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Die Legenden nahmen Abschied

Nachdem sich Sarah Kresse im Namen aller zehnten Abschlussklassen bei den Lehrern und insbesondere beim kommissarischen Schulleiter Tobias Jaschke mit den Worten „Sie sind der beste Schulleiter, den man sich wünschen kann“ bedankt hatte, kam der auf die Bühne, herzte die junge Dame und zeigte sich „dankbar und tief berührt“ von dem, was ihm entgegengebracht wurde.
Die Szene war symptomatisch für den gesamten Verlauf der Entlassfeier der zehnten Klassen der Realschule im Bühnenhaus: Wenig Klimbim und spektakuläre Vorträge, dafür ganz viel Persönliches und eine spürbare Verbindung zwischen Lehrern und Schülern – auch vor dem Hintergrund, dass die Schule 2019 ihre Pforten schließt.
Entsprechend war auch der ehemalige kommisarische Schulleiter Horst Passelewitz gekommen. „Ich war der erste Leiter, der diesen Auflösungsprozess mitgestalten durfte. Zwei Jahre mit den ganzen Zukunftsängsten, das war schon hart“, blickte aber auch er mit Stolz auf die Schüler, von denen er noch eine ganze Reihe kannte.
Auch für die Eltern wie Sandra Helmus war die Feier ein bewegendes Ereignis. „Ich denke gerade daran, wie er mit dem ,Wilde Kerle‘-T-Shirt“ und der Schultüte bei der Einschulung saß – jetzt ist er groß. Man muss loslassen.“
Bürgermeister Dominik Pichler erinnerte mit Sokrates an die Generationen von Schülern, die seit 2400 Jahren sich vorhalten lassen müssen, „Autoritäten nicht anzuerkennen und ihre Lehrer zu tyrannisieren“, schlug aber auch den Bogen zu dem Abschlussmotto der Schüler „Von Anfang bis Ende – wir bleiben eine Legende“: Das bedeute entweder Ruhm oder Berühmtheit oder eben „eine Geschichte, die seit Langem erzählt wird und an der wenig stimmt“, verband Pichler das mit „den Leuten, die alles von Ihnen wissen: Amazon, Google, Facebook und Co.“.
Er mahnte angesichts der Aufhebung des Datenschutzes über den amerikanischen „Cloud Act“ und irrationaler Ängste vor Terror, eigenständig zu denken und möglichst ohne Vorurteile durch das Leben zu gehen. „Der Schule wünsche ich noch eine gelungene Schlussrunde, im nächsten Jahr heißt es Abschied zu nehmen.“
„Wir haben es geschafft – die Lehrer sind am Ende“, machten die Schülersprecher Cano Gümushan, Cornelius Naber und Sinan Ürün augenzwinkernd klar. „Wir bleiben AK 18 und keiner wird uns vergessen“, erinnerten sie an einige der besonderen Schulerlebnisse und dankten den Lehrern, mit denen sie sich immer gut verstanden hätten.
108 Absolventen
Für die Eltern ging Angelika Achten auf das bevorstehende Schulende ein. Drei Kapitäne hätten bereits das sinkende Schiff verlassen, jetzt stiegen die Schüler in die Rettungsboote, um jeder für sich einen Zielhafen anzulaufen. „Passt auf Euch auf“, sagte sie und wünschte den Schülern, „allzeit gute Fahrt und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.
Schulleiter Tobias Jaschke dankte dem Duo Dembek/Rütten für den schönen Gottesdienst zuvor, den Eltern für ihre Unterstützung und hob auf seine „verantwortungsbewussten Schüler“ ab, die auch in vielen Schulstunden eigenverantwortlich gearbeitet hätten.
Von den 108 Absolventen hätten 52 den mittleren Abschluss mit Qualifikation für das Gymnasium geschafft, 50 den mittleren Schulabschluss und sechs den Hauptschulabschluss, resümierte der Schulleiter.
„Legendär“ hätten sie immer wieder gehandelt, ob bei der Vorbereitung der Mottotage, den Theatervorführungen oder zuletzt bei der Ausrichtung des Frühstücks für die Lehrer. „Wir entlassen Euch mit einem gewissen Rüstzeug. Viel Glück und Gottes Segen und passt auf Euch auf.“
Danach ging es an die Ausgabe der Zeugnisse und den Dank an alle Klassenlehrer in Form kleiner Präsente der Schüler. Auch für Ille Düxmann bedeutete der Tag einen Abschied: Die Klassenlehrerin der 10c beendete nach 23-jähriger Lehrtätigkeit ihren Dienst. „Ich habe das gern gemacht – Ihr seid eine tolle Klasse“, rief sie ihren Schülern zu.

