Aktuelles aus Kevelaer

„Gedanken stehen niemals still“

Es sind Zeilen, die berühren, und Fotos, die zum Träumen einladen. Seit einigen Wochen schon lassen uns Monika Behrens und Wolfgang Deselaers im Kevelaerer Blatt an ihren Gedanken in Form von Worten und Bildern teilhaben. „Sie sind tatsächlich im Alltagsstress entstanden“, gestehen Monika Behrens und Wolfgang Deselaers, die sich im Entstehen ihrer Gedichte und Fotos wunderbar ergänzen und damit den Alltag ein klein wenig verzaubern.
Mit Worten spielen

Gedichte und Geschichten schreiben, das ist der gelernten Kulturgeragogin wohl mit in die Wiege gelegt worden. Denn schon von Kindesbeinen an, sobald des Lesens und des Schreibens mächtig, verfasst sie kleine Geschichten und Gedichte. Verstärkt wird dieses, als sie einen Gedichtband erbt. „Da habe ich bei mir gedacht: Mit Worten spielen – das kann ich auch“, verrät die 42-jährige Mutter zweier Töchter, deren Kreativität kaum Grenzen zu kennen scheint. Denn auch im Umgang mit Pinsel und Farbe zeigt sich die künstlerische Ader von Monika Behrens. Bis vor Kurzem besucht sie einmal wöchentlich eine Künstlergruppe in Straelen. „Leider fehlt mir dafür im Moment die Zeit“, bedauert Monika Behrens.
Eine künstlerische Ader steckt auch in Wolfgang Deselaers. Auch er malt seit frühester Jugend, entwickelt aber zunehmend eine Liebe zur Fotografie. 1980 erwirbt er seine erste Kamera, sucht seitdem den richtigen Blick im richtigen Moment zu finden. „Was nicht immer so einfach ist“, gesteht der 55-jährige Diplom-Ökonom und leidenschaftliche Fotograf. Nun mag es reiner Zufall sein, dass sich zwei kreative Menschen wie Monika Behrens und Wolfgang Deselaers begegnen und sich auch noch gegenseitig in ihrem Schaffen bereichern. Es scheint aber fast so, als haben sich beide gesucht und gefunden.
Seit mehr als sechs Jahren ergänzen sich die kreativen Gedanken von Monika Behrens und Wolfgang Deselaers. „Gedanken stehen niemals still“, erklärt die Betreuerin im Katharinenhaus in Winnekendonk, die in ihre Gedichte sehr emotionale Gedanken einfließen lässt. „Das können bedenkliche wie auch fröhliche Gedankengänge sein“, führt sie weiter aus. Ihr Partner sucht und findet das passende Foto dazu.
„Manches Mal entstehen die Gedichte auch aus dem Foto heraus“, erklärt ebenfalls der Vater zweier Töchter. Unterwegs ist das Paar immer mit offenen Augen und einem Blick für das Wesentliche. Ob in der Natur, in Städten, auf dem Jahrmarkt oder Flohmarkt, immer ist die Kamera dabei.
Lisbeth und Co

Neuerdings wird das Paar von Lisbeth und ihren Freunden begleitet. Lisbeth und Co sind kleine Filzgeschöpfe in Form von Maus, Löwe, Frosch, Waschbär und vielen weiteren tierischen Gefährten. Gemeinsam mit Monika Behrens und Wolfgang Deselaers begeben sie sich auf Entdeckungsreise durch die Welt. Daraus ist jetzt ein kleines Buch entstanden: „Lisbeth’s Welt“, mit einer anrührenden Geschichte von Monika Behrens und Fotos von Wolfgang Deselaers. „Lisbeth’s Welt“ spiegelt genau den Leitspruch des sympathischen Paares wider: „Der Zauber ist in uns. In Herz und Hand.“ Lassen auch Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, wöchentlich von unserer Kolumne mit Gedicht und Foto berühren und verzaubern. Viel Spaß dabei.

