Aktuelles aus Kevelaer

SSG war nicht gut in Schuss

Die Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer startete nicht erfolgreich in die neue Saison. Beide Auftaktwettkämpfe in der ersten Bundesliga gingen verloren. SSG II steht nach zwei Wettkämpfen ausgeglichen da.

Das hatten sich die Kevelaerer Tiger anders vorgestellt. Bereits der erste Gegner und amtierender Deutscher Mannschaftsmeister, sorgte dafür, dass die Mannschaft um Trainer Rudi Joosten nochmal hart mit sich ins Gericht gehen muss. Dabei wurde es zum Ende der Partie sogar nochmal spannend.

Bei den Duellen von Alexander Thomas (394:395 Ringen) und Katrin Leuschen (386:392 Ringen) war es schnell klar, dass beide die Punkte abgeben mussten. Sergey Richter (398 Ringe) hatte keine Probleme beim Gegner Borna Petanjek (395 Ringe). Katharina Kösters schoss, wie immer, einen schnellen Wettkampf und konnte dann nur abwarten, bis Gegnerin Patricia Piepjohn fertig wurde. Diese schloss ebenfalls mit 389 Zählern, was ein Stechen für die endgültige Punktevergabe bedeutete.

Zuerst musste allerdings das Duell Jana Erstfeld gegen Jolyn Beer beendet werden. Erstfeld (395 Ringe) hatte ihre 40 Schuss bereits länger hinter sich gebracht und sah zu wie ihre Gegnerin und zweifachen Weltmeisterin, eine Zehn nach der anderen auf die Scheibe brachte.
Beer hatte zu diesem Zeitpunkt drei Ringe Vorsprung, hätte sie weitere Zehnen geschossen. Doch bei den letzten drei Schüssen zeigte sie Nerven und schoss jede Kugel in die Neun, so dass auch diese Partie durch Stechen entschieden werden musste.

Alles war wieder offen, Kevelaer hatte die Chance diesen Wettkampf für sich zu entscheiden. Es folgte das Stechen zwischen Kösters und Piepjohn. Beide trafen jeweils zwei Mal die Zehn, erst der dritte Stechschuss war dann entscheidend: Piepjohn traf die Neun, Kösters zeigte Nerven und brachte es nur auf eine Fünf. Auch das Stechen zwischen Erstfeld (9) und Beer (10) fiel deutlich für die Mannschaft aus dem Harz aus. Endstand aus Sicht der Kevelaerer 1:4.

Beim Match gegen den Gastgeber St. Hubertus Elsen I sah es zuerst so aus, dass Kevelaer das Zepter in die Hand nehmen würde. Doch dann wendete sich das Blatt zum Ende hin. Katharina Kösters verlor ihre Begegnung gegen Amelie Kleinmans (389:394 Ringen), auch Katrin Leuschen (385 Ringen) hatte gegen Dirk Steinicke (391 Ringe) keine Chancen. Sergey Richter brachte 394 Ringe auf die Scheibe, aber Gegener Peter Hellenbrand hatte es ebenfalls schwer und schoss einen Ring weniger. Jana Erstfeld schloss ihr Duell gegen Denise Palberg mit 393:392 ab. Bis zum Ende der zweiten Serie hatte Alexander Thomas in seiner Begegnung mit Annemarie Röser drei Ringe Vorsprung. In der zweiten Hälfte des 40 Schuss – Programms, traf er sechs Mal die Neun, Rösner antwortete mit zwei blitzsauberen 100er Serien, so dass am Ende die Partie mit 394:391 für die Elsenerin ausging. Endstand: 2:3 für den St. Hubertus Elsen I.

Aufgrund der YOG-Teilnahme (Youth Olympic Games) in Buenos Aires von Anna Janshen und einer Schulpflichtveranstaltung von Franka Janshen, musste Trainer Rudi Joosten auf einen Start der Schwestern an diesem Wochenende verzichten: „Keine Frage, das war kein Traumstart. Wir werden unsere Fehler analysieren und beim Training schauen, was man verbessern kann“, resümiert der Erfolgstrainer.

