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„Sicherheit und Geborgenheit geben“

Seit fünf Jahren bietet das Regina Pacis, Haus für Senioren, in Kevelaer zusätzlich zur stationären Pflege eine Tagespflege an. Die Gäste werden montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr so professionell wie liebevoll betreut: Mit einem ganzheitlichen Konzept, mit pflegerischer und persönlicher Zuwendung vermitteln die Mitarbeiter den Besuchern ein Gefühl von Geborgenheit.
Das integrative Tagespflege-Konzept war bei seinem Start in Nordrhein-Westfalen das erste seiner Art. „Die Mitarbeiter gestalten gemeinsam mit den Gästen den Tagesablauf“, erläutert Regine Camps, Leitung der Tagespflege. „Dabei möchten wir alltagspraktische und geistige Fähigkeiten ganz individuell fördern und erhalten.“
Die Betreuung der elf Tagespflegegäste findet gemeinsam mit den Bewohnern der vollstationären Pflege statt, Ruheräume bieten dabei immer die Möglichkeit zum Rückzug oder zur Mittagsruhe. Zu den Ruheräumen gehört etwa ein liebevoll eingerichtetes Wohnzimmer.
Neben den pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen verhindern vor allem die persönliche Zuwendung und die Gesellschaft der andern Menschen die Einsamkeit und Langeweile: „Wir wollen unseren Gästen Sicherheit und Geborgenheit geben und damit einen Rahmen bieten, in dem sich die Gäste vor allem wohlfühlen“, sagt Regine Camps.
Senioren, die nicht selbstständig ins Haus kommen, werden morgens vom Fahrdienst abgeholt und nach dem Nachmittagskaffee wieder nach Hause gebracht. Eine wichtige Aufgabe der Tagespflege besteht auch darin, die pflegenden Angehörigen zu unterstützen.
Die Tagespflege bietet deshalb Betreuung, Beschäftigung und Pflege nach individuellen Wünschen. „Im Vordergrund stehen aktivierende, kommunikative Anregung und pflegerische Versorgung“, versichert Regine Camps. Das reicht von der Hilfestellung beim Frühstück bis zum gemeinsamen Backen, von der gemeinsamen Zeitungsrunde bis zum Besuch der heiligen Messe, von klangtherapeutischen Arbeiten bis zum gemeinsamen Kegeln.
Wer Interesse an einem Platz in der Tagespflege hat, kann sich direkt bei Regine Camps melden unter Telefon: 02832/502250.
Das Regina Pacis, Haus für Senioren, gehört zum Katholischen Alten- und Pflegehilfenetzwerk am Niederrhein (KAN). Unter dem Dach des KAN versammeln sich mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren in den Kreisen Kleve und Wesel, dazu ein Pflegezentrum zur ambulanten Betreuung, ein ambulantes Hospiz und ein Fachseminar für Altenpflege zur Ausbildung angehender Altenpflegekräfte.

Abschied in den Ruhestand

Mit einer Feierstunde verabschiedeten Mitarbeiter und Bewohner des „Regina Pacis – Haus für Senioren“ Uwe Rütten in den wohlverdienten Ruhestand. Der 63-Jährige hatte das Haus 2010 übernommen und seitdem als „Mann für alle Fälle“ umsichtig geleitet.
„Ich brauchte immer das Gefühl, dass ich anderen Menschen etwas geben und ihnen helfen kann“, betonte Uwe Rütten bei seinem Abschied. Deshalb habe ihm die Arbeit im Regina Pacis so viel Freude gemacht. „Das Haus ist geprägt von einer besonderen Atmosphäre“, wissen Ottmar Ricken und Alexander Noack von der Geschäftsführung des Trägers Franziskus GmbH. „Daran hatte Uwe Rütten einen großen Anteil.“
Die Mitarbeiter bedankten sich herzlich bei ihrem hilfsbereiten Chef, der für alle Fragen und Probleme jederzeit ein offenes Ohr hatte. Dass sich das Leben dabei nicht nur um Pflege und Verwaltung drehte, war für Uwe Rütten selbstverständlich. Als „PC-Spezialist“ kümmerte er sich um störrische Drucker, als „Hausmeister“ sorgte er selbst für reibungslose Abläufe. „Ein gutes Arbeitsklima und gute Arbeitsbedingungen waren mir immer wichtig“, sagte Uwe Rütten. „Das ist bei der Arbeit, die wir machen, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.“
Auch die Bewohner des Regina Pacis schätzten ihn. Er besuchte sie jeden Morgen in ihren Wohngruppen, trank hier und da eine Tasse Kaffee und las gelegentlich aus der Zeitung vor. Mit einer Gruppe um seine „Freundin“ Martha Lenders traf er sich jeden Freitag auf eine Runde Kniffel. „Ich werde die Menschen, die hier leben und arbeiten, sehr vermissen“, ist sich Uwe Rütten deshalb sicher.
In Zukunft hat der Neu-Pensionär mehr Zeit für die gemeinsamen Hobbys mit seiner Frau. Urlaub im Süden, Touren mit dem E-Bike und leckeres Essen stehen hoch im Kurs.
Seine Nachfolge im Regina Pacis tritt am 1. April 2019 Denise Knauff (38) an, die bisher für den Caritasverband Dinslaken-Wesel das St.-Benedikt-Haus in Dinslaken geleitet hat.