Der sichere Weg zur Schule

Vor etwa einer Woche begann in Nordrhein-Westfalen das neue Schuljahr. Da starteten auch die „i-Dötzchen“ im Kreis Kleve in die spannende Schulzeit. Um den Schulweg für die Kleinen möglichst sicher zu gestalten, wollen die Bezirksdienstbeamten im Kreis Kleve gerade an den ersten Schultagen an den Grundschulen im Kreis für Sicherheit auf den Schulwegen sorgen.
Außerdem hat die Polizei Kleve ein paar Tipps für Eltern zusammengestellt:
Die Polizei empfiehlt, den Schulweg mit den Kindern zu üben. „Der kürzeste Weg ist nicht unbedingt immer der sicherste“, erklärt die Pressesprecherin der Polizei Kleve, Corinna Saccaro. Gegebenenfalls solle man einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, wenn die Strecke einfacher passierbar für die Kinder ist. Besonders Fußgängerampeln oder Verkehrsinseln erleichtern den Weg. Und auch gut beleuchtete Strecken bieten einen höheren Sicherheitsfaktor, „wenn wir an die dunklere Jahreszeit denken“, sagt Saccaro.
Der Klassiker, der im Straßenverkehr jedoch nicht fehlen darf: Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass es vor dem Überqueren einer Straße erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links schauen soll. Das gilt auch bei Zebrastreifen. Sollten sich dort Autos nähern, dann besser warten, bis die Autos gehalten haben.
Sollten Eltern ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, appelliert Saccaro: „Dann sollte man sich an die Halte- und Parkverbotszonen halten.“ Denn: Parkende Autos können aus der Perspektive der Kleinen, die zu Fuß unterwegs sind, die Sicht auf die Straße verschlechtern. Außerdem sei vor der Nutzung des Autos möglichst zu prüfen, „ob das Fahrrad eine Alternative wäre“, erklärt Saccaro.
Zuletzt weist die Polizei Kleve alle Verkehrsteilnehmer noch einmal auf ihre Vorbildfunktion hin. Kinder lernen oftmals durch Nachahmung. Ob als Fahrzeugführer, Radfahrer oder Fußgänger: Korrektes Verhalten im Straßenverkehr zeigt den Kindern, wie es richtig geht.

Kevelaerer Gastronom (45) wurde überfallen

Ein 45-jähriger Gastronom aus Kevelaer kam in der Nacht von Sonntag auf Montag (2. September) gegen 00.15 zurück in sein Restaurant an der Hauptstraße. Er betrat die Räumlichkeiten durch die Hintertür, die er über die Straße Am Museum erreichte.
Noch während er Geschäftliches erledigte, betraten vier männliche, maskierte Personen das Restaurant durch die zwischenzeitlich geöffnete Vordertür. Zwei der dunkel gekleideten Männer hatten die Kapuzen ihrer Pullover zur Maskierung benutzt. Die beiden anderen trugen hochgezogene Halstücher. Sie sprachen mit südosteuropäischem Akzent und forderten unter Vorhalt eines Baseballschlägers die Einnahmen.
Einen unbeobachteten Moment versuchte der Geschädigte zur Flucht zu nutzen, wurde jedoch durch die Täter zu Boden gedrückt und verletzte sich dabei leicht.
Die Unbekannten flüchteten nach dem Überfall gegen 1 Uhr mit ihrer Beute durch die Vordertür in Richtung Hauptstraße.
Die Kriminalpolizei sucht nun Zeugen, die verdächtige Feststellungen zu Fahrzeugen oder den vier dunkel gekleideten Personen, die einen Baseballschläger mitführten, gemacht haben. Hinweise bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon: 02824/880.

