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Schild(er)bürgerstreich

Ich komme in Kevelaer ja viel rum, so auch letzte Woche, als ich zu einem Gespräch eingeladen war mit dem Ziel „Petrusweg“. Bekannt war mir, dass mein Gesprächspartner am Rande der Stadt, in Richtung Geldern wohnt. Also bin ich diesmal in den fahrenden Schuhkarton, mein neues Dienstmobil, eingestiegen, Navi programmiert und los. Am Ziel angekommen, schaue ich mich um und erspähe sein Haus auf der rechten Seite des Weges.
Ich klingele, mein Gastgeber öffnet die Haustür, und bevor er etwas sagen kann, frage ich ihn ganz ehrfurchtsvoll, wie er das denn hinbekommen hat, dass nach ihm, in Anlehnung an seinen Nachnamen (und dies bereits zu Lebzeiten) eine Straße benannt wurde. Ich dachte immer, dass das in Kevelaer nur mir vorbehalten wäre. „Nä, nä“, sagte er, „die Straße ist benannt nach der Petruskapelle, die ist ganz in der Nähe, daher Petrusweg. Dat hat nix mit mir zu tun.“
So weit, so gut. Dann war mir aufgefallen, dass die Häuser auf der linken Seite des Weges die Bezeichnung „Zur Gelderner Straße“ tragen? Also wat denn jetzt? Eine Zufahrt zu den Häusern und dann zwei Straßennamen? Merkwürdig!
Wikipedia sagt: „Als Straßenname bezeichnet man den Namen, den eine Straße zur Unterscheidung von anderen Straßen trägt.“
Doch scheinbar gilt das nicht bei uns in Kevelaer.
Ich komme ins Grübeln: „Ist das vielleicht nur ein Trick des Kämmerers mit Unterstützung der Stadtplanung? Will man so eventuell doppelte Steuern und Gebühren von den Anliegern kassieren? Hat hier jemand einen Schilderwald anlegt, aber wozu? Alles nur ein Schild(er)bürgerstreich?“ Fragen über Fragen. Nur keine Antworten.
Ich muss doch nochmal hinfahren und nachsehen, ob es eventuell noch mehr Schilder gibt. Vielleicht eines für „Freies Parken“ auf der einen Seite des Weges und ein anderes für „Parkscheibenpflicht“ auf der anderen Seite der Straße. Dann hätte unser Kämmerer auch noch potentielle Mehreinnahmen durch die Politessen, wenn die sich soweit draußen die Hacken ablaufen würden, um Knöllchen zu verteilen.
Meine Frau, die Mechel, die weiß es dann doch scheinbar besser: „Hendrik, dat is doch klar wie Kloßbrühe. Da hat sich einer ein Häusken am Petrusweg gebaut, un als et fertig war, da kam dat Heimweh nach „seiner“ Gelderner Straße. Jetzt wieder wegziehen, wäre ja zu teuer geworden. Also ebkes bei Maria en Kerzken angemacht, inne Verwaltung gepilgert, un den „Straßennamenmachern“ klar gemacht, dat man doch lieber an de „Gelderner “ wohnen will und nich so nah bei Petrus. Die inne Verwaltung sin manchmal auch nett un wollen nich, dat wir Bürger traurig sind, da ham se ihm en Schildken „Zur Gelderner Straße“ gemacht.“
Euer Hendrick

Volksbank-Azubis schließen Ausbildung ab

Die Volksbank an der Niers ist stolz auf sechzehn gut ausgebildete Banker, drei davon Auszubildenden schlossen ihre Ausbildung sogar mit Bestnote „Eins“ ab. Zur bestandenen Abschlussprüfung gratulierten Vorstandsmitglied Johannes Janhsen, Personalleiterin Dr. Elke Schax und Ausbildungsleiterin Kathrin Willems. Besondere Glückwünsche gab es für Karina Beemelmans, Charlotte Roloff und Oliver Stenmans, die mit der Note „sehr gut“ ihre Prüfung ablegten.
„Die Ausbildung genießt in der Volksbank einen hohen Stellenwert. Umso mehr freuen wir uns über die guten Ergebnisse unserer Nachwuchsbanker“, sagt Ausbildungsleiterin Willems. „Derzeit suchen wir schon wieder neue Auszubildende für das kommende Jahr“, erläutert Willems mit Blick auf Zukunftsperspektiven für Berufsstarter. Die Bewerbungsfrist für den Ausbildungsstart 2018 läuft bis Ende Februar. Weitere Informationen zu einer Ausbildung bei der Volksbank an der Niers gibt es unter www.vb-niers.de/ausbildung.