Kaffee, Knabenchor und ein Kanon

Viel Musik, Besinnliches und ein gemeinsames Kaffeetrinken erwarteten rund 110 Pfarrangehörige über 75 Jahren beim Adventsnachmittag der Pfarrcaritas St. Marien. Vorab feierten sie zusammen in der Beichtkapelle mit Pastor Gregor Kauling die Hl. Messe.

Die Vorsitzende der Pfarrcaritas Sylvia Rommen-Ahlbrecht begrüßte „die vielen vertrauten und neuen Gesichter“. Sie konstatierte, dass jetzt schon ein Jahr vergangen sei, als Kauling nicht nur neuer Pastor und Rektor der Wallfahrt, sondern auch Domkapitular und Dechant wurde.

Für den Seniorenbeirat der Stadt begrüßte sie Liesel Borman und Käthe Haas und nannte auch Dorothea Schlösser, die aktiv im Sprachkreis für Flüchtlinge mitgearbeitet hatte.
Rommen-Ahlbrecht wies zudem darauf hin, dass man nicht früh genug anfangen könne, neue Mitglieder für die Pfarrcaritas zu werben. Sie fragte zur allgemeinen Erheiterung den Bürgermeister, ob er nicht seine kürzlich geborene Tochter Elisabeth schon einmal anmelden wolle.

Behutsam mit der Zeit umgehen

Dr. Dominik Pichler antwortete in seinem Grußwort, dass man nicht behutsam genug mit der Zeit umgehen könne. Verbunden mit besten Wünschen für eine friedliche Weihnachtszeit äußerte er: „In der Zeit, in der eine Geburt bevorsteht, damit kenne ich mich aus, sollte man sich darauf besinnen, bewusst zu leben und die Zeit genießen, die einem geschenkt wird.“

Kauling sagte, wie gut es sei in Kevelaer, den Wallfahrtsstätten und bei Maria zu sein. Er zitierte Papst Franziskus, der bei einer Zusammenkunft mit Wallfahrtsleitungen in der vorigen Woche gesagt hätte: „Die Heiligtümer der Wallfahrtsstätten sind das Immunsystem der Kirche und der Menschen. Sie sind die Säulen des Lebens, bei denen wir uns öffnen, uns berühren lassen, empfangen und zurückgeben können.“

Basilikaorganist Elmar Lehnen übte danach mit den Senioren den Kanon „Mache Dich auf und werde licht“ ein. Und kurz darauf erschall im großen Saal des Priesterhauses, der festlich geschmückt war, vierstimmig der gerade erst neu „gegründete“ Chor. Zusammen mit seiner Frau Biggi und seinem Sohn Johannes (zehn Jahre) begleitete Lehnen die Lieder instrumental. Außerdem spielten die Lehnens zur Freude der Besucher einige weitere Musikstücke. Und Martha Winkels überraschte alle mit einem Gedicht „Senter Kloos“.

