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Mit dem Fahrrad an die Ostsee

Am 25. Mai 2019 werden acht Kinder im Alter von zwölf bis 13 Jahren in circa vier Wochen mit dem Fahrrad von der tschechischen Grenze bis an die Ostsee fahren. Die Leitung des Projekts „Das ganz große Abenteuer“ trägt Thomas Binn, Kevelaerer Filmemacher, Sozialpädagoge und Gründer des Vereins Zielpunkt Meer e.V.

Das Projekt wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der Aktion Kindertraum realisiert, die einen Teil der Finanzierung übernehmen. Außerdem sind vier Schulen aus dem Kreis Kleve beteiligt, von denen jeweils zwei Schüler am Projekt teilnehmen: Collegium Augustinianum Gaesdonck (Schulleitung Doris Mann), Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer (Karl Hagedorn), Gesamtschule am Forstgarten Kleve (Dr. Rose Wecker) und Lise-Meitner-Gymnasium Geldern (Dr. Achim Diehr).

Die Reise der Kinder wird von Thomas Binn und seinem Team für eine Kinodokumentation verfilmt.

Die Autobahn ist tabu

„Das Entscheidende ist, dass durch dieses Projekt gezeigt wird, dass es möglich ist, dass Kinder durch die Gegend fahren und sich selbst organisieren“, erklärt Karl Hagedorn. Thomas Binn möchte sich als Begleiter weitestgehend zurückhalten und nur eingreifen, wenn es notwendig ist. Die Kinder werden die ganze Zeit für sich selbst sorgen und die Planung übernehmen. „Eingreifen werde ich ganz klar, wenn Gefahren auftreten. Also die Abkürzung über die Autobahn wird‘s nicht geben“, lacht Binn. Die Kinder sollen auf der Reise die größtmögliche Freiheit bekommen. Es gibt jedoch eine große Regel: Die Gruppe darf sich nicht trennen.

Mit dem Projekt wolle man bei den Kindern am Ende der Kindheit einen Impuls setzen, erklärt Binn. Das Alltagsleben der Kinder sei vor einiger Zeit noch viel freibestimmter gewesen. Heute habe sich viel verändert. Der Radius, in dem sich die Kinder vom Elternhaus entfernt frei bewegen, sei von früher fünf Kilometern auf 200 Meter geschrumpft. Dem wolle man entgegenwirken.

Handys bleiben Zuhause

Ganz von den Eltern abgeschnitten werden die Kinder in den vier Wochen nicht sein. Auf dem Weg befinden sich zwei Postämter, an die die Eltern Briefe schicken können und von wo aus die Kinder Briefe zurück schreiben können. Smartphones bleiben Zuhause, erzählt Binn weiter. Auch für die Eltern kann diese Situation eine Herausforderung sein. Der Filmemacher erzählt lächelnd, was er den Eltern im Voraus mitgeteilt habe: „Bitte, bitte ruft nicht an, um mal eben zu fragen, wie es eurem Kind geht.“

Den möglichen Gefahren einer solchen Reise sieht der Projektleiter gelassen entgegen: „Wenn man Hilfe braucht, ist auch relativ schnell Hilfe da. Von daher gehe ich da entspannt ran.“

Thomas Binn betritt mit diesem Projekt kein völliges Neuland. Er meistert mit seinem Verein Zielpunkt Meer e.V. jedes Jahr Touren, bei denen bis zu 40 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren mit ihren Betreuern ans Meer radeln.

Beim diesjährigen Projekt ist die Gruppe deutlich kleiner und zudem in viel höherem Maße auf sich selbst gestellt. Zunächst werden die Teilnehmer eine Strecke mit der Bahn zurücklegen, um vorerst eine Nacht in einer Jugendherberge zu übernachten. Anschließend folgt die Fahrt an die tschechische Grenze. Von dort aus geht es 1.200 Kilometer mit dem Fahrrad über den innerdeutschen Grenzweg bis an die Ostsee. „Es geht nicht darum, möglichst schnell möglichst viel Strecke zu machen. Der Weg ist das Ziel“, verdeutlicht Binn. Es sei nicht schlimm, wenn man die Ostsee nicht erreicht.

Zehn Euro pro Tag

Um die Kinder gut auf die Fahrt vorzubereiten, werden verschiedene Workshops organisiert: Wie repariere ich ein Fahrrad? Wie gehe ich mit meinem Zelt um? Und wie bediene ich eigentlich einen Gaskocher? Dies sind Themen, mit denen sich die Teilnehmer unter anderem vor der Reise auseinandersetzen.

Jedes Kind bekommt pro Tag zehn Euro Budget. Ob sie das Geld täglich oder jeweils in größeren Beträgen bekommen, und wann es ausgegeben wird, entscheidet die Gruppe selbst. Ein weiterer selbstständiger Schritt. „Wir sind sozusagen nur als pädagogisches Backup hinten dran“, erklärt Binn.

„Ich glaube, die Kinder, die dieses Projekt mitmachen, kommen gestärkt heraus. Für die Kinder ist es eine Wahnsinns-Chance“, wirft Ute Friese, Geschäftsführerin Aktion Kindertraum, einen Blick auf die Zeit nach dem Projekt „die Kinder werden in der Lage sein, ihre Träume zu verwirklichen – auch, wenn sie Unterstützung brauchen. Aber sie werden so gestärkt da raus kommen.“

Wie die Kinder ihre Reise meistern und ob das Ziel Ostsee erreicht wird, wird im März 2020 im Kino zu sehen sein. Dort wird der Dokumentarfilm zunächst gezeigt. Später wird er auch im Fernsehen ausgestrahlt.

Heimatverein verschenkt Wildblumenmischung

„Ich glaube, du hast reichlich Fläche, nimm ruhig zwei Gläser der Wildblumensamenmischung mit“, sagt Doris Mierzwa. Bernd Janssen nimmt das wertvolle Geschenk dankend entgegen, um es im Garten einzusäen.