Der Schritt in ein neues Leben

Aufgeregt drängten sich die 84 Abiturientinnen und Abiturienten des Kardinal-von Galen-Gymnasiums durch den Eingang des Bühnenhauses – erwartungsvoll angesichts des besonderen Momentes, der sie an diesem Samstagvormittag dort erwartete.
„Das ist schwer zu beschreiben“, versuchte Malee Sprenger trotzdem zu sagen, was ihr in diesem Augenblick durch den Kopf ging: „Das Neue fängt an, aber wohin…mal sehen“, sagte die 18-Jährige und wartete wie ihre MitschülerInnen auf den kollektiven Einmarsch in den vollbesetzten Konzertsaal zur Feier unter dem Motto „Abilantis: 12 Jahre versunken – jetzt tauchen wir auf“.
Gespannt waren auch die zahlreichen Eltern und Familienmitglieder, die zu dem Festakt erschienen waren. „Es ist ein Lebensabschnitt, ein neuer Anfang. Wir sind stolz, dass die Kinder es geschafft haben, den Weg bis dahin zu gehen“, meinte Karl-Heinz Hellmans, dessen Tochter Carolin später das wertvolle Dokument in Händen hielt.
Auch für Karl Hagedorn war diese Abiturfeier kein Abschied wie jeder andere: „Das ist die erste Generation, die ich als Schulleiter mit der fünften Klasse eingeschult habe“, nannte er sie schon vor der offiziellen Begrüßung „eine besondere Generation mit ihren Besonderheiten.“
Ein wertvoller Abschluss
Das Abitur sei ein „wertvoller Abschluss, der einem Türen öffnet“, regte er humorvollerweise bei den Schülern an, sich als Lehrer zu versuchen: „Es wird nie einsam, es wird nie langweilig, und Sie wissen in den nächsten zehn Jahren, wann Urlaub ist.“
Die Summe des Wissens diene dazu, sich eine Meinung zu bilden und damit jetzt gefordert zu sein, „euer Leben zu gestalten, zu tun, was Ihr Euch wünscht.“
Bürgermeister Dominik Pichler wagte es nicht, sich an seine eigene abendliche Abifeier zu erinnern. „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist“, meinte er etwas sibyllinisch. In seinem sehr launigen Grußwort zitierte er den griechischen Philosophen Sokrates mit den Worten zur Jugend und dem, was jede Generationen sich vorhalten lassen muss: „Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Diese Dinge würden seitdem jeder Schülergeneration vorgehalten. „Die Alten haben es immer gewusst, die Welt ist aber nicht untergegangen“, gab er den AbiturientInnen mit auf den Weg, den kritischen Geist nicht zu verlieren.
Im Sinne von Konfuzius werde man auf alle drei Wege treffen, klug zu handeln – durch Nachdenken, Nachahmen und Erfahrung. „Die Welt ist bunt und kompliziert – und das ist gut so“, gab der Bürgermeister ihnen mit: „Es ist nicht das Ende, nicht mal der Anfang, aber das Ende vom Anfang. Ich finde das schön.“
Der Vorsitzende der Schulpflegschaft, Clemens Sieben, erinnerte sich an einen Schüler, der 2006 ein T-Shirt mit der Aufschrift „Abi 2018“ getragen hatte: „Das fand ich damals schon sehr mutig“, sagte er und freute sich – gewandt an die Schüler – „dass es bei Euch geklappt hat.“ Das Ende vom Anfang.
Wo ist die Zeit geblieben?
Man habe die Schüler auf dem Weg begleitet, was ihn „einige graue Haare gekostet“ habe, gestand er schmunzelnd ein. „Wo ist die Zeit geblieben?“, äußerte er einen Gedanken, den alle Eltern im Saal teilen konnten. Ob man sich Sorgen machen müsse? „Da muss ich sagen: Nö. Ihr seid gut vorbereitet.“
Der stellvertretende Jahrgangssprecher, Luca Luyven, machte in seiner Rede – vielleicht nicht ganz ernst gemeint – klar: „Ihr gehört jetzt zur Elite der Gesellschaft.“ Das vergangene Schuljahr sei das beste seines Lebens gewesen. Mit seinen Freunden habe er zwischen Montag und Freitag mehr Zeit verbracht als mit der eigenen Familie, wandte sich Luyven direkt an seine Mitschüler: „Vielen Dank für all die wunderbaren Jahre, dass Ihr mir das Schulleben so erträglich gemacht habt.
Den musikalischen Part der Feier übernahmen dann die Schüler selbst: Hannah Müller am Klavier und Eva Kraska präsentierten im Duett „arms“ von Christina Perri. Anna Boscheinen bot am Flügel eine geradezu traumwandlerisch-romantische Interpretation des „Liebestraum n.3.“ von Franz Liszt. Und erneut Hannah Müller überzeugte mit einer gesanglich wunderbaren Version eines Songs von Alexa Feser, der sinnbildlich für das stand, was als Vision für die Zukunft aller Abiturienten am Ende stehen soll: „Das Gold von Morgen.“
Anschließend wurden die Abiturzeugnisse verteilt, wobei Schulleiter Hagedorn jeden einzelnen Schüler mit seinen besonderen Leistungen würdigte – ob nun als Schülervertreter, Streitschlichter, in der Theater-AG, bei der „Denkpause“, als MusikerIn oder für besondere Schulleistungen – wie bei Jan Eyll. Der hatte mit 1,3 Notendurchschnitt das beste Abitur abgeliefert. Am Abend ging es dann in zauberhaften Kleidern und Anzügen zur „richtigen“ Party erneut ins Bühnenhaus.

