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Zwischen Himmel und Erde, zwischen Queen und Oerding

Dass in einem Chor Schüler, Hausfrauen und Unternehmer mit dem Bürgermeister   und Rentnern gemeinsam singen, ist nicht üblich. Doch gerade das macht einen besonderen Reiz des Familienchors aus. Auch das Repertoire ist bunt gemischt und besteht aus anspruchsvoller Chormusik geistlichen und weltlichen Charakters.
Für jeden ist hier etwas dabei, von lustig bis schwer“, versichert Dorothee Waitschies. „Es macht unheimlich Spaß, hier mitzusingen.“ Manche Chorsänger, wie die Studentin Anne Boscheinen und ihre Schwester Sina, sind schon von klein auf bei der verschiedenen Chören der Basilikamusik. Andere sind noch recht frisch im Chor, wie die 17-jährige Madeliso. Sie besucht mit Sina die 11. Klasse des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums und kam über sie vor vier Wochen zum Chor. Auch eine ihrer Lehrerinnen singt mit.
Gerade haben die Sänger einen langen Probentag vor sich, von 10 Uhr an wird mit Pausen bis 16 Uhr diesem Tag geprobt. Eine lange Zeit, aber die Sänger sind motiviert und jeder hat Lieblingsstücke unter dem Repertoire. „A tribute to Queen“ etwa oder „You`ve got a friend in me” aus Walt Disney’s Toy Story, “Jesus died alone” von John Parker oder “In the last days” von J. Paul Williams. Alle sind mit Eifer dabei und wissen, es geht um das Konzert am 28. Juni.
Im Forum Pax Christi wird das traditionelle Konzert des Familienchors, das immer den Haupttitel „Zwischen Himmel und Erde“ trägt, diesmal sich besonders auch mit Queen-Stücken beschäftigen. Anlass für die Würdigung der Rockband war der gefeierte, preisgekrönte Film „Bohemian Rhapsody“, der im letzten Oktober in die Kinos kam und die Geschichte der Band erzählt. Das war auch für den Chordirektor Grund genug, einige Stücke von Queen mit dem Familienchor einzustudieren und dem Konzert den Untertitel „Bohemian Rhapsody“ zu geben.
Aber vor der Probe heißt es erstmal, warm werden. Romano Giefer weiß den 55 Sänger starken Chor mit Arme- und Beinekreisen, Händereiben, Knieschütteln und Hüftschwung ordentlich aufzwärmen. Dann folgen Konsonantenübungen K-K-S, Klangtropfen werden gebildet und die „Ziehharmonika“ des Körpers durch Intervallsprünge ausgefahren.
“Denkt an umgedrehte Paukenkessel”
Das erste Stück, das dann ausführlich geprobt wird, ist „Come let us sing“ von Micha Keding. „Macht Rhythmus mit der Sprache“, so der Tipp des Chorleiters vorab. Giefer spielt stehend am Klavier und lässt seine Sänger nie aus den Augen. Beim rhythmischen Refrain steht er in der Mitte, klatscht und schnippt mit den Fingern. „Halleluja, come and let us sing, he is the king of kings!“, heißt es dort.  Chorleiter Giefer will aus dem Chor alles rausholen und wendet sich an die fünf Bässe: „Ich habt da ganz lange nur einen Ton. Das muss klingen, als würde man riesige Fenster aufmachen, denkt an umgedrehte Paukenkessel.“ Mit diesem Bild vor Augen üben die Bässe noch einmal die Stelle, im vierstimmigen Klang mit Tenören, Alt und Sopran.
„Song of Mary“ von Richard Shephard ist dagegen ganz anders. Das englisch-lateinische Marienlied über die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth, beide in froher Erwartung, ist ganz ruhig und getragen. „Leichtfüßig“, markiert Romano Giefer den Charakter des Liedes. „Denkt, als würdet ihr auf Luftkissen gehen. Alle Noten sind nicht schwer, sondern selbsttragend“.
Bei einem Stück ist Romano Giefer nicht nur der Chorleiter, sondern auch Chorarrangeur. Er hat das Lied „Heimat“ von Sänger und Songwriter Johannes Oerding für vierstimmigen Chor arrangiert. „O Heimat, schön, wie du mich anlachst. Du bist immer da, wenn ich keinen zum Reden hab. O Heimat, und wie du immer aussiehst, ich trag dich immer bei mir, wie’n Souvenir.“ Dieses sehr poetische, rhetorisch brilliante Lied hat auch Romano Giefer begeistert und ihn zum vierstimmigen Chorsatz inspiriert.
Dass der inzwischen berühmt gewordene und in Hamburg lebende Sänger sogar in Kapellen aufwuchs, schenkt seinem Lied „Heimat“ nochmals einen speziellen Niederrhein-Klang. Wie der Familienchor Johannes Oerdings Lied und die weltberühmten Queen-Medleys zu Gehör bringen wird, das kann jeder dann beim großen Konzert selbst hören. Romano Giefer ist auf jeden Fall zuversichtlich: „Die Stücke sind eine großartige Mischung von Sprache und Melodie. Der Chor bekommt noch den letzten Schliff. Es wird sicher ein klasse Konzert.“
 