Am Freitag, 5. April, verschenkte der Natur-und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer e.V., 100 Gläser der Niederrheinischen Wildblumenmischung an seine Mitglieder. „Wir möchten die Wildblumen-Aktion (das KB berichtete), gerne unterstützen und einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten“, berichtet Doris Mierzwa, zweite Vorsitzende im Heimatverein. Und dieses Geschenk nahmen die Mitglieder, diese wurden im Vorfeld persönlich angeschrieben, auch gerne an.

Kerstin Sanderse kam mit ihrer Tochter Luca Cassandra vorbei. „Wir werden die Mischung in der nächsten Woche aussäen und dann sollen die Wildblumen ruhig wachsen dürfen“, so Mutter und Tochter. Auch die beiden Nachbarsfrauen Jutta Zörnig und Erika Elbers freuten sich über das außergewöhnliche, aber recht sinnige Geschenk. Zwischen den Grundstücken liege ein kleines Brachstück. „Hier haben wir schon einige Blütensträucher eingepflanzt – Wildblumen passen noch prima dazu“, sagt Jutta Zörnig, die sich zudem sicher ist, dass es zur im Juni stattfindenden Landpartie prächtig blüht. Bienenhotels habe man auch angebracht. „Diese werden auch schon reichlich von Bienen und Insekten aufgesucht“, staunen die beiden Nachbarsfrauen.

Werner Neumann, erster Vorsitzender des Natur-und Heimatvereins, freut sich über die Resonanz. „Wir möchten keinen politischen Wirbel um diese Sache machen“, so der engagierte Naturfreund, „wir hier im Dorf setzen uns schon seit dreißig Jahren für Naturerhaltung und -schutz ein“, garantiert er mit eindringlichen Worten.

Hier im Dorf, insbesondere im Natur- und Heimatverein, packe man die Sachen an – ohne große politische Debatte. „Im nahegelegenen Naturschutzgebiet haben wir schon Tausende Bäume und Sträucher eingepflanzt. Freie Randstreifen werden mit Wildblumen bepflanzt, wir suchen das Gespräch mit den Landwirten und Gärtnern…“, versichert der Vorsitzende, der noch einige Beispiele aufzählen könnte. Die auf dem Markt erschienene Wildblumenmischung sehe er als gute Aktion. „Wir möchten unseren Mitgliedern ermöglichen, diese Aktion mitzumachen“, so Neumann.

Das Interesse der Mitglieder ist auf jeden Fall geweckt. „Ich gebe ein Stück von meinem Gemüsegarten ab, da sollen jetzt ruhig Wildblumen wachsen“, sagt Maria Tiskens, die sich über das kleine Glas mit der Wildblumenmischung freut. Auch Klaus Bahnemann, der noch einen Fleck am Gartenteich gefunden hat, freut sich über das Geschenk. „Mal schauen, wer dann zu Besuch kommt“, schmunzelt er.

Ein Glas der Niederrheinischen Wildblumenmischung reicht für 10 Quadratmeter Gartenfläche. Der Inhalt von 100 Gläsern wird in den nächsten Tagen und Wochen ausgesät werden. Damit wird Twisteden im Sommer aufblühen. Insekten, Bienen  und Co. werden sich summend bedanken.

Modern und vielfältig

In schwarz und in weiß präsentierten sich die Mitglieder des Theaterchores Niederrhein schon während ihrer Probe im Bühnenhaus. Dirigiert von Regisseur Peter van Aar und Chormitglied Theresa Kruse positionierten sich die gut 100 Mitglieder des Chores an den Eingängen. Dann marschierten sie auf ungewöhnliche Art und Weise ein und sangen auf der Bühne die zwei jeweiligen Liedblöcke durch.
Wieder einmal proben die Sängerinnen und Sänger für ihr großes Jahreskonzert. Die Latte hat sich der Chor mit seinen umjubelten Auftritten im Rahmen der 30er-Jahre-Revue „Ich brauche keine Millionen“ selbst ziemlich hoch gelegt. Davon wollen sich die Akteure aber nicht verrückt machen lassen – und 2019 mit ihrem neuen Programm “Freedom“ das Publikum überzeugen.
Es hat sich so ergeben

„Das hat sich so ergeben“, beschreibt Mitbegründerin Marloes Lammerts den Diskussionsprozess innerhalb des Chores bei der Entscheidung für das Thema, wobei der Chordirigent Tom Löwenthal einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Grundidee hatte. Mitauslöser war dabei das Lied „Dry your tears, Africa“, sagt Lammerts. „Darüber sind wir auf das Thema Frieden und Freiheit gekommen“ – ein brandaktuelles Sujet. Bei der Auswahl des Repertoires „haben uns teilweise die Texte geleitet, dann die Frage, was wollen die Mitglieder und wovon gibt es Chorsätze.“ Dazu kamen Songs, die Lammerts mit ihrem Chor in Arcen früher gesungen hat. Den Begriff „Freiheit“ habe man dabei ganz bewusst auch sehr „frei“ interpretiert, sagt die Sängerin. „Es gibt ja ganz viele Freiheien – die persönliche Freiheit, den zu lieben, den man möchte, zu wohnen, wie man möchte, die künstlerische Freiheit oder die persönliche körperliche Freiheit.“ Einige dieser vielen Aspekte finden sich auch in dem Repertoire des diesjährigen Konzerts wieder. Und auch musikalisch werde es verschiedene Stilrichtungen und Sprachen mit Rock, Pop und auch afrikanischer Musik geben. „Da ist für jeden etwas dabei.“
In diesem Jahr wird kein großes Orchester auftreten, sagt Lammerts. „Diesmal haben wir den Pianisten Wolfgang Czeranka gefragt, der die Band dafür zusammengestellt hat. Es ist reduzierter und wird somit ein komplett anderes Konzert „back to the roots.“
Erstmals wird auch der Mittelstufenchor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit zwei Liedern vertreten sein. „Ich war bei Maymusic, hab die gehört und gesehen: die stehen da zu acht und singen dreistimmig. Da habe ich gedacht: Da kann ich ja mal fragen.“ Der Gedanke dahinter ist auch, mittelfristig Nachwuchs für den Chor zu interessieren.
Aus ihrer Sicht befindet sich der Chor hinsichtlich der Vorbereitung auf einem guten Weg. „Das letzte Viertel kriegen wir jetzt auch hin, wenn die Leute was zuhause machen“, ist sie überzeugt davon, dass es zwei gute Konzerte geben wird. Und hinsichtlich neuer Projekte gebe es noch ganz viele Ideen.