Warme Schuhe für Flüchtlinge

Einen kleinen Aufruf zur Kolping-Schuhsammelaktion Ende vorigen Jahres in der Zeitung gelesen, bei der Kolpingfamilie Kevelaer angerufen und wieder ein Beispiel großer Hilfsbereitschaft und Kooperation erfahren: Die Kolpingfamilie stellte der Caritas-Kleiderkammer von St. Marien nahezu 300 Paar gespendete Schuhe zur Verteilung an die Flüchtlinge zur Verfügung, die am Wochenende von Helfern und Helferinnen von Kolping und Pfarrcaritas sortiert wurden.
Beim anschließenden Schuh-Basar konnten mehr als 200 warme Schuhe für Herren, Damen und Jugendliche an die Flüchtlinge weitergegeben werden. Die erste junge Familie war bereits um 9.15 Uhr zur Stelle. Am glücklichsten waren drei junge Männer, die nach 11 Uhr völlig durchgefroren aus Twisteden kamen: “Wir haben gerade einen Job in einer Gärtnerei bekommen und nun auch schöne warme Schuhe – heute ist ein Glückstag!”, freuten sie sich.
Für die zu erwartenden Neuzugänge an Flüchtlingen ist die Kleiderkammer dank der Kolpingfamilie Kevelaer nun ebenfalls bestens ausgestattet. Sylvia Rommen-Albrecht, Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien, erklärte: “Wir danken allen Spendern – auch im Namen der Flüchtlinge – sehr herzlich!”

Nachwuchskräfte bestanden Abschlussprüfung

Die Stadt Kevelaer legt großen Wert darauf, in vielen verschiedenen Ausbildungsberufen auszubilden und Weiterbildungen der Mitarbeiter zu unterstützen, um den Personalbedarf aus den eigenen Reihen decken zu können. Somit konnten im vergangenen Jahr sechs Nachwuchskräfte erfolgreich ihre Abschlussprüfung beenden.
Bürgermeister Dr. Dominik Pichler freute sich sehr über den erfolgreichen Verwaltungsnachwuchs und beglückwünschte die jungen Nachwuchskräfte während einer kleinen Feierstunde zu ihren guten Leistungen. Zu den erfolgreich abgelegten Prüfungen gratulierten der Bürgermeister (links im Bild) sowie der Personalleiter Werner Barz (rechts im Bild) folgenden Mitarbeitern (im Bild von links nach rechts): Benjamin Berrisch (Fachinformatiker, Fachrichtung Systemintegration), Kristina Crom (Verwaltungsfachangestellte), Stefan Schax (Verwaltungsfachwirt), Julia Hendrix (Verwaltungsfachangestellte), Sina Luyven (Anerkennungsjahr als Erzieherin) und Laura Wolfgarten (Verwaltungsfachwirtin).

