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Modulbauweise für die Gesamtschule in Kevelaer

Die Umgestaltung des Kevelaerer Schulzentrums nimmt Gestalt an. Vergangene Woche hat der Ausschuss für Gebäudemanagement bei nur einer Enthaltung grünes Licht dafür gegeben, das neue Verwaltungsgebäude für die Gesamtschule in Modulbauweise zu planen.

Vor der Entscheidung hatte Michael van Ooyen, dessen Büro Ende Dezember 2017 vom Kevelaerer Rat mit den Architekturleistungen zum Umbau und zur Erweiterung des Schulzentrums und zum Neubau des Verwaltungsgebäudes beauftragt worden war, ausführlich diese Technik und deren Vorteile dargestellt. „Wir sind in einer guten Vorplanungsphase, um Ihnen das vorzustellen und das Okay von Ihnen zu kriegen“, unterstrich Peter Reffeling von der Stadtverwaltung, warum die Diskussion bereits zu diese Zeitpunkt geführt wurde.

Van Ooyen beschrieb zunächst grob die Gestalt des kompakten, mit Klinkern versetzten, quadratischen zweigeschossigen Gebäudes mit Wartezimmer, Elternsprechzimmer, Sekretariat, Sanitärbereich, Drucker- und Technikraum im Erdgeschoss. Ins Obergeschoss sollen ein Besprechungsraum, ein Raum für die Sozialarbeiter mit Trennwand für große Konferenzen, Behinderten-WC und Toilette kommen. „Der Grundriss ist so gestaltet, dass eine Modulbauweise möglich ist“, machte van Ooyen deutlich.

Er zeigte Bilder von Transportbandlinien, auf denen die Stahlrahmenkonstruktionen dann gefertigt werden. „Bis zu 70 Prozent der Bauleistung vollziehen sich im Werk“, erklärte er. Die so gefertigten Elemente würden dann vor Ort transportiert und mit einem Kran versetzt.

Die Bauweise bringe eine erhöhte Kosten- und Terminsicherheit mit sich, die Bauzeit verringere sich um 50 Prozent von zwölf auf sechs Monate und man können mit geringeren Lebenszykluskosten rechnen. Und dadurch, dass die Firmen viel vorbereiten, reduziere sich die Zahl der Ausschreibungen und Vergaben.

Als Nachteil führte er ins Feld, dass „ortsansässige Firmen wohl nicht berücksichtigt werden“ können. Dieser Punkt war im Anschluss an den Vortrag der zentrale Gegenstand der Diskussion. „Wir werden zustimmen, trotz Grummeln wegen der örtlichen Handwerker“, äußerte Hubert van Meegen (CDU) sein Bedauern.

Herstellung und Finanzierungskosten seien ja gleich, aber er sehe die Vorteile bei der Entsorgung und den Lebenszykluskosten. Außerdem fragte van Meegen nach Referenzen. Man werde von Firmen von Krefeld bis München überrannt, die „uns Bücher von Referenzen zur Verfügung“ stellten, machte Reffeling deutlich. Beim Besuch einer Schule in Dortmund sei er positiv überrascht worden, dass diese Modulbauweise genauso wie der Massivbau Aspekte wie Nachtauskühlung, Lärm- und Schallschutz berücksichtige. Und man vermeide eine dauerhafte Großbaustelle.

Heinz-Josef van Aaken (KBV) zeigte sich „reserviert gegenüber dem Vorschlag“, kritisierte, dass die „ortsansässigen Handwerker zu Montageknechten“ und lediglich Auftragnehmer für Wartungsarbeiten an den Einheiten würden. Man solle die Wirtschaftsförderung für den ländlichen Raum im Auge behalten. „Und die findet in kleinen Betrieben statt, nicht auf solchen Montagestraßen“. Der einzige Vorteil sei die Zeitersparnis.

Der Zeitvorteil war auch für Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne) und Heinz Ermers (SPD) ausschlaggebend. Und Jürgen Hendricks (FDP) überzeugte, dass es nur ein zentrales Vergabeverfahren gebe.

50 Jahre Hubertusschule

Mit einem Gottesdienst in der Basilika, einem Festakt in der Turnhalle, Aktionen in der Schule und einem Abschluss am Heiligen Hubertus auf dem Schulhof feierte die Katholische St.-Hubertus-Grundschule Kevelaer ihr 50-jähriges Bestehen.

