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Digitales Quiz war ein voller Erfolg

Dass es mal zu einem „Quiz im Löwen“ mit 95 Teams kommen würde, damit konnten auch die Veranstalter Dirk Winkels und Stefan Spittmann nicht rechnen. Am vergangenen Samstag, 18. April, passierte jedoch genau das. Beim #wirbleibenzuhause-Spezial des beliebten Quiz-Formates saßen zahlreiche Quiz-Liebhaber vor ihren Mobilgeräten und stellten sich den Fragen der Veranstalter. Über einen Live-Stream bei Facebook konnte jeder mitmachen. So waren nicht nur Kevelaerer mit von der Partie, sondern auch Teams aus Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und Spanien. Mit diesem Online-Format reagieren Winkels und Spittmann auf die aktuellen Einschränkungen durch Covid-19.

„Vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare, für eure netten Worte und positiven Feedbacks, für den Zuspruch und die vielen Anregungen“, schrieben die Veranstalter in einem Beitrag an die Teilnehmer. „Besonders haben wir uns über eure Unterstützung zu Gunsten der Kevelaerer Tafel e.V. gefreut. Es sind unglaubliche 1485 € an Spenden von euch bei uns eingegangen, wir werden den Betrag auf 2000 € aufrunden und in Kürze einen Scheck an die Kevelaerer Tafel e.V. überreichen“, heißt es weiter. Vier Teams räumten bei dem Quiz den Hauptpreis, ein 20-teiliges Grillpaket mit einem 5 Liter Fass Bier, gestiftet von der Firma Edeka Brüggemeier, ab: „Verquizmeinnicht“, „4 gewinnt“, „Das Team, das mir persönlich am besten gefällt“ und „Keckfoarsquizzer“. Als weitere Preise gab es vom Kevelaerer Stadtmarketing gestiftete Gutscheine und einen von der Firma Kaminbau Binn gesponserten Einkaufskorb sowie ein Stabfeuerzeug.

„Jil Sander ist nicht Inge Abels“

Etwas zum Schmunzeln gab es für Winkels und Spittmann beim Auswerten der Antworten auch. In ihren „Outtakes“ finden sich ein paar Hinweise auf interessante Antworten: „Jil Sander ist nicht Inge Abels“, „Der Partner von Bonnie ist nicht Popeye“ und „Die Busmannstraße ist eine schöne Einkaufsstraße, aber definitiv nicht im Monopoly zu finden.“

Wer das Quiz am vergangenen Samstag verpasst hat, oder wer einfach noch nicht genug vom Ratespaß hat, bekommt am Samstag, 9. Mai, erneut die Möglichkeit zur Teilnahme. Um 20.15 erwarten Stefan Spittmann und Dirk Winkels ihre Quiz-Liebhaber auf dem Facebook Account „Quiz im Löwen“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer keinen Facebook-Account besitzt, kann sich kurz vorher per E-Mail an die Veranstalter wenden und erhält dann einen Link zum Live-Video.        

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Keine weiteren Corona-Infektionen in Kevelaer nachgewiesen

Am heutigen Dienstag, 21. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 491 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 36 in Bedburg-Hau, 31 in Emmerich am Rhein, 74 in Geldern, 30 in Goch, 27 in Issum (Zahl korrigiert), 23 in Kalkar, 36 in Kerken, 45 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 51 in Kleve, 9 in Kranenburg, 44 in Rees, 11 in Rheurdt, 49 in Straelen, 7 in Uedem, 10 in Wachtendonk und 8 in Weeze.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 491 bestätigten Corona-Fällen sind 287 Personen genesen, 34 Personen befinden sich im Krankenhaus und 16 Personen sind verstorben. Bei der 16. an Covid-19 verstorbenen Person handelt es sich um eine 99-jährige Frau aus Straelen. Ob Vorerkrankungen vorliegen, ist hier nicht bekannt. Aktuell befinden sich insgesamt 440 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 21.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