Dazu haben die Tiger aus der ersten Bundesliga-Mannschaft nun einige Tage Zeit. Das nächste Wettkampfwochenende findet am 20./21. Oktober in Wietze statt.

Wenigstens ein Sieg für die Reserve

Die SSG–Reserve, in der zweiten Bundesliga, hatte mit zwei Krankheitsfällen zu kämpfen. Birgit Lohmann konnte aufgrund einer Fußverletzung nicht antreten und Alison Bollen litt an einer Viruserkrankung, nahm aber trotzdem an den Wettkämpfen teil. Für Lohmann konnte Trainer Hans-Josef Dohmen den Niederländer mit EU-Startberechtigung, Wesley Holthuijsen aus der dritten SSG-Mannschaft, einsetzen. Dieser zeigte sich in der Begegnung St. Hubertus-Elsen II in Topform und konnte das Duell mit 387:382 Ringen für sich entscheiden. Auch der Kroate Petar Gorsa gewann gegen Lara Quickstern mit 396:391 Ringen. Der dritte und entscheidende Punkt verbuchte Maike Trötschkes mit 392 Ringen gegen Malin Wigger (388 Ringe). Nur Alison Bollen (383:389 Ringen) und Markus Bauer (390:391 Ringen) hatten das Nachsehen. Endstand: 3:2 für die SSG II.

Match Nummer zwei bestritten die Marienstädtler gegen Mitaufsteiger SV Petersberg. Wieder erzielte Wesley Holthuijsen hier mit 389:380 Ringen den Punkt. Alle anderen SSGler verloren ihre Duelle: Gorsa 396:397, Bollen 385:389, Trötschkes 389:391 und Bauer 386:392 Ringen.

Am Sonntag, 4. November, um 14 Uhr findet am heimatlichen Schießstand der nächste Wettkampf in der zweiten Bundesliga statt.

Navis aus BMWs geklaut

(ots) – In der Zeit zwischen Sonntag, 21.00 Uhr, und Montag (8. Oktober 2018), 6.00 Uhr, öffneten unbekannte Täter in Kevelaer zwei Autos ohne Aufbruchspuren. Die Täter entwendeten an der Albert-Einstein-Straße aus einem weißen 3er BMW das fest eingebaute Navigationsgerät. An der Heinestraße entwendeten die Täter aus einem grauen 7er BMW ebenfalls das fest eingebaute Navigationsgerät. Beide Fahrzeuge hatten eine “Keyless Go” Funktion.

Die Polizei rät: Legen sie ihren “Keyless” Transponder in eine Metalldose, damit Täter die Funkwellen nicht bis zum Auto verlängern können.

Hinweise zu verdächtigen Personen bitte an die Kripo Goch unter Telefon 02823 1080.

KSV mit Punktgewinn gegen Favorit Praest

Der Kevelaerer SV hat in der Bezirksliga den nächsten Punkt eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce trennte sich auf dem heimischen Kunstrasenplatz auf der Sportanlage bei Scholten mit einem 1:1-Unentschieden vom vorherigen Tabellendritten RSV Praest. In der Tabelle blieb der KSV damit mit nun elf Zählern auf Rang elf stehen und hat als Aufsteiger weiterhin ein Polster auf die Abstiegsplätze vorzuweisen.

Gegen die favorisierten Gäste aus Praest erwischten die Gelb-Blauen einen richtig guten Start und konnten den Gegner immer wieder vor Probleme stellen. „Wir hätten bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0 führen können“, sagte Trainer Ökce. „Wir hatten die Chancen dazu. Wir waren stärker als der RSV und hatten mehr Ballbesitz, allerdings haben wir viele Situationen durch ein, zwei Haken zuviel verloren.“ Bitter dann: Bereits nach einer halben Stunde musste Offensivspieler Timo Verhoeven verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Lukas Haeßl in die Partie, der auch gleich voll einschlug: Eine Minute vor der Pause brachte der Joker die Hausherren mit 1:0 in Führung (44.).