Nicht nur der ehemalige Schüler Bürgermeister Dr. Dominik Pichler war anwesend. Schulleiterin Helga Dückers-Janßen konnte auch zahlreiche andere Ehrengäste begrüßen: weitere Vertreter der Stadt, der Caritas als Träger der OGS, ehemalige Kollegen und Schüler sowie zahlreiche Eltern und Großeltern der momentanen Schulkinder. Mit vielen Ideen und zeitintensiver Vorbereitung hatte das Kollegium mit den Schülerinnen und Schülern ein buntes und abwechslungsreiches sowie umfassend informierendes Programm zusammengestellt, und so verbrachten alle unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Stärke – Gemeinsam sind wir Hubertus“ einen schönen Tag.

Ein Kreuz für die Schule

In der Basilika begrüßten Domkapitular Gregor Kauling und Kaplan Christoph Schwerhoff die Schulgemeinde und unter ihnen besonders den ehemaligen Kaplan und Schulseelsorger Markus Trautmann, der extra aus seiner Pfarrei in Dülmen angereist war. Kauling dankte den Kindern für das wunderbar gestaltete Kreuz, welches sie vor den Altar gestellt hatten und das die große Vielfalt widerspiegelte, die die Schule mit ihren Kindern besitzt. „Es wird in der Schule hängen und jeden daran erinnern: Ich war bei dem 50. Geburtstag der Schule dabei, als wir uns unter den Segen gestellt haben, den die Mutter Gottes und der Heilige Hubertus für uns bei Gott erbitten mögen.“

Musikalisch gestalteten Sebastian Piel und die Bläsergruppe vom Hegering Kevelaer-Weeze den Gottesdienst. Die Legende vom Heiligen Hubertus wurde von einigen Kindern sehr anschaulich und gekonnt vorgeführt. Hierbei war für jeden zu erkennen, dass Hubertus die Waffen (auch die Waffen im Kopf) niederlegt und Frieden gestiftet werden soll, damit Menschen – auch in der Hubertusschule – zueinander geführt werden können.

Ein Überraschungslied

Bei einem Empfang wurden an die Schulleiterin einige Geschenke übergeben, so auch von Maria van Meegen, die im Namen aller Kindergärten ein Päckchen überreichte.
In der Turnhalle hatten sich gut 400 Gäste und Schüler versammelt, als der Bürgermeister als Vertreter des Schulträgers einen bunten Kunstdruck von Ottmar Alt überreichte. Gabriele Neuhaus und Sandra Königs hatten mit den Kindern ein Theaterstück eingeübt. Hier wurde gezeigt, wie Schule vor 100 Jahren ausgesehen hat. Guten Morgen, Fräulein Lehrerin, jawohl, Fräulein Lehrerin, zur Strafe auf Brennholz knien, in der Ecke stehen oder mit dem Zeigestock auf die Finger geschlagen werden – so war das damals. Alte Pausenspiele wie Seilchenspringen, Gummitwist und Murmelwerfen wurden von anderen Kindern gezeigt, Kinderrechte worden vorgetragen und die Hubertus-Reporter berichteten. Andere Projektgruppen präsentierten Sticken, Schulmaterialien herstellen, Schreiben wie früher und „Klassenräume im Schuhkarton“. Ein Schulfilm wurde gezeigt, und als besondere Überraschung hatte Hubert Lemken, ehemaliger Schüler, der auch ein Enkelkind an der Schule hat, ein Lied zum Jubiläum geschrieben. Dies wurde dann mit allen gesungen: „Hubertusschule Kevelaer, dir gratulieren wir.“

Volle Turnhalle beim Festakt mit Theaterstück. (Foto: JvdH)

Volle Turnhalle beim Festakt mit Theaterstück. (Foto: JvdH)

Einbruch in Hubertusschule

In der Zeit zwischen Mittwoch, 16.30 Uhr, und Donnerstag (18. Oktober 2018), 07.25 Uhr, drangen unbekannte Täter in zwei Gebäude einer Schule an der Hubertusstraße ein. Zum einen hebelten sie ein Fenster am Hauptgebäude auf, zum anderen eine Notausgangstür an einem für den Unterricht genutzten Containerbau. Im Hauptgebäude brachen die Täter zudem mehrere Innentüren auf und durchwühlten die Räume nach Diebesgut. Entwendet wurde eine Fotokamera, zur weiteren Beute konnten noch keine Angaben gemacht werden.