Schwester Lucia aus Nigeria besucht Imole-Lichtstärke

Schwester Lucia Akinnusoye (Sisters of St. Louis) leitet die „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ in der Diözese Oyo in Nigeria. Auf Einladung von „Imole-Lichtstärke e.V.“ hält sie sich momentan in Kevelaer auf, um bei der Mitgliederversammlung des Vereins über die Arbeit und den Fortschritt in der Klinik zu berichten.
Der ehemalige Kinderarzt Dr. Abiodun Ogundare hatte in seiner Heimat ein Haus zur Verfügung gestellt. Der durch ihn gegründete Verein „Imole-Lichtstärke e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht zu ermöglichen, dass viele Erblindete behandelt werden können oder durch Operationen ihr Sehvermögen wiederhergestellt werden kann. Zu diesem Zweck wurde das Gebäude zur „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ umgebaut. Die dafür notwendige Infrastruktur wie Wasser- und Stromversorgung sowie die Einrichtung für eine Behandlung mit Betten und medizinischen Geräten wurde vom Verein finanziert. Am 24. April 2015 konnte das Krankenhaus eröffnet werden und bereits am ersten Tag kamen 217 Menschen, um sich untersuchen zu lassen.
Schwester Lucia berichtete, dass der Besuch der Menschen nicht ganz selbstverständlich sei. Viel Werbung durch die Diözese und die Vermittlung der Stammeskönige war nötig, um das Vertrauen der Bevölkerung zu erlangen, damit sie zur Klinik gehen. Weit über 150.000 Menschen in der Region haben Augenerkrankungen und viele drohen ohne Behandlung oder Operation zu erblinden. Einige Erkrankungen sind so aggressiv, dass ohne Behandlung innerhalb von 24 Stunden die Erblindung eintritt. Die Klinik ist an allen Werktagen geöffnet und hat am Wochenende einen Notdienst. Ein Augenarzt, der alle drei Monate wechselt, steht zur Verfügung, und die 14 Mitarbeiter inklusive Sicherheitsdienst sind rund um die Uhr bereit zu helfen.
In dem Gebiet ist die politische Lage stabil und es sind keine Übergriffe durch die Boko Haram, eine islamistische terroristische Gruppierung im Norden Nigerias, zu befürchten. Um Diebstahl von Sonnenkollektoren oder anderen technischen Geräten zu verhindern, bedarf es aber eines Sicherheitsdienstes.
Die Klinikleiterin bedankte sich für die große Unterstützung durch „Imole-Lichtstärke e.V.“ und überbrachte Dankesgrüße von Bischof Emmanuel Badejo Adetoyese. Durch die Spenden des Vereins können die Behandlungskosten auf fast 20 Prozent des Üblichen reduziert werden. Hierdurch können sich viele der oft armen Menschen den notwendigen Besuch in der Klinik leisten. Trotzdem kostet eine Operation immer noch etwa so viel wie zwei Monatseinkommen. Weitere Geldzuwendungen sind deshalb notwendig.
Neben den Geräten und den finanziellen Zuwendungen erfolgte im letzten Jahr die Übergabe eines Autos. Hierfür wendete der Verein 17.500 Euro inklusive Zollgebühren auf. Mit diesem Auto, so berichtet Sr. Lucia, werden Menschen im Umkreis von etwa 60 Kilometern versorgt. Hierdurch ist nicht nur die Nachsorge abgedeckt, sondern die Gesundheitserziehung kann Lehrern und Eltern vermittelt werden.
Auch wenn sich die Klinik noch nicht selbst trägt, so ist doch bereits nach so kurzer Zeit eine sehr positive Entwicklung zu erkennen. Im Vergleich zu den anderen fünf Kliniken der Region hat sich die finanzielle Basis der „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ am besten entwickelt. Nicht nur aus diesem Grund, sondern weil die Klinik mehr Platz benötigt, wurde im Verein für eine Erweiterung Spendengeld angespart. Sr. Lucia freut sich, dass in diesem Jahr auf etwa 181 Quadratmetern Behandlungsräume, Besprechungszimmer und Lagerräume entstehen. Außerdem wird eine zusätzliche Toilettenanlage gebaut. Die Kosten liegen bei etwa 40.000 Euro. Damit das Geld vor Ort bestimmungsgemäß verwendet wird, kümmert sich ein Cousin von Dr. Ogundare vor Ort um die Baustelle. Außerdem wird die Diözesanverwaltung, über die auch alle finanziellen Transaktionen laufen, die Bauarbeiten beaufsichtigen.
Die Mitgliederversammlung von „Imole-Lichtstärke e.V.“ entlastete einstimmig, bei eigener Enthaltung, den Vorstand für das letzte Geschäftsjahr. Ebenfalls einstimmig, bei eigener Enthaltung, wurden die bisherigen Mitglieder des Vorstandes (Karsta Dietert, Dr. Ogundare und Heinz Verrieth) und des Beirates (Ingeborg Bieker-Riedel und Rolf Egging) bei der Neuwahl in ihrem Amt bestätigt.