„In der Halbzeit wussten wir, dass ein Tor gegen diesen Gegner wahrscheinlich nicht zum Sieg reichen würde“, erklärte der Coach nach dem Abpfiff. „Wir wollten stabil stehen und auf gefährliche Konter setzen.“ Diese Taktik ging bis kurz vor Schluss auch gut auf. Doch in der 75. Minute musste auch Torschütze Haeßl den Platz nach einem Foulspiel verletzt wieder verlassen, sodass in der Folge das Tempo in der Offensive fehlte. „In den Schlussminuten hatten wir auch etwas Glück“, gab Ökce zu. „Wir haben glücklicherweise nur einen Gegentreffer kassiert.“ Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld hatte Praests Patrick Gottschling am zweiten Pfosten per Kopfball den Ausgleich erzielt (82.).

„Mit dem Punkt können wir am Ende zufrieden sein. Ausschlaggebend dafür, dass wir keinen Sieg eingefahren haben, war, dass wir in der zweiten Halbzeit keine Bälle mehr in der gegnerischen Hälfte festmachen konnten. Wir haben mit einem zu offenen Visier gespielt, mussten viel hinterherlaufen und haben nur noch reagiert“, fasste Ökce zusammen. Weiter geht es für den KSV am kommenden Sonntag (15 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim SV Walbeck, der mit 17 Punkten Platz fünf in der Bezirksliga-Tabelle belegt. „Das ist ja schon ein kleines Derby“, meinte Ökce vor dem Duell mit dem Klub aus dem Spargeldorf. „Wir haben eine gute Serie mit vier Spielen am Stück ohne Niederlage. Aber auch Walbeck ist gut drauf und steht nicht umsonst da oben. Wir sind guter Hoffnung, etwas Zählbares mitzunehmen, wissen aber um die Schwierigkeit der Aufgabe“, blickte der Trainer auf die kommende Partie. JAN ABEN

Ein-Mann-Show über die Unterwelt

“Willkommen zu dem Start in die neue Saison”, begrüßte Stefan Reudenbach von der Stadt Kevealer die Besucher unter dem Dach der öffentlichen Begegnungsstätte. Zum Auftakt der neuen Puppenspiel-Serie “18+” hatten sich die Veranstalter mit dem Gernsbacher Puppenspieler Frieder Kräuter einen besonderen Gast eingeladen, der “besonders nah am Original” spielend “für besondere Akzente” (Reudenbach) sorgte.

Der 66-Jährige, der bereits seit 35 Jahren dem Puppenspiel nachgeht, hatte in den 90er Jahren die “Bettleroper” bereits aufgeführt. “Damals war das noch mit dem Bauchladen, aber das war mehr Akrobatik”, schmunzelte der noch immer rüstige Mann mit seinen hellwachen Augen. “Heute ist das mehr Puppenspiel, und es passt besser mit dem Alter.”

Schlichter Rahmen, tolles Spiel

Ein schlichter Puppenkasten, drei Scheinwerfer, seine Fähigkeiten, mit seiner Stimme den verschiedenen Figuren Leben einzuhauchen und dazu eine “spannende, tolle Geschichte” ließen das Publikum mit seiner Hilfe eine gute Stunde lang in die Londoner Unterwelt des 18. Jahrhunderts eintauchen.

So erzählte Kräuter die Geschichte des Hehlers Peachum, der über seine Diebe, Räuber und Falschspieler zu wenig Geld erzielt und von der Beziehung seiner romantisch veranlagten Tochter Polly mit dem Frauenheld Macheath erfährt.