Hinweise zu verdächtigen Personen bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823 1080.

Michael Cuypers gestorben

Michael Cuypers, geboren am 6.2.1956, ist nach kurzer aber schwerer Erkrankung am 14.10.2018 verstorben. Der Direktor der Gesamtschule Kevelaer-Weeze war bis zum Sommer 2014 Rektor der Städtischen Realschule Kevelaer. Bereits seit dem Jahr 1987 war er als Lehrer, Konrektor und Schulleiter in Kevelaer tätig. Zuvor hat er vier Jahre in Düsseldorf gearbeitet. Seine Unterrichtsfächer waren Mathematik, Naturwissenschaften, Biologie und Musik. Michael Cuypers wohnt in Issum, war verheiratet und hinterlässt neben der Witwe zwei erwachsene Töchter.

Wie kaum ein anderer prägte er über die Jahre den Lebensweg Kevelaerer Schülerinnen und Schüler. „Ich verspreche Euch und Ihnen, dass mein persönlicher Einsatz in Zukunft ganz im Dienst der Entwicklung unserer Schule stehen wird“, kündigte er bei der Antrittsrede als Schulleiters am 31.01.2011 im Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer an. Und diese Ankündigung setzte er auf breiter Ebene um. Neben vielen weiteren Akzenten die er setzte, prägte der Impuls den er im Fach Musik (dies hatte er nicht studiert und nur durch die nachträgliche Zertifizierung unterrichten koönnen) und für eine Theater-, Tanz- und Musik AG gab das Bild der Schule nach außen. Den jährlichen Musicals, deren musikalischen Aufbau er selbst erarbeitete, wurde jedes Jahr schon entgegengefiebert und das Musical im nächsten Jahr trägt passender Weise den Titel „We want you!!!“. Kaum vorstellbar, dass Cuypers dann nicht vor dem Schulorchester stehen und die musikalische Leitung haben wird.

Christoph Feldmann, stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule Kevelaer-Weeze erklärte in einem Statement: „Michael Cuypers hat die Schule mit gutem Gespür für alle Beteiligten aufgebaut. Ihm war es wichtig, Schüler, Lehrer und Eltern an einen Tisch zu holen um mit ihnen zusammen die Schule zu entwickeln. Er war ein weltoffener Visionär ohne Schranken im Kopf und von allen hoch angesehen und geschätzt. Dabei war er offen für neue Ideen, wertschätzend und stilvoll im Umgang mit seinem Gegenüber. Seine Werte sprach er nicht nur aus, sondern lebte sie verlässlich vor. Mit einem großen Herz und voller Leidenschaft arbeitete er schülernah, mit großem pädagogischen Geschick, dialogisch und immer beherrscht. Er hat sich bis kurz vor seinem Tod noch informieren lassen, was an `seiner Schule´ passierte. Er hat seinen Beruf und die Schule geliebt.“

Auch außerhalb der Schule war Michael Cuypers ein sehr aktiver Mensch. Bei „Lichters Schnitzeljagd“, einer Sendung des WDR-Fernsehens mit Horst Lichter, präsentierte er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Achim „Beschwipstes Kalbskotelett zu frischem Spinat“.

Im Verein Geschichte und Mundart im Kreis Kleve, „För Land en Lüj“ war er Mitglied und nach unterschiedlichen Aufgaben zuletzt Beisitzer des erweiterten Vorstandes.
Als er in Neuss studierte, gründete er die Band „Et loept“, war neben seinem Bruder Achim, Dr. Bernd Rolf, Gerhard Jansen und Monika Mikolaiczik Gründungsmitglied der Musikgruppe „Moyland“ (traditionelle Folklore aus Irland, Schottland und der Bretagne) und war nach deren Auflösung Gründer und Frontman (Gitarre, Akkordeon und Gesang) der Band „Ratatouije“. Er engagierte sich in der Kulturscheune Sevelen, wo er mit seinem Freund und Mitstreiter Hubert Engels einen philosophischen Gesprächskreis leitete, in dem über Werte in der Gesellschaft nachgedacht wurde.

