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Ein magischer Abend mit zwei Puppenspielern

Noch einmal gut gefüllt präsentierte sich die Öffentliche Begegnungsstätte zum Ende der Serie „Puppenspiel 18+“ . Wobei der Chef des Kevelaer Marketing, Bernd Pool, das Publikum angesichts des parallel stattfindenden Bühnenstücks „Zum weißen Rössl“ in Lederhosenoutfit begrüßte.
Dabei warb er aber ausdrücklich für die Nachfolgereihe am September. Einige hätten schon wieder ein Abo dafür gezeichnet. „Da haben wir wieder Besonderheiten“, war ihm wichtig, deutlich zu machen, wieviel es der Stadt daran liege, „die Serie hier weiterzuführen.“
Zuvor aber durfte das „Theater con Cuore“ aus dem osthessischen Schlitz mit dem Stück „Hear my song – a Puppet(s) (a)Live“ das Publikum faszinieren. Vier Jahre lang hatte das Ehepaar Stefan und Virginia Maatz Szenen für das Stück gesammelt, das Puzzle der Ideen für das eineinhalbstündige Programm zusammengestellt, um wirklich „etwas Persönliches“ von sich zu erzählen. Heraus kam eine Geschichte über sich, die Liebe und die Welt der fahrenden Leute. Mit viel Liebe, Humor und Ideen erählten die Beiden die Geschichte der Künstler Marc und Vien, die sich im Leben verlieren und in der Musik wiederfinden. Die Vorführung mit lebensechten Großpuppen gestaltete sich in weiten Teilen als pure Poesie.
Das fing bereits mit der Bühne an, die mit ihren sanften Lichtern, einer Puppenbühne, auf deren oberem Teil Minipuppenspiel stattfand.  Auf dieser Fläche entwickelte das Paar (in verschiedenen Rollen agierend) die Szenen und Lieder, die alle in den verschiedenen Varianten irgendwo um das Thema „Sehnsucht und Liebe“ kreisten. Ob nun der Hund, der seinem Traum vom Berühmtheit nachhängt und bei der „08/15  Casting-Show“ damit überzeugen sollt, einfach nur zu bellen. Der Zauberer in Miniformat, der beweisen will, wie brilliant er zaubern kann  und der am Ende einen angeflammten Hasen aus dem Hut zaubert. Oder die Geschichte von der Biene und der Blume, deren Bestäubungsakt eine echte Kraftprobe wird und sie das Blatt „Ruf mich an“ zum Abschied hochhält. Das Puppenspielpaar bot die gesamte Bandbreite an Fantasie und Ironie.
Betörend-poetisch geriet die Szene des Gitarrenspielers „El Mariachi“, der zwei Schmetterlinge zum Miteinanderflattern bringt und der in seinem Hut ein Herz findet, wunderbar überraschend und böse die Szene mit dem Schausteller und der erotischen Puppe, die sich beim Küssen in einen Vampir verwandelt.
Am Ende tanzen die beiden sich Liebenden vereint als „Puppen“ auf der Bühne. Die Miniaturdarstellung auf dem Puppenspieldach mit der gesamtem Bühne und den beiden in klein spiegelte auf wunderbare Weise die poetische Szenerie  und die ganze Lebenszenerie der beiden Künstler wider.
„Es war ein Traum, ein Stück von uns zu machen“, meinte Stefan Maatz danach. Diesen Traum haben sie sich erfolgreich erfüllt  und damit ein Pubikum verzaubert, was am fast überschwänglichen Beifall erkennbar war.