Wer diese wichtige Aufgabe in Nigeria unterstützen möchte, ist als neues Vereinsmitglied herzlich willkommen. Infos dazu unter www.imole-lichtstaerke.de.
Geldzuwendungen (Spendenquittung) können auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kontoinhaber: Imole-Lichtstärke e. V.
Volksbank IBAN: DE14 3206 1384 4320 9170 13
Sparkasse IBAN: DE84 3225 0050 0700 4756 76
Stichwort: „Hilfe für Imole“

Karl Timmermann wird 65 Jahre alt

Zurückblicken möchte Karl Timmermann schon. „Aber nicht zu lange“, sagt der Musiker, Entertainer, Autor, Benefizgala-und Weihnachtskonzertveranstalter aus Kevelaer. „Es soll bitte nicht heißen: Das war sein Leben“, betont Timmermann mit einem Lachen. Am Samstag, 21. Januar 2017, darf Karl Timmermann aber dennoch einen kurzen Rückblick auf seine vergangenen 65 Jahre werfen. Denn die sind gespickt mit „Höhen und Tiefen“, wie er selbst betont.
Am 21. Januar 1952 erblickt Karl Timmermann als Nesthäkchen in Mörmter bei Xanten das Licht der Welt. Hier wächst er mit acht Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Die Liebe zur Musik entdeckt der jüngste Spross der Familie schon sehr früh – sie wird sich wie ein roter Faden durch sein Leben ziehen.
Sein Studium auf Lehramt absolviert Karl Timmermann in Münster. Hier lernt er auch seine Frau Renate kennen, die er 1975 vor den Traualtar führt. Sie ist es, die ihm in allen Lebenslagen den Rücken stärkt. Schon bald wird Kevelaer, auch berufsbedingt, zur Heimat.
Von hier aus führt der morgendliche Weg direkt zum Schulgebäude an der Hüls. 41 Jahre und 18 Tage unterrichtet er Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 10. Klasse, begleitet diese als Klassenlehrer. Der musikalische Unterricht, wen wundert es, liegt ihm besonders am Herzen. Der dreifache Vater beherrscht die Fähigkeit Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern, entdeckt unter ihnen sogar verborgene Talente.
Anfang der 1990er-Jahre nimmt auch seine Kariere als Musiker, Komponist und Entertainer volle Fahrt auf. Sein legendärer Auftritt als Barry-Gibb-Double in der Rudi-Carrell-Show aktiviert eine Kette von Zufällen, woraus unter anderem auch „Weihnachten am Niederrhein“ entsteht.
Darüber hinaus wird Karl Timmermann zum Organisator zahlreicher Benefizkonzerte. Die Tsunamikatastrophe in Thailand, Weihnachten 2004, setzt in der Familie Timmermann einen Drang zur Hilfe frei. Nach Rücksprache mit dem damaligen Kevelaerer Bürgermeister Dr. Axel Stibi stampft Karl Timmermann innerhalb weniger Tage ein Benefizkonzert zugunsten der Tsunamiopfer aus dem Boden. Der Erfolg gibt ihm Recht. Die Idee, mit Musik helfen zu können ist geboren. „Ich bin kein Millionär“, sagt der Sänger. „Aber ich kann auf der Bühne stehen, ein Programm machen und singen“, führt der Organisator weiter aus, „also kann ich helfen“.
Zahlreiche Institutionen, darunter Aktion Pro Humanität, der Förderverein krebskranker Kinder e.V. in Köln, die Macedonienhilfe, die Hermann-van-Veen-Stiftung und nicht zuletzt die Lebenshilfe Gelderland werden Begünstigte seiner Konzerte. Sein unermüdliches Engagement gehört den benachteiligten Menschen. Ihm liegen die Vergessenen, besonders die Kinder am Herzen.
Zwischendurch überlegt er sogar den Lehrerberuf an den Nagel zu hängen. Denn sein Hobby Musik zu machen, das auch zunehmend Fernsehauftritte zur Folge hat, sorgt dafür, dass das Leben nicht so normal ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Hinzu kommen Neider und Rückschläge. Doch Timmermann hat längst nicht mehr den Anspruch, es jedem Recht zu machen. Er wird zunehmend gelassener.
2002 trifft die Familie ein persönlicher Schicksalsschlag. Sein kranker Sohn Mark stirbt im Alter von nur 22 Jahren. Kurz darauf macht sich der Autor Karl Timmermann daran, das Leben seines behinderten Kindes zu dokumentieren. In seinem Buch „Du liebtest das Leben“ beschreibt er die authentische Geschichte eines Menschen, der voll Freude am Leben teilnahm. Der schwere Verlust schweißt die Familie zusammen, lässt sie nach vorne schauen und neue Ziele verfolgen.
Ideen sind auch für die kommenden Jahre reichlich vorhanden. Dazu gehört die Entstehung eines Musicals. „Ja, es ist ein dicker Brocken, aber es nimmt Formen an“, verrät der Komponist. Gemeinsam mit seinem Freund Jürgen Rust reifen die Gedanken zum Musical „Die Weihnachtsreise“, das – wahrscheinlich in zwei Jahren – im Konzert-und Bühnenhaus Kevelaer aufgeführt werden soll.
Nein, ausruhen auf seinem Erfolg möchte sich Karl Timmermann auf gar keinen Fall. „Ich bin kein Couch Potato“, scherzt der Kevelaerer, der zudem liebend gerne für seine zwei Enkelkinder da ist, mit ihnen spielt oder, wie könnte es anders sein, musiziert. Ja, ein kleiner Rückblick, verbunden mit einem Wunsch, darf sein. „Ich möchte noch lange gesund bleiben, damit ich noch viel Musik machen kann“, hofft Timmermann, „und wenn ich anderen damit eine Freude machen oder gar helfen kann, dann ist es gut“, fügt er mit bewegenden Worten hinzu.
Wir sagen Danke und herzlichen Glückwunsch, Karl Timmermann!

