsabgeordneten Margret Voßeler-Deppe und Dr. Günther Bergmann: „Mit dem Fördergeld können die Kommunen Maßnahmen zur zukunftsfesten Gestaltung unserer Heimat umsetzen. So wird Zukunft vor Ort gebaut.“ Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln könne die Umsetzung der Projekte nun erfolgen.

Kevelaer wird mit insgesamt 4.000.000 Euro für den Bau einer Jugendeinrichtung mit Jugendberufsagentur als Umnutzung und Umbau der früheren Kreisförderschule mit multifunktionaler Nutzung als Beratungs- und Begegnungseinrichtung für Jugendliche, Familien und Senioren gefördert.

Für drei Tage zum Leben erweckt

Früh morgens um sechs Uhr bildete sich ein Stau Richtung Weeze. Feiernde Menschen, laute Musik und gute Laune bestimmten die Situation auf den Straßen rings um Weeze. Denn am vergangenen Wochenende war es wieder so weit: Zum fünften Mal öffnete die Festivalstadt „Parookaville“ ihre Tore für 85.000 Besucher aus über 40 Ländern.

Am Donnerstag, 18. Juli 2019, reisten die ersten Campingbesucher an. Insgesamt wurden 40.000 Campingkarten verkauft – vor allem verteilt auf die zwei Hauptcampingplätze „Baseground“ und „Mellow Fields“. Am Donnerstag heizten an der Desert Valley Stage und am Penny Tower einige DJs, darunter der Weezer „FRDY“ (Frederik Schax) sowie 1Live Moderator und DJ Jan-Christian Zeller den Campingbesuchern ein.

Neben den beiden Hauptcampingplätzen gab es erstmalig das „Caravan Empire“, wo ein Bereich für Wohnwagen, Wohnmobile, Caravans und Co. vorgesehen war. Lief man zwischen den Schlafplätzen umher, hatte man beinahe das Gefühl, man befinde sich auf einem herkömmlichen Campingplatz: Wohnwagen, Pavillons und Sitzmöglichkeiten hatten die Besucher mitgebracht, um das Wochenende am Festival zu verbringen. Hier war sogar die Möglichkeit gegeben, Strom hinzu zu buchen.

Deluxe Camp mit richtigen Betten

Die wohl komfortabelsten Camps auf dem Parookaville Festival sind das Comfort und das Deluxe Camp. Auf dem Comfort Camp können die Besucher direkt nach ihrer Ankunft in bereitgestellten Zelten einchecken und es stehen separate Duschen sowie Parkplätze zur Verfügung. Wem das nicht reicht, kann im Deluxe Camp einchecken. Hier warten richtige Betten auf die Besucher sowie kleine Überraschungen.

Große Partys neben dem Festival feierten die Besucher auf jeden Fall auf den beiden Hauptcampingplätzen. Wer hier seine Nachtruhe haben wollte, musste wohl einen tiefen Schlaf haben. Zur Stärkung der Camper standen zwei Pennymärkte zur Verfügung, die zusammen so groß waren wie sechs herkömmliche Märkte. Rund 30.000 Kunden pro Tag kauften dort unter anderem 40.000 Pizzen, 68 Tonnen Eiswürfel und circa 13.000 Bananen.

Der Ansturm auf’s Festivalgelände war groß. Foto: Rossumedia

Ab Freitag wurde das Festivalgelände schließlich auch für die Besucher geöffnet, die das Wochenende nicht auf dem Campingplatz verbrachten. Ab da an legten über 300 DJs für die Besucher der fiktiven Festivalstadt auf. Besonders gegen Abend füllten sich die Mainstage (Hauptbühne), vor der bis zu 45.000 Personen Platz hatten, und die übrigen Bühnen mit vielen Feierwütigen. Die Mainstage wurde wieder neu gestaltet und zeigte in diesem Jahr ein großes Luftschiff mit vielen umliegenden Details. Nach Einbruch der Dunkelheit kamen dort vor allem die spektakulären Lichteffekte zur Geltung, die in sämtlichen Farben im Rhythmus zur Musik leuchteten.

Mit Steve Aoki, Armin van Buuren, Yelloclaw und vielen anderen Künstlern hatten die Veranstalter des Festivals wieder Weltstars nach Weeze geholt. 85.000 Menschen feierten an drei Tagen bis spät in die Nacht hinein ausgelassen zur Musik. Auch das Wetter ließ ein entspanntes Feiern zu: Während am Samstag kurzer Regen für eine Abkühlung sorgte, zeigten sich die übrigen Tage trocken und mit viel Sonnenschein.