Gelungene Premiere für Casanovas Comeback

Kervenheim. Was Autor Andreas Wehning als „Komödie in drei Akten“ vorschlägt, ist eigentlich mehr ein Schwank – bis auf ein paar holprige Kalauer im ersten Akt ist das sogar durchaus positiv zu verstehen. Die Kervenheimer würzten das einfach konstruierte Stück mit ein wenig Lokalkolorit und peppten einige der Figuren gehörig auf – schon reichte es für einen sehr unterhaltsamen und lustigen Abend im ausverkauften Saale Brouwers.
Vor der mit Spannung erwarteten Wiedergeburt des alten Schwerenöters erlebte das Publikum zunächst einmal eine Ausgeburt an Langeweile. Gewollt natürlich, denn so lernt das Publikum den erfolglosen Vericherungsvertreter Ralf Boring (wunderbar wandelbar: Karl-Heinz Brouwers) kennen. Der hat mit seiner Frau (Karin Gorthmanns, in der Folge als „Kleopatra“ ebenso wie verwandelt) vor allem im Bett nicht mehr viel zu tun. Stattdessen hat er Flossen im Kopf: Er widmet sich hingebungsvoll seinen Guppy-Fischchen. Bis Freunde seiner Frau (routiniert, aber nicht gelangweilt: Michaela Leisten und Markus Scheffer) mit ihrem Esoterik-Tick seine Wandlung zu Casanova und damit den ersten Höhepunkt des Abends einläuten.
Im zweiten Akt hat der knackige Kervenheimer Casanova dann alle Frauen auf seiner Seite: Hinter ihm her sind zwei nervige Nachbarinnen (urkomisch: Cäcilia Horlemann und Anne Ophey), eine fröhlich flirtende Arbeitskollegin (flott: Marlene Büssers), und sogar der Abteilungsleiter der Versicherung (Heinz Schmitz wurde nach einem kleinen ungewollten, aber komischen Versprecher gleich vom Publikum ins Herz geschlossen) kann ihm ob seines Erfolges nicht widerstehen. Da kann auch der rührige Bruder seiner Frau (Uwe Magney gab in dieser Rolle einen großartigen Einstand bei den gemütlichen Kervenheimern) kaum den Überblick bewahren.
Dass am Ende unter der Spielleitung von Gisela Franzen und nach reichlicher Verkleidungs-Schlacht wieder alles gut wird, versteht sich von selbst. Doch bis dahin bieten Casanova, Marilyn Monroe, König Ludwig II. sowie die eine oder andere Kleopatra reichlich Gelegenheit zu Gelächter und Zwischenapp­laus. Die schicke Bühne ging auf das Konto von Clemens Spittmann und Peter Koppers, Technik und Ton besorgte Rudi Rühlke, Frisuren und Maske Kerstin Slodczyk und als Souffleuse konnten sich die Spieler auf Susanne Lembert verlassen.
Die Premiere des Comebacks war gelungen, der Vorsitzende des 138-jährigen Kervenheimer Theatervereins, Erich Derricks, bedankte sich beim Ensemble und den Partnern, die die Bewirtung im Saal übernommen hatten.
Mehr Fotos in der Fotogalerie.
Am Samstag, 13. Mai, gibt es eine weitere Aufführung um 19.30 Uhr. Dafür gibt noch Restkarten bei den Vorverkaufsstellen und  auch an der Abendkasse. Info: www.tvg-kervenheim.de.

So geht‘s sicher über die Straße

Der Liedermacher Rainer Niersmann zeigte Kindergarten-Kindern im Bühnenhaus spielerisch-musikalisch, wie man sich im Straßenverkehr verhält. Gut 140 Kinder aus sieben Kevelaerer Kindertagesstätten klatschten und sangen mit dem Liedermacher Rainer Niersmann im Bühnenhaus, der ihnen dabei „ganz nebenbei“ etwas über Verkehrssicherheit beibrachte. Die Volksbank und der Kiwanis Club Gelderland hatten das Event mit ermöglicht.
In Verbindung mit der Musik machte Niersmann deutlich, dass man morgens auf viele Verkehrs­teilnehmer achten muss – vom Autofahrer mit dem Kaffee auf dem Vordersitz, über den Radfahrer, der gleich ins Büro muss, bis zum Kind, das sich den Schulranzen packt.
„Zieh helle Kleidung an – dass man jeden gut sehen kann“,  war der passende Song zum  Tornister mit Leuchtdioden, der leuchtenden Weste und den Blinkis, die er herumzeigte. Sechs Kinder durften beim Erwähnen der jeweiligen hellen Farbe das dazu passende Tuch schwenken.
Ein Mädchen erklärte Niers-mann anhand des Spielstraßen-Hintergrundbildes, was man dort alles darf:  „Spielen“, zeigte sie auf das Schild. Und Autos dürften auch rein, erklärte ihr Niersmann. „Und was dürfen die da fahren?“, frage er in die Runde. „Schritttempo“, war die Antwort.
Dann übte er noch mit einem Jungen, wie man links und rechts guckt, bevor man über die Straße geht, imitierte dabei akustisch ein Motorrad und eine Ente, die da vielleicht gerade unterwegs waren und forderte die Kinder auf, die Augen zu schließen. „Erst stehen, dann hören und sehen, links, rechts, links“, bewegten sich Betreuer und die Kinder dann zu dem entsprechenden Lied.
Später durften zwei Kinder grün und rot gekleidet als „Fußgänger­ampel“ betätigen –   immer, wenn sich „Grün“ bückte und „Rot“ die Arme streckte, verharrten alle mit ihrem Gesang. Und anhand eines Eises, das er mit und ohne „Helm“ in eine Schüssel fallen ließ, zeigte Niersmann, wie wichtig das Fahren mit Helm ist. Am Ende gab´s für jedes Kind zur Erinnerung eine Niersmann-Verkehrs-CD.