Für die Menschen

Zum Auftakt der Versammlung im „Goldenen Löwen“ ging es um das „Fest der Begegnung“ am 5. April und eine Musikveranstaltung, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen von Elmar Lehnen nicht stattfinden kann.
Außerdem trug der Vorsitzende Ulrich Hünerbein-Ahlers eine Mail von Josef Niederholz vor, in dem der Betreiber der „Radwerkstatt“ ankündigte, als „Einzelkämpfer“ im November die Türen für den Service dichtzumachen, falls sich kein Unterstützer findet. Die Runde verständigte sich darauf, dazu eine Anzeige zu schalten.
Anschließend wurde kontrovers darüber diskutiert, ob man als „Runder Tisch“ das „Madonnari-Festival“ finanziell unterstützen soll. Es wurden Zweifel geäußert, ob das dem Satzungszweck des Vereins entspricht. „Wenn Flüchtlinge dabei sind und die würden das Material übernehmen, dann Ja, sonst nicht“ lautete da die Linie.
Danach ging es um den OGS-Besuch im „Irrland“, Verdunklungen in der Unterkunft Karl-Leisner-Straße und die Bestellung von Skateboards für Flüchtlinge im Zusammenhang mit der neu entstehenden Anlage.
Der städtische Flüchtlingskoordinator Heinz-Josef Theunissen machte deutlich, dass aktuell 241 Flüchtlinge in 25 Unterkünften untergebracht sind.
Zahlen stark zurückgegangen
Seit der Hochzeit der Flüchtlingskrise 2015 sei die Zahl der Neuankömmlinge stark zurückgegangen. 2018 lag ihre Zahl bei 70, in diesem Jahr bei bislang 15 (Stand 14.3.). Fünf Personen könne man noch zuweisen, die Vorlaufzeit dafür mit zwei Wochen nannte er „komfortabel“.
Er sprach von „locker 120 Personen, die nicht mehr in Unterkünfte reingehören“, aber keine Alternative fänden. Es sei „schwierig, von der Stadt aus sozial Schwache oder Flüchtlinge unterzukriegen“, lautete seine Erkenntnis.
Im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes ging Ulrich Hünerbein-Ahlers ausführlich auf ein Schreiben ein, dass der Vorstand des „Runden Tisches Flüchtlinge“ an den Vorsitzenden der Geselligen Vereine, Peter Tenhaef, geschrieben hat. Unterzeichnet wurde dieser von Hünerbein-Ahlers, Daniel Heinrichs und Hans-Peter Angenendt.
Hünerbein-Ahlers zitierte dabei aus einigen der Äußerungen, die Tenhaef als Präsident der Geselligen Vereine im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 8. Januar getätigt haben soll. So heißt es: „Die Fremdenfeindlichkeit gegenüber ausländischen Mitbürgern besteht in großen Teilen der Bevölkerung nach wie vor, wobei man aber auch sagen muß, dass diese von den Betroffenen zum Teil selbst verschuldet ist.“
Und weiter: „Würden sich diejenigen, die es betrifft, wie Gäste in unserem Land aufführen und nicht so, als wenn wir dummen Deutschen sich nach ihnen zu richten hätten, würde sich die Situation mit Sicherheit deutlichst verbessern. Respekt vor Ordnung und Gesetz sind hier vielfach in keinster Weise vorhanden – als Beispiel seien Essen und Marxloh beiläufig erwähnt.“
Außerdem soll Tenhaef auch diese Sätze gesagt haben: „Leider gibt es bei uns noch eine Vielzahl von deutschen Arbeitslosen, die nicht arbeiten wollen und sich in unverschämtester Art und Weise aus den vielen Zuschussmöglichkeiten bedienen, die unser Staat ihnen ermöglicht. (…) Auch viele Migranten haben diesen Weg bereits erkannt und nutzen diese Möglichkeiten schamlos aus.“
In den Schreiben bezieht der „Runde Tisch“ zu den vorgetragenen Äußerungen klar kritisch Stellung. „Sie haben mit Ihrem Redebeitrag keinen Beitrag zur Integration von Geflüchteten und Migranten in unserer Stadt geleistet.“