482 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am heutigen Montag, 20. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 482 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 35 in Bedburg-Hau, 30 in Emmerich am Rhein, 73 in Geldern, 29 in Goch, 28 in Issum, 23 in Kalkar, 36 in Kerken, 45 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 51 in Kleve, 9 in Kranenburg, 42 in Rees, 10 in Rheurdt, 47 in Straelen, 7 in Uedem, 9 in Wachtendonk und 8 in Weeze.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 482 bestätigten Corona-Fällen sind 274 Personen genesen, 34 Personen befinden sich im Krankenhaus und 15 Personen sind verstorben. Aktuell befinden sich insgesamt 437 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 20.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

Aktiv gegen die Krise mit Lieferservice und Mittagstisch

Das Telefon klingelt, Agnes Pacco nimmt den Anruf entgegen: „Hallo, ja, das können wir machen. Wir bringen es in einer Dreiviertelstunde.“ Dann legt sie auf. „Das wird wohl der letzte Anruf für heute sein“, konstatiert die 67-Jährige, die seit gut einem Jahr den „Knoase-Treff“ führt – und sich derzeit mit einem Mittagstisch und einem Lieferservice versucht, über Wasser zu halten. „Ich mache das seit zwei Wochen“. Sie zeigt auf ihr Angebotsplakat. „Man muss was tun und nicht immer nur grübeln“, sagt die Kneipenwirtin, die in der Situation die Ärmel hochgekrempelt hat – auch wenn es ihr im Moment nicht immer leicht fällt, positiv zu sein.

Über Facebook, „Geldern digital“ und „Kevelaer digital“, habe sie für das Angebot schon Werbung gemacht. „Das Poster bringe ich draußen vor der Tür noch an, die Flyer sind in Druck und wir wollen diese dann dazu verteilen.“ Und das Desinfektionsmittel steht auch zur Nutzung bereit. Sonntags bietet sie einen Mittagstisch an. „Da kommen schon zwölf bis vierzehn Leute. Vorige Woche gab es Gulasch mit Kartoffeln und Rotkohl. Die Leute waren zufrieden und schreiben: Es war lecker. Ich hatte auch schon Gäste aus Kevelaer, die ihr Essen hier abgeholt haben und angekündigt haben, hier im Oktober feiern wollen.“

Bislang kann sie damit aber noch keinen großen Staat machen. Denn der Lieferservice findet momentan zu wenig Resonanz. „In der Woche sind es sieben bis acht Gerichte, die bestellt werden.“ Es sei wohl noch etwas Geduld angesagt, „bis es bei den Leuten ankommt, dass es dieses Angebot gibt.“ Sie versuche, das Angebot interessant, abwechslungsreich und so kostengünstig wie möglich zu halten. Das Wetter motiviere leider viele, zum Beispiel selbst zu grillen. „Und manche haben Kurzarbeit und sagen sich, wir holen für 4,50 Euro eine Pizza, da sind wir auch satt.“ So kommt es halt vor, dass sie dann auch Essensreste verschenken oder entsorgen musste.

Die Kosten laufen weiter

Bis zum Beginn der Corona-Krise war für die Gastronomin eigentlich alles in Ordnung. „Ich hatte so viele Reservierungen, das Jahr war für mich gerettet.“ Die Situation hat sich mit Corona komplett geändert. „Man lebt ja auch von dem Knoase-Saal. Aber da sind ja alle Gesellschaften, Beerdigungen und Veranstaltungen weggefallen.“ Die Kosten, die laufen aber weiter.