Theater- und Musik AG der Gesamt- und Realschule gewohnt erstklassig

Im Jahr 1990 begannen die jährlichen Theateraufführungen der Realschule, der sich seit drei Jahren die Gesamtschule angeschlossen hat. „Yamas – Prost Mahlzeit“, so lautete in diesem Jahr der Titel des Stücks. Durch intensive Bearbeitung in der „Schreibwerkstatt“ von Deutschlehrerin Saskia Reinkens blieb von der ursprünglichen Vorlage, dem Musical „Zwei Tage im Hinterhof“ von Manfred Horn, nicht viel übrig. Schülerinnen und Schüler beider Schulen verarbeiteten in einer Neufassung auch persönliche Erfahrungen zum Thema Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung, Ausgrenzung, Zukunftsängste, Einsamkeit und “traditionellen Fußfesseln”. Gleichzeitig wurde Shakespeares “Romeo und Julia“ aufgegriffen, denn Marie, eine Deutsche (Hannah Janßen), und Costa, ein Grieche (Cornelius Naber), spielten nicht nur die Hauptrollen zweier verliebter Teenager in „Yamas“, sondern in der Handlung auch in Shakespeares Klassiker, der in ihrer Schule aufgeführt wurde.
Unter der musikalischen Leitung von Michael Cuypers und der Regie von Saskia Reinkens setzten sich über 100 Schülerinnen und Schüler in Chor, Tanzensemble, Orchester, als Schauspieler, Lehrer und Helfer mit den zeitkritischen Themen auseinander und brachten dies in eindrucksvoller, mal komischer, mal betroffen machender Weise auf die Bühne des gut besetzten Kevelaerer Konzert- und Bühnenhauses.
Mit dem Song „Schrei nach Liebe“, wird versucht eine Erklärung zu geben, warum Menschen sich rechtsradikalen Gruppen anschließen, „YMCA“ umrahmte die Aufarbeitung von Vorurteilen gegenüber Homosexuellen und mit „Zombie“ wurden die traumatischen Folgen von Gewalt beschrieben.
„Breakfast in Amerika“ beschrieb die Sehnsüchte der Menschen, „Dreamer“ setzte sich mit den Gefahren auseinander, die entstehen, wenn man sich seinen Träumen hingibt und die Realität übersieht und „Eiserner Steg“ sowie „Every breath you take“ zeigte die Erfüllung und das Glück in der Liebe.
Mit dem Lied „Nur Menschen“ wurde das zusammengefasst, was die jungen Mimen in über zwei Stunden bei einer multimedialen Vorführung deutlich machten. Viele Vorurteile und Aggressionen, viel Hass und Fremdenfeindlichkeit, viel Einsamkeit und Nachbarschaftsstreit, viel Mißverständnisse zwischen Menschen kommen durch Unkenntnis über die Situation anderer Menschen zustande. In dem Moment, in dem gesehen wird, dass es anderen ähnlich geht, gibt es oft Möglichkeiten der Verständigung, denn „Mir sin all, all, all, nur Minsche…“.
„Learning to fly“ forderte auf, anderen auf ihren Wegen beizustehen und selbst um Begleitung zu bitten, wenn der eigene Weg zu schwer wird. Und Cluesos „Neuanfang“ zeigte, dass es nie zu spät ist, einen neuen Weg zu gehen und neu anzufangen. Seinen Gefühlen vertrauen und den Mut aufbringen sein Leben notfalls in neue Bahnen zu lenken ist die Straße der Hoffnung für eine bessere Zukunft.
Zum Schluss kommen Marie und Costa zusammen, denn sie überwinden alle Vorurteile und Hindernisse, die ihre Liebe verhindern wollten. Ihnen bleibt das Schicksal von Romeo und Julia erspart und auch alle um sie herum finden in ihrer Individualität durch gegenseitigen Respekt und durch Toleranz ihren Frieden mit sich und ihrer Umgebung.
Der Appell, den alle Beteiligten mit dem Stück verbanden, nämlich jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten, kam bei den Zuhörern an, die sich mit Standing Ovations für die erstklassige Darbietung bedankten.

