Heimatverein baut Hotel in Kervenheim

Gemeinsam legten Wilhelm Maes und Helmut Seerden an dem kleinen Holzkasten mit den unterschiedlichen Fächern nochmal Hand an, bevor die Kinder der St. Norbert-Grundschule gut gelaunt und mit gespannter Erwartung um die Ecke kamen.
Gemeinsam mit Bernhard Reintges – wie die beiden Mitglied des Heimatvereins – hatten sie die Idee zu dem Insektenhotel entwickelt, das auf der kleinen, noch etwas kahl wirkenden Fläche gegenüber der Volksbank aufgestellt war.
Im Achterhoek gesehen
„Wir haben das im Achterhoek gesehen und gedacht, selbst was zum Thema Insekten hier zu machen“, sagte Maes. „Hier stand nur Unkraut, da haben wir gesagt: da kann man eine Wiese machen – und eben das Hotel“, ergänzte Seerden.
Der Heimatverein hatte dann das Objekt gesponsort. „Das ist Holz aus der Kervenheimer Heide von „Alwis“ Janssen vom Murmannshof“, verwies deren Vorsitzender Horst Neisius dann auch auf die Holzbünde, Rinden und die Tannenzapfen, die für die Kinder zum Auffüllen der Fächer bereitlagen.
„Das Hotel ist für alle möglichen Insekten bestimmt – Käfer, Bienen, Hummeln. Selbst Aristoteles war Imker und wusste um die Bedeutung der Tiere“, vermittelte Maes gegenüber den jungen Schülern später auch nochmal die grundsätzliche Bedeutung der Tiere. „Ohne die Insekten gibt es kein Leben mehr, weil dann die Nahrungskette unterbrochen ist und es dann keine Nahrung mehr auf der Erde gibt.“
Gut vierzig Schüler kamen dann zu dem Objekt und wurden von Maes darüber aufgeklärt, „dass es über 40. 000 verschiedene Bienenarten“ von Hummeln, Wespen bis zu Hornissen gebe. Sein Tipp an die Kinder lautete: „Nehmt ganz einfach zu Hause eine Würstchendose ohne Deckel und füllt sie etwas mit Gras. Dann könnt ihr einen ähnlichen Effekt erzielen.“
Danach stellten sich die Kids erst in Reih und Glied auf und anschließend auf eine Leiter, um die Fächer mit dem von ihnen individuell ausgesuchten Material zu bestücken. „Dass Bienen Honig sammeln und Wespen Stacheln haben“, habe man vorher unter anderem im Unterricht gelernt, erklärte die neunjährige Leonie. „Und ich ess manchmal auch welchen“, ergänzte der siebenjährige Matthias.
Schulleiterin Margarete Wahlen war voll des Lobes über die Idee und die Aktion an sich: „Das ist schön, sowas vor Ort zu machen – und so das Umweltbewusstsein zu stärken, dass Insekten wichtige Lebewesen sind.“