Zehn Heiratsanträge in drei Tagen

Die Liebe kam an diesem Wochenende definitiv nicht zu kurz. Zehn Heiratsanträge wurden gestellt, umgeben von einer atemberaubenden Kulisse. Eine Premiere fand am Freitag in der „Warsteiner Parooka Church” statt, der festivaleigenen Kirche. Dort gab sich zum ersten Mal ein gleichgeschlechtliches Paar das Jawort – André und Tobias. Der Rapper MC Fitti war Trauzeuge – denn normal gibt es wohl bei Deutschlands größtem Electronic Music Festival nicht.

André und Tobias gaben sich in der „Warsteiner Parooka Church“ das Jawort. Foto: Sven Siebel

Über 2.000 Menschen fanden sich im Laufe des Wochenendes für Freundschaftshochzeiten zusammen, nach der man zwar nicht offiziell getraut ist, aber einen Stempel mehr in seinem Parookaville-Pass vorweisen kann. Diesen Pass kann sich jeder Bürger der Stadt im „Rathaus“ ausstellen und jedes Jahr mit einem neuen Stempel versehen lassen. Für verschiedene Aktionen auf dem Festivalgelände erhält man als Bürger extra Stempel im Pass – so zum Beispiel für das Verschicken von Postkarten oder fürs Absolvieren vom Seepferdchen im Pool, dem „Bermuda Viereck“.

Die fiktive Stadt bot den Bürgern also viele Möglichkeiten, die auch in einer realen Stadt vorzufinden sind. Neben den genannten konnte man sich im Jail (dt. Gefängnis) tätowieren lassen oder bei Dr. Bling ein Steinchen auf den Zahn gesetzt bekommen. Besonders in den Abendstunden wurden die einzelnen Bühnen durch spektakuläre Lichtshows in Szene gesetzt. Neben der Mainstage sorgte vor allem die Bill‘s Factory, vor der bis zu 15.000 Menschen Platz fanden, für atemberaubende Shows mit Künstlern wie Lost Frequencies, den 257ers und Alan Walker.

Beim Gang über das Festivalgelände zeigte sich vor allem eines: glückliche „Bürger“ mit viel guter Laune und der Lust zu feiern. Vor der Mainstage ballte sich vor allem abends die Menge, auf dem Rest des Geländes hatte man jedoch nicht den Eindruck, dass sich dort 85.000 Menschen befanden. Dank der zahlreichen Bühnen und der umgestalteten Bunker zum Feiern, verteilte sich die Menschenmenge auf dem 155.000 Quadratmeter großen Festivalgelände sehr gut.

Sehr gutes Feedback

„Wir sind schlicht überwältigt von den vergangenen Tagen! Parookaville hat sich in kürzester Zeit so unglaublich entwickelt und das Feedback von Künstlern, Bürgern, Partnern und Behörden ist einfach grandios. Wir werden einige Wochen brauchen, bis wir das alles verarbeitet haben“, beschreibt Bernd Dicks, Mit-Organisator von der Parookaville GmbH, die Freude über das Ergebnis des Festivals.

Auch die Polizei zieht eine positive Bilanz: Am Donnerstag und an den drei folgenden Tagen wurden insgesamt 36 Strafanzeigen aufgenommen, darunter waren ein Widerstand gegen Polizeibeamte, elf Körperverletzungsdelikte, fünf Verstöße gegen die Betäubungsmittelkriminalität, elf Diebstähle und zwei Sachbeschädigungen. Eine Person wurde vorläufig festgenommen, zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen, 16 Personen erhielten einen polizeilichen Platzverweis und eine Blutprobe wurde angeordnet. Bei zwei Personen wurde ein Haftbefehl vollstreckt. Bei der An- und Abreise ereigneten sich insgesamt an allen Tagen 13 Verkehrsunfälle. Es kam lediglich während der Hauptanreisezeiten zu Beeinträchtigungen im Verkehr.

Großes Interesse der Medien

Über 7,5 Millionen Menschen weltweit erreichte der Livestream von der Mainstage und der Bill‘s Factory. ProSieben taff sendete aus einem eigenen Studio auf dem Gelände ins Netz und 1Live war insgesamt 18 Stunden vom Festival aus auf Sendung.

