Aktuelles aus Kevelaer

Vom Westernreiter bis zur Kutschfahrt

Auf der Reitanlage der Familie Schopmans haben sich mehr als 40 pferdebegeisterte Leute zusammen gefunden, um auf dem Daelshof einen neuen Reitverein ins Leben zu rufen. Die Pferdesportgemeinschaft Daelshof Kevelaer, kurz PSG Daelshof Kevelaer hat in einer Gründerversammlung einstimmig ihren Vorstand gewählt und mit allen Gründern gemeinsam Ziele und Aufgaben des Vereins festgelegt.
In dem neuen Verein sollen ausdrücklich sämtliche Sparten des Reitsports Berücksichtigung finden. Im Vordergrund steht die gemeinsame Leidenschaft für das Thema Pferd mit all ihren Facetten.
In der tollen Stallgemeinschaft der Daelshofer sind neben der klassischen Reiterei auch Westernreiter, sowie Kutschfahrer vertreten. Dieses positive Miteinander soll auch eine Maxime des Vereins werden, der selbstverständlich auch allen Reitern außerhalb der heimischen Reitanlage offen steht: „ Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Je mehr pferdebegeistere Menschen sich unserem Verein anschließen, desto mehr können wir bewegen“, sagt Elke Behrens (1. Vorsitzende und Initiatorin des Vereins).
Auch die Reitschule von Laura de Witt, die auf der Anlage ansässig ist, schließt sich dem neuen Verein an. Sie ist als stellvertretende Vorsitzende eine wichtige Säule des Vereins und wird die Jugendarbeit weiterhin tatkräftig unterstützen. In Kürze wird der Verein eine eigene Internetpräsenz sowie eine Facebook Seite bekommen, auf der man sich ausführlich informieren kann.
Die gewählten Vertreter des Vereins sind: Elke Behrens (Vorsitzende), Laura de Witt (stellvertretende Vorsitzende), Laura Schreiner (Jugendwartin), Mike Scholten (Kassenwart), Marieluise Raschik (Beauftrage für Freizeit und Breitensport), Viola Kanders (Beauftragte für Turniersport) und Nicole Fulland, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen über den Verein gibt es bei Nicole Fulland, Telefon: 0173/6784496 oder per Email an: nicole.fulland@gmx.de

Ehre, wem Ehre gebührt

Vor dem eigentlichen „Event“ stand der große Moment im Museumshof: die Enthüllung der Tenhaef-Gedenktafel. Bernd Rolf, der sich vor fünf Jahren maßgeblich mit für die Stele Tenhaeffs zum 95. Geburtstag eingesetzt hatte, sprach vom „populärsten Dichter der niederrheinischen Mundart in der Nachkriegszeit“. Er dankte den Stiftern der Bronzetafel – dem Museums-Förderverein, der Heimatpflege-Stiftung der Volksbank und dem Tenhaeff-Neffen Werner Helmus für ihren Beitrag.

Der Begriff ist zu klein

Der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler schloss sich Rolfs Wertung an. „Es ist wieder ein großer Kevelaerer Heimatdichter“, der geehrt werde, „obwohl der Begriff zu klein ist“, zitierte er Martin Willing und das Kevelaerer Blatt. Der kleine Jupp habe in der Volksschule Kohle geschleppt. „Dort hatte er schon das Talent zum Schreiben“, erzählte Pichler. Und er erwähnte, dass Tenhaeff im Krieg zweimal verwundet wurde. Danach habe er sich beim Verlag Köster, die auch das Bläche druckten, als „Laufbursche, Mädchen für alles und Zeitungsausträger“ verdingt und später selbst „über die Millitärgerichtsbarkeit der Briten, über Schmuggel und illegale Grenzübertritte“ geschrieben. 1955 habe er geheiratet und sei in Frankfurt gelandet. Er sei der Stadt Kevelaer aber verbunden geblieben. „2007 war sein letzter Wunsch, in Kevelaer beerdigt zu werden. Ich hoffe, dass wir noch in vielen Jahren an Tenhaeff denken“, sagte Pichler und enthüllte anschließend mit der Museumsleiterin Veronika Hebben die Bronzetafel.