20 Jahre Gastronomie in Detmold und im Winnekendonker Bürgerhaus hat sie schon hinter sich. „Eigentlich habe ich schon ein Alter, wo ich mich aufs Sofa setzen und Geld beantragen könnte“, lacht die 67-Jährige. Aber an dem Knoase-Projekt, „da hängt mein Herz dran.“ Nicht zuletzt, weil die Wettener sie direkt angenommen haben. „Zuletzt bei der Kappensitzung hatte ich das Gefühl, ich gehöre hier dazu. Und ich fühle mich auch dazugehörig. Ich will das hier weitermachen.“ Wie so ein Betrieb zukünftig weiterlaufen soll, da sieht sie noch ganz viele Fragezeichen. „Ich befürchte, wenn man die Nachrichten so verfolgt, dass das mit der Gastronomie vor August/September nichts wird.“ Und in einem Kneipenbetrieb stehe man halt gerne näher zusammen. „Den Thekenbereich kann man also total vergessen. Wer will denn mit vielleicht 20 Leuten auf 120 Quadratmeter getrennt voneinander sitzen, ein Bierchen trinken und knobeln?“

Über die Erweiterung der Räumlichkeiten zum Saal hin könne man sicher eine Möglichkeit für Gastronomie schaffen. „Beim Essen kann man das so hinkriegen, dass man Zwischenräume schafft“, zeigt sie nicht ohne Stolz auf das Kneipen-Interieur. Da sind die Tische durch Blumen und andere Accessoires schon so voneinander getrennt, dass kleine Gruppen für sich dort durchaus sitzen könnten. Entsprechend habe sie der Beschluss der Bundesregierung schon enttäuscht. „Man könnte ja auch draußen Stühle hinstellen für Radfahrer, die da eine Pause machen wollen.“ Aufgeben, das kommt für Agnes Pacco aber nicht in Frage. Sie will solange aktiv bleiben, wie es geht. Und sie hofft darauf, dass die Wettener ihr Angebot mehr nutzen und sie damit unterstützen – damit der „Knoase-Treff“ auf lange Sicht existieren kann.

Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes freuen sich über Gesten der Bürger

Auch für ambulante Pflegekräfte ist die aktuelle Zeit von Covid-19 eine besondere Herausforderung. Pflege geht nicht ohne Nähe zueinander. Umso mehr haben sich die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Kreisverband Kleve-Geldern, über besondere die Anerkennung und den Ausdruck von Wertschätzung gefreut, die ihnen in den letzten Tagen entgegengebracht wurden.

So hat jemand zum Beispiel vor der Geschäftsstelle des DRK in Geldern einen bunt bemalten Stein abgelegt, beschriftet mit den Worten: „Danke, dass es Euch gibt & was Ihr leistet!“ Außerdem gaben Angehörige einen persönlichen Dankesbrief ab und betonten, dass sich gerade in solch schwierigen Zeiten besonders liebevoll um ihre Mutter gekümmert werde. Eine Seniorin hat eine Tasche voll selbst genähter Mund- und Nasenschutzmasken abgegeben mit den Worten „Sie tun so viel Gutes, damit kann ich Sie vielleicht etwas unterstützen.“ Die Erfahrungen der vergangenen Tage sind für die Mitarbeiter Motivation und Ansporn zugleich, auch weiterhin mit Einsatz, Freude und Menschlichkeit tätig zu sein.

Kevelaerer Wallfahrtszeit wird mit Videoübertragung eröffnet

Der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, eröffnet am Freitag, 1. Mai 2020, die diesjährige Kevelaerer Wallfahrtszeit, die unter dem Leitgedanken „Ich bin, wo Du bist“ stehen wird. Da nach den aktuellen Bestimmungen des Bistums Münster alle öffentlichen Gottesdienste bis einschließlich zum 1. Mai 2020 untersagt sind, wird das Festhochamt in der Basilika ohne Gemeinde vor Ort im kleinsten Kreis gefeiert. Alle Gläubigen und vor allem die Pilgerinnen und Pilger, die sich mit Kevelaer eng verbunden fühlen, sind herzlich eingeladen, das Amt daheim mitzufeiern. Die Übertragung der Feier beginnt um 10 Uhr im Fernsehsender EWTN und im Live-Stream auf der Internetseite www.wallfahrt-kevelaer.de. Sollten sich in den aktuellen Gesprächen des Bundes und der Länder mit den Vertretern der Kirchen in Deutschland kurzfristig andere Möglichkeiten ergeben, wird die Kevelaerer Wallfahrtsleitung versuchen, diese aktualisierten Bestimmungen so kurzfristig wie möglich umzusetzen.

