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3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Weiterhin 40 nachgewiesene Corona-Infektionen in Kevelaer

Am heutigen Donnerstag, 16. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 447 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 32 in Bedburg-Hau, 28 in Emmerich am Rhein, 64 in Geldern, 28 in Goch, 27 in Issum, 22 in Kalkar, 35 in Kerken, 40 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 42 in Kleve, 9 in Kranenburg, 43 in Rees, 9 in Rheurdt, 43 in Straelen, 7 in Uedem, 8 in Wachtendonk und 7 in Weeze. In Klärung befinden sich 3 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 447 bestätigten Corona-Fällen sind 234 Personen genesen, 44 Personen befinden sich im Krankenhaus und 13 Personen sind verstorben. Aktuell befinden sich insgesamt 443 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 16.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

Gutscheine zur Unterstützung der regionalen Unternehmen

Die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze bringt mithilfe der Online-Gutschein-Plattform „gemeinsamdadurch“ hilfsbereite Menschen in der Region mit ihren Lieblingsläden- und unternehmen zusammen, die wegen der Corona-Krise Schwierigkeiten haben, ihr Geschäft zu betreiben. Über die Plattform https://helfen.gemeinsamdadurch.com können Verbraucher Gutscheine erwerben, die sie einlösen können, wenn die Wirtschaft wieder normal läuft.

„Wir merken, dass viele Menschen einen Beitrag dafür leisten wollen, dass trotz der Corona-Krise die vielen Läden und Geschäfte erhalten bleiben, die unsere Region so lebenswert machen“, begründet Pressesprecher Jochen Rademacher das Engagement seines Instituts. Gerade die Unternehmen, die im Kampf gegen die Pandemie ihre Türen schließen mussten, bräuchten jetzt kurzfristig Umsätze – auch wenn sie ihre Leistungen erst in einigen Wochen oder Monaten erbringen. „Die beiden Interessen – die Hilfsbereitschaft der Menschen und die Leistungsbereitschaft der Unternehmer – wollen wir zusammenbringen“, sagt Rademacher. „Den Abstand zwischen Kunden und Unternehmen, zu dem Corona uns alle derzeit zwingt, überbrücken wir mit der Gutschein-Plattform. So kommen wir gemeinsam da durch“.

Die Plattform wurde entwickelt im „Sparkassen-Innovation Hub“ und gemeinsam mit dem Partner Atento realisiert. Entstanden ist die Idee beim Hackathon #wirvsvirus der Bundesregierung. Gutscheine gibt es unter https://helfen.gemeinsamdadurch.com über 10 Euro, 25 Euro, 50 Euro oder 100 Euro. Der Gegenwert jedes verkauften Gutscheins kommt 1:1 bei dem ausgewählten Unternehmen an und kann dann, wenn die Möglichkeit wieder besteht, beim ausgewählten Empfänger eingelöst werden.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Erstmals mehr Genesene als aktuell bestätigte Corona-Infizierte im Kreis Kleve

Am heutigen Mittwoch, 15. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 438 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 31 in Bedburg-Hau, 26 in Emmerich am Rhein, 64 in Geldern, 28 in Goch, 27 in Issum, 22 in Kalkar, 35 in Kerken, 40 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 40 in Kleve, 8 in Kranenburg, 41 in Rees, 9 in Rheurdt, 43 in Straelen, 6 in Uedem, 8 in Wachtendonk und 7 in Weeze. In Klärung befinden sich 3 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 438 bestätigten Corona-Fällen befinden sich 44 Personen im Krankenhaus und 13 Personen sind verstorben. Bei der zwölften an Covid-19 verstorbenen Person handelt es sich um eine 80-jährige Frau aus Straelen. Die 13. verstorbene Person ist ein 85-jähriger Mann aus Kleve. Beide Personen hatten Vorerkrankungen. Aktuell befinden sich insgesamt 440 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 15.04.2020, 12 Uhr).