Bernd Rolf ließ den Dichter selbst nochmal mit einem Originalton des Textes „Gujje Senn“ zu Wort kommen. Danach machten sich die Gäste zum Mundartachmittag auf in die Museumskneipe, unter ihnen auch der Sprachforscher Georg Cornelissen. „Tenhaef war ein Sprachkünstler. Es gibt viele, die Verse schmieden, aber wenige, die das gekonnt können. Wie er mit Klängen spielt und Laute wiederholt, damit arbeitet, um Wirkung zu erzielen. Das können nicht viele“, äußerte er seine Bewunderung.

„Ehre , wem Ehre gebührt – und Jupp Tenhaef gebührt diese Ehre“, unterstrich der Vorsitzende des Museums-Fördervereins, Peter Hohl, dessen Verdienste für die niederrheinische Mundart, ehe er den Künstlern des Nachmittags die Bühne überließ.

Würdigung mit Musik und Rezitation

Wie schon beim Mundartnachmittag für Theodor Bergmann übernahmen Bernd Rolf und seine Frau Bärbel den musikalischen Part, begleiteten mit Gitarre und Gesang die Lieder-CD von Güno van Leyen mit den Texten von Tenhaeff.

Sie intonierten „Neß ow hart“, „Haseschrieves“; „Hers“ oder „Kävelse Moppe“, dass die Anwesenden gerne mitsangen. Und zum Schluss spielten sie mit Hans Poschmann das Heimatlied „Wor hör ek t´hüss“.

Im Zentrum des Nachmittags stand der wunderbare Mundart-Vortrag von Wilfried Renard, der ähnlich wie bei Theodor Bergmann mit ganzem Körpereinsatz die Werke des Dichters vortrug. Er erzählte vom „Wentersport“, die Tierfabel „Üt enne Poot“ und die Geschichte von der Maus, die beim Mausen erwischt wird bei „So moß et komme“.

Daneben standen kurze Stücke wie die „Wülderej“, der „Pädd op de Padd“ und das jahreszeitpassende „Is on Schnej“ neben so zauberhaften Langtexten wie dem „Sportberecht“ , wo „Fasane-Fretz dem Ball met dem Bennerest“ beim Elfmeter nicht versenkt, und so lebensnahen Gedichten wie „Sonndag in´t Derp“.

Es gab auch Nachdenkliches

Renard zeigte in seinen Beiträgen auch den nachdenklich-tiefsinnigen Tenhaef, der mit Zeilen wie „Wej Mensse denke, senne, süüke, glöve / on söllen ons doch selfs en Rotsel blieve“ über das menschliche Dasein sinnierte, in „Er alde on et nejje Johr“ konstatierte: „Lott merr komme, wat dor komme sall.“

Und am Ende gab er über Tenhaef den „Gujje Rot“ weiter: „Et besten es, me helt meer Moot, on drevt nit sovööl Stuß on Stoot, in Wönß on met Gedachte.“ Sein neffe Klaus Helmus meinte nach der Veranstaltung: „Er wäre unheimlich stolz gewesen.“

Museumsleiterin Veronika Hebben dankte zum Ende allen für ihre Unterstützung für diese Mundart-Reihe – von den Museums-Mitarbeitern über die Künstler bis zum „Kevelaerer Blatt“. Und sie kündigte an, dass es ab 2019 eine Veranstaltungsreihe mit niederrheinischen Künstlern und Dichtern geben wird mit jeweils einem Termin pro Quartal.

Förderverein sponsert Frühlingsfest der Spielgruppe Vergissmeinnicht

Das Frühlingsfest der U3-Spielgruppe Vergissmeinnicht fand in diesem Jahr auf dem Reubaho in Geldern-Vernum statt. Gemeinsam mit ihren Familien erlebten die Spielgruppenkinder dort einen ereignisreichen Nachmittag.
Besonderen Spaß hatten die Kinder dabei, die verschiedenen Tiere des Bauernhofes, wie Rinder, Schafe und Hühner, zu füttern. Anschließend erkundeten sie die weiteren Spielmöglichkeiten auf dem naturpädagogischen Bauernhof.
Tina Kamps, die Leiterin der Spielgruppe Vergissmeinnicht bedankte sich, auch im Namen der Kinder und Eltern, herzlich bei dem Vorsitzenden des Fördervereins der Spielgruppe, Markus Kaenders, für die Ausrichtung des Frühlingsfestes.
Die U3-Spielgruppe Vergissmeinnicht ist eine Einrichtung des Caritasverbandes im Klostergarten Kevelaer, in der Kinder ab zwei Jahren besonders sanft und in vertrauensvoller Atmosphäre auf den KindergartenAlltag vorbereitet werden. Verschiedene Feste und strukturierte Elternarbeit sind fester Bestandteil des Konzepts.

