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Ehemalige Twistedener Grundschüler feierten ein Wiedersehen

Zu einem fröhlichen Klassentreffen trafen sich am vergangenen Wochenende die ehemaligen Schüler der Grundschule Twisteden. „Und das vierzig Jahre nach unserer Einschulung“, erklärt Birgit Peters, die das Treffen der ehemaligen Grundschüler organisiert hatte. Bis auf wenige Ausnahmen waren die ehemaligen Schüler zahlreich zum Wiedersehen ins Kevelaerer Küche-Life Land-Café gekommen, um hier erst köstlich zu speisen und anschließend ausgiebig miteinander zu plaudern.

Auch die ehemaligen Lehrkräfte Lieselotte Dresen, Anni Montagnana, Gisela Wenzke und Irmgard Wustmans trugen zum Gelingen unvergesslicher Erinnerungen bei. Bis in den frühen Morgenstunden wurde geklönt, gelacht und so manches Glas zum Wohle erhoben.

Gaesdonck begrüßt neuen Direktor

Begrüßt wurde beim Schulgottesdienst in der Kapelle des Collegium Augustinianum Gaesdonck, auch wenn sein Dienst offiziell erst drei Tage später begann, der neue Direktor der Gaesdonck, Dr. Markus Oberdörster. Der neue Direktor, der aus Würzburg stammt, wird künftig mit seiner Familie auf dem Gelände der Gaesdonck wohnen. Symbolisch überreicht Weihbischof Rolf Lohmann dem neuen Direktor bereits den Schlüssel für die Gaesdonck. Er fühle sich wahrscheinlich ähnlich wie die Schüler, sagte Oberdörster. „Ich bin neugierig und gespannt auf das, was kommen wird und hoffe, dass viele Dinge, die wir uns vornehmen, gelingen werden.“

Ganztagsschüler der Hubertusschule nehmen Geschenk in Empfang

Was noch fehlte, war das heiß ersehnte Holzpferd. Das lieferten Tobias und Christoph Steegmann, Inhaber des Garten- und Landschaftsbau Steegmann in Wetten, auch pünktlich am ersten Schultag nach den Sommerferien. „Damit übergeben wir den Kindern des Offenen Ganztags der Hubertus-Grundschule eine fertige Spielwiese mit gewünschtem Holzpferd“, erklärten die Firmeninhaber des Gartenbauunternehmens. Die Kinder staunten über die neu errichtete Wiese nicht schlecht und nahmen diese sofort mit begeisterten Jubelschreien in Beschlag.

Vorher nur Mülltonnen

„Hier standen vorher nur Brennnesseln und Mülltonnen und jetzt können wir hier richtig spielen …“, stellten die Kinder erstaunt fest. Anfang des Jahres hatten die Schüler an einen Wettbewerb des oben genannten Garten- und Landschaftsbauunternehmens teilgenommen. Die Firma stellte 2018 Euro zu Verfügung, um damit ein gemeinnütziges Gartenobjekt zu unterstützen. Eine dreiköpfige Jury, darunter Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Hildegard van Lier vom Kevelaerer Blatt und Clemens Holz, Landschaftsgärtner im Unternehmen Steegmann, entschieden sich für das Gartenprojekt der „Oase“ an der St.-Hubertus-Grundschule (das KB berichtete).

Die Ganztagsschule wünschte sich die Umgestaltung einer 40-Quadratmeter-Wiese – mit Holzpferd. Auch ein ausgedienter Wohnwagen, der liebevoll vom OGS-Team zu einem Leserückzugsort umgestaltet wurde, sollte darauf integriert werden. In der größten Hitze dieses Sommers gestalteten die Mitarbeiter der Gartenbaufirma die Fläche in eine wahre Wohlfühloase für die Kinder des Offenen Ganztags um.

Das Resultat konnte in der vergangenen Woche am ersten Schultag feierlich übergeben werden. Mit Sonnenblumen, dem Hubertuslied und einer Riesen-Welle bedankten sich die Kinder und ihre Betreuerinnen bei Tobias und Christoph Steegmann und der Jury. „In die freudigen Gesichter der Kinder zu schauen erfüllt uns ebenfalls mit Freude und spornt uns an, diese Aktion im kommenden Jahr auf jeden Fall zu wiederholen“, verkünden die Garten- und Landschaftsbauer. „Dann stocken wir auf 2019 Euro auf“, verspricht Tobias Steegmann mit einem Lachen. Anfang 2019 darf sich wieder zu einem gemeinnützigen Gartenprojekt beworben werden. Das KB wird rechtzeitig darüber informieren.