Unter anderem als langjähriger Vorsitzender des KulturKreis Issum arbeitete er auf ehrenamtlicher Basis im diesem Bereich und prägte so entscheidend das Kulturleben am Niederrhein. Hierzu gehört insbesondere auch der Erhalt und die Belebung des „Weißen Häuschen“ in Issum. Ziel ist die Bewahrung der einzigartigen Atmosphäre des schönen Gebäudes mit seinem Garten. Mit seiner Ehefrau Mechtild, die verantwortlich für die Initiative steht, hat er mit viel Herzblut einiges auf den Weg gebracht. So finden dort fortlaufend Kulturveranstaltungen statt.

Mit Michael Cuypers verliert Kevelaer und der ganze Niederrhein einen beeindruckenden Menschen, der sich stets für Mitmenschlichkeit, die Entwicklung von Menschen und für die Kultur eingesetzt hat. Das Kevelaerer Blatt wünscht der Familie und allen, die ihn ein Stück seines Weges begleiten durften, viel Kraft.

“Das war vor dem Beamer”

Es soll ja ganze Grundschulklassen geben, die im Unterricht nicht mehr Heft und Füller vor sich liegen haben, sondern Tablet und Eingabestift. Und wenn der Lehrer mal was an die Tafel schreibt, dann ist die nicht mehr grün und die Kreide kreischt in höchsten Tönen – nein, auch das “Whiteboard” ist schon weit verbreitet. Höchste Zeit also, sich zu fragen, wie sich die Präsentationsformen in der Schule verändert haben. “Das war vor dem Beamer” zeigt das Niederrheinische Museum Kevelaer vom 7. Oktober bis 2. Dezember: “Schulwandkarten in ihrer kulturhistorischen Bedeutung”.

Zumindest die älteren Eleven werden sich noch gut an sie erinnern. Ob die große Weltkarte im Erdkunde-Unterricht, das “Periodensystem” in der Chemie oder die Darstellung des für manchen ebenso sperrigen “Kleinen Einmaleins”. Aber auch längst ausgemusterte Schulfächer hinterlassen in der Ausstellung ihre Spuren, etwa die Hauswirtschaft, bei der man sich über Nahrungsmittel wie zum Beispiel Lebertran belehren lassen darf, die heuer ihr Verfallsdatum in der gesunden Ernährung längst überschritten haben.

Die Sonder-Ausstellung ist unterteilt in mehrere “Klassenräume”, in denen auch Tische und Bänke einladen, mal wieder buchstäblich die Schulbank zu drücken. Eröffnung ist am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr, im Museumsfoyer. (weiterer Bericht im Kevelaerer Blatt folgt)