Kevelaerer Schüler machten große Sprünge

258 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums haben am Känguru-Wettbewerb der Mathematik teilgenommen. Der Wettstreit wurde zum 25. Mal von der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet.

968.598 Teilnehmer von mehr als 11.800 Schulen verzeichneten die Veranstalter in diesem Jahr. Innerhalb von 70 Minuten hatten die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer jeweiligen Jahrgangsstufe bis zu 30 Aufgaben zu lösen.

Den größten Kängurusprung, also die meisten hintereinander richtig beantworteten Fragen (20), machte Mia te Kaat aus der Klasse 6B und ist damit Gewinnerin des Känguru-T-Shirts. Weiterhin durften sich folgende Schülerinnen und Schüler der Kevelaerer Schule aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen über weitere Preise freuen, die von den Veranstaltern des Wettbewerbs ausgelobt wurden: Thore Fritz, Klasse 6a (2. Preis),Mia te Kaat, Klasse 6b (2. Preis und Känguru-T-Shirt), Agit Akpinar, Klasse 6b (3. Preis), Mathis Eilmans, Klasse 8a (3. Preis), Lukas Koenen, Klasse 9a (1. Preis), Hannes Lörcks, Klasse 9a (1. Preis) und Daniel Rusmann, Jahrgangsstufe Q1 (3. Preis).

„The Sound of Musical“ verbindet Chöre aus Bury und Kevelaer

Große Freude bei den Verantwortlichen der Partnerschaftsvereine in Kevelaer und Bury St. Edmunds: Die 1981 gegründete Städtepartnerschaft pflegt den Austausch auf kultureller, sportlicher, historischer und traditioneller Ebene. Dem Verein ist es nunmehr gelungen, den Kontakt zwischen zwei Chören herzustellen. „The Voice Squad“ aus Bury St. Edmunds und der „Theaterchor Niederrhein“ aus Kevelaer werden die Tradition des Austausches wieder neu beleben. Am Freitag, 30. August, 20 Uhr, und am Samstag, 31. August, 17.00 Uhr findet das Gemeinschaftskonzert „The Sound of Musical“ im Konzert- und Bühnenhaus statt.
Beim jüngsten Besuch in Bury St. Edmunds wurde es endlich konkret: Bereits das zweite Mal erlebten die Kevelaerer bei ihrem Besuch den Chor „The Voice Squad“, alle zeigten sich begeistert und die geknüpften Kontakte ließen die Einladung der Kevelaerer auf fruchtbaren Boden fallen. „The Voice Squad“ wird in der letzten Augustwoche in Kevelaer sein, Zeit bei gemeinsamen Proben mit dem „Theaterchor Niederrhein“ verbringen und mit zwei Aufführungen „The Sound of Musical“ im Konzert- und Bühnenhaus als Gemeinschaftskonzert zu Gehör bringen.
Vom Süßwarenladen in die Royal Albert Hall