Ab Freitag, 26. Juli 2019, beginnt die neue „Afterseries“. Dort werden über elf Episoden verschiedene Facetten der Festivalstadt gezeigt. So können die Besucher das Wochenende noch einmal Revue passieren lassen, bevor der Ticketverkauf für das sechste Parookaville Festival startet und alle alteingesessenen und neuen Bürger vom 17. bis zum 19. Juli 2020 die Festivalstadt erneut stürmen können.

Hinter den Kulissen bei Nacke Logistik

„Wir haben eine gute Beteiligung heute. Fast 40 Leute sind hier“, freute sich Gerdi Probst von der Ortsgemeinschaft KKV Unitas Kevelaer des Bundesverbands der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) über das große Interesse. 23 Mitglieder und 13 Nichtmitglieder hatten sich zur Führung durch die Firma Nacke Logistik am Gewerbering zusammengefunden. Die Führungen übernahmen Georg Bors, Geschäftsführer, Stefanie Artz, Assistentin der Geschäftsführung und Tobias Bors, Prokurist.

Nacke Logistik ist ein Unternehmen, das Textilaufbereitung durchführt. Insgesamt werden dort im Jahr 50 Millionen Teile aufbereitet. „Der größte Teil, den wir machen, ist für C&A. 80 Prozent der Anzüge, die bei C&A verkauft werden, werden von uns gebügelt. Und ich habe gestern ein Ausschreiben fertig gemacht für sieben Millionen Teile“, erklärt Georg Bors. Bei diesen Zahlen staunten die Besucher nicht schlecht. Alle gingen mit großer Neugier durch die Firmengebäude und hörten dem Geschäftsführer gespannt zu.

Die Firma beschäftigt zurzeit 105 festangestellte Mitarbeiter und 220 Hilfsarbeiter, die vor allem in der Hauptsaison tätig sind. Die Hauptsaison ist im Herbst. „August, September und Oktober ist immer extrem“, erklärt Stefanie Artz. „Wir stehen kurz vor der Saison“, sagt sie, während sie einen Teil der Führungsteilnehmer trotzdem mit viel Ruhe durch die Geschäftsräume führt.

Bors erklärte den Teilnehmern auch negative Seiten, mit denen ein Unternehmer zu kämpfen hat: „Brandschutz und Arbeitsschutz machen einem zu schaffen.“ Außerdem gebe es teilweise „Wärmeabzüge, die 1999 genehmigt wurden und jetzt nicht mehr reichen.“ Was man seiner Meinung nach bei all dem nicht aus den Augen verlieren darf: „Ich denke, als Unternehmer ist es wichtig, mit dem, was erwirtschaftet wurde, gut umzugehen.“

Bangladesch ist größter Lieferer

Die Ware wird dem Unternehmen in Containern und LKW angeliefert. „Im Moment ist Bangladesch der größte Lieferer“, erklärt Bors. Bei der Lieferung aus unterschiedlichen Ländern läuft nicht immer alles glatt. „Wir haben vor zehn Jahren acht Millionen Socken in die Müllverbrennungsanlage gefahren“, erzählt er und sorgt bei den Zuhörern damit für verblüffte Gesichter. Die Socken seien gestreift gewesen und in einem der Streifen an den Socken habe die Organisation Greenpeace jeweils etwas Azofarbstoff entdeckt. Bei Azofarbstoff handelt es sich um einen synthetischen Farbstoff. Eine Geschichte, die dem Geschäftsinhaber spürbar in Erinnerung geblieben ist.

Die Besucher wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und erkundeten interessiert die Geschäftsräume der Firma Nacke Logistik.

In der Bügelei bekamen die Teilnehmer zu sehen, welchen Weg die Kleidungsstücke nehmen, bis sie fertig für die Lieferung sind. Die Kleidung fährt durch einen Tunnel, in dem Wärme und Dampf abgegeben wird, wird gegebenenfalls von Hand nachgebügelt und auch Dampfpuppen stehen zur Verfügung, auf die die Mitarbeiter Kleidungsstücke aufziehen können, die dann durch die sich aufblasende Puppe geglättet werden.

„Ich glaube, dass jeder, der diese Werksführung mitgemacht hat, etwas Neues entdeckt hat“, zeigt sich Alfred Plönes, zweiter Vorsitzender der Ortsgemeinschaft KKV Unitas Kevelaer, zufrieden mit der Führung. Er war mit der Anfrage auf Georg Bors zugegangen und stieß bei ihm auf offene Ohren. „Viele haben gesagt, dass sie sich das gar nicht so vorgestellt hätten“, stimmt Gerdi Probst der positiven Rückmeldung zu. Einige der Besucher waren erstaunt, welche Abläufe hinter der Firma stehen und zeigten großes Interesse. Im Anschluss an die Führung gab es im Aufenthaltsraum Kuchen, belegte Brötchen, Kaffee und Kaltgetränke für die Gäste, alles von der Firma Nacke organisiert.