Ein Knaller vor leeren Rängen

Dass ein amerikanisches Modern-Dance-Ensemble, das sich seit seiner Gründung 1994 einen weltweiten Ruf erarbeitet und auf verschiedenen Festivals zu sehen war, einmal den Weg in die niederrheinische Tiefebene finden würde, hätte kaum jemand für möglich gehalten.
Umso bewerkenswerter mutete die Verpflichtung der Rioult Dance Company aus New York an, die Bernd Pool und sein Stadtmarketing für die Spielzeit 2017 gewinnen konnten. „Wir waren davon überzeugt, das ist der Knaller“, sollte sich seine Einschätzung in der Hinsicht jedenfalls erfüllen. Allerdings war das Bühnenhaus bei der Vorstellung gerade mal zu einem Drittel gefüllt.
Was das elfköpfige Ensemble  vom französischen Choreographen Pascal Rioult auf den Brettern des  Bühnenhauses bot, stellte sich als  fulminante Symbiose zwischen Modern Dance und klassischer Musik verbunden mit dem Blick auf die Gesellschaft dar. Es begann mit der Anfangs-Choreographie „City“, wo  die Tänzer zu den Klängen von Bach und Leinwandszenen urbaner Gebäude das vitale Leben in einer Stadt verkörperten. Am Ende verschwindet die Menschenmenge auf der Leinwand, lösen sich die Tänze von der Masse und werden zum Individuum.  Zu Bachs „Wolhltemperariertem Klavier“ bewegen sich dann bei der „Polymorphous“-Choreographie bis zu vier schwarz-weiße Tänzer, deren Schatten anschließend von der Leinwand hinter ihnen reflektiert und vervielfältigt werden. Auf diesem Weg fügte die „Company“ den Bewegungen eine optisch-ästhetische Ebene hinzu.
Zum Highlight geriet „Wien“, das Rioult zu einer Metapher auf die Dekadenz und dem moralischen Sittenverfall einer Gesellschaft, der treibenden Lust der Jahrhundertwende, uminterpretierte.
Zu Maurice Ravels „La Valse“ bewegen sich die Tänzer mit rasend schnell im Kreis, wurden Opfer von Mord und Erniedrigung. Es entstanden faszinierende Bilder angelehnt an die Kunst, in einem Fall an Edvard Munchs Bild „Der Schrei“. Die Darbietung geriet so ausdrucksstark und elektrisierte das Publikum zum frenetischen Beifall.
Nach der Pause boten verschiedene Paare bei „Duets Sacred & Profane“ Choreographien der letzten 20 Jahre mit farboptischen Ideen. In der „Dream Suite“ zu Peter Tschaikovskys „Orchestersuite Nr. 2 in C-Dur“ stellte das Ensemble nochmal den Traum einer Frau dar, in dem Tiermasken, pastellfarben und zunehmend surreale Tanzformen den Ausdruck prägten.
Langhaltender Beifall belohnte ein außergewöhliches Erlebnis aus Bewegung, Musik und optischen Elementen. Alle, die dabei gewesen waren, zeigten sich tief beeindruckt.