Letzter Schultag im KvGG: Feierstunde mit Ehrung für besondere Leistungen

Zum zweiten Mal fand eine Schuljahr-Abschlussfeier statt, zu der Oberstudiendirektor Karl Hagedorn alle SchülerInnen und LehrerInnen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in der Dreifach-Turnhalle begrüßte. SchülerInnen, die im zuendegehenden Schuljahr besondere Leistungen erbracht oder sich besonders eingesetzt haben, wurden in diesem Rahmen ausgezeichnet. Amelie Janßen und Vanessa Haas moderierten mit Charme und Humor die Feierstunde. Für die musikalische Umrahmung sorgte unter Leitung von Gianna Barazutti der Unterstufenchor mit „Aux Champs Elysées“ und der Mittelstufenchor mit „Mad World“. Eine Tanzeinlage mit einer von den SchülerInnen selbst erarbeiteten Chorgeographie wurde vom Gymnastik-Tanzkurs der Q1 präsentiert und lockerte so die Feierstunde auf. Einen besonderen Moment gab es, als Maria Pichler, die sich selbst auf der Gitarre begleitete, das Lied „Besser geht‘s nicht“ von „2raumwohnung“ sang. Mucksmäuschenstill wurde es in der großen Halle und im Anschluss gab es nicht nur tosenden Applaus, es war auch zu hören: „Das hat schon was, sich das vor so vielen alleine zu trauen.“ Dabei passte der gesungene Text nicht nur zu der Auszeichnung, sondern machte allen SchülerInnen auch Mut für das nächste Schuljahr, vor dem aber nun erst einmal die Ferien kommen. Auf den Fotos (von oben): Die ausgezeichneten SchülerInnen, die Klassen- und Jahrgangsbesten, Oberstudiendirektor Karl Hagedorn und die Moderatorinnen, die Tanzgruppe, das Publikum.

Liedtext:

„Das Leben ist nur ein Moment
und wer den Anfang und das Ende kennt,
der weiß es geht nur darum –
sind wir glücklich!?
Was können wir füreinander tun?
Wir lassen alle Waffen ruhen
und wünschen uns
wir wären alle glücklich.
Der Himmel wird weit,
alle Träume sind geträumt und wahr.
Das ist die Magie
zwischen uns,
sie kam und blieb
und darum weiß ich:

Besser gehts nicht-schau nur hin,
das ist Leben-wir sind drin.
Besser gehts nicht -wir sind da,
auch im Dunkeln wird uns klar:
Keine Angst vorm nächsten Sturm,
spring mit mir auf den höchsten Turm

Besser gehts nicht – jetzt und hier.
Ich vertrau dir und du vertraust mir.
Die Wege zwischen Kopf und Herz
geht niemand ohne Schmerz
und zwischendurch
verliert man mal die Nerven.
Wir suchen Wahrheit suchen Halt.
Wir sind jung und wir sind alt
und manche können
durch das Weltall surfen.

Der Himmel wird weit,
alle Träume sind geträumt und wahr.
Das ist die Magie
zwischen uns,
die kam und blieb
und darum weiß ich:

Besser gehts nicht-schau nur hin.
Das ist Leben-wir sind drin.
Besser gehts nicht -wir sind da,
auch im Dunkeln wird uns klar:
Keine Angst vorm nächsten Sturm,
spring mit mir auf den höchsten Turm.

Besser gehts nicht – jetzt und hier.
Ich vertrau dir und du vertraust mir.