Schwarzbrot zwischen den Jahren

Ob sie hinterher mit einem guten Wein auf das Gelingen ihres Experimentes anstoßen werden, wissen sie noch nicht. Aber das Bild mit dem Brot haben Dr. Bastian Rütten und Romano Giefer schon genau vor Augen: Sie wollen, natürlich im übertragenen Sinne, kein Weißbrot mit dick Marmelade drauf anbieten, das „ist lecker, aber hält nicht lange vor“, sagt Rütten. „Wir wollen Schwarzbrotmomente schaffen, an denen die Leute noch lange zu knabbern haben.“
Dr. Bastian Rütten, Theologischer Referent der Wallfahrt und pastoraler Mitarbeiter an St. Marien, hat das Libretto geschrieben und will gemeinsam mit Fabian Matussek (Sprecher, Moderator und Schauspieler), Chordirektor Romano Giefer (musikalischer Leiter) und rund 130 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem „weihnachtlichen Klassikerding“, dem Weihnachtsoratorium von Bach, eine „Musik-Erzählung der besonderen Art“ machen.
Wenn Rütten die Idee beschreibt, hört sich das so an wie eine Art „Directors Cut“ für alle Fans des Weihnachtsoratoriums – die sich, um noch einmal das Bild zu bemühen, vielleicht auch ein bisschen sattgesehen haben an den weihnachtlichen Klassikern der Kantaten 1 bis 3, die üblicherweise in TV und Kirchen landauf, landab auf den heiligen Abend einstimmend die Weihnachtsgeschichte erzählen. In Kevelaer denke man da weiter, biete eine Art „Best of Kantate 1 bis 6“, sagt Rütten. Natürlich seien auch die Klassiker darunter, etwa das den Projektnamen gebende „Jauchzet! Frohlocket!“. Aber man wolle „bewusst nicht eine heile Welt vorgaukeln“, sondern „Tiefeninhalte aktivieren“ und Raum für „Zwischentöne“ schaffen. Deshalb wurden auch die Aufführung bewusst in die Zeit „zwischen den Jahren“ gelegt. „Wir sind dazu da, mit den Leuten unterwegs zu sein als Suchende“, beschreibt Rütten die Grundhaltung dahinter. Um die Leute abzuholen, werde die Inszenierung längst nicht nur musikalische Momente bereithalten, verspricht er. Ein Konzert werde es nicht, eine theologische Vorlesung auch nicht, eine Theateraufführung ebensowenig wie eine Tanzdarbietung. Aber von allem sei etwas dabei.
Klingt ein wenig nach weihnachtlicher Wundertüte und vielleicht ist es das auch – schließlich wissen die Macher auch noch nicht so genau, wo sie ihr Experiment schließlich hinführen und welche Menschen es mitnehmen wird. Romano Giefer, der eng mit Bastian Rütten zusammenarbeitet und glücklich ist über die „unglaublichen Freiheiten“, die das Projekt ihm als Chordirektor der Basilikamusik bietet, umschreibt das Ziel so: „Wir wollen mit Blick auf das Werk ein Gebäude entstehen lassen, das möglichst viele Fenster hat, die Einblicke gewähren auf das Geschehen.“
Nicht mehr und nicht weniger als die „richtigen Fragen an den richtigen Stellen“ seien es, die man stellen wolle, ergänzt Rütten. Und: „Wir werden den Leuten nicht ersparen, froh und glücklich, aber mit einem Fragezeichen und einem Arbeitsauftrag nach Hause zu gehen.“
Wer sich darauf einlassen will, sollte sich vermutlich beeilen: Der Vorverkauf für die zwei Aufführungen am Samstag, 28. Dezember, 19.30 Uhr, und Sonntag, 29. Dezember, 16 Uhr, in der Basilika, läuft bereits. Karten gibt es an der Pforte des Priesterhauses und im Internet auf der Seite www.basilikamusik-kevelaer.de. Sie kosten 20 Euro pro Karte und es sind je Aufführung nur 250, damit jeder Besucher die Inszenierung mit allen Sinnen erleben könne, sagen die Macher.
Unter der Leitung von Romano Giefer werden sich mehrere Formationen aus der Basilikamusik – Erwachsene, aber auch Kinder – beteiligen, weiterhin sind Sophia Bauer (Sopran), Alexandra Thomas (Alt), Leonhard Reso (Tenor) und René Perler (Bass)dabei. Das Rheinische Oratorienorchester wird den Orchesterpart übernehmen. Die Arien werden als Ballettszenen choreografiert, umgesetzt von der „Compagnie Annette Schulz“.
Rund zwei Stunden werden die Aufführungen dauern und Bastian Rütten ist es wichtig, die „Freiheit der Produktion“ noch einmal zu loben, die ihm die Wallfahrtsgemeinde gebe. Was dabei herauskommen kann, wenn man auch mal was riskiert, hat Rütten unter anderem schon bei der Produktion „Mensch! Maria!“ zum Jubiläum der Wallfahrt gezeigt. Und die Anhänger des eher klassischen Weges kann er auch beruhigen: „Wir lassen das andere, Traditionelle ja nicht“, sagt er.
Karten für die beiden Aufführungen am Samstag, 28. Dezember, 19.30 Uhr, und Sonntag, 29. Dezember, 16 Uhr in der Basilika gibt es zum Preis von 20 Euro an der Pforte des Priesterhauses und im Internet auf der Seite www.basilikamusik-kevelaer.de.

Buntes Farbenchaos oder Gesamtkunstwerk?