Was für ein tierischer Aufstand

Dass die Reihe „Puppenspiel 18“ eine ganze Reihe von Fans hat, die beständig zu den Aufführungen kommen, konnte man erneut in der Öffentlichen Begegnungsstätte erleben. „Wir waren schon Tage vorher komplett ausverkauft“, freute sich Bernd Pool vom Stadtmarketing angesichts der guten Resonanz.
Regina und Daniel Wagner  vom „Theater Zitadelle“ hatten sich von der Bundeshauptstadt aus auf den Weg an den Niederrhein gemacht, um den zweiten Teil ihrer ganz eigenen Version der „Berliner Stadtmusikanten“ auf die Bühne zu bringen. Schon im ersten Teil hatten sich die beiden Pupppenspieler mit viel Humor die Geschichte von Kuh, Wolf, Katz und Spatz erzählt, die aus dem strengen Regiment ihres Altersheims gemeinsam ausbrechen und in Berlin als Stadtmusikant nochmal so richtig durchstarten wollen.
Die Fortsetzung inszenierte das Duo nun als humorvolle Gaunerkomödie mit dem Altersheim als erneutem Ausgangspunkt und zwei Neuzugängen: dem Fuchs als Bösewicht und zwei dicken Schafen, die ihrem Chef bei der Wiederbeschaffung des blauen Diamanten allerdings keine wirkliche Hilfe sind.
Dabei überzeugte die Geschichte durch die wunderbare Zeichnung der Charaktere, spontanen Witz und selbstironischen Kalauern. Wunderbar verrückt muteten dabei die Anleihen bei anderen Märchen und Filmen an, als der Fuchs den Wolf beim Zusammentreffen mit einem Apfel vergiftet oder beide zur Musik von “Spiel mir das Lied vom Tod” duellant aufeinander zustürmen.
Gut kam die Pointe zum Schluss, als die vergessliche Katze den vermeintlIchen Diamanten im Heim liegen lässt, der Wolf ihn aber mit seinem Glasauge vertauscht hat und sich alle zusammen Träume über ein Leben in Saus und Braus als Besitzer des Hauses machen. Das Publikum feierte das Berliner Duo mit minutenlangem Applaus, was sie zu einer kleinen Zugabe-Szene veranlasste. Auf den dritten Teil der Geschichte kann man sich jetzt schon freuen.

Biene Maja und ihre Freunde

Fast wie in einem Bienenkorb ätte man sich schon vor Beginn der Aufführung in der öffentlichen Begegnungsstätte fühlen können. Wuselten doch  die Kinder von drei bis sechs Jahren in ihren bunten Kostümen überall herum, während die Eltern  versuchten, ihre Kids zu beruhigen. Auch die sechsjährige Sophie Henow (Maja) und der fünf Jahre alte Tim Raads (Willi) waren „etwas aufgeregt“, freuten sich aber wie die 37 anderen Kinder auf ihren Bühnenauftritt.
„Die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstständigkeit zu stärken“, sei der Sinn einer solchen Aufführung, erklärte die Vorsitzende der Kita und Musical-Teammitglied Vera Meurs. Sie  sollen auch die Anerkennung finden, die ihnen zustände.
Die Anerkennung seitens der Angehörigen ware jedenfalls gegeben.  Bert Weitz war für seine Enkelin Barbara aus Bergheim angereist: Weil man ja wissen will, was die Kinder so machen.“ Heinz Litjens fieberte mit seiner fünfjährigen Enkelin Naha mit, die als „kleine Maus“ auftrat: „Ich hab ihr gesagt, dass jeder großer Künstler Lampenfieber hat.“
Das war aber spätestens vergessen, als Maja und Willi zu den Klängen von Karel Gotts „Biene Maja“ die Bühne betraten und das Musical begann. Eingerahmt im Garten-Bühnenbild von Stefan Krüger und begleitet von der Erzählerin Luisa Bauer sowie der Musik von Monika Vogts (Gitarre) und Claudia Lucyga (Querflöte) erzählten die Kinder die Geschichte vom geplanten „Riesenpicknick“ zum Geburtstag der Bienenchefin „Fräulein Cassandra“ (Viola Curlante) .
Dafür kamen die Grashüpfer Flip, Flipi und Flipo zusammen, um für das Wiesenfest ihren Gesang zu proben, marschierte die Ameisenkolonne auf due Bühne, um den Partyort mit Besen sauber zu machen und tanzten die Mäuse auf derm Bühne .
Getrübt wurden die Vorbereitungen nur durch die blöse Spinne Thekla (Jannis Bauer) , die als Einzige nicht zu der Feier eingeladen wird – und die in einem günstigen Moment Maja in ihr Spinnennetz einwickelt. Zum Glück kommen die andere Tiere dazu und befreien sie, ehe as Fest beginnen und die Auffführung ihren Abschluss bekommen konnte.
Minutenlanger frenetischer Applaus war der Dank für die Darbietung. Kitaleiterin Therese Derksen, die den Text zum Musical geschrieben hatte, erhielt einen großen Präsentkorb, auch als Geste der Freude über ihre Rückkehr nach monatelanger schwerer Krankheit. „Das haben die super aufgefangen“, dankte sie dem Team und erfreute sich an der Begeisterungsfähigkeit  der Kinder.
Danach genossen alle noch den Tag. Wer Glück hatte, konnte sich im Rahmen einer kleinen Verlosung auch über die von den Betreuern  kreierten Maja-Bildern, Uhren, Bechern und anderen Untensilien als Erinnerungsstück freuen.