Zum Schluss stimmte dann noch der Knabenchor unter der Leitung vom Gründer und Basilikakantor Sebastian Piel und der Begleitung am Flügel durch Elmar Lehnen Weihnachtslieder an. Von „Macht hoch die Tür“, über „God rest you merry, gentlemen“ und „Ich steh an Deiner Krippe hier“ bis zu „In dulci jubilo“ boten die Jungen einen Bogen aus weihnachtlichen Gesängen. Der Chor erhielt aus dem testamentarisch festgelegten Betrag, den die Caritas von Maria Polders erhalten hatte, eine Unterstützung. Der Spenderin war es wichtig, den Gedanken der Caritas zu unterstützen: „Helfen, Fördern, Freude bereiten.

Alle Gäste erhielten einen Abreißkalender, der sie mit guten Wünschen durch das neue Jahr begleiten soll.

Die Jüngsten machten Musik

Traditionell fand am 2. Adventssonntag das Adventskonzert im Elisabeth-Stift statt. Diesmal wurde nicht wie üblich im große Konferenzraum, sondern die Kapelle des Wohnstiftes musiziert.

Mit Keyboard-Begleitung von Thomas Brezinka präsentierten die „Streichmäuse“, die jüngste Formation der Jungen Streicher Kevelaer, unter Leitung von Maren Brezinka einige Orchesterstücke und Weihnachtslieder. Mit einem Cello, einer Bratsche und fünf Geigen bekamen die Zuhörer erlesene Klänge von den teils erst sechs, sieben und acht Jahre alten Streichern zu hören.

Diese zeigten nicht nur ihre Streicherkünste, sondern präsentierten auch eine kleine Gesangseinlage und machten vor, welche Geräusche der Bogen am Notenständer erzeugt. Anna de Boer (8) präsentierte mit ihrer Geige und dem Concertino von Natalja Baklanova eine solistische Einlage, die Bratschistin Carla Hermsen (13) führte die Nocturne Nr. 3 von Johann Wenzel Kalliwoda auf.

Drei Weihnachtslieder luden die Zuhörer zum Mitsingen ein. Laura Haack, die Leiterin des Sozialen Dienstes des St.-Elisabeth-Stiftes dankte Maren und Thomas Brezinka und den jungen Streichern für die den Bewohnern schon lieb gewordene Tradition dieses Konzertes und belohnte die Streichmäuse mit einigen Süßigkeiten.

Am Sonntag, 16. Dezember, präsentieren alle drei Formationen der Jungen Streicher um 11 Uhr im Niederrheinischen Museum, Hauptstraße 18, ihr Weihnachtskonzert.

Fit und gesund im Alter

21 „Partner im Dienst der Gesundheit“ gestalten am Sonntag von 11 bis 16 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus die diesjährige Gesundheitsmesse. Damit ist die Veranstaltung des Kevelaerer Seniorenbeirats auch in ihrer siebten Auflage ein starkes Angebot insbesondere – aber nicht nur! – für Senioren.

Viele Dienstleister informieren über ihre Angebote, von denen manche direkt vor Ort ausprobiert werden können. Dabei sind die Sanitätshäuser De Jong und das Sanitätshaus vor Ort, Hörgeräte Pohland und das Sehzentrum Mayer, das Gesundheits- und Fitnesszentrum Steps, Zweirad Peters sowie das Musikhaus Welbers. Auch die Malteser, die Lebenshilfe, der Paritätische (als Vertreter der Selbsthilfegruppen im Kreis), die Caritas, das DRK, die Diakonie, der VdK und der Kneipp-Verein stellen sich vor. Abgerundet wird das Ganze durch Informationsstände des Vereins „Senioren aktiv“, des Seniorenbeirats und der Wallfahrtsstadt Kevelaer. An Letzterem berät die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan zu gesundem Raumklima und die Wirtschaftsförderung berichtet über den aktuellen Stand der Gestaltung des Soleparks St. Jakob auf der Hüls.

Unmittelbaren Nutzen verspricht außerdem das Marienhospital, das wie in den Vorjahren nicht nur umfangreich informiert, sondern auch zu mehreren Gesundheitschecks einlädt.
Komplettiert wird das Programm durch drei Vorträge, die die Bereiche Ernährung, Bewegung und Sicherheit abdecken).

