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Ich hab ‘nen Kater

Man verzeihe mir diesen Kalauer, aber er passt so gut zu dem, was ich gerne loswerden möchte. Nein – ich habe gestern Abend nicht zu viel getrunken, die Überschrift enthält dementsprechend einen Rechtschreibfehler. Unter „cater“, auch „catering“, verstehe ich mein derzeitiges Vergnügen, mich von der Kevelaerer Gastronomie verwöhnen zu lassen.

Mechel und ich versorgen uns also ganz nach unseren Wünschen mit Essen oder werden beliefert, um es profan, aber übersetzerisch korrekt auszudrücken.

Auch als Menschen, die eigentlich aus einer völlig anderen Zeitepoche stammen, können wir nicht umhin anzuerkennen, dass „all dat moderne Zeug“ auch hin und wieder sein Gutes hat. Sprich, wir suchen uns im Internet eine bestimmte Website eines Gastronomie-Betriebes aus. Dabei hat man in Kevelaer und Umgebung wahrhaftig die Qual der Wahl.

Ob man vom „Flying Einhorn“, die als erste mit dem Lieferservice anfingen und die Leute begeistern, sich „was kommen lässt“, oder vom „Goldenen Schwan“, „Alt Derp“, „Old Butchery“ auf der Biegstraße, „Herr Lehmann“, oder aus den Ortschaften sein bestelltes Essen abholt: so schlagen wir dem bekloppten Virus ein Schnippchen, das uns das Verweilen in obigen Gaststätten derzeit unmöglich macht.

Und wenn ich allgemein von „Gastronomie-Betrieb“ spreche, beziehe ich auch die angeblich kleineren „Imbisse“ mit ein: Thai-Rhin-Ruam auf der Feldstraße, Basilikastübchen Basilikastraße, Pfeffergrill Wember Straße, die beiden Q auf der Hauptstraße – sorry, ich hab bestimmt jemanden vergessen.

Aber ihnen allen ist eines gemeinsam: Et is alles lecker, Qualität und Preise stimmen! Auch Mechel ist froh, ihre Kochkünste nicht ständig beweisen zu müssen, sondern dankbar: „Ek huw ni so döck te kooke. Duw heb ek mehr Tid öm kaseije Söck te breije.“

Euer Hendrick

Spätes Dankeschön

Da sage mir noch einer, der kleine Kerl namens Busman ist sooo beliebt und wird sooo gerne gelesen… Das kann ja wirklich so sein – aber ernst nimmt ihn keiner?

Zwei Beispiele: Vor zwei Jahren monierte ich die Risse bei der frisch verlegten Hauptstraßen-Pflasterung: alles längst repariert, ersetzt, erledigt. Sodann wunderte ich mich über die seltsame Art, wie man per Beschilderung den Gästen unserer Stadt den Weg zu diversen Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten zeigte. Ich bin damals dieser Beschilderung gefolgt, die als hilfreicher Hinweis gedacht war, um einen Herbergssuchenden oder auch Hungrigen auf den richtigen (?) Weg zu schicken. (Garten- bzw. Kardinal-von-Galen-Straße; Sie erinnern sich?)

Habe seinerzeit der Stadt Kevelaer diese warnende Bitte geschickt, nicht per Einschreiben, sondern „nur“ per Busman-Kolumne: „Liebe Stadt Kevelaer! Wenn durch eine solche Irreführung eines Tages der erste Gast unserer Stadt verhungert ist oder unter einer Niersbrücke schlafen muss, dann solltet ihr diese Schilder aus essbarem Material herstellen, um solche Katastrophen zu verhindern. […]“

Nun ist eine gewisse Zeit ins Land gegangen und ich kam in diesen Tagen wieder an diesem Ort vorbei. Ni te glöve – dat Scheld es fort, futts, weg!