„The Voice Squad“ entstand 1992, als sich 10 Mädchen in der Lounge von Birgittas Reihenhaus drängten und samstags eine halbe Stunde lang sangen. Der Süßwarenladen an der Ecke wurde zu dem Ort, der für die noch unentdeckten Stars von nun an „die Bretter, die die Welt bedeuten“ werden sollte. Schon bald mussten andere Locations für die beginnende harte Probenarbeit gefunden werden, denn der Chor wurde durch Sänger und Sängerinnen verstärkt und so zum gemischten Chor.
Das Repertoire ist inzwischen riesig, für fast jeden Geschmack ist etwas dabei und die Sängerinnen und Sänger werden motiviert durch den grandiosen Zuspruch – Konzerte sind regelmäßig ausgebucht. Im Laufe der Jahre ersingen sich „The Voice Squad“ das Privileg, an wundervollen Orten und bei herausragenden Gelegenheiten aufzutreten. Das Royal Opera House, die Birmingham Symphony Hall, das London Palladium, preisgekrönte Auftritte in der Royal Albert Hall und die Teilnahme als Finalisten im nationalen Fernsehen beim Wettbewerb „Chor des Jahres“ waren wichtige Höhepunkte.
Neben Konzerten aller Größen und Formen in ganz Großbritannien tourte der Chor durch Prag und das Rheinland, trat im Disneyland Paris auf und inszenierte zahlreiche Musicals, von Bugsy Malone bis West Side Story, Les Miserable, Miss Saigon und Sweeney Todd.
„The Voice Squad“ ist eine Familie. Die Mitglieder bleiben es jahrelang und Freunde und Familienangehörige genießen den Spaß an Geselligkeit und am gutem Miteinander – und da ist sie, die Parallele zum „Theaterchor Niederrhein“. Die Mitgliederstruktur ist anders, aber die große Freude am gemeinsamen Singen ist beiden Chören bei ihren Auftritten anzusehen.
Kevelaerer und Kevelaer-Freunde kennen den Theaterchor aus unterschiedlichen großen Konzerten, aber auch von spontanen „Mit-Sing-Aktionen“ zu unterschiedlichsten Anlässen. Und diese Freude soll das verbindende Element beim Gemeinschaftskonzert werden, auf das sich nicht nur die englischen Gäste jetzt schon freuen. Und nach einem gelungenen Konzert in der Wallfahrtsstadt richtet sich der Blick natürlich auf einen Gegenbesuch bei den englischen Freunden. „Im Jahr 2021 werden die Kevelaerer traditionell wieder ihre Freunde in Bury besuchen – und die Städtepartnerschaft wird das 40-jährige Bestehen feiern. Wenn das kein Grund für eine Konzertreise auf die Insel ist, wann dann?“, so Bernd Pool, Vorsitzender des Partnerschaftsverein Kevelaer – Bury St. Edmunds e.V..
Die herzliche Einladung, an einem der Konzerte teilzunehmen, richtet der Partnerschaftsverein nicht nur an die Kevelaerer, sondern insbesondere auch an Besucher aus den Nachbarorten, die selbst Städtepartnerschaften zu englischen Orten unterhalten. Hier geht der Blick unter anderem nach Weeze (Watton) oder auch Emmerich (King`s Linn) und Kleve (Worcester) sowie Goch (Endover).
Vorverkauf
Eintrittskarten für die Konzerte „The ‚Sound of Musical“ am Freitag, 30. August, 20 Uhr, und am Samstag, 31. August, 17 Uhr, sind zum Preis von 12 Euro beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Tel.: 02832 / 122 – 991, oder an der Abendkasse erhältlich.

Geschichten-Wettbewerb

Im Mai 2019 besitzt Kevelaer 70 Jahre das Recht, sich „Stadt“ zu nennen. „Während dieser Zeit sind den Bewohnern der Stadt so manche interessante, abenteuerliche oder auch witzige Geschichten passiert“, glaubt die Stadtverwaltung. Aus Anlass des 70. Geburtstags sucht diese deshalb persönliche Geschichten zum Thema: „70 Jahre Stadt(rechte) Kevelaer“. Je nach Umfang der Einsendungen sollen diese Geschichten auf den städtischen Internetseiten veröffentlicht oder in gedruckter Form als Heft beziehungsweise Buch herausgebracht werden.
Am 25. Mai 1949 wurde der Gemeinde Kevelaer vom damalig amtierenden Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Walter Menzel, das Recht verliehen, die Bezeichnung Stadt Kevelaer zu führen. Damals gehörte Kevelaer noch zum Kreis Geldern und die heutigen Ortsteile Winnekendonk, Wetten, Twisteden, Kleinkevelaer und Kervenheim waren noch selbstständige Gemeinden. Heute führt Kevelaer offiziell den Namen „Wallfahrtsstadt Kevelaer“, so hat es der Stadtrat am 6. April 2017 beschlossen.
Vieles ist in den vergangenen Jahren seit der Verleihung der Stadtrechte geschehen und Kevelaer hat sich von der Nachkriegszeit bis heute stetig gewandelt.
Deshalb fragt die Stadtverwaltung die Kevelaerer: „Wie haben Sie die Veränderungen erlebt? Was hat Sie in Kevelaer in den letzten 70 Jahren besonders berührt? Warum haben Sie Kevelaer zu Ihrer Heimat gemacht?
Vielleicht haben Sie auch besondere Begegnungen mit den zahlreichen Pilgern und Gästen erlebt, die mit dazu beitragen, dass die Wallfahrtsstadt Kevelaer auch heute noch etwas ganz Besonderes ist. (…) Welche Erinnerung verbinden Sie an das Leben in Kevelaer? Senden Sie Ihre Geschichte – sehr gerne auch historische Geschichten der Gründerzeiten der Stadt – per E-Mail an: stadtrechte70@kevelaer.de oder schreiben Sie an die Stadtverwaltung Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, z.Hd. Beate Sibben. Ihre Geschichte aus „70 Jahre Stadt Kevelaer“ kann über große Ereignisse (z.B. Papstbesuch) handeln oder einfach nur persönliche Begegnungen und Erlebnisse beinhalten und sollte mit einem Datum oder einer Jahreszahl versehen sein, zu der das Ereignis stattgefunden hat. Wenn Sie möchten, senden Sie ein oder mehrere Fotos mit. Mit Ihrer Einsendung erklären Sie sich mit einer Veröffentlichung von Text und Bild im Internet, der Zeitung oder einem Buch einverstanden. Einsendeschluss ist der 31.08.2019. Wir freuen uns auf Ihre Geschichten!“.