Grenzen überwunden

Am Ende der zweieinhalbstündigen Aufführung nahmen die Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums den verdienten Beifall des Publikums entgegen. Zuvor hatten die Unter- und Mittelstufen-AG des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit ihren beiden Aufführungen bei den Zuschauern im gut gefüllten Bühnenhaus für Begeisterung gesorgt.
Auch bei Ricarda Corbach, die in einem Dreivierteljahr zusammen mit ihrer Kollegin Franziska von Juterzenka das Programm für die Aufführung mit den Fünft- bis Neuntklässlern erarbeitet hatte, herrschte danach große Freude.
„Ich bin begeistert von der Entwicklung der Schüler“, dankte sie „ihrem“ Ensemble für die geleistete Arbeit. „Da gibt es stille Schüler, die förmlich aufblühen, und dafür ist das Projekt da, dass Schüler ihre Grenzen überwinden.“
Die Unterstufe hatte sich mit ihren Pädagoginnen für Hans-Peter Thiermanns Bühnenstück „Glotzi, das Fernsehmonster“ entschieden. Die Geschichte: der kleine Junge Georg (Marie Raulf) ist fernsehsüchtig und schaut lieber TV-Serien, als mit seinen Freunden draußen zu spielen. Die wollen ihn irgendwie davon wegbekommen.
Und so beschließt Pauline (Luiza Baumgartner), sich als eine Art Monster zu verkleiden und ihm das Fernsehgerät einfach zu stehlen und ihn dabei zu erschrecken. Der Coup gelingt, der Junge scheint zunächst traumatisiert, trauert seinen Serien hinterher. Doch Pauline hat jetzt „Blut geleckt“ und stiehlt kurzerhand auch bei anderen Stadtbewohnern die Geräte. So versetzt sie die Bewohner der Stadt in Angst. Nach einer kurzen Auszeit und mit Hilfe eines Doktors kann Georg geheilt werden. Mit schlichten Mitteln und viel Selbstironie schufen die Jungschauspieler eine schöne Bühnenatmosphäre, konnten die Idee des Stücks gut rüberbringen und hatten dabei eine tolle Zeit erlebt. „Der Teamgeist und dieses – ,Ihr schafft das‘“, war das, was der Sechstklässlerin Jette Böhl im Gedächtnis geblieben war.
Die Mittelstufen-AG hatte sich mit Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ einen durchaus komplexen, anspruchsvollen Stoff ausgewählt. Dort kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian (wunderbar vielschichtig von Caitlin Mc Govern gespielt) in den Ort Güllen zurück, um Rache an ihrem früheren Lover Alfred III zu nehmen.
Er hatte das ungewollte gemeinsame Kind verleugnet, sie war wegen des Vorwurfs der Hurerei aus dem Ort vertrieben worden. Nun kehrt sie zurück, kauft alle Besitztümer auf und bietet der Stadt die Rettung an – im Gegenzug für den Tod des früheren Geliebten.
Der Theater-AG gelang es hervorragend, die Entwicklung der Dorfbewohner zu skizzieren, wie sie langsam von dem schleichenden Gift der Gier und des Geldes zu Ungunsten der Mitmenschlichkeit eingenommen werden. Am Ende kommt es zu einer Art „Tribunal“ und dem Tod des Alfred.
Dazu trugen tolle dramaturgisch-skurille und optisch-spannende Einfälle bei – wie die menschliche „Stehlampe“, die jedesmal ein neues Schild mit dem Ort des Geschehens in der Hand hielt, einem Bürgermeister (Fionnula Mc Govern) als „aufgeblasener“ Fettwanst und die „Masken“-Gestalten, die sich permanent im Hintergrund bewegten und so die „Fassade“ der Menschen verkörperten, die sich am Ende als bösartig „entkleidet“.