Der Festtag zu „Ehren des heiligen Namens Mariens“ am 12. September ist vor allem in ländlich geprägten Regionen nach wie vor ein Begriff und ein durchaus bedeutungsvoller Tag im Jahreskalender.
„An Mariä Namen sagt der Sommer Amen“, so heißt es im bäuerlichen Kalender, in dem der Festtag seit jeher das Ende des Sommers festlegt. Im Marienwallfahrtsort Kevelaer markiert Mariens Namenstag keineswegs das Ende der sommerlichen Pilgerzeit. Viele weitere Festtage folgen noch bis zum Hochfest Allerheiligen, dem Abschlusstag der jährlichen Wallfahrtssaison.
Und auch an Mariä Namen werden wieder besonders viele Menschen die Wallfahrtsstadt besuchen, unter ihnen sicher auch zahlreiche Namenstagskinder, denn der Name Maria zählt mit seinen unzähligen Varianten nach wie vor zu den weltweit populärsten Vornamen.
Zum Pontifikalamt am Festtag kommt in diesem Jahr der ehemalige Pfarrer von St. Marien und Rektor der Wallfahrt, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, aus Münster zurück an seine ehemalige Wirkungsstätte. Das Festhochamt beginnt am Donnerstag, 12. September, um 10 Uhr in der Basilika.
Besonders freuen dürfen sich alle Kevelaer-Freunde auf den Abend des Festtags.
Zum 100. Todestag des Kirchenmalers Friedrich Stummel, der ab 1891 gemeinsam mit seinen zahlreichen Schülern, Lehrlingen und Gesellen die kunstvolle Ausmalung der Basilika geschaffen hat, hält Weihbischof Dr. Zekorn ab 20 Uhr den Festvortrag in der Basilika.
Unter dem Titel „Buntes Farbenchaos oder Gesamtkunstwerk? Kunstgeschichte und Spiritualität der Basilika“ wird der ehemalige Rektor der Wallfahrt seinen ganz eigenen Blick auf das künstlerische und theologische Programm des Kirchenmalers Stummels werfen. Basilikaorganist Elmar Lehnen spielt an der großen Seifert-Orgel der Wallfahrtskirche.

Das Gemeinsame im Glauben

Es war ein beeindruckendes Bild, das sich dem Betrachter vor den Türen der Antonius-Kirche bot. Denn die Mitglieder der fünf Antonius-Pfarrgemeinden feierten einen gemeinsamen Wallfahrtstag in Kevelaer.
An die 300 Mitglieder der unter dem Dach der St. Antonius-Kirche versammelten Gemeinden der Ortsteile Winnekendonk, Achterhoek, Twisteden, Kervenheim und Kevelaer fanden sich vor der Kirche zusammen, um den Weg zum Gnadenbild und in den gemeinsamen Gebetstag miteinander zu bestreiten.
„Das ist schon wichtig im Sinne von Glaube, Sitte, Heimat“, sagte der Vorsitzender der St. Maria-Bruderschaft Achterhoek, Michael Stenmans. „Früher sind wir mit den Kindern gegangen. Wir sind halt in dem Glauben erzogen“, fügte die Winnekendonkerin Hildrud van Stephaudt an.
So ein Tag mache einem das Gemeinsame im Glauben nochmal bewusst, ordnete der „Diakon mit Zivilberuf“, Berthold Steeger, das Ereignis ein: „Das ist wichtig, dass es uns als Pfarrgemeinde zusammenführt. Und wir spüren nochmal in besonderer Weise den Bezug zur Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Trösterin der Betrübten.“
Von der Kirche aus machte sich der Zug mit den Ministranten und der Pilgerkerze, die bei der Eucharistiefeier gesegnet wurde, auf den Weg durch die Hauptstraße hin zu der Gnadenkapelle.
Dort sprach Pfarrer Manfred Babel das einführende Gebet. Danach leitete Pfarrer Andreas Poorten die Gläubigen zum Forum Pax Christi, um dort die Eucharistiefeier zu begehen. Den musikalischen Part übernahmen Mitglieder der Antonius-Kirchenchöre unter dem Dirigat von Birgit Lehnen. „Auch wenn wir häufig mitten in der Stadt sind und in der Nähe, ist es gut, dass hier bewusst zu tun, sich dafür Zeit zu nehmen“, hoffte Wallfahrtsrektor Gregor Kauling für alle, dass sie„ das hier lassen, was die Seele schwerer macht und das für sich daraus zu schöpfen, was für den Alltag wichtig ist.“
Kauling nahm Bezug zu dem Motto des Wallfahrtsjahres „Wohin sollen wir gehen?“. Er bezeichnete es als „Stoßseufzer in die kirchliche Wirklichkeit“. Alle zwei Jahren würden Pastoralkonzepte „durchgeknallt“, da sei der Blick „zu Maria“ wichtig „für den Blick auf die Zukunft.“ Kauling sei froh, dass er diese Zukunft nicht allein gestalten müsse und wünschte allen „einen guten Wallfahrtstag.“
In seiner Predigt nahm der Pfarrer von St. Antonius, Andreas Poorten, Bezug auf die Lukas-Geschichte des Jesus-Besuches bei den Pharisäern und dessen Gleichnis von der Hochzeit. Poorten stellte das Gleichnis in einen historischen Kontext. Er erinnerte an die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den „Weltenbrand“, den sie mit dem Überfall auf Polen vor 80 Jahren entfacht hatten.
Der Zweite Weltkrieg habe, neben den Verbrechen der Nazis an den Juden, zu weiteren millionenfachen Opfern und der Zerstörung Europas geführt. „Was treibt den Menschen an, sich an die Spitze zu setzen und zu denken, etwas Besseres zu sein?“, stellte er die Frage in den Raum.
„Das war unsere Geschichte, wir haben daraus gelernt“, sagte Poorten. Aber Besserwisserei kenne man heute noch: „Als hätte man die Welt im Döschen und könnte mir ihr machen, was man will“. Dabei verwies er auf den brennenden Regenwald am Amazonas. „Viele Menschen glauben, die Herren zu sein, an der Spitze zu stehen“ und hinterließen dabei wortwörtlich „verbrannte Erde.“
Es gehe aber nicht darum, frei nach Knigge „Bella Figura“ zu machen, wie es das Gleichnis klar ausdrücke. Jesus sei „den Weg für uns“ vorausgegangen, als er sich „zur Erhöhung seiner selbst“ erniedrigt habe.
Man brauche sicher Menschen, die Macht ausüben. Aber auch mit Bezug zur Kirche höre sich das schrecklich an, erzählt er von einem Interview mit einem Diözesanbischof, der sich über seine Fähigkeit des Leitens in der Kirche definiere. „Wenn ein Bischof meint, dass er leiten müsse, kriege ich Grummeln im Bauch.“
Es sei vielmehr „der Weg des Dienens, sich den Armen zuzuwenden“, sagte Poorten. „Wir sollen die Stelle Jesu einnehmen, für andere da sein. Wir werden dafür vielleicht belächelt, aber darum soll es nicht gehen“, meinte Poorten. „Die Menschen der heutigen Zeit hätten nur den beschränkten Horizont auf fünf, zehn oder zwanzig Jahre. Wir schauen weiter auf die Ewigkeit.“
Im Anschluss an die Feier nutzten die Gläubigen die Möglichkeit, zu beten, Ruhe zu finden oder sich im Café miteinander auszutauschen. Anschließend zogen die Gläubigen entlang des Kreuzweges, sangen und verharrten an den einzelnen Stationen. Am Ende des gemeinsamen Pilgerweges erhielten die Pilger in der Pfarrkiche St. Antonius den sakramentalen Segen.
https://www.kevelaerer-blatt.de/das-gemeinsame-im-glauben-finden/