Nicht zuletzt freut sich der Seniorenbeirat noch, den Besuchern der Gesundheitsmesse eine Tombola präsentieren zu können. Zu gewinnen gibt es beispielsweise eine Schnupperwoche bei Steps, spezielle Brillentücher von Optik Mayer, Schrittzähler von Niers­energie und 20 Notfalldosen – über deren Nutzen und Verwendung der Seniorenbeirat am Sonntag gerne informiert.

Der Zugang zur Messe ist barrierefrei, der Eintritt ist kostenlos.

Angebote des Marienhospitals
Gefäßchirurgie: Infostand zum Thema Durchblutungsstörungen der Beine, Bauchaortenaneurysmen und Krampfaderleiden (Demonstration mit einem Ultraschallgerät)

Innere Medizin: Duplexsonographien der gehirnversorgenden Arterien (Halsgefäße), Blutzuckermessung sowie Informationen zum Thema Diabetes und Ernährung durch Diabetesberaterinnen

Unfallchirurgie: räsentation der Angebote der Unfallchirurgie und Orthopädie, Informationen zur minimalinvasiven gelenkerhaltenden Chirurgie

Allgemeinchirurgie: Kommentierte Videoversionen zu modernen minimalinvasiven Operationstechniken in der Allgemeinchirurgie

Fachvorträge
12.00 Uhr: Ernährung im Alter (Marienhospital Kevelaer, Sandra Gerats / Elke Determann)
13.30 Uhr: Aktiv aus dem Stimmungstief – Sport für die Seele (Kreissportbund Kleve, Michelle Bruckmann)
15.00 Uhr: Enkeltrick und falsche Polizisten (Kreispolizei Kleve, Peter Baumgarten / Stefanie Bodden-Bergau)

Seniorenbeirat
Der Seniorenbeirat ist ein städtisches Gremium, das die Interessen der älteren Bürger gegenüber dem Rat, der Verwaltung und den Verbänden vertritt und von Fall zu Fall Empfehlungen erarbeitet. Er wirkt bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen und Programmen für ältere Bürger mit und ist Sprachrohr für die älteren Bürger gegenüber der Öffentlichkeit.
Jeden zweiten Montag im Monat stehen Mitglieder des Seniorenbeirats von 10 bis 11.30 Uhr in der Öffentlichen Begegnungsstätte, Bury-St.-Edmunds-Straße, für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Gesundes Misstrauen ist ratsam