„Macht die Augen auf!“

Evi (Athena Riegel), ihr Freund Stefan (Annika Schwartges) und Kai (Romina Höhn) sind in dem von der Theater-AG des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums inszenierten Sabrina-Gabler-Stück „Endstation“ ein verschworenes Trio an ihrer Schule.
Was alle drei eint, ist ihre Rolle als Außenseiter in der Schule – von den „Angesagten“ um die coolen Handballer mit Alex (Cellina Hardt) als angeberischem Star werden sie offen verbal gemobbt, in Verlaufe des Stücks sogar tätlich angegriffen und erniedrigt.
Zwei Hippie-Mädels kommen zwar mit Evi in Kontakt, aber wollen den nur entwickeln, wenn sie sich von den beiden „Losern“ verabschiedet. „Die haben doch einen IQ wie eine Bockwurst“, sagt Jessica (Oliwia Puzik).
Und Kai mag seine Mitschülerin Britta (Monika Sodlanovska), die sich aber nicht aus dem Gruppenzwang herausbewegen kann – und wird dafür verprügelt, nur weil er mit ihr am Tisch geredet hat.
Richtig ernst genommen werden alle drei von niemandem – der Lehrer Becker (Sascha Koziol) ist überlastet „von sechs Schulklassen, von denen ich mir nicht mal alle Namen merken kann“ und lässt sich im Konfliktfall von den Sprachrohren der Klasse beeinflussen.
Die Schulpsychologin (Alexandra Beckedahl) spricht nach einem Gespräch mit Stefan von einem „frustrierten Jugendlichen“, der die Schuld immer bei den anderen sucht. Dabei hat er nur versucht, die anderen davon abzuhalten, seine Freundin zu betatschen. Eine Mitschülerin filmt das Ganze sogar mit dem Handy.
Und auch die Eltern, die im Dunkel aus dem „Off“ zu dem jeweiligen Jugendlichen sprechen, zeigen kein Verständnis für ihr Verhalten – so wie Evis Eltern, die sich „enttäuscht“ über das Fehlverhalten der Tochter zeigen, die aber eigentlich doch gar nichts getan an. Dabei werden die Jugendlichen isoliert im Scheinwerferlicht inszeniert wie Angeklagte, die vor Gericht stehen.
Ohne jegliche Unterstützung von irgend einer Seite, greifen die beiden Jungen Stefan und Kai schließlich zum Äußersten. „Wir machen der Sache ein Ende! Wir werden uns rächen, dann können Sie uns nicht mehr übersehen, uns schlecht behandeln. Sie sollen am eigenen Leib erfahren, was sie uns angetan haben“, sagen sie – und besorgen sich eine Pistole.
Dazu basteln sie sich Sprengstoff, stürmen in die Party für die Handball-Meisterschaft, erschießen einige Schüler. Stefan erschießt sich, und Kai nimmt den Jungen, der mit Britta kam, mit Sprengstoff mit in den Tod.
Am Ende verweigern die Überlebenden der Katastrofe, für die Taten mit in Haftung genommen zu werden. „Wir konnten es nicht verhindern“, sagen die Mitschüler, der Lehrer, die Psychologin.
„Jeder war zu feige, Verantwortung zu übernehmen“, bringt Evi den Kern des Stücks auf den Punkt. „Die Tat war ein Hilfeschrei in der Hoffung, dass sie es verstehen“, wandte sie sich direkt ans Publikum: „Und mal ehrlich: wie gut kennen Sie ihr Kind ?“
Seit dem Herbst vergangenen Jahres hatte die von Oliver Verheyen und Eva Cepok geleitete Gruppe nach einem Stoff gesucht, bis Weihnachten unter sechs Stoffen ausgewählt, danach die Rollen besetzt und geprobt.
Man habe bewusst auch mal so einen ernsten Stoff spielen wollen, „um Leute zum Nachdenken anzuregen“, meinte Luca Leuschner, der einen der „Angesagten“ spielte. „Bei uns gibt es so etwas so nicht, aber es gibt sicher Leute, die so sind.“
„Ich hab das angelesen und war sehr mitgenommen, weil es das in der Realität gibt“, gestand Eva Cepok, „bei jeder Probe ergriffen“ gewesen zu sein – und war es auch an diesem Abend. „Wir verurteilen Amokläufe – aber hier versteht man es.“
Gerade die Belästigungsszene habe man mehrfach proben müssen, weil das den Schülern schwer fiel. „Es war schwer, diese Rollen anzunehmen, weil das Stück so emotional ist und man selbst davon so betroffen ist“, meint Athena Riegel in der Pause.
Die Zuschauer zeigten sich von der sehr direkten und unmittelbaren Inszenierung beeindruckt. „Ich find´s genial – ich hab als Sozialpädagogin tagtäglich damit zu tun“, bezeichnete Birgit Heckens-Verheyen die Darbietung als „voll authentisch.“
Und der KvGG-Lehrer Marcel Robens drückte seine „hohen Respekt“ für die Leistung der Schüler aus und nahm die Botschaft des Stücks auf: „Mensch, macht die Augen auf !“ Damit so etwas wie in dem Stück beschrieben nie passiert.

Musterfall Kevelaerer Schulzentrum

Für einen Besuch des hiesigen Schulzentrums hatte sich am vergangenen Freitag ein besonderer Gast angekündigt: Mathias Richter (FDP), Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, wollte sich vor Ort ein Bild vom Stand der laufenden und geplanten Investitionen machen. Zahlen und Fakten, die dieses untermauern, fanden sich im Kevelaerer Blatt der Vorwoche in ausführlicher Breite.