Großes Fest zum Fünfzigjährigen

Die St.-Hubertus-Grundschule feiert ihren 50. Geburtstag. Seit einem halben Jahrhundert schon gehen hier Grundschüler von der ersten bis zur vierten Klasse zur Schule, erleben hier ihren ersten Schultag, ebnen hier ihren Lebensweg. „Und diesen Geburtstag wollen wir mit den heutigen und ehemaligen Schülern gerne und ausgiebig feiern“, erklären Schulleiterin Helga Dückers-Janßen und Konrektorin Anke Batke.
Festakt am 2. November
Die Vorbereitungen zum am 2. November stattfindenden Geburtstagsfest laufen schon. „Eigentlich feiern wir ja jedes Jahr, immer am Hubertustag (3. November, Anm. d. Red.), mit Jagdbläserchor und einem Gottesdienst in der Basilika den Geburtstag der Grundschule“, berichtet die Konrektorin. So soll es natürlich – oder erst recht – in diesem Jahr sein. Zusätzlich soll das Jubiläumsjahr mit einem Festakt und verschiedenen Aktionen rund um die Schule gestaltet werden. „Dazu veranstalten wir eine Projektwoche, die am Jubiläumstag zur Präsentation kommt“, verrät die Schulleiterin.
Ein Motto hat sich das Lehrerkollegium auch schon überlegt: „Schule früher – Schule heute“. „Wir möchten mit allen Menschen sprechen, die etwas mit der Schule zu tun haben oder hatten, Spiele von früher vorstellen, alte Schulschriften hervorholen, den Gottesdienst gestalten, ein Theaterstück einstudieren …“, berichten die aktiven Frauen voll Tatendrang.
Unterstützung erhofft sich das Lehrerteam von ehemaligen Schülern und Lehrern der St.-Hubertus-Grundschule. Vielleicht können sie mit Geschichten, Fotos, alten Schulheften oder gar Zeugnissen zum Fest beisteuern. „Alle Ehemaligen sind am Jubiläumstag natürlich herzlich eingeladen“, so Helga Dückers-Janßen.
Die heutige St.-Hubertus-Grundschule ist 1968 aus der Unterstufe, Klasse 1-4, der Katholischen Volksschule St. Hubertus Kevelaer hervorgegangen und blickt auf eine lange Tradition zurück. Am 11. Juni 1968 findet hier die letzte Entlassungsfeier der Volksschule statt. Eine Neuordnung des Schulwesens in Nordrhein-Westfalen sieht eine Trennung von Grund- und Hauptschule vor. Erster Schulleiter der Grundschule wird Heinrich Schmitz, der zuvor auch Rektor an der Volksschule war.
Bis 1976 bleibt die spätere Edith-Stein-Hauptschule im Schulgebäude der Hubertusschule. Im gleichen Jahr besuchen 480 Schüler die St.-Hubertus-Grundschule. Für 16 Klassen stehen 16 Klassenräume zur Verfügung. 1977 wird gleich neben dem Schulgebäude eine Turnhalle eingeweiht. Immer wieder wird das Gebäude renoviert, modernisiert, der Schulhof umgestaltet und den neuen Gegebenheiten angepasst. 1979 übernimmt Günter Altmikus die Schulleitung. 1984 bis 2015 wird er von Bernhard Kibilka abgelöst. Seit drei Jahren leitet Helga Dückers-Janßen, als erste Rektorin in der Geschichte der St.-Hubertus-Grundschule, die Geschicke der Schule.
Das Schulleben hat sich in 50 Jahren gewandelt, ist anders geworden. Das wissen auch die Schulleiterin und die Konrektorin. „Kinder wachsen heute unter ganz anderen Umständen auf, haben anderen Umgang, bekommen viel mehr mit“, bestätigen Helga Dückers-Janßen und Anke Batke, die zudem dankbar für die Einführung der Offenen Ganztagsschule sind. Die von der Caritas Geldern-Kevelaer geführte „Oase“ öffnet 2006 erstmals ihre Pforten, bietet Kindern ein Zuhause auf Zeit nach dem Unterricht.
„Gemeinsames Lernen“ ist das Motto des 15-köpfigen Lehrerteams. Dieses wird von einer Sozialpädagogin, drei Sonderpädagoginnen, pädagogischen Mitarbeitern und Integrationshelfern unterstützt. Anfang 2018 verabschiedet die Schulkonferenz ein neues Leitbild: Alle sind einzigartig und unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, wie Herkunft, Lebensbedingungen, Interessen oder Begabungen. Diese Einzigartigkeit aber macht jeden erst recht wertvoll und sollte als Bereicherung angesehen werden!
208 i-Dötzchen
208 Mädchen und Jungen werden im kommenden neuen Schuljahr die St.-Hubertus-Grundschule besuchen. Die Schule möchte diesen Kindern auch weiterhin ein vielfältiges Unterrichtsangebot, dazu ein kindgerechtes und individuelles Schulleben anbieten. Dass dies möglich ist, ist einem engagierten Lehrerteam zu verdanken. Sie sind es, die die Kinder auf das weitere Schulleben vorbereiten, auch 50 Jahre nach Gründung der St.-Hubertus-Grundschule.