„Seit Beginn der Corona-Infektionen im Kreis Kleve sind inzwischen 229 Personen genesen und damit erstmals mehr als aktuell mit dem Virus infiziert. Dies ist ein gutes Zeichen, das uns zuversichtlich stimmt,“ sagt Landrat Wolfgang Spreen. Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

Anträge für Soforthilfen im Kreis Kleve kommen aus fast allen Branchen

Die Liste der Branchen der Unternehmerinnen und Unternehmer, die Soforthilfen aus dem Corona-Programm des Kreises Kleve beantragen, liest sich wie ein „Branchenbuch“. Ob Einzelhändler oder Friseur, ob Gärtner, Landwirt, Gastronom, Bestatter, Augenoptiker, Schausteller, Reisebüro oder Fahrschule – viele von ihnen benötigen die finanzielle Soforthilfe, um den Umsatzeinbußen infolge der Corona-Krise zu begegnen. Nach zwei Wochen liegen dem Kreis Kleve insgesamt 812 Anträge aus allen 16 Kommunen im Kreisgebiet vor.

Von den bislang insgesamt 556 bewilligten Anträgen kommen 15 aus Bedburg-Hau, 57 aus Emmerich am Rhein, 72 aus Geldern, 68 aus Goch, 6 aus Issum, 17 aus Kalkar, 15 aus Kerken, 75 aus der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 97 aus Kleve, 17 aus Kranenburg, 25 aus Rees, 4 aus Rheurdt, 46 aus Straelen, 17 aus Uedem, 8 aus Wachtendonk und 17 aus Weeze. Die ausgezahlten Soforthilfen haben eine Größenordnung von insgesamt 2.236.363,24 Euro. Bei der Soforthilfe handelt es sich um einen einmaligen, nicht zurückzahlbaren Zuschuss von bis zu 7.500 Euro pro Unternehmen oder Freiberufler aus dem Kreis Kleve.

Abgelehnt wurden bislang insgesamt 225 Anträge, da die Voraussetzungen für eine Bewilligung nicht vorlagen. So können beispielsweise Anträge von Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten nicht berücksichtigt werden. Die Corona-Soforthilfe greift ferner nicht, wenn der durch die Corona-Krise verursachte entgangene Gewinn für einen Zeitraum von maximal drei Monaten geringer ist als die vorrangigen EU-, Bundes- oder Landesmittel sowie sonstige staatliche Hilfen. Auf der Homepage des Kreises Kleve (www.kreis-kleve.de) gibt es einen Direktlink zum Soforthilfeprogramm.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Zwei weitere Corona-Infizierte im Kreis Kleve verstorben

Am heutigen Dienstag, 14. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 434 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 31 in Bedburg-Hau, 26 in Emmerich am Rhein, 63 in Geldern, 28 in Goch, 27 in Issum, 22 in Kalkar, 35 in Kerken, 39 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 38 in Kleve, 8 in Kranenburg, 41 in Rees, 9 in Rheurdt, 42 in Straelen, 6 in Uedem, 8 in Wachtendonk und 7 in Weeze (Zahl für Weeze korrigiert). In Klärung befinden sich 4 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 434 bestätigten Corona-Fällen sind 200 Personen genesen, 43 Personen befinden sich im Krankenhaus und 11 Personen sind verstorben. Bei der zehnten an Covid-19 verstorbenen Person handelt es sich um einen 72-jährigen Mann aus der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Die elfte verstorbene Person ist eine 82-jährige Frau aus Emmerich am Rhein. Beide Personen hatten Vorerkrankungen. Aktuell befinden sich insgesamt 448 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 14.04.2020, 12 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

Sie müssen erfinderisch werden

Am 17. April 2020 sollte es im Goldenen Löwen wieder heiß hergehen. Auf rauchende Köpfe, fragende Blicke und eingespielte Teamarbeit hatten sich Stefan Spittmann und Dirk Winkels vom „Quiz im Löwen“ schon gefreut. Stattdessen bleibt der Saal leer – zumindest fast. Denn die beiden Veranstalter haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um ihre Quiz-Liebhaber nicht ganz ohne Ratespaß stehen zu lassen. Am Samstag, 18. April 2020, werden Spittmann und Winkels über ihre Facebook-Seite per Video live gehen und die Fragen beim „#wirbleibenzuhause Spezial“ an ihre Zuschauer stellen. „Weil wir natürlich sehr traurig sind, dass wir die Veranstaltung überhaupt absagen müssen. Das tut uns sehr leid“, erklärt Spittmann. Die Idee, das Quiz per Videoübertragung zu realisieren, sei ihnen gekommen, nachdem sie in Walbeck vor Kurzem ein ähnliches Projekt gesehen hatten. Das Ganze wollen die Kevelaerer nun für ihr Format anpassen.