Ein Parcours mit viel Bewegung und richtiger Ernährung

Schon vor dem Auftakt des Schulfestes herrschte auf dem Schulhof der Grundschule ganz schön viel Bewegung. Viele waren schon früh an den Ort des Geschehens gekommen, damit die Kinder ja nicht verpassen, was sich für sie so in den nächsten Stunden tun würde.
„Ich begrüße alle Schul- und Vorschulkinder. Grundschulkinder habe ich auch gesehen“, wandte sich die Schulleiterin Anna Molderings an den Nachwuchs und begrüßte zugleich auch alle Lehrkräfte und Eltern. Das Fest stehe unter einem besonderen Leitmotiv, so Molderings. „Wir sind seit 2017 Fit-4-Future-Schule, weil wir möchten, dass sich die Schulkinder möglichst wohl hier fühlen.“ In ihrem Alter sei „der Bewegungsdrang besonders groß“, so dass man ihnen die Möglichkeit dazu geben solle.
Entsprechend hatten Eltern und Lehrer acht verschiedene Stationen auf dem Schulhof eingerichtet, wo es um Bewegung und gesunde Ernährung ging. „Fast 40 Eltern sind an den Stationen. Das ist eine tolle Leistung“, dankte die Leiterin für das Engagement.
Dazu gab es noch gesunde Sachen von der AWO-Gruppe als Träger des offenen Ganztags, die Smoothies und Obstspieße zubereitete. Wer sich sonst noch verpflegen wollte, bekam beim Förderkreis der Schule Getränke.
Zum Einstieg führte die vierte Klasse zu den Klängen des Songs „Fit-4-Future“ einen einstudierten Tanz auf, ehe sich die Kinder bei ihren Lehren die Stempelkarten für die einzelnen Stationen abholen konnten.
Danach ging es kreuz und quer über den Schulhof, vom Tennisballlauf über Dosenwerfenstaffel, Stacking, Sackhüpfstaffel und Springseilstaffel bis hin zum Riechen. Beim Stacking erwies sich die achtjährige Greta als Expertin beim Zusammenstellen der Becher. „Man muss einfach nur schnell sein. Das mit den Seilen war bis jetzt das Beste“, strahlte das junge Mädchen.
An einem Tisch durften die Jungen und Mädchen auch den Zuckerwürfelanteil in Lebensmitteln und Getränke erraten .„Saft kennt man ja“, verfolgte Stiefpapa Rainer Fischermann, wie der kleine Manuel an dem Stand überlegte, wieviele Zuckerwürfel da wohl drin sein könnten, „Die Idee ist gut, So kriegen Viertklässler die Info, was ist da drin, “
Der vierjährige Linus und sein Papa Sascha Keller probierten mal die Gleichgewichtsrollen aus. „Das ist für junge Kinder wichtig“, fand Keller es angesichts so vieler Kinder „die nur noch auf den Bildschirm“ sehen, gerade sinnvoll, sowas zu machen.
Jana Schierl von der DAK, die das Programm „Fit-4-Future“ ins Leben gerufen hat, freute sich über den aktiven Vormittag: „Ich erlebe oft, dass Kinder nicht mal mehr Seil springen können. Es ist wichtig, dass die Eltern dabei sind und beide vieles gemeinsam mitnehmen.“
Neben den „offiziellen“ Spielen konnten sich die Kinder auf dem Spielplatz austoben und den noch relativ neuen Hochseilgarten ausprobieren. Am Ende kamen alle Jungen und Männer dann nochmal zur Verabschiedung auf den Hof zusammen. Dort erhielten sie eine Urkunde, zur Erinnerung an einen schönen gemeinsame Bewegungstag.

Verschönerung ist fast abgeschlossen

Rund um die Spielfläche des katholischen St. Urbanus-Kindergartens herrschte ein reges Treiben am Tag der offenen Tür. Eltern spielten mit ihren Kindern im Sandkasten, plauderten im Sonnenschein an den Stehtischen oder genossen die Köstlichkeiten der Caféteria.
Auch Pastor Manfred Babel ließ sich den selbst gebackenen Kuchen des Elternrats schmecken: „Dieser Kindergarten ist ein wichtiger Teil von Winnekendonk und von St. Urbanus.“ Im Anschluss an den Gottesdienst und den anerkennenden Worten von Seiten der Stadt hatte sich Kindergartenleiter Daniel Stenmans bei allen Beteiligten (Träger, Stadt, Eltern und Kinder) für das gute Zusammenwirken „und das Team hier, das das möglich gemacht hat“, bedankt.
Stenmans machte deutlich, dass der Kindergarten eine gute Entwicklung genommen habe. Dazu beigetragen haben auch die vielfältigen Arbeiten in und um die Einrichtung herum: „Von August bis Januar haben wir im laufenden Betrieb umgebaut. Bis auf ein paar
Verschönerungsarbeiten ist alles fertig. Da wollten wir es mal krachen lassen.“ Zumal Stenmans und seine Crew „mit Schrecken“ feststellten, dass die untere Etage des Ursprungsgebäudes im Jahr 1958 fertiggestellt worden war. „Wir hätten also 2018 unser 60-jähriges Jubiläum feiern können.“
„Es ist insgesamt ein viel freundlicheres Bild“, freute sich auch auch Bettina Gärtner vom Elternrat. Sie dachte an die Turnhalle, deren Dach erneuert wurde und somit auch Schimmelspuren beseitigt werden konnten oder die vielen neuen Spielgeräte auf dem Außengelände.
Die Vorsitzende des Fördervereins, Britta Aben, sammelte während des Festes im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion für ein neues Gerätehaus. „Für jede 5 Euro legt die Volksbank 10 oben drauf“, hatten sich neben der Netz-Aktion an dem Tag noch einige Spender gefunden. „Was das Haus und der Elternrat auf die Beine gestellt haben, ist der Knaller“, war ihre Meinung zu der Entwicklung vor Ort.
Auch Janne Brus fand lobende Worte. „Ich war auch schon hier im Kindergarten. Da ist Leben drin, viel Teilen. Es ist voll schön“, sagte die 33-Jährige, deren Kinder auch in der Einrichtung waren oder noch sind.
Am Ende der Feier nahm Stenmans als „Onkel“ Theo die Gitarre zur Hand. Unterstützt vom dem fünfjährigen Havzi und anderen Kindern sang er das „Superheldenlied“.