Da wird es jetzt an der Zeit sein, in Richtung Rathaus und auch Betriebshof ein Dankeschön zu senden. Hat meine bisher praktizierte, hin und wieder grimmig-humorige Schreibweise doch ihre Früchte getragen? Dann ist auch mein stiller Vorwurf hinfällig, manches erledige sich eben durch Liegenlassen oder Aussitzen.

Und der lieben Mechel muss ich jetzt noch beibringen, dass sie ihren damaligen Satz vergessen kann: „Nauw weet ek, wor dat Wort SCHILDbürgerstreich vanaff kömt.“

Euer Hendrick

Kalkar oder Ladestraße – Wo ist der Unterschied?

Aktuelle Ereignisse und Meldungen von einem Parteitag, der am Wochenende in knapp 18 Kilometern Luftlinie stattfand, brachten mir eine bestimmte Erinnerung zurück. Leider muss ich da gar nicht weit in die Vergangenheit oder weitere Nachbarschaft zurückgehen.

So kommt mir ein Rundgang wieder ins Gedächtnis, den ich an einem Frühjahrstag in 2019 unternahm. Ich lief damals durch die Ladestraße und sah an einigen Laternenmasten ein paar Wahlplakate hängen, die ich fotografierte. Später sah ich auf der Walbecker Straße die gleichen Pamphlete.

Die Aufnahmen habe ich noch, aber sie abzudrucken, also nochmals in Erinnerung zu rufen, käme einer Propaganda gleich, die ausgerechnet die Plakatierer nicht verdient hätten.
Dieser Haufen von damals nennt sich zwar anders als diejenigen, die sich am Wochenende in Kalkar versammelten. Klar ist dennoch, dass es sich dort um dieselben Gesinnungsgenossen handelt, die denen aus April 2019 geistig in nichts nachstehen.

Bis auf die erwähnten Plakate ist Kevelaer jahrzehntelang vom Auftreten dieser Brut verschont geblieben. Aber der Abstand von 18 Kilometern macht den entscheidenden Unterschied nicht aus; denn wir sollten nicht vergessen, dass auch unsere Stadt eine Zeit erlebt hat, in der solchem „Gedankengut“ offen Raum gegeben wurde. Siehe „Kevelaers dunkle 15 Jahre“ von Martin Willing, wo er auf Seite 2 von „Fackelzügen Braununiformierter“ spricht und weiter von „Gleichgültigkeit“ der Bevölkerung.

Da finden wir eine von mehreren Wurzeln, aus denen das Unheil sprießt, und dazu lässt mich eine bestimmte Prozentzahl im Kevelaerer Wahlergebnis vom September zusammenzucken. Sie war klar zu hoch, denn sie lag über Null!

Auf der Suche, unsere aktuellen Probleme aus der Welt zu schaffen, hat Mechel diese Idee:
Lott doch oers Corona dij AfD opfräte! Dornäwe kömt dij Impferei. On duw häwej endlek Roest.“

Euer Hendrick

Drama – TuS Kevelaer hat verloren

Wer hat da eigentlich gespielt? Von den Farben her waren es Männer in schwarz-weißen Trikots wie weiland die TuSer. Von der Leistung her kann das auch noch hinkommen; aber die Namen klangen eher nach den uns bekannten Jogi-Buben.

Und gegen eine spanische Nationalmannschaft zu verlieren, wäre für unseren ehrwürdigen TuS Kevelaer keine Schande gewesen; aber was haben die besagten Jungens da abgeliefert? Womit ich schon beim Drama angekommen bin.

Da mussten Letztere doch glatt die Reisestrapazen ins spanische Sevilla auf sich nehmen, und das alles nur, um sich einen letzten, lächerlichen Punkt für den Gruppensieg abzuholen. Müssen wir überhaupt auflaufen? Reicht dafür nicht – wie erlebt – die zweite oder dritte Garnitur?