Als er und seine Frau erfahren, dass die Tochter sogar mit ihm verheiratet ist , entscheiden sie, dass sie das Kopfgeld für ihn kassieren wollen und sie als Alleinerbin schnell Witwe werden soll. Natürlich will Polly ihn vor dem Mordplan warnen. Die beiden Huren Jenny und Suki verraten ihn dann, er wird verhaftet.

Polly und Lucy, die Tochter der Gefängniswärters Lockit, lieben beide Macheath. Beide wollen ihm helfen und streiten sich in der Gefängniszelle. Schließlich entwendet Lucy von Lockit, der mit Macheath gemeinsame Sache macht, den Schlüssel und befreit ihren Liebsten.

Tolle Figuren und großartige Solomusik

Doch er wird wieder verhaftet, landet schließlich am Galgen und wird gehängt. Bis schließlich eine Taube heranflattert und verkündet, dass der König ihn begnadige. Macheath “ersteht” quasi wieder auf. Kräuter spielt zum Amüsement des Pubikums auf der Mundharmonika “God save the queen”.

Nicht nur seine ausgearbeiteten Lindenholzfiguren hinterließen dabei einen tiefen Eindruck. Überzeugend wirken auch seine wunderbare Ausdeutung der damaligen Sprache und die direkte, teilweise derbe und damit sehr echte Übersetzung des Milieus, mit offener Schlägerei und Kopulation auf der winzigen “Bühne”.

Dazu kamen seine Fähigkeiten als musikalisches Ein-Mann-Orchester mit Ziehharmonika, Flöte oder Kazoo sowie seiner eigenwilligen, rauhen Stimme und der bluesgetränkten Musik, die dem Stück einen besonderen Stempel aufdrückten.

Volleyballer stehen mit leeren Händen da

In der Verbandsliga endete der Ausflug der Kevelaerer Volleyballer nach Essen nicht sehr erfreulich. Gegen den TVG Holsterhausen setzte es eine deutliche 0:3 (15:25, 18:25, 17:25) Niederlage.

Holsterhausen, in den ersten beiden Spielen noch ohne Satzverlust, war sicher leicht favorisiert. Mit dem KSV standen den Essenern aber auch ein leichter Gegner gegenüber.
Der KSV produzierte Eigenfehler am laufenden Band und machte es der sehr erfahrenen Mannschaft sehr leicht. Unkonzentriertheiten in Annahme wechselten sich mit Blockschwäche und drucklosem Angriff ab.

So gelang es dem KSV zu keiner Zeit, den nötigen Druck aufzubauen. Holsterhausen selbst spielte dabei einfach seinen Streifen runter und konnte auf die Fehler des KSV warten.
Die einzelnen Sätze verliefen immer im gleichen Schema. Schnell war der KSV mit 2, 3 Punkten im Rückstand. Zum Satzende vergrößerte sich dieser Abstand dann zum Endergebnis von 15:25, 18:25 und 17:25.

Trainerin Heike Thyssen versuchte mit Auszeiten und Spielerwechsel die Mannschaft noch wachzurütteln, aber bis auf vereinzelte positive Aktionen, blieb die Mannschaft deutlich unter ihren Möglichkeiten. Bis zum nächsten Spieltag am 3. November hat die Mannschaft nun Zeit wieder in die Spur zu kommen.

Für den Kevelaerer SV spielten: Boetselaars, Broeckmann, Holtappels, Kannenberg, Karpachev, Keuler, Nobbers, Novak, Ophey, Thyssen und Verhoeven.

Kevelaer blüht wieder auf

Auf einer Fahrradtour am Niederrhein führt der Weg häufig an Gewächshäusern und riesige Blumenfeldern vorbei. Dies zeigt einmal mehr, dass der Kreis Kleve zum größten zusammenhängenden gartenbaulichen Produktionsgebiet Europas gehört. Laut der jüngsten Statistik der Landwirtschaftskammer (Erhebung aus 2016) sind im Kreis 549 gartenbauliche Betriebe angesiedelt – mehr als in jedem anderen Kreis in NRW. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer liegt mitten in dieser blumenreichen Region und kann sich somit über viel Unterstützung seitens der lokalen Gartenbaubetriebe bei der Aktion „Kevelaer blüht auf“ freuen.