Konstantin Deev verstärkt das Team im Marienhospital

Zügig formiert sich die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums neu. Mit Konstantin Deev verstärkt ein weiterer erfahrener Oberarzt das Team um den neuen Chefarzt Prof. Dr. Sebastian Gehrmann, der die Leitung der Klinik zum 1. Oktober übernimmt.
Konstantin Deev kehrt damit als leitender Oberarzt und Durchgangsarzt ins Marienhospital zurück. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zusatzbezeichnung spezielle Unfallchirurgie, war im Marienhospital bereits mehrere Jahre als leitender Oberarzt und Durchgangsarzt tätig. Durchgangsärzte, kurz D-Ärzte genannt, haben eine besondere Zulassung der Gesetzlichen Unfallversicherung und sind für die Behandlung nach Arbeits- und Wegeunfällen zuständig.
Die neue Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin gewinnt damit rasch an Kontur: Mit Dr. Thomas Bertrams und Christian Philipps hatten zwei weitere bewährte Oberärzte bereits ihre Rückkehr zum Katholischen Karl-Leisner-Klinikum angekündigt.
Die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin mit Standorten im St.-Antonius-Hospital Kleve und Marienhospital Kevelaer ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Sie ist zertifiziertes Endoprothetikzentrum und zertifiziertes regionales Traumazentrum – das einzige im Kreis Kleve.