„Bischof Bätzing, der ja erst vor einigen Wochen zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt wurde, hat keinen Moment mit seiner Zusage gezögert, auch unter diesen besonderen Umständen nach Kevelaer zu kommen, um die Wallfahrtszeit zu eröffnen“, freut sich der Rektor der Kevelaer-Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling. Das zeige die enge Verbundenheit des Limburger Bischofs mit dem Pilgerwesen und den Wallfahrtsorten. Zum Beispiel sei Bätzing, so Kauling weiter, als Wallfahrtsleiter für die Organisation und Durchführung der letzten Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 zuständig gewesen, bevor er dann im selben Jahr zum Generalvikar des Bistums ernannt wurde.

Eine der ersten offiziellen Amtshandlungen als Vorsitzender der Bischofskonferenz

„Georg Bätzing hat damals den sehr interessanten Spagat geschafft, diese traditionsreiche Wallfahrt mit einer zeitgemäßen Spiritualität und interessanten, neuen Formaten zu bereichern“, erinnert sich Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten, der in der Kevelaerer Wallfahrtsleitung unter anderem für die Entwicklung innovativer Projekte zuständig ist. Diese Aufgabe stelle sich auch für das Kevelaerer Wallfahrtsteam. „Daher freuen wir uns auch auf den persönlichen Austausch mit Bischof Bätzing“, ergänzt Rütten. Immerhin sei die Eröffnung der Kevelaerer Wallfahrtszeit eine der ersten offiziellen Amtshandlungen Bätzings als Vorsitzender der Bischofskonferenz.

Nicht nur der Auftakt der Kevelaerer Wallfahrtszeit wird sich in diesem Jahr sehr von den gewohnten Ritualen unterscheiden. „Leider ist derzeit nicht absehbar, wann es für eine organisierte Pilgergruppe in diesem Jahr wieder möglich sein wird, sich auf den Weg zu einem Wallfahrtsort zu machen“, berichtet Dr. Rainer Killich, der in seinem Wallfahrtsbüro derzeit vor allem Stornierungen von bereits angemeldeten Pilgergruppen entgegennehmen muss. „Das geht leider jetzt schon bis in den August hinein und umfasst nach den aktuellen Bestimmungen nun auch Großveranstaltungen, wie etwa die Tamilenwallfahrt“, so Killich weiter. Daher sei es gerade in dieser Situation sehr wichtig, mit den Pilgerinnen und Pilgern geistlich in Verbindung zu bleiben. „Wir bitten daher alle Pilgergruppen, die in diesem Jahr nicht kommen können, uns zu ihrem geplanten Wallfahrtstermin dennoch ihre Pilgerkerze für die Kerzenkapelle zukommen zu lassen“, berichtet Gregor Kauling. Man werde die Kerze dann im Pilgeramt des entsprechenden Tages aufstellen, segnen und entzünden.

Ein Zeichen setzen

„Ich gehe nämlich durchaus davon aus, dass es schon bald wieder möglich sein wird, unter Berücksichtigung bestimmter Schutzmaßnahmen auch öffentliche Gottesdienste zu feiern“, vermutet der Rektor der Kevelaer-Wallfahrt. Auch daher sei es wichtig, jetzt die Wallfahrtszeit zu eröffnen, ein Zeichen zu setzen, wenn man auch auf den Besuch von organisierten Gruppen vermutlich noch eine Weile werde verzichten müssen.