Es war nur eine Handvoll von Seniorinnen, die auf Einladung der Pfarrcaritas St. Marien den Weg in das Petrus-Canisius-Haus gefunden hatten. Dort ließen sie sich zu den Themen „Enkeltrick“und „falsche Polizisten“ aufklären.
„Wir haben mit mehr Zuspruch gerechnet. Aber wenn wir hier die Botschaft rüberbringen und Sie alle was mitnehmen, dann ist das ein Anfang“, begrüßte Silvia Rommen-Ahlbrecht von der Pfarrcaritas die Damen und die Seniorenbeauftragte der Klever Kreispolizei, Stefanie Bodden-Bergau.
Die Kriminalhauptkomissarin, die zuvor schon in anderen Deliktbereichen tätig war, hielt anschließend einen rund einstündigen Vortrag, der sehr aufschlussreich die aktuellen Bedrohung organisierter Banden mit Hilfe des „Enkeltricks“ und der Masche des „falschen Polizisten“ auch im Kreis Kleve darstellte. „Wir können Sie sensibilisieren“, lautete ihr Ansatz für die kommenden Ausführungen.
Die Deliktzahlen zum Nachteil der Senioren seien stark angestiegen, verdeutlichte die Kommissarin und nannte für den Kreis Kleve die Schadenssumme von 663.229 Euro. „Die können wir wegen der Dunkelziffer locker verdoppeln“, versicherte sie. Betroffene würden sich sehr oft schämen und solche Delikte gar nicht erst anzeigen.
Der Enkeltrick sei bereits seit 20 Jahren auf hohem Niveau existent, so die Fachexpertin. Oft suchten sich die Täter ihre Opfer über älter klingende Vornamen wie „Gertrud“ im Telefonbuch aus und sprächen geschickt die Person dann direkt mit „Hallo Oma/Opa“ an.
Opfer werden unter Druck gesetzt
Wenn die Person dann den Vornamen des vermeintlichen Enkels wie „Andreas“ nennt, schlüpfe der Anrufer geschickt in diese Rolle. „Und wenn er fremd klingt, heißt es, ich bin verschnupft oder es besteht eine schlechte Telefonleitung“, so die Kommissarin.
Der Anrufer verlange dann Geld, um aus einer Notsituation herauszukommen und setze das Opfer mit Sätzen wie „Sonst rufe ich Dich nie wieder an“ subtil-aggressiv unter Druck. „Aber sag es niemandem, ich schäme mich“ und die Aufforderung, den Bankbeamten zu belügen, komme anschließend dazu. Und ein „bester Freund“ komme dann, um das Geld abzuholen.
Die 53-Jährige zeigte das Beispiel einer Anrufliste, wo der Teilnehmer mit dem Senior 3.345 Sekunden lang geredet hat und auch danach immer wieder anrief, um den Druck aufrechtzuerhalten: „Und das Opfer aus dem Kreis Kleve hat dem Täter eine fünfstellige Summe gezahlt.“
In Sachen „falsche Polizisten“ seien die Kreisbehörden Anfang diesen Jahres förmlich von Anrufen „überschwemmt worden“. Die Zahlen seien da von 33 (2016) auf 112 (2017) angezeigten Fällen gestiegen. Da sei die Suchtechnik ähnlich. Die Masche sei, sich am Telefon als Polizist, von Interpol, als Richter oder dessen Sekretärin auszugeben. Oft riefen die Täter über 110 an, ließend das Ganze über Internet-Telefonie laufen. „Das ist immer ein Fake!“
Diese Leute behaupteten dann solche abstrusen Dinge wie, dass es eine Einbruchserie gebe und die besagte Frau auf einer Liste von potenziellen Opfern stehe. „Die Täter fragen dann nach der Hausbank und behaupten, der Bankangestellte sei ein Spitzel. Der angebliche Täter ruft oftmals an, baut zu der Person Vertrauen auf und sagt dann: Sie müssen Ihr Geld von der Bank abholen.“
Sogar mit „rechtlichen Konsequenzen“ werde dann den Opfern am Telefon gedroht. Und dann wird ihnen suggeriert, dass das Geld bei der „Polizei“ besser aufgehoben sei. Eine Frau aus dem Kreis Kleve sei so verängstigt gewesen, dass sie das Geld abgeholt und in eine Plastiktüte an die Tür gehängt habe. Nach einem Tipp habe die Polizei die Täter aber festnehmen können.
Ein stark organisierter Gegner
Man müsse sich vergegenwärtigen, dass es sich um organisierte Banden und somit einen „starken Gegner“ handelt. Verwandtschaftlich geprägte Familien, die vom Ausland aus verdeckt aggressiv agierten und vor Ort jeweils einen Anrufer, einen Logistiker, ein Abholteam mit Fahrer, einen Observanten und einen Geldabholer hätten.
Dabei setzten die Täter auf die Hörschwächen der Opfer, ihre Vereinsamung und ihre Obrigkeitshörigkeit, die Überforderung durch die spontane Situation sowie die Gutgläubigkeit. „Sie sind so erzogen worden zu helfen. Das nutzen die Täter aus“, sagte die Beamtin. Das habe aber nichts mit Dummheit oder Naivität zu tun.
Bodden-Bergau gab noch ein paar nützliche Tipps. Wenn es geschieht, sollte sich keiner scheuen, die Polizei anzurufen. „Man sollte seine sozialen Kontakte beibehalten, mit seinem Geldinstitut eine Vereinbarung für Anrufe bei Verwandten treffen“, und nach Möglichkeit keine Angaben über sich, sein Vermögen und seine persönlichen Verhältnisse machen.
„Seien Sie wieder ein Stück misstrauischer“, nannte sie das Beispiel einer angeblich schwangeren Frau, die nur ein Glas Wasser wolle und dann dem Komplizen umbemerkt die Gelegenheit zum Durchsuchen der Räume gebe. „Bringen Sie ihr das Wasser vor die Tür und lassen Sie sie dort trinken.“ Auch eine Türkette bringe in der Beziehung „ein Stück Sicherheit“. Und wenn sich jemand ohne Namen am Telefon melde, müsse eins gelten: „Dann legen