Gradlinig und harmoniebedürftig

Jahrzehntelang war Albert „Berti“ Metsch eine Institution in der Kevelaerer Schützenfamilie. Am 23. August ist er im Alter von 86 Jahren verstorben. Welche Bedeutung „Berti“ Metsch für die Schützengemeinschaft Kevelaers hatte, erwies sich, als Vertreter aller sechs dem Stadtbund angeschlossenen Bruderschaften dem Verstorbenen am Kevelaerer Friedhof die letzte Ehre erwiesen.
Der Ehrenpräsident der Bürgerschützen-Gesellschaft, Hermann Voß, trug im Rahmen des Gedenkens die Lesung vor. Die Präsidenten aller sechs Vereine sprachen die Fürbitte für den Mann, der sich um die Schützenkultur Kevelaers so verdient gemacht hatte.
Geboren wurde Albert Metsch am 29. Dezember 1932 in Kevelaer. Als Goldschmiedemeister und Silberschmied war der Vater von zwei Mädchen und einem Jungen viele Jahre bei Polders beschäftigt, bis er sich an der Bahnstraße selbstständig machte.
„Er war von meinen Eltern immer der Ruhigere, verließ sich bei allem auf meine Mutter“, erinnerte sich seine Tochter Helga Flacke. „Er fand es immer schön, wenn die Familie zusammenkam. Wir haben uns immer gut verstanden.“ Sie selbst machte bei ihm ihre Ausbildung zur Goldschmiedemeisterin: „Ich habe von ihm alles gelernt. Er liebte seine Arbeit, das Schützenleben und die Geselligkeit.“
In seine Schützenzeit entwarf er zahlreiche Königs-Plaketten, Silber- und Ehrennadeln als Preise und zu Jubiläen für seine Schützenbrüder und Mitglieder anderer Vereine. Zur Nikolausfeier fertigte er besondere Schmuckstücke meist in Form von Damenringen an. „Er konnte auch richtig toll malen und zeichnen. Er hatte eine richtig küstlerische Ader“, erzählt sein Freund Peter Hohl.
Erst mit 48 Jahren Schütze
Ein Teil der Kevelaerer Schützengemeinschaft wurde Metsch erst im Alter von 48 Jahren, als er 1980 der Bürgerschützengesellschaft beitrat. Drei Jahre später war er in der Wache, als Hohl Schützenkönig wurde. 1985 nahm er das Amt des Beisitzers im Vorstand an, das er 21 Jahre lang bis 2006 ausübte.
Während dieser Zeit erfüllte er sich für ihn ein Herzenswunsch, als er im Jahr 2000 Schützenkönig werden konnte. „Ich war stolz, sein Adjutant zu sein. Er war ein feiner Kerl“, unterstreicht Hohl. Ihn verband über das gemeinsame Kegeln mehr als nur eine reine Schützenbeziehung mit Metsch. „Er war ein Kevelaerer, hat sich ganz stark mit der Heimat identifiziert. Er war gesellig , manchmal streitbar, aber unter dem Strich eher ausgleichend.“ Metsch sei immer in der Lage gewesen, Kompromisse zu entwickeln und auf Menschen zuzugehen: „Er hat sich nie nach vorne gedrängt, war durch seine Persönlichkeit aber gerne vorne gesehen.“
Eine integrative Kraft und treue Seele
Metschs „integrierende Kraft“ sei ein hervorstechendes Merkmal seines Wesens gewesen, bestätigt auch Stefan Boßmann, der aktuelle Vorsitzende der Bürgerschützengesellschaft, die Metsch 2016 zum Ehrenmitglied machte: „Ein jüngerer Schützenbruder sagte mir, ich fand an ihm so toll, dass er sich um die Jüngeren, die neu dazukamen, gekümmert hat.“
Für Boßmann war Metsch „ein ganz besonderer Mensch, mit dem man sich gerne unterhalten hat.“ Er sei auf jeden zugegangen, „ob er zwei oder 30 Jahre dabei war, ob er 30 oder 80 Jahre alt war. Und man hat sich ernst genommen gefühlt.“ Es sei ihm wichtig gewesen, dass sich alle in der Schützenfamilie wohl fühlen.“ Boßmann bezeichnet ihn als „stillen und ruhigen Vertreter“, der „durch seine Art, auf jeden zuzugehen, extrem beliebt war.“
Hervorstechend sei auch seine Treue zu den Schützen gewesen. „Er war auf jeder Veranstaltung mit dabei, ob es eine Buschpartie-Spaßveranstaltung oder der Volkstrauertag war. Und falls er mal nicht kam, dann gab es dafür schon einen triftigen Grund.“
Ein weiteres wichtiges Mosaik in seiner Berufung als Schütze war seine Wahl zum Stadtbundmeister 1998, ein Amt, das er zwölf Jahre lang ausübte, bis er sich „aus Altersgründen“ auf der Jahreshauptversammlung 2010 nicht mehr zur Wahl stellte.
Auf der gleichen Versammlung wurde er zum Ehrenstadtbundmeister ernannt. „Da war großes Publikum, der stellvertretende Bürgermeister, Richard Schulte-Staade, Pastor van Doornick, Edmund Bercker als Ortsvorsteher und Peter Tenhaef als Präsident der Geselligen Vereine“, erinnert sich sein Nachfolger Rainer Koppers. Damals habe er einen „super Job“ gemacht, lobt Koppers Metsch als „gradlinigen Menschen, der sicherlich seine festen Vorstellungen vom Schützenwesen hatte.“
Auch seiner Wahrnehmung nach war Metsch ein Mensch, der für alle ein Ansprechpartner war, „sehr harmoniebedürftig“ war und bestrebt war, „Wogen zu glätten und dass alles harmonisch ohne Streitigkeiten abging.“ Der Zusammenhalt unter den Schützenbrüdern- und schwestern habe bei ihm im Vordergrund gestanden.
Und er sei ein geselliger Mensch mit Humor gewesen, der auf den diversen Königsgalabällen und Schützenfesten mit seiner vor zweieinhalb Jahren verstorbenen Ehefrau Marianne gern gesehen war und viel zu erzählen hatte. „Einmal hat er die Geschichte vom Schweinchen erzählt, das er mit einem Karren und der Mutter zum Metzger gekarrt hatte, um es zu schlachten, obwohl das verboten war. Wir haben viel gelacht“, erinnert sich Koppers.
In Metschs Zeit als Stadtbundmeister fiel auch der Umbau der Schützenhalle, die 2002 fertig war und die auch durch Metschs entschlossenes Auftreten verwirklicht wurde, so Koppers. „Er hat mit beim Bürgermeister Heinz Paal am Tisch gesessen wegen der Finanzierung und knallhart gesagt: „Jetzt Butter bei die Fische, was gibt es und was müssen wir tun, damit es was gibt?“ Paal habe am Ende gesagt: „Wenn, dann machen wir es richtig. Ich will keine Blechhütte wie in Geldern.“ Und es kamen eine gute sechsstellige Summe und die Zusagen, als Stadtbund stark mit in Eigenleistung zu gehen, dabei heraus. „Das wurde mit Handschlag besiegelt, habe ich mir sagen lassen. Damals klappte sowas“, erzählt der Stadtbundmeister.
Ein Verlust
Metsch sei zurückhaltend gewesen, habe in Diskussionen aber vehement seinen Standpunkt vertreten. „Wenn er sich da festgebissen hatte, war das sein Ding.“
Die Jahreshauptversammlung der Bürgerschützen 2019 war die letzte Veranstaltung, an der Berti Metsch noch aktiv teilnahm. Dem Schützenkönig Georg Vloet winkte er bei dessen Feier vom Krankenhausfenster zu. Dass dies für viele Schützenbrüder die letzte Begegnung mit ihrem treuen Schützenbruder sein sollte, vermutete zu diesem Zeitpunkt niemand.
Auch der Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix zeigt sich betrübt über Berti Metschs Tod: „Er war ein gradliniger, netter, freundlicher Mensch, mit dem wir als Bezirksverband gut ausgekommen sind.“ Es habe an ihm nichts Hinterhältiges gegeben. „Wenn es ein Problem gab, dann ging das Auge in Auge und dann war es erledigt. Wenn mehrere so wie er wären, das wäre schon schön. Sein Tod ist ein Verlust.“