Postkarte benötigte drei Monate

Urlaubsgrüße von ihrer Schwiegertochter erhielten Hedwig und Werner Weymanns erst reichlich spät. Das im Wohnstift St. Marien ihren Lebensabend verbringende Ehepaar durfte erst kürzlich seine Gnadenhochzeit (70 Jahre) feiern. Die Eheleute konnten es kaum glauben, als die am 28. Januar auf den Weg geschickte Postkarte erst ein Vierteljahr später, am 28. April, bei ihnen eintraf.
In Makadi Oasis (Ägypten) war die Postkarte weggeschickt worden. Der Grund für die späte Ankunft ist allen völlig unklar. Ob der ägyptische Postbote erst auch selbst noch einige Wochen Urlaub genoss?
Im Warten übt sich auch Werner Weymanns: Der 90-jährige gebürtige Wettener wurde kürzlich für 70 Jahre Mitgliedschaft bei der Union Wetten ausgezeichnet.
Ein silbernes Wappen seines Sportclubs zu seinem runden Geburtstag ziert nun den Eingangsbereich der gemeinsamen Wohnung. „Bei der Verleihung hieß es: Wenn ich zehn Jahre durchhalte, dann bekomme ich das in Gold“, schmunzelt Werner Weymanns. Er hofft auf weiterhin gute Gesundheit und übt sich in eiserner Geduld.

„Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen"

Warum dieses Geschwisterband so fest miteinander verbunden ist, dafür haben Lissy Woltering, geborene van de Braak, und ihr zehn Jahre jüngerer Bruder, Karl van de Braak, eine ziemlich simple Erklärung: „Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen. Das ist einfach da.“
Mit großer Dankbarkeit blickt das Geschwisterpaar auf 180 Lebensjahre zurück. „Deshalb feiern wir auch fast eine ganze Woche lang“, scherzt das heutige Geburtstagskind Lissy Woltering mit einem Augenzwinkern. Am 16. Mai 1924 erblickt sie als fünftes Kind des Ehepaares van de Braak aus Twisteden das Licht der Welt. Fast auf den Tag genau, nämlich am 21. Mai, nur zehn Jahre später, erblickt ihr Bruder Karl als zehntes Geschwisterkind das Licht der Welt.
Alle zehn Kinder werden auf dem Mölderhof in Twisteden geboren, zu dem damals auch die nur wenige 100 Meter entfernte Mühle gehörte, (heute vielen als Ferien-Domizil gegenüber dem Freizeitpark Irrland bekannt).
Twisteden hat eine blaue Königin
Für die heranwachsende Lissy ist es eine Selbstverständlichkeit, auf ihre Geschwister zu achten. Auch nach dem Abschluss der Hauswirtschaftsschule unterstützt sie den elterlichen Hof. Als Königin im blauen Kleid steht sie 1950 an der Seite von Peter Grüntjens. „Twisteden hat eine blaue Königin“, titelte damals eine Tageszeitung.
Etwa zur gleichen Zeit startet ihr Bruder Karl van de Braak seine Bäckerkarriere. Wie selbstverständlich erhält er Unterstützung von seiner Schwester. Im Alter von 20 Jahren, am 9. Dezember 1954, erwirbt sich Karl van de Braak als jüngster Handwerksmeister Nordrhein-Westfalens, den Meisterbrief im Bäckerhandwerk. „Ja, das war damals schon eine kleine Sensation“, erinnert sich der jüngere Bruder, der am kommenden Dienstag 85 Jahre alt wird.
Nach dieser Meisterleistung machte sich der junge Mann in seinem Heimatdorf Twisteden als Bäcker selbstständig und zusätzlich einen Namen. „Meine Schwester war schon maßgeblich an der Gründung beteiligt“, sagt der Bäcker mit lobenden Worten. Anfang der 1960er Jahre lernt Karl van de Braak seine zukünftige Frau Liesel Bremers kennen. Noch während der Kennenlernphase entwickeln der junge Bäcker und die Einzelhandelskauffrau einen Plan. „Eine neue Backstube mit Geschäfts- und Wohnräumen sollte unsere Zukunft sein“, erinnert sich der leidenschaftliche Bäckermeister.
Noch bevor die Hochzeitsglocken läuten, eröffnen sie im November 1962 ihr Ladenlokal mit angrenzender Backstube. Ein gutes halbes Jahr später treten sie vor dem Traualtar. Sechs Kinder, Hildegard, Ursula, Benno, Anne, Bettina und Georg bereichern das Leben im Verkaufsraum und in der Backstube.
Neben einem reibungslosen Ablauf im Ladenlokal und Backstube, zwischendurch werden bis zu 18 umliegende Geschäfte beliefert, der Verkaufsraum 1972 auf Selbstbedienung umgestellt, legt das Ehepaar van de Braak sehr viel Wert auf ein intaktes Familienleben. Daran maßgeblich beteiligt ist wieder die Schwester Lissy. Sie ist die gute Seele im Geschäft, in der Backstube und in der Familie.
Tante Lissy hat immer ein offenes Ohr
Tante Lissy, wie sie mittlerweile überall genannt wird, hat immer ein offenes Ohr, sei es für Kunden, Verkäuferinnen oder Dorfbewohner. Wird ein Rat gebraucht, steht Lissy zur Seite. Auch für die Kinder des Ehepaares van de Braak wird Lissy zur wichtigen Ansprechpartnerin. Urlaub war für sie allerdings ein Fremdwort. „Also schickten wir sie 1975 in Kur“, erinnert sich ihr Bruder, der sich in der Freizeit gerne mit der Ahnen-und Heimatforschung beschäftigt.
Ein gutes Jahr später, am 27. November 1976, läuten zu aller Überraschung die Hochzeitsglocken der St. Quirinus-Kirche in Twisteden. Lissy van de Braak tritt mit ihrem „Kurschatten“ Hermann Woltering vor dem Traualtar. Von da an pendelt Lissy Woltering zwischen Rheine und Kevelaer/Twisteden hin und her, wird, wie kann es anders sein, auch für die drei erwachsenen Kinder ihres Mannes, zur engen und liebevollen Vertrauten.
1996 stirbt ihr geliebter Mann nach schwerer Krankheit. „Wir hatten eine sehr glückliche Zeit“, erinnert sich die 95-Jährige mit strahlenden Augen. 1997 führt ihr Weg nach Kevelaer zurück. Ihr Bruder Karl zieht sich 1992 aus dem Geschäftsleben zurück. Seitdem genießt das Reisen mit seiner Frau.
Maßgeblich ist er an der Gründung des Bürgerbusvereins Twisteden beteiligt, steuert diesen 15 Jahre lang. Auch dem Kevelaerer Männergesangsverein verleiht er seine Stimme. Bis vor wenigen Jahren setzte er sich auch noch als CDU-Mitglied stark für die Lokalpolitik ein. Als die Pläne für den Bau des Antonius-Hauses in Kevelaer öffentlich werden, zögern Lissy Woltering, wie auch Karl und Liesel van de Braak, beide unabhängig und nicht wissend vom Vorhaben des anderen, nicht lange und erwerben sich hier je eine Wohnung.
Über diese Zusammenführung in einem gemeinsamen Haus, ist das Geschwisterpaar mehr als glücklich. Und immer wenn das Ehepaar van de Braak Besuch von den Kindern erhält, besuchen sie auch eben ihre Tante Lissy. „Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders“, sagt Lissy Woltering, die auch mit ihren 95 Jahren täglich zur Gnadenkapelle spaziert. Natürlich gemeinsam mit ihrem Bruder Karl. Der allerdings läuft meist hinterher. „Meine Schwester ist etwas schneller als ich“, gesteht er mit einem dankbaren Lächeln. Dankbar darüber, einander zu haben.

„Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen”

Warum dieses Geschwisterband so fest miteinander verbunden ist, dafür haben Lissy Woltering, geborene van de Braak, und ihr zehn Jahre jüngerer Bruder, Karl van de Braak, eine ziemlich simple Erklärung: „Zwischen uns herrscht immer ein blindes und harmonisches Vertrauen. Das ist einfach da.“

Mit großer Dankbarkeit blickt das Geschwisterpaar auf 180 Lebensjahre zurück. „Deshalb feiern wir auch fast eine ganze Woche lang“, scherzt das heutige Geburtstagskind Lissy Woltering mit einem Augenzwinkern. Am 16. Mai 1924 erblickt sie als fünftes Kind des Ehepaares van de Braak aus Twisteden das Licht der Welt. Fast auf den Tag genau, nämlich am 21. Mai, nur zehn Jahre später, erblickt ihr Bruder Karl als zehntes Geschwisterkind das Licht der Welt.

Alle zehn Kinder werden auf dem Mölderhof in Twisteden geboren, zu dem damals auch die nur wenige 100 Meter entfernte Mühle gehörte, (heute vielen als Ferien-Domizil gegenüber dem Freizeitpark Irrland bekannt).

Twisteden hat eine blaue Königin

Für die heranwachsende Lissy ist es eine Selbstverständlichkeit, auf ihre Geschwister zu achten. Auch nach dem Abschluss der Hauswirtschaftsschule unterstützt sie den elterlichen Hof. Als Königin im blauen Kleid steht sie 1950 an der Seite von Peter Grüntjens. „Twisteden hat eine blaue Königin“, titelte damals eine Tageszeitung.