Insgesamt neun Gartenbaubetriebe beteiligen sich in diesem Jahr an der Herbstbepflanzung und sorgen somit wieder für farbenfrohe Blumenbeete in der Kevelaerer Innenstadt. „Die Region kann stolz darauf sein, dass so viele Gartenbaubetriebe gemeinsam bei der Aktion an einem Strang ziehen und Kevelaer hiermit als Agrobusiness-Standort präsentieren“, sagt Bernd Pool, Leiter Stadtmarketing. Die herbstliche Bepflanzung in den Beeten benötigt natürlich auch die richtige Pflege, um den Kevelaerern und Besuchern möglichst lange Freude zu bereiten. Hierfür sorgt mit viel Hingabe der städtische Betriebshof. Seit Anfang Oktober verwandelt Johannes Baaken mit seinem Team die Beete vom sommerlichen Blumen-Look in herbstliche Stimmung.

Durch die große Beteiligung der lokalen gartenbaulichen Betriebe darf sich das Stadtmarketing über eine bunte Mischung an herbstlicher Bepflanzung freuen. 

Die Aktion „Kevelaer blüht auf“ soll nicht nur die Innenstadt zieren, sondern auch Lust darauf machen, seinen Balkon oder den eigenen Garten mit herbstlicher Bepflanzung zu verschönern. Das Stadtmarketing stellt deswegen die wichtigsten Informationen auf www.kevelaer.de zu den verschiedenen Pflanzen für die kalte Jahreszeit zusammen.

Erste landesweite Caritas-Wallfahrt nach Kevelaer

Fast 800 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter aus 13 Caritasverbänden in Nordrhein-Westfalen nahmen sich eine Auszeit, um nach Kevelaer zu pilgern. Statt an diesem Tag wie sonst immer zu beraten, zu pflegen und Menschen in Not zu begleiten, nahmen sie an der ersten landesweiten Caritas-Wallfahrt nach Kevelaer teil.

Mit Bussen, per Fahrrad und sogar zu Fuß waren die Caritas-Mitarbeiter in die Marienstadt am Niederrhein gekommen. Zu Beginn der Wallfahrtsmesse in der Basilika begrüßte Wallfahrtsdirektor Gregor Kauling die Teilnehmer und wünschte ihnen, dass sie an diesem Tag Kraft für ihre herausfordernde Aufgabe schöpfen können: „Hinter jedem von Ihnen stehen so viele Menschen, die von dem Lungenflügel Caritas Atem schöpfen. Heute sind Sie dran, Atem zu holen.“ Da tue es gut, in einer großen Gemeinschaft unterwegs zu sein und zu erfahren, „dass viele mit ihnen unterwegs sind“, sagte Domkapitular Josef Leenders in seiner Predigt. Häufig wisse man nicht, was einen erwarte, wenn man ein Krankenzimmer oder das Zimmer in einem Altenheime betrete. „Aber Sie gehen auf die Menschen zu mit der Botschaft: Jetzt bin ich für dich da“.

Die Idee zur ersten Caritas-Wallfahrt in NRW war in der Konferenz der Ortscaritasverbände in NRW geboren worden. Dementsprechend begrüßte auch Hans-Georg Liegener aus Krefeld als Sprecher dieser Konferenz die Wallfahrer in der Basilika. Das Motto der Wallfahrt war an die Caritas-Jahreskampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ angelehnt, mit dem die Caritas in 2018 auf Wohnungsnot aufmerksam macht.

Nach dem Gottesdienst verpflegten die Klosterküche Kevelaer, ein Integrationsbetrieb des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V., und die Malteser im Forum Pax Christi die Teilnehmer, sodass alle rechtzeitig zum Kreuzweg oder zu Stadtführungen starten konnten. Als gemeinsamer Abschluss der Wallfahrt trafen sich alle Caritas-Pilger wieder zur gemeinsamen Andacht mit musikalischer Unterstützung des Familienchors der Basilikamusik.