„Wir hoffen natürlich, dass uns die Technik nicht im Stich lässt“, sagt Spittmann. Die bietet nämlich an diesem Abend das Grundgerüst des Ganzen. Mit Kamera und Laptop werden die Veranstalter live aus dem Goldenen Löwen streamen – unter den gegebenen Sicherheitsvorkehrungen. Das Quiz soll in zwei Teilen stattfinden: Drei Frageblöcke wird es vor der Pause und drei danach geben. Eine Sache, die bei dieser Aktion wohl noch wichtiger ist als beim regulären „Quiz im Löwen“-Format, ist die Ehrlichkeit der Teilnehmer (denn Google würde die Antworten sicherlich hergeben). „Wir appellieren da an die Ehrlichkeit der Leute und an den Ehrgeiz. Wir hoffen auf den eigenen Antrieb, dass mein sein Wissen da einsetzt“, betont Spittmann. Kontrollieren könne man das natürlich nicht.

„Wir möchten nicht, dass die Leute sich zuhause treffen“

Die Antworten können die Teilnehmer an diesem Abend nach Beendigung der Fragerunde per WhatsApp oder per E-Mail senden. Am folgenden Tag werden dann die Gewinner bekanntgegeben. Ob die Teilnehmer sich hierbei alleine den Fragen stellen, einen Familienabend daraus machen oder eine Quiz-Gruppe per WhatsApp gründen, ist dabei jedem selbst überlassen. Eines jedoch ist den Veranstaltern wichtig: „Wir möchten nicht, dass die Leute sich zuhause treffen“, sagt Spittmann. Dann wäre der Sinn dieser Veranstaltung auch sicherlich verfehlt.

Teilnehmen kann grundsätzlich jeder, der möchte – von jedem beliebigen Ort aus. Das Video kann jeder verfolgen. Es gebe sogar bereits eine Zusage eines Pärchens aus Spanien, das auf seiner Europareise dort „gestrandet ist“. Auch für Leute, die bisher keinen Platz beim regulären „Quiz im Löwen“ bekommen haben, sei das eine Möglichkeit, das Format kennenzulernen, sagt Spittmann. „Wir hoffen, dass Kevelaer am Samstag nicht vor dem Fernseher sitzt, sondern vor dem Laptop, Rechner, Handy“ und sich den Fragen stellt.

Bezüglich der Preise stehen die Veranstalter in Kontakt mit Edeka Brüggemeier. Außerdem arbeite man noch an einer Möglichkeit, während der Veranstaltung für einen guten Zweck spenden zu können. Um teilzunehmen, müssen Sie lediglich am Samstag, 18. April 2020, um 20.15 Uhr auf die Facebook-Seite des „Quiz im Löwen“ gehen und dem Videostream folgen. „Man muss kein Facebook-Konto besitzen, um teilzunehmen“, fügt Spittmann hinzu. Über einen Link, der einem auf Wunsch per E-Mail zugesendet wird, kann man das Video auch ohne Nutzerkonto verfolgen. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Mit dem Absenden der Antworten nehmen Sie automatisch teil.

Hotel Klostergarten wird zur Altenpflegeeinrichtung

Von innen ist das Hotel Klostergarten in Kevelaer als solches seit wenigen Tagen kaum mehr zu erkennen. Hotelbetten sind Pflegebetten gewichen, Hygieneschleusen müssen passiert werden und auch eine Schwesternrufanlage steht bereit. Innerhalb von 48 Stunden verwandelte sich das Hotel in eine als Quarantäne- und Isolierstation angelegte Altenpflegeeinrichtung für bis zu 40 Senioren. Menschen aus den umliegenden Altenheimen sollen dort aufgenommen werden, wenn sie auf Covid-19 positiv getestet wurden oder der Verdacht einer Infektion besteht. Mit dieser Maßnahme sollen die Bewohner von Pflegeeinrichtungen geschützt werden.