Etwa zur gleichen Zeit startet ihr Bruder Karl van de Braak seine Bäckerkarriere. Wie selbstverständlich erhält er Unterstützung von seiner Schwester. Im Alter von 20 Jahren, am 9. Dezember 1954, erwirbt sich Karl van de Braak als jüngster Handwerksmeister Nordrhein-Westfalens, den Meisterbrief im Bäckerhandwerk. „Ja, das war damals schon eine kleine Sensation“, erinnert sich der jüngere Bruder, der am kommenden Dienstag 85 Jahre alt wird.
Nach dieser Meisterleistung machte sich der junge Mann in seinem Heimatdorf Twisteden als Bäcker selbstständig und zusätzlich einen Namen. „Meine Schwester war schon maßgeblich an der Gründung beteiligt“, sagt der Bäcker mit lobenden Worten. Anfang der 1960er Jahre lernt Karl van de Braak seine zukünftige Frau Liesel Bremers kennen. Noch während der Kennenlernphase entwickeln der junge Bäcker und die Einzelhandelskauffrau einen Plan. „Eine neue Backstube mit Geschäfts- und Wohnräumen sollte unsere Zukunft sein“, erinnert sich der leidenschaftliche Bäckermeister.

Noch bevor die Hochzeitsglocken läuten, eröffnen sie im November 1962 ihr Ladenlokal mit angrenzender Backstube. Ein gutes halbes Jahr später treten sie vor dem Traualtar. Sechs Kinder, Hildegard, Ursula, Benno, Anne, Bettina und Georg bereichern das Leben im Verkaufsraum und in der Backstube.

Neben einem reibungslosen Ablauf im Ladenlokal und Backstube, zwischendurch werden bis zu 18 umliegende Geschäfte beliefert, der Verkaufsraum 1972 auf Selbstbedienung umgestellt, legt das Ehepaar van de Braak sehr viel Wert auf ein intaktes Familienleben. Daran maßgeblich beteiligt ist wieder die Schwester Lissy. Sie ist die gute Seele im Geschäft, in der Backstube und in der Familie.

Tante Lissy hat immer ein offenes Ohr

Tante Lissy, wie sie mittlerweile überall genannt wird, hat immer ein offenes Ohr, sei es für Kunden, Verkäuferinnen oder Dorfbewohner. Wird ein Rat gebraucht, steht Lissy zur Seite. Auch für die Kinder des Ehepaares van de Braak wird Lissy zur wichtigen Ansprechpartnerin. Urlaub war für sie allerdings ein Fremdwort. „Also schickten wir sie 1975 in Kur“, erinnert sich ihr Bruder, der sich in der Freizeit gerne mit der Ahnen-und Heimatforschung beschäftigt.

Ein gutes Jahr später, am 27. November 1976, läuten zu aller Überraschung die Hochzeitsglocken der St. Quirinus-Kirche in Twisteden. Lissy van de Braak tritt mit ihrem „Kurschatten“ Hermann Woltering vor dem Traualtar. Von da an pendelt Lissy Woltering zwischen Rheine und Kevelaer/Twisteden hin und her, wird, wie kann es anders sein, auch für die drei erwachsenen Kinder ihres Mannes, zur engen und liebevollen Vertrauten.

1996 stirbt ihr geliebter Mann nach schwerer Krankheit. „Wir hatten eine sehr glückliche Zeit“, erinnert sich die 95-Jährige mit strahlenden Augen. 1997 führt ihr Weg nach Kevelaer zurück. Ihr Bruder Karl zieht sich 1992 aus dem Geschäftsleben zurück. Seitdem genießt das Reisen mit seiner Frau.

Maßgeblich ist er an der Gründung des Bürgerbusvereins Twisteden beteiligt, steuert diesen 15 Jahre lang. Auch dem Kevelaerer Männergesangsverein verleiht er seine Stimme. Bis vor wenigen Jahren setzte er sich auch noch als CDU-Mitglied stark für die Lokalpolitik ein. Als die Pläne für den Bau des Antonius-Hauses in Kevelaer öffentlich werden, zögern Lissy Woltering, wie auch Karl und Liesel van de Braak, beide unabhängig und nicht wissend vom Vorhaben des anderen, nicht lange und erwerben sich hier je eine Wohnung.

Über diese Zusammenführung in einem gemeinsamen Haus, ist das Geschwisterpaar mehr als glücklich. Und immer wenn das Ehepaar van de Braak Besuch von den Kindern erhält, besuchen sie auch eben ihre Tante Lissy. „Darüber freue ich mich natürlich ganz besonders“, sagt Lissy Woltering, die auch mit ihren 95 Jahren täglich zur Gnadenkapelle spaziert. Natürlich gemeinsam mit ihrem Bruder Karl. Der allerdings läuft meist hinterher. „Meine Schwester ist etwas schneller als ich“, gesteht er mit einem dankbaren Lächeln. Dankbar darüber, einander zu haben.

Generationensingen im Mehrgenerationenhaus

Inmitten des Gesangskreises symbolisierte ein Sonnenblumenstrauß die Ausrichtung des diesjährigen Generationensingens. „Lasst uns den Frühling feiern!“, lautete das Motto des gemeinsamen Treffens, das Christiane Langenbrinck und Gabi Frings gestalteten. Dementsprechend hatte Langenbrinck, die wieder mit ihrer Akustikgitarre für den „musikalisch guten Ton“ sorgte, die Auswahl der Stücke vorgenommen, die die Erwachsenen zusammen singen durften.