Seniorennachmittag im Kirmeszelt

„Kevelaer und Umgebung mit traditionellem Brauchtum für verschiedene Generationen zu bereichern“ – so umschreibt eine Gruppe Kevelaerer ihr Ziel. „Team Kevelaer Live“ nennen sie sich und wollen mittelfristig zu diesem Zweck einen Verein gründen. Eine erste Aktion entsteht jetzt gemeinsam mit der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer, dem festgebenden Verein der diesjährigen Kevelaerer Kirmes: ein Seniorennachmittag am Kirmesfreitag.
Freitag, 11. Mai, von 15 bis 18 Uhr im Festzelt
Von 15 bis 18 Uhr soll es am 11. Mai im Festzelt ein „gemütliches Kaffeetrinken sowie ein buntes Rahmenprogramm“ geben. Einige Akteure des bunten Programms verraten die Organisatoren bereits jetzt: Mit dabei ist – fast schon selbstverständlich – der Kevelaerer Sänger und Entertainer Karl Timmermann mit einem passend zugeschnittenen Programm. Das Duo „Phantasia“ will mit Hits aus den 1960er-Jahren die Gäste begeistern. Robert Achten unterhält die Senioren mit einem Vortrag auf Plattdeutsch. Darüber hinaus ist „die ein oder andere weitere Darbietung“ geplant.
Erlös für die Bürgerstiftung „Seid einig“
Alle Künstler treten ehrenamtlich auf. Kaffee, Kuchen, Brötchen und Aufschnitt werden von Kevelaerer Sponsoren bereitgestellt, darunter Edeka Brüggemeier, Rewe Narzynski, Bäckerei Steegmanns, AB Fleisch, Bäckerei Vloet, Niersbäcker Toen Janssen, Bäckerei Janssen-Heursen. Der dadurch mögliche Erlös der Veranstaltung soll der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ gespendet werden. „Wir haben uns diese Organisation ausgesucht, da sie die gleichen Ziele verfolgt und unterstützt, welche auch in unserer eingereichten Satzung verankert sind“, erläutert Andrea Klingel. Die Stiftung unterstützt bedürftige Kevelaerer Jugendliche. „Dies passt damit genau zu unserer Idee: eine Veranstaltung für die Senioren Kevelaers und der Erlös für die Kinder- und Jugendhilfe.“

 

Älteren Menschen im Alltag helfen

In den vergangenen sechs Monaten hat das SOS-Kinderdorf Niederrhein 23 AlltagsbegleiterInnen aus dem Kreis Kleve qualifiziert. Die Absolventen des Zertifikatskurses können sich künftig in Altenheimen, in der ambulanten Pflege oder auch bei der Betreuung Demenzkranker fachkundig einbringen. Nun fand die Abschlussfeier im SOS-Kinderdorfzentrum Kleve statt.

Alltagsbegleiter kümmern sich insbesondere um die Betreuung und Beschäftigung älterer Menschen und schaffen mit ihren Aktivitätsangeboten Strukturen im Alltag. Neben der Feiertags- und jahreszeitlichen Gestaltung unterstützen die BegleiterInnen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben wie Kochen oder Bügeln. „Ein besonderer Schwerpunkt des Kurses ist die biographieorientierte Arbeit. Wenn ein betreuter Mensch früher viel mit Blumen gearbeitet hat, dann entwickeln wir Aufgaben und Angebote rund um das Thema Blumen. So sollen vorhandene Fähigkeiten wieder aktiviert und gestärkt werden“, erläutert Karin Lotto, Leiterin des Fachseminars Altenpflege beim SOS-Kinderdorf Niederrhein.

Kursleiter Halim Mouhajer betont: „Unsere Teilnehmenden sind hochmotiviert und freuen sich darauf, bald bei der Alltagsbewältigung unterstützen zu dürfen.“ Für den Beruf Alltagsbegleiter sind Einfühlungsvermögen, Zugewandtheit und Freude an der Kommunikation mit älteren Menschen Grundvoraussetzungen. Im Qualifikationskurs werden dann noch weitere Fertigkeiten wie Krankheitslehre, Gesundheitsförderung und Sterbebegleitung vermittelt.