Abiturientia 2018
Das Abiturzeugnis erhielten: Max Aartsen, Sophia Aland, Lina Baumgärtner, Joris Beetz, Charlotte Blix, Anne Boscheinen, Lorena Breuer, Clara Brezinka, Myriam Cox, János Derks, Cristin Deselaers, Jan Eyll, Lena Fehlemann, Desiree Feller, Marie Flücht, Janina Gehrmann, Nils Gesthüsen, Jos Grootens, Ilirian Haliti, Anna Halmans, Leon Hebben, Carolin Hellmanns, Frederik Hendricks-Kühn, Louisa Holtmann, Michel Hornbergs, Thomas Ingenstau, Lara Jakobs, Christian Janßen, Niklas Jirousch, Aline Joosten, Matthis Keuler, Angelika Knet, Carolin Kösters, Finn Kott, Eva Kraska, Jona Krüling, Max Liebeheim, Marie Lommen, Merle Loock, Luca Luyven, Leon Maags, Jannik Marliani, Christoph Marquardt, Maximilian Merten, Tobias Metzelaers, Paul Michels, Malte Moeselagen, Monique Molderings, Hannah Müller, Rajinder Multani, Abrama Nikrandt, Cordell Nikrandt, Martin Nowak, Julius Oppermann, Yannick Pooth, Kira Reinschlüssel, Ina Ricker, Julius Riegel, Sarah Rosenetzke, Marei Schmidtmann, Henrik Schopmans, Saskia Schumann, Romy Schwarzer, Jonas Sieben, Silas Smeets, Malee Sprenger, Luca Stehr, Korbinian Steiner, Joke Stevens, Emma Tätemeyer, Lukas Teneyken, Jana Theiß, Joré Thielen, Lukas Tissen, Wiebke van Bebber, Sven van Bühren, Dominik Venmanns, Mathias Verhaelen, Laura Verhoeven, Konrad Vink, Annkatrin Waerder, Eva Widera, Nick Willems, Katharina Zorn.

Abiturientia des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums Kevelaer 2018. Foto: Axel Hundertmarck

50 Jahre nach der Entlassung

Lang, lang ist es her, dass diese Mädels miteinander die Schulbank drückten. 50 Jahre nach Entlassung aus der alten Volksschule St. Antonius trafen sich die früheren Klassenkameradinnen, um gemeinsam für einige Stunden die Schulzeit wieder aufleben zu lassen.
Alle fünf Jahre findet ein Treffen statt, bei dem in alten Erinnerungen geschwelgt wird. Gerne denken die ehemaligen Schülerinnen an die Einschulung im Jahr 1960 in der alten Marktschule zurück. Heute ist kaum vorstellbar, dass ein alter Kanonenrohrofen den Klassenraum beheizte und alle 54 Mädchen Schürzen trugen. Jungs gab es nicht in der Klasse, so wie es damals üblich war.
Bei herrlichem Sommerwetter ging es dieses Mal mit dem Fahrrad zum Schafstall nach Twisteden. Die 20 Damen hatten sich wie jedes Mal viel zu erzählen. Auch die beiden Lehrerinnen hatten es sich nicht nehmen lassen, wieder dabei zu sein.
Den Abend ausklingen ließen sie dann im Innenhof des Museums. Dort wurde herzlich gelacht und förmlich in den alten Geschichten gebadet.

