Großartige Gags im Golddorf

Ein dreifach „Twestie Helau“, für eine wirklich gelungene Kappensitzung. Eine Überraschungssitzung hatte das KfT (Karnevalsfreunde Twisteden) Präsidium, unter dem neuen Präsidenten Rolf Roosen, versprochen – und mehr als gehalten.

Ein über fünfstündiges Programm brachte ein Highlight nach dem anderen auf die Bühne, darunter auch den ersten Bürger der Stadt, Dr. Dominik Pichler. Locker und humorvoll gewährte dieser Einblick in das private und berufliche Leben eines in der Marienstadt amtierenden Bürgermeisters, nahm sich dabei selbst auf die Schippe. „Mit seinen langen Haaren könne man ihn tatsächlich für ein Mitglied der Kelly-Family halten“, witzelte Pichler aus der Bütt, der zusätzlich einen vergnügten Rückblick auf das vergangene Wallfahrtsjubiläum und das Wahljahr hielt. Dabei verkündete er nochmals, dass die OW 1 endlich gebaut werde. „Aber in Kevelaer wie hier in Twisteden glaubt man einfach alles“, stellte der Bürgermeister fest, der sich zudem als Briefwähler outete: „Ich habe ein gestörtes Verhältnis zur Urne“, gestand er, bevor er unter tosendem Applaus die Bütt verließ.

Galant und charmant

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stimmung im leider nur halb besetzten IBC (Bürgerzentrum Twisteden) – immerhin war aber ein Prinzenpaar, Prinzessin Isabel I. und Prinz Martin II. aus Borth nach Twisteden gekommen – schon fast den Siedepunkt erreicht. Dafür sorgten im Vorfeld die „Twester Garde Zwerge“ und der neue und pfiffige Sitzungspräsident Niklas Jansen. Ein absoluter Glücksgriff. Galant und charmant führte er durch das bunte Bühnenprogramm und versah so manchen Auftritt mit passenden Kommentaren.

Der Bürgermeister in der Bütt.

Den Saal auf links drehte Hilla Heien. Wie ein Wirbelwind fegte sie durch die Reihen, begrüßte fast jeden Besucher persönlich, holte diese, nach einer ausgiebigen Polonaise, zu sich auf die Bühne. Unterstützt wurde sie durch den 9-jährigen Niklas. „Dieses karnevalistische Nachwuchstalent bringt es bestimmt einmal zum Karnevalsprinz“, verkündete Hilla Heien.

Die Tanzdarbietung der „Twester Sterne“ lud anschließend ein wenig zum Durchatmen ein. Wie viele Narrentalente im Dorf beherbergt sind, bewies das fortlaufende Programm. Mit Schwarzlichttheater vom Feinsten überraschte die Twistedener „Helau TV“ Truppe. „Sie machen einfach und ziehen sich so lustige Sachen wie Taucheranzug und Lichterschläuche an“, kommentierte der Sitzungspräsident, der sich als „Dr. Niklas“ ebenfalls in die Bütt traute und über die Geräuschekrankheit philosophierte.

Eine Bierkiste half dem Forscher und Wissenschaftler, an Größe zu gewinnen. Auf die Bühne trauten sich auch „Stina“, (Sabine Venmanns), als Wallfahrtsflüchtling und „Henn“, (Rainer Roosen), als heimatliebender Twistedener. Dank der Dorfstraße, die über einen Wellness-, Gourmet- und Gebetstempel und noch über ein Feinkostgeschäft verfügt, lohne sich ein Abschied aus der Wallfahrtsstadt Kevelaer ins Golddorf Twisteden auf jeden Fall.

Das Neuste über Poggenpotsdinn, Perdsköttelkäth und Pöppelhenn berichtete „Lisbeth“, alias Robert Achten, der zum 23. Mal auf Twistedens Karnevalsbühne stand. Einen Ehrenorden verlieh Niklas Jansen zwischendurch an Gertrud und Karl Mülders. Auch das Ehepaar engagiert sich schon seit Jahrzehnten im Twistedener Karneval. Ein närrischer Gruß, begleitet von guten Genesungswünschen, wurde an Karin Raimondi, alias „Attacke“, mit dreifachem „Helau“ geschickt.

Gruß an „Attacke“

Für wahren Augenschmaus und gekonnte Tänze sorgten die „Twester Funken“, die räuberischen und eigentlich im Knast befindlichen „Muddis“, das „Gocher Männerballett“ mit einer brandheißen Nummer, und das „KfT Präsidium“. Letztere boten eine mit Jürgen Drews, Biene Maja und natürlich Helene Fischer bestückte Play-Back Show. Eine gelungene Einlage während einer großartigen Kappensitzung, bei der die Gocher Tanzgruppe „Revolution Dance“ noch einmal richtig einheizte. Am kommenden Freitag dürfen sich die Twistdener und auswärtigen Narren auf eine weitere und brillante Kappensitzung im IBC freuen. Diese ist bereits ausverkauft.