Umfangreiche Informationen zur St.-Hubertus-Grundschule finden Interessierte auch online unter www.st-hubertus-grundschule.de.

Aus dem Krieg in ein friedliches Leben

Zu ihrem gemeinsamen Klassentreffen versammelten sich Ende Juni einige der Hubertusschüler des Geburtsjahrgangs 1938 im „Goldenen Apfel.“ Insgesamt 24 ehemalige Schülerinnen und Schüler kamen in der Gaststätte zusammen, um sich miteinander auszutauschen, zu erzählen und sich gemeinsam an alte Zeiten zu erinnern.
„Wir sind alle im Krieg groß geworden. Die Schule war der Ort, wo wir zusammenkamen“, beschrieb Günter Brors die Umständer der damaligen Zeit. Im April 1944 sei man für zwei Tage in der Schule gewesen, danach wegen des Krieges wieder getrennt worden und erst wieder im April 1945 zusammengekommen.
„Wir waren alle katholisch – bis auf die Sudetendeutschen, die vertrieben worden waren. Die waren evangelisch“, erinnerte sich auch Ferdi van Ditzhuyzen daran, dass man für diese Gruppe eine extra Klasse gegründet hatte.
Die Entlassung der Schüler vollzog sich im Jahr 1953. „Wir sind die erste Schul-Generation, die keinen Krieg mehr erleben musste, und die die schönste Zeit, die es in Deutschland gab, erlebt hat. Soviel Glück hatten wir“, zeigte sich Brors wie die anderen dankbar für die danach folgenden Jahre – von denen hoffentlich noch einige weitere folgen werden.

Teilnehmer des Klassentreffens
Käthi Holtappels, Hanni Tebest, Maria Bockstegers, Helga Valks, Wilma Weynhoven, Gisel Leygraat, Henny Listings, Maria Halmans, Christel Sürgers, Paula Daniels, Marianne Hünnekens, Margret Bohn, Eleonore Holmanns, Gerd Cox, Gerhard Flepsen, Günter Brors, Paul Hälker, Willi Derks, Ferdi van Ditzhuyzen, Heinrich Koenen, Theo Winkels , Franz-Josef Häckle und Hubert Feger.

„Denkpause“ im Bundestag

Gemeinsam mit den Redakteurinnen und Redakteuren des Schülermagazins Denkpause unternahm der Kevelaerer Künstler Paul Wans kurz vor den Sommerferien eine Reise in die Bundeshauptstadt. Die Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums hatten hier die Gelegenheit, ein Interview mit der Kreis Klever SPD-Abgeordneten Barbara Hendricks im Deutschen Bundestag zu führen. So erkundigten sich die Kevelaerer nach den größten Herausforderungen und Erfolgen der ehemaligen Bundesumweltministerin und hakten genau nach bei Themen wie Klimawandel, Zukunft der Mobilität und Erneuerbare Energien. Als ausgewiesene Expertin in diesen Bereichen stand Barbara Hendricks Rede und Antwort. Neben dem Besuch im Deutschen Bundestag, der noch von einer Teilnahme an einer Plenardebatte abgerundet wurde, standen noch weitere spannende Programmpunkte mit journalistischem Schwerpunkt auf dem Plan. Während der viertägigen Fahrt besuchte die Gruppe auch das ZDF-Morgenmagazin und das Axel-Springer-Hochhaus samt Führung des Creative Directors des TV-Senders Welt. Das Schülermagazin Denkpause besteht bereits seit über 20 Jahren, erscheint viermal im Jahr und wird komplett in Eigenregie verfasst und publiziert. Das Interview mit der SPD-Abgeordneten wird dann in der kommenden Ausgabe zu lesen sein.

„Hallo, ist da jemand?