Im Gespräch mit dem Geschäftsführer

Die Firma Nacke Logistik wurde 2003 von Georg Bors übernommen. Bis dahin handelte es sich bei der Firma noch um „Textilaufbereitung Thewissen“. 2003 meldete Thewissen dann Insolvenz an. Georg Bors war in der Firma als Betriebsleiter tätig. „Der Plan war nicht, das weiter zu machen“, lächelt der 52-Jährige, „es war aber klar: Wenn ich jetzt abhaue, geht es nicht weiter.“ Nachdem Bors sich unter anderem Nacke ins Boot geholt hatte, entschied er sich, die Firma weiterzuführen. Daher bekam das Unternehmen den Namen. Nacke war Geschäftsführer und Gesellschafter, bevor sich nach zwei Jahren seine Wege vom Unternehmen trennten. Bors war zu der Zeit Geschäftsführer und ist aktuell Geschäftsführer sowie Gesellschafter.

Die Firma bearbeitet Kleidung in großen Mengen.

Bors’ Söhne Christian und Tobias sind ebenfalls im Unternehmen tätig. „Tobias ist in der Geschäftsleitung, der ist Prokurist, und Christian ist in der Logistik mit aktiv“, erklärt Bors. Tobias Bors machte eine Ausbildung als Steuerfachgehilfe und der 26-Jährige entschied sich erst 2017, in der Firma mit tätig zu werden. Christian Bors ist gelernter Lagerlogistiker und für den 28-Jährigen sei hingegen früh klar gewesen, dass er in der Logistik im Unternehmen aktiv sein wird, sagt Georg Bors.

Tobias Bors, Stefanie Artz und Oliver Basedow, aktueller Betriebsleiter, sind ein wichtiger Teil der Firma. „Die sollen im Laufe der nächsten Jahre die Geschäftsführung übernehmen“, kündigt Georg Bors an, sich in Zukunft aus der Leitung zurückzuziehen. „Begleitend dabei sein werde ich wohl wahrscheinlich immer. Ich glaube, so ganz rausziehen kann man sich gar nicht, irgendetwas tut man immer“, lacht der Unternehmer.

Im Laufe der Jahre habe sich vor allem verändert, „dass alles flexibler und schneller sein muss, weil die Kundschaft nicht mehr so geduldig ist. Das fordert eine wahnsinnige Flexibilität“, erklärt der erfahrene Geschäftsinhaber. Es gebe keine verschiedenen Dienstleister für unterschiedliche Prozesse bei der Textilaufbereitung mehr. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Ware verkaufsfertig rausgeht. Es ist alles schneller, alles aus einer Hand“, macht der gelernte Elektriker deutlich.

Ehrlichkeit und ein offenes Ohr

Wie er als Unternehmer trotz aller Veränderungen erfolgreich sein kann, erklärt Bors in wenigen Worten: „Man muss immer auf einer vernünftigen Grundlage arbeiten, ehrlich bleiben und bei seinen Mitarbeitern bleiben – dann läuft das.“ Für ihn sei wichtig, dass er als Geschäftsinhaber im Unternehmen anwesend ist, ein offenes Ohr für die Mitarbeiter hat und sich auch Sorgen und Nöte anhört. Die einzelnen Seiten müssten „wie ein Zahnrad ineinander greifen.“ Dass einige Mitarbeiter diese Unternehmensphilosophie zu schätzen wissen, ist zu erkennen: Ein paar Mitarbeiter sind seit den 90er Jahren im Unternehmen tätig – übernommen von Thewissen. Insgesamt habe die Firma mit 34 Festangestellten gestartet, die fast alle von der Firma Thewissen übernommen wurden, blickt Bors auf die Anfänge zurück.