Der Vorstand macht darin laut Hünerbein-Ahlers unmißverständlich klar: „Wir kennen keine Flüchtlinge, die sich so aufführen, als wenn wir die dummen Deutschen sind, die sich nach ihnen richten müssen. Im Gegenteil, wir erleben viele Flüchtlinge, die sehr dankbar sind für die Hilfe, die sie in Kevelaer bekommen.“
Und weiter heißt es in dem Schreiben: „Die von Ihnen angesprochenen Verhältnisse in Essen und Marxloh gibt es in Kevelaer nicht. Und das ist das Verdienst von Menschen in Kevelaer, die eine Willkommenskultur auf Augenhöhe praktizieren.“
Das Schriftstück beinhaltet auch einen Dank an die „Stadt Kevelaer, an der Spitze Herrn Bürgermeister Dr. Pichler und die vielen MitarbeiterInnen, die sich um die Flüchtlinge kümmern.“
Es benennt auch die „vielen ehrenamtlichen BürgerInnen, die mit Empathie und großem Engagement den geflüchteten Männern, Frauen und Familien mit Kindern helfen, die in unserer Stadt leben.“
Die Geflüchteten „wertschätzen dieses Entgegenkommen und wollen Teil unserer Gesellschaft werden mit gleichen Rechten und Pflichten“, zitierte Hünerbein-Ahlers weiter aus dem Brief. Und dazu gehöre unbedingt, „dass sie sich an Recht und Gesetz halten.“
Tenhaef solle mal erleben, „mit welchem Eifer Männer, Frauen und Kinder unsere Sprache lernen wollen, weil sie erkannt haben, dass Sprache der Schlüssel zur Integration und zur Arbeitsstelle ist.“ Dann, so die Autoren des Briefes, „würden Sie nicht mehr behaupten, dass viele Migranten überhaupt nicht arbeiten wollen.“
Er könne sich gern „einen persönlichen Eindruck von der Situation in Kevelaer machen“. Er sei zu dem „Fest der Begegnung“ mit Geflüchteten eingeladen. „Auch für ein Gespräch stehen wir Ihnen gerne und jederzeit zur Verfügung.“
Es habe bislang auf den Brief keine Reaktion gegeben. „Wir sind enttäuscht“, meinte Hünerbein-Ahlers. Man habe sich gefragt, was diese Äußerungen auf einer Jahreshauptversmmlung der Geselligen Vereine zu suchen hatten. Der Vortrag sei keinem Affekt entsprungen, machte der Vorsitzende deutlich: „Das ist nicht irgendjemand, er bekleidet ein exponiertes Amt – und er hat es nicht im Partykeller gesagt.“
Die anwesenden Mitglieder des „Runden Tisches“ billigten die Form des Umgangs mit der Angelegenheit und den Inhalt des Briefes. „Ich hätte den Brief auch an den Vorstand geschrieben“, unterstrich Diakon Berthold Steeger. Das Schreiben sei im Vorstand bekannt, sagte Hünerbein-Ahlers.
Nach dem Vortrag des Kassenberichts und der Entlastung des Vorstands standen dann noch Neuwahlen an. Hünerbein-Ahlers wurde in seinem Amt wiedergewählt und dankte für das Vertrauen.
„Ich mache das sehr gerne, aber das ist meine letzte Saison“, kündigte er im gleichen Atemzug an. Daniel Heinrichs wurde als stellvertretender Vorsitzender gewählt, Hans-Peter Angenendt als Kassierer im Amt bestätigt. Und Ludger Holla bekleidet das Amt des Geschäftsführers.
Bei der Debatte über die Ausrichtung der Arbeit des „Runden Tisches“ machte Gudrun Blumenkemper von der Caritas klar, dass die Beratungsthemen immer komplexer würden.
Psychologisch schwierig sei es, wenn viele Flüchtlinge mit guten Jobs zuhause hier Gleiches suchten und es sich anders darstellt, als sie es sich vorgestellt haben. Es brauche für eine Jobberatung ein niederschwelliges Angebot.
Auch bleibe es weiter wichtig, die Flüchtlinge mehr mit Deutschen „in Kontakt zu bringen“ und weiter „Konversationstraining“ zu betreiben, meinte Sylvia Rommen-Ahlbrecht. Da könnten vielleicht pensionierte Lehrer gegen Bezahlung helfen, regte sie an. Als nächster Termin für ein gemeinsames Treffen des „Runden Tisches“ wurde der 6. November 2019 anberaumt.

