Kleines Glas, große Wirkung

Ein kleines Glas mit dreifacher Wirkung. „Das hat uns alle überrascht“, gesteht Johannes Baaken aus Achterhoek. Der Betriebshofleiter der Stadt Kevelaer entwickelte gemeinsam mit der ganzen Familie die Niederrheinische Blumenmischung „Blumenwiese“ und ließ diese in einem pfiffigen wiederverwertbaren Einmachglas verpacken. Unterstützung in der Weiterentwicklung erhielt die Familie vom Blumengroßhändler Hans-Gerd Cox aus Lüllingen. Käuflich zu erwerben gab es das wertvolle Saatgut dann ab März dieses Jahres im Gartencenter Breuer (das KB berichtete).
Üppige Blütenpracht

Diese Mischung beschert nun so manchem Blumen-, Hoch-, oder Kübelbeet eine üppige Blütenpracht. Bienen und andere Insekten können sich hier am blühenden Nahrungstisch bedienen. Wichtiger denn je, so behaupten nicht nur Experten. Kiesgärten, exzessive Landwirtschaft und zunehmend verschwundener Lebensraum nehmen unseren Insekten und Vögeln Nahrung und Nistmöglichkeiten.
Dem sollte der Inhalt dieses kleinen Glases entgegenwirken. „Was auch wunderbar gelungen ist“, freut sich Baaken. Denn, läuft man durch die Stadt oder durch die Ortschaften, „sieht man, wer Täter ist und ein oder mehrere Gläser gekauft hat“, berichtet Bürgermeister Dominik Pichler, der beim Selbstversuch immer wieder neue Veränderungen in der eigenen Blumenwiese entdeckt.
Die „Niederrheinische Wildblumenmischung“ wirkt aber noch darüber hinaus. Denn vom Verkauf eines jeden Glases fließt ein Euro in soziale Projekte. „Dass wir von diesem Erlös gleich drei Projekte unterstützen können, erfreut uns natürlich sehr“, betont der Bürgermeister der Stadt Kevelaer, der die Aktion Blumenwiese seitens der Marienstadt unterstützte und in der vergangenen Woche je 500 Euro an die Kevelaerer Tafel, den Hospiz-Verein in Wetten und die Aktion St. Nicolaus e.V. in Kevelaer übergeben durfte.
1500 Euro Erlös

Dazu eingeladen hatten Petra und Johannes Baaken aus dem Achterhoek. Bei strahlendem Sonnenschein durften Hanni Hentemann und Birgit Kaenders als Vertreterinnen für die Tafel, Nadine Weymanns und Zita-Maria van de Meer für das Hospiz in Wetten und Dr. Wilhelm Stassen, Vorsitzender der Aktion St. Nicolaus, mit seiner Frau Monika Smets-Stassen, einen symbolischen 500-Euro-Schein entgegennehmen. Wofür das Geld eingesetzt werde, wussten alle drei Begünstigten auch schon zu verkünden: „Wir werden damit die Hippotherapie unterstützen“, erklärte Dr. Wilhelm Stassen. „Wir brauchen dringend neues Porzellan“, verkündete Nadine Weymanns mit einem strahlenden Lachen. Und auch Birgit Kaenders wusste, wohin die 500 Euro fließen werden: „Zum einen müssen der Fuhrpark und der Raum gepflegt werden, zum anderen wollen wir eventuell die Lebensmittel etwas aufstocken.“
Neuauflage

Im kommenden Jahr soll es eine Neuauflage der Aktion „Blumenwiese“ geben. „Wir werden die Blumenmischung ein klein wenig verändern“, sagt Johannes Baaken, der sich wie alle Beteiligten über den großen Erfolg der kleinen Blumen-Samenkörner freut.