Twistedener treffen sich 55 Jahre nach der Schulentlassung

55 Jahre nach ihrer Schulentlassung trafen sich die einstigen Schüler aus der ehemaligen Volksschule Twisteden zu einem Klassentreffen. „Unser letztes Klassentreffen liegt 25 Jahre zurück“, gestehen Marlene Winkels und Hannelore Coenen. Zeit, endlich ein Treffen zu organisieren.
Jahrgänge 1947/48 und 1949
Jetzt oder nie, dachten sich Marlene Winkels und Hannelore Coenen und luden die ehemaligen Twistedener Schüler der Geburtsjahrgänge 1947-1948 und 1949 zu einem Klassentreffen auf der Twistedener Minigolfanlage ein.
„Damals wurden auf Grund geringer Schülerzahlen, zwei Schul-Jahrgänge in einen Klassenraum gelegt“, erinnert sich Hannelore Coenen. Daran erinnerten sich auch die ehemaligen Volksschüler und ihre Lehrerin Irmgard Wustmans noch ganz genau.
Schon bei Kaffee und Kuchen nahm der Erinnerungsfluss kein Ende. Dieser wurde beim Besichtigen der früheren Klassenräume aber erst richtig in Schwung gebracht. Gisela Wenzke, Lehrerin an der heutigen St. Franziskus-Grundschule, führte die früheren Schüler durch das ehemalige Volksschulgebäude. „Natürlich hat sich hier durch Neu- und Anbau sehr viel getan“, berichten die Organisatoren.
Der Charme des alten Schulgebäudes, in dem heute der Offene Ganztag untergebracht ist, konnte aber erhalten bleiben und weckte beim Betreten der Räume zahlreiche Erinnerungen. „Eine Lehrerin saß immer auf dem Pult, ihre Füße stellte sie dabei auf einen Stuhl“, erinnert sich Marlene Winkels, „dabei drückte sie auch noch ihre Pickel aus“, fügt sie lachend hinzu.
Eine Leiter als Sportgerät
Sport- und Kochunterricht gab es auch. „Hinter einer Abtrennung wurde eine kleine Küche eingerichtet“, weiß Marlene Winkels zu berichten. Für den Sportunterricht seien alle Bänke und Stühle zur Seite geschoben worden. „Eine Leiter diente als Sportgerät“, sagen die Twistedener Damen mit einem Kopfschütteln und schlechte Erinnerungen an so manche sportliche Betätigung. Eine eigene Sporthalle gab es damals leider noch nicht.
Selbstgestrickte Unterhosen
Und dann waren da noch die selbstgestrickten Unterhosen. „Hellblau“, lacht Hannelore Coenen, „die kratzten fürchterlich und waren nicht zu tragen“, fügt sie humorvoll hinzu. Nach einem kurzen Besuch auf dem Friedhof, verbunden mit einem lieben Gruß an die verstorbenen Klassenkameraden, trafen sich die ehemaligen Schüler zu einem gemütlichen Abendessen im Haus Braun auf der Dorfstraße. Hier wurde noch lange erzählt und geklönt. Bei der Verabschiedung versprach man sich ein Wiedersehen in spätestens fünf Jahren.

Neuer Standort für die Schulverwaltung und das Standesamt

Im Rathaus werden wieder Möbel geschleppt und Kartons gepackt. Diesmal betreffen die Umzugsarbeiten aber nur einen kleineren Mitarbeiterkreis. Aus dem Bereich des Service-Centers ziehen das Standesamt und das Stadtmarketing am Montag, 22.06.2018, in die ehemaligen Räumlichkeiten der Deutschen Bank. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitagvormittag mit. Nach der Aufgabe der Bankfiliale wurde der Rathausanbau saniert und umgebaut. Jetzt werde sich insbesondere für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Standesamts die Situation mit dem angenehmen Wartebereich deutlich verbessern, so die Stadt.

Die Abteilung Schulen und Sport wird am Donnerstag, 28.06.2018, vom Hoogeweg 71 in die erste Etage des Rathauses am Peter-Plümpe-Platz 12 ziehen und dort die ehemaligen Büroräume vom Standesamt und vom Service-Center Stadtmarketing belegen. Hierdurch wird im Verwaltungsgebäude am Hoogeweg 71 Platz geschaffen, um den akuten Raumnotstand des Jugendamts zu entzerren.

Aufgrund der Umzugsarbeiten könne es in der kommenden Woche zu Problemen bei der Erreichbarkeit der betroffenen Bereiche kommen. Deshalb die Bitte der Verwaltung: “Bitte informieren Sie sich im Vorfeld eines Besuchs telefonisch oder über die städtischen Internetseiten www.kevelaer.de. Die bekannten Telefonnummern der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten auch nach dem Umzug weiter.”

Geänderte Öffnungszeiten für Jobcenter, Jugendamt und Soziales

Ab dem 01.07.2018 gelten für das Verwaltungsgebäude am Hoogeweg 71 und die Arbeitsvermittlung im Alten Rathaus im übrigen die folgenden neuen Öffnungszeiten:

Montags, donnerstags und freitags         09:00 – 12:00 Uhr.

Auch dies teilte die Stadtverwaltung am Freitagvormittag mit.

Beratungsgespräche und Vorsprachen für das Jobcenter, die Abteilung Soziales und das Jugendamt seien nach vorheriger Absprache mit der Sachbearbeiterin oder dem Sachbearbeiter jedoch auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Die Verwaltung schreibt: “Rufen Sie an und vereinbaren Sie einen Termin. Von einer terminierten  Sachbearbeitung profitieren auch Sie, da sich Ihre Ansprechpartnerin oder Ihr Ansprechpartner beim Jobcenter auf das Gespräch vorbereiten und Sie besser beraten kann, Sie verkürzte Wartezeiten haben und ein weitestgehend störungsfreies Gespräch führen können.”
Außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten sind die Verwaltungsgebäude jetzt geschlossen. Besucherinnen und Besucher, mit denen im Vorfeld ein Termin vereinbart wurde, können sich über die Außenklingel bei ihrer Sachbearbeitung melden und werden von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter an der Eingangstüre abgeholt. Besuche, die im Vorfeld nicht angemeldet wurden, können außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten leider nicht berücksichtigt werden.