Grundlage der Umfunktionierung ist die Corona-Aufnahme-Verordnung in NRW vom 3. April 2020. In §5 (1) heißt es dort: „Kreise und kreisfreie Städte sollen unverzüglich mit der Vorbereitung von Quarantäne- und Isolationseinrichtungen beginnen, die in Betrieb genommen werden können, wenn die Kapazitäten der bereits vorhandenen Einrichtungen oder Wohnformen für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen nicht mehr ausreichen oder die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen in der eigenen Häuslichkeit nicht mehr gewährleistet werden kann.“ Karl Döring, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V., erklärt dazu: Das hat uns sehr unverhofft erwischt.“ Vorbereitet sei man auf diese Maßnahmen nicht gewesen.

Ein Kran für die Pflegebetten

Nach Gesprächen mit dem Kreis Kleve und einer Begehung des Hotels habe man schließlich am Mittwoch, 8. April 2020, den Auftrag bekommen. Zwei Tage später, am Karfreitag, sollte dann alles einsatzbereit sein. „Ich bin den eigenen Mitarbeitern und den Handwerksbetrieben sehr, sehr dankbar“, sagt Döring. Innerhalb von 48 Stunden lagen die nötigen Genehmigungen vor, das Hotelmobiliar wurde heraus transportiert, Brandschutzauflagen wurden geprüft und alle nötigen Einrichtungsgegenstände für die Senioren konnten organisiert werden. Die 400 Kilogramm schweren Pflegebetten beförderten die Arbeiter mit einem dafür bereitgestellten Kran in die Zimmer, berichtet Döring. Auch das Abstimmungsverfahren inklusive aller Genehmigungen, wofür man im Normalfall drei bis sechs Monate einplanen müsse, sei innerhalb der 48 Stunden bearbeitet worden.

Wir sind aufnahmebereit mit den zugesagten 40 Plätzen“, sagt Döring. „Die Belegung läuft über den Kreis Kleve. Wenn der Kreis einen Bedarf sieht, wird er anrufen.“ Ob es denn in der kommenden Zeit Bedarf geben wird, das könne man aktuell noch nicht absehen. Das Personal für die Einrichtung stamme aus dem eigenen Bestand an Pflegekräften, erklärt Döring. Am Mittwoch sei ein Aufruf in den Pflegeteams gestartet worden, dass Freiwillige gesucht werden. Daraufhin hätten sich zahlreiche Mitarbeiter gemeldet. Generell erfahre er in der aktuellen Situation einen großen Rückhalt aus Mitarbeiterkreisen. So fielen dann aktuell auch mal Urlaube und freie Tage weg. „Da müssen alle zusammenstehen“, appelliert Döring. Verpflegung würden die Senioren aus der Klosterküche erhalten.

Keiner weiß so recht, was da jetzt passiert“, betont der Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer. Eine gewisse Nervosität bestehe natürlich. Man sei jedoch gut vorbereitet, falls Senioren in die Einrichtung kommen sollten. Natürlich ist es möglich, dass letztendlich keine oder kaum Menschen im Hotel aufgenommen werden müssen. Das jedoch sei vorerst nebensächlich, sagt Döring. Wichtig sei, frühzeitig zu handeln, um seinen Teil zur aktuellen Situation beizutragen. „Wir müssen vor die Lage kommen. Nicht reagieren, sondern agieren.“

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

37 bestätigte Corona-Infektionen in Kevelaer

Am heutigen Sonntag, 12. April 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 422 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Davon sind 31 in Bedburg-Hau, 25 in Emmerich am Rhein, 60 in Geldern, 27 in Goch, 27 in Issum, 21 in Kalkar, 33 in Kerken, 37 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 37 in Kleve, 8 in Kranenburg, 41 in Rees, 9 in Rheurdt, 41 in Straelen, 6 in Uedem, 8 in Wachtendonk und 7 in Weeze. In Klärung befinden sich 4 Meldungen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

In den vergangenen Wochen hat das Gesundheitsamt des Kreises Kleve festgestellt, dass auch bei älteren Personen mit positivem Covid-19-Befund die Corona-Infektion mit milden Symptomen verlaufen kann.

Von den insgesamt 422 bestätigten Corona-Fällen sind 180 Personen genesen, 41 Personen befinden sich im Krankenhaus und 8 Personen sind verstorben. Aktuell befinden sich insgesamt 458 Personen in häuslicher Quarantäne (Stand: 12.04.2020, 14 Uhr).