Es kam zum unrühmlichen Höhepunkt: Spielten da die Schwarz-Weißen vom TuS oder tatsächlich die vom DFB? Ein Unterschied war fast nicht zu erkennen. Das Spiel ging richtig heftig verloren und es gab bestürzte Blicke und hilflose Mienen allenthalben. Steht Bundespräsident Steinmeier jetzt kurz vor der Entscheidung, drei Tage Staatstrauer zu verordnen?

Ein alter Grundsatz lautet: Wer spielt, muss mit Niederlagen und Verlusten rechnen, muss auch mal verlieren können. Das aber muss man lernen, liebe erfolgsverwöhnte und hochbezahlte Balltreter vom DFB. Rühren eure bedröppelten Gesichter vielleicht doch von der Erkenntnis her, dass andere auch Fußball spielen und darüber hinaus mehr Ehrgeiz und Arbeitsmoral aufweisen können? Meine Entschuldigung an den damaligen TuS für den schwarz-weißen Vergleich!

Meine Mechel sagt dazu: „Da lobe ich mir unsere Kreiskicker, vom KSV angefangen bis nach Niedermörmter und zurück. Die geben sich mit viel weniger und kleineren Prämien zufrieden und haben ganz bestimmt noch mehr Spaß am Fußball als die hochbezahlten Ballkünstler aus der ‚Champignon- oder Sonstwo-Liga’. So ein echter Spaß an der Freud entsteht nur dann, wenn einem das Geld den Blick noch nicht verbogen hat.“

Euer Hendrick

Lebenskraft

Wie viele Jahre wandere ich nun schon gemütlich durch Kevelaers Innenstadt und schaue mir rechts und links auf unseren Fußgänger- und Einkaufszonen die hübschen Geschäfte an.

Hin und wieder werde ich auch von freundlichen Menschen angesprochen und erkläre dann den Fragenden, woher ich komme und warum ich etwas anders gekleidet bin als sie. Bei solchen Begegnungen kann (konnte!) ich bei einem Pläuschchen doch auf diese Weise am besten erklären, warum Kevelaer ein so schönes und unverwechselbares Städtchen geworden ist.

Tja – so war das in all den Jahren zuvor. Nun haben dieselben Geschäfte und ihre Inhaber völlig andere Sorgen – der traurige Grund ist bekannt. Und so komme ich auf meiner Runde auch mal wieder in die Luxemburger Galerie.

Man baute sie bekanntlich im Jahre 1992 / 93 mit viel Enthusiasmus, dem sich viele Geschäftsleute begeistert anschlossen und ihre Geschäfte, Boutiquen, Büros installierten, einschließlich eines Hotels, einer Apotheke und einer Seniorenunterkunft. Sogar einen Supermarkt und einen Lebensmittel-Discounter soll es dort gegeben haben.

Von all dem sind Hotel und Seniorenunterkunft geblieben, der Zahn der Zeit und andere widrige Faktoren haben geknabbert und gewütet. Auch das Petit Café ist weg und die gut sortierte Buchhandlung. Die nannte sich übrigens LAETARE – ich übersetze mal ganz frei: Freuet Euch!

Genug der negativen Erinnerungen aus dem Jahre 2016! Jetzt heißt es allmählich doch wieder: Freut euch! Das Leben kehrt zurück! Denn auch die segensreiche Tätigkeit der ambulanten Hospizgruppe gehört ganz klar zum Leben, ein gutes Gegengewicht zu allen düsteren Novembergedanken.

In direkter Nachbarschaft wird in manchen ehedem leer stehenden Geschäftslokalen Kevelaerern und auswärtigen Kunden mithilfe moderner Technik vermittelt, wie man Kräfte fördern und was man mit dem eigenen Leben alles an Positivem veranstalten kann. Hoffen wir, dass das Beispiel Myokraft auch anderen Geschäftsleuten Kraft zum Überleben und Wieder-Anpacken gibt.

Mechel hofft: „Duw hätt dij Sörg met dat verdummde Corona doch foer örgeswat gebatt.“

Euer Hendrick