Theo Klaeßen siegt erneut

Am Ende setzte er den letzten Schlag gelassen und lochte ein: Theo Klaeßen ist zum wiederholten Male Kevelaerer Stadtmeister im Minigolf. Mit einer Runde von insgesamt 35 Schlägen verwies er die Konkurrenz auf die Plätze und sicherte sich damit zum vierten Mal in Folge den Einzeltitel.
„Ich war noch gestern Abend auf einem Betriebsfest“, verkündete der Sieger selbstbewusst, dass auch das ihn am Finaltag nicht aus der Bahn geworfen hatte. „Ich konzentriere mich halt und man muss Gefühl mitbringen – plus das richtige Tempo“, verriet er sein „Geheimnis“ des Erfolges.
Für seine Spielkunst erhielt Klaeßen zwei Karten für ein Spiel des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Der zweitplazierte Manfred Boomers gewann zwei Karten für ein Spiel des FC Schalke 04. Dritter wurde Stefan Hoen­mans, der einen Gutschein für einen Besuch im Irrland und für ein Essen in der Pizzeria Roma mitnehmen durfte. Die weiteren Spieler freuten sich über einen 25-Euro-Gutschein von Edeka Brüggemeier.

Jede Bahn eine neue Herausforderung.


Vom 15. Juli an bis zum 27. August konnten sich in diesem Jahr die zehn besten Spieler unabhängig von Alter oder Geschlecht an den beiden Minigolf-Standorten Twisteden und Winnekendonk für das Finale am Sonntag qualifizieren.
Insgesamt knapp hundert Teilnehmer nutzten dabei die Gelegenheit, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Der Wettbewerb haben wie jedes Jahr viel Spaß und Freude bereitet, dankte der erste Vorsitzende des Natur-und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer, Werner Neumann, ausdrücklich dem Kevelaerer Blatt für die Ausrichtung des Turniers.
Der Dank des KB galt den Sponsoren des Wettbewerbs – Edeka Brüggemeier, der Volksbank an der Niers und der Werner Neumann GmbH – sowie nicht zuletzt dem Natur- und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer und dem Heimatverein Ons Derp Winnekendonk, die ihre Anlagen für die Meisterschaft zur Verfügung gestellt hatten.
Im kommenden Jahr wird das Finale der Kevelaerer Stadtmeisterschaft im Minigolf auf der Anlage in Winnekendonk ausgespielt.