Auch wenn es sich „nur“ um die diesjährige Aufführung der Literaturkurse der Jahrgangsstufe Q1 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums Kevelaer handelte, es hätte sich auch um eine von Studenten der philosophischen Fakultät einer Universität szenisch umgesetzten Semesterarbeit handeln können, die mit „summa cum laude“ bewertet worden ist.
„Hallo, ist da jemand?“ setzte sich in hervorragend ausgeführter schauspielerischer Darbietung und thematischer Analyse mit einem der drängendsten Probleme der heutigen und zukünftigen Gesellschaftsfragen auseinander. Katrin Boland und Eva Cepok hatten als Lehrerinnen in zwei Kursen das Stück mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Besonders hervorzuheben und deshalb gar nicht hoch genug zu bewerten ist dabei die Tatsache, dass die Schüler den kompletten Text selbst geschrieben, die Choreographie selbst entworfen, das Bühnenbild und die Technik selbst ausgeführt und auch die Aufführung selbst als Laienschauspieler aufgeführt haben.
Bezogen auf das Leben des Ernst Lustig, der durch viele Erlebnisse und Erfahrungen in seinem 80-jährigen Leben im Alter sehr einsam ist, griffen sie neben der Vereinsamung im Alter zahlreiche weitere gesellschaftsrelevante Themen wie Desinteresse, Entfremdung, Isolation, Vorurteile gegenüber Homosexualität, familiäre Probleme und Kommunikationsstörungen auf. Monologe, Gesprächsrunden, Pantomime, kleine Theaterszenen, Musik- und auch Tanzeinlagen bildeten ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Abbild unsere Gesellschaft und hielten den Zuschauern einen Spiegel vor.
Die „Vorhänge“ wechselten immer wieder zwischen der Vergangenheit von Ernst Lustig und der Gegenwart mit seinen Auswirkungen auf seine sozialen Kontakte. Die Rollen waren teilweise vierfach besetzt, um das Alter der Mimen (die durch gleiche Kleidung in ihren Rollen zu erkennen waren) zu verändern und es gab eine zusätzliche Filmeinblendungen auf einer Leinwand, in der die Schüler ebenfalls spielten.
Die hierdurch entstehende Dramaturgie des Stückes fesselte und ließ den Gästen keine Möglichkeit, sich von den Themen zu distanzieren. Durch die Form, in denen die Schüler die Zusammenhänge von sozialer Isolierung und Vereinsamung im Alter herstellten, machte betroffen, weil sie oft ähnliche oder gleiche Situationen in den eigenen Familien aufzeichte.
Vor lange anhaltendem Applaus wiesen die Schülerinnen und Schüler noch einmal darauf hin, dass dieses Thema alle angeht und sie stellten die Frage: „Wann haben Sie sich das letzte Mal um einen alten Menschen in Ihrer Familie gekümmert?“.

Kommentar
39 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen der Q1 des KvGG schufen ein zeitgeschichtliches Meisterwerk. Eine szenische Kollage, die zu schade ist, um nur eine einmalige Aufführung zu erfahren. Hier kann man zum Entwurf und zur Aufführung nur gratulieren und dazu ermutigen, „Hallo, ist da jemand“ weiteren Zuschauern und einem weiteren Fachpublikum, das sich für soziale Fragen einsetzt, zu präsentieren. Die Aufführung wurde gefilmt und könnte so weitere Interessierte erreichen.
Jörg von der Höh