Besuch aus Südamerika

Kevelaer ist ein international geprägter Ort, vor allem durch die Nähe zu den Niederlanden und durch die Wallfahrt. Doch auch aus anderen Ländern und anderen Gründen besuchen immer wieder Menschen die niederrheinische Stadt – so wie Isabela.

Isabela Soto Valezuela ist 15 Jahre alt und kommt aus Kolumbien. Dort geht sie auf eine deutsche Auslandsschule, das Colégio Andino. Mit vier Jahren kam sie in den Kindergarten, der zur Schule gehört. „Man muss einen Test machen, ob man in die Schule gehen darf“, erzählt Isabela. Im Kindergarten fing dann langsam der Deutschunterricht an. „Wir haben keine besondere Bindung zu Deutschland, aber meine Tante hat vorgeschlagen, dass ich auf die Schule gehe, da sie selbst diese Schule als Schülerin besuchte.“

Schuluniformen

Mittlerweile ist Isabela in der neunten Klasse. Der Unterricht ist, Fremdsprachen ausgenommen, nur auf Deutsch. „In Kolumbien haben wir eine Schuluniform. Das finde ich besser, da man dann immer weiß, was man anziehen muss und nicht so viel darüber nachdenken muss“, begründet die Kolumbianerin. Das Colégio Andino ist viel größer als das Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Es hat ca. 2.000 Schüler. Im Gegensatz dazu hat das Kardinal-von-Galen-Gymnasium nur ca. 700. Außerdem beginnt der Unterricht um 7.20 Uhr und endet um 14.50 Uhr. Danach gibt es aber noch viele AGs wie zum Beispiel ein Schulorchester, Kochen, Fechten oder andere Sportarten.

Da es in der neunten oder zehnten Klasse ein Austauschprogramm gibt, ist Isabela jetzt seit dem 21. April für zweieinhalb Monate in Deutschland. „Deutschland ist ein tolles Land! Ich mag vor allem Berlin, Düsseldorf, Hamburg und natürlich Kevelaer“, sagt Isabela. Sie mag alle Personen, die sie kennengelernt hat, und dass man überall so schnell und einfach hinkommt, vor allem mit dem Fahrrad. „Am meisten vermisse ich meine Freunde, Familie und auch meine Schule generell.“

Typisches Essen

Große Unterschiede sieht sie aber nicht, nur kleine Sachen wie zum Beispiel die Unterschiede beim Essen. „Ich finde das Essen in Kolumbien viel besser als in Deutschland!“, betont Isabela. In Kolumbien isst man mehr Eier und in Deutschland dafür viel mehr Brot. Brot ist in Kolumbien nur eine Beilage. Typische Gerichte in Kolumbien sind zum Beispiel Arepas (Maisfladen), Empanadas (gefüllte Teigtaschen) und Bandeja paisa (eine bunte Platte mit Fleisch, Reis, Bohnen, Ei und mehr). „Das ist alles sehr lecker“, findet Isabela.

Jetzt ist die Zeit in Deutschland für die 15-Jährige schon fast vorbei. Anfang Juli fliegt sie wieder zurück nach Kolumbien. Sie freut sich auf den Rückbesuch ihrer Gastschwester Mareike Aretz im Herbst in Kolumbien, ebenfalls für zweieinhalb Monate. „Wir hoffen, dass sie viele schöne Erfahrungen hier gesammelt hat, und dass sie ihre Zeit in Deutschland nie vergessen wird“, resümiert Isabelas Gastfamilie.

Mareike Aretz

Vorbereitet auf die Zeit danach

Schulleiter Karl Hagedorn war die Freude anzusehen, als er den 47 jungen Schülerinnen und Schülern der Stufen 7 bis Q 2 des Kardinal-von Galen-Gymnasiums die Zertifikate für ihre abgeleisteten Sprachübungen in der Präsenzbibilothek des Gymnasius übergeben durfte.
„Humanistische Bildung gehört zu unserem Auftrag und die Vermittlung von Sprache als Katalysator europäischer Verständigung“, gratulierte der Schulleiter den jungen Leuten für ihr Engagement abseits des normalen Unterrichts.

Die Schüler hatten für die Sprachen Englisch und Französisch Sprachzertifikate erworben, zum einen das „Cambridge for Schools“-Zertifikate FCE und CAE und zum anderen das DELF (Diplome d´etudes en langue francais)-Diplom des „Institut Francais“ mit den diversen Niveaus A1, A2, B1 und B 2 und das „Cambridge for Schools“-Zertifikate FCE und CAE.