Veranstaltungen jetzt melden

„Findet in diesem Jahr wieder der Spezialitätenmarkt ‚Fiesta Europa‘ statt?“, „Wann beginnen die Kevelaerer Puppenspiel-Tage?“, „Welches Theaterstück wird im April gezeigt?“ – diese Fragen können alle mithilfe des Veranstaltungskalenders der Stadt Kevelaer beantwortet werden.
Viermal im Jahr sammelt das Kevelaer Marketing kulturelle und gesellschaftliche Termine, um diese in einem Faltprospekt zu veröffentlichen. Vereinsvorstände und Organisatoren werden hiermit gebeten, ihre öffentlichen Veranstaltungen zwischen April und Juni 2017 zu melden. Dies kann sowohl telefonisch (unter der Nummer 02832-122-802) als auch schriftlich (Kevelaer Marketing, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Telefax-Nummer 02832-122-989) oder per E-Mail an kultur@stadt-kevelaer.de geschehen. Auch online ist die Nennung der Veranstaltungen unter der Rubrik „Veranstaltungen“ auf der Homepage der Stadt Kevelaer möglich. Die Aufnahme der Termine in den mehrseitigen Veranstaltungskalender ist kostenfrei. Redaktionsschluss ist Montag, 20. Februar 2017.

Mahnung schon vergessen?

Ich bin entsetzt und wütend. Schon wieder ist in unserem schönen Kevelaer eine derartige Böswilligkeit zu Tage getreten, dass es in mir brodelt. Meiner Mechel macht das, was da passiert ist, eher Angst. Ausgerechnet an einer Grundschule haben irgendwelche Typen rechtsgerichtete Plakate angeklebt. Das ist alles andere als ein Scherz, das ist mehr als übel.
Meine Mechel und ich, wir sind ja nun auch schon etwas älter und haben den Zweiten Weltkrieg hautnah miterlebt. Ich bin auch zu dieser Zeit viel rumgekommen und habe mitbekommen, wie hier am Niederrhein Menschen wegen ihres Andersseins verfolgt und verschleppt wurden. Es darf nie wieder so weit kommen, haben wir uns am Kriegsende gesagt.
Und nun das! An der Grundschule lernen auch Kinder, die mit ihren Eltern eine Tausende Kilometer lange Flucht bewältigt haben. Diese Kinder haben ihre Heimat, ihre Freunde und Verwandten verlassen müssen, um hier bei uns sicher leben zu können. Und diese Sicherheit sollten wir ihnen auch geben. Aber es scheint Menschen zu geben, die nur sich selbst sehen und denen das Wohl ihrer Mitmenschen am A… vorbeigeht. Dabei haben auch Kevelaerer zu Kriegszeiten fliehen müssen und waren auf die Hilfe anderer angewiesen.
Es ist noch nicht lange her, da wurde in unserem Ort der erste Stolperstein verlegt. Er sollte eine Mahnung sein!
Gott sei Dank gibt es in Kevelaer auch viele Menschen, denen das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegt. Sie engagieren sich für Bedürftige, Behinderte, Flüchtlinge und andere benachteiligte Menschen. Ich hoffe, dass diese positive Gesinnung in unserem Kevelaer weiterhin im Vordergrund steht.
Und auch Mechel, meine liebe Frau, findet: „Nichts ist wichtiger als ein friedliches Miteinander.“
Euer Hendrick