Aus dem Dschungel befreit

Ohne Zweifel ist die Schulentlassung eine der markanten Wegmarken im Leben eines jeden Menschen. Am gestrigen Mittwochvormittag war die Schulgemeinschaft der Hauptschule Kevelaer zusammenzukommen, um ihre diesjährigen Abgänger „ins Leben“ zu entlassen. Ob man dabei nun mehr das Ende eines Lebensabschnitts betonen oder den „Zauber eines neuen Anfangs“ beschwören möchte, ist im Grunde gleichwertig und so widmeten sich auch zahlreiche Beiträge mal der einen und mal der anderen Perspektive.
Schulleiterin Renate Timmermann begrüßte Schüler, Eltern, Lehrerkollegen und Ehrengäste dieses Vormittags. Allerdings sollen an so einem besonderen Tag natürlich die Schüler im Mittelpunkt stehen und so übernahmen die charmanten Damen Laura Fleddermann und Lorentina Aslani die meiste Zeit die Moderation des gut zweieinhalbstündigen Programms, das unter dem Motto „Ich bin ein Schüler – Holt mich hier raus!“ stand.
Erster Beitrag war eine Darbietung des Kurses Darstellendes Spiel/Gestalten der Gesamtschule Kevelaer-Weeze. „Fehler sind menschlich!“ – Dieser nur allzu natürlichen, aber nicht immer als selbstverständlich begriffenen Eigenschaft von uns allen widmeten sich die Schüler in verschiedenen Szenen, die sowohl ihren Spaß an der Schauspielerei als auch am gemeinsamen Tanz erlebbar werden ließen.
Der Ernst des Lebens holte alle aber mit der ersten Rede schnell wieder ein, obwohl Bürgermeister Dr. Dominik Pichler eben genau darum bemüht war, diese kurzweilig vorzutragen. Das am Beginn stehende Zitat von Sokrates, der die Verderbtheit der Jugend tadelt, dürfte hinlänglich bekannt und so manchem in der Schulzeit begegnet sein. Doch bei aller Aktualität der Schelte durch den großen Philosophen liegt in der Gewissheit, dass er diese bereits vor 2400 Jahren formulierte, der Trost, dass manches verwerfliche Verhalten der Heranwachsenden in einer gewissen Kontinuität steht – kurzum, eine Aufforderung an die Älteren, Ruhe zu bewahren und Zeit zur Entwicklung zu geben. Schlussendlich gab Pichler den jungen Leuten die Einsicht Konfuzius‘ mit den auf den Weg, dass der Mensch drei Wege beschreiten kann, klug zu handeln: den Weg des Nachdenkens – der Edelste –, den Weg der Nachahmung – der Leichteste – und den Weg der Erfahrung – der Bitterste.
Hinter einem erfolgreichen Jahrgang stehen nicht nur Lehrer, Sonderpädagogen, Schulsozialarbeiter und all die Menschen im Hintergrund, die einen Schulbetrieb erst möglich machen, sondern auch die Eltern. Allen gebührlich zu danken übernahmen sowohl die Schülervertreter als auch später im Verlauf des Vormittags die Schulleiterin Renate Timmermann. Beim Dank von Torben Schellenberg als Schülervertreter an die Lehrer war auch eine gewisse Einsicht an manche schülertypische Schandtat und Grenzüberschreitung zu spüren, die den einen oder anderen im Saal zumindest schmunzeln ließ.
Wenn der Tag schon unter einem Motto in Anlehnung an das hinlänglich bekannte TV-Format stand, so galt es nun auch ein paar „Dschungelprüfungen“ zu absolvieren. Mal standen Schüler und mal Lehrkräfte im Fokus und mussten Quizfragen beantworten oder sich Prüfungen mit zumindest „simuliertem Ekelfaktor“ stellen – die Regenwürmer aus Gelatine dürften am Ende wohl doch geschmeckt haben. Impressionen der durch die ganze Stufe absolvierten Berlinreise rundeten den „Showteil“ des Programms ab. Mehrfach kam zum Ausdruck, dass es sich dabei um ein ganz besonderes Highlight des Schuljahres gehandelt haben muss.
Das Finale des Vormittags bildete die Übergabe der Zeugnisse an die Schüler durch ihre Klassenleiter Rebecca Elger, Pia Heine, Bernd Druyen und Kerstin Kindermann. Insgesamt 54 Schüler aus drei Klassen durften das wohl heißersehnte Dokument in Empfang nehmen. Besondere Leistungen wurden dabei auch gewürdigt. Stellvertretend sei an dieser Stelle Jasmin Krawinkel aus der Klasse 10A2 von Bernd Druyen für ihre besonders guten Prüfungsergebnisse genannt. Aber nicht nur besonders gute Prüfungsergebnisse, auch das über das Normale hinausgehende Engagement fand Würdigung, zum Beispiel bei der Vorbereitung dieser gut organisierten Veranstaltung oder der Erstellung der Abschlusszeitung.
Freude und Nachdenklichkeit liegen an so seinem Tag oftmals dicht beieinander. Einerseits werden die Schüler der neunten Jahrgangsstufe, die sich in diesem Jahr um Gastronomie und Technik hervorragend kümmerten, die letzten sein, die an der Hauptschule Kevelaer ihren Abschluss erwerben – eine Ära geht zu Ende. Andererseits macht auch die Zahl nachdenklich, dass nur neun der 54 Absolventen nach derzeitigem Stand ein Lehrverhältnis aufnehmen werden. Und sollte es nicht gerade die Hauptschule sein, die Nachwuchs für Gewerbe und Handwerk qualifiziert?