Sollten Sie ärztliche Hilfe oder medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich umgehend telefonisch an den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst unter Angabe der Beschwerden und Mitteilung unter Tel. 116 117.

Kreis Kleve verteilt Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel an Einrichtungen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat aufgrund der Coronavirus-Epidemie größere Mengen Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel gekauft. Die Lieferungen werden auf die Regierungsbezirke verteilt, die wiederum die Arbeitsmaterialien unter den Kreisen und kreisfreien Städten aufteilen. Sobald der Kreis Kleve die Bestätigung eines zugeteilten Kontingents erhält, werden die Materialien in Düsseldorf abgeholt. Je nach mitgeteilter Menge fährt ein LKW mit Kreismitarbeitern in die Landeshauptstadt oder es fährt zusätzlich ein LKW mit ehrenamtlichen Helfern des DRK Goch mit.

Teilweise werden die Materialien dann im Kreis Kleve in andere Mengengebinde umgepackt, um die Verteilung an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste zu ermöglichen. Die aktuelle Lieferung des Landes NRW umfasste beispielsweise Mund-Nasen-Schutzmasken, die sozusagen „als Bausatz“ geliefert wurden. Das Gesundheitsministerium NRW hatte diese Schutzmasken in großer Stückzahl bei einem Automobilzulieferer aus NRW bestellt. Die Lieferung des Düsseldorfer Ministeriums enthält eine entsprechende Anleitung für das Zusammenfügen der Masken-Teile.

Verteilung an Rettungsdienst, Krankenhäuser sowie Pflegeheime/Pflegedienste

Die zugeteilten Kontingente aus Düsseldorf werden zu 20 Prozent für den Rettungsdienst des Kreises Kleve benötigt, jeweils 40 Prozent erhalten die Krankenhäuser sowie die Pflegeheime/Pflegedienste im Kreisgebiet. „Falls wir Materialien erhalten, die im Rettungsdienst nicht verwendet werden können oder dürfen, beispielsweise bestimmte Desinfektionsmittel, verteilen wir diese vollständig auf die anderen Bereiche“, erläutert Landrat Wolfgang Spreen.

Die Materialien des Landes NRW werden im Kreis Kleve nach einem Verteilerschlüssel weitergegeben. Dieser berücksichtigt beispielsweise bei den Krankenhäusern, ob ein Haus ein Traumazentrum oder eine multidisziplinäre Einrichtung ist. Bei den Alten- und Pflegeeinrichtungen spielen die Zahl der Einrichtungsplätze beziehungsweise die Zahl der zu Pflegenden eine Rolle.

Bei der Verteilung der Materialien wird der Kreis Kleve durch Helfer der Freiwilligen Feuerwehren aus Emmerich am Rhein, Geldern, Goch, Issum und Kranenburg wie auch durch das Deutsche Rote Kreuz und den Malteser Hilfsdienst unterstützt. Landrat Wolfgang Spreen: „Mein besonderer Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Helfern, die uns bei der schnellen Verteilung der dringend benötigten Materialien unterstützen.“

Sie blicken positiv in die Zukunft

Bereits vor einigen Wochen merkten Renate und Thomas Schatorjé in ihrem Kevelaerer Reiseunternehmen einen Corona-bedingten Buchungsrückgang. Anfang März dann kam der Betrieb zum Erliegen und der Arbeitsalltag besteht seitdem vor allem aus dem Bearbeiten von Stornierungen. Nachdem immer mehr Länder mit der Zeit ihre Grenzen geschlossen haben, gilt nun seit dem 3. April eine weltweite Reisewarnung. „Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Ausland wird bis mindestens Ende April 2020 gewarnt, da mit starken und weiter zunehmenden drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr, weltweiten Einreisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen und der Einschränkung des öffentlichen Lebens in vielen Ländern zu rechnen ist“, heißt es von Seiten des Auswärtigen Amtes. Wir haben nachgefragt, wie es Kevelaerer Reiseunternehmen in der aktuellen Situation ergeht.