Liebe und Vorurteile auf der Bühne

Die Theater- und Musik-AG der städtischen Realschule Kevelaer und der Gesamtschule Kevelaer-Weeze zeigt in diesem Jahr das Stück „Yamas – Prost Mahlzeit“. Beteiligt sind insgesamt rund 100 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen im Orchester, im Chor, im Tanzensemble, als Schauspieler und im Bereich Bühne. Öffentliche Aufführungen sind am 5. und 6. April um 19 Uhr im Bühnenhaus. Karten kosten 4 Euro für Kinder/Jugendliche und  7 Euro für Erwachsene. Es gibt sie in der Bücherstube im Centrum und in der Realschule (1. große Pause).
Die diesjährige Inszenierung ist seit Langem wieder ein eigenes Stück, dessen Themen und Dialoge erstmals gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Theater-AG entstanden sind. Das Stück basiert auf der Auseinandersetzung mit Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung und verarbeitet persönliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler.
Es handelt von der Liebesbeziehung der Protagonisten Costa und Marie, die an immer neuen gesellschaftlichen Vorurteilen zu scheitern droht, und spricht die unterschiedlichen Alltagsprobleme wie Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Zukunftsängste der anderen Akteure mit an.
Wie bereits bei Shakespeares „Romeo und Julia“ scheint die Herkunft über das Liebesglück zu entscheiden, welches zu zerbrechen droht, bevor es richtig beginnt. Doch ein so tragisches Ende wie bei Romeo und Julia soll das Stück der Theater AG nicht nehmen. Mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz erzählt es von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und versteht sich damit als ermutigender Appell, jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten und sich in seinem Handeln nicht von Stereotypen leiten zu lassen.
Das Ensemble des Theaterprojekts:
Städt. Realschule Kevelaer
Gesamtschule Kevelaer-Weeze
Schauspiel:
Aengeneyndt, Mona
Aymanns, Sophie
Blenkers, Kathrin
Dicks, Christian
Falana, Lena
Fiethen, Julia
Grootens, Lutz
Heller, Leonard
Herbe, Sven
Janßen, Hannah
Janssen, Vivian
Köllner, Tim
Maaßen, Daniel
Müller, Emely
Naber, Cornelius
Nilkens, Verena
Schmidt, Fabienne
Schmitz, Vivian
Van Endern, Maja
Tanz:
Alajbegovic, Sumeija
Arnert, Sarah
Flassenberg, Melina
Kaschubat, Lynn
Kenner, Dagmara
Naimar, Leonie
Plenzdorf, Stella
Premaseelan, Gowshiga
Rütten, Verena
Schenk, Jana
Schink, Katharina
Tutkun, Filiz
Van Leuven, Sophia
Chor:
Baten, Lisa
Dejbus, Laura
Goldmann, Dominika
Heiser, Olivia
Jolien Helmus,
Klich, Patrycia
Markowska, Oliwia
Methner, Leonie
Mileti, Emilia
Müller, Hanna
Lutz, Laura
Potter, Potter
Rogowski, Ananda
Rosenkranz, Hannah
Schütt, Tom
Orchester:
Baumgart, Valentino
Below, Margit
Büschkes, Simone
Ehme, Phil
Gieser, Phoebe
Hendricks, Tim
Hieckmann, Lea
Hußmann, Sabrina
Ingendae, Matthias
Josephs, Dylan
Lamers, Stella
Quinders, Christian
Rottmann, Katharina
Spans, Marius
Wagner, Lara
Werner, Anna
Witschurke, Leonie
Bühnenbildprojekt:
Nazar, Benjamin
Hiep, Kira
Schmitz, Janina
Van Endern, Maja
Müschen, Patrick
Janßen, Hannah
Janssen, Vivian
Kosub, Josefine
Schmidt, Fabienne
Blenkers, Kathrin
Luyven, Lara
Schenk, Jana
Plenzdorf, Stella
Naber, Cornelius
Rosenkranz, Hannah
Grootens, Lutz
Klein, Jens
Kruse, Marco
Kosub, Emilia
Achten, Thomas
Aymans, Sophie
Maaßen, Daniel
Wilhelm, Alina
Technik und Requisite:
Achten, Thomas
Gavrill, Nicolaos
Herbach, Oliver
Klein, Jens
Kleintjes, Jonas
Koza, Adrian
Kruse, Marco
Müschen, Patrick
Nazar, Benjamin
Wilbers, Johanna
Zipser, Rene
Souffleuse:
Schmitz, Vivian
Am Projekt beteiligte Lehrer und Lehrerinnen:
Dorothee Menskes (Einstudierung Orchester)
Ingo Schäfer (Einstudierung, Leitung Theaterchor und -solisten)
Claudia Kanders (Choreographie, Einstudierung und Leitung Tanz)
Manfred Beckert, Eva Tannhäuser (Projekt Bühnenbild / Requisiten)
Andrea Schwanitz (Herstellung von Kostümen)
Michael Cuypers (Einstudierung Orchester, Orchesterleitung)
Saskia Reinkens (Einstudierung Schauspiel / Regie)