„Aber ab dem 1. Mai wird das Portal der Basilika offen sein und, wann immer es das Wetter zulässt, auch offenstehen“, so Kauling weiter. „Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der wir Trost und Beistand in besonderer Weise bedürfen, sind unsere Kirchen und Kapellen tagsüber für die Einzelpilger zum privaten Gebet und sicher bald auch wieder zum gemeinsamen Gottesdienst geöffnet“.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

251 Corona-Infizierte im Kreis Kleve sind genesen

Am heutigen Freitag, 17. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 469 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 35 in Bedburg-Hau, 31 in Emmerich am Rhein, 65 in Geldern, 28 in Goch, 27 in Issum, 22 in Kalkar, 36 in Kerken, 40 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 50 in Kleve, 9 in Kranenburg, 42 in Rees (Zahl korrigiert), 10 in Rheurdt, 44 in Straelen, 7 in Uedem, 9 in Wachtendonk und 7 in Weeze. In Klärung befinden sich 7 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 469 bestätigten Corona-Fällen sind 251 Personen genesen, 36 Personen befinden sich im Krankenhaus und 14 Personen sind verstorben. Bei der vierzehnten an Covid-19 verstorbenen Person handelt es sich um einen 82-jährigen Mann aus Kleve. Ob Vorerkrankungen vorliegen, ist hier nicht bekannt. Seit Beginn der Krise wurden 1.770 Quarantänen angeordnet. Aktuell befinden sich insgesamt 443 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 17.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter der Nummer 116 117.

„Wir sind am Boden zerstört, genau wie ihr”

In drei Monaten sollte es wieder so weit sein. Die Festivalstadt „Parookaville” sollte für ein Wochenende zum Leben erweckt werden. Erste Künstler wurden bereits bekanntgegeben, sie sollten den Besuchern im Juli einheizen. Als die Fans des Electronic Music Festivals Ende des vergangenen Jahres die begehrten Tickets ergatterten, konnte noch niemand ahnen, dass es die fiktive Stadt in diesem Jahr nicht geben wird. Aufgrund des Verbots für Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 müssen die Veranstalter auch das Festival in Weeze absagen.

„Wir sind am Boden zerstört, genau wie ihr”, heißt es in einer Mitteilung an die Fans auf der Internetseite und in den sozialen Medien. „Das gesamte Team hat in den letzten Monaten sehr hart daran gearbeitet. Umso mehr sind wir enttäuscht, dass wir unsere einzigartige und geliebte Stadt in diesem Jahr nicht mit euch teilen können, aber wir respektieren die Entscheidung der Regierung, denn das Wohl unserer Bürger und aller unserer Partner und Lieferanten steht für uns an erster Stelle.”

Die Ticketkäufer können selbst entscheiden

Das Festival war fast restlos ausverkauft. Zehntausende Tickets gingen an das inzwischen internationale Publikum. Bereits in den vergangenen Tagen und Wochen spekulierten die Fans des Festivals, was wohl mit den bereits gekauften und bezahlten Tickets geschieht. Die Antwort liefern die Veranstalter jetzt: „Alle Ticketkäufer werden innerhalb der nächsten Tage eine E-Mail von uns erhalten. Sie werden die exklusive Möglichkeit bekommen, neue Tickets (gleiche Kategorie) für PAROOKAVILLE 2021 ohne Preiserhöhung zu bestellen oder eine Rückerstattung zu verlangen.” Die Rückerstattung beziehungsweise der Versand der neuen Tickets für 2021 erfolge voraussichtlich Ende Mai / Anfang Juni.

Über Rückerstattung oder Neukauf kann derjenige entscheiden, der das Ticket / die Tickets im offiziellen Ticketshop des Festivals gekauft hat – auch, wenn die Tickets auf andere Personen personalisiert sind. Wurde das Ticket über den offiziellen „Resale Shop” verkauft, steht dem neuen Käufer die Rückerstattung zu. Wichtig: Die beiden Optionen, so geben die Veranstalter auf ihrer Internetseite bekannt, gelten jeweils pro Warenkorb. Wurden mehrere Tickets von einer Person bei einem Kaufvorgang erworben, müssen entweder alle Tickets rückerstattet werden oder es gibt für alle Tickets einen Ersatz für 2021. Das Festival wird im nächsten Jahr vom 16. bis 18. Juli stattfinden.