4-Jähriger von PKW erfasst

Am Donnerstag, 23. Mai, gegen 17.45 Uhr, war eine Familie mit drei Kindern aus Kevelaer zu Fuß auf dem Gehweg der Hubertusstraße unterwegs. Der 4-jährige Sohn ging etwas voraus und wollte in Höhe der Grundschule an einer Querungshilfe die Fahrbahn überqueren. Ein 22-jähriger Mann aus Kevelaer fuhr in einem Renault Clio auf der Hubertusstraße in Richtung Nordstraße. Als der 4-Jährige von der Grundschulseite aus auf die Fahrbahn trat, wurde er durch den von links kommenden Renault erfasst. Der Junge verletzte sich bei dem Zusammenstoß schwer und wurde mit dem Rettungswagen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der 22-jährige Fahrer des PKW erlitt einen Schock. Die Sicht auf den 4-Jährigen war für ihn durch einen zum Teil auf dem Gehweg widerrechtlich geparkten PKW verdeckt. Die Hubertusstraße war an der Unfallstelle bis etwa 19 Uhr einseitig gesperrt.

Die Kevelaerer Kirmes ist doppelt sicher

Die Kevelaerer Kirmes und der Peter-Plümpe-Platz – zwei, wenn auch zuvorderst weltliche, so doch eindeutige Wahrzeichen der Wallfahrtsstadt, zu denen nun wirklich jeder eine Meinung hat. Und das macht mögliche Änderungen schwierig. Nun ist seit einiger Zeit klar, dass der Peter-Plümpe-Platz umgestaltet werden soll – nur wie er aussehen wird, wenn er, vielleicht Ende der 2020er-Jahre mal fertig ist, weiß heute noch keiner. Dass dann auch die beliebte Kirmes ihr Gesicht verändern könnte, davor warnen deren Organisatoren lieber schon mal im Vorfeld.
So war auch die „Sicherheit“ der Kirmes bei der diesjährigen Vorstellung des Rummels auf dem Papier gleich ein doppeltes Thema. Ordnungsamtschef Ludger Holla fasste beide Aspekte in einem Satz zusammen: „Die Kirmes ist sicher.“ Das gelte einerseits für das vorhandene Sicherheitskonzept mit gut sichtbaren Schildern an Buden und Fahrgeschäften, die es Ordnungs- und Rettungskräften ermöglichen, eine Unfall- oder Gefahrenstelle auf dem Rummel gezielt und schnell zu erreichen.
Andererseits sei aber auch der traditionelle Standort auf dem Peter-Plümpe-Platz vorerst nicht gefährdet, führte Holla aus. Er rechnet damit, dass frühestens 2020 entsprechende Förderanträge gestellt werden, so dass ein Baubeginn vor 2023 nicht zu erwarten sei.
Von Seiten der Organisatoren – Gesellige Vereine und Schausteller – droht natürlich ohnehin keine Gefahr für den Rummel: Nach wie vor könne er aus 300 Bewerbungen aussuchen, sagt Marktmeister Heinz-Josef Theunissen von der Stadt. „Das zeigt uns, wie beliebt die Kevelaerer Kirmes bei den Schaustellern nach wie vor ist.“ 70 Schausteller hat er in diesem Jahr auf dem Kirmesareal untergebracht, darunter Highlights wie das schnell drehende Großfahrgeschäft „Ghost Rider“, die Riesenschaukel „Nessy“, die bereits seit 1978 nicht aus dem Takt zu bringen ist, oder das „Geisterdorf“, eine moderne Geisterbahn für die ganze Familie. Diese drei Fahrgeschäfte stehen zum ersten Mal auf der Kevelaerer Kirmes. Ergänzt werden sie traditionell durch Autoscooter und Disco-Jet.
Aber nicht nur die Mischung der Karussells und Buden zwischen Tradition und Moderne macht das Flair der Kevelaerer Kirmes aus. Bei der gemeisamen Kirmesfeier der geselligen Vereine stehe das Festzelt im Mittelpunkt, betont Präsident Peter Tenhaef. Das Präsidium freut sich besonders darüber, dass der Festverein, die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, das genau so sieht. Festkettenträger Hans-Gerd Rütten und Adjutant Ralf Trepmann freuen sich nicht nur über die Ehre (Rütten: „Das ist das Höchste, was man im Vereinsleben erreichen kann“), sondern betonen auch, die gemeinsame Kirmesfeier bringe „die Vereine mehr zusammen, da kann sich keiner ausschließen.“
Zurück zum Platz vor dem Rathaus: Dirk Janßen vom Schaustellerverband lobt die guten Gespräche zur Entwicklung des Peter-Plümpe-Platzes und Bürgermeister Dominik Pichler betont, Gruppen, die besondere Anforderungen an den Platz hätten, würden auf jeden Fall in die Planungen eingebunden.