Alle Vögel sind schon da

Von „Alle Vögel sind schon da“ über „Es geht eine helle Flöte, der Frühling ist über dem Land“ bis zu „Alle Knospen springen auf“ reichte die miteinander gesungene Hommage an das Frühjahr. Dazu ergänzte Langenbrinck das Programm mit Gedichten zur Jahreszeit wie „Im Frühling“ von Monika Minder.

Bei den Anwesenden sorgte der Nachmittag für gute Laune. „Das Wandern ist des Müllers Lust – wie, bei dem Wetter ?“, fragte eine Dame in die Runde und erntete dafür Gelächter. „Das gemütliche Zusammensein und das freundliche Miteinander“ schätzte Ingrid Billion sehr, die jahrelang Mitglied des heute in Geldern ansässigen Chores „Barbershop Blend“ gewesen war.

In einem Nebenraum unterhielt Gaby Frings derweil sechs kleine Kinder mit dem Spiel an Instrumenten, spielte ein Stück mit mehrfachen Rufen eines Kuckucks ein, dessen Rufe sie zählen durften, trug die Geschichte „Der Kuckuck und der Esel“ vor und ließ die Kleinen versuchen, ob sie an ihrem Instrument einen Kuckucksruf imitieren können. Am Ende durften sie in der Kirche ein Stockwerk höher noch nach einem „Kuckucksei“ suchen. Ich hoffe, wir finden alle, nicht dass sich morgen einer draufsetzt“, scherzte sie.

Bei Kaffee und Kuchen ging der Nachmittag entspannt zu Ende. „Wir machen das zweimal im Jahr. Ich glaube einfach, dass die Leute gerne singen“ formulierte Langenbrick, warum der Nachmittag seit Jahren beliebt ist. „Da kann die Oma mit dem Enkel das Blatt in die Hand nehmen.“

Jawort nach 38 Jahren

Es war weit nach Mitternacht, als Stefan und Bettina Liesting zu den Klängen des DJs im „Haus Ehren“ ausgelassen miteinander tanzten. Das jungvermählte Paar hatte einen aufregenden Tag hinter sich gebracht, mit einer wundervollen standesamtlichen Trauung im Alten Rathaus, einem kleinen Umtrunk mit Freunden und Verwandten gegenüber auf der Rasenfläche und einer abwechslungsreichen Tanz-und Musikparty. Die wurde durch den Musikverein Kevelaer, dessen jahrzehntelanges Mitglied Stefan ist, mit einem Mix bekannter Melodien bereichert.

Dass die 53-jährige Altenpflegerin und der 57-jährige gelernte Industriekaufmann gemeinsam in den Stand der Ehe eintraten, verdanken sie einer ungewöhnlichen Geschichte, in der sie als junge Menschen zusammenkamen, um sich dann fast drei Jahrzehnte aus den Augen zu verlieren und anschließend wiederzufinden.

Erstmals begegneten sich beide 1981 bei Axmann im Tanzkurs. „Das war in der Schützenhalle, da ging man einfach hin“, erinnert sich die gebürtige Linnicherin bis ins Detail: „Auf der einen Seite standen die Stuhlreihen mit den Mädchen an der Wand, gegenüber die Jungs. Da lagen die Nerven blank, weil man Angst hatte, keinen Jungen abzubekommen und hoffte, dass man keinen Idioten abbekommt.“ Damals hieß es noch: Der Junge sucht das Mädchen aus. „Und ich hab Bettina ausgesucht“, meinte der Sohn eines Buchbinders mit einem Lächeln. 

Das glücklich vermählte Paar. Foto: aflo

Der Tanzkurs dauerte nur drei Monate, die anschließende Beziehung aber fünfeinhalb Jahre. „Wir sind ab dem 17. Oktober 1981 miteinander gegangen“, weiß Bettina noch ganz genau. Die Zeit war „gepflastert mit Reisen“ mit der „Fiets“ Richtung Ostsee und Richtung Jugoslawien und viel gemeinsamer Freude.

1987 endete die zarte Liaison. „Da kam so ein Punkt, wo man in sein Erwachsenenleben reinging mit 21.“ Fortan führten ihre Wege in verschiedene Richtungen. Beide trafen neue Partner, bekamen zwei Kinder, heirateten. Viel Kontakt bestand nicht, bis Stefan 2002 zwei Häuser entfernt von ihren Eltern ein Haus kaufte. „Da hat er mal mit meinem Vater von Garten zu Garten geredet. Persönlich gab es aber nicht mehr als ein kurzes Hallo.“

Das änderte sich erst dreizehn Jahre später, als sich beide auf der Kevelaerer Kirmes 2015 begegneten. „Da war ich alleine und habe gehört, dass sie alleine ist. Da haben wir zusammen getanzt“, erzählt Stefan Liesting. Bettina war überrascht: „Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht“ – angesichts der Tatsache, dass man über 28 Jahre lang außer dem kurzen „Hallo“ kein vernünftiges Wort miteinander gewechselt hatte.