Manege frei im Clemens-Haus Kevelaer

Manege frei im Clemens-Haus Kevelaer: In dem Seniorenhaus der Caritas, wo sonst Menschen in kleinen Hausgemeinschaften zusammenleben, gab nun der Zirkus Montana ein Gastspiel. Mit akrobatischen Kunststücken und witzigen Einlagen begeisterten die Künstler die Senioren und Mitarbeiter des Hauses gleichermaßen. Neben Akrobatin Sabrina und Clown Beppo hatte der Familienzirkus auch zwei Nachwuchsartisten dabei, die das Publikum ebenso in ihren Bann zogen. So erlebten die Senioren im Clemens-Haus einen Nachmittag voller witziger und magischer Momente. Und wie es sich für eine ordentliche Zirkusvorstellung gehört, gab es natürlich auch frisches Popcorn aus der Popcorn-Maschine dazu.
„In den Zirkus geht jeder gerne – Kinder wie Erwachsene. Leider können die meisten unserer Senioren keinen Zirkus mehr besuchen, weil es kaum wirklich barrierefreie Zirkuszelte gibt“, sagt Hausleiter Thomas Venmanns. „Deshalb haben wir einfach den Zirkus zu uns ins Haus geholt. Das war ein wirklich tolles Erlebnis für die Bewohner.“

Gute Gespräche, gutes Essen und jede Menge zu Lachen

Am Ende eines gemütlichen, fröhlichen und ausgelassenen Vormittags posierten die Beteiligten während des Aufräumens gerne nochmal zusammen für ein Gruppenbild.
Die stellvertretende Teamleiterin des LVR Wohnverbundes Lindenstraße, Susanne Frank, schenkte dafür gerne noch ein Glas zum Anstoßen ein und freute sich ob der schönen Atmosphäre: „Das war eine echt feierliche Stimmung heute.“ Die Vorbereitungen dazu hatten bereits vor einem Monat mit Besprechungen, Einladungen und dem Catering begonnen.
Auf der Feier selber gab‘s ein reichhaltiges Frühstück sowie Schnitzel mit Bratkartoffen und Gemüse. Gut 40 Angehörige, Mitarbeiter und Bewohner der Wohnverbünde Lindenstraße, Dietrich-Bonhoeffer und Winnekendonk nutzten die Zeit für Gespräche. Dabei wurde auch viel gelacht und natürlich gut gegessen. Ohne die Ehrenamtler wäre so ein Fest kaum machbar, hob Frank deren Anteil über das gesamte Jahr hervor. „Für solche Angebote hätten wir kaum Freiraum. So können wir Sachen machen, die wir sonst nicht tun könnten – sowas wie diesen Jahresauftakt heute.“ Einer der Aktiven ist Frank Berritz, der seit zwei Jahren im HPH-Wohnverbund mit anpackt. „Wenn man sieht, wie die ihren Spaß haben“, dann lohne sich dieser Aufwand allemal.
Auch die Twistedenerin Bärbel Heisters nutzte die Gelegenheit zum Austausch. Ihr Schwager Gerhard ist seit acht Jahren in der Lindenstraße. „Der fühlt sich hier pudelwohl, freut sich, wenn wir kommen, macht aber seine Sachen und wir wissen, dass er gut aufgehoben ist.“ Man freue sich jedes Jahr, die anderen Familienmitglieder kennenzulernen, zu den Betreuern Kontakt zu haben und in der großen Gemeinschaft zusammen zu sein. Und nette Anekdoten zu erzählen,so wie ihr Mann Hans-Joachim („Juppi“), der sich an einen gemeinsamen Besuch mit den Besuchern in der MSV-Arena: „Da haben alle gesungen und nach dem Spiel Currywurst gegessen. Das war einfach toll.“
Man gedachte aber auch der Personen, die an der Feier nicht teilhaben konnten, wie einen Bewohner, der schon das zweite Jahr erkrankt nicht dabei war. „Das war unsere Stimmungskanone“, meinte Su­sanne Frank. „Der hatte immer so spontane Bemerkungen drauf.“ Oder er holte „Juppi“ in sein Zimmer, um Dick und Doof-CDs zu hören. „Das sind einfach die Kleinigkeiten, über die sich sie freuen. Darüber denkt man anders, im positiven Sinne.“