Beispielhafte Mensa

Flankiert vom Weezer Bürgermeister Ulrich Francken und Marc Buchholz als Kevelaerer Dezernenten – beide repräsentierten damit die Schulträger der Gesamtschule Kevelaer-Weeze –, ließ er sich durch das Schulzentrum führen. Zu dieser Troika gesellten sich Vertreter der Schulaufsicht, die Direktoren der anderen Kevelaerer Schulen sowie Ratsmitglieder. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der neuen Mensa geschenkt. Mit dem Kooperationspartner SOS-Kinderdorf e.V. wird ein ganzheitliches Konzept umgesetzt, das nicht allein „satte und zufriedene Schüler“ zum Ziel hat, sondern in der Verwendung heimischer Produkte und der Einbeziehung von Auszubildenden und Umschülern in der Region verwurzelt ist. Man hatte den Eindruck, dass dieses besondere Konzept durchaus Anklang fand und den Staatssekretär beeindruckte – dieses spiegelten zumindest einige Teilnehmer des Rundganges zurück, zu dem Pressevertreter nicht eingeladen waren.

Nach Rundgang und Besichtigung fand man sich im frisch renovierten Fachraum für Naturwissenschaften wieder – nun mit der Presse. Marc Buchholz skizzierte nochmals die intensiven Bemühungen um die Kevelaerer Schullandschaft und der Staatsekretär schwerpunktmäßig jene, die vor allem die Beseitigung des eklatanten Mangels an Lehrkräften und weiterem pädagogischen Personal zum Inhalt haben.

Letzteres dürfte vor allem jene Eltern und Schüler interessieren, die im Gegensatz zur Politik den Schuljahresbeginn an der Gesamtschule nicht nur von der Seitenlinie beobachten durften. Auf den „holprigen Start des Schuljahres“ angesprochen, mühte sich Christoph Feldmann als stellvertretender Schulleiter ehrlich und redlich, die Situation zu erklären, vor allem die Unmöglichkeit, jene 2,5 offenen Stellen zeitnah zu besetzen – der Bewerbermarkt ist einfach leer.

Einblicke in die Schulpolitik

Staatssekretär Mathias Richter informiert sich vor Ort über den Umbau der Schullandschaft in Kevelaer. Haupt- und Realschule gehen mit dem Schuljahr 2018/2019 in ihr letztes Jahr. Der erste Jahrgang der Gesamtschule vom Teilstandort Weeze wechselt zum Schuljahresbeginn nach Kevelaer. 1.893 Schülerinnen und Schüler werden dann das Schulzentrum besuchen.

Der Besuch beginnt in der Mensa Kevelaer, wo der Kooperationspartner SOS-Kinderdorf e.V. seine Arbeit vorstellt. Bis zu 800 Essen täglich werden hier in einer Frischeküche, unter fachlicher Anleitung von bis zu 35 Auszubildenden und Umschülern, zubereitet. In den zurückliegenden Jahren haben mehr als 30 Auszubildende und Umschüler ihren Berufsabschluss hier erhalten. Wurden in 2017 insgesamt 79.674 Mahlzeiten zubereitet, waren es bis einschließlich Juni 2018 bereits 44.337.

Während eines anschließenden Schulrundgangs informiert sich der Staatssekretär über die Umsetzung der bereits getätigten und anstehenden Investitionen im Schulzentrum Kevelaer.

Die Schulverwaltung stellt die Herausforderungen beim Umbau der Schullandschaft vor, Raumbedarfe, Kooperationsansprüche der Schulen untereinander und Möglichkeiten Synergien in einem Schulzentrum zu nutzen stehen auf der Tagesordnung des Besuchs.

Zahlen und Fakten

Seit Schuljahresbeginn 2018/ 2019 werden in Kevelaer 2.983 Schülerinnen und Schüler beschult. Davon gehen 1.090 in die Grundschulen sowie in die Hauptschule (62), Gesamtschule (990), Realschule (119) und 722 aufs Gymnasium.

Insgesamt werden im Schulzenrum 106 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. 92 davon in der Gesamtschule und zwölf in der Hauptschule. Realschule und Kardinal-von-Galen-Gymnasium unterrichten aktuell keine Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Zum 1. August hatte das Kardinal-von-Galen-Gymnasium 56 Lehrer und Lehrerinnen. 2,44 Stellen sind aktuell vakant. Das Lehrerkollegium des Gesamtschule Kevelaer-Weeze wird voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 95 Lehrer und Lehrerinnen für die Jahrgänge 5 bis 9 umfassen. Zwei Schulsozialarbeiter des Landes ergänzen das Lehrerteam. Hinzu kommen drei Schulsozialarbeiter der Kommune und fünf pädagogische Mitarbeiter im „Mittagstreff“, die die Arbeit der Schulen unterstützen.