Winnekendonker Kinderchor begeisterte mit "Schneewittchen"

Mit „Schneewittchen“ hat der Kinderchor der Pfarrgemeinde St. Urbanus unter Leitung von Birgit Lorenz schon zum 28. Mal in Folge ein großartiges Singspiel präsentiert. Bereits seit dem Sommer hatten die zurzeit 33 Kinder das Stück „Schneewittchen“ eingeübt, das nun in vier Darbietungen aufgeführt wurde.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“, so die berühmte Frage der neuen, bösen Königin und Stiefmutter, gespielt von Alea Kutschereiter, an ihren Zauberspiegel, der von fünf Mädchen dargestellt wurde. „Erst wenn sie hört: Frau Königin, ihr seid die Schönste hier!, gibt sie Ruhe. Mich küsst sie sogar oft. Igitt!“, so die Spiegel zueinander, als sie wieder unter sich waren. Auch die Diener waren sich einig: „Sie ist zwar schön, aber so kalt und sie hat so stechende Augen.“
Schneewittchen, die anfangs von Sophie Henow, später von Magdalena Chmiel gespielt wurde, sollte getötet werden, weil sie immer schöner wurde. Der Jäger alias Emely Aufermann führte sie zwar in den Wald, aber dort musste er vor den Waldtieren Eule, Specht, Igel und Fuchs zugeben: „Der Königinnen Plan ist fies, ich find das von ihr ganz schön mies!“ Mitleidig ließ er Schneewittchen laufen und diese kam zu den sieben Zwergen.
Die fünf Spiegel schließlich sagten der bösen Königin mutig die Wahrheit: „Schneewittchen ist tausendmal schöner als ihr!“ Diese wendete sich an eine alte Hexe, die von Charlotte Paris gespielt wurde. Triumphierend sang die Königin, nun im Besitz eines Giftfläschchens ins Publikum: „Ich bring sie um, drauf seid gefasst!“ Und als Schneewittchen mit dem vergifteten Kamm im Haar wie tot umfiel, sagte sie böse: „Dumme Pute! Schön bist du jetzt mit dem Kamm. Schön und tot! Haha!“
Doch erst der vergiftete Apfel führte zum vollen Erfolg der bösen Königin: „Dieses Mal sind wir wirklich zu spät gekommen. Wir legen Schneewittchen in einen gläseren Sarg, dann können wir sie immer anschauen“, beschlossen die sieben Zwerge. Prinz Heinrich alias Lilli Kutschereiter verliebte sich in Schneewittchen im gläsernen Sarg und bat darum, diesen auf sein Schloss mitnehmen zu dürfen. Dabei fällt das Apfelstück heraus und Schneewittchen wacht auf. Die sieben Zwerge, die erst mit weißen Taschentüchern laut schnäuzend dastehen, geben Schneewittchen schließlich gerne ab, nachdem sie hörten, dass sie diese immer besuchen können. „Lasst uns Hochzeit feiern und fröhlich sein“, verkündete Prinz Heinrich. So winken schließlich die Zwerge dem jungen Paar fröhlich mit den Tüchern nach. Und im Lied sangen alle zum Schluss über die böse Königin: „Jetzt kriegt sie ab den rechten Lohn, und sitzt nicht mehr am Königsthron!“
Viele Eltern hatten wieder vor und hinter der Bühne, im Vorfeld und bei den Aufführungen unter der Regie von Barbara Lemkamp-Kroon, Ursula Aufermann und Birgit Lorenz zum Gelingen beigetragen, Kostüme und Requisiten erstellt und viele Kinder aufwändig geschminkt. Die zahlreichen Gäste genossen auch die reichhaltige Auswahl beim Kuchenbüffet der Cafeteria.