Bürgerkonferenz zum Peter-Plümpe-Platz

Am 23. Mai 2019 beteiligten sich Kevelaererinnen und Kevelaerer an der ersten Bürgerkonferenz zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes. Gefragt waren eigene Ideen und Nutzungsvorschläge für den Platz vor dem Rathaus, der derzeit hauptsächlich zum Parken, für die Ankunft der Pilgerbusse und für Veranstaltungen wie den Markt, den Autofrühling, die Fahrradpause oder die Kevelaerer Kirmes genutzt wird.
Samstag, 25. Mai, 10 bis 16 Uhr, und Sonntag, 13 bis 18 Uhr, ist dazu ein Info-Pavillion auf dem Peter-Plümpe-Platz geöffnet, bei dem Kevelaererinnen und Kevelaerer ihre Ideen weiter einbringen können. Eine Online-Beteiligung ist über die Homepage der Stadt möglich: www.kevelaer-stadtkernerneuerung.de.

Eine Bildergalerie zur Bürgerkonferenz finden Sie unter Bildergalerien auf www.kevelaerer-blatt.de.

Stummels Erbe(n) im Museum

Friedrich Franz Maria Stummel (1850 – 1919) gilt als einer der bedeutendsten Künstler Kevelaers. Mit dem Angebot, den nackten Grauputz in der Kevelaerer Basilika zu bemalen, ändert sich im Leben des Kirchenmalers die Perspektive. Mit einem Mal hat er ein Lebenswerk vor Augen – das er allein gar nicht bewältigen kann. Und so stellt er Anfang der 1880er Jahre, in denen er gerade mit dem Wandgemälde des Jüngsten Gerichts in der Beichtkapelle begonnen hat, mit Heinrich Lamers seinen ersten „Gehilfen“ ein. Ihm folgen bald weitere, denn Stummel ist so etwas wie ein „Workaholic“ und nimmt unzählige Aufträge an. Das Niederrheinische Museum in Kevelaer hat sich Stummel bereits gewidmet – nun zeigt man hier die erste große Ausstellung mit Werken seiner Schüler und Mitarbeiter.
Bekannte Namen

Namen wie Brey, Derix, Holtmann, Pauels, Renard, Sensen und Wenzel sind in der Region durchaus bekannt. Das Kunstschaffen dieser künstlerischen „Erben“ des großen Kirchenmalers – teils direkte Schüler, teils Mitarbeiter, das sei nicht immer so leicht einzuordnen, sagt die Leiterin des Kevelaerer Museums, Veronika Hebben – wird beleuchtet. Auf rund 90 schätzt Hebben die Zahl derer, die mit dem ,Großunternehmer‘ Stummel zusammen oder für ihn arbeiteten. „Viele Personen können wir in der Literatur nicht mehr finden“, sagt sie. Doch Werke und Wirken der nachvollziehbaren Stummel-„Erben“, die nach dessen Tod ein eigenes künstlerisches Profil entwickelten, reichen allemal für eine äußerst interessante Ausstellung.
Die zeigt nicht nur Werke aus der Sammlung des Museums, sondern auch viele Leihgaben aus Wohnstuben Kevelaers und anderer Orte – und damit auch den Einfluss, den Stummel und seine Erben auch heute noch auf den künstlerischen Ruf der Wallfahrtsstadt haben.