Die Veranstalter blicken nun bereits auf das kommende Jahr: „Lasst uns nächstes Jahr wieder gemeinsam feiern – stärker und wilder als jemals zuvor. Wir können es kaum erwarten, euch in unserer City Of Dreams willkommen zu heißen. In der Zwischenzeit möchten wir, dass ihr gut auf euch aufpasst und danken euch für all‘ eure Liebe und Unterstützung.”

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Weiterhin 40 nachgewiesene Corona-Infektionen in Kevelaer

Am heutigen Donnerstag, 16. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 447 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 32 in Bedburg-Hau, 28 in Emmerich am Rhein, 64 in Geldern, 28 in Goch, 27 in Issum, 22 in Kalkar, 35 in Kerken, 40 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 42 in Kleve, 9 in Kranenburg, 43 in Rees, 9 in Rheurdt, 43 in Straelen, 7 in Uedem, 8 in Wachtendonk und 7 in Weeze. In Klärung befinden sich 3 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 447 bestätigten Corona-Fällen sind 234 Personen genesen, 44 Personen befinden sich im Krankenhaus und 13 Personen sind verstorben. Aktuell befinden sich insgesamt 443 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 16.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

„Es läuft alles in geregelten Bahnen“

Wenn Anne van Meegern von ihrer Arbeit als Ärztin in der aktuellen Corona-Krise berichtet, wirkt sie gefasst. Die Kevelaererin erzählt nicht von katastrophalen Zuständen im Krankenhaus oder einer Situation, die einem „Schlachtfeld“ gleicht, nein. „Ich glaube, dass wir gut vorbereitet sind; dass frühzeitig Maßnahmen ergriffen wurden. Deshalb läuft es so gut“, sagt die Anästhesistin, die aktuell ihre Weiterbildung zur Internistin auf der Intensivstation des Luisenhospitals in Aachen absolviert. Eine große Herausforderung in Bezug auf Covid-19 sei vor allem, „dass die Patienten alle mit sehr unterschiedlichen Symptomen kommen.“ Die meisten Patienten seien lange ansprechbar und es vergingen oft einige Tage, bis schließlich doch eine Beatmungstherapie nötig werde. Dafür könne man dann schon 10 bis 14 Tage rechnen. Doch einige Patienten habe man bereits erfolgreich wieder auf die Normalstation verlegen können.

„Die Influenza-Welle vor zwei Jahren fand ich von der Arbeitsbelastung her extremer“, sagt die 34-jährige Ärztin. Die Stimmung in der aktuellen Situation sei aber einfach eine andere – auch unter dem Fachpersonal. Man wisse nicht, was einen noch erwartet. Die Stimmung sei beinahe „gespenstisch“, die Notaufnahme im Krankenhaus fast leer. Durch abgesagte elektive Eingriffe seien im Arbeitsalltag Kapazitäten geschaffen worden. Chirurgen sind eingearbeitet worden, um im Zweifel auf den internistischen Stationen auszuhelfen. Aber auch, als sieben ihrer Kollegen auf einen Schlag aufgrund einer Infektion ausfielen, sei die Arbeit noch zu stemmen gewesen, sagt van Meegern. Die Kevelaererin musste sich selbst – nicht mit Covid-19 infiziert – für vier Wochen in Quarantäne begeben. Ihre Familie in der Wallfahrtsstadt hat die 34-Jährige seit Februar nicht mehr gesehen. Zu groß ist die Angst, das Virus unbemerkt weiterzutragen, und zu groß die Verantwortung gegenüber den Patienten und Kollegen.