Wer Interesse hat, die KursteilnehmerInnen kennenzulernen oder selbst einen Kurs absolvieren möchte, kann sich gerne an Karin Lotto, Leiterin des Fachseminars Altenpflege, unter Telefon: 02821/750755 wenden. Der nächste Qualifizierungskurs startet am 3. April.

Sport als ein Stück Lebensqualität

Nach 2015 konnten die Verantwortlichen des Kevelaerer SV erneut die Crème de la Crème der deutschen Seniorenleichtathletik im Hülsparkstadion begrüßen. „Das ist ein gutes Ereignis für Kevelaer“, sagte der stellvertretender Bürgermeister Johann-Peter von Ballegooy zum Auftakt der Wettkämpfe. „Wir haben da einen guten Verbindungsmann, ohne den das nicht ginge“, unterstrich er die wertvolle Rolle von Franz-Josef Probst, den langjährigen Vorsitzenden und Ehrenpräsidenten des Leichtathletikverbandes Nordrhein und des Kevelaerer SV.
Die zwischenzeitlichen Regenfälle machten es den Athleten schwer, gerade bei den Disziplinen wie Hochsprung oder Diskuswerfen. Das schlechte Wetter schlug sich auch in den Teilnehmerzahlen nieder. Von 620 angekündigten Sportlern traten nur 550 an, statt 53 Teams waren nur 50 dabei.
Bedauern äußerte Probst auch darüber, dass aus dem gesamten Kreis Kleve keine einzige Mannschaft am Start war. „Hier fehlen die Übungsleiter“, setzt er auf den außerordentlichen Verbandstag am 24. November. Dort sollen aus den 14 Kreisen dann vier Regionen entstehen. Der Kreis Kleve wird danach wohl eine Gemeinschaft mit Rhede, Duisburg und Mülheim bilden.
Trotz alledem freute sich der Vorsitzende des KSV, Christian Schick, über die Tatsache, dass dieses Sportevent überhaupt in Kevelaer stattfindet: „Das ist schon sensationell, wenn wir sowas hier ausrichten dürfen.“ Dafür habe man vor Ort aber auch die besten Voraussetzungen.
Die Aktiven sahen das ähnlich, so wie Volker Danneberg von der Startgemeinschaft Hünxe-Bedburg-Hau. „Sport ist für mich ein Stück Lebensqualität“, sagte der 63-Jährige und sprach vom Anspruch seiner Mannschaft: „Wir sind bei den technischen Disziplinen und beim Laufen stark. Wir wollen Erster werden.“
Gesagt, getan. In seiner Altersklasse M 60 war er über die 100 Meter in 13,34 Sekunden schnellster Einzelläufer und bester Weitspringer, die 4×100 Meter gewann sein Team. Und mit 7.438 Punkten hatte Hünxe-Bedburg mit 21 Punkten knapp die Nase vorne.
Auch in den anderen Altersklassen und Disziplinen wurden starke Leistungen geboten. Wobei es nicht allein darauf ankam. „Dieser Teamgedanke, untereinander helfen, das ist immer eine tolle Erfahrung“, motivierte Kugelstoßer, Hochspringer und Diskuswerfer Reinhard Frericks vom VFL Lingen-Nordhorn seine Kollegen beim Weitsprung.
Eine antiquierte Technik zeigte Sarah Schraub von der LG Bad Soden /Sulzbach/Neuenhai beim Hochsprung. „Ich habe nie Hochsprung gelernt, natürlich hab ich mit dem Scherensprung einen Nachteil“. Immerhin übersprang sie 1,35 Meter und lag so fünf Zentimeter höher als letztes Jahr bei den Meisterschaften in Essen.“
„Der Kampf Mann gegen Mann“ sei noch immer eine Herausforderung, meinte der 80-jährige Hans-Joachim Lange von der Startgemeinschaft Alsternord-Polizei Hamburg. „Ob nun junger Mann oder alter Sack, wenn man sich da voll reinhängt“, war er mit der 4×100-Meter-Staffel Europameister in Aarhus geworden. „Die junggebliebenen Alten“, flachste er mit einem Lauffreund.
Dabeisein ist alles
Unter den Aktiven befanden sich einige aktuelle Senioren-Europameister, wie die 51-jährige Heike Jörg von der LAZ Obernburg-Miltenberg, die sich in Aarhus Gold über die 200 Meter gesichert hatte. „Die schönsten Wettkämpfe sind die Teamwettbewerbe und daneben sein Ding natürlich machen“, war die Zeit von 13,45 Sekunde für sie eher Nebensache beim Saisonabschluss. Und oft bedeutete für den Einzelnen allein schon die Teilnahme ein Sieg. „Ich war das ganze Jahr verletzt und bin heute erstmals wieder gelaufen“, freute sich Ute Böggemann von der Startgemeinschaft Düsseldorf/Aachen über ihre 15,74 Sekunden, die bei den W 60-Frauen die drittbeste Zeit ausmachte.