Die Inhaber der Firma „Schatorjé Reisen“ hatten im März drei große Reisen nach Italien geplant, die natürlich alle storniert werden mussten. „Eigentlich kamen alle Gäste, die gebucht hatten, und wollten nirgendwo mehr hin“, erinnert sich Renate Schatorjé an den Beginn der Auswirkungen. Auch der Verkehr der Schulbusse sowie der Gelegenheitsverkehr fallen weg. Die Reisen sind vorerst bis nach den Osterferien gecancelt, teilweise auch darüber hinaus. Das Ehepaar geht jedoch davon aus, dass das Busreiseverbot auch über den 19. April hinaus bestehen bleibt.

Das Team hält auch in der Krise zusammen

Das Tagesgeschäft besteht für die Unternehmer aktuell darin, Stornierungen zu bearbeiten, die Entwicklungen im Blick zu halten und die Planungen für die Zeit nach der Coronakrise fortzusetzen. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit zu Hause. Denn wenn die Busse stillstehen, keine Buchungen anstehen, Reisen ausfallen und der Kundenverkehr eingestellt ist, gibt es nicht genug zu tun. „Wir haben mit den Mitarbeitern die Situation schnell kommuniziert. Die stehen alle hinter uns“, zeigt sich Thomas Schatorjé dankbar für das Verständnis der Angestellten. Man wolle alle Fahrer halten – und nach der Krise das Team noch erweitern. „Das Soforthilfeprogramm haben wir noch nicht beantragt, wollen das aber nächsten Monat machen“, sagt Thomas Schatorjé.

Im Gespräch mit dem Unternehmerpaar wird schnell deutlich: Es tut ihnen leid, viele Reisen absagen zu müssen, der Blick in die Zukunft ist trotzdem optimistisch. „Die Auswirkungen sind bei uns im Unternehmen aktuell noch nicht zu erkennen. Wir geben jetzt nicht auf, das wird schon alles wieder gut werden“, sagt Renate Schatorjé. „Ich habe keine Sorge, dass wir es nicht schaffen werden“, fügt ihr Mann hinzu. Dennoch weiß er: „Der Tourismus leidet unter der Coronakrise exorbitant stark. Die Umsätze sind unwiederbringlich.“ Denn zum einen sei es unklar, wer nach der Krise finanziell überhaupt in der Lage ist zu reisen, und es gebe keinen Nachhol-Effekt. Wer in diesem Jahr seinen großen Sommerurlaub stornieren musste, wird vermutlich im kommenden Jahr nicht gleich zwei ausgiebige große Reisen machen.

Dennoch hätten bereits einige Kunden mit abgesagten Reisen umgebucht oder die Gutschein-Lösung genutzt. „Die Kunden halten uns schon die Treue“, berichtet Renate Schatorjé dankbar. Nichtsdestotrotz: „Das tut schon weh, so viele Reisen abzusagen, die gut gebucht waren.“ Für diese Reisen bekommen die Kunden des Unternehmens ihr Geld zurück. Die Gutscheinlösung, die sich aktuell in Gesprächen befindet, „werden wir sehr wahrscheinlich nicht umsetzen“, erklärt Thomas Schatorjé. „Wir sind uns auch sicher: Nach der Krise wollen die Leute raus“, blickt Renate Schatorjé in die Zukunft. „Die Reiselust kommt wieder, wenn die Angst verschwunden ist“, fügt ihr Mann hinzu.

Sandra Jacobs ist die Inhaberin des TUI Reisecenters in Kevelaer. Foto: privat

Auch Sandra Jacobs als Inhaberin des TUI Reisecenters in Kevelaer blickt positiv in die Zukunft. „Ich hoffe immer noch, dass das alles in 2 / 3 Monaten vorbei ist.“ Stornierungen stehen auch in ihrem Unternehmen aktuell auf dem Tagesplan. Neue Buchungen kommen schon lange keine mehr rein. „Die Kunden machen sich über kurzfristige, aber auch über langfristige Reisen Sorgen“, erklärt Jacobs. „Bei den Sommerferien hoffe ich auch, dass die ganz normal durchgeführt werden, in welcher Form auch immer.“ Wie es für ihre Kunden weitergeht, deren Reise abgesagt wurde, weiß sie noch nicht genau. „Wir sind auch nicht unbedingt für die Guthabenregelung“, da es für viele Kunden nicht unbedingt möglich sei, zu einem anderen Zeitpunkt zu reisen. Welche Regelung es letztendlich für stornierte Reisen gebe, müsse man abwarten. Auch Jacobs setzt auf die Treue ihrer Kunden. „Viele Kunden schauen schon aufs nächste Jahr. Eigentlich ist es so, dass die Reisenden positiv sind. Auf jeden Fall ist die Reiselust immer noch da.“