„Seit 2003 haben wir das Volumen, den Umsatz, versechsfacht“, blickt der 52-Jährige auf die Entwicklung des Unternehmens. In all den Jahren erlebt man viel. Eine Geschichte, die dem Unternehmer in Erinnerung geblieben ist, lässt schmunzeln: „Einmal war an 2.500 T-Shirts der rechte Arm exakt 2,5 Zentimeter kürzer als der linke.“

Ein pianistisches Feuerwerk

Die Rumänin Kira Frolu eröffnete mit einem Konzert die Reihe der acht internationalen Klavierkonzerte in der Clemenskapelle. Bei der Begrüßung der gut 40 Zuschauer sah man dem Mitorganisator der Konzertreihe, Christian Franken, die Vorfreude förmlich an:
„Wir freuen uns auf acht Klavierabende jeweils dienstag bis freitags“, unterstrich er die Bedeutung, die dem neunten internationalen Euregio Rhein-Waal Studentenfestival für Kevelaer zukommt. „Das Schöne ist, dass die Leute ganz ungezwungen herkommen und die Musik hier unmittelbar erfahrbar ist.“
Zum Auftakt der Festival-Reihe in Kevelaer durfte Franken die erst 19-jährige Rumänin Kira Frolu begrüßen. Die in Bukarest geborene Pianistin hat mit sieben Jahren das Klavierspiel begonnen und seitdem zahlreiche internationale Wettbewerbe in der Ukraine, Deutschland oder England gewonnen.
Pure Leichtigkeit an den Tasten
Bereits im vergangenen Jahr hatte sie an dem 14-tägigen „Kawai Heinrich-Neuhaus-Meisterkurs für Klavier“ auf der Wasserburg Rindern mit Festivalleiter Boguslaw Strobel und weiteren namhaften Lehrern teilgenommen. Von dort aus machen sich nun 36 Nachwuchspianisten aus aller Welt auf den Weg, um bis zum 3. August 124 Konzerte in der Region Euregio Rhein- Waal zu bestreiten.
„Das Lernen in Kleve ist sehr hilfreich, um die Musik besser zu verstehen“, erklärte die Pianistin. „Von den anderen Teilnehmern erfährt man eine Menge neuer Sprachen und Komponisten. Und die Zuhörer in den einzelnen Orten sind sehr gastfreundlich und geben mir als Künstlerin ein gutes Gefühl.“
Dieses Gefühl dürfte sie auch nach ihrem 70-minütigen Vortrag in Kevelaer gehabt haben. Vom Publikum wurde sie mit einem wahren Applaus-Regen bedacht und Franken sprach von einem „pianistischem Feuerwerk einer Vollblutpianistin“.
Das Lob war wohlbegründet, hatte Frolu zuvor mit Werken von Bach, Schumann oder Stravinski die Zuhörer in ihren Bann gezogen. Dabei faszinierte insbesondere die Leichtigkeit ihres Anschlags, der den Eindruck erweckte, als würde sie die Tasten kaum berühren. Hinzu kamen ihre großartige Technik und Fingerfertigkeit sowie der starke Ausdruck und das Gefühl im Spiel.
Diese Eigenschaften zeigten sich direkt bei Johann Sebastian Bachs „Präludium und Fuge f-Moll“ mit klarer Chromatik und ausgewogenem Tempo. Einen Ton voller romantischem Gefühl, mit Intensität und Ausdruck fand sie bei den „Fantasiestücken opus 12“ von Robert Schumanns „abends“.
Fast schwebend, dabei temporeich und leidenschaftlich-temperamentvoll glitt sie bei dem „Aufschwung“ über die Tasten. Im Raum „atmen“ ließ sie das „Warum?“ Die optimale Balance zur Melodie fand sie bei dem „Grillen“, die man in ihren „Sprüngen“ fast akustisch erahnen konnte.
Wellenartige Glissandi prägten das Stück „In der Nacht“, Eleganz die „Fabel“, virtuos-natürlich beim Stück „Traumes Wirren.“ Und „Am Ende vom Lied“ traf sie den strahlend-majestätisch, bedachtvollen Ton, der die Zyklus tatsächlich in Ruhe abschloss.
Furios die Oktaven forcierend, gelang es ihr, die Melodiezitate in der als „Carmen-Fantasie“ von Ferruccio Busoni fast „gesanglich“ darzubieten. Dissonant, klangreduziert und spannungsgeladen interpretierte sie Constantin Silvestris „Chants nostalgiques“.
Und die ganze technische Virtuosität, die Klangvielfalt und das Rhythmusgefühl der jungen Künstlerin kamen in Igor Stravinskis „Semaine grasse“ aus der „Petrushka“-Suite zum Tragen, wo sie mit unfassbarem Tempo für ein wirklich atemberaubendes Klangerlebnis sorgte.
Weitere Konzerte
Am Donnerstag, 25. Juli, spielt Naoko Aburaki Kompositionen von Beethoven, Scarlatti und Chopin.
Philippe Gang aus Deutschland setzt am Freitag, 26. Juli, die Konzertabende mit Beethoven, Brahms und Ravel fort.
Am Dienstag, 30. Juli interpretiert Minjae Back aus Südkorea Brahms, Liszt und Debussy.
Der aus Indonesien stammende Vinsenso Julius Pratama Husin spielt am Mittwoch, 31. Juli, Werke von Beethoven, Brahms und Liszt.
Yiwa Yang aus China folgt am Donnerstag, 1. August, mit Chopin, Liszt und Ravel.
Den Abschluss bildet am 2. August Shane van Neerden aus den USA mit Werken von Bach, Debussy, Ravel und Rachmaninow.
Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr in der Clemenskapelle im Klostergarten an der Sonnenstraße.