Wo Solidarität ein Zuhause hat

Bereits an der Sonnenstraße luden ein Banner und bunte Luftballone zum Tag der offenen Tür im Klostergarten ein. Mit der Veranstaltung erhielt die Bevölkerung die Möglichkeit, dass vom Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V getragene Wohnquartier kennenzulernen.
Was mit der Suche nach einem Bauplatz für eine Senioreneinrichtung begann, wurde zu einem Wohn- und Lebenskonzept, in dem Nachbarschaftshilfe und Solidarität unter den Generationen das Zusammenleben bestimmt. In 118 Miet- und Eigentumswohnungen wohnen Menschen aller Generationen. Alleinerziehende, junge Familien, Menschen mit und ohne Handicap, junge und alte Menschen, leben in gegenseitigen Respekt und achtsamen Miteinander, ohne dabei auf die Möglichkeit verzichten zu müssen sich in ihren privaten Bereich zurückziehen zu können.
Als Mittelpunkt des Klostergartens bietet das Nachbarschaftshaus, neben dem einzigen komplett barrierefreien Hotel in Kevelaer, zahlreiche Angebote. Offener Treff, Nachbarschaftshilfen oder Demenz-Café zählen ebenso dazu wie Begleitdienste, Handarbeitskreis, Internet-AG Leihoma-Dienst.
Die Klosterküche versorgt nicht nur mit Essen auf Rädern und abwechslungsreichen Gerichten Menschen im ganzen Südkreis. Auch ein offener Mittagstisch bietet die Möglichkeit, in ansprechender Atmosphäre und preisgünstig mit anderen zu Essen.
Im mediterranen Innenhof des Nachbarschaftshauses, der von einem Kreuzgang umrandet ist, befindet sich eine blühende Ruheoase, die auch aus der neu eingerichteten öffentlichen Lounge betreten werden kann. Neben den üblichen Getränken bietet diese Cocktails und Snacks für den kleinen Hunger (täglich geöffnet ab 18 Uhr, außer Sonntag).
Zwei Wohngemeinschaften für Senioren, in denen Menschen mit Demenz weitestgehend selbstständig leben können, Wohngruppen und die Senioreneinrichtung Clemens-Haus ergänzen das Quartier.
Große Schautafeln informierten an diesem Tag über den Caritasverband Geldern-Kevelaer, der in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Ein Angebot der ins Haus integrierten Kinderbetreuungseinrichtung, ein Informationsstand über die Wohnmöglichkeiten im Quartier und musikalische Unterhaltung durch Willi Doretz, mit Keyboard und Gesang bildeten den weiteren Rahmen für den Nachmittag.
Zudem gab es einen Trödel- und Handarbeitsstand zu Gunsten der Klosterkirche, die spiritueller Mittelpunkt des Klostergartens ist. Neben Anwohnern und Hotelgästen wird sie jährlich von über 4.000 Pilgern besucht. Hotelleitung Nicole Grüttner und Kristopher Kroll, Quartiersmanager, Koordinator Mehrgenerationenhaus, führten die Gäste durchs Haus und Gelände. Und auch für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt.
Kopfkissen in kürzester Zeit frisch beziehen
Wer in kürzester Zeit zwei Kopfkissen frisch beziehen konnte, hatte die Möglichkeit, zwei Übernachtungen in einem der neun Caritas Tagungs- und Gästehäuser zu gewinnen. Seit zehn Jahren arbeiten diese in einer Kooperation zusammen und profitieren so von den guten Ideen der einzelnen Standorte, die es ermöglichen den Service immer weiter zu verbessern und die Gäste immer wieder zu überraschen.