Ehrung langjähriger Mitglieder im Jubeljahr

Im „Jubiläumsjahr“ – 2019 besteht der Kervenheimer Theaterverein seit 140 Jahren – führte der Theaterverein Gemütlichkeit seine diesjährige Jahreshauptversammlung wieder im Haus Brouwers durch. Der erste Vorsitzende Erich Derricks begrüßte alle anwesenden Mitglieder ganz herzlich und freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren.
Ein ganz besonderer Gruß ging an die Ehrenmitglieder Heinrich Halman und Heinz Schmetten, sowie an die Ehrenvorsitzende Gisela Franzen. Derricks bedankte sich bei allen Vereinsmitgliedern und Angehörigen für die sehr gute Arbeit und für die hervorragenden Leistungen auf- und hinter der Bühne.
Humorvoll und prägnant

Gisela Franzen verlas danach den von ihr humorvoll und prägnant verfassten Jahresbericht 2017/2018. Ebenso berichtete die Spielleiterin Michaela Leisten über die abgelaufene Theatersaison und bedankte sich bei allen Akteuren, Bühnenbauern und bei allen Beteiligten für die Spitzenleistungen im letzten Jahr bei der Aufführung „Stress im Champus-Express“. „Diese Aufführungen haben mal wieder alle Erwartungen der Zuschauer voll erfüllt“, so Michaela Leisten. Großer Applaus war der wohlverdiente Lohn für diese Beiträge.
Danach erfolgte der Kassenbericht. Kassiererin Verena Koenen konnte leider nicht an dieser Jahreshauptversammlung teilnehmen. Daher berichteten Beate Gansen und Cäcilia Horlemann über eine gut geführte Kasse und eine ordentliche Kassenführung. Der Kassenbestand hat sich zum Vorjahr positiv verändert und somit konnte Entlastung erteilt werden. Als neue Kassenprüfer wurden Christa Schmitz und Heinz Schmitz gewählt.
Es erfolgte die Neuwahl des gesamten Vorstandes. Der alte Vorstand trat komplett zurück und der „Altmeister“ Hans Tervooren (89 Jahre) übernahm den Vorsitz für die Neuwahl des Vorstandes. Gekonnt, zügig und humorvoll bedankte er sich, auch im Namen der Mitglieder, beim gesamten Vorstand für die gute Führung im Theaterverein.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Der 1. Vorstzende Erich Derricks wurde einstimmig wiedergewählt und bleibt weiterhin an der Spitze des so erfolgreichen Theatervereins. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden ebenso bestätigt und werden für zwei Jahre ihre Tätigkeiten fortsetzen.
Als Dank und Anerkennung für die gute Vereinsarbeit gab es großen Applaus von allen anwesenden Mitgliedern.
Erich Derricks bedankte sich im Namen des gesamten Vorstandes für das Vertrauen. Jetzt konnten die neuen Mitglieder aufgenommen werden. Katharina Goebel, Georg und Jonas Werner und Clemens Dauben gehören jetzt fest zum Theaterverein und haben schon großartige Leistungen gezeigt. Alle Vereinsmitglieder freuten sich über diese Neuaufnahmen und gratulierten herzlich. Auch Tobias Langenhuizen (Enkel des unvergessenen Werner Langenhuizen und 16 Jahre alt) wird neu zum Theaterverein kommen und sozusagen die „Bretter der Welt betreten“. Die Mitglieder freuen sich alle darauf.
Der Vergnügungsausschuss mit Annika Letfort, Simone Gansen, Stefan Spittmann und Markus Scheffer hatte im November 2018 einen gemütlichen Vereinsabend organisiert. Herzlichen Dank gab es von den Mitgliedern für diesen schönen Abend mit so frischen- und neuen Ideen. Der neue Vergnügungsauschuss mit Simone Gansen, Jonas Werner, Markus Scheffer und Clemens Dauben wird bis 2020 für spannende Momente und Begegnungen sorgen.

40 Jahre – Christa Schmitz und Vorsitzender Erich Derricks. Foto: privat


Es folgten danach die Ehrungen. Hilde Peters ist nun 65 Jahre im Theaterverein. Renate Görtz schon 50 Jahre und Christa Schmitz auch schon 40 Jahre.
„Viele Erinnerungen werden wach, wenn wir an die perfekten schauspielerischen Leistungen und an die wunderschönen Rollen bei so vielen Aufführungen denken. Der Theaterverein „Gemütlichkeit 1879“ ist einfach stolz auf Euch, liebe Jubilare. Ohne Euch wären wir ein ganz Stück ärmer. Herzlichen Dank für dieses Engagement“, so der Vorsitzende. Einen Blumenstrauß und großen Applaus gab es vom Vorsitzenden, Vorstand und von allen Mitgliedern ,für die besonderen Verdienste um den Verein.
Bevor die Jahreshauptversammlung endete, erinnerte der Vorstand noch mal an die Aktivitäten im Jubiläumsjahr.
Die Versammlung wurde geschlossen und man ging „traditionsgemäß“ zum gemütlichen Teil über. Nach gutem alten Brauch gab es ein leckeres Schaschlik und ein kühles Bierchen. Alle Mitglieder fühlten sich wohl (von 16 Jahre bis 92 Jahre) eben wie in einer Großfamilie, gemütlich wie zu Hause, im heimatlichen „Kervenheim“.
Der Vorstand
1. Vorsitzender: Erich Derricks, 2. Vorsitzende: Michaela Leisten, Kassiererin: Verena Koenen, Spielleiterteam: Gisela Franzen -Susanne Lembert – Michaela Leisten, Beisitzer: Dorothee Rülke – Beate Gansen, Pressewart: Heinz-Theo Bruckmann.
Aufführungen
Samstag, 26. Oktober 2019, um 19.30 Uhr, ist die 1. Abendaufführung.
Sonntag, 27. Oktober 2019, um 18 Uhr, „Benefiz“ Aufführung für einen wohltätigen Zweck (näheres wird noch bekannt gegeben).
Freitag, 1. November 2019 (Allerheiligen), um 19 Uhr, ist die 2. Abendaufführung.
Sonntag, 3. November 2019, um 15 Uhr, ist „Theater am Mittag“ mit Kaffee und Kuchen.

Cäcilienfest der Basilikamusik an St. Marien

Der Vorsitzende des Musikvereins Kevelaer – Basilikamusik an St. Marien, Dr. Markus Spolders, begrüßte ca. 100 Mitglieder zur Feier des Cäcilienfestes am vergangenen Samstag im großen Saal des Priesterhauses. Nach dem gemeinsamen Dankgottesdienst in der Kerzenkapelle, einem kurzen Frühschoppen im „Goldenen Apfel“ und einem vorzüglichen Mittagessen im Priesterhaus wurden einige verdiente Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Christel Bercker aus dem Basilikaorchester wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie begann mit 15 Jahren mit dem Geigenspiel und spielte bereits als Studentin in einem Orchester, bevor sie für ca. 15 Jahre die Geige zugunsten der Familiengründung bei Seite legte. Der Wunsch, dass eines ihrer Kinder ebenfalls das Geige spielen erlernte, ging leider nicht in Erfüllung, so dass Christel stellvertretend noch einmal einige Jahre Geigenunterricht nahm. Josef Lohmann fragte sie schließlich 1992, ob sie nicht Lust hätte, wieder im Basilikaorchester mitzuspielen. Leider erlebte sie Josef Lohmann als Dirigenten nur noch sehr kurze Zeit, bevor dann Boris Böhmann den Taktstock übernahm, bei dem sie viel gelernt hat, allerdings auch sehr intensiv üben musste. Bis zum heutigen Tag spielt Christel im Basilikaorchester die erste Geigenstimme.