Eine spannende Abwechslung im Bühnenhaus

Minuten vor der Vorstellung hatten Nicole Arians und die Helfer des offenen Ganztags in Wetten gut zu tun, um den „Flohzirkus“ bei ihnen vor dem Betreten des Bühnenhauses ruhig zu halten. „Wir haben drei Wochen Ferienkompass, da kommt ein Kinobesuch ganz gut an“, meinte Arians, ehe sie den 76 Jungen und Mädchen die Erlaubnis gab, ins Bühnenhaus zu gehen. Die zwölfjährige Aileen und die ein Jahr ältere Lea waren gespannt auf das, was kommen sollte. „Ich finde es gut, weil es auch mal neuere Filme sind“, sagte Aileen.

128 Kinder vom Jugendzentrum „Kompass“ nutzten den Morgen ebenfalls, um sich den Film im Bühnenhaus anzusehen. „Das ist eine gute Abwechslung“, meinte Christian Richter, einer der 17 begleitenden Betreuer.

Erinnerungen an die Kindheit

Auch Heike Wehling nutzte die Chance, mit ihrem Mann Thomas und den Kindern Amira und Jasmin ins „Kino“ zu gehen. „Es ist ja Urlaub, und wenn Filme da sind, die uns und vor allem die Kinder interessieren, dann kommen wir gern. Heute ist es so ein bisschen eigene Kindheit mit den ‚Fünf Freunden‘. Ich habe früher die ganzen Kassetten gehört“, lächelte die 38-Jährige und suchte sich mit ihrer Familie schöne Plätze.

Seit 2014 gibt es offiziell das „KöBu-Flimmern“ im Bühnenhaus, bei dem Filme mit bestimmten Themenschwerpunkten gezeigt werden. Seit zwei Jahren habe man das Angebot um das Ferienkino erweitert, das jeden Mittwochvormittag in den Ferien stattfinde, erläutert Lisa Püplichuisen vom Kevelaerer Stadtmarketing.

„Wir haben ja kein Kino in Kevelaer und sehen das als Erweiterung unseres Kulturangebotes“, machte sie deutlich. „Das sind Filme, die nicht im Kino sind.“ Beim „KöBü-Flimmern“ liege die Resonanz mal bei zwei Leuten, mal bei dreißig – da könne man durchaus mehr Besucher haben. „Das Kinderkino läuft dagegen wunderbar, da ist immer was los“, freute sich Püplichuisen über das Interesse. Wobei man bewusst die Empore als Kinoplatz vermeide und nur die unteren Plätze im Parterre anbiete. „Das ist uns zu gefährlich da oben ohne Aufsichtsperson.“

Bis Ende August 2019 läuft das „Ferienkino“ jeden Mittwoch ab 10.30 Uhr und das „KöBü-Flimmern“ startet wieder im September. „Solange wie die Leute und die Kinder kommen, wollen wir das anbieten“, sagt Püplichuisen. „Wir wollen ja die Kinder auch motivieren und deren Fantasie anregen.“

„Geflasht“ von der Handlung

Das gelang mit dem Film über die „Fünf Freunde“ ganz gut. „Es war cool. Ich fand alles spannend“, sagte der zehnjährige Fritz und war noch ganz „geflasht“ von der Handlung. „Dass ihr alle mitgeklatscht habt, als die im Film geklatscht haben“, fand Gianna van Husen vom „Kompass“ ziemlich gelungen.

Und Dirk Kerkmann, der seinen zehnjährigen Sohn Joshua abholte, meinte nur: „Wenn  die Kinder beschäftigt sind und mit einem guten Gefühl rausgehen“, dann habe man damit alles richtig gemacht.