In beiden Fällen handele es sich um Zertifikate, die dem Europäischen Referenzrahmen entsprechen, unterstrichen die beiden Lehrerinnen Katrin Boland (Englisch) und Rita Aretz-Richter. „Insbesondere in den Niederlanden und England verlangt man an den Unis oft den CAE“, erläuterte Boland, wie sinnvoll die Zeitinvestitionen für die Schüler tatsächlich ist. „Das machen viele Schüler also schon gezielt, um ihre Qualifikation für die Universität zu erreichen.“ Im Abitur komme dieser europäische Rahmen verstärkt zum Tragen.

„Wortschaftsarbeit, Redewendungen, authentisches Material zu haben, ist da wichtig.“
„Das Ganze hier haben wir vor dreieinhalb Jahren begonnen“, so Boland. Die 22 Englisch-Schüler wurden am Xantener Stiftsgymnasium in den Bereichen „Speaking“, „Listening“, „Reading and Use of English“ sowie „Writing“ in Kooperation mit der VHS-Düsseldorf geprüft. Auch im Französischen erfolgte für die 25 Schüler nach gut einem Dreivierteljahr eine Prüfung am Krefelder Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in den vier Sprachkompetenzen Hörverstehen, Schreiben, Leseverstehen und Sprechen, erklärte Rita Aretz-Richter.

„Das fängt vom Niveau her mit A1 an, was der siebten Klasse nach eineinhalb Jahren Französisch entspricht und geht bis zum B2, was der Oberstufe gleichkommt. Da haben wir diesmal aber eine Lücke“, so die Pädagogin.

Der Stoff sei sehr „lebensbezogen“ ausgerichtet, mit der Wahrnehmung von Metro-Durchsagen und Situationen wie Einkaufen oder Umtauschen. Die Schüler erhalten ein Diplom von einer außerschulischen Institution. „Das ist auch für uns Lehrer eine gute Bestätigung, dass wir sie gut vorbereitet haben,“ sagte Aretz-Richter.

Den Effekt auf das weitere schulische Lernen gelte es auch nicht zu unterschätzen, ergänze die Franzözischlehrerin: „Die DELF-Schüler trauen sich, mehr im Unterricht zu sprechen und wählen das Fach oft in der Oberstufe.“

Der neue „Fritz“ kann helfen

Es war ein kleiner, aber feiner Kreis aus den Lehrkräften und der Schulleitung der Pädagogen der OGS Hubertusschule, den Dozenten der „Hogeschool van Arnhem en Nimwegen“, die sich dem kleinen Vortragsraum zusammengefunden hatten, um dem Vortrag der vier Bachelor-Anwärterinnen zu lauschen.
Corinna Canters, Birte Schmidt, Dorothee Meyer und Nane Raben waren die vier wichtigsten Personen an diesem Nachmittag. Denn die jungen Sozialpädagogik-Studentinnen Anfang 20 aus Straelen, Kleve, Geldern und Isselburg-Anholt hatten sich im Rahmen einer viermonatigen Vor-Ort-Arbeit das Thema „Förderung der sprachlichen Bildung von Kindern“ auf die Fahnen geschrieben und durften jetzt das Ergebnis ihrer Arbeit offiziell präsentieren.
Oft Austausch
„Die haben uns im letzten Jahr angesprochen. Birte ist hier zur Schule gegangen, ihre Mutter ist uns von früher als Schulsekretärin vertraut“, erläuterte die Leiterin des Offenen Ganztags, Annette Erretkamps, wie es zu dem Kontakt gekommen war. „Wir freuen uns über Impulse von außen. Es ist uns ein großes Anliegen, junge Menschen auf dem Weg in das „(Berufs-)Leben zu begleiten und die Zeit zu reflektieren. Da gab es oft Austausch.“
Zunächst war es nur um das Leseverständnis gegangen, das für viele Kinder eine Baustelle ist. „Damit war der Dozent aber als Zwischenergebnis nicht zufrieden – und so haben wir auf dem Weg auch die Höhen und Tiefen mitbekommen.“ Und so kam es zur Erweiterung des Themas.
Anhand eines kleinen Videofilmes zeigten die jungen Frauen in unterschiedlichen Dialogszenen, wie sie sich in Gesprächen dem Thema angenähert hatten.
Da wurde deutlich, dass die Kinder zu 50 Prozent aus bildungsfernen Schichten kommen, ein Migrantenanteil von 36 Prozent im Offenen Ganztag besteht und viele nicht von zu Hause aus gefördert werden können.
So kam dann die Frage zur Sprache, wie man das Literatur- und Leseverständnis spielerisch fördern kann – gemessen an der Tatsache, dass 55 von 68 Kindern gerne mit Freunden und davon fast alle gerne draußen spielen. Von den Mitarbeitern sei dann der Wunsch nach einem vereinheitlichen Rahmen für so eine Förderung gekommen.
Das Ergebnis war das dann offiziell „in einem Rahmen“ gesetzte und so auch präsentierte Handbuch „Fritz“, das für „Förderung, Sprache, Bildung, Gleichgewicht und Zusammenhalt“ steht. „Es geht uns darum, da wieder ein Gleichgewicht herzustellen“, so der Tenor.
In dem Handbuch finden sich für die Mitarbeiter sieben Orientierungspunkte – so unter anderem „meine Geschichte“, „meine Ziele“, „meine Versicherung, nachhaltig zu bleiben“ oder auch „Methoden“. Wichtig sei das Anpassen an die Zielgruppe gewesen, so Birte Schmidt.
Was in den Alltag passt
Unter „Methoden“ finden sich solche Hinweise wie der einer (Vor-)Leserunde mit Ehrenamtlern in kleinen Gruppen oder Bewegungsspiele wie Staffellauf, bei dem jedes Kind ein Stück läuft, eine Begriffskarte holt, zurückrennt und seiner Gruppe den Begriff erklärt, um so kognitive Denkprozesse in Gang zu bringen.
Das Buch könne zum festen Bestandteil von Teamsitzungen werden, Punkte könnten fest beschlossen, aber auch immer wieder verändert werden. „Es waren einheitliche Standards erwünscht, aber etwas, was in den Alltag passt“, so die Botschaft der vier.
Fachleute
Das kam bei den Fachleuten jedenfalls an. „Wir haben gemerkt, mit wie viel Feuereifer sie zu Werke gegangen sind. Toll, dass es ein Ergebnis gegeben hat. Wir werden sehen , wie es im Alltag wirkt, aber es scheint alltagstauglich“, bedankte sich Ogata-Leiterin Erretkamps mit Blumen und einer Tasse für den Einsatz.
Auch die Lehrkräfte blätterten im Rahmen der sich anschließenden kleinen Getränke- und Kuchenrunde in dem Werk. „Da können wir uns jetzt mit „austoben“. Das ist sicher alles machbar“, meinte Mitarbeiterin Ruth Gellings.
Und auch Albert Sanders, Dozent an der Hochschule, fand anerkennende Worte . „Wir machen ein praxisorientiertes Studium. Studenten sollen lernen, den Rahmen zu sprengen. Und sie müssen immer untersuchen, welche Fragen oder Probleme eigentlich hinter den Fragen der Schule stecken. Und das hat die Gruppe hier sehr, sehr gut gemacht.“