Das Schulzentrum verfügt über Klassen- und Fachräumen, wobei notwendige Erweiterungen in der Umstellung von G8 auf G9 noch umgesetzt werden müssen. Daneben stehen den Schülerinnen und Schülern am Standort Kevelaer folgende Einrichtungen zur Verfügung: Ein Sportstadion (Hülspark) mit Wettkampfbahn und Rasenplatz sowie ein Hallenbad mit 25 Meter-Wettkampfbahn und ab 2019 ein ergänzendes Mehrzweckbecken.

Hinzu kommen eine Dreifachturnhalle, Zweifachturnhalle und Einfachturnhalle sowie eine Mensa mit 256 Sitzplätzen (Erweiterung geplant). Abgerundet wird dies durch eine Pädagogische Mittagsbetreuung mit angeschlossenem Jugendraum und Kleinspielfeld sowie ein Schießsportzentrum und eine Kegelbahn.

Investitionen

Für die kommenden Jahre plant die Wallfahrtsstadt Kevelaer Investitionen von mehr als 11. Mio. Euro. Für das Kardinal-von-Galen-Gymnasium und die Gesamtschule Kevelaer-Weeze. Zusätzlich werden in Weeze rund 5 Mio. Euro in die Restrukturierung des dortigen Teilstandortes investiert.

Am Standort Kevelaer werden die zur Verfügung stehenden Mittel nicht nur in die Erweiterungen/ Neubau von Lehrerzimmern, Fassadensanierung und Sicherheit investiert.
Zehn naturwissenschaftliche Fachräume werden in Abstimmung mit Fachlehrern und Fachplanern auf den neusten Stand gebracht. Allein für die Ausstattung werden mehr als 600.000 Euro investiert.

Die ersten renovierten und auf dem neusten Stand der Technik ausgestatteten Räume werden dem Staatssekretär vorgestellt. Aus dem Landesprogramm Gute Schule 2020 erhält die Wallfahrtsstadt Kevelaer 2.077.444 Euro.
Ab dem Schuljahr 2019/2020 werden im Schulzentrum das Kardinal-von-Galen-Gymnasium und die Gesamtschule Kevelaer-Weeze das Schulangebot der weiterführenden Schulen sichern.

Die Wallfahrtsstadt wird dann den Umbau des örtlichen Schulangebots vom drei- zum zweigliedrigen System, unter Einbeziehung der Nachbargemeinde Weeze, vollzogen haben.

Realschule startet ins letzte Schuljahr

Auch an der Städtischen Realschule ist der Start ins neue Schuljahr vollzogen, allerdings zum letzten Mal. Am Ende des Schuljahres schließt die Schule mit der Entlassung der vier 10er-Klassen für immer ihre Pforten. Erfreulicherweise ist der Personalstand gut, sodass alle Stunden in vollem Umfang unterrichtet werden können. Im Moment freuen die Jugendlichen sich auf die bevorstehenden Klassenfahrten.

Runder Tisch organisierte Irrland-Besuch für OGS St. Antonius

Über einen Besuch im „Irrland“ freuten sich in der vergangenen Woche die Kinder des Offenen Ganztags der St.-Antonius-Grundschule. Der Runde Tisch Flüchtlinge hatte den Ausflug als Integrationsprojekt organisiert und die Busfahrt finanziert, die Betreiberfamilie des Irrlands die Eintrittskarten spendiert. „Dafür möchten wir uns bei der Familie Tebartz-van Elst noch einmal bedanken“, sagte Ulrich Hünerbein-Ahlers vom Runden Tisch. Bewusst habe man nicht nur die Flüchtlingskinder, sondern auch die weit zahlreicheren deutschen Schüler eingeladen. „Das ist ja schließlich die Idee von Integration“, so Hünerbein-Ahlers. 2019 soll die Aktion mit der St.-Hubertus-Grundschule wiederholt werden, 2020 folgen die Offenen Ganztage der Ortschaften.