 
 

Winnekendonker Kinderchor begeisterte mit “Schneewittchen”

Mit „Schneewittchen“ hat der Kinderchor der Pfarrgemeinde St. Urbanus unter Leitung von Birgit Lorenz schon zum 28. Mal in Folge ein großartiges Singspiel präsentiert. Bereits seit dem Sommer hatten die zurzeit 33 Kinder das Stück „Schneewittchen“ eingeübt, das nun in vier Darbietungen aufgeführt wurde.

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“, so die berühmte Frage der neuen, bösen Königin und Stiefmutter, gespielt von Alea Kutschereiter, an ihren Zauberspiegel, der von fünf Mädchen dargestellt wurde. „Erst wenn sie hört: Frau Königin, ihr seid die Schönste hier!, gibt sie Ruhe. Mich küsst sie sogar oft. Igitt!“, so die Spiegel zueinander, als sie wieder unter sich waren. Auch die Diener waren sich einig: „Sie ist zwar schön, aber so kalt und sie hat so stechende Augen.“

Schneewittchen, die anfangs von Sophie Henow, später von Magdalena Chmiel gespielt wurde, sollte getötet werden, weil sie immer schöner wurde. Der Jäger alias Emely Aufermann führte sie zwar in den Wald, aber dort musste er vor den Waldtieren Eule, Specht, Igel und Fuchs zugeben: „Der Königinnen Plan ist fies, ich find das von ihr ganz schön mies!“ Mitleidig ließ er Schneewittchen laufen und diese kam zu den sieben Zwergen.
Die fünf Spiegel schließlich sagten der bösen Königin mutig die Wahrheit: „Schneewittchen ist tausendmal schöner als ihr!“ Diese wendete sich an eine alte Hexe, die von Charlotte Paris gespielt wurde. Triumphierend sang die Königin, nun im Besitz eines Giftfläschchens ins Publikum: „Ich bring sie um, drauf seid gefasst!“ Und als Schneewittchen mit dem vergifteten Kamm im Haar wie tot umfiel, sagte sie böse: „Dumme Pute! Schön bist du jetzt mit dem Kamm. Schön und tot! Haha!“

Doch erst der vergiftete Apfel führte zum vollen Erfolg der bösen Königin: „Dieses Mal sind wir wirklich zu spät gekommen. Wir legen Schneewittchen in einen gläseren Sarg, dann können wir sie immer anschauen“, beschlossen die sieben Zwerge. Prinz Heinrich alias Lilli Kutschereiter verliebte sich in Schneewittchen im gläsernen Sarg und bat darum, diesen auf sein Schloss mitnehmen zu dürfen. Dabei fällt das Apfelstück heraus und Schneewittchen wacht auf. Die sieben Zwerge, die erst mit weißen Taschentüchern laut schnäuzend dastehen, geben Schneewittchen schließlich gerne ab, nachdem sie hörten, dass sie diese immer besuchen können. „Lasst uns Hochzeit feiern und fröhlich sein“, verkündete Prinz Heinrich. So winken schließlich die Zwerge dem jungen Paar fröhlich mit den Tüchern nach. Und im Lied sangen alle zum Schluss über die böse Königin: „Jetzt kriegt sie ab den rechten Lohn, und sitzt nicht mehr am Königsthron!“

Viele Eltern hatten wieder vor und hinter der Bühne, im Vorfeld und bei den Aufführungen unter der Regie von Barbara Lemkamp-Kroon, Ursula Aufermann und Birgit Lorenz zum Gelingen beigetragen, Kostüme und Requisiten erstellt und viele Kinder aufwändig geschminkt. Die zahlreichen Gäste genossen auch die reichhaltige Auswahl beim Kuchenbüffet der Cafeteria.