„Gemeinsamkeit“ ist ihr Familienleitmotiv

Ihre Geschichte begann im Sommer 2014 während eines Urlaubs im CenterParcs Port Zeelande/NL. Petra war mit ihren Eltern und Sohn Steffen zu einem Kurzurlaub in die Nähe von Rotterdam gereist, Thomas hatte damals den selben Gedanken und war mit Tochter Vivienne und Sohn Fionn im Nachbarhaus eingezogen. Beide hatten einige Zeit zuvor dem Thema Partnerschaft vorerst Adieu gesagt.

Die Kinder, genervt von der Anreise und mit dem Drang nach Bewegung, trafen sich zum Flunkieball spielen vor den Häusern. Thomas entschied sich, mitzuspielen, während Petra mit ihren Eltern auf der rückwärtigen Terrasse ausspannte. Als es Zeit für das Abendessen wurde fragte Steffen Thomas, ob er mit seinen Kindern zum CenterParcs-Begrüßungsabend kommen wolle. Da es noch keine Planung gab, sagte Thomas spontan zu und das gemeinsame Schicksal nahm seinen Lauf.

Steffen verkündete seiner Mutter und den Großeltern, dass er mit den Nachbarn für diesen Abend bereits eine Verabredung getroffen habe. Diese Nachricht löste bei Petra keine Freudensprünge aus, schließlich waren sie mit Oma und Opa im Urlaub.

Verlust der Muttersprache und Schnappatmung

Später warteten Thomas, Vivienne und Fionn vor dem Haus und als dann Petra die „Bühne“ betrat, blieben Thomas die Worte weg – wer ihn kennt, weiß, dass das äußerst selten vorkommt – und er litt unter augenblicklichem Verlust der Muttersprache sowie Schnappatmung. Steffen in seiner charmanten Art rempelte seine Mutter an und flüsterte ihr zu: „Der ist übrigens auch Single, Mama”. Gemeinsam verbrachte man den Begrüßungsabend, die Erwachsenen in ausgiebiger Unterhaltung und die Kinder mit Toben und Spielen im Parkgelände.

Später verabschiedeten sich die Großeltern, sodass sich Petra und Thomas näher kennenlernen konnten. Petra hatte es besonders die liebevolle Art angetan, mit der sich Thomas den Kindern zuwandte. Es zeigten sich weitere Gemeinsamkeiten wie Klarinette und Saxophon spielen und das Bedürfnis, Familienzeit zu verbringen. Die Kinder genossen währenddessen ihre Freiheit bis in die späte Nacht. 

Gemeinsamer Weg

In den folgenden Tagen waren weder die Kinder noch Thomas und Petra voneinander zu trennen und alle Freizeitaktivitäten wurden von nun an gemeinsam unternommen. Ob Wasserrutsche, der Besuch am Strand, ein Ausflug nach Domburg und vieles mehr – Hauptsache gemeinsam.

Dieses „Gemeinsam” ist ihr Leitmotiv geworden und mündete nun mit dem Entschluss auch „offiziell“ gemeinsam zu sein. Petra und Thomas haben in Bonn geheiratet und mit ihren Familien und vielen Freunden diesen Anlass ausgiebig gefeiert. Noch haben sie je einen Wohnsitz in Bonn und Kevelaer, da dies wegen der Ausbildung der Kinder und ihrer beiden Berufe noch nicht anders machbar ist.

Verabschiedung der „Küken“

Die evangelisch-freikirchliche Gemeinde (EFG) bot 13 Jahre lang eine stundenweise Betreuung für Kinder von ein bis drei Jahren an. Unter verschiedenen Leitungen war die Spiel- und Loslösegruppe „Die Küken“ in zwei Räumen untergebracht.
In den letzten Jahren betreuten die Erzieherin Nicole Hieckmann und Helferin Heike Wheeler die kleinen Kinder, meist bis zum Eintritt in den Kindergarten. Die Spielgruppe in der EFG wurde nun zu den Sommerferien beendet, da die EFG die Räume für eigene Zwecke braucht. Zum Abschluss gab es ein Grillfest mit der feierlichen Verabschiedung der „Küken“, der Eltern und der Erzieherinnen. Das Foto zeigt Pastor David Burau bei der Übergabe von zwei Blumensträußen an Nicole Hieckmann (links) und Heike Wheeler (rechts).
Die beiden Erzieherinnen werden in anderen Räumlichkeiten die Spielgruppe fortführen und bekamen dafür von der EFG die Grundausstattung aus dem jetzigen Bestand.
Die Eltern der „Küken“ hatten sich ein tolles Geschenk für die EFG überlegt: Sie erstanden eine alte Kirchenbank, die weiß gestrichen und mit den Handabdrücken der Kinder und der Erzieherinnen versehen wurde.
Foto: privat