Die Legenden nahmen Abschied

Nachdem sich Sarah Kresse im Namen aller zehnten Abschlussklassen bei den Lehrern und insbesondere beim kommissarischen Schulleiter Tobias Jaschke mit den Worten „Sie sind der beste Schulleiter, den man sich wünschen kann“ bedankt hatte, kam der auf die Bühne, herzte die junge Dame und zeigte sich „dankbar und tief berührt“ von dem, was ihm entgegengebracht wurde.
Die Szene war symptomatisch für den gesamten Verlauf der Entlassfeier der zehnten Klassen der Realschule im Bühnenhaus: Wenig Klimbim und spektakuläre Vorträge, dafür ganz viel Persönliches und eine spürbare Verbindung zwischen Lehrern und Schülern – auch vor dem Hintergrund, dass die Schule 2019 ihre Pforten schließt.
Entsprechend war auch der ehemalige kommisarische Schulleiter Horst Passelewitz gekommen. „Ich war der erste Leiter, der diesen Auflösungsprozess mitgestalten durfte. Zwei Jahre mit den ganzen Zukunftsängsten, das war schon hart“, blickte aber auch er mit Stolz auf die Schüler, von denen er noch eine ganze Reihe kannte.
Auch für die Eltern wie Sandra Helmus war die Feier ein bewegendes Ereignis. „Ich denke gerade daran, wie er mit dem ,Wilde Kerle‘-T-Shirt“ und der Schultüte bei der Einschulung saß – jetzt ist er groß. Man muss loslassen.“
Bürgermeister Dominik Pichler erinnerte mit Sokrates an die Generationen von Schülern, die seit 2400 Jahren sich vorhalten lassen müssen, „Autoritäten nicht anzuerkennen und ihre Lehrer zu tyrannisieren“, schlug aber auch den Bogen zu dem Abschlussmotto der Schüler „Von Anfang bis Ende – wir bleiben eine Legende“: Das bedeute entweder Ruhm oder Berühmtheit oder eben „eine Geschichte, die seit Langem erzählt wird und an der wenig stimmt“, verband Pichler das mit „den Leuten, die alles von Ihnen wissen: Amazon, Google, Facebook und Co.“.
Er mahnte angesichts der Aufhebung des Datenschutzes über den amerikanischen „Cloud Act“ und irrationaler Ängste vor Terror, eigenständig zu denken und möglichst ohne Vorurteile durch das Leben zu gehen. „Der Schule wünsche ich noch eine gelungene Schlussrunde, im nächsten Jahr heißt es Abschied zu nehmen.“
„Wir haben es geschafft – die Lehrer sind am Ende“, machten die Schülersprecher Cano Gümushan, Cornelius Naber und Sinan Ürün augenzwinkernd klar. „Wir bleiben AK 18 und keiner wird uns vergessen“, erinnerten sie an einige der besonderen Schulerlebnisse und dankten den Lehrern, mit denen sie sich immer gut verstanden hätten.
108 Absolventen
Für die Eltern ging Angelika Achten auf das bevorstehende Schulende ein. Drei Kapitäne hätten bereits das sinkende Schiff verlassen, jetzt stiegen die Schüler in die Rettungsboote, um jeder für sich einen Zielhafen anzulaufen. „Passt auf Euch auf“, sagte sie und wünschte den Schülern, „allzeit gute Fahrt und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.
Schulleiter Tobias Jaschke dankte dem Duo Dembek/Rütten für den schönen Gottesdienst zuvor, den Eltern für ihre Unterstützung und hob auf seine „verantwortungsbewussten Schüler“ ab, die auch in vielen Schulstunden eigenverantwortlich gearbeitet hätten.
Von den 108 Absolventen hätten 52 den mittleren Abschluss mit Qualifikation für das Gymnasium geschafft, 50 den mittleren Schulabschluss und sechs den Hauptschulabschluss, resümierte der Schulleiter.
„Legendär“ hätten sie immer wieder gehandelt, ob bei der Vorbereitung der Mottotage, den Theatervorführungen oder zuletzt bei der Ausrichtung des Frühstücks für die Lehrer. „Wir entlassen Euch mit einem gewissen Rüstzeug. Viel Glück und Gottes Segen und passt auf Euch auf.“
Danach ging es an die Ausgabe der Zeugnisse und den Dank an alle Klassenlehrer in Form kleiner Präsente der Schüler. Auch für Ille Düxmann bedeutete der Tag einen Abschied: Die Klassenlehrerin der 10c beendete nach 23-jähriger Lehrtätigkeit ihren Dienst. „Ich habe das gern gemacht – Ihr seid eine tolle Klasse“, rief sie ihren Schülern zu.