Die Kreativität fördern

Die Unter- und Mittelstufe des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums bereitet sich mit Theaterproben und Kulissenfertigung auf ihre Aufführungen am Mittwoch, 13. Juni, vor.
In dem Fahrradkeller des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums war konzentriertes Malen, Zuschneiden und Basteln angesagt.

Neun Schüler der Mittelstufe nahmen die Pinsel in die Hand, verlegten Fleecetapeten zum Ausmalen und arbeiteten sich durch die diversen Kulissenwände, die für die beiden Schulauffführungen am 13. Juni gebraucht werden.

„Und hier malen die Schüler die goldenen Flaggen für das Unterstufenstück aus – die goldene Flagge ist für Lummerland und für die Chinesen steht der Drache“, erläuterte Ricarda Corbach, Lehrerin für Chemie und Deutsch und seit zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit Coersmeier für die Theater-AGs verantwortlich.

Bestimmt fünf, sechs Jahre gebe es jetzt schon die Unterstufen-Theater-AG. Corbach hatte im vergangenen Jahr dann eine Gruppe für die Mittelstufen gegründet. „Es sollte für diese Jahrgänge auch was geben“, war es für die Pädagogin der Impuls, da tätig zu werden.
Im vergangenen Jahr hatte die Oberstufe den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare inszeniert. „Das war den Eltern zu „schwere Kost“, hatte sie sich angesichts dieser Rückkopplung für 2018 etwas anderes überlegt. „Die Augsburger Puppenkiste wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und da kam mir die Idee, zwei Stücke zusammenzubringen.“
Jim Knopf, Lukas und Urmel

Und so werden am 13. Juni von den jüngeren Schülern zunächst „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zu sehen sein – und danach von den „Größeren“ dann „Urmel aus dem Eis“ aufgeführt.

Sina, Cathleen, Zoe und Mareike malten dafür an den Strandhütten und machten sich dann auch später an das Ausmalen eines „Vulkans“. „Das Gruppenfeeling ist einfach toll, man hat hier schon viele Bekannte gefunden und es ist ein guter Ausgleich zur Schule“, meinte die 15-jährige Sina, die in dem Stück „Wawa“ den „Waran“ spielt. „Da muss ich mir erstmal noch Stoff für das Kostüm kaufen. Aber Text lernen geht bei mir voll schnell.“

Ähnlich wie sie sah es die 13-jährige Cathleen: „Die Gruppe ist sehr gut, es ist stufenübergreifend – und es macht Spass, Theater zu spielen.“ Und Zoe ergänzte: „Es ist was Kreatives und was für mich. Und wir können dabei alles rauslassen.“

In nächster Zeit sind dann noch verstärkt Proben angesagt. „Zwei Langproben und in der Woche vor der Aufführung von Montag bis Mittwoch“, ist Corbach aber zuversichtlich, dass es zwei schöne Aufführungen werden.