Wie bei der Caritas üblich schöpften die Mitarbeiter nicht nur Kraft für sich selbst, sondern unterstützten auch während der Wallfahrt andere Menschen. Der Erlös der Kollekte aus der Pilgermesse in Höhe von 1.744 Euro kommt der Aktion pro Humanität zugute, die Hilfsprojekte in Westafrika organisiert.

Am Nachmittag nahmen die Pilger am Kreuzweg durch Kevelaer teil, bevor die Abschlussandacht im Forum Pax Christi stattfand. (Foto: Harald Westbeld)

“Das war vor dem Beamer”

Es soll ja ganze Grundschulklassen geben, die im Unterricht nicht mehr Heft und Füller vor sich liegen haben, sondern Tablet und Eingabestift. Und wenn der Lehrer mal was an die Tafel schreibt, dann ist die nicht mehr grün und die Kreide kreischt in höchsten Tönen – nein, auch das “Whiteboard” ist schon weit verbreitet. Höchste Zeit also, sich zu fragen, wie sich die Präsentationsformen in der Schule verändert haben. “Das war vor dem Beamer” zeigt das Niederrheinische Museum Kevelaer vom 7. Oktober bis 2. Dezember: “Schulwandkarten in ihrer kulturhistorischen Bedeutung”.

Zumindest die älteren Eleven werden sich noch gut an sie erinnern. Ob die große Weltkarte im Erdkunde-Unterricht, das “Periodensystem” in der Chemie oder die Darstellung des für manchen ebenso sperrigen “Kleinen Einmaleins”. Aber auch längst ausgemusterte Schulfächer hinterlassen in der Ausstellung ihre Spuren, etwa die Hauswirtschaft, bei der man sich über Nahrungsmittel wie zum Beispiel Lebertran belehren lassen darf, die heuer ihr Verfallsdatum in der gesunden Ernährung längst überschritten haben.

Die Sonder-Ausstellung ist unterteilt in mehrere “Klassenräume”, in denen auch Tische und Bänke einladen, mal wieder buchstäblich die Schulbank zu drücken. Eröffnung ist am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr, im Museumsfoyer. (weiterer Bericht im Kevelaerer Blatt folgt)

Juwelier Veronika Ophey in funkelnagelneuen Räumen

Ein Diamant sei “für die Ewigkeit”, sagt eine alte Redewendung. Vieles andere nicht. Und so ist es kein Wunder, dass die Kevelaerer Goldschmiedin Veronika Ophey kräftig in ihr Landenlokal an der Busmannstraße 30 investiert hat. Am Samstag, 6. Oktober, öffnet sie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen, ab 9.30 bis 14 Uhr, im neuen Ambiente. Das Team freut sich, mit den Kundinnen und Kunden den Umbau feiern zu können. Und neben frischer Farbe sowie speziellem Vitrinen- und Lichtkonzept gibt es so manche weitere Entdeckung zu machen. Das neue Trauring-Studio etwa, bei dem Paare nicht nur individuell beraten werden können, sondern sich ihren “Traum-Ring” gleich selbst konfigurieren und auf dem Bildschirm ansehen können, bevor dieser dann nach ihren Wünschen angefertigt wird. Damit die Trauringe kein Traum bleiben, gibt’s natürlich auch zahlreiche Beispiele zum Anfassen…
Zur Neueröffnung nach dem umfangreichen Umbau und zur Premiere des Trauring-Studios gibt’s außerdem eine besondere Aktion (gültig bis zum 31.10.2018): Die ersten zehn Paare erhalten 10 Prozent Rabatt! Ein Besuch beim Juwelier Veronika Ophey in der Busmannstraße lohnt sich in jedem Fall! (Weiterer Bericht im Kevelaerer Blatt folgt)