Kevelaer wird ein „Sicherer Hafen“

In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause haben sich Kevelaers Kommunalpolitiker einstimmig dafür ausgesprochen, „Sicherer Hafen“ im Rahmen der „Seebrücke-Initiative“ zu werden. Der Rat nahm damit die Anregung des von der „Stiftung Aktion pro Humanität“ eingereichten Bügerantrages auf.
„Das bedeutet eine klare Solidaritätserklärung mit Menschen auf der Flucht, ein deutliches Votum für die Entkriminalisierung von Seenotrettung und für eine Aufnahme von Flüchtlingen zusätzlich zur Verteilquote“, erklärt Dr. Elke Kleuren-Schryvers für die APH. „Die Stiftung Aktion pro Humanität dankt allen Ratsmitgliedern für dieses überzeugende Zeichen unserer Stadt, die sich die Consolatrix afflictorum zur Schutzpatronin gewählt hat und damit deutlich zeigt, dass die Afflicti unserer Welt, die Ohnmächtigen, Geschundenen, Armgemachteten, die Gewaltopfer hier nicht am Wegrand liegen gelassen werden.“
Es sei beeidruckend, so Kleuren-Schryvers, mit welcher Konsequenz und Geradlinigkeit diese Entscheidung verfolgt und getroffen worden sei. Das Projekt „Seebrücke“ wird nun bald auch Kevelaer benennen als eine weitere Stadt in Deutschland, die zum „Sicheren Hafen“ wurde. Bislang sind es 72 Städte bundesweit.
„Wollen wir weiterhin Seenotrettung entbehrlich machen, dann muss nun zeitnah und kraftvoll das Engagement für die Perspektivgebung in den Heimatländern der Menschen beginnen“, sagt Dr. Elke Kleuren-Schryvers weiterhin. Für die Stiftung Aktion pro Humanität sei das der Sahelstaat Niger, aktuell das ärmste Land der Welt. „Vordringlich aber müssen die Menschen aus den Internierungslagern in Libyen durch humanitäre Rettungsflüge gemeinsam mit dem UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) gerettet werden aus menschenverachtenden Lebenbedigungen.“
Die Stiftung Aktion pro Humanität habe dazu mit der befreundeten Hilfsorganisation MOAS (Seenotrettung auf dem Mittelmeer und Medikamentenhilfe im Jemen) und in Kenntnis und Abstimmung mit dem Bistum Münster einen Brief an Erzbischof Stefan Heße (Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz) geschrieben.
„Hier geht es um die mögliche Installation eines Kirchenschiffes zur Seenotrettung und um mögliche humanitäre Evakuierungsflüge für die Menschen aus den Flüchtlingslagern in Libyen.“
Mit Friedensaktionen zu Freimut, Toleranz, Solidarität und für mehr Frieden in der Welt sowie Video-Statements bekannter Niederrheiner versucht APH seit einigen Wochen intensiv, die Aufmerksamkeit auf die Menschen zu lenken, die aus Perspektivlosigkeit, Hunger, Armut, Terror und Krieg ihre Heimat verlassen.
Zuletzt fand eine Friedensaktion beim Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann in Kalkar statt. Weitere Infos gibt es unter www.pro-humanitaet.de und www. seebruecke.org

Die Pilgerstatue ist endlich wieder da

Am ehemaligen Standort zwischen Hauptstraße und dem Übergang zum Kapellenplatz blickt seit einigen Tagen wieder die allseits wohlbekannte Statue in Richtung Kevelaerer Basilika.
Zu Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr im Rahmen der Kevelaerer Stadtkernerneuerung fand das Kunstwerk einen Unterschlupf im städtischen Bauhof. Im Frühjahr machte die Pilgerstatue eine Reise zur Kunstgießerei Schmäke in Düsseldorf und wurde dort umfassend restauriert.
Nun sind die Bauarbeiten in absehbarer Zukunft auch im zweiten Bauabschnitt der Hauptstraße abgeschlossen und die Fragen nach dem Verbleib der Statue wurden immer lauter. Für den Aufbau empfahl der Wallfahrtsrektor Pastor Kauling jetzt den ursprünglichen Standort, wo die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs heute die Pilgerstatue einsetzten.
Foto: privat