Beatmungs- und Lagerungstherapie

Eine Herausforderung bei der Behandlung der Covid-19-Patienten sei der unberechenbare Krankheitsverlauf, erklärt van Meegern. „Der Verlauf der Patienten – auch bei jungen Patienten – ist schon lang.“ Jedoch gebe es keine Faustregel, nach der man handeln könne. Zum Beispiel gebe es einen jüngeren Patienten auf der Station, „der hat keine Vorerkrankung und trotzdem ist er nicht besser dran als der 80-Jährige mit Vorerkrankung.“ Allgemein sei ein langer Verlauf üblich. „Wenn die zu uns kommen, sind sie noch in einem relativ guten Zustand“, erklärt van Meegern. Um einer respiratorischen Erschöpfung (Lungenschwäche) vorzubeugen, sei es wichtig, frühzeitig zu erkennen, wann man intubieren und den Patienten damit künstlich beatmen muss. Nach der Beatmungstherapie und der Lagerungstherapie sei „man eigentlich auch schon schnell am Limit“, erklärt die Ärztin. Die Lagerung erfolge vor allem auf dem Bauch, um die Lungenareale zu ‚belüften‘. Auffällig sei, dass die Patienten viele Narkosemedikamente, also viel Sedierung, bräuchten.

Auch van Meegern hatte bereits Patienten, die das Virus nicht überstanden haben und verstorben sind. Viele der Verstorbenen jedoch, betont van Meegern, wären wahrscheinlich auch an ihrer vorhandenen Grunderkrankung gestorben und hätten auch eine herkömmliche Influenza nicht überlebt. Der Behandlungsweg, das wird bei den Ausführungen der Ärztin deutlich, müsse bei jedem Patienten individuell abgestimmt werden. Und eine solche Behandlung sei eben aufgrund der guten Vorbereitung und durch das Krisenmanagement aktuell noch gewährleistet.

„Jeder kommt an die Beatmung, der eine Beatmung braucht.“ Von einer Situation wie beispielsweise in Italien sei man im Krankenhaus „noch meilenweit entfernt“, sagt die Kevelaererin, die auf einer Intensivstation mit 22 Betten arbeitet. Ein Gedanke lasse sie bei all der Routine aktuell dennoch nicht los: „Was ist, wenn ich die letzte Person bin, mit der sie gesprochen haben, die sie sehen? Manchmal sieht man die Panik in den Augen. Das ist ganz schlimm.“ So ist es eben nicht die Routine als Ärztin, die einen vor solchen Gedanken schützt.

Auch die Sorgen der Angehörigen anhören

Auch der Umgang mit den Angehörigen – sowohl der Covid-Patienten als auch aller anderen Patienten – sei ein anderer, sagt van Meegern. Das Besuchsverbot mache vielen zu schaffen. So habe zum Beispiel eine Angehörige eines über 80-jährigen Patienten dreimal am Tag angerufen, um sich nach ihrem Familienmitglied zu erkundigen. Da kämen dann einfach Sorgen auf, weil man seine Liebsten über Wochen nicht besuchen darf. „Das ist furchtbar, das finde ich grausam“, fühlt die Ärztin da mit.

Eine ihrer Sorgen ist außerdem, dass in einigen Monaten auf einmal sehr viele Menschen zum gleichen Zeitpunkt kommen werden – und zwar diejenigen, die aktuell bereits aufgrund persönlicher Beschwerden ärztliche Hilfe benötigen, den Gang zum Arzt jedoch aus Angst vermeiden. „Die ganzen Probleme sind ja nicht in Luft aufgelöst“, sagt die Kevelaererin. Man solle sich auch weiterhin trauen, zum Arzt zu gehen, wenn man wirklich Probleme hat, appelliert sie.

Auch wenn die weiteren Entwicklungen ungewiss sind, hofft van Meegern, dass auch nach der aktuellen Krise die Wertschätzung gegenüber den Pflegekräften – und allen anderen Menschen, die das System aufrecht erhalten – bestehen bleibt. Denn zu vermuten ist: „Bald interessiert es niemanden mehr.“ Zu wünschen sei ein Umdenken in der Gesellschaft auf lange Sicht. „Ich hoffe, dass nach der Krise auch Pflegekräfte besser bezahlt werden und dass gesehen wird, dass man die Leute einfach braucht.“ Trotz der Ungewissheit und des hohen Drucks in der aktuellen Situation laufe die medizinische Versorgung hier immer noch in geregelten Bahnen. „Ich bin momentan total froh, dass ich arbeiten kann, dass ich den Job habe. Am Ende des Tages hat man doch eine sinnvolle Arbeit.“