Keine Pluszahlungen mehr seit Mitte März

Ihre Mitarbeiter musste Jacobs in Kurzarbeit entlassen. Die laufenden Kosten seien aktuell nicht die größte Sorge. Wenn im Nachhinein Rückforderungen anstehen würden, dann sehe es „böse aus“. „Seit Mitte März kommt keine einzige Pluszahlung mehr auf mein Konto“, sagt Jacobs. Dabei bekomme sie eine große Unterstützung von ihrer Vermieterin der Geschäftsräume. „Sie hat die Miete auf ein absolutes Minimum reduziert. Da bin ich ihr sehr dankbar für.“ Die möglichen Zuschüsse habe sie bereits beantragt. „Wir hoffen einfach mal, dass wir irgendwie durchhalten. Es wird auch gehen. Ich bin da positiv.“

Sandra Jacobs, die am vergangenen Samstag ihre Quarantäne beenden durfte, nachdem sie selbst positiv auf das Coronavirus getestet wurde, hofft darauf, dass nach der Krise zumindest kleine Reisen für die Leute interessant sind. Denn es müsse nicht immer die große Kreuzfahrt sein. Auch kurze Reisen in die Nachbarländer stehen bei ihr auf dem Programm. Doch wann es überhaupt wieder möglich sein wird, zu reisen, ist ungewiss. „Man muss abwarten“, sagt die Unternehmerin. „Ich halte solange es irgendwie geht durch. Das ist mein Job, den ich liebe. Wir schaffen das. Ich hoffe, dass wir bald wieder für unsere Kunden da sein dürfen.“

Gudrun Schiffer betreibt seit drei Jahren ihr eigenes Reisebüro. Foto: privat

Gudrun Schiffer, die seit drei Jahren mit ihrem Reisebüro Schiffer „Hin & weg“ in Kevelaer selbstständig ist, kann noch nicht absehen, ob ihr Unternehmen die Krise überstehen wird. „Ich bin im Aufbau. Ich habe schon einen guten Kundenstamm eigentlich, auf den ich dann später auch wieder setzen würde“, hofft auch sie auf die Treue der Kunden. Auch Schiffer musste geplante Reisen stornieren. „Ich bin in Vorkasse getreten und habe Arbeit investiert. Das kommt nicht wieder“, macht die Unternehmerin deutlich. „Das war schon eine Schlappe. Die bringen mich an den Rand der Existenz.“ Mögliche Fördergelder wird auch sie beantragen und abwarten, ob es eine Unterstützung geben wird.

Hoffnung auf Reisen innerhalb Deutschlands

„Es ist ein Stillhalten. Abwarten und Tee trinken“, muss auch Schiffer einen langen Atem beweisen. Dass sie ohnehin von zu Hause aus arbeitet und noch keine Mitarbeiter beschäftigt, kommt ihr in der aktuellen Situation zugute. Denn vor allem mit einem Unternehmen im Aufbau seien die Entwicklungen für sie „eine Katastrophe. Vom Finanziellen her ist es ein Genickbruch.“ Selbst wenn die Erlaubnis wieder da ist, sei es ungewiss, ob die Leute wieder reisen. „Jetzt muss jeder Haushalt gucken: Kann ich es mir erlauben?“ Schiffer setzt ihre Hoffnungen vorerst auch in Inlandsreisen. „Innerhalb Deutschlands kann relativ schnell wieder was passieren“, erwartet die Kevelaererin. In anderen Zielländern seien die Umstände dagegen unübersichtlich.

Ebenso wie Renate und Thomas Schatorjé sowie Sandra Jacobs blickt auch Gudrun Schiffer aktuell positiv auf das, was kommt. „Ich werfe nicht die Flinte ins Korn. Ich glaube, ich gehöre auch nicht zu denen, die so schwarz sehen. Ich sehe es realistisch. Es wird dauern.“ Die Kunden hätten bereits signalisiert, dass sie ihre stornierten Reisen nachholen möchten, sobald die Situation es zulässt. „Wir müssen gucken, was noch geht und wie es geht. Ich warte ab.“