Sechs ehemalige Hauptschüler erinnern sich: „Das waren Zeiten!“

Wenn sich Johannes „Jean“ Kamps an seine Hauptschulzeit erinnert, dann huscht ihm ein Lächeln über die Lippen. „Das war für mich das Salz in der Suppe“, schwärmt der heute 63-jährige Bestatter von der Zeit, als er 1965 in die Antonius-Volksschule an der Biegstraße kam, die dann 1968 erst Hauptschule Süd und ab 1970 Theodor-Heuss-Hauptschule wurde. „Es war wild, weil wir Mädchen in der Klasse hatten – und was für welche“, erzählte er beim Treffen einiger Ehemaliger bei Angelika Achten am Schravelner Niersweg, die alle aus ganz unterschiedlichen „Schülergenerationen“ bestanden, um über ihre Erfahrungen zu berichten. „Da gab es ja noch die Hauswirtschaftslehre für die Mädchen – da kamen wir dann in der Pause naschen.“ Und es gab auch sowas Ähnliches wie „G8 vorgezogen“, erinnerte er sich. „Wir hatten früher ein Kurzschuljahr, haben in einem Jahr zwei gemacht.“
Viele junge Lehrer waren damals dabei – „Winfried Janssen, Uli Knepper, Fräulein Kanders, die jetzige Frau Valentin. Die hatte so einen Silberblick, die konnte Mittwochs beide Sonntage sehen“, brachte er damit die Runde zum Lachen. Daneben gab es aber auch noch Persönlichkeiten aus der Kriegsgeneration wie den damaligen Rektor Albert Pannen. „Alte Schule – Zucht und Ordnung. Da gab´s auch noch Finger schrubben.“
Birgitt Jahnke kam 1974 auf die damalige Theodor-Heuss-Hauptschule, neben der Edith-Stein die zweite Hauptschule, die später dann auf der Hüls in einem Komplex zusammenkamen und 2004 letztendlich als eine Hauptschule zusammengelegt wurde. „Ich hatte ein Jahr Biegstraße und dann ging es auf die Hüls.“
Bei ihr vollzog sich der Generationswechsel der Lehrerschaft. „Bei Pannen mussste man antreten, wenn man zuviel gequatscht hatte. Bei uns wurde das dann aber viel lockerer. Da begann es dann, dass Lehrer wie Ralph Lenniger auch schon mal auf den Feten mit dabei waren.“ Wobei eines damals schon ersichtlich war: Auch wenn alle Schüler inklusive der Gymnasiasten später in einem Schulkomplex waren. „Die jeweiligen Schüler wollten nichts voneinander wissen. Edith-Stein war Edith-Stein. Und die Gymnasiasten galten als die mit der „Nase hoch.“ Robert Achten war wie seine Frau Angelika von 1984 bis 1990 auf der Theodor-Heuss-Hauptschule. „Damals konnte ich mit der nix anfangen, das war eine echte Streberin damals“, konnten beide darüber im Nachhinein entspannt lachen. „Man hat damals viel mit den Klassenkameraden unternommen“, lautete auch Angelika Achtens Erfahrung, dass es einen guten Klassenverbund gab. Auch Kathrin van Ditzhuysen war ein „Theodor-Heuss“-Kind, kam 1995 dorthin. „Das war eine Umstellung – von zwölf Leuten in der Grundschule auf eine so große Schule mit vielen Kindern.“
Sie erinnerte sich an „Thunfischbrötchen mit Creme“ auf dem Schulhof und „viele Chaoten in der Klasse“ und daran, wie sie zum Abschluss die Rede für alle gehalten hatte. „Ich hab die ganze Zeit vergessen, Luft zu holen.“ Der Rektor Winfried Janssen sei durchaus streng gewesen. „Er konnte laut werden, wenn es notwendig war.“
Sabrina Koenen war die Einzige in der Runde, die – von 1997 bis 2001 – auf der Edith-Stein-Hauptschule war – und sich an pfeiferauchende Lehrer im Unterricht, abgeschriebene Deutscharbeiten und die klar abgegrenzten Identitäten beider Hauptschulen erinnerte. „Man hat immer gesagt, meine Schule ist besser. Das ist wie Schalke und Gladbach: man mag sich nicht, respektiert sich aber trotzdem.“
Bei allen klang das Bedauern über das baldige Ende der Hauptschule 2019 schon durch. Auf die Feier am 23. Juni freuen sich aber alle, um wieder alte Freunde sehen zu können.