Zweite Stinges-Filiale in Kevelaer

Die zweite Filiale der Landbäckerei Stinges in Kevelaer ist seit vergangenen Donnerstag an der Lindenstraße 69 eröffnet. Von dem Ansturm am ersten Tag und den vielen positiven Rückmeldungen warem Marketingleiterin Carlotta Stinges und ihr Team selbst überrascht: „Es gab den bisher größten Ansturm bei einer Neueröffnung unserer Landbäckerei. Das hatten wir selbst nicht erwartet!“
Mit ein Grund für den großen und auch besonders frühen Ansturm war unter anderem der „Goodie Bag“, eine Tasche voller kleiner Präsente, welche die Landbäckerei Stinges zum ersten Mal bei einer Eröffnung anbot und die von Carlotta Stinges und den verschiedenen Partnern der Bäckerei gut gemischt und reichhaltig umgesetzt wurde. Diese waren mit Kaffeetassen, Teesorten, Nespressokapseln, Coupons von Toverland gefüllt und drei glückliche Gewinner konnten sich über Gutscheine für ein Meet & Greet mit Schauspieler und Moderator Stefan Bockelmann freuen.
Eröffnung um 6 Uhr

Schon um 5.30 Uhr standen daher die ersten Frühaufsteher vor den Türen der Bäckerei, es gab bereits zur Eröffnung um 6 Uhr eine Schlange und innerhalb der nächsten halben Stunde waren alle hundert Goodie Bags schon weg. Auch die Einrichtung des Gebäudes, in dem früher „Küche life“ untergebracht war und die nun in ganz frischem, modernen Design zu sehen war, kam bei den Kunden gut an. „Wir verteilten auch Sekt und konnten viele gute Gespräche am Eröffnungstag führen. Viele Kunden gaben uns positives Feedback. Die Innengestaltung mit der Deckenkonstruktion, dem künstlichen Baum oder der gemütlichen Sitzecke mit Kamin und Büchern kommen bei Jung und Alt gut an“, freut sich Carlotta Stinges.
Sie bekam die Leidenschaft für Backwaren über ihre Familie vererbt und ist nun mit ihrem Bruder, mit Cousin und Cousine auch beruflich als sechste Generation ganz im 1852 gegründeten Familienunternehmen integriert. In der Bauernschaft Lüttelbracht bei Brüggen hatte ihr Urururgroßvater Leopold Stinges die Landbäckerei gegründet, die nun auch in Kevelaer expandiert.
117 Filialen beliefert Stinges mittlerweile am Niederrhein, zweimal täglich werden alle Filialen im Umkreis von 50 Kilometern beliefert. Um 22 Uhr beginnt die erste Backschicht am Backstandort in Lüttelbracht mit dem Backen der 20 verschiedenen Brotsorten, die Stinges im Angebot hat. Die verschiedenen Brötchen werden aus Lüttelbracht als Teiglinge geliefert und in den Filialen gebacken. Qualität und Frische sowie Regionalität sind die Ziele, die die Landbäckerei verfolgt. Alle Zutaten werden aus der Region bezogen und ein Teil der Erlöse fließt auch gleich wieder in die Region, durch Unterstützung verschiedener Vereine oder Projekte aus dem Bereich Sport, Kultur oder Soziales.
Besonders beliebt bei den Kunden und ein Dauerrenner ist übrigens „Oma Helenes Streuselkuchen“ nach dem Originalrezept der Uroma von Carlotta Stinges, die auf der Verpackung auch mit einem Foto verewigt ist und von welcher auch das Rezept der Butterstollen und Butterkekse stammt.
Daneben freut sich das „Patschelbrot“ großer Beliebtheit bei den Stinges-Kunden und in vielen Filialen rund um Brüggen finden sich im frei zu nutzenden Bücherregal auch verschiedene Ausgaben des 1949 erschienenen Romans des Mönchengladbacher Schriftstellers Heinrich Malzkorn über den legendären Fischotter Patschel und seine Abenteuer am Niederrhein.
Neben Qualität und Frische übermittelt die Landbäckerei so einen guten Teil niederrheinischer Geschichte und Kultur, nicht nur ofenfrische Gaumenfreude.