KB-Reporter Jörg von der Höh als Schiedsmann im Landesvorstand

Streit vor Gericht ist nicht nur teuer; nach der Urteilsverkündigung gibt es immer nur einen Gewinner und einen Verlierer. Gerade bei Streit zwischen Nachbarn wird das Miteinander nach einem Gerichtsprozess oft noch schwieriger. Eine gute Alternative dazu ist ein Schiedsverfahren. Dieses wird ehrenamtlich durch Schiedsmänner und Schiedsfrauen geleitet. Durch Ausschluss der Öffentlichkeit und die Verpflichtung zur Verschwiegenheit aller Parteien und der Schiedspersonen dient es auch dazu, dass Streit nicht weiter eskaliert. Es wird eine für beide Parteien einvernehmliche Lösung gesucht und meist gefunden. KB-Reporter Jörg von der Höh arbeitet schon seit dreieinhalb Jahren als Schiedsmann in Kevelaer. Am 15. September 2018 wurde er als Beisitzer und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit in den Landesvorstand des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e. V. (BDS) gewählt. Das KB nahm dies als Anlass, mit Jörg von der Höh über das noch nicht überall bekannte Schiedsamt zu sprechen.

Gebürtig aus Remscheid

Gebürtig kommt Jörg von der Höh aus Remscheid. Dass er nicht in Kevelaer geboren ist, findet er manchmal hilfreich für sein Amt, das ihn zur Unparteilichkeit verpflichtet. Voraussetzungen für das Schiedsamt sind darüber hinaus ein gesunder Menschenverstand und eine reiche Lebenserfahrung. Diese konnte sich Jörg von der Höh durch sein langjähriges Diakonenamt in der evangelischen Kirche und durch 36 Jahre Berufstätigkeit als Krankenpfleger erwerben. Sieben Jahre leitete er eine Wohngruppe der Lebenshilfe, zehn Jahre lang hielt er Dauernachtwache im Haus Golten in Geldern, 16 Jahre arbeitete er als Pfleger in der Psychiatrie – Jörg von der Höh blickt auf ein langes und abwechslungsreiches Berufsleben zurück. Als er wegen Berufsunfähigkeit aus dem Beruf ausscheiden musste, suchte er nach einer sinnvollen Beschäftigung. „Ich wollte etwas für die Allgemeinheit tun, etwas Erfüllendes“, meint er. Da in der Zeit gerade auch eine Schiedsstelle frei war, bewarb er sich und wurde prompt durch den Stadtrat im April 2015 zum Schiedsmann in Kevelaer-Ost gewählt und durch den Amtsgerichtspräsidenten vereidigt. Daneben ist er auch als Schöffe am Landgericht Kleve und als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Duisburg tätig.

Keine juristische Ausbildung

Ein Jurastudium braucht es für das Schiedsamt nicht, im Gegenteil: Es dürfen nur Personen dieses Amt ausüben, die keine juristische Ausbildung besitzen. Bei einem Schiedsfall wird auch grundsätzlich kein Urteil gesprochen. „Im Schiedsamt möchten wir schlichten statt richten. Das Schiedsamt soll Konfliktparteien an einen Tisch bringen und eine Lösung suchen. Mit dem Ergebnis des Schlichtungsprozesses sollen beide Parteien zufrieden sein. Unsere Aufgabe ist die Mediation“, sagt Jörg von der Höh.