Nach der Kirmes deutete zunächst nichts auf eine Neuauflage hin, „auch wenn mich das nicht kaltgelassen hat“, wie Stefan gesteht. Im Juli ging Bettina von der Arbeit aus ins Kevelaerer Freibad, schlief nach dem sechsten Frühdienst in Folge ein. „Und dann wurde ich wach, er stand vor meinem Handtuch und fragte mich, ob wir nicht zusammen schwimmen wollen.“ Gesagt, getan.

Wieder vereint

Am nächsten Tag war er wieder da und ihr dämmerte, dass da was im Gange ist. „Wir wollten gemeinsam zum Haus der Geschichte nach Bonn, weil wir beide noch nicht da waren.“ Ab da trafen sie sich regelmäßig. „Wir haben wochenlang miteinander geredet“, sagt Bettina Liesting. Sie erzählten sich, was die letzten Jahrzehnte so passiert ist. „Wir waren beide verletzt vom Leben.“ So passierte es, dass die beiden viele Gemeinsamkeiten wiederentdeckten und wieder zusammenkamen. Die erwachsenen Kinder nahmen die neue Lebenssituation von Vater und Mutter an – und freuten sich bei der Trauung erkennbar mit ihnen.

Das Schwimmen, die Musik und das Reisen sollen Grundkonstanten des gemeinsamen Lebens bleiben. „Und wir fahren zweimal im Jahr zu Konzerten – letztes Jahr waren es BAP und die „Toten Hosen“, sagt Bettina. Wohin die Hochzeitsreise gehen soll, haben beide noch nicht ausgemacht – aber es könnte Richtung Griechenland gehen.

Großes Bedauern über die Schließung

Der Rat muss noch beschließen, der Haupt- und Finanzausschuss zuvor eine entsprechende Empfehlung abgeben, dann ist die Sache aus Kevelaerer Sicht klar: Der Teilstandort Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze soll geschlossen werden. Ab dem Schuljahr 2019/2020 sollen in Weeze keine Eingangsklassen mehr gebildet werden. Das empfiehlt der Kevelaerer Schulausschuss nach seiner Sitzung am Dienstagabend, 7. Mai 2019.

Zunächst optimistisch

Zuvor hatten Vertreter aller im Ausschuss vertretenen Fraktionen ihr Bedauern über die Schließung zum Ausdruck gebracht. Bei der Aufnahme des Betriebes der Gesamtschule zum Schuljahr 2014/2015, teils auch noch in den folgenden Jahren, sei man durchaus optimistisch gewesen, die zunächst prognostizierten, dann aber auch die von der Bezirksregierung geforderten Anmeldezahlen zu erreichen. Dies war jedoch nicht der Fall, im Gegenteil: Statt der geforderten 50 meldeten Eltern aus Weeze für das Schuljahr 2019/2020 nur 15 Schülerinnen und Schüler an. Damit sehe sich der Schulträger gezwungen, Maßnahmen zur Auflösung des Teilstandortes einzuleiten, heißt es in der entsprechenden Verwaltungsvorlage (das KB berichtete).

„Es wäre fatal, wenn wir vor der abnehmenden Zahl die Augen verschließen“, erklärte Angelika Kobsch (CDU), nachdem sie, wie zuvor schon Norbert Baumann (SPD), ihr Bedauern zum Ausdruck brachte. Johann-Peter van Ballegooy (KBV) wies darauf hin, dass durch die Entscheidung, der auch seine Fraktion „schweren Herzens“ zustimme, „auch Kosten auf uns zukommen“ werden. Jan Itrich (FDP) und seine Fraktion „waren schon im letzten Jahr nicht so optimistisch“ gewesen. Er rief dazu auf, die Schließung in Weeze „als Stärkung des Schulstandortes in Kevelaer zu begreifen“.

Keine Eingangsklassen

Schulpflegschaft und Schulkonferenz haben sich mit ähnlichem Ergebnis mit der Schließung befasst; folgt der Rat den Empfehlungen der Verwaltung und des Schulausschusses, sollen 2019/2020 in Weeze keine Eingangsklassen mehr gebildet werden.

Nach einem Expertengespräch zur konkreten Umsetzung der Schließung und im Kern zu einer möglichen frühzeitigen Überführung der derzeitigen Weezer Klassen nach Kevelaer sowie zur zukünftigen Zügigkeit der Gesamtschule in der Wallfahrtsstadt gebe es noch Klärungsbedarf, erklärte Fachbereichsleiter Ulrich Berns den Ausschussmitgliedern. Daher wurden aus der Beschlussempfehlung die entsprechenden Formulierungen („der Teilstandort wird solange weitergeführt, wie ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb aufrecht erhalten werden kann“, sowie „die Gesamtschule Kevelaer-Weeze wird am Hauptstandort in Kevelaer mit sechs Zügen weitergeführt“) herausgenommen.