Angelika Pferdmenges aus dem Basilikaorchester wurde ebenfalls für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie hat als Kind gemeinsam mit ihrem Bruder Geigenunterricht bekommen und ähnlich wie Christel Bercker als Studentin erste Erfahrungen im Musizieren in einem Orchester gewinnen können, bevor durch Berufstätigkeit und Familiengründung auch bei ihr eine gewisse Durststrecke erfolgte. Schließlich wurde sie auf ein kleines Orchester in Geldern aufmerksam, in dem sie auch heute noch aktiv ist. Im Basilikaorchester begann Angelika gemeinsam mit Christel Bercker aufgrund der Anfrage von Josef Lohmann im Jahre 1992. Vor einigen Jahren wurde ihre musikalische Karriere dann noch international, in dem sie Mitglied des Venloer Sinfonieorchesters wurde. Bis heute spielt Angelika gemeinsam mit Christel Bercker die erste Geige im Basilikaorchester.

Ebenfalls für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Andreas Schmitz geehrt. Er hat bereits im zarten Alter von vier Jahren unter Josef Lohmann als Sängerknabe begonnen und sehr schnell große Freude für den gregorianischen Choral entwickelt. Diese Begeisterung äußerte sich darin, dass er nach einer Probe den lateinischen Choral „Laetare Jerusalem“ lautstark über den Kapellenplatz „schmetterte“. Während des Stimmbruchs erlernte Andreas auch das Klarinette spielen, bevor er aber doch wieder des Gesang im Bass des Basilikachores bevorzugte. Über viele Jahre war und ist Andreas eine prägende Stütze des Basses im Basilikachor. Zudem hat er für einige Jahre als Kassierer im Vorstand des Basilikachores mitgewirkt.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Bruno Helmus aus dem Blasorchester geehrt. Auch Bruno begann mit etwa sechs Jahren als Sängerknabe, bevor er im Alter von zehn Jahren zunächst das Trompete spielen erlernte. Schon wenig später stieg er dann allerdings auf das Tenorhorn um, welches er bis heute spielt. Seit 1984 organisiert Bruno die Auftritte der Bläser bei diversen Prozessionen und ist einer der wenigen, der alle Lieder aus den Prozessionsheften sofort den Nummern zuordnen kann, mit denen sie dort gelistet sind. Im Festjahr des Musikvereins 1997 hat Bruno die gesamte Abrechnung übernommen, was ihn dann bestens qualifizierte für den Posten des Kassierers im Blasorchester. Dieses Amt übt er bis heute aus. Der Höhepunkt seiner Bläserkarriere im Musikverein war sicherlich das Jahr 2012, als er (wie bereits sein Schwiegervater Karl Dingermann und sein Vater Theo Helmus) die Festkette für den Musikverein tragen durfte.

Auf 60 Jahre Mitgliedschaft kann Wilfriede Neymanns aus dem Basilikachor zurückblicken. Sie wurde mit elf Jahren von Chordirektor Kempkes gemeinsam mit zwei weiteren Mädchen in der Schule als „seine Nachtigallen“ entdeckt. Zudem wurde sie sehr früh als Kind durch ihren Vater geprägt, der bereits im Basilikachor sang. Seitdem singt sie im Sopran, lange Zeit auch als Stütze des zweiten Soprans. Eigentlich hatte Wilfriede bei der letzten Ehrung vor zehn Jahren angedeutet, es sei doch allmählich Zeit, mit dem Singen aufzuhören. Zum Glück hat sie den Sopran jedoch weitere zehn Jahre mit ihrer Stimme bereichert, so dass sie nun (übrigens erst als zweite Frau im Musikverein Kevelaer) für 60 Jahre Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Über 60 Jahre hält Wilfriede der Basilikamusik an St. Marien nun schon die Treue, und dass obwohl sie in Wetten wohnt und meist mit dem Fahrrad zu den Proben und Gottesdiensten nach Kevelaer „anreist“. Durch minutenlangen Applaus brachten die anwesenden Mitglieder ihre Anerkennung und Dankbarkeit zum Ausdruck.

Vom Heiligenhäuschen bis zur Baumpflanzaktion

Eine gute Nachricht hatte Kassenwart Peter Becker für die anwesenden Mitglieder des Vereins „Natur und Kultur im Achterhoek“ in der Feldscheune gleich zu Beginn zu vermelden: eine positive Schlussbilanz für das Jahr 2017 mit einem leichten Plus, die von den Kassenprüfern anschließend formell bestätigt wurde und der Vorstand entlastet werden konnte.

Danach ging es an die wichtigste Personalie der Jahreshauptversammlung: die Wahl des NuK-Geschäftsführers.
„Ich bitte um Vorschläge“, fragte der aktuelle Amtsinhaber, Matthias David, in die Runde. Johannes Baaken schlug dann Davids Wiederwahl vor. Die Versammlung erteilte ihm nach seiner nicht ganz ernstgemeinten „dreisekündigen Bedenkzeit“ (David) ein neues Mandat für weitere zwei Jahre. Zum zweiten Kassenprüfer neben Willi Düngelhoef wurde Bernhard Borgmann bestimmt.

Aus dem Vorstand schieden auf eigenen Wunsch Johannes Baaken und Christian Resse als Beisitzer aus, die Positionen mussten allerdings nicht akut nachbesetzt werden. „Wir reduzieren uns lediglich“, stellte David für den Vorstand sachlich fest. Für beide soll es demnächst noch eine besondere Ehrung geben – gleiches gilt auch für Petra Baaken.
Danach sagte der Vorsitzende des NuK, Rainer Verhülsdonk, noch einiges zu den laufenden und zuküftigen Aktionen und Projekten des Vereins.
Die Gestaltung des „Heiligenhäuschens“ gehe voran, das Dach sei schon drauf, es gelte noch, die Steine zu säubern, konnte er der Versammlung mitteilen.
Positiv konnte er auch vermelden, dass über die von der NuK-Jugend initiierte Müllsammelaktion jetzt genug Spenden für die Anschaffung zweier Mülleimer zusammengekommen sind, die am Ortseingang aufgestellt werden sollen. Der Naturschutz-Stammtisch soll verstetigt, die NuK-Internetseite überarbeitet werden.
Grünes Licht gebe es für den NuK auch hinsichtlich des ersten Achterhoeker Mittelaltermarktes, an dem sich insgesamt dreizehn Gruppen in klassischer Tracht und mit Musik beteiligen werden. Für die „Landart“ am 24. und 25. August werden noch einige fleißige Helfer gesucht. Das geplante Bluesrockkonzert am 8. September fällt wegen der Krankheit eines Musikers aus.

Als „unerwartet“ und „absolut positiv“ bezeichnete Matthias David die Resonanz auf die Aktion „Grundlos Bäume pflanzen“ , die „noch nicht in der heißen Phase“ sei und trotzdem schon erste Spenden nach sich gezogen hat.
Eventuell sei auch eine Großspende zu erwarten, eine Privatperson aus Geldern wolle dafür 5000 Euro geben. Am 31. August soll dazu ein Planungstreffen mit allen Vorsitzenden der Heimatvereine, mit der Stadt und dem Bauhof erfolgen um zu klären, wo dafür Plätze wären und wer die Bäume dann gießen soll. „Mit so einem großen Erfolg haben wir nicht gerechnet“.

Verhülsdonk ging auch nochmal auf die Debatte um Insektenschutz und die Debatte mit der Stadt und den Landwirten ein und machte da nochmal klar, dass die Landwirte an der Stelle „Partner“ seien, mit denen man konstruktiv im Dialog sei, um in der Sache etwas Gutes zu erreichen.

Museum von Kevelaerern für Kevelaerer

Der Verein für Museumsförderung Kevelaer hatte zu seiner Hauptversammlung eingeladen, ein Ruf, dem rund 25 Mitglieder gefolgt waren. Nach Begrüßung und den üblichen Regularien gab der Vorsitzende Peter Hohl einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen Vereinsjahr.

Durch die enge Verzahnung von Aktivitäten des Museums (getragen durch einen Betreiberverein) und des diesem »dienenden« Fördervereins kommt es dabei naturgegebenermaßen zu Überschneidungen, die aber nur noch mehr das hohe Engagement der Mitglieder für ein lebendiges Museum in Kevelaer deutlich machen.

Erfreuliche Besucherzahlen

Als besonders erfreulich markierte Hohl die Entwicklung der Besucherzahlen von Dauer- und Sonderausstellungen wie auch der museumspädagogischen Arbeit. Allein die jüngst abgelaufene „Henschel-Ausstellung“ wurde von beinahe 6.000 Kunstinteressierten besucht und fand ein weit über die Region hinausreichendes Medienecho.

So ist es auch eines der im vergangenen Jahr besonders intensiv verfolgten Vereinsanliegen, die mediale Wahrnehmung der Sammlungen und museumspädagogischen Aktivitäten zu verbessern. Stellvertretend seien hier nur die neue Webseite, die Aktivitäten auf Facebook und Insta­gram, aber auch die gedruckten Quartalsprogramme genannt, die nicht nur auswärtige Gäste zum Museumsbesuch anregen, sondern dieses zu einem „Museum von Kevelaeren für Kevelaerer“ machen sollen, wie Peter Hohl explizit herausstellte.

Im Sinne der materiellen Förderung der Museumsarbeit wird der Verein die Anschaffung eines Archivscanners ermöglichen, der der digitalen Erfassung von Dokumenten aus dem Archiv des Vereins und dem Sammlungsbestand dienen soll.

Weiterer gewichtiger Tagesordnungspunkt war die formelle Verabschiedung von Dr. Burkhard Schwering, der zum Ende des ersten Halbjahres nicht nur sein Dasein als Museumsleiter mit dem eines Ruheständlers eintauschen wird, sondern sich in diesem Zusammenhang auch aus dem Vereinsvorstand zurückzieht.

Der Heilige Burkhard

Zwei Darstellungen des „Heiligen Burkhard“ überreichte Peter Hohl im Namen des Vereins und dankte Schwering für seine langjährige und fruchtbringende Arbeit.
Nach diesem durch inhaltliche Aspekte geprägten Block schlossen sich wieder einige unumgängliche Formalia des Vereinslebens an, wie der Bericht des Schatzmeisters (Ansgar Boßmann), der Bericht der Kassenprüfer mit Nachwahl derselben (Hubert van Meegen und Thomas Brezinka) und schließlich die Entlastung des Vorstandes, welche einstimmig erteilt wurde.

Bemerkenswert ist die entgegen des allgemeinen gesellschaftlichen Trends steigende Zahl der Vereinsmitglieder, die momentan bei rund 240 liegt. Allein in den letzten beiden Jahren konnten 50 Neumitglieder geworben werden.

Bevor es unter dem finalen Punkt „Verschiedenes“ zu kleineren Wortbeiträgen aus der Mitgliederschaft kam, präsentierte Peter Hohl eine Vorausschau auf die am 8. September stattfindende Studienexkursion nach Leiden in den Niederlanden. Der Aspekt der Beschäftigung mit Kunst und Kultur spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das gesellige Beisammensein und der Austausch unter den Vereinsmitgliedern. Letzteres fand im Anschluss an den stringent geführten offiziellen Teil des Abends in der Museumskneipe ausgiebig statt.

Eine Zukunft für den Verband

Kevelaer. Wenn Franz-Josef Probst als Vorsitzender der Kevelaerer Ortsgemeinschaft Unitas im „Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“ (KKV) in die Zukunft blickt, dann macht er sich schon seine Gedanken. „Wir sind ein Verein mit 68 Mitgliedern, aber das Durchschnittsalter ist 65 Jahre“, macht der mittlerweile 77-Jährige, der von gesundheitlichen Rückschlägen in letzter Zeit selbst nicht verschont geblieben ist, deutlich, wo der Schuh drückt.
„Wir haben große Nachwuchssorgen. Damit stehen wir natürlich nicht alleine“, verdeutlicht Probst den Kern des Problems. Dazu kommt, dass es am gesamten Niederrhein mit Bocholt und Kevelaer nur noch zwei Ortsgemeinschaften gibt. Zuletzt wurde Goch aufgelöst, die verbliebenen Mitglieder stießen zu Kevelaer.
„Die Jugend ist zu erreichen, aber die hat beruflich oder schulisch eben andere Anforderungen zu erfüllen“, sieht Probst die Zwänge der heutigen Zeit. „Du kannst dich eben mit allem arrangieren, solange du den Freiraum hast.“
Kreativ gegenzusteuern, das ist die Aufgabe, die sich Probst und die Mitglieder des KKV stellen wollen. „Man muss da total umdenken“, findet der engagierte Katholik und denkt zum Beispiel daran, im Anschluss an das Hochamt, bei dem die Predigten „nicht länger als zehn Minuten dauern“ sollten, sonntags ein Frühstück „für den persönlichen Austausch“ der Gemeinde zu organisieren, wo dann alle Generationen zusammenkommen.
Und der KKV versucht, mit seinem „umfangreichen Programm mit Begegnungen und Fahrten“ Interesse zu wecken. Angebote wie zuletzt der Besinnungstag der KKV-Bezirksgemeinschaft Niederrhein mit Pfarrer Alfred Manthey am 18. März oder Gesprächen mit prominenten Geistlichen wie vor Kurzem mit dem Weihbischof Rolf Lohmann in Xanten sind da nur zwei kleine Mosaiksteine.
Auch „zeitgemäße Angebote“ wie die Fahrt zum Oberhausener Gasometer am 19. April sollen dazu beitragen, die Tür für alle Generationen – und auch Konfessionen – zu öffnen. Bislang sind fünfzig Interessierte angemeldet. „Wir müssen für alles offen sein, was ist.“
Daneben unterstützt der KKV die Wallfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas e.V. nach Lourdes mit Weihbschof Lohmann oder die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela mit Pastor Alois van Doornick (4. bis 17. Juni) als besondere spirituelle Ereignisse.
Eine Chance sieht Probst auch in dem Katholikentag in Münster Mitte Mai, zu dem „wir mit über 20 Personen fahren“. Für fünf Euro, die die Fahrt kosten soll, „sind aber noch ein paar Plätze frei, die gerne von jungen Leuten besetzt werden können.“ Denn gerade der Katholikentag werde von der Jugend gestaltet, sei immer ein Erlebnis. „Und es wäre schön, darüber junge Kirchenmitglieder ansprechen und motivieren zu können.“

Ein Ball zu Ehren des König

Mit dem Königsball startete die 58. Hubertuskirmes, eines der größten Volksfeste am Niederrhein. Über 14 Tagen hinweg werden ein buntes Programm, hochkarätige Bands und eine gemütliche Sektbar geboten.
Der Königsball findet zu Ehren des Königs der St. Hubertusgilde statt. König Paul Hellmanns (mit Königin Doris), sein Adjutanten Markus Stassen (mit Begleiterin Annegret Ruffen), Prinz Thoe Wilberts mit Adjutanten Jan Schiffer und die Bezirksjugendprinzessin Johanna Wilberts konnten „ihren“ Ball genießen. Qualität, Humor, eine gute Performance und ein abwechslungsreiches Repertoire waren die ausschlaggebenden Zutaten für einen musikalischen Abend, den die Band Feeling aus Enschede bot. Bernard (Gitarre, Key, Bass und Gesang), Darrin (Gitarre, Key und Gesang) sowie Dorien und Charon, Gesang zauberten eine Party ins Festzelt, die kaum jemanden auf den Sitzen hielt.
Das voll besetzte Zelt bot einen würdigen Rahmen und bis spät in die Nacht wurde gefeiert, auf das Wohl des Königs getrunken und getanzt.

Ehrengästen waren: Diözesankönig und König der St. Antonius-Schützen Gilde Kevelaer Michael van Bühren, König Siegmund Schlutt und Minister Alexander Hacks der St. Antonius Bruderschaft Twisteden, Benedikt Meyer und Adjutant Jürgen Aben der Bürgerschützen Kevelaer, Königin Lisa Schmitz und Adjutantin Erika Schröter von der St. Johannes Bruderschaft Kevelaer, König Manfred Delbeck und Adjutant Markus Boetselaars der St. Petrus Schützengilde Kevelaer, König Heinz-Peter Paeßens und Minister Erwin Tekath St. Petrus Bruderschaft Wetten, Stadtbundkönig und König der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Frank Kirsch mit Adjutantin Verena Jahnke, König der St. Sebastianus Bruderschaft Kervenheim Pascal Tittel, König Thomas Berretz mit Minister Boris Weber St. Sebastianus Schützenbruderschaft Winnekendonk.

Außerdem waren Majestäten aus Wemb, Weeze, Straelen, Walbeck, Blitterswijk, Oud-Dijk angereist. Rudi Joosten, Hans-Gerd Frerix, Rainer Koppers Thomas Nolden, Berti Metsch, der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr mit Jürgen Lamers, der Freundeskreis der Lebenshilfe Gelderland, Kaplan Christoph Schwerhoff und Festkettenträger Theo Keysers mit Adjutant Georg Bors wurden besonders begrüßt. Partnerinnen, Partner und Mitglieder der Hubertusgilde wurden natürlich auch nicht vergessen.