Streit zwischen Nachbarn

Meistens geht es in den Konfliktfällen um Streit zwischen Nachbarn und die Ursachen dafür liegen oft darin, dass Menschen nicht miteinander reden. Bekommt Jörg von der Höh etwa einen Anruf von einer Person, die mit einer anderen im Konflikt ist, lautet seine erste Frage: „Haben Sie schon mit dieser Person gesprochen?“ Häufig wird diese Frage gleich verneint: „Mit dem rede ich nicht!“ Gerne hilft Jörg von der Höh dabei, dass Personen im Streit wieder miteinander ins Gespräch kommen. Dabei geht es neben den Streitigkeiten bürgerlichen Rechts (Nachbarschaftsstreit) im Strafrecht unter anderem auch um Beleidigung, leichte Körperverletzung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch oder Verletzung des Briefgeheimnisses. Manche Konflikte kann er schon telefonisch durch einige Hinweise und durch ein einziges Gespräch mit beiden Parteien lösen, sogar ohne Schiedsverfahren. Bleibt der Konflikt weiterhin bestehen, kann der Antragsteller beim zuständigen Schiedsamt einen Schlichtungsantrag stellen. Die Zuständigkeit richtet sich immer nach dem Wohnort des Antragsgegners. Die Schiedsperson bestimmt einen Termin für ein gemeinsames Gespräch. Darin können durch die unparteiische Vermittlung der Schiedspersonen sehr oft Streitigkeiten friedlich und außergerichtlich beendet werden. Ein dort geschlossener Vergleich hat 30 Jahre Gültigkeit.

Jede Schiedsperson ist zur Führung eines Kassen- und Protokollbuches verpflichtet, das jährlich durch das Amtsgericht Geldern kontrolliert wird. Für die Schiedspersonen kostet diese ehrenamtliche Tätigkeit vor allem viel Zeit, doch die Mühen zahlen sich aus: So konnten in den dreieinhalb Jahren seiner Schlichtungstätigkeit fast 90 Prozent der Verhandlungen zu einem positiven Abschluss gebracht werden. Ein anderer großer Vorteil gegenüber einem gerichtlichen Verfahren sind die geringen Gebühren, die in der Regel nicht über 50 Euro liegen und als Vorschuss vor Beginn des Verfahrens vom Antragsteller gezahlt werden müssen. Beide Parteien können durch die Vertraulichkeit, Verschwiegenheit und Ehrenamtlichkeit der Schiedsleute ihr Gesicht wahren und es bleiben ihnen hohe Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren erspart.

Sein ehrenamtliches Engagement macht dem 60-Jährigen auch selber viel Freude. „Es ist wirklich genau so eine Tätigkeit, die ich gesucht habe. Ich kann Menschen in Streitigkeiten wieder an einen Tisch bringen, meistens eine gute Lösung für beide finden und gerade Nachbarn können weiterhin gut zusammenleben.“ Jede Schiedsperson wird zunächst auf fünf Jahre vom Stadtrat gewählt. Jörg von der Höh würde sich freuen, auch nach der ersten Amtszeit weitermachen zu können. Als frisch gewählter Beisitzer des Vorstandes im Landesverband NRW des BDS und als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit möchte er das Schiedsamt auf Landesebene noch bekannter machen. In Kevelaer konnte er gemeinsam mit seiner Kollegin Liesel Borman, die selbst auf 21 Jahre Tätigkeit als Schiedsfrau (davon acht Jahre in Wiesbaden) zurückblicken kann, schon einiges auf den Weg bringen: Auf Antenne Niederrhein wurde schon über das Schiedsamt informiert, am Rathaus hängt ein Schild mit Hinweis auf die beiden Schiedsämter, im KB stehen die Adressen der Schiedsämter wöchentlich vermerkt und vor den letzten Landtagswahlen hatten beide einen Infostand.


Schiedsämter der Stadt Kevelaer

Bezirk West (Stadt Kevelaer bis zur Bahnlinie, Twisteden):
Schiedsfrau Liesel Borman, Am Wasserturm 4, 47623 Kevelaer, Tel. 02832 979923.

Bezirk Ost (Stadt Kevelaer hinter der Bahnlinie, Wetten, Winnekendonk, Kervenheim):
Schiedsmann Jörg von der Höh, Koxheidestraße 104, 47623 Kevelaer, Tel. 02832 977250, E-Mail: joerg.